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Sonnlay, 10. September ISN. Nr. 251. 105. Iskrgsny. Leipziger Tapeblatt. DtL sweüen70000 7Nc»^/u5 W MMMMMMMMMsMMUMZl sMMMM W kllsil Ißtz NökKÜ-RN! Ttörkcnüi rwcitMÄWW«5ciu"ei6eA SS- s >! - 4 78 6>rnr»rar«cke 79 c« «> Moc/s77re c^?öc^e <^-5/7-/776 io« lie cuiienilnri. SciiSi-rsn KImron 8ciiii^eli rciiüi-riii Lc^cren Sciiiii-ren Selmren Leiciii-ren Seiiiii-rsi» 8cdmeii Iciiiirrei» 58^ 7S^ Fr» üb I»v 195 SS4 1 .f', 284 SS^ !3S4 !2S4 8S4 2.2S 1» j* ISS^ ss^ I2S^ S.25 3.25 SS* 95^ ?05ll<al-tena!bum8 ^maleuralbumz postkaNen von l.eip2ix, mit l-LnäscstLsten, klumen USV. ^o/rc7-r^e-e-rc/ /)? c/e/- Mcx/e ^///<7/e/r /)r c/e/r ^ö^s/e/r «5/c7<//e/? 2)e^/F<ÄrEc/5. U>IIVLkr8IDLD58DkrL38L 14 l.s!nsvkau8 ^i'Lscll'ie^ L ^iriolcs o. m. d. tt. I^lprls, Fetevsstr-Lsso 13 8rsnt -Ausstattungen l.vidwL8ckv — IIsodwLsoks — LsltwLsodo—Letton 1io8levLN8eüIL8SN. 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Pupiei Man lieh auf solchen Luftreifen die Spinnen ihre Hochzeit feiern! Anderseits nahm man an, dah die Spinnen im Gefühl des kommenden Winters sich durch Entledigung ihres nunmehr überflüssig ge wordenen Spinnstoffes für die Kälte unempfindlicher und zur Ueberwinterung geschickter machen wollten. Doch die richtigste Erklärung über die Veranlassung des Altweibersommers gab unser grötzter deutscher Spim,enkenner A. Menge. Zunächst war es ihm darum zu tun, die Luftschifferinnen selbst zu er mitteln und er lernte als solche namentlich die kleinen grauen Sack- oder Luchsspinnen, zu denen die berüchtigte, doch nicht schiffende Tarantel gehört, ferner ewig« Krabbenspinnen, hauptsächlich aber die Gattung der eigentlichen Weberspinnen kennen, sämt lich solche, die während Les Sommers an feuchten Orten, auf sumpfigen Wiesen, sowie an Teichen und Wassergräben sich aufhalten. Sie haben, nach Menge, die Gewohnheit, gegen den Herbst hin ins Trockene zu wandern, was sie eben mit Hilfe in die Luft ge schloffener Fäden tun und weshalb die ganze Erschei nung als herbstliche Wanderung anzusehen sei. So sind also jene schimmernden Fäden nichts an deres als Luftballons, auf denen die kleinen kühnen Luftschisfer nach anderen Orten ziehen, woselbst sie gegen di« Unbilden des nahenden Winters besser ge schützt sind. Und wenn sie so leise an uns vorüber- scyweben, ist's nicht, als zögen alle Freuden, welche die Natur während Les blumenreichen Sommers uns bot, mit ihnen davon? Künden sie uns nicht, „Last der Sommer welk und alt" nun selbst zur Nüste geht? und mahnt uns nicht das blendende Weist dieser Fäden an das weiste Gewand, das nun bald Feld und Flur umhüllen wird? Denn: „Winter spinnet los' und leise An der Fäden leichtem Flug, Webt davon aus Schnee und Eise Bald den Leichenüberzug." Oer Mesenüe Sommer. Von L. Schenckling (Berlin). tAachdnuk »erbot«.) Eine lieblichere Erscheinung als das Segeln der blendend weihen Fäden in der ruhigen, sorrnigen Hcrbstluft gibt es wohl kaum. Ist es Loch, als fühle Mutter Natur das Ende ihrer schaffenden Tätigkeit herannahen und als raffe sie darum noch einmal alle Kraft zusammen, um die sonniggoldenen Herbsttage mit zauberhaften Gelnlden und poetischer Schönheit auszuschmücken. Darum ist es natürlich, wenn des Dichters Phantasie sich ihrer bemächtigt und Bilder des Lebens und der Liebe daran knüpft, oder wenn die schlichte Einbildungskraft des Volkes sich daran versuchte, oder wenn endlich der Forscher allen Scharf sinn ausmandte, Grund und Wesen dieser herbstlichen Erscheinung kennen zu lernen. Denn so bekannt diese auch sein mag, jo dauert« es doch lange, ihre wahre Natur zu enträtseln. Und mit welcher Gründlichkeit das geschah, beweist die Tatsache, dast Larus in seiner „Bibliotheca zoologica" nicht weniger als 34 teils selbständige Schriften, teils Abhandlungen in Zeit schriften und dergl. anführen kann, deren älteste aus dem Jahre 1678 datiert. Biel Kopfzerbrechen um Herkunft und Entstehung wie um die Bcdeutuna des fliegenden Sommers hat sich das Bolt zwar nicht gemacht, doch fand sich seine Phantasie uitd sein Urteil in Anspruch genommen. So brachte der Volksglaube früherer Jahrhunderte den fliegenden Sommer in Verbindung mit den Göt tern und nach Einführung Les Christentums bezog man ihn auf Gott und Maria, weshalb er in Frank reich kill, clt) la Vir-1-fi^! tSommerfäden), in Italien filnnu-ntn «leckla Tnmh-nnz lMadonncnfaser), in Eng land ^o.q5«ri>kr (Gottesschleppe), im südlichen Deutsch land Mariengarn, Marienfaden »der Frouensommer genannt wird. Die Namen Matthäus und Gallus- jommer, die sich auf die Zeit seines Erscheinens be ziehen, wiederholen wenigstens noch die Namen zweier Heiligen, wogegen die schwedisch« Benennung Dvärgsnät lZwergnest') schon mehr einen abergläubi schen, und die iwrddeutsch«, Altweibersommer, gar einen satirischen Beigeschmack hat. Mit diesen Be zeichnungen glaubte der Dolkswitz dir Erscheinung abgetan zu haben und überliest das weiter« den Gelehrten. Uitd seltsam genug waren die Hypo thesen, die man von wissenschaftlicher Seite im Laufe der Zeiten über Wesen und Entstehung der Herbst fäden aufgestellt hat. So werden die Herbstfäden als „feine Netze aus getrocknetem Tau gesponnen" be zeichnet, oder man meint, dast sic „aus derselben «ubstanz bestehen mögen wie die grosten meisten Wol ken, die zur Sommerszeit erscheinen". Näher der Wahrheit kamen schon einige französische Natur, forscher, die vermuteten, dast die Fäden aus der baum wollartigen Masse beständen, in welche die Eier der Rebenschildlaus gehüllt sind. Heute weist man. dast die Erzeuger des fliegenden Sommers kleine Spinnen sind, die diese Fäden in die Lust schiesten und auf ihnen durch die Gefilde des Acthers segeln, mithin Vorläufer unserer Aviatiker sind. Spinnfäden sind cs also, die als „fliegender Sommer" in de» schönen Oktobertagen als weiste Fäden in der Luft schwimmen oder als zarte Flaggen an allen: Gezweig flattern, oder auch den Wanderer wie den Spaziergänger auf der Landstraste, auf Wiesen und Auen umstricken und nötigen, wiederholt das Gesicht abzureibcn, woselbst ihre klebrige Be schaffenheit einen eigenartigen Kitzel erregt. Bon Iveknikum öingsn tcvv : Prof««, 8 o ten eigentlich meinen, Liebesleute hätten das Papier erfunden, aber davon weist die Kultur- und Sitten geschichte nichts. Sogar das Pergament kam langsam (besonders in Rom) gegen die sogenannte Charta auf, bis es diese im 5. Jahrhundert n. Chr. ganz ver drängte. Papier gab es noch immer nicht. Diese wichtigste und dabei fast letzte Erfindung zu machen, blieb dem kulturell hochstehenden Abendlande ver sagt: das Papier ist in China erfunden. Es war just um die Zeit, wo im Abendlande Histiäus von Milet seinem Schwiegersöhne Arista- goras den merkwürdigsten Brief aller Zeiten schickte, indem er einem vertrauten Sklaven den Kopf schor, mit einer haltbaren Farbe einige Worte auf die Schädelhaut schrieb, und ihn, nachdem die Haare wie der gewachsen waren, nach Milet^schickte mit mancher« lei harmlosen Aufträgen vom Perserhofe. Um die Zeit ungefähr, ein wenig später, als Aristagoras diesem Sklaven die Haare wieder schor, hörte man in China, wo die Schrift bereits seit zwei Jahrtausenden in Uebung war, auf. die krausen Schriftzeichen, deren Ursprung auf die Anwendung von Knotenschnüren in allerältester Zeit zurückgefübrt wird, mit dem Messer in dünne Bambusbrettcyen zu ritzen oder mit einem gefaserten Holzstübchen — den Haarpinsel hat Ming-thien erst wenig später erfunden — darauf zu malen. Es ist das groge und unsterbliche Verdienst des laiigbezopsten Tsai-lun. zum ersten Male aus Seiden- und Leinenlumpen sowie Baumrinde Papier hergestellt zu haben. Er und kein anderer hat sich dies graste Verdienst um die Menschheit erworben, denn wenn schon im 3. Jahrhundert Papier aus Hanf, zartem Bambus und ähnlichem vorgekommcn sein soll, so sind das weiter nichts als sogenannte Papyri, wie sie im alten Aegypten aus den Stengeln der Papy- russtaude gewonnen wurden und heute für den Archäologen einen kostbaren Fund bedeuten. In China wird das Papier noch heute in ziemlich primi tiver Weise hergestellt, und Vie frühzeitige Erfindung der Duchdruckerkunst (schon 593 n. ChrZ hat diesen Industriezweig nicht sonderlich gehoben. Von den Chinesen, die ihre uralte Kultur gern vor anderen abschliehen, ohne dast sie deshalb den Namen eines lebensmüden Volkes verdienten, erlern, ten die Japaner und andere Nachbarvölker die Papierbereitvng erst im 8. Jahrhundert, und zu uns ist diese Erfindung erst auf weiten Umwegen ge kommen: von den Tataren §u den Arabern, die überall an der Küste des Mrttelmceres sogenannte Papierhäuscr anlegten. Diese maurischen Papier macher waren fast ausschliestlich nur für den eigenen Bedarf arbeitende Gelehrte, und das Papiermache»» war wohl damals immer das erste Geheimnis, das der Jüngling lernen musste, der bei ihnen in die Schule der Gelehrsamkeit ging. Ein streng gehütetes Geheimnis blieb es für jeden Eingeweihten bis hinein in die Zeit der Kreuzzüge, wo diese sorg fältig geheim gehaltene Kunst zuerst im Abendlande weitere Verbreitung fand. Ungefähr 100 Jahre nach der Einnahme Jerusalems finden sich die ersten Anfänge des Papiermachergewerbes in Deutschland-, man »nachte Papier aus leinenen und baumwollenen Lumpen, die im Mörser zerfasert wurden: wieder 100 Jahre später arbeitete die erste deutsche Papier mühle der Firma Holbayn in Ravensberg, wo die Lumpen bereits durch maschinelle Einrichtungen (Stampfer) zerkleinert wurden. Wenn die Papierfabrikation in Deutschland von da an einen mächtigen Aufschwung nahm, während sie in anderer» europäischen «taatcn erst »m 18. Jahr hundert Ei lgang sand, so lässt sich das durch die ge waltige Umwälzung erklären, die sich in Deutschland durch die Erfindung der Buchdruckerkunst und infolge Mlimo IMmii üMcm Helmren kiGliiinvon kür Kvabea dis r. Liter von 5 labren. bell o. 1 vvIIulL«!! clccvtzel. Fxtrn kritttixs wnscbeebtv Qualität L «IIIA » kür Fvabev und Llkclcben. llestäncke einer Uccstec- 8üllÜ?76ü Kollektion mit i-ei/.cn-Iem lle?cUz, dis zum Liter von > 6 önbren regulärer Wert dis 17» jetzt duredwe? llii-lirliieiiüsil, luclii'Sdcs Lawwetvolavt xnm Lussuebeu EMUMEM'» Lorvivrklsickvr tär MLüvdvo. öünstlse övlvsenlielt lür VVlLilerverLSuker. liW ölUM, der außerordentlichen Häufigkeit dieser Fäden kann man sich leicht üoerzeuaen, wenn man bei tiefem Sonnenstand über ein Stoppelfeld der Sonne ent- aegenschreitet. Nicht nur zwischen den einzelnen Stoppeln sind die Fäden ausgespannt und erglänzen im Sonnenschein, auch Steine und Erdklumpen sind untereinander mit solchen Fäden verbunden, so dast jede Vertiefung überbrückt erscheint: was namentlich dann einen wundervollen Anblick gewährt, wenn blitzende Tautropfen an den Fäden hänaen, in denen die Strahlen der Morgcnsonne ihr feuriges Spiel treiben. Wennschon über den Ursprung der Herbstfäden also kein Zweifel mehr besteht, da mikroskopische und chemische Untersuchungen sie als Spinnstoff der Spin nen kennen gelehrt, so könnte man doch darüber ver schiedener Meinung sein, wie die einzelnen Fäden zu so große»» langgezogenen Flocken zusammenaeführt und in Lie Luft erhoben werden, aus der sie schliestlich langsam nicdcrfallen. In der Tat berührt diese Frage den eigentlichen Kern der ganzen Erscheinung, und es sind darüber die Meinungen der Beobachter und Forscher weit auseinandergegangen. Man fand, daß die Spinnen ihren Faden nicht bloß dadurch Herstellen, daß sie die Spinnorgane an irgendeinem festen Punkt andrücken und dann, sich davon entfernend, den Faden gewiffermastsn aus sich heraushaspeln, sondern daß sie auch imstande sind, den Faden bei emporgerichtetem Hintcrleibe, wie den Wasserstrahl aus dem Spritzenrohr, horizontal, schief und auch senkrecht von sich zu schiesten und, wenn der Fad«n von der Luft getragen wird, daran hinauf klettern, um fortzufliegen. Es gibt unter den Spinnen nämlich gewisse Gattungen, die mcht ein Fangnetz Herrichten, sondern lange Fäden in die Luft schiesten und darauf in der Luft umhersegeln, sobald die Adhäsion der Fäden an dem bewegten Luftstrom stark genug ist, um ste tragen zu können. So sah der Naturforscher Charles Darwin einst 60 Seemeilen von allem Land« entfernt viele Tausende von kleinen rötlichen Spinnen, jede auf ihrem Faden segelnd, sich auf sein Schiff nieder lassen. Auf Grund dieser Beobachtung weiß man also, Last der fliegende Sommer von gewissen Spinnen gattungen und Arten, den sogenannten „Klein webern", direkt in die Lust geschaffen und vermöge seiner Leichtigkeit von ihr fortgetragen wird. Durch Verwicklung und Vereinigung der ein»elnen Fäden während des Fluges vergrößern sich dieselben zu den bekannten langen Strähnen und bauschigen Flocken, wie sich ja die feinen Dunstbläschen durch mechanische Verschmelzung auch erst während des Falles zu Regentropfen bilden!. Aber, könnte man wieder fragen, was veranlaßt denn die Spinnen, ihre Fäden so massenhaft in die Luft zu sptitzen? Auch darüber sind verschiedene Meinungen läut geworden. So sagte man, dast die jene Fäden erzeugenden Spinnen darauf dem kleinen Jnsektenheer nachzögen, das an so schönen Tagen die Höheren Luftschichten zu bevölkern pflegt: indem der Faden durch einen hoch spielenden Mückenschwarm streiche, diene er zugleich als Fangnetz, da inan in fallenden Geivcben häufig Ueberbleibsel von Schnaken und Mücken finde. Oder man faßte die fragliche Er scheinung gar von idyllischer Seite auf und behaup tete, dast die Luftschiffer „Liebhaber sind, die auf dem Mädchensommer reiten. Der tändelt in der flatterhaften Sommerlust Und Loch nicht fällt" — Psprerenrs. «Nachdruck verboten.) Das Papier ist keineswegs so alt wie die Mensch heit selbst, sondern eine verhältnismäßig junge Er findung. Moses ritzte im 13. Jahrhundert v. Chr. seine Gesetze auf Steintafeln, und die gewaltige Bibliothek des gelehrten Assyrerkönigs Affurbanipal iin 7. Jahrhundert v. Chr. bestand aus unzähligen Backsteinen, von denen heute hier und da noch einen zu finden für uns von größtem Wert ist. Das Ver langen, menschliches Wissen und Wollen der Nach welt zu erhalten und den Zeitgenossen in weiterem Maste mitzuteilen, als die eigene Stimme reicht, war damals noch nicht in allen gleich rege. Und als in der zweiten Hälfte des griechischen Mittelalters Kolo nisten die griechische Kultur über einen großen Teil der Küsten des Mittelmeeres ausbreiteten, in den Tagen, wo sich zuerst ein regeres, geistiges Lebe,» entfaltete, leistete das Fell so manchen Esels, der sein Leben in behaglicher Ruhe geführt batte, der Mensch heit noch nach dem Tode einen Dienst von größter Be deutung für die gesamte abendländische Kultur, die sich bis spät in das Mittelalter hinein des Pergamen tes Hur Festlegung von Worten und Gedanken durch Schriftzeichcn bediente. In England schreibt man heute noch wichtige Urkunden auf Pergament. So erzählt uns der Vater der Geschichtsschreibung Hero- dot von den Ioniern, daß sie „in den älteren Zei ten auf Schaf- und Ziegenfellen schrieben, deren Haare abgeschabt waren". Kinder unserer Zeit soll-