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Ü1L1 ailkv auf Vorschlag de« Vorsitzenden, der solche Resolutionen oa für überflüssig erklärt, wo e« aus richtige« Handeln an- to«me. gar nicht zur Abstimmung gebracht. In seinem Schlußwort ermahnt Herr Wiesinger alle Mitglieder de, «ntralisirten Lassen zum AuSharren und giebt der lieber- Tilgung Ausdruck, daß auch die leipziger Behörden noch die Statuten genehmigen werden. So schloß die Versammlung gegen 1 Uhr in ruhigster Weise. (Eingesandt.) vrt» - Kraukcucaffe betreffend. Me an» den Statuten der OrtS-Krankeucafle zu ersehen ist. wird sortan jede dazu beitretende Person gezwungen sein, sich der Be- Handlung de» von der Krankenkasse dazu bestimmten Bezirk-arzlc- z» »uterzieheu. Wa« giebt der städiischen Behörde da» Recht dazu, einer jeden, ihre Krankenpener zahlenden Persönlichkeit, fall« sie nicht au- eigenen Mitteln noch bezahlen will, betreff- de« Arzte« ihren Wünschen nicht entsprechend zn handeln? Ob der Patient dem vorgeschriebeaea Arzt sein Vertrauen schenken kann, ob da« Borurtheil fest begründet ist oder nicht, darüber hat er der Behörde wohl keine Rechenschaft zu legen. Wenn früher Tasten mit der gleichen Statuten existirten, so war die« Sache jedes Einzelnen, solchen Verpflichtungen beizutreten: daß aber eine OrlS-Krankencasse z, solchen Bestimmungen zwingen will, dagegen sollte doch ein jeder daran Betheiligte appellircn. Musik. Zweite Kammermusik. Leipzig, 16. November. Die Krankheit de« Herrn BrodSky war die Deranlassung, daß auch die zweite Soirbe durch da« Streichquartett der Herren Concertmeister Petri, Bolland, Uukenstein und Kammervirtuos Schröder veranstaltet wurde, denen sich Herr Capcllmeister Rein ecke sür die Ausführung der Pianoforte-Partie angeschlossen hatte. Die Au«sicht, beide Ouartettgeselischasten abwechselnd zu hören und vergleichen zu können, war demzufolge in die »lerne gerückt, und mag hier nur de, Wunsch ausgesprochen »»erden, daß nicht weitere Störunge» diesen ursprünglichen Prospekt vereiteln mögen. Da« Programm de« gestrigen Abend« hatte eine dankenSwerthe Acuverüng überdies msosern gesunden, al« statt de- kleinen 6 äur-Clavier-TrioS von Beet hoven, da», so schön e» auch ist. doch dem Haydn'schen Sland- puncte noch nahe liegt, da» große v äur-Trio oz>. 97 desselben Meister» gespielt wurde, daß unS denselben in seiner volle» Selbstständigkeit und Kraft zeigt. Durch diese Aenderung fand die erste Nummer: Streichquartett Ockur op. l7 Nr. 5 von Haydn eine willkommene Ergänzung, auch bildete dieser Beethoven zugleich einen besseren und leichteren Ueher« gang zu dem ganz modernen Streichquartett op. 37 ^ckvr, von Benjamin Godard, da», zum ersten Male gespielt, den Schluß de« Programm» bildete. Ueber die Ausführung läßt sich im Allgemeinen nur Gute» berichten, namentlich wa» die beiden letzten Nummern betrifft; da« Haydnffche Quartett schien allerdings nicht mit gleicher Sorgfalt behandelt zu sein, und stand in feiner Wiedergabe, sowohl betreff» der Auffassung der Ausarbeitung als auch der absoluten Reinheit der Intonation» erheblich hinter der vorjährigen drS BrodSky'schen Quartett» zurück; warum eine so baldige Wiederholung dieses allerdings sonst selten vor- geführten Quartett» beliebt, und nicht lieber au» dem reichen Schatz Haydn'scher Compositionen eine andere gewählt wurde, ist nicht recht begreiflich; der Beifall de» Publicum» war indessen trotzdem ein reicher und stellte die EmdruckSfähigkeit dieses manches außergewLhnliche bietenden Quartett in» hellste Acht. Dm Glanzpunct de» Abend» bildete kaS Bccthoven'sche Trio, da» in seiner breiten, mächtigen Tonströmung die Ohren ebenso entzückte, wie Herz und Sinn beschäftigte und füllte. Der Erfolg war ein sehr bedeutender und machte sich äußerlich durch lebhaftesten Applaus und mehrfachen Hervorruf der Mitwirkenden kenntlich. Daß die Eello-Parlie nicht überall zum deutlichen Vcrsländniß gelangte, war nicht die Schuld de» Spieler», der seinem Part durchgehend- vollauf gerecht wurde, sondern ist vielmehr dem geöffneten Flügel zuruschrciben. Da» Quartett von B. Godard ließ sofort seine fran zösische Abkunft erkennen, indem e» manche Vorzüge in Bezug aus eigenartige Eifindung und Behandlung der Themen zeigte, doch im Ganzen genommen dem re.iien Quartcttstil sich abwanvte, und besonders in dem letzten Satze mehr orchestrale Färbung und bahinwirkcnde Effecte auswic». .Von den vier Sätzen versprachen die beiden ersten entschieden mehr, als die beiden letzten, auch der ausfallend knapp gehaltene dritte, hielten. Für die Vermittelung dieser Composition. die immerhin interessant genug ist. gebührt den Herren Vor tragenden um so mehr Dank, als dieselbe keineswegs leichte Aufgaben stellt und gut und exact zusammengespiell sein will. Die darauf erfolgreich gewendete Mühe wurde seitens deS Publikums durch lcbhaslen Applaus anerkannt. G. Schlemüller. Carola-Theater. Leipzig, 17. November. „Der lustige Krieg", die beliebte Operette von Johann Strauß, gab gestern einem Gast, Frl. IohannaGruber vom Frankfurter Stadttheater, Gelegenheit, als Violetta zu zeigen, inwieweit sie auch dm größeren Ausgaben in diesem Genre gewachsen ist. nachdem sie am Abend vorher als Fiametta vielen Beifall gefunden. Die emancipirte Gräfin Loinellini ist freilich von ganz an derem Gepräge, al» die zarte Florentinerin. di« mit ihrer ketzerischen Nawetät da» Lied von der Liebe ohne Treue singt, und Frl. Gruber scheint un» bei aller Routine sür chiese mehr degaqirten Rollen weniger geeignet, al» für die gesühlvollen. In den LiebeSscenen und Liebe-duetten kamen indeß ihre Vorzüge zur Geltung: warmer Ausdruck der Empfindung, eine in den höheren Tonlagen hinlänglich kräftige und angenehme Stimme und ein korrekter, auch iu der Es« loratur gut geschulter Gesang., Den Preis des Abend» verdiente diesmalHerr Cornell al» Umberto Spinola durch chevalcreSke» Spiel und nnmuthenden GesangSvortrag. Dem Marchese Sebastians den Herr De de «ich als Dümmling sehr ergötzlich charaklerisirte, hatteer da» Lied abgenommen. daS der Nolle eigentlich ihr musikalische» Lüstre giebt, da» Lied von der Natursreuudin Melanie, und er trug e» vortrefflich vor, so daß er den reichsten Beifall da für erntete. Der holländische Tulpenzüchter Balthasar Groot fand in Herrn Earell einen Darsteller, dar besonder» in der Verkleidung al» Herzog durch eine Meng« burlesker Nüaneeu komisch wirkte, während Fanny von Wenta sich mit der naiven Roll« der Else gut abfand und ein Frauenbild au« der RubenS'schen Schule gab. Emma Zoche al» Artemisia hatte dm rechten Wachtmeisterton, womit sie ihre weibliche Truppe commandirtr, die iu der verschiedenartigster, Unifor- mirunq erschien, wie eia Lehrbataillon, da« sich auf de« Schlosse MaleSpina versammelt hatte. Abgesehen von einer kleinen Stockung ging di« Vorstelluug gut zusammen. Die zum Theil populär gewordenen Melodie» de« lustigen Krieg» hielten die gute Stimmung de» Publi cum« aufrecht» wie denn überhaupt einzelne glücklich« In» fpirationen Le» Coniponistm darüber hiuwegtSuscheu, daß die Musik bi-weilen in» Triviale und in dm Gassenhauer verfällt. Rudolf vou Gottschall. * Leipzig. 17. November. Herr Joses Waldue, wird i» feiner Söiräe den Liederkrei« (op. 24) vo» Schumann, dm „Archibald DouglaS" von Löwe, sowie mehrere schwedische Lieder von Reinecke singe». Ein besonderer Reiz wird de« Eoncert noch durch die lieben«würdige Mitwirkung de« Herrn Eapellmeister Reinecke und Frl. Röntge» verliehen. De« Publicum wird dadurch der seltene Genuß zu Theil, di« „«stver au» Osten" von R. Schumann zu htzrea * Leipzig, 17. November. Da« Eoncerl de« Pianisten fugen d'Albert findet Mittwoch, dm 3. December, im jiesigen Gewandhau-saale statt. * Leipzig» 17. November. In den nächsten Tagen wird unter dem Titel .Tonbilder" rin neue« Ballet aufqeführt werden, zu welchem Herr Eugen Gründer g. RUalied de« Theater» und. Gewandha»«- Orchester», die Musik compoujrt Hai. Herr Gründers wird sein nene- Opu« selber dirigire». * Herr Juli»« Klengel, der «„»gezeichnet« Leipziger Eellovirtuo», hat kürzlich in Mannheim wieder große Triumphe gefeiert. In dem zweitm Akademie«Eoncert brachte derselbe eia Eellvconcert von Vieuxtemp» mit Orchesterbegleitung, eine Roniauz« von Volkmann und ein Schrrzo eigener Composition mit Elavierbeglritung zur vollsten Geltung, so daß ihm von Seiten de« Publicum» durch enthusiastische Ovationen gedankt wurde, welche dm Künstler zu einer Zugabe veranlaßt«. Die Kritik bezeichnet denselben mit Bezug aus genannte» Eoncert al» den .Stern de» Abend»" und al» einen der .ersten jetzt existirmdm Erllisten", dessen Spiel eine .hohe künstlerische Vollendung" bekunde. * Herr Professor Eduard Grell, der Berliner Nestor der Componistm und Theoretiker, hat zu seinem 84jährigen Geburtstage die Zeichen der hohen Verehrung au» nab und ern entgegengenommen. Große Freude hat dem Meister auch die ihm von dem Leipziger Thoma»cantor Herrn Ilr. Rust gewidmete Aufmerksamkeit: die Aufführung de» lvstimmigen Psalm» und der analysirende, so warm uno edel geschriebene Artikel im .Leipziger Tageblatt" (8. No vember k. ».) bereitet. In einem Briese an den Leipziger hochverdienten Leiter de» Thomanerchor» giebt der Berliner Meister seinen Gefühlen Ausdruck und erwähnt dabei auch be sonder» die bedeutsame Stellung de» Thomaner Sänger chor S in der Musikmelt, sowie die berrliche Blülbe, deren sich derselbe unter der jetzige» segensreiche» Direktion erfreut. w. Leipzig, 17. November. Gesangverein „Windrose". Liner der strebsamsten Vereine, der Gesangverein „Windrose", feierte gestern unter sehr zahlreicher Theilnadme sein 1V. Stis- tungSsest iu ben Sälen de-Hotel dePologne. ES istsür einen Bestreuten, der wahrlich nicht in der Lage ist» immer au- vollem Herzen loben zu könncn, eine wahre Freud«, wenn er einmal sieh», Wik man den Gesang ernst nimmt und wie man bemüht ist, den Intentionen der Componisten bi» ins Kleinste gerrcht zu werden. Und in dieser Lage waren wir gestern im Loncer« der „Nindrost". Nach dem „Festgrub" von I. Otto und ein«« vo» Herrn Mittelbach chwungvoll vorqelragenen Prolog (gedichtet von W. Freyer) entfaltete „Da- deutsche Lied" von Kalliwoda seine Schwingen, bekanntlich »in tirsempsundncr und enihusia-mirender Gesang de« genannten Meisters. DaS schwere, aber in der Stimmung einzig schöne Lied: Wasser, fahrt von Mendelssohn legte Zeugniß ab von unermüdlichem Stu dium und da- Sommerlied von Mendelssohns sowie die zwei Lieder „Wanderlust" von Gode und „Soinn, spinn" von Jüngst zündeten nicht nur durch technische Glätte, sondern auch durch da- Gefühl and die treffliche Nüancirung, die man hineinlegte. „Schäler'« Sonntag«, lstd" von Kreutzer haben wir selten so innig und von wahrer Soun- «Ult-weihe durchdrungen Vorträgen hören. In dem Li-de: „An da- Vaterland" war ebenso wie auch in den anderen Vorträge» die Declamalion und Textau-sprache sthr wohlthuend, während in den Gesäugen: Der traiirige Bus (Volksweise) von E. Franz und '» Herzel" von Wolf die Sänger zeigten, daß sie auch den Volks ton verstehen und dem Humor sein Recht zu geben wissen. Bei der Volk-weise „Der «raurigr Bua", die zu den zarteste« Liedern gehör», war da- Pianissimo am Schluß meisterhast. Einen »richtigen Abschluß de» Toncerte» bildeten dir zwei Lieder: „Ab> schied vom Walde" von Rebling und „Der Studenten Nachtgesang' von Fischer, die den guten Rus de- Verein» und die umsichtige und sorgfältige Leltnng de» Dirigenten Herrn Franz ebenso recht fertigten wie die übrigen Borträge. Eine reizende Abwechslung erhielt da- Loncert durch die Lello-Borträge de- Herrn Hutschen re nt her. Er spstlte „8<>uvenir äs 8pa" von Gervais und zwei Stücke (Andante und Capriccio) von Gollcrmann. Der drin Instrument entlockte sympathische Ton war bi» zum letzten Register glockenrein und da- ganze Spiel documentirt« eine bedeutende Birluosilät. Herr Mittelbach erfreute durch die Declamalion von sechs Gedichten, die theil- ernster, theiis humoristischer Natur waren und von einem solchen gewandte» und mit gutem Organ und knnst. gerechter Schule versehene» Deklamator nicht ander- al- zündend wirken konnten. Daß die Zuhörer von all dem Gebotenen in hohem Grade animirt und zu dem lebhaftesten Beisall entflammt wurden, ist kaum nöthig zu sagen. Die „Windrose" hat mit diesem musikalischen Blumengewinde de» Toncerte« aus- Neue Ehre eingelegt. * Reudnitz. Die Tapelle de- 134. Regiment-, welche, wie die stark besuchten SonntagSconcerte im Schlobkcller und dir Donner-taqS« conccrte in der Leiitralhalle beweisen, gewiß eine der beliebtesten Capellen Leipzigs ist, beabsichtigt auch die« Jahr, und zwar beute, DieuStag, im Schloßkeller ein Eoncert zum Besten armer Reudnitzer Schulkinder zu geben. ES wird, so glauben wir. da- danken-wrrthe gute Werk der genannten Künstlercapelle um so mehr durch starken Besuch belohnt werden, al» da» Programm zu demselben. n»e au» dem Anzeigentheile unserer heutigen Nummer hervorgeht, ein sehr gewählte» ist. * Marknenktrche». Kürzlich wurde hier bei einer musikali sche» Aufführung die von Herr» August Güttek erfundeue Patent-Harsenzither durch diese» selbst als Begleitung- instrument eingesührt. Man schreibt darüber Folgende«: „Am wesende Musikverständige würdigten sehr diese- Spiel und sprachen sich an-, etwa- in Io schöner Harmonisirung sür Zither noch nicht gehört zu haben. Diese äußerst interessante technische Erfindung ist eia Instrument, dessen Tonstruclio» ermöglich», die Begleitung-, aecorde in allen Logen au-zusühren und zu dc» Umkehrungen hieier Accorde sowohl die hohen al- auch die tiefen Bässe zu versetzen. Die Zither gewinnt somit nicht nur an Tonreichthum, durch die lückenlose Lombinirung der Baß- und Begleitungs-Saiten im Um fange von mehreren Octaven, sondern auch durch die entsprechend« Au-silhrbarkeit polyphon gehallener Tompositione» an bedeutendem musikalischen Werthe. Ta da» in Siede stehende Instrument für Jedermann leicht faßlich ist. so zwciseln wir nicht, daß sich dasselbe schnell popnlarisiren wird, und wünschen wir seinem Erfinder damit den besten Ersolg." * Die Saison der poputalren philharmonischen Toncerte in Brüssel wird aa»schließlich durch Werke deutscher Componisten eröffnet werden. Am ersten Abend werden außer der S. Eiasouie von Johanne» Brahm» der Reihe nach Bruchstücke an» allen Wagner'schen Tondramen, vom „Fliegenden Holländer" ti» zum „Parsisal", zu Gehör gelangen. Budget villeteinnahmr . . Bälle n»d Matiute» Ptvers,. . . . 4 Ubamwment« « « GtaatSsudvrntto» , «-H-1» kür Süager Sängerinnen. Spielhonorar , Chor ...» Ballet. , z « Orchester » a » Figuranten » » Statisten »e. « « Hofiäuner« » » Antorenhonorare Kostüm« rc. . . Pariser Große» Oper und der 1883: Einnahmen: Wien. Pari«. » « 1,200.352 Fr°«. 1,543.92? Frc«. ä » «3.908 . 57.732 . » t 58.469 . 30,820 . « « 490.754 . 1,378,103 « 600,000 - 800.000 . 2.413,510 Frc». 3,810.58« Frc«. Ausgaben: «ud » » 636,508 Frc». 927.120 Frc«. » « »8.434 - — B « 4 174.56« » 212,459 . « O i«.428 . 135.166 - G 4 250,466 . 301.044 . s » 9,114 « 35,548 . G S 107,186 . 327.459 . » « 93.290 « 123.078 « » » 47.936 . 221.633 « B « S6S.738 . 355,928 . Au- dem Reiche der Töne. Ein herrlicher Eoiumcrtag breitet sich über die Fluren an». Leichte» Gewölk zieht wie eia dünner Schleier da und dort über da» Firmament, gleichsam einen Rahmen zu dem glänzenden pimmel-licht bildend, da« keine Strahlen der im Blüthen. chniuck prangenden Erde spendet. Durch die Auen wandelt eia nuger Mann. Mit dem Blicke de» Künstlers nimmt er die Er- cheimingeu der Natur in sich aus, welche die Saiten seine- Inner» nbriren machen. Wie in der Natur, so sprießt e« i» idm auf. chafft neue Tongebilde, weckt neue Melodiegestamingen, öffne« den Born der Erfindung. Höher gehen die Wogen der Töne, stürmisch brauden sie an» Ufer. Die alten Fragen an da« Schicksal wachen auf. Wozu die» ganze Erblühen und Vergehen, da« ewige Aus- and Abwogen de» Dasein»? Wie nichtig und hohl ist innerlich Alle», wa- äußerlich so reizvoll erscheint. — Horch, au» einem düster» Vorspiel windet sich ei» weitau-greisende-, sormenreiche» Thema lo». Wie die Saileainstrumente sich ausbäumen, wie ihnen die Blas instrumente autwvrten l Mitte» in diesem wild ausschwrlleadcn Kampse erschallen geheim»tßvolle Laute der Natur. Doch, so hoch die Wogen gehen, e» ist blo» Vorbereitung, blo» Borspiel zu dem Sturme, der sich im weiteren Verlause erhebt. Da, im entscheidenden Augenblick, wa» sind da» für besänftigende >ornklä»ge, die an» der Ferne herüberschallea und die finsteren trister bannen? — Dir zerknickte» Blütbea de« Innern richten sich wieder aus und recken sich der Sonne entgegen, die sich zum Abschied bereitet. Feierliche Posaune«Harmonien erschollen, um den Sonnen untergang zu seicrn, die anderen Instrumente schließen sich an; bald kommen die Schatte» der Nacht herdeigezogen, die Musik wird nach einem kürzeren, leideaschastlicheren Aulouse leiser. Hoch über den magischen Horarusea erklingt die Flöte. Wie ein Echo wiederholen die höheren Blasinstrumente jede-mal die Endstrophea der Streichinstrumente. Lin leiser Weherus und Alle» ist verklungen. Lin anderer junger Mann gesellte sich zu unserem Freunde, auch ei» Künstler. Man sprach van den Formen der Instrumentalmusik. Unser Freund halte darüber viel weiter gehende Ansichten al» sein Genoffe. Ihm genügte da» Altgcwobnte nicht, selbst die heilige Vierzahl fand bei ihm keine Gnade. Indem er den vier Sätzen der Sinfonie neue, zum Theil besonder» geartete hinzusügt«, dachte er rin ohne Unterbrechung sortlausendeS Ganze zu schaffen, dessen ein- elne Thcile nicht nur äußerlich, sondern womöglich auch durch ünstlecische thematische Mittel zusaminenhingcn. Der Andere hielt ich in seinen Schöpsungen innerhalb der hergebrachten Formen. Ihn ümvierte eS weniger, daß rin tiescre- geistige- Bond die einzelnen Sätze verknüpfe. Wo wcnigstenS rin Gesamnilcharokter der Loiiipositiou irwadrt wird, da mag man sich der soimclleu Verknüpfung mit rer Motiviruag entlchlag«, daß der Hörer nach Abschluß jede« einzelnc» Satze« zur Ruh« kommt und Kräfte sür den folgenden sammelt. Freilich, etwaige» Zulückgreiscn aus Thema» früherer Sätze müßte dann in der Wirkung ungnuein verlieren. Man sprach von der Bedeutung dc- Thema«. Unser Freund erzählte, wie er in der ersten Zeit seine« Schaffen- die Eomvosition kleiner Instrumental- werke, wie Streichquartett», ohne Thema versuchte. I» der Jugend zeit erscheint da- Meer der Erfindung unergründlich, kein Hindermß unüberwindlich. Aber zuletzt kam ihm sein Beginnen al- ziellos, in- Uneruießliche schweiscnd vor; e» fehlte der Faden, da- Körperliche, dessen auch die so ideale Tonkunst bedarf. Freilich vermag Niemand ein Thema erschöpfend zu. behandeln, alle- Mögliche daran« < u conslruiren, rr muß sich immer innerhalb gewisser Grenzen halten, lußerdem kann e- wohl kommen, daß die thematische Hauptfigur arm an EntwickrlnngSsähigkeit ist, und darum nur als Ver bindungsglied oder nebenher zur Geltung kommt; in langsamem Satze und überhaupt in Mittrlsätzen mag dir« Berhältniß öfter zum Vorschein gelangen, wo eS sich um einen große» psychischen Borwurs handelt. Ja, e« kann sich ereigncn, daß nur eine thematische Be- gleitungSsigur die Grundlage de» ausdrucksvollen Satze« bildet. Der echte Tondichter bars nicht bloS aritbmclische Musik machen, er darf nicht den Weg de- bloße» Mechaniker- wandeln, welcher aklerdina« nicht berufen ist. Neue- zu schaffe» und den Kamps dafür auszunehmeii. Doch im Ganzen sind die» blo» Au-nahm-sälle. Der Künstler selbst erfreut sich an den Verwandlungen, welche er mit den thematischen Bedanken vornimmt, an den Combinationen, welche er daran knüpft. Do» Neue, über die Form srlbst HinauS- tehende, welchc- sich in der grüßte» Jnstrumentalsorm: der Sinfonie, chaffen läßt, um derselben eine «heilweise noch mächtigere Intensität ol» bisher zn verleihen, läßt sich nicht mit Worte» beichrciben, sondern ist individuell, hängt von der Tiefe der Tonsprache und der AüS- druck-weise derselben ab. Seit über einem halben Jahrhundert ist der Fortschritt aus diesem Gebiete in« Stocken grralhen, otveit die Werke i» Betracht kommen, welche zur öffentlichen Ausführung gelangen, und diele allein geben den Aufschlag; die anderen, gedruckt oder nngrdruckt, in Verborgenheit geschaffen, ohne Möglichkeit zu irgend einer Kundgebung zu gelangen, existtren eben nicht Und doch, welch weite- Gebiet neuer Eroberungen bietet sich dem kühnen Geiste dar, dir, .gewohnt seinen eigenen Weg zn gehen, au- dem tiefsten Innern z»»schöpsea vermag. Wie sinkt dagegen so Manche-, da» von der Gegenwart bevorzugt wird, zusammen! Unter solchen Belrach,ungey hatte man sich dem Wald« genähert. Man sprach noch davon, daß soviel Nichtige- an Opern, nnd Concertmusik zur Ausführung gelangt, wenn e« von irgend einem Eapellmeister auch des kleinsten Hose- herrührt, da- gewiß da» Licht der Oeffentlichkeit nicht erblickt hätte, wenn es irgend ein Anderer geschaffen hätte. Nirgends herrscht der NepotiSmu» mehr al- in der Musik, »ir« grnd« hat er mehr Gelegenheit, sich geltend zu mache». Wenn e« den bestimmende» Instanzen beliebt, so kann selbst da- Bedeutendste und Tiesste todtgeschwiegea werdcti, und gerade die- am ehesten, da da» Tiefere immer schwrrer zum Berständmß zu gelangen vermag, und wenn e» auch gar dem Componisten gelingt, mit eigenen Opfern eine einzelne Aufführung zu Stande zu bringen, die- doch au» Mangel an Berständniß erfolglos bleiben muß, abgesehen von allem Anderen. Wa- bleibt dem vom Schicksale in den Hintergrund gedrängte» Künstler übrig? Da sitzt rr, abgeschieden von allen musikalischen Acnßernng-mittela, in seinem Gemache und vergißt sein« eigene Vergessenheit im weiteren Schaffen Neue Weisen, neue Wege eröffnen sich ihm, eine unendliche Perspective dehnt sich vor seinen Blicken ans. Vergebliche Mühe, sür die Welt bleibt e»-verloren. Jetzt betrat mau den Wald selbst, dessen grüne» Gewand in dem wechielnde» Wiederschein de- Himmel-lichte» erglänzte. E« kam da« Gespräch darauf, daß ei» Tonsrhcr, der immcr äußerliche Vorwürfe zu seinen Werken benutze, da- wilde Heer der Waldgötter in einem Finale herauf citirt hatte. Kann man überhaupt rine „Waldsinsonie" schreiben, d. h. Seelen - Reflexe in der Musik wiederspiegeln loffrn, welch« an» dem Anschauen de» Walde» eitffpringen? Man denke sich rin« Morgenanbrnch; da» Dunkel weicht dem Licht, die lautlose Still« den Stimmen de» Leben». Finstere und lichtere Gedanken durchzucken wechselnd die Seele de» Künstlers nnd ziehen ihn hinan- in dieNaiur, i» deren Ansckiauea, in deren Weben er sich versenkt, deren leiseste» Flüstern rr versteht. Alle« Da» läßt sich echt künstlerisch zum ahnung-vollen Ausdruck sür drn verftändniß- vollen Hörer bringen. Jener Tonsetzer, der die „Waldsinsonie" schrieb, gab sich freilich mit solchem innerliklxn Versenken nie ab er hielt sich an da« Aeußerliche. Da» war da« Vorspiel. Nun aber der Wald? — Mag der Künstler die tiefe erquickliche Ruhe im Schatten desselben schildern, oder da« SturmeSfaiisen de» über di» Wipfel dobin ziehenden Unwetter-, immer läuft eS aus etwa« hinau«, da» nicht dem Walde allein specifisch ist, sondern drn» all gemeinen Naturleden entsprießt. Also war e» sehr erklärlich, daz >enrr Tonsetzer der „Waldsinsonie" zu dem Gülterspuk seine Zu flucht nahm. Ist der Satz an sich wertbvoll, so mag inan über die Bezeichnung de- Tonsetzer» nl» gleichgiltig hinweggleitcn; andern falls fällt die Musik in» Leere. Die Wanderer waren indeß aus rine Waldblöße gelangt, die in einer Anhöhe ausllef» welche einen Rückblick aus die »ah« Stadt gewährte, während «Mlwrerseit» die Landschaft zu immer höhere» Erdwell« «»schwoll, die sich zuletzt zu finsteren Berqreihen gestaltet«, hinter den« weiße Ghosel ausragten. Sa schwinge» sich die Ge. dank« de« schaffend« Musiker« empor, so ivochlen seine Ziele immer höher: aber di« Kunst hält ihre Hemmnisse bereit, welch« den Gei t nicht frei schalten lass»«, wie er e» wohl möchte und wie die Phon- tafle de« Künstler« e» erstrebt. Erst allmälig gelingt e» ihm, sich dem Heiligtdum seine« Ideal« zu nähern, aber nur zu nähern, mehr ist dem Menschen picht de schieden. Di« höchste Leistung bleibt Stück werk, eine Stpse zu weiterem Fortschritt. Beide junge Männer lenkten ihre Schritte wieder nach der Stadt. Hermann Hirschbach. ». s. w. 2»«ges-mmt betrag« die «»«gaben m Wien 2,412,894 Frc«., Bari« 3,914,63t Frc«. E« bleibt also sür Wien ein Ueberschuß von 816 Frc«. und sür Pari« ei» Deficit von 104,049 Frc«. Dabei ist «er zu bemerken, daß im Groß« Opernhaus, in Pari» nur große Opera ausgefnhrt werden, and olle ander« av«qeschlossen sind, chähread in WI« im Opernhause alle Sorten Opera zur «ns- ssthr»n> gelangen. Nachtrag. * Leipzig, 17, November. Laut der heute au»gegeb«ieir Bürgerliste beträgt die Zahl der bei der diesmaligen St«dt verorvnrtenwahl stiinmberechligten und wählbaren hiesigen Bürger It.l60. da» sind 1105 mehr nl« im vorig« Jahr. Die Ansässigen häh«» sich gegen da» Vorjahr um 30. di« Unansässigen um 107S vermehrt. * Leipzig. IV. November. Wir find« unsere in der SonntagSnummer ausgesprochene Behauptung, daß Stichwahl in -- »>:. ^ bei der derHadt Treuen die Cönservativrn für den soeialdemokratischen Eandidaien gestimmt und dadurch besten Sieg herbeigesührt haben, durch folgende Mil theilung de»ccnservativen..Vogtländischei, Anzeiger»" bestätigt: Treuen. Mit Spannung konnte man dem Resultate der am 13. d. M. staltgcbabten Stichwahl mtgegeulchc», und thalfächlich überraschend anSgesallen ist es. freilich bloS sür den in die Wihl- motive nicht Eingeweihten: «>ä3 sociaUstische nnd 1L2 Stimme» sur Niethammer wurden abgegeheii. D.eje Thotiache, nackt betrachtet, könnte zu dem Schluffe Anlaß geben, al- ob i» unserer Stadt die Soeialdemokrotie einen fruchtbare» Aoden sür ihre Bestreb,>,cg?» ge sunden bade. Dem ist aber medi sa. Da- dic-mal'ge Wahlremltat ist nicht der Ausfluß wahrer politischer Ueberzeiigung unserer Väh'er, und die weitaus meisten abgegebenen socialiftlschei, Stimmen sind nicht von Socialisten zur Wahlurne getragen worden. Die« mag aus folgender Darlegung erhelle:!. Bei der letzten Landtag-ioahl batten sich die Stimmr,, 'ast mir Einhelligkeit aus de» coaservativr» Herr» Opitz vereinigt, u»c> zwar in dem Maße, daß von einem Eathalleu vo» der Wal,! »eit«» der Socialen nicht die Rede sein konnte. Z» dem am 23. v. M. stattgehoblen Reich-lag-wahlacte waren b62 conservatire mir, blo» 161 sociale Wähler erschienen. Mau fragt daher wohl mit Recht und Verwunderung nach der Ursache de» Gesinnung.'»»^ chwunge» der hiesigen Wählerschaft. Herr Opitz ist unser Mü- bürger, hat sich um unsere Stadt und weitere Kreise du ich siin Austret« im Landtage verdient gemacht, gab also auch Gewahr- leistung sür eine ersprießliche Thäiigkeit im Reichstage. Diese., Mann verwars die liberale Partei, griff ihn in gehässigster We se aa unv ging so weit, daß mau wegen seine- derzeitigen Wohnsitzes Anstoß an seiner Laadidatur zu nehmen glauben mußte: »» eine Stelle stellte man den durch sein hiesige« Auftreten der localen Wählerschaft durchaus nicht symvathisid gewordriic» Herrn Niethammer, alio ans der einen Seile da» Geachtete sich nehmen, aus der anderen da» Unsympathische sich ausdrängen lassen, das eiiiflaminle drn» doch den OrtSpatriokiSmu» zu sehr, und man entschloß sich, auswärtigen Tonangrbern einmal merken z» lasten, daß man liier ort» nicht gewillt sei, willenlos nach ihre» Gelüsten sich zn richten. War die Wahlkrisis einmal so weit gediehe», io darf e.« nicht Wunder nehmen, daß viele der vorerst aus Herrn Opitz efallenea Stimmen zum Sturze de» liberalen Kan didaten aus den Laadidaten der Socialpartci über gingen. Ob ein solches Vorgeh« vom rein politisch« Ttandpun tr an» zu rechtfertigen sei. das bleibe dahingestellt. Ader das hat di- diesmalige ReichStagSwahl bewiesen: Treuen achter seinen Heirn Opitz hoch und ist nicht gewillt, ihn von anßcn her Zwecks Wahl- Manöver» verunglimpf« »n lassen, noch »in derartige« Treiben zu unterstützen, und von dieser Seite au» ist da» Lrgebaiß der Wahl zu betrachten. ES ist zn berücksichtig«, daß Herr Commerzimrath Niet hammer ein sehr weit recht» stehender Nationalliberaler ist. welcher sich namentlich auch aus kirchlichem Gebiet den con- ervaliven Anschauung« nähert. Wir haben nicht nöthig. die vorstehend angegebene Handlungsweise de« Näheren zu charak- terisiren: sie ist durch und durch unpatriotisch und verwerflich! Wa» die Behauptung anlangt, Herr Opitz sei von liberaler Seite ans da» Gehässigste angegriffen worden, so haben wir u unserem Theile zu bemerk«, daß da» aationalliberale Pahlcomitü zu Reichenbach un« seiner Zeit au-drücklich ersucht hat. keiner Einsendung Aufnahme zu gewähr«, in welcher ei« Angriff aus Her« Opitz und dm conservativeu Verein im 22^ Wahlkreise enthalten sei. E» ist da» auch ^ geschehen. > Leipzig, 17. November. Der Verein zur Unter», iützung hils-bedürstiger verheiratheter Wvchue« rinnen, welcher seit Jahrzehnt« im Still« «ine seaeaA» reiche Thäiigkeit entfaltet, veranstaltet auch iu diesem Jahre ein« Verkauf von nützlich« und namentlich auch zu Weih nachtsgeschenken sich eignenden Gegenständen zu« Best« d« VereinScasie. Der Verkauf beginnt a» 1. Deeember i« IjereinShause (Roßftraße 9), bi» zu welche» Tag« all« dem Unternehmen zugedachten Gegenstände iu oi« Hände der einen oder ander« Borstand»«Dame» der« Naweu be reit» in der Anzeige im „Leipziger Tageblatt" bekaunt ge geben Word«, eingeliefert sein möchte». Hoffentlich genügt diese Anregung, um auch diesmal uusere Bewohnerschaft zz» reichlichen Spenden und zum fleißigen Kauf der betreffende« Sach« im Interesse de» humanen Werke« zu bestitnmen. ' Leipzig, 17. November. Im Mouat Oktober wurde die SamtätSwache de« Samariterdereiu« dm» 71 Personen, 54 vor und 17 «ach Mitternacht, m» Hilfe angegangen, von denen 31 au» der iunereu Ltadt, t4 au« der Süd-, 6 au» der Ost-, 6 au» der Nord-, 7 au« der Westvorstadt und 7 von auSwärt« warm. Loa de» Behandelten (59 Erwachsenen und 12 Kinder«) wurden 20 wegen innerer, 51 weg« äußerer Kraukheit«, in 45 Fäll« ans der Wache selbst, in 26 Fällen in der Privatwohnung behandelt. Die inneren Krankheiten bestanden iu Diphtherie. Scharlach. Masern, Syphili», Typhu» und Lungenentzündung e 1, Broiichialkatarrh 2, Mandelgeschwür 1» Racheakatarrh I, Iscbia» 2. acuter Magmkatarrh t. Brechdurchfall 3, psychische Aufregung 1, hysterische Krämpfe 2, innere Verletzungen durch Fall au» der III. Etage 1 (unbestimmte Diagnose). Von dm chirurgisch Behandelt« hatten Quetschung« der Weichtheile 3. Verstauchung« der Gelenke 7, Knochenbruch vc» Unterschenkel« und andere Verletzung« je 1, Hieb«. Stich« und andere Wund« an Kopf und Gesicht 10 erlitten» davon 1 mit arterieller Blutung. Verwundung« an der Hand und den Fingern hatten sich 13» eine Bervrennung 1, Wunden am Arm 3, am Knie nnd am Oberschenkel je 1 zu- gezogcn, 2 Personen hatten sich Fremdkörper unter die Nägel und 1 Stubenmädchen eine Häkelnadel in di« Händ gestoßen. Je t litt an I>anaritlum, Gesicht-rose, Hautentzündung, In sektenstich, Zahnschmerzen. Zahngeschwür nnd Ohrenschmcrzm. —* Leipzig, 17. November. Nachdem, wie bereit» ge meldet worden ist, da» „Musen», sür Völkerkunde", infolge der eingetretenen kälteren Witterung, sür diesen Winter hat geschlossen werden müssen, ist der Vorstand des Institut» bemüht, den Mitgliedern für den unterbrochenen Bestich der Sammlungen einen Ersatz zu bieten. So soll dc» Mit gliedern, Freunden und Gönnern de» Museums demnächst, wie wir vernehmen, ein interessanter Abend geboten werken. Wie Manche sich wohl noch erinnern werden, hat der Verein dcS genannten Institute» vor niedreren Jahren in riner Mit gliederversammlung. auf de» Antrag eines eifrigen Mitgliedes desselben» de» hiesigen Maler» Herrn Heinrich Lentc- maiin, beschlossen, neben der eigentlichen Samniinng etdnc- graphischcr nnd anthropologischer Gegenstände a»ch eine uiöglichst vollständige Sammlung von Abbildungen der ver schiedenen Raren und Volkslyren anzulegc». Der genannte Künstler hat seitdem bereit» einen Anfang pazu gemacht, in dem er seinen Freund, den auch in Leipzig woblbekannteii und angesehenen Thierhändler Earl Ha ge»deck in Ham burg, welcher sich dem hiesigen Museum sür Völkerkunde schou so ost wohlwollend erwiesen hat» bat. ibm für dasselbe möglichst viel Pholograpbien nach den verschiedenen Völker- aruppen, welche derselbe seil >875 in verschiedenen Städten Deutschland» und deS Auslandes zur Schau gestellt hat. zuzuwenden. Eine recht stattliche Sammluna ist «un im Lause dieser wenigen Jahre aus diese Weise zusammen gekommen und soll bei der Uebersiedclung in da» wohl nun sicher zu erhoffende neue MuseumSgebäude, dem heimischen Institute, überwiesen werden. Un, jedoch, da die« sicher noch einig« Jahre dauern wird, schon jetzt eine Anschauung davon zu geben und Andere womöglich zur Beihilfe anzüregeu, will Herr Maler Leutemann diese Photographien, vielleicht auch eine Anzahl seiner eigenen interessant« nach der Natur ausgenommen« Studien ;«» Dölkrrtypen an einem noch zu bestimmende,, Abend demnächst öffentlich auSstelle» und dazu mündliche Erläuterungen über die Entstehung dicser jetzt so vielgenannte» und «it so außerordentlichem Beifall ausgenommen« Schaustellungen und der« Entwickelung geben, wa« um so interessanter sein dürste, d« wir Hoffnung vab«, daß wir im nächsten Jahre endlich wieder einmal eiyx solche Schaustellung bei un» sehen werden. Herr Maler Leutemann ist wie al» Künstler geschätzt, so al« Redner beliebt, so daß von dem in Au-sicht genommen« Abend «beul» viel Belehrung wie Genuß zu erhoff« ist. .