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Leipziger Tageblatt Nr. LSI. I0S. Isiirysng. «. srilsyr. Sonnwg, 10. Semrmdrr ISN Die Znüultrle unü - er herrlchenüe Natstsnü In erfreulicher Solidarität hat sich Deutschlands gesamtes Gewerbe für staatliches Tin» greifen bei der durch die Dürre dieses Sommers geschaffenen Notlage zugunsten der Land wirtschaft erklärt und die Einführung von Not- standstarisen für Futter- und Streumittel als richtig anerkannt Auseinander gehen die Meinungen höch stens über die Frage, ob mit dieser Regierungsmaß- nahme schon genug geschehen sei. Es zeigt sich gerade jetzt, wie tief in unserem Volke die Ileberzeugung von der Notwendigkeit sitzt, die Landwirtschaft zu erhalten und ihr Rentabilität und Gedeihen zu sichern. Leider ober haben Behörden und ein Teil unseres - Volkes anscheinend bisher noch nicht daran gedacht, das; auch andere Erwerbskreise unter dem herrschenden Notstand schwer zu leiden haben. Zu nächst kommen in Betracht alle diejenigen nichtland wirtschaftlichen Unternehmungen, die zur Aufrecht erhaltung ihres Betriebes ebenfalls ausreichender Futtermittel bedürfen. Dahin gehören vor allen Dingen die Spediteure und Rollfuhr unternehmer, die von ihrem Pferdebestand ad- hängen. Die Tarifvergünstigunacn werden von der Eisenbahn nur den landwirtschaftlichen Verbrauchern gewährt, und man ist dabei eifrig bemüht, jeden Vorteil für den Handel auszuschliegen. Ob ein solches Bemühen gerechtfertigt ist, wollen wir in diesem Zusammenhänge dahingestellt sein lassen. Unser- stündlich mutz es aber bleiben, wenn z. B. die Spedi teure, die die Futtermittel nur für ihren eigenen Pferdebestand verwenden, von den Notstandstarifen ausgeschlossen bleiben. Ihnen verteuert man dadurch einfach ihren ganzen Betrieb oder zwingt sie, die Arbeit einzuschränken und Pferde zu verkaufen. Der Landwirtschaft kommt man bereitwillig gegen die Zufälligkr-it der höheren Gewalt zu Hilfe, andern in ähnlicher Weise befindlichen Erwerbsständen versagt man sie, wie wenn das ganz selbstverständlich wäre. Dem Grundsatz des „Hilf dir selbst" huldigt man ° auch gegenüber der Industrie. Da wird soeben ' offiziös festgestellt, dass die Schiffahrt auf einem i großen Teil der Wasserstraßen versagt habe und deshalb in den letzten Wochen erhebliche Gütermengen vom Wasserweg auf den Eisenbahnweg übergegangen leien. Im allgemeinen würden an den Güterwagen park der Eisenbahnen Anforderungen gestellt, wie sie bisher noch nicht dagrwesen seien. Die Eisenbahn verwaltungen sind deshalb bemüht, dem Wagen mangel so schnell wie möglich abzuhelfen. Das ist ein sehr lobenswertes Vorhaben, indessen das Ver - sagen der Binnenschiffahrt bedeutet doch noch etwas anderes als die vermehrte Inanspruch nahme der Eisenbahn für unsere Industrie. Zahl reiche Massengüter werden gewöhnlich auf dem Wasserwege befördert. Ihre Frachtkosten betragen häufig nur einen kleinen Bruchteil der entsprechenden Eisenbahnfrachten. Daraufhin hat die Industrie kal kuliert und ihre Verträge abgeschlossen. Jetzt aber wirft die Dürre und das Versagen der Binnenschiff fahrt alle Kalkulationen über den Haufen. Die Industrie mutz erheblich höhere Aus gaben für Frachten leisten und kann dann häufig genug, wie aus der offiziösen Erklärung her vorgeht, noch nicht einmal schnell in den Besitz der Güter kommen. Auch hier liegt also ein Notstand vor, der apf höhere Gewalt zurückzuführen ist und in seinem jetzigen Umfang von niemand voraus gesehen werden konnte. Wo aber sind die Staats männer und die Freunde der Industrie, die hier ein Eingreifen fordern? Es zeigt sich — worauf wir so oft hingcwiesen haben —, datz die allgemeine Ge sinnung gegenüber derL Industrie und dem Gewerbe eine ganz anders und weit weniger fürsorgliche ist als gegenüber der Landwirtschaft. Ts gilt jener nicht als billig, was dieser recht ist. Handel, Ge werbe und Industrie fordern selten vom Staate. Die Folge davon ist die wie selbstverständlich auftretende Anschauung, datz sie auch gar kein Recht hätten, zu fordern, und datz Notstandstarife für sie nicht m Frage kämen. Dagegen mutz Front gemacht werden, und wir hoffen, datz diese Anregung dazu beitragen wird, die maßgebenden Stellen zu „wohlwollenden Er wägungen" zu veranlassen und die so häufig im Münde geführte Industricfrcundlichkeit zu betätigen. Auch die industriefreundlichen Abgeordneten in den Parlamenten könnten sich aus der jetzigen Notlage einen Anlaß herleiten, auf einen gründlichen Wandel der Meinungen über Jndu- str Beförderung hinzuwirken. GMerkverern üer Seimmbelterinnen DeutlHlsnüs, Ortsgruppe Leipzig. Betriebwerkstätte und Bureau: Johannisplatz 8, Ik., Eingang Dresdner Straße^im Alten Iohannishospital. Bureausprechzeit nutzer Sonnabends täglich von 11 Internationaler Kongreß kür Feuerbestattung. 8 7. Dresden, 9. September. Im Anschluß an die gestrigen Verhandlungen sanden Sonnabend abends eine Reibe von Vorträgen im Vortragssaal der Hygiene-Ausstellung und im Vereinshaus statt, die rein sachlicher Natur waren. Heute vormittag wurden die Verhandlungen des Internationalen Kongresses sür Feuerbestattung fort gesetzt. Den Vorsitz übernahm heute Professor Dr. Krafft. U. a. referierte Dr. Arendt-Ant werpen über die Anzeichen des wirklichen Todes und die Methoden für Feststellung desselben. Er legte der Versammlung folgende Resolution vor: Der 5. Internationale Kongreß der Feuerbestattungsver eine spricht sich daiür aus, datz in legislativer Hinsicht die Feuerbestattung absolut auf den gleichen Standpunkt mit der Erdbestattung gestellt wird. Es ist deshalb nicht nötig, der Feuerbestattung besondeer Maßregeln zu geben. Der Kongreß fordert die all gemeine obligatorische Leichenschau zur sicheren Fest stellung der Todesursache und zur Verhütung ver brecherischer Handlungen. — Diese Resolution wurde einstimmig angenommen. Die Wahl des Ortes und der Zeit für die nächste Hauptversammlung des Internationalen Kongresses wurde dem Vorstand überlassen. Sanitätsrat Dr. Müller-Hagen i. W. sprach allen Teilnehmern den Dank für ihre Beteiligung aus. Debrey aus dem Haag dankte den deutschen und insbesondere den Dresdener Herren für die freundliche Aufnahme, worauf der 5. Internationale Kongreß für Feuerbestattung geschlossen wurde. bis 3 Uhr. Betriebswerkstätte geöffnet von früh 9 dis abends 6 Uhr außer Sonnabends. Die Betriebswerkstätte des Gewerkvereins der Heimarbeiterinnen Deutschlands, Ortsgruppe Leipzig, birgt für die Heimarbeiterinnen ihren größten Segen in sich durch die Arbeitsoermittelung, die Arbeits ausgabe und die Lehrkurse. Auftraggebern, Privaten, Geschäften und Fabrikanten aber dient sie zur Aus führung von Arbeit jeder Art pünktlich und preis wert, vor alle" Dingen bürgt sie für Qualitätsarbeit, sei es in der infachen oder feinen Weibnäherei, der einfachen --der eleganten Schneiderei oder irgend einer anderen Arbeit. Die Betriebswertstätte ist in d"r Lage, einen jeden Auftrag anzunehmen und aus- zuführcn. In einer ständigen Flickstube wird Wäsche zum Ausbejsern, Strümpfe zum Anstricken, zum Stopfen angenommen. Die Weißnähstube wird von einer ausgebildeten erprobten Kraft geleitet und dem Schneideratelier siebt eine geprüfte Schneider meisterin vor. Mitglieder des Vereins, Frauen und Mädchen haben nun hier Gelegenheit, etwas Tüchtiges zu lernen, unter Aufsicht zu arbeiten, um dann, bei besseren Leistungen, ihre Arbeit höher bewerten tasten zu können. Die Betrrebswerkstätte ist ein Hemmschuh gegen die halbe Arbeit und sie birgt ihren Gewinn für die Mitglieder darin, daß sie diese zur Selbst hilfe, zum Selbstbewusstsein, ru guten Leistungen zieht. Eie lehrt die Frauen aus ihre Arbeit stolz zu sein, sie zu schätzen als ihren größten Reichtum. Sie lehrt die Heimarbeiterinnen sich auf sich selbst zu be sinnen, aus ihren Stolz, daß sie nicht auf Unter stützung rechnend halbe Arbeit tun. Daß dieses alles durch den Zusammenschluss möglich war im Rahmen der konfessionell und politisch neutralen Organisation, die lediglich die wirtschaftliche Aufbesserung der Heimarbciterinnenlage hcrbeizuführen erstrebt, ist beionders wertvoll und sympathisch berührend. — Das neue Unternehmen der rührigen Ortsgruppe wird streng kaufmännisch geleitet in der Weise, daß die Einnahmen aus der Betriebswertstätte immer wieder den gleichen Zwecken zuflietzen. Es wäre nur erwünscht, datz von feiten der sozial gesinnten Kreise solches Bestreben wirksam unter stützt wird, und zwar dadurch, daß der Betriebswerk stätte Aufträge — welcher Art sie auch sein mögen — zugeunesen werden. Es empfiehlt sich für die Interestenten, sich bei jeder Sache an die obige Ge schäftsstelle zu wenden, denn die Bctriebswerkstätte ist durch die hohe Mitgliederzahl sehr vielseitig und in der Lage mit Klöppeleien, Stickereien usw. usw. zu dienen. Interessenten und Auftraggeber gehen kein Risiko ein, wenn sie die Ortsgruppe mit Auf trägen betrauen, denn sie werden durchaus gut be dient und haben überdies das Bewußtsein, einer wahrhaft sozialen Sache zu dienen. Ein Baustein zum anderen ergibt das vollendete in sich gefestigte Gebäude — darum, alle Sozial gesinnten, unterstützt dieses Unternehmen, es ge schieht im Interesse eurer ärmeren, eurer fleißigen Schwestern. Die Melentsllperre im Zlchopamsl. Ueber das großzügige Talsperrenprojekt im Zschopautal bei Kriebstein, von dem wir kürzlich berichteten, erfährt die „Allgem. Zeitung", Chemni^ aus zuverlässiger Quelle noch weitere sehr interessante Einzelheiten. Vor allem wird mitgeteilt, dass das Werk schon sehr bald zur Ausführung gelangen wird. Ts steht mit Bestimmtheit zu erwarten, daß der Bau noch im kommenden Winter begonnen und, falls nicht unvorhergesehene Zwischenfälle eintreten, in etwa zwei Jahren vollendet sein wird. Durch den Bau der Talsperre erhält die Chem nitzer Umgebung eine landschaftliche Sehenswürdig keit, wie sie wohl durch einen ähnlichen Bau bis jetzt noch nicht erzielt worden ist, denn es handelt sich hier nicht bloss um ein großes Staubecken, wie es bei allen Talsperren gebildet wird, sondern um eine ganz eigenartige Seenfzenerie, die viel Aehn- lichkeit mit einem Fjord bekommen wird. Wer die eigentümliche Talformation der soge nannten „Mittweidaer Schweiz" genau kennen ge lernt hat, wird ohne weiteres ermessen können, in welch ungeahnter Weife der landschaitliche Reiz des Zschopautales durch die Anstauung gehoben wird. Es ist aber selbstverständlich, dass alle Vorstellungen nur annähernd der Wirklichkeit nahe kommen können, so lange man die Anstauungsverhältnisse an den einzelnen Stellen noch nicht kennt. Der Spiegel des Stauwassers an der Soerrstelle liegt 26 in über der Flußsohle, 3 l-m oberhalb beträgt die Wastertiefe noch 20 .» und bei der Lauenhainer Mühle wird sich der Wasserspiegel noch um 9 m über der Wehrkrone befinden. Das sogenannte Talgut. das auf einer mäßigen Bodenanschwellung im breiten Talgrunde liegt, kommt ebenfalls noch an der höchsten Stelle 30 em r nter dem Stau, der bei vollem Lecken bis zur Weitztaler Spinnerei reicht. Durch die An stauung wird eine ganz unregelmäßig geformte Wasserfläche gebildet. Der Wasserspiegel bekommt an der Sperrmauer eine Breite von 200 Nieter. 800Meterstutzaujwärts wird be reits die erste abwechselungsreiche seenartige Szenerie geschaffen. Hier tritt das Wasser in d'e tief einge- schnittenen schluchtenartigen Rebentäler von vier einmiindenden Waldbächen. Das wildromantische Tal, das nach der Lochmühle sich hinaufzieht, wird 550 Meter weit durch das Stauwaster ausgeiüllt. Herrliche Landschattsbilder werden hier entstehen, die nicht bloß im Sommer, sondern auch im Winter ihre Reize auf den Be ucher ausüben werden. Der Wasserspiegel bekommt hier eine Breite von 350 bis 400 Meter. Eine ganz eigenartige Landschaft dürfte östlich von Moritzfeld entstehen. Hier macht das Zschopau tal eine so enge Krümmung, daß dieser Teil den Eindruck eines Waldsees machen wird, der ringsum von Bergen umschlossen ist. Hinter der Krümmung tritt auf dem rechten Ufer der freiwerdende Talrand ausbuchtend und verflachend zurück. Es entstehen hier Wasserbreiten von 350 bis 430 m. Westlich von Falkenhain werden auf beiden Ufern die bewaldeten Talhänge wieder steiler, zum Teil schroff abfallend und treten näher an den Fluß heran. Hier erreicht die Anstauung nur eine Breite von 100 bis 110 m und die Szenerie wird aus eine Länge von ungefähr zwei Kilometer den Charakter eines großen Flun tales haben, ähnlich dem der Donau hinter Kehlyeiin und Weltenburg. Eine der reizvollsten Szenerien wird voraus sichtlich oberhalb der Lauenhainer Mühle gebildet werden. Ein angenehmer und aussichtsreicher Aufent haltsort könnte hier durch den Bau eines Restau rants geschaffen werden. Die jetzige Restauration in der Lauenhainer Mühle muss, wie wir bereits neulich erwähnten, abgebrochen werden, da der Wasserspiegel noch sieben Meter über die oberste Stufe der Einganastür zum Restaurant zu stehen kommt. Das zweistöckige Gebäude würde nur mit dem Dach aus dem Master ragen. Hinter dem so genannten Talyut hat der Fluß immer noch eine bedeutende Breite, die bis zur Weitztaler Spinnerei allmählich abnimmt. Die Aufstauung wird eine Gesamtlänge von über 10 Kilometer aufweisen. Aber nicht allein in land schaftlicher, sondern auch in vielen anderen Be ziehungen wird durch die Stauanlage ein See ge schaffen, der z. B. für die Fischzucht äußerst günstig ist. Auch dem Segel- und Rudersport, sowie den Motorbooten soll der See frcigegeben werden. Ein herrliches Vergnügen wird es für die Schlittschuh läufer sein, auf spiegelglatter Fläche des Sees, der sehr leicht zusrieren wird, dahinzufliegen. Man kann überzeugt sein, daß diese hervorragend schöngestaltete Seelandschaft ein Hauptanziehungspunkt werden wird. lieber die zu gewinnende Kraft kann Bestimmtes noch nicht mitgeteilt werden, da genauere Zahlen erst durch die Ausarbeitung der in umfangreichem Matze vorgenommenen, eben erst vollendeten Messun gen gewonnen werden können. Die Maximal- leistuna dürfte sich voraussichtlich auf 10 000 Pferde kräfte stellen. Unsere Leser, die das anmutige, romantische Zschopautal noch nicht kennen gelernt haben, werden gut tun, wenn sie jetzt an den schönen Herbsttagen, in denen es sich im Zschopautal ganz bejonders an genehm wandern laßt, die Mittweidaer Schweiz aufsuchen, damit sie sich später, wenn die Anstauung stattgefunden hat, einen Begriff von dem früheren Aussehen der Gegend machen können. Aber auch für diejenigen, welche das Tal schon kennen, wird es von großem Intereste sein, sich die künftige Gestaltung des Wasserspiegels an Ort und Stelle auszumalen. Um das ganze Anstauungsgebiet zu begehen, emp fiehlt es sich, von Mittweida auf der Fahrstrasse nach Ringethal dis über die Zschopaubrücke zu gehen und dann auf dem rechten Ufer den Tal-Waldweg bis zur Lauenhainer Mühle zu benutzen. Auf diesem Wege kann man an einzelnen Stellen bereits jetzt Markierungspfähle wahrnehmen. Der Weg von der Mühle führt auf dem linken Ufer weiter, da dasselbe auf weitere Strecken besser zu begehen ist. Wegen Mangels an Wegen und der bis an das Master an einzelnen Stellen hei antretenden steilen Felswände ist die letzte, zwei Kilometer lange Streck'» Kriebstein unpassierbar. Von der Mühle führt ein Waldweg durch das Dachtal bis an die Zschopau und von dort nach Kriebstein. Dieser romantische Weg ist aber zum Teil sehr beschwerlich, da verschiedene Hindernisse zu überwinden sind und zum Leidwesen wahrer Natur freunde leider auch immer noch verboten, llm nach Kriebstein zu gelangen, muß man deshalb die Fahr stratze nach Ehrenberg benutzen. Rach Fertigstellung der Talsperre werden bequeme Touristcnwege rings um den See angelegt werden. Vom Garten des Gasthofes Kriebstein. von dem man den bekannten schönen Blick auf Schloß Kriebstein genießt, kann man das Gelände, aus dem die Sperrmauer errichtet werden soll, gut übersehen. Die Rückfahrt kann am besten von der fünf Kilo meter entfernten Eisenbahnstation Schwcikershain oder von Waldheim aus angetreten werden. Lingelanüt. <Für den Inhalt der Ennenoungcn unter dieser Rubrik übernimmt die Redallwn außer oer prcbgeietzitLen keine Verantwortung.) Bauern-Obstgärten! 1 Als ich vergangenen Winter für eine Leipziger Samenfirma die Landwirte der Umgebung von Leipzig besuchte und bei dieser Gelegenheit Ein blick in die Obstgärten hatte, fiel cs mir auf, dass trotz aller Bemühungen von Fach-eitungen, Artikel über Obstbau in Lokalzeitungen usw. fast gar nichts geschieht, dem Obstbau zu einer gedeihlichen Ent wicklung zu verhclsen. Mir als Fachmann wollte es gar nicht recht ein leuchten, daß der Landwirt, der seine Felder, Wiesen und Viehbestände, kurz alles, was ich sah, in tadel losem Zustande hatte, seinem Obstgarten so wenig Aufmerksamkeit schenkte. Auf meine Einwendung, datz doch der Obstgarten auch einmal einer Beachtung bedarf, erhielt ich in der Regel ausweichende Antworten, keine Zeit, zu wenig Zeit, ich will sehen, ob ich noch dazu komme. Alles ganz gut und schön. Der Obstgarten bedarf ebenso wie Felder und Wiesen einer guten Pflege, bringt ebenso gute Ertrüge wie letztere. Ich will hier nur einmal oberflächlich einige Zahlen angeben und beweisen, daß der Obstbau sogar eine Quelle nationalen Wohlstandes werden kann. Beweis: Italien, die Schweiz. Im Jahre 1900 wurde zum ersten Male in allen deutschen Bundesstaaten eine Zählung der Obstbäumc vorgenommen: es wurden rund 108 Millionen Obst bäume gezählt. Die gleiche Zahl Obslbäume senden uns ihre Früchte aus anderen Ländern. 1897 kamen rund 6000 Loren Obst nach Deutsch' n Rhachitts tenMche.WilkW zur Unterstützung der Knochenbildung bei Kindern Fl. 1,00 u. 2,00. ozi»» Scherings Grüne Apotheke, Berlin, Chausseestr. 19. Niederlagen in den Apotheken u. Drogenhandlungen. -ün SoriAÜ- unü ttLNkolswisssnsoksttvn killet N. kN dcginn des Wintersemesters A« I». »4. Oktober. TasBorlcsungs- verzeichnis, da? sämtliche Fächer der Handelshochschule ein schließt, sowie die Prüfungsordnungen für die kaufmännische Diplom-, die Handclslchrcr- u. die Pcrsichcrungsverständigcn- Prüfung werden unentgeltlich von der Quästur zugesandt. TerBcnvaltungsausschuß: Dr. K6I«rIre», Lbcrbürgermcister.