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3. MW W LchM ÄgkblM M AMM K. 114, Mtwch, 4. März M. ZUM stnstigjahrigen MMairdienstjubiläum -es Prinzen Georg von Sachsen. —w. Allüberall in engeren und weiteren Kreisen rüsten sich die Angehörigen der Ärmer zur festlichen Begebung deS SVjLhrigen Militairdienstjubiläums Sr. königl. Hoheit deS Generalfeldmarscballs Prinzen Georg. Gilt eS doch einen Tag zu feiern, welcher einen seltenen Ab schnitt in dem ruhmreichen Wirken eines erlauchten Gliedes deS sächsischen Königshauses bedeutet. Die Rückschau auf die fünfzigjährige reich gesegnete Thätigkeit eines ebenso tapferen TruppenfübrerS wie treuen und gewissenhaften Erziehers deS HeereS gewährt hohe Befriedigung. Ein hellstrahlendes Bor bild an Pflichttreue und militärischer Tugend, bat Prinz Georg den größten Tbeil seines LebenS in den Dienst deS sächsischen Heeres gestellt und unentwegt mit seiner ganzen Kraft die kohe Stellung desselben innerhalb des deutschen ReichSheeres za erhalten und zu befestigen gewußt. Am 4. März 1846 war eS, als Prinz Georg, damals vierzehn Jahre alt, zum Lieutenant im Infanterie-Regiment „Prinz Max" ernannt wurde, um ein Jahr später in gleicher Eigenschaft zum Gardereiter-Regiment versetzt zu werden. ?lm 23. August 1849 erfolgte seine Ernennung zum Ober lieutenant und am 29. April 1852 zum Hauptmann der in Radeberg garnisonirenden reitenden Artillerie, nachdem er vorher im Jahre 1850 dem Generalstab attacksirt und im Jahre 1851 zur Fußartillerie versetzt gewesen. Weitere Etappen in seiner militairischen Laufbahn sind : Am 29. Sep tember 1853 wurde Prinz Georg Major in der Brigade reitender Artillerie, am 11. Mai 1854 zweiter diensttbuender StabSofficier bei dem 3. Jägerbataillon, am 26. August 1854 Commandaut des 3. Jägerbalaillons, am 12. April 1857 Oberstlieutenant der Reiterei und zweiter StabSofficier im Garbereiter-Regiment, am 3. März 1858 Oberst der Reiterei, am 5. April 1860 Eommandant des Gardereiter- RegimentS, am 30. October 1861 Generalmajor der Reiterei unter Befehligung zur Dienstleistung bei dem Divisions- commando der Reiterei, am 28. August 1863 Commanbant der 1. Reiterbrigade (Garde- und I. Reiterregiment, jetzt 1. Husaren-Regiment Nr. 18). Mit der am 19. September 1853 erfolgten Ernennung zum Major der reitenden Artillerie begann ein neuer Abschnitt im Leben des Prinzen, sein militairisches Wirken als StabSofficier, von 1854 bis 1857 beim 3. Jäger-Bataillon, dessen Commando er selbst ständig führte, und dann beim Gardereiter-Regimcnt, an dessen Spitze der Prinz als Oberst die wichtigsten Obliegen heiten des Regiments - Eommanveurs sowohl im inneren Dienste, als auch in der taktischen Verwendung genau kennen lernte. Als Commandant der ersten Reiterbrigade fand Generalmajor Prinz Georg in den Herbstübungen bei Leipzig zum ersten Male Gelegenheit, sich in der Führung eines Heeres- theiles aller drei Waffen, einer sogenannten Armeebrigade, zu üben und die höhere Truppensührunz kennen zu lernen, in welcher er spater so Vorzügliches geleistet hat. In seiner Eigenschaft als Eommandant der 1. Reiterbrigabe nahm Prinz Georg im Jahre 1866 am Feldzüge in Oester reich Theil und empfing an der Spitze seiner Reiter- Regimenter auf den böhmischen Schlachtfeldern die Feuer taufe. Seine Brigade nahm besonders ehrenvollen Antheil an der Schlacht bei Königgrätz, in der es ihr zwar nicht be schicken war, attackirend in den Gang des Gefechtes ein zugreifen, in welcher der Prinz aber mit der ihm eigentbüm- lichen Ruhe und Kaltblütigkeit Gelegenheit fand, den Rückzug der Infanterie durch die imponirende Haltung seiner Reiter- Regimenter zu decken. In demselben Jahre zum Ritter des Militair-St.-Heinrichs-Ordens ernannt, übernahm er am 14. December als Generallieutenant das Commando der zweiten Infanterie-Division. Als nach Ueberreichung der Kriegserklärung in Berlin sich alle Fürsten und Völker Nord- und Süddeutschlands im An schlüsse an Preußen einmüthig zum Kampfe gegen Frankreich erhoben, als die Mobilisirung des gesummten norddeutschen Bundesheeres am 15. Juli 1870 begann, stand Prinz Georg als Commandeur an der Spitze der Ersten, aus der II. Jn- santeriebrigade Nr. 46 und der I. Jnfanteriebrigade Nr. 45 gebildeten Infanterie-Division Nr. 23, welche er bei der am 1. April 1867 eingetretenen Nensormation der sächsischen Armee als XII. ArmeecorpS deS Norddeutschen Bundes unter seinem Befehl als Generallieutenant übernommen hatte. An den heißen Kämpfen am 18. August 1870 betbeilizt, an denen sich die Führer des königlich sächsischen Armee- cvrps durch vorzügliche Anordnungen, alle Trappen aber durch außerordentliche Tapferkeit bervorgetban, kam an diesem blutigen, aber siegreichen Tage die Division Prinz Georg ruhmvoll zur Geltung. Während die übrigen deutschen Armeen sich bei Gravelvtte schlugen, schloß auf dem äußersten linken Flügel mit den preußischen Garden das 12. Armeecorps bei St. Privat den eisernen Ring um den französischen Gegner. Bei Roncourt warf sich die 23. Division, den Prinzen Georg an ihrer Spitze, dem Feind entgegen und über der Leiche deS Generals von CrauS- haar feierte die 45. Brigade den Sieg in blutiger Schluß entscheidung. Am 19. August übernahm Prinz Georg nach der Er nennung des Kronprinzen Albert zum Oberbefehlshaber der Maas-Armee den Befehl über das XII. königlich sächsische Armeecorps, führte dasselbe in den Vorgefechten bei Verdun, Nouart und Beaumont und befehligte es in der Schlackt bei Sedan und in den Kämpfen vor Paris, wo die Maas-Armee ihren Ebrentheil am Siege gewann, wo sie mit der dritten Armee die feindliche Haliptsiadt mit eisernen Armen umfing und fast auf jedem Schritte des weiten blut ¬ getränkten Bogens von den Höhen von Villiers über den vor geschobenen Posten von Le Bourget bis zum Fuße des Valerien dem Heldenmuthe ihrer Söhne bleibende Denkmale errichtete. Ueberall bewahrte Prinz Georg kaltblütige Klarheit, uner schütterliche Rübe und Umsicht, auch in den schwersten Augen blicken. Die Hauptthatrn der sächsischen Truppen vor Paris geschahen unter des Prinzen Georg Oberbefehl in den beiden Schlachten bei VillierS am 30. November und am 2. December. Prinz Georg leitete letzteres Gefecht in Person erst von der Höhe hinter Chelles, dann von Noisy le Grand aus. Für den bei diesem zweiten so blutigen Tage von Villiers erstrittenen Feldherrnrubm und die be wiesene Energie verlieh ihm Kaiser Wilhelm I. den Orden ^our le m^l-its. Die am 10. Mai erfolgte Ratification des Frankfurter Friedens und die Wiederherstellung der französischen ReaierungSgrwalt in Paris gestattete Ende Mai 1871 die Zu rückziehung eines TheileS der noch in Frankreich siebenden deutschen Truppen. Auch das XII. Armeecorps, dem vorher die Departements der Aisne und der Ardennen zur Besetzung überwiesen kporden war, zählte zu ihnen. Sein General kommando Hab sein Quartier in Laon agf, und Prinz Georg, desien Ernennung zum General der Infanterie am 6. Juli 1871 erfolgte, ritt am 11. Juli 1871 mit dem zum Generalfeldmarschall ernannten Kronprinzen Albert unter beispielloser Begeisterung des Volkes an der Spitze der heimkehrenden Truppen in Dresden ein. An demselben Tage verkündete der König bei der am Nachmittage in den Paradesälen deS königlichen Schlosses zu Dresden veranstalteten großen Festtafel, daß er den Prinzen Georg zum Chef des tapferen SckützenregimenteS Nr. 108 ernannt habe; gleichzeitig gab Prinz Georg nach zehn monatiger Führung das Commando deS sächsischen Armee corps ab und übernahm auf's Neue den Befehl über die Erste Division Nr. 23, um im Jahre 1873 nach der Thron besteigung des Königs Albert das während deS deutsch französischen Krieges provisorisch geführte Commando des XII. ArmeecorpS definitiv zu übernehmen. Der jetzige Kaiser Wilhelm ehrte die militairischen Leistungen deS Prinzen Georg dadurch, daß er den „ums Vaterland besonders verdienten General" zum General- Jnspecteur der 2. Armee-Jnspection bestimmte und zum General-Feldmarschall beförderte (15. Juni 1888). Bereits im Jahre 1871 zum Cbef des königl. preußischen Altmärkischen Ulanen-RegimentS Hennig's von Treffenfcld Nr. l6, das mit den 7. Kürassieren in der Schlacht bei Mars la Tour zu der berühmten Brigade Bredow gehörte, ernannt, wurde Prinz Georg im Jahre 1873 Inhaber des österreichischen Jnfanterie-RegimentS Nr. 1l. Der Ehrentag des Prinzen Georg wird alle militairischen Kreise, besonders aber das sächsische Volk mir hoher Freude er füllen. Und diese Freude empfängt ihren lautesten Wiederhall in der dankbaren Anerkennung jener fürsorglichen Thätigkeit, mit der Prinz Georg alle Zett das Wohl der Soldaten der ihm unterstehenden Truppembeile zu fördern gesucht bat, wie vor Allem seine Erlasse gegen die Mißhandlung Unter gebener kundgegeben haben. So erscheint der ritterliche Prinz au seinem Jubeltage als tapferer Held, als pflicht getreuer Soldat, als geliebtes und innig verehrtes Glied des sächsischen Königshauses im Glanze seiner unvergeßlichen Thaten, reich an Ehren und unvergänglichem Ruhm. Gemeinnützige Gesellschaft. bl. Leipzig, 3. März. In der gestrigen, von Herrn Handels- kammersecretwr vr. Gensel geleiteten Versammlung der „Gemein- nützigen Gesellschaft" sprach Herr vr. Woldemar Götze über die erziehliche Knabenhandarbeit im Auslande. Dem vom Redner mit großem Fleiß zusammengetragenen Material über diesen Gegenstand entnehmen wir das Folgende: Die Gründe, die für die Einführung des HandsertigkeitSunter- richts sprechen, sind im Auslände früher erkannt und gewürdigt worden als bei uns, obwohl es gerade zwei hervorragende deutsche Schulmänner waren: Pestalozzi und Fröbel, die in den von ihnen entwickelten Ideen die erste Anregung gaben. Ver wirklicht wurden diese Ideen von einem Finnländer Schulmann, Cygnäus, der im Iahte 1866 den Handfertigkeitsunterricht in seiner Heimath einsührte. Von da ans breitete sich derselbe all mählich wer ganz Rußland aus, und gegenwärtig wird auf 51 russischen Seminaren (von insgesammt 80) der Handsertigkeits- unterrickt als Lehrfach betrieben. Er ist in einer dementsprechenden Zahl von Schulen der verschiedenen Gouvernements eingesührt. Die russische Regierung ist aber noch einenSchri t weiter gegangen, denn auch in 2t Ladettenanstalten und 2 Kriegsschulen wird dieier Unterricht er- theilt. was für die ausgebildeten Officiere eine nicht unwichtige praktische Beigabe in ihrer späteren Lausbahn ist. Bei den alten Beziehungen Finnlands zu Schweden stand es von selbst zu erwarten, daß in letzterem Lande sich sehr bald der Handsertigkeitsunterricht ausbreiten wird. Dank der Unterstützung der Regierung ist das auch in ganz überraschend schneller Weise geschehen. Während im Jahre 1884 nur 584 Schulen diesen Unterricht eingesührt halten, waren es im Jahr» 1SS4 schon 18S5 Schulen. Selbst an der Universität zu Stock holm wird der HandferligkeitSuntrrricht betrieben, was an den hiesigen Universitäten bet der Abneigung gegen jede Handarbeit, bei der Blüthe des Biercomments und bei den verschiedenen Sorten von Scat wohl unmöglich wäre. Die Beisteuer, die Schweden den Schulen für Ertheilung des HandfertigkritSunterrickts gewährt, be läuft sich aus 15000 Kronen, Loch werden von den Provinzen außer dem noch erhebliche Beiträge geleistet. In Norwegen liegen die Verhältnisse ganz ähnlich. Dort werden die Kosten dieses Unter richts vom Staate getragen. Auch Dänemark gewährt dem Verein für Ausbreitung Les Handfertigkritsunterrichts eine erhebliche Bei steuer (14 000 Kronen), abgesehen von der anderweitrn Unterstützung dieser Bestrebungen. Die größten Fortschritte auf diesem Gebiete hat jedoch Frankreich gemacht. Dort ist der Hand fertigkeitsunterricht durch Geiep vom 28. März 1882 obligatorisch eingesührt worden und daher auch auf den Lehrerseminaren pflichrmäßig. Die Regierung nimmt sich desselben ganz außerordentlich an, und Ferrh hielt dieser Art des Unterrichts in seiner Eigenschaft als Unterrichtsminister bei Einweihung der Arbeitsschule in Vierzon im Jahre 1882 eine glänzende Rede. Bon der großen Bedeutung des Handsertigkeitsunterrichts ist man in Frankreich allgemein durch drungen. JnParis genießen 40000VoIksschUIer und 23 000Tchüler in Kindergärten rc. in den verschiedenen Fächern diesen Unterricht. Hierfür wendet die Stadtgemeinde jährlich 486000 Frcs. (-^- 389000 ^ll) auf. Recht armselig nimmt sich dagegen der Beitrag von 1800 aus, den Berlin für den Handsertigkeitsunterricht gewährt. In ganz Frankreich wird dieser Unterricht in 20 000 Schulen betrieben, und aus allen 91 Seminaren werden jährlich 1800 Lehrer sür denselben ausgebildet. Die Folgen dieses Systems werden sich in Kürze bemerkbar machen, namentlich auf dem Felde der Industrie wird in Frankreich eive Arbeiterschaar heranwachseu, dir den Arbeitern anderer Länder weit überlegen sein muß. In Belgien wird aus 15 Seminaren (von insgesammt 17i der Handsertigkeitsunterricht betrieben. Da, wo derselbe in Schulen eingesührt ist, gewährt der Staat ein Drittel der Kosten, in verschiedenen Provinzen diese das zweite Drittel, so daß der Gemeinde nur ein Drittel noch verbleibt. In der Schweiz ist der Unterricht obligatorisch in den Cautonen Gens, Waadt, Neuenburg und Bern eingesührt, und die Städte Basel, Zürich, Bern, St. Gallen, Lausanne und Gens sind die Träger dieser Idee. In Rumänien ist er durch Gesetz obliga torisch, und eine große Anzahl Lehrer sind, zum Theil in Leipzig, für diesen Unterricht ausgebildet. In Bulgarien stand dem System zur Zeit Stambnlow's eine gute Zukunft bevor; bat doch damals der bulgarische Unterrichtsmiziister selbst die Leipziger Anstalt in Augenschein genommen. Durch den jetzigen Umschwung ist in die Bestrebungen für Ausbreitung des HanLferligteikSunterrMs eine Stockung gekommen; es dürfte dieselbe aber nur vorübergehend ein. In England nimmt der HandscrtigteitSunterricht guten Fortgang. Denselben empfangen gegenwärtig 17 875 Schüler; die Regierung gewährt Beiträge in Höhe von 99837 .L In Nord amerika ist es eine ganze Reihe großer Städte, die cs sich an gelegen sein läßt, den Handsertigkeitsunterricht kräftigst zu unterstützen, so namentlich in New-Hort, wo derselbe an 22000 Schüler ertheilt wird. So sehen wir seinen Sieges zug in den civilisirten Staaten aller Erdtheile. „Um so mehr steht zu hoffen", so schloß der Redner, „daß auch in Deutschland dem Handsertigkeitsunterrichte immer mehr Bahn gebrochen wird. Wir haben Vereinigungen zur Bekämpfung der verschiedensten Un sitten und Laster, so besonders gegen Bettelei, Trunksucht u. s. w. Setzen wir den Hebel bei der Jugend au. Wenn Faulheit aller Laster Anfang ist, so muß Arbeit die Grundlage aller Tugenden sein. So möge denn auch der Handfertigkeilsunlerricht in unseren deutschen Landen die ihm gebührende Würdigung finden; der Nutzen, den die Naiion davon hat, wird die Aufwendungen weit über treffen." (Lebhafter Beifall.) ' lieber die gewerbliche Organisation der Leipziger Fortbildungsschulen sprach hieraus Herr Schuldirccior Schars. Der Vortragende theilte seine Ausführungen in drei Abschnitte ciy, nämlich: 1) Warum müssen die Fortbildungsschulen eine gewerbliche Organisation erhallen? 2) Inwiefern gelangt diese Organisation zum Ausdruck? 3) Stehen dieier Organisation Gesetze, Bestim mungen und Verordnungen entgegen? Aus Leu Darlegungen des Redner-? sei hier nur entnommen, das; die Errichtung gewerblicher Fachclassen, die zuerst ganz verabsäum: wurde, sich immer mehr Geltung verschafft hat und in Leipzig seit einigen Jahren vollständig durchgesührt ist. Tie damit erzielten Resultate sind außerordentlich günstige gewesen. Am besten ging das hervor aus der in Verbindung mit LemVortrage veranstattelen Ausstellung von Schülerarbeiten. Die Zeich nungen aus der Abthcilnng Metallbearbeitung, Bau Handwerk und Knnstgewerbe waren durchgängig ganz hervorragende Leistungen. DaS Gleiche gilt für die alisgeslellteu Modelli- rungen. Die schriftlichen Arbeiten, besonders in Buch führung, waren außerordentlich exact ansgeiührt. So konnte man denn nur mit hoher Freude sümnttlicke Arbeiten, die hoffentlich stets weiteren Kreisen zur Besichtigung zugängig gemacht werden, betrachten. An den mit Beifall ausgenommenen Vortrag schloß sich eine längere Debatte, in der von Herrn Malermeister Schulz die Trefflich keit der Arbeiten ebenfalls anerkannt wurde. Redner wünschte jedoch, daß der Fonbildungsschulnnterricht in die Tagesstunden verlegt werde, nur dann erst dürsten sich volle Resultate erzielen lassen. Ebenso Wünschenswerth sei die Einrichtung von Sch ülerwerkstölten. Niemand solle glauben, daß heute zum Handwerker weniger Verstand und ein geringeres Können gehöre alS zu anderen Berufen. Ein Handwerker muffe heutzutage Intelligenz besitzen, um eS zu etwas zu bringen. Nur dann, wenn Staat nnd Gemeinde Las Möglichste sür Ausbildung im Handwerk thun, könne diese-? selbst sich auf dem wirthschastlichen Markte behaupten. Die Herren Tircctor Scharf und vr.Götze stimmten Liesen Aus führungen in allen wesentlichen Puncken vollständig bei. Aus dem weiteren Verlause der Debatte ging übrigens hervor, daß in Sachsen vom Staate noch sehr wenig für die Ausbreitung des Handfenig- keilsunterrichts geschieht. Herr vr. Gensel schloß die Versammlung, die besonders auch von Lehrern besucht war, mit dem Wunsche, daß die gegebenen An regungen von guten Erfolgen begleitet sein mögen! Literatur. Im Verlage der bekannten und allgemein geschätzten Knacksuß'schen Künstler-Monographien (Belhcigen L Klasing in Bielefeld und Leipzig) ist soeben auch die Erste Abtheilung einer „Allgemeinen Kunstgeschichte", in Verbindung mit andern, herausgcgeben von H. Knack fuß, erschienen, die daraus angelegt ist, nicht nur eine dankenswerte Ergänzung der Künstler-Monographien, sondern auch em bedeutendes selbstständiges Werk auf dem Gebiete der Kunst geschichte zu werden. In drei Bauden soll die Kunst in allen ihren Verzweigungen von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart eine über sichtliche, anziehend und klar geschriebene Darstellung finden, erläutert und belegt durch eine große Fülle meisterhaft reproducirter Ab bildungen nach Len Originalen. Die vorliegende Erste Abtheilung eröffnet den Ersten Baud: „Kunstgeschichte deS Alterthums und des Mittelalters" von Professor Max G g. Zimmer mann, und berechtigt zu der Erwartung, daß das sorgfältig erwogene Programm des bedeutsamen Wertes in gediegenster Weise durchgeführt werden wird Meteorologische Leobachtungen ans der Kteru warte in volprig. Ilbbs119 Aster über dem Keere. Wetterbericht »le» ZL. 8« U«r» ,o tdemnUr vom VLrr 8 Ohr Korasn-c Zeic der Lsobaehrong. liarow. r-<I. «ul rusruio- liatattv t?«avv- U,k. Wmä- ricdruur u. Stark». Lnsiodn 2. Klirr 4b. 80. 739,0 -ff L.7 80 SW 2 trübe 3. Klirr Kg. 8 - 741,3 -ff 8,2 85 8 3 trübe - Xw. 2- 738,1 -ff 8,7 64 8 3 trübe Kariwum der I'ewperatur - ff 7°,3. Uinimum « -ff 1',7. Höbe der Xisdersemäge --- 0,3 wm. (Llinimuw vv,i Xiederschlag werden am Ilittag ahgelessui ktations-Xams. s «» kß Z r Richtung und 8tLrks des Windes Wetter, Ät e— l-ödö . . . . 740 0X0 mässig wolkenlos — 5 llavaranda . - 749 X leicht Sckneo — 12 dkudc.-näs . - ! 731 SSO stürmisch Regeu -ff 2 Skockdoiw . . 746 . X mässig bedeckt — 5 Kopenhagen 745 8W schwach Regan -ff 2 5Icmcl . . . 747 W8W »ed wack Regen -ft I Lwmemüuds 749 K8W mässig wolkig _ "ff- " Skagen . . 740 8 schwach wolkig 8xlt .... 741 8 frisch bedeckt -I- Hamburg . . 746 SW irisch bedeckt -ft 3 llelder . . . 739 88W Sturm bedeckt -ft-«; < ihvrbourg 74 l 8W stöft Regen -ff 9 ?! unsrer . . . 746 80 stark halb bedeckt -ff 5 Lerlin.... 751 W mässig halb bedeckt -ff 2 Kaiserslautern . 752 W mässig bedeckt -j- Vawkerg . . 753 SW schwach bedeckt -ff 3 Zlulbausen i. K. 755 8W mässig wolkig -f- Kfmeden. . . 756 8 schwach wolkenlos -ff 1 Dbemnir/. . . 754 8 lsiebt wolkig Wien .... 757 W schwach wolkenlos -ff 4 Vrag .... 755 W8W frisch bedeckt -j- lirakau . . . 757 8W leicht beiter -ff 1 Kemberg. . . 757 88W leicht bedeckt -ff 2 lVter.sburg . . 757 80 leicht bedeckt — 5 liermannsradt . 759 SO leiebt halb bedeckt -ff 1 '1 riest.... 757 0X0 krisch Regen -ff 6 i lermont. . . 757 still wolkig -ft 2 I'aris .... 749 88W krisch bedeckt -ff 6 b'ork .... 734 W stark Regen -ff 4 .Aberdeen . . 722 080 leicht kalb bedeckt -ff 3 Wirrernngsverlaut in Saohsou am 2. 5lärr lb >36: Station Seeb. lemyerarur kiie«let- Kittel 1 Kuuw. Wind scb!s^ Dresden . . . . l 115 -ft 5,7 -ff 0,5 W 3 0,3 keipsig . . . - 117 -ff 4.3 -ft 1,9 83W 2 Zaulrea . . . . 211 -ft 4,5 — 0,2 W 3 8,0 Zittau. . . . . 258 -ff 2,6 — 1,6 8W 2 4.0 o'hemnfts. . . . 310 -ft 3.2 -ff 0,9 WSW 2 7,4 Klauen . . . . 378 -ff 3.7 -ff 1.1 W8W 4 1.6 kreiderg . . . . 398 -ft 2,8 — 1,1 3W 4 8,4 Schneeberg . . . 435 -ft 3,6 -ff 2L 3W 4 16,7 Altenberg . . . 751 -ff 0,3 — 3,7 XW 4 20,8 Reitzenhain . . . 772 -ft 0,8 — 2,1 W8W 4 10,8 kicdtelberg . . . 1213 — 2,0 — 5,9 88W 6 1-4 Vor Xiederschlag, welcher sied um Xaedwittag des Vortages emstellte, dielt dis rum )littag des 2. Mira noch eiewllcd all- gemein sä rwck brachte fast überall ergiebige lUengsa (Altenberg 21 mm). Der Xuebmitlag verlier mehrfach trocken unck stellen- weisv delter. Oie Demperatur blieb nur ün Uiniwuw noeh ibeil- woiss unter Xull, während ckie Kittölwerths mit Xu-vs bwe des Riebtelberges sämwtlich über Xull laxen unck bis nabesu 6^ (Dresden- avstiegen uuä im Llaxiwuw 7" (Dresden, veiprix) über schritten wurde. Lchncstiele im Oebirge: 70—130 cw. vebersioht cker Wetterlage in kuropa heute früh: Vie Depression im XIV Kat sied noch gans ungewöhnlich vertieft (Öentrum 721 wm im X Schottlands) und verursach: über XW-Ruropa vielfach stürmische Winde aus IV dis SW. Rins rwefte Depression ist ausserdem noch iw XO erkennbar (Riga 744 wni). .4w höchsten ist der vuktdruck iw 80 unseres Wftterungsgebieres (Rerwannstadt 759 ww). Vie hierdurch be dingte trockenere 8-8tröwung bat kür 8a<hseu trockenes und wärmeres Wetter mit wechselnder Lswölkung rar Rolge; die Wetterlage ist jedoch infolge der starken Druckdifferenzen eine wemlicd unsichere. Nein HGtt»eran«»i»ee1en» von der Seewärts ra uam barg. Vom 2. Kärr 1836. Llorgsus 8 lTdr. Slations-Xams s Z s -2 Z L Lichtung und Stärke des Winde». Wetter. s- k-eiwuUst . . 750 WSW wiissig bedeckt Dhristiansuod . 736 8 leicht bedeekr -ft 2 Koskau . . . 754 080 leicht Scbns« - .5 Xeufabrwasser. 743 8 leickt Dunst — 1 Larlsrube . . 751 SVV Kegen -ft 6 Wiesbaden . . 749 w leicht i«edöcüt -j- Lreslau . . . 747 W schwach Kegen 3 Xmra .... 756 still Hefter -ft 7 Vvi* KusHsssr»ksuk dor vorjährigen Lestäncke von Äommerpakelok, SommerunMugen, Aegenmimletu bettel' u. äunbetei Postume LLmmtUodv Ovgsnständs sind »nrs^ei oi iteutHelr iiu kreise «rinLssIjtzt. LvLtlvkvrsikt.