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Vie kMige reitmig in I^stzrig velesse rvirelmsl tLgllek er rckelnl uncj monstlioff si-el ins k-Isus nur TO Pfennige kastei i8i Ss8 LeipriM Isgeblatt rückzuführen ist, und endlich ist dem jungen Lanz auch die Schaffung der Friedrichshafener Luft schi f s e r s ch u l e za danken, wobei ihn besonders Las persönliche Motiv leitete, bah sein Vater dort am 0. März 1838 geboren wurde. Köln, I. November. (D-Zugs-Diebe.) Ter Bahnpolizei ist es gelungen, zwei junge Burschen ab zufassen, die seit längerer Zeit die deutjch-franzö nschen D-Züge unsicher machten. Sie wurden dabei erwischt, als sie die reiche Beute in Sicherheit bringen wollten, die sie einer Russin auf der Reise von Paris nach Köln entwendet hatten. Zn den Koffern de: internationalen Zugoiebe sanden sich äusser Waffen auch Elnbrecherwertzeuge. Kaiserslautern, 3. November. (Explosion i in Friseurlade n.) Die „Pfalz. Presse" meldet: In Kirrberg wurden der Friseur Birch le sowie sechs Kunden durch die Explosion einer brennenden Ga- jolinlampe schwer verletzt. München, November. (Eine Telefunke n- station auf der Zugspitze.» Die bayrische meteorologische Zentralstation hat auf dem Observa torium auf der Zugspitze Versuche veranstaltet, eine drahtlose Telegraphie einzurichten. Dabei wurden äusser den Zeichen anderer Stationen auch Tele gramme der Station Norddeich und das für die Seefahrt auf dem Atlantischen Ozean von dort ausgegebene Zeitsignal für 12 Uhr Greenwicher Zeil deutlich klar empfangen. Die endgültige Auf stellung der Apparate erfolgt erst im nächsten Juni, da die Witterung gegenwärtig ungünstig ist. Pest, 2. November. (Marchese Pandolfi.) Der in Berlin wegen Betruges verhaftete italienische Marchese Pandolfi wurde in das Gefängnis in Pest eingeliefert. Sein Verteidiger hat gegen die Ver haftung Protest erhoben. Der Anklagesenat har ücn Einspruch jedoch abgewiesen, da der Fürst Ausländer sei und Fluchtverdacht vorliegc. Das Odergericht hat Len Beschluss des Anklagesenatcs bestätigt. (Der Marche^ Pandolfi, Fürst von Guttadauro, wurde am 17. Juli d. I. in einer Weinstube der Berliner Fried richstadt auf Grund einer Vetrugsanzeige verhaftet, die sich auf Nichtzahlung eines Wechsels über 9000 Kronen stützt. Er war zuvor aus Ungarn verschwun den, wo er bedeutende Schulden hinterlassen hatte.) Marseille, 3 November. (Meuterei an Bord.) Unter der Mannschaft des aus Dakar ein getroffenen Postdampfers „Djclibah" brach während der Fahrt eine Meuterei aus, wobei an Bord des Schisics beträchtlicher Schaden angcrichtet wurde. Die Verhaftung der Rädelsführer steht unmittelbar bevor. New dort, 3. November. (Ein deutscher Prinz als kanadischer Gutsbesitzer.! Nach einer Depesche des „Globe" kann der von einem ^.agdausflnge in Kanada zurückgekehrte Prinz Friedrich von Hessen nicht genug den Reichtum des Landes und die Tüchtigkeit der Ansiedler rühmen. Der Prinz, der sich auch mit den Einrichtungen der Dominion beschäftigt hat, rühmt besonders das Bank wesen Kanadas. Seiner Begeisterung für Kanada hat er einen praktischen Ausdruck dadurch gegeben, Latz er eine Iagdbesitzung am oberen Colombiafluss an gekauft hat. Am nächsten Sonnabend wird Prinz Friedrich von New Bork mit dem transatlan tischen Dampfer „Kaiserin Auguste Viktoria" die Rück kehr nach Europa antreten. Gerithtslssl. Königliches Landgericht. ? Leipzig, 3. November. Umfangreicher Wechselschwindeleien hat sich der Viebhöndler Ernst Friedrich Hermann Lotte aus Probstheida schuldig gemacht, der der zweiten Straf kammer des Landgerichts aus der Untersuchungshaft vorgeführt wurde. Cotte stund mit meiner «rosten Zahl von Gastwirten und Gutsbesitzern in Leipzig und der Umgegend in Geschäftsverbindung. Deren Namen hat er unter Akzepte über (NO—1400 .//. ge setzt und diese gefälschten Wechsel dann bei dem Bankier H. diskontieren lassen. Auf diese Weise ist H., der die Papiere für echt gehalten hat, um ins gesamt 20 000 .,2 geschädigt worden. Der Angeklagte leugnete in der Verhandlung hartnäckig, die Zeugen beschworen aber, dast sie die Akzepte nicht ausgestellt hätten, und der Sachverständige Professor Dr. Kockel konstatierte, dast die Wechsel sämtlich von der Hand des Angeklagten unterschrieben seien. Lotte wurde zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt, drei Monate gelten als oerbüht, die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. In der kommenden Schwurgerichtsperiode wird Cotta sich auch noch wegen Meineids zu verantworten haben. Militärgericht. —o. Dresden, 3. November. Wege« schwerer Beleidigung in Tateinheit mit verleumderischer Beleidigung hatte sich Leutnant der Reserve Kart Gustav Hain aus Plauen i. V vor dem hiesigen Kriegsgericht zu verantworten. Der Angeklagte ist beim 134. Jnf.-Regt. in Plauen als Fahnenjunker eingetreten und nach seiner Ernennung zum Leutnant im Jabre 1W8 auf Wunsch entlassen worden. Im Vorjahre ist er dann wieder denn 139. Infanterie-Regiment in Döbeln eingetreten: am 4. Dezember wurde er von dort verabschiedet. Dieser Abschied scheint die Veranlassung des unter Ausschluss der Oeffentlichkeit — wegen Gefährdung militärischer dienstlicher Interessen ge führten Strafprozesses zu sein. Aus der Urteils begründung ging hervor, dast Leutnant Hain den Kommandeur des 139. Infanterie-Regiments, Oberst Stark, den Abteilungschef im Kriegsministerium, Oberst Wilsiorss und die Hauptleute Kron und Bach vom 139.2nsanterie-Regiment in ihrer Eigenschaft als Mitglieder des Ehrenrats beleidigt hat und mit schlichtem Abschied entlassen worden ist. In ver schiedenen Eingaben an das Kriegsministerium und an den Obersten Wilstorff hat d?r Angeklagte schwere Beleidigungen ausgeslosten. Votn Verteidiger, Rechts anwalt Dr. Baum, wurde die Formrichtigkeil der gestellten Strafanträge bemängelt und soweit die Beleidigung des Obersten Wilstorff in Frage kam, die Zuständigkeit des Militärgerichts ange zweifelt. Diese Einwände hat das Gericht als nicht stichhaltig unbeachtet gelassen und dem Angeklagten auch den Schutz des 8 100 — Wahrung berechtigter Interessen — verweigert. Wegen schwerer Beleidigung in Ver bindung mit verleumderischer Beleidigung wirft Las Gericht die Strafe von 6 Monaten Gefängnis aus. Leutnant Hain legte gegen das Urteil Berufung ein und wrrd nun vor das Oberkriegsgericht gestellt werden. Die „walrrtrelt" vor Gericht. * Berlin, 3. November. Bei der weiteren Vernehmung des Zeugen Hintze fragt der Vorsitzende den Zeugen, ob er dem Journa listen Kleebinder Material zu seinen Artikeln in der „L. B.-C." geliefert habe. — Zeuge: Kleebinder kam in meine Wohnung und hat mich ausgehorcht. Daraus hat er dann einen Artikel gemacht. Er hat nämlich einen Streit mit einer Frau Berg-Lindemann und wollte von mir gegen Frau Berg-Lindemann offenbar Material haben. — Dors.: Sie sollen gleichfalls Differenzen mit Frau Berg-Lindemann ge habt haben und sollen bei einer Auseinandersetzung mit ihr in Ihrem Geschäftslokal unter dem Sofa zwei Detektivs versteckt haben, die die Unterhaltung in Ihrem Auftrage verfolgen sollten. — Zeuge: Ja wohl, ich musste gegen Frau Berg-Lindemann Fest stellungen treffen. Das. was Kleebinder aus mir heransgeholt hat, hat er zu einem Artikel verarbeitet und mich vor zwei Jahren am Neujahrsmorgcn in aller Frühe angellingelt, wobei er mir jagte, er hätte dieses Material de: „Wahrheit" übergeben. Ich habe den Mann tatsächlich nicht für richtig gehalten. Na türlich kaufte ich mir aus Angst die nächste 'Nummer der „Wahrheit" und sah die Bescherung. — Vors.: Was in dem Artikel stand, war Loch aber richtig? — Zeuge: Nein. Die unangenehmen Sachen waren übertriebe» und die richtigen Sachen waren ab geschwächt worden. Nach dem ersten Artikel bekam ich ein paar anonyme Karten, die mir den Rat qaben, in der „Wahrheit" zu inse rieren, dann hätte ich Ruhe vor den Leuten. Ich setzte mich mir dem Verleger Daoidsohn von der „Grossen Glocke" in Verbindung. Davidsohn sagte mir, ich brauche ja nur in der „Wahrheit^ zu inserieren. Dann erschien eines Tages der Angeklagte Weber bei mir, um sich einen Inseratenauftrag zu holen. — Vors.: Ist bei dieser Unterhaltung von dem Artikel in der „Wahrheit" über Sie die Rede gewesen? — Zeuge Hintze: Ich habe bei dieser Verhandlung als ganz selbstverständlich vorausgesetzt, dast, wenn ich Inserate aufaebe. Herr Weber mich in der Zeitung nicht an greifen wird. Herr Weber sagte mir nun, es sei Loch nicht gut angängig, dast ich unter der Firma Karl H. Hintze in der „Wahrheit" inseriere, da erst wenige Nummern vorher diese Artikel über und gegen mich erschienen wären. Deshalb wurde der Ausweg ge wählt, dass ich im Namen der Pianofortefirma Schieb- meyer inserierte, die ich hier in Berlin vertrat. — Dors.: Wurde ein bestimmtes Abkommen getroffen, wonach die Angriffe für die Zukunft unterbleiben würden? — Zeuge: Ich gab Herrn Weber das zu verstehen. Ich wiederhole, dast doch kein Mensch einer Zeitung Inserate geben wird, von der er weiss, daß sie spräche genommen hätte, nicht das geringste davon bekannt ist. „Ls dürfte sich wohl, wenn nicht überhaupt nur eine reine Senjationsersindung des französischen Plattes vorlicat, um eine Verwechslung handeln, da der Kaiser bekanntlich der Entwickelung des M i l l t ä r w e j e n s, besonders zur Zeit Friedrichs des Grossen, das grösste Interesse entaegenbringt. In seinem Auftrage werden sogar die Daten über Uni- .ormtunoe gesammelt, damit eine Geschichte der hr st arischen Entwickelung der deut schen Uniform vorberertet werde. Die ganze Meldung erscheint noch viel unglaub würdiger durch Sen Hinweis darauf, dass der Kaiser oen französischen Botschafter in Berlin, Herrn Lam bo», gebeten habe, ihm die französischen schriftsteller anzugebcn, die sich besonders mit der Regierungszeit Friedrichs II. befasst haben. Wenn der Kaiser die Literatur über Friedrich TI., die doch wohl haupt sächlich militärischer Natur sein dürfte, haben wollte, Laiin brauchte er sich nicht an Herrn Cambon zu wenden, sondern würde sie viel schneller oder min- desteiw ebenso schnell vom Grossen General stab erhalten haben. Auherdem hat der Kaiser in seiner Privatbibliothek besonders die Zeit Friedrichs des Grossen sehr stark berücksichtigt. Es ist sicher, dast der Kaiser der Geschichte seines Ahnherrn Friedrich» des Grossen ein ganz ungewöhnliches Interesse ent gegenbringt, und dass er nck schon als Leutnant und nur der Universität auf geschichtlichem Gebiet« gerade den Studien, die die Epoche Friedrichs de» Grossen betreffe», gewidmet hat. Aufzeichnungen durf ten wohl vorhanden sein, zumal sie Vergleichen Lienen. An die systematische Abfassung eines Ge schichtswerkes aber denkt der Kaiser ganz ge wiss nicht." Diese Ausführungen des wohlunterrichteten Mit arbeiters decken sich daraus mit der Vermutung, die wir der französischen Sensationsnachricht mit auf den Weg gaben. ' P«sston,spi»le in «ifemich. Die Theaterkom- mission in Eisenach genehmigte di« sommrrliche Aufführung des jedesinal vier Abende umfassenden, vom Oberregisseur Weiser am Hoftheater in Weimar dramatisierten „Lebens Jes u", das den Passionsspielen in Oberammergau ähnlich ist. Hervorragende Bühnenkräfte Deutsch lands und des Auslandes haben die Uebernahme von Rollen zugesagt. Das Unternehmen ist finanziell ge sichert durch Hinterlegung bedeutender Künstlergagen. Der Grostherzog von Sachsen-Weimar, der Herzog von Meiningen, Männer der Wissenschaft des In- und Auslandes bringen den Aufführungen lebhafte Sym pathie entgegen. Zunächst soll das Spiel achtmal im Sommer 1011 aufgefiihrt werden. * Richard Straust' »Rosenkavalier" wurde bisher von nachstehenden Opernbiibnen zur Aufführung an genommen: Bremen, Pest (Kgl. Ungarisches Opern haus), Dresden (Hofover), Frankfurt a. M., Ham burg, Leipzig, Mailand (Teatro alla Skala), Mainz, München (Hofoper), Nürnberg, Prag kKgt. Böhmisches Nationaltheaterj, Wien (Hofoper). Diese Theater beabsichtigen das Werk in der gegenwärtigen Saison, unmittelbar nach der in der zweiten Hälfte des Monat» Januar n. I. geplanten Dresdner Ur aufführung, in Szene gehen zu lassen. » Theaterchronik. Die KSntgl. Stichs. Kammer sängerin Madam« Sigrid Arnoldson gastiert am 28. Rov«mb«r im Leipziger Stadttheater. Di« König!. Akademie zu Stockholm ernannt« kürzlich Sigrid Arnoldson zu ihrem Mitglied. * Mnstkcheoaik. Professor Georg Schumanns Ouvertüre „Lebensfreude" erzielte bei ihrer Halleichen Uraufführung im zweiten Sinsonie- Orchesterkonzert des dortigen Stadtorchesters einen grossen Erfolg. Der Leiter der Berliner Sing akademie hat das Werk für grosses Orchester ge schrieben. Es ist orachtvoll instrumentiert und von herrlicher Klangwirkung. Schumann dirigiert» selbst und erntete stürmische Ovationen. ihn nachher angreift. — Angeklagter Wilhelm Bruhn: Es waren ja gar keine Angriffe «ege» Sie in der „Wahrheit" erschienen, sonder» die Artikel richteten sich vielmehr gegen Frau Berg Lindemann. Es war Ihnen gewiss unangenehm, dass gegen Frau Berg, mit der Sie Differenzen hatten, nicht mehr ge sagt worden ist. Sie wollten, dass wir La mehr brin^'n sollten. — Zeuge: Ich wollte, dass die „Wahrheit" überhaupt nichts bringe. — Staatsanwalt: Wie kamen Sie dazu, als selbstverständlich vorauszusetzen, dass die Angriffe «egen Sie unterbleiben würden, wenn Sie ein Inserat aufaeben? — Zeuge: Die anonymen Postkarten, die ich erhalten hatte. — Vor sitzender: Weiter nichts? — Zeuge: Nein, weiter nichts. Es ist in keiner Weise ein Druck auf mich ausgeübt worden. -- Vors.: Haben Sie sich nun irgendwie durch die „Wahrheit" beleidigt oder ae- nvticst gefühlt? — Zeuge: Nein. Der Artikel hat mich unangenehm berührt. Ich musste annehmen. dass die Konkurrenz der „Wahrheit" weitere Artikel zur Verfügung stellen würde, und das beunruhig!« mich. — Dors.: Hat Sie das bestimmt, zu inserieren? — Zeuge: Zwei Artikel waren schon erschienen. Ich wollte, dass nicht noch mehr kämen. — Ein B e i - sitzer: Also Sie haben sich nicht bedroht gefühlt, sondern wollten vorbeugend wirke»? — Zeuge: Ja wohl. — Damit war die Vernehmung dieses Zeugen beendet, und es sollte nunmehr der Zeuge Kleebin- der vernommen werden. Beim Zeugenaufruf meldete er sich jedoch nicht, so Lass erneut ein Vorführungs befehl gegen ihn erlassen wurde. Die gegen den Zeugen Hintze verhängte Ordnungsstrafe wurde auf dessen Bitte vom Gericht aufgehoben, und es wurden dann die Zeugen zum Fall Wertheim auf- gerufen. — Der Rest der Sitzung wurde mit der Ver lesung der Wertheim-Artikel ausgefüllt, die am Donnerstag fortgesetzt werden wird. on- Sport. zr. Drei Ballonfahrten. Am Sonntag veranstaltete der Kgl. sächs. Verein für Luftschlsfahrt in Dresden wieder drei gelungene Ballonfahrten. Es starteten die Ballons „Heyden U", „Elbe" und „Dres den". In ruhiger 8stündiger Fahrt steuerte Leut nant v. Posern den Ballon „Heyden ti" von Weißig-Nünchritz nach Erkner, östlich von Berlin. Im Korbe befanden sich noch Rittmeister Graf Castell, Leutnant Graf Hohen thal und Leutnant Stresemann. Die im allgemeinen tief geführte Fahrt ging_ über den Baruther Forst und über das «eengebiet der Spree, insbesondere den Müggelsee. Die Landnng erfolgte sehr glatt. Den Verpackungsarbeiten war die den Ballon umringende Vorortsbevölkerung, verstärkt durch Ber liner Sonntagsausflügler, recht hinderlich. — Der Ballon „Elbe", unter der bewährten Führung des Ingenieurs Lehnert, führte in einer Fahrtbauer von 21 Stunden 25 Min. einen sehr abwechslungs reichen Kurs durch. Im Korbe fuhren mit Frau Lehnert, Fräulein Kölling und Oberleutnant Pei per. Während der langsamen Fahrt wurden zwei Zwischenlandungen vorgenommen. Die erste er folgte aus Gut Zebusa des Barons v. Bodenhausen. Die Ballonfahrer kamen gerade zur Zeit, um dem Besitzer ihre Glückwünsche zum 70. Geburtstage cruszusprscyen. Die Nacht war schön und sternklar bis 2 Uhr; dann aber setzte Nebel und Regen ein. Die Fahrt führte weiter über Jüterbog, Rosslau, Dessau, Halle, Eisleben, dem Harz zu. Die Landung erfolgte sehr glatt in Radeleben bei Ballenstedt. — Der Ballon „Dresden" startete bei Gruna-Reick und flog unter Führung von M. G. Hauptmann in die Gegend von Finsterwalde, wo mit Zwischen landung übernachtet wurde. Der Ballon fuhr gestern morgen 8 Uhr 50 Min. weiter und landete nach mittags 1' , Uhr glatt bei Diiben östlich von Uckro. mun. Flugapparate für die Heeresverwaltung. Die militärische Kommission, die unter dem Vorsitz des Inspekteurs der Berkehrstrupven Generalleut nants Frhr. v. Lynckeraus dem Oberst v. Voigts- Rhetz, dem Oberst Schmiedecke, Abteilungs chefs im Kriegsministerium, oem Oberstleutnant Ludendorsf, Abteilungschef iin Grossen General stabe, dem Obersten Messing, Vorstand der Ver suchsabteilung der Derkehrstruppen, und dem Haupt mann Eriitzner, Adjutant der Inspektion der Verkehrstruppen, besteht, und mit Beratungen über die Entwickelung des militärischen Flugwesens beauf tragt ist, ist mit ihren Erwägungen zu einem vor läufigen Abschluss gelangt. Die Besprechungen haben zu dem Resultat geführt, dass eine Anzahl Flug apparate, mit deren Verwendbarkeit für militärische Zwecke nach den Probefliigen in Döberitz gerechnet werden kann, für Heereszwecke zn beschaffen sind. Zu nächst dürften Apparate der Firma Etrich („Taube"), die in Deutschland durch Ingenieur Rumpler vertreten ist, ferner der Gesellschaft Alba- tross-Berlin, der Gesellschaft „Avlatik" und wahrscheinlich auch der Wright-Gesellschaft für den Ankauf in Frage kommen. — Zu dem Ankauf der Flugapparate werden von militärischer Seite noch folgende Einzelheiten mitgeteilt: Die anaekau ten Flugapparats werden nicht nur zur praktischen, der» auch zur theoretischen Ausbildung der Offiz ere hsrangezogen werden. Ausserdem besteht die Abiicht, durch einen systematischen Unterricht auch eine grössere Anzahl Unteroffiziere zu Flugzeugführern auszubil den. Die Mannschaften werden nur in der Bedie nung der Apparate unterrichtet. Besonders die Aus bildung der Unteroffiziere erscheint sehr bedeutungs voll, da darin ein weiterer Schritt zur Erzielung grösserer Selbständigkeit der Unterführer zu sehen ist. Letzte Nachrichten. Kundgebung gegen den Zarenbesuch. 0. Berlin, 3. November. (Priv.-Tel.) Der Vor stand Les sozialdemokratischen Wahlver eins für Potsdam, Spandau und Osthaoelland fordert anlässlich des Zaren besuchs am Sonn abend, den 5. November, zu Massenkund gebungen gegen den „blutigen Despoten Russ lands" auf. Im ganzen Kreise sollen Volksver sammlungen abgehalten werden. Zn Spandau und Potsdam werden Rosa Luxemburg und Adolf Hof mann sprechen. Der englische Konsul in Liideritzbucht. 0. Berlin, 3. November. (Priv.-Tel.) An mass gebender kolonialer Stelle erklärt man, dass deutscher seits geyen die Reis« des englischen Konsuls von Lüderitzbucht nach Deutsch-Siidwest- afrtka nichts «inzuwenden sei, sondern man sogar damit «lnoer standen sei. Abgesehen von dem Recht« des Konsuls, sich persönlich zu informieren, was die Ursache der Zusammenstösse mit den ange- worbenen Koffern gewesen sei, werde nun endgültig festgestellt werden, dass die Deutschen bei der ganzen Angelegenheit vollkommen korrekt gehandelt haben. (Muss das wirklich erst von einem englischen Konsul festgesiellt werden? Die Red.) Schwere Ausschreitungen der ausständigen Berg arbeiter in Süd-Wales. -*-« Cardiff,^1. November. <Eig. Drahtmcldung.) Gestern abend haben ausständige Berg arbeiter Zwei Züae mit Arbeitswilligen angegriffen, dr« zu den Bergwerken fuhren. Eie warfen di« Zugfenster «in. Die Arbeitswilligen mussten fliehen, wurden aber von den Ausständigen verfolgt: unter Sen letzteren befanden sich auch viels Frauen. Auf beiden Seiten wurden zahlreich« Personen verletzt. Die Ausständigen griffen weiter die Häuser der B e r g w e r k s b e a m t e n an und warfen dort ebenfalls die Fenster «in. Die in den Grusen befindlichen Bergleute weigern sich, aus Furcht vor Angriffen, di«'Gruben zu verlassen. * Verhaftung eines Bankbeamtem Im Berlin, 3. November. (Eig. Drahtmeld.) Der 28jährige Bankbeamte Paul Alt ist verhaftet worden, weil er dem Banktassierer Vor »stein, der vor einigen Tagen einen gesälschten Scheck über 9000 .4l einzuziehen versuchte, bei diesem Vc. trugsmanöver behilflich gewesen ist. Zum Berliner Franenmord. 0. Berlin, 3. November. (Priv.-Tel.) Es ist jetzt feslgestelit, dass es sich bei dem mysteriösen Leichensund wahrscheinlich um das 27 Jahre alte Kindermädchen Luise Krosse aus Rossleben handelt. Sw ist bereits von vier verschiedenen Per sonen rekognosziert worden. Die Grosse war seit dem 1. Oktober aus ihrer letzten Siellnng in der Friedrich strasse spurlos verschwunden. Aufdeckung einer Falschnrünzrrwerlstätte. —I. Berlin, 3. November. (Prioattelcgramm.) In Marienwerder am Finowkanal sind in der Wohnung des Kanalarbeiters Krämer Gerate zur Herstellung falscher Z w a n z i q m a r k st ü ck e ge funden worden, die ein Freund Krämers nach Au fertiaung von 75 Zwanzigmarkstücken dorr zurück gelassen hat. Krämer wurde verhaftet. Vater und Sohn überfahren. I- Kassel, I. November. (Vrio.-Tel.) Gestern nachmittag wurden in der Nahe der Haltestelle Kirchditmold beim Ueberschreiten der Gleise die Zimmerleute Sommerlade, Vater und Sohn, von einer Leermaschine erfasst und über fahren. Der Vater, dem beide Beine und ein Arm abgefahren wurden blieb tot am Platze liegen. Der Sohn wurde tödlich am Kopfs und oen Beinen verletzt. Er dürfte kaum mit dem Leben öaoonkommcn. Im Schlafe erschlagen. la. Breslau, 3. November. (Eigene Drahtmeld.) In Rackschütz erschlug der Schuhmacher Schütze Len Gemeindeschreiber Deichmann, als dieser auf dem Sofa schlief, mit einem Stück Eisen. Zum Brand in der Lanzschen Fabrik. —n. Mannheim, 3. November. (Priv.-Tel.) Dis Ursache des Brandes in der Lanzschen Fabrik ist noch nicht festgestellt. Der Schaden sott unge fähr 114 Millionen Mark betragen, ist aber durch Versicherung gedeckt. Dr. Karl Lanz gibt durch An schlag bekannt, dass der Betrieb keine Unter brechung erfahre. Marroni als Aviatiker. z. London, 3. November. (Priv.-Tel.) Der Er finder der drahtlosen Telegraphie, Marroni, be schäftigt sich augenblicklich mit der Konstruktion eines Aeroplans. Er legt besonders grossen Wert auf die Ausstattung der Aeroplane mit Appa raten für drahtlose Telegraphie aus einer 5>öhe von 2000 Metern. Orkan und Hagelschlag in Tirol. O Innsbruck, 3. November. (Eigene Drahtmeld.) , In Tirol wütete gestern ein Orkan mit Hagel- schlag und Gewitter. Bei Kirchbichl wurde die Signa lh litte der Südbahn fortgerissen und vor einen Schnellzug geschleudert, der jedoch noch rechtzeitig aufgehalten werden konnte. Sturmflut an der Riviera. Nizza, 3. November. (Eigene Drahtmeldung.) Eine furchtbare Sturmflut richtete an der Ri viera grossen Schaden an. In Voltri wurde die Werft Costagota zerstört. Bei Deloi sperrte ein Berg sturz stundenlang den Verkehr. ' >v reiner». 3 November. Uvld. wldl. !oia 73>!e. Behauptet- 3 .-tavi-mNne. ) n- U n> r^. — vdse,. ükielinl. — 130'. r'llSüy 244'', comirerdiü» 113'- l.NMlowsrbülw 8t>«w. tr» 8omS»clwe 138 131", — 187'r veilicd» Print VMünl» 75?", iqr», IHZU. penn Uelieloli 148". k17'. !izeo«ese Ve. 8«el. L!e»»d. 613'. 188 v/niitn-s p»nt p«lc3k«el«N>, 84 —— '»Ilon-ldit 130". 143". 3", ltna»».». 93 -Nned. -zelwtlalie! 144'. — 1 0 piit«/nd.!nt.pnniI6. ria'> >90?be piisis» S2^ 3oe<lä. >>»»<! IS pii„i,etn> 8rn» 1S^ Sl»i>l»e — ^amll-teask 178 Al,»»» Sanlkvoretn kOdnii,»/ U»it>rl:e!» lM«l> ISeLenk» 1L0 >. !ll?0« oovlsid-ltedser», 26S'. kl.8.,.l!nl,'g'i>d —E Sr?» Keoaee —— ! leUe. 182 8 8c!ranliinzUr«n!> 13S». övcdomse 44" k »/»nnnneii ^«»mduexei i3lni«ln!ei!.l«l>le. 156> konidr,-!,» l)oen>>v-3»e plilili — U-s. 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