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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188411180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18841118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18841118
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-11
- Tag 1884-11-18
-
Monat
1884-11
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1884
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WWMW Erste Leilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 323. Dienstag ven 18. diovember 1884. 78. Jahrgang. Fra«)ofrn und L«-1S»drr. * Di« französisch-englische Freundschaft oder richtiger da zu Mager geworden. Wären indeß Gambrtta und seine Helscr-Helser mehr Politiker und Staat-mäaner al- Dem«, .zogen gewesen, so hätten sie von vornherein begreifen müssen, dag jene- Bündniß nur ei« Phantom sei, rin Phantom, IvelchcS allenfalls nur naive Politiker, nicht aber die nüchternen, gründlichen Deutschen erschrecken konnte. Die sranzi'siscken Republikaner haben sich überhaupt seit der Errichtung ihrer ersten Republik bi- zur dritten mit .illcrlei Phantastereien und politischen Hirugespinnsten abge- müht. vou denen nichts übrig geblieben ist. als der Abscheu und kie Lächcillchkcit. welche diesen Ideen mit Recht da- übrige Europa entgegengebrocht hat. Ein richtiger, fanatischer Repu blikaner nach dem Muster Gambetta'S bricht vor Allem ganz und gar mit der bisl-erigen Vergangenheit Frankreich-, mit seiner Geschichte, Ueberlieseruna und den seit Jahrhunderten, trotz der vielfältigen politischen Umwälzungen, in der französischen Ration eingelebtcu Auffassungen und Meinungen. Alle diese Dinge, die mit der Nation aus da- Innigste verflochten, sind jür den eptrrmen Republikaner gar nicht «ehr vorhanden. Rach seiner Meinnng müsse mit der nxchrrn Republik eine ganz uene Zeit über Frankreich anbmch«,. di« mit Ler ver» gang«», nichtrepubNkamstben gor kbwen Zttsommeichong luiben dürfe. Deshalb haben auch die Fanatiker der ersten Republik einer, neuen Kalender erfunden, welche Schöpfung aber bekanntlich nicht lange gedauert hat. Glücklicherweise hat sich aber die große Masse der fran zösischen Ration gegen diese republikanische« Zumuthungrn stet- ablehnend verhalten, wie wohl anderrrseil- nicht ge leugnet werden kann, daß di« fortwährend, seit einen, Jahr hundert, in Frankreich stattgesm,denen Revolutionen und politische» System Wechsel da» französische Volk i» eine Lage gebracht habe», um die es wahrlich von keiner anderen europäischen Nation zu beneiden Zist. Bemerken-wcrth bleibt aber immerhin, dass die erste und zweite Republik nicht lange gedauert habe» und auf beide al-bald die monarchische Reactio» folgte. Diese ward von de», Tcrrori-mu- der Republikaner nicht allein nicht verhindert, sonder» vielmehr, wie geschichtlich erwiesen, geradezu beschienmgt. Was nn» die gegenwärtige dritte Rcpitblik anlangt, so hat dieselbe, uamentlich unter Gambetta und auch noch späterhin eine Zeit lang, eine ganz neue terroristische Form als de» einzig leitenden politischen Grundsatz der republi kanischen Staalekuiisi ausgestellt, eine Form, in ivelch« gauz Frankreich gewaltsam hiucuigehctzt werden sollte. Ma» dürste leicht errakhen. daß wir da von dem tollen Rcvanchegeschrci. von de», Rachekrieg gegen Deutschland sprechen wollen. Die Erfahrung, welche die Franzosen iw Kriege von 1870/7 t mawten, war aber doch zu überzeugend und einschneidend, als daß selbst die überspanntesten Republikaner Hessen kennten, in ihrem Rachckrieg gegen Deutschland mit diese», allein fertig zu werden. Ma» wollte also bezüglich des Erfolges der grongcum«; nLtioimIo" möglichst sicher gehen und blickte deshalb ,»icl> allerlei Bündnissen au-. Gelegentlich dieser Nmschau fühlte sich unter Ander« die französisch'republikanische Staat-ivei-hcit auch zu dev, benach barten England hingezoge», ja die Gambeltistische Pariser Presse stimmte alsbald förmliche LobeSbymnen über die .überaus guten, sreundschastlichen Beziehungen" zwischen Frankreich uud England an. Ta- sollte natürUch ei» Schreckschuß gegen Deutschland sein, aber dort lachte ma» dazu, weil man von vornherein wußte, daß ein solche« Bündniß nur abermals cioe der vielen Cbimäre» de- extremen französische» Re- pubtikaniSmuS sei. Selbst i» Frankreich maiigelle e- nicht an vielen Leuten, die zu dem empfohlenen Bünduiß niit England bedenklich die Kopse schüttelten. Geht doch au- der Geschichte beider Staaten ganz drastisch her vor, daß zwischen Frankreich und Eisstau» seit ze nur die schroffsten Gegensätze bestanden, welch« keinerlei An- kiiüpsunaSpunrtc biete» konnten. Die böchst erbitterten Kriege, welche seit Jahrbundertcn zwischen England und Frankreich geführt wurde», haben »ocd bis heute im französischen Bolke allerlei Erinnerungen und Nachwirkungen hinterlasse», welche für John Bull keineswegs schmeichelhaft sind. Diese anti englische» Gefühle geben sich nameutlich in der sranzösiscke» Volk-poesie kund, die glücklichrrioeisc der republikanischen Nivellirungtzsucht noch lange nicht erlegen ist. Da wird beispielsweise »ock heute in Frankreich, besonder- aus de», Lande, ein alte-Lied gern gesungen, dessen energischer Refrain lautet: ..ckanuzi-i l'Anglais na lagnern an k'ruuoel" Jeder Franzose keiint diese- alte Volkslied. Zu dieser UnvolkSthümlichkeit de- augestrebten sranzösisch- euglischen Bündnisse- gesellte sich in neuester Zeit noch da- Auftreten »nd Benehmen der Engländer in Egypten, wo jene der srauzöstsch-cngtischen Freundschaft den Boden völlig auS- geschlagen haben. Bis zu welchem Grade die- geschehen, da» acht namentlich an- der entschieden England feindlichen Haltung der französische» Presse Egypten- hervor, die selbst verständlich überall die Interesse» Frankreich- gegen die Anmaßungen England- vrrtheidigt. Da muß nian brispielS weise die beiden srauzüsisch-egyplischeu Blätter „Le Phare d'Alexandrie" und „Le Bo-phvre kgyiptien" lesen, «u, sich einen Begriff zu machen, wie gereizt Vi« Stimmung zwischen den Franzose» und Engländern im Rilland« ist. Beide Blätter versäumen keine Gelegenheit, um England wegen seiner allerdings ebenso anmaßenden als unsinnigen Politik n, Egypten «nd namentlich bezüglich de» im Sudan an- gerichtcten Unheils »nd der schmählichen PreiSgebung Gordon'« ganz schonungslos zu verhöhnen. Ganz England beschäjtigl sich heute hinsichtlich Gordon'« nur mit einer Frage: „Lebt er »och, oder ist er todt?' Timt i» ttw guostion. Vielleicht wird sich in Folge dessen Mr. Gladstouc auch noch die Worte: „To Ke, or not to lw- zu Grmüthc sührc» müssen Mit eine« Worte, so viel steh« schon jetzt fest, daß der sranzösisch-engliscbc Freundschaft? nnd Bünduißrummel ans die denkbar kläglichste Weise ge endet hat. Da- konnte auch folgerichtig nicht ander- kommen, weil diese gainc Freundschaftsphantasie nur eine Ausgeburt deS extremen französischen RepmdlikaniömuS war, die Deutsch land erschrecke» sollte. Da- ist aber nicht allein völlig miß lungen. sondrrn ganz Europa ging darüber unbekümmert zu friedlicher Tagesordnung über, der sich natürlich auch die dritte französische Republik sügen muß. Herbergen in Paris. A II. Paris, Milt« Rovbr. Wie in alle« Großstidten, so ist auch hier rin großer Mangel an kleinen Wohnnn^en, dieser sowohl, wie gerade der Zufluß unvcrmögcnder, in armer Leute nach Paris bringt es natürlich niit sich, daß die Zahl derjenige» in geradezu furcht »orer «eise zunimmt, di« -et» etgrne« Helm sich gründen können »nd daraus angewiesen sind in sogenannte» „Garnis" zu über nachten Rehmen wir die Zahle» zu Hisse, sie lprechen auch hier. Im Jahre 1875 batte Paris SS47 Garui« (möblirft Häuser); sie enthielten l 13,487 Franzosen und 18,036 Fremde. I« Jahre I8Ü3 zählte man 11,753 Garn,-. worin 146.W9 Franzosen nnd 4!i,M5 Fremde. Die große ftunahnie Ist „nverkrnnbar. Sie alle nennen sich übrigen- ..Hotels", währenb die Mehrzahl Spesimftn find Ich hierin diejenigen Aamilieuwohnungc» nicht mit ge- di« «öbiirte Zimmer abgede«. D>e Mehrzahl dieser bnnerke, daß rechnet sind, die »öblirle Zimmer abgede». uHatniS" beherbergt kleine, jaklriuste Leute. Ratürlüh gleicht nicht das eine dem ander». Ich will heute blos von dencn sprechen, die man als „Herbergen" bezeichnen könnte, wenn der darin aulgehäuste Schmutz nur nicht ein schlimmeres Wort nütdig mochte. Diese „GarniS", der Zahl nael, vieüeicht dreitausend, sind über die meisten Stadtviertel von Paris verbreitet. Di« allerschliwmstcn findet man allerdings draußen an der Borftadtmooer, ferner in der Vorstadt St. Antoine, im Viertel der Fleisch und Seiuüsebolle», uud serner in den Vorstädten Mont martre, La Villctle und Belleville. Das letztere zumal ist »in wahrer Hohn aus seine» Name». Die Häuser all dieser „GarniS" sind außen von «ine», jämmerlichen Anblick, sie haben meist blinde Fenster, sind dann «nd wann woht gar ohne Scheiben. Aber ha« man sich durch die stinkenden Thorwege oder Hausflure» in daS Innere hindurch gewunden, so ist der Anblick nicht blos icostlos, sonder» der Geruchssinn m «inrr Weis« afficirt, daß e« schwer hält, auch nur wenige Minuten antznhallen. Und doch müsse» in solchen Häuser» Tausende nud Abertausend« Menschen leben, darunter Arbeiter, die in ihrem Facti wahre Meister find. Ihren» Charakter »ach zerfallen auch diese Spelunken wieder,» mehrere Arten. Da sind zunächst die .,ttiuu»hrS« ö« da- heißt solche, nio von mehreren .^Landsleuten", resp. Famitien derselben Gegend ein Zimmer abgemietbet wird, in daS sie sich «heilen; «uvcrgnaten, Lavoyordeu, Elsässer, Dentiche bilden da kleine Lolouiru. Sie byziuncu — uud vor Allem unser« Laubs- leate, die hier al« Straßenkehrer snngivrn — damit, daß sie Stroh in die leer« Stuke trau-partiren, aus dem sie so lange vier tu« s«HS Map« hoch — zuweile« wohl in «och größerer Zahl — Hansen, bi- sie cS ermöglichen die noihdrtrstigste« M»d«l anzuschasten Andere, »nb zwar die Lnmpe»l«u«»ler ennSgtichen «ich» rnrmal Diese Miethe, sondern zahlen jährlich M Cent. Pacht für den Quadratmeter eines Stück Landes, aus dem sie sich eine Hütte zurecht kleistern, die in ihrer Düritigkrit au die ersten mcuichlichen Nieder, lassnngeu erinnert. Die „Tito cke.-, Lrouwir?", der ma» endlich de» SaranS gemacht, war hierfür typisch. Dan» kommen die .,»3ian>- brö« ö l» Nuir". Das sind die elenden Stätte» der Vagabunden, der Schiffbrüchigen, der Arbeitslosen. Sie existiren säst in alle» Vier, teln Eie sind so abschreckend, daß sedeS derselben einen Zunamen führt» der an treffender Charakteristik nichts zn wünsche» übrig läßt. DaS «nie heißt „Die wüihend« Wanze", das andere ..Der Kirchhos", eia drittes die „Cholera", ein viertes „Die Bcresiaa" uud jo fort. Auch diese zählen nach Hunderten. Die erste Nacht kostet daselbst den enorme» Preis von 20 SouS, also i Pfennige; die folgenden Nächte ist cs verbültnißmüßig billiger, ie Mehrzahl dieser Schlassälc haben 10, 15, ja 20 „Betten". Diejenige» zn blos vier Bette» sind für ,.x«vs dien" und sind natür lich thrnerer. Im Uebrige» sind sic nicht reinlicher, wie die ander». In der Mehrzahl dieser Schlasstöllen besteht daS Bett aus dem Ge- stell und einem Strohsack, so daß sogar die sonst übliche Decke fehlt. Manche auch sind in die Wand eingemauert. I» jedem Bett ichlajen zivri Personen. Es ist ganz gseichgiltig, wen nian da als Nachbar bekommt. Man zahlt, der Wirth zeigt ein Lager und verschwindet. Man hat sich dann im Dunkeln zurecht zu finde» jo gut mau kann. Bedenkt man, daß selbst wahrhaft reich begabte Mensche», die nach her doch »och berühmt wurde», hier ein Unterkommen finde» mußten, so übcrläuft es Einen eiskalt, wenn nian denken muß, wie manches Talent hier zu Grunde gegangen jei« mag. Wenn es Decken giebl, so sind dieselben natürlich so schmutzig wie »iSglich; auch dann, wen» man einige SouS extra zahlt, um dieselbe Decke and dasselbe Bell z« bekommen, so muß man diese insofern mit andcru thrflcn, weil dal Bett ain Tage an Solche vcrmicihet wird, die erst drs Nachts lebe», und das sind hier viele Tausende. Manches dieser „Garnis" Hot 200 Bette». Uedrroll herrscht di« Wouze. Da« beständige kommen und Gehen mehr oder weniger Betrunkener ist ein Uebel mehr. In manchen dieser Spelunken kostet di« Nacht ioqnr 30S»»S; sobald es nämlich kalt zu werden beginnt, Pechen di? Preis,, weil da« Uebernachlrii im Freie» schioer möglich ist. Ohne Geld girbt es keinen Zutritt. Selbst „Siauimgüfte" werde» aus d,e Straße gesetzt, sobald sie mehr als zwei Mal nicht zahlen konnte», «s ist eine Thalsache, daß in diesen Garnis flott gestohlen wird. Diese Angabe» werden genüge». Ein andere-Mal werde ich von „Frauenherbergen" sprechen. DaS Ein« ist gewiß, wir könne» Sott danke», wenn die Cholera mild« verläuft. Leipziger Lautechniker-Vrrrin. Der Vorsitzende dcS Vereins, Herr H. Vorsitz, ertheilte, nach dem der Vereinsobend am 13. November eröffnet «nd er die an- wesenden Mitglieder und Gäste bewillkommnet, Herrn R. Schilde daS Wort zum Vortrag über den Anjchlnß von Blitz ableitern an städtische GaS- und Wasserleitungen nach dem Gutachten der königl. sächs. technischen Depu- tatiou zu Dresden. Nachdem Redner kurz auf die bestehenden MeinungSverschiede». heilen über zweckmäßige Anlage und Constrneliou von Blitzableitern hingewicscn halte, führte derselbe in klarer Weise etwa Folgendes aus: Tie gute Ableitung de« Blitzableiters »ach der Erde ist vou größter Wichtigkeit, und es ist allgemein anerkannt und durch die Cr- ahrnng hinlänglich erwiese», daß ein Blitzableiter, dem eine solche fehlt, schädlich wirken kann. Ein« gute, sichere Ableitung »ach der Erde muß, wenn sie da« Grundwasser nicht erreiche» kann, aus einer ausgedehnten Mctallmassr (Bodenplatte) bestehen, deren Oberfläche um io beträchtlicher und größer sein soll, je weniger seucht die Erd schicht ist, in welcher die Mctallmosse liegt. (Die Commission der preußischen Akademie sHelmholtz, Airchhoff, Siemens) verlangt eine Erdplatte von 5 qi» für den Fall, daß sie nur in seuchler Erd« liegt, und erklärt als genügend 1 gm Fläche, wenn die Platte vom Grundwasser bespült wird.) Während e- nun t, viele» Fälle« schwierig ft« wird. Boden- platten von einiger Ausdehnung bi» in dir Tiefe des Grundwasser» zu bringe», oder ihnen so große Ausoehvnng z, geben, daß sie auch in derbüllnißmüßig trockenem Erdreich genügende Wirkung besitzen, bietrt sich ein vorzügliche« Mittel zur Verbindung »er unteren Blitz, ableiterenden mit dem feuchte» Erdreich durch de» Anschluß der« selben a» die ausgedehnten metallenen Rohrnetze städtischer GaS- ond Wasserleitungen. Die venutznng solcher Rohrftitnngeu ist in Europa zuerst von Meisen- am Stadthanse zu Brüssel im Jahre 1885 ausgcsührt worden. Damit ein solches Rohrnetz nicht selbst beschädigt «erden könne durch die große ElrktricilätSmenge eines Blitzschläge«, muß dasselbe eine hinreichende Ausdehnung »nd Oberfläche, als auch genügend großen Ouerschmtt Koben nnd in wenigstens große« Theilen seiner Ausdehnung nietallisch gut verbunden sein. Genügt ei» Rohrnetz diese, Ansprüchen, was wohl bei Rohrnetzen schon kleiner Städte, soft immer der Fall sein wird, so muß ein solche« angesehen iverden als ein Blitzableiter von größtcr Wirksamkeit, ivelcher die der besten absichtlich errichtete» Blitzableiter in den meiste« Fällen »bertrisst Durch Anführung einer großen Anzahl interessanter Beispiele wie« Redner nach, daß 1) die Gefahr eincs Blitzschläge« ganz erheblich vergrößert ist für Gebäude, iveiche mit der Emsührnn, einer «la«- «der W csftrleitnng versehen sind und keinen Blitzableiter haben, baß 2) die Gefahr des Abspringens des Blitzes vom VlOadftNer fast immer vorhanden ist, wen» eine Verbindung besftlte«. «ss der Röhrevleitung nicht vorgesehen ist, und daß 3) Btidabseiter Ntit n« sich gnter Erdleitung, welchk früher notorisch Blitzschläge ohne Schaden geleitet habe», nach Herstellung von RSHrenleiknugry sich als nicht, bez. als nicht «ehr zulänglich erwiesen. Nachdem Redner »och die Art uud Weise de« Anschlusses der Blitzableiter an Rohrftitnngeu erläutert, führte er an, wie sich in neuerer jseit die Stimmen zn Gunsten des Anschlusses immer mehr »nd mehr mehrien und die gegentheiligen überwögrn, nnd daß «nn noch die könial. sächs. technische Deputation bei, Auschluß vo» Blitz ableiter» an Straßenrohrnetze städtischer GaS uud W-sserftitoiigen unter Ausstellung gewisser vediuaungen für „zulässig uud empfehlen«- Werth" bezeichne, habe. Hiermit schloß Redner leinen interessouten Bortrag und erntet« de. Dank des Vereins. 1t. 8. Poiiilechiiischt «esellschalt. lD Leipzig, 15. Ravembee. In der letzten Versammlung wurde vou Seiten de« Herrn köber, Lehrer an der höheren Töchterschule in Meißen, em pädagogischer Vortrag über einen von ihm ftltzfi csnftruirte» sogenannten „Conjnoateur" gehalleu, der sich berertS ehrenvoller Ancrftnnunge» vou Seilen des Herrn CuluiSmiuistrr vo» Gerber, wie der gesainmlcn pädagog»chcn Presse. Schul direktoren n. l. w. zu erfreuen gehabt hat. Der Conjn^ateur, unter Anwendnng Fröbel'scher Principie» streng nach vädngogi'chen Grund sätzen coustruirt, stellt sich in der Form für das Hau« als Kästchen, sür die Schule als Pult dar. Ans diesem köuuen in beiondercn Abtheilungen die organische» Glieder der Paradigmen der sraujüsischen Sprache, niit ibren Stamm- und Endreihen, aus getrennten, vorgedruckten Täfelchen ausgestellt weiden. Von der einfachsten bis znr sraaend verneincuden nnd alle» zusammengesetzte» Formen, läßt sich dergestalt die ganze Coiijugation, und ähnlich die Deklination klar für Augen und Verständniß der Schüler zur Anschauung bringe». Allmälig sieht der Schüler die zusammen- gesetzte» Formen entstehen, sie bauen sich gleichsam vor seinen Augen aus und präge, sich leichter dem Gedächtnis! ein. Ein praktisches Lehrmittel sür die Schule ist der Loiijngatenr, »eil durch ihn die Auiinerisamkeit der ganze» Elaste auf einen Pnnct gerichtet unb auch den schwache» Schülern der Unterricht ktarer und verständlicher wird, ohne daß die fähigere» Eleven gelangweilt würde», weil Abwechselung änßerst schnell und oft geboten iverden kann. Das zeitraubende und doch nicht immer vollkommene Ueber sicht schaffende Anichreibe» vo» Seiten des Lehrer« füllt dadurch ganz weg, Io daß auch eine enorme Zeitersparnis! erzielt wird. Vou dem Instrument, das sich den Lesemaschiue», Rechenmaschinen und anderen „Nürnberger Trichtern" zur Seite stellt, eriftiren s Au<- gaben, die HouoanSgabe < 0) im Preise vou s ist ei» trefflich,«Geschenk sür die Jugend und bietet der Mutter, älteren Geschwister«, Haus lehrern re. ein vorzügliches Hilfsmittel beim Nachhelsen oder lleber- kören. Redner erutete für seinen Vortrag reiche» Beifall. — Herr Wclhelmy besprach hieraus patrntirte Messer mit Korkzieher, Scheere re. »o» Louis Perlinann, sowie eine PateularbeisSlampe von Robert Jakobi mit verstellbarem Schirm.—Herr Londiior Seyssert, Vorsitzender der Gesellschaft, verbreit eie sich über die von Carl Böttcher ausgestellt« Type»-Schrrchmaschtue von Guhl nnd Harbeck. Was die „Nachrichten aus der Gesellschaft" aiilangt, so erwähne» wir »och, daß am nächsten Mittwoch das Stiftungsfest derselbe» dnrch Vortrag. Lance«, Tafel ic. gefeiert wird, und zwar im große» Saale der Eentraihalle. Lcdcr-Scilipiuren. * Z>: den besten Schätzen der Museen und der Bibliotheken zähle» die Ledcrardeikcn, besonder- die Einbände, deren Entstehung i» einzelnen Fällen bereit- dein 12 Jahrhundert cmgckörk, die jedoch hauptsächlich au- dem Schluffe de- 15 Jahrhundert«, der Zeit der Jucunabeln, und vorzüglich au- Nürnberg stammen. Die Herstellung solch' plastischer Lcderarbeit ist in kurze» Zügen folgende Die Zeichnung wird ans ein Etück leicht angejeuchtetcS RinbS- oder Kalblcdcr gepanst, die Umrisse mit einem scharfe» Messer ziemlich lies in da- Leder eiu- geschnilten, letztere- stark gefeuchtet oder in Leiin Wasser aus- geweicht und »m> mit dem »olhwendigen Handwerkszeug be handelt, indem der Grund lies gedrückt, die mehr oder weniger bervorlrcteiide» Partie» der Zeichnung, so wie die plastische Wirkung eS vcrlangk, vo» der Rückseite auS nach vor» hcrauS- gehodc» werden, annähernd wie der Goldschmied die halb- crhabcnc Arbeit anS der Platte hcrauStreibt, nur daß der Lederarbeiter sich dabei mehr der modellirendtn Instrumente als de- HaminerS bedient, welch letzterer hauptsächlich nur bei dem Einschlagen der oft unzähligen Punzen zur Herstellung eine- trefflich wirkenden Untergrundes benutzt wird. Nicht selten wird der Relicsbildung durch Schaben nnd durch Weg- fchiiciden von Lebcrlagcn nachgeholsen. . Mechanik und Eheiuic stehe» dem Verfahre» fremd. E- tönimeu keine Maschinenpressungcn mittelst Hoch- und Tiej platten vod, sondern wir haben eS mir mit einer selbstständigen, kunstgew'erbtiche» Leistung zn thu». Um mit den einfache» Mitteln etwas Schönes zu schasse», bedarf eS eine- mit künst lerischer Empfindung begabte» Manne-, der im Stande ist. ohne Modell Plastisches zu schaffen, kurz ein Kunsthandwerker im vollsten »nd reinsten Sinne de« Worte-, Aus dem Gesagten geht schon hervor, daß eine solche Arbeit, wenn eS sich um Massenproduktion handelt, in Billigkeit nicht mit der Maschinenarbeit concurriren kan»; andererseit- abcr auch, daß «- nur durch eine solche Hs»dtech»ik möglich ist. einzelne, dem individuellen Geschmack de- Bestellers zusagende, oder sür einen bestimmten Znreck, z. B. ein Ehren geschenk, geivilnschke Arbeit zu einem verhallnißmäßig äußerst wvhlscilc» Preis »nd m kurzer Zeit zu liefern, weil nicht die Herstellung kostspieliger Platten » dgl. für den besonderen Fall vvrhergchen muß. Wappen, Monogramme, Devisen, Widmungen, Einbleiiie und Allegorien lassen sich, eben weil nur die freie Landarbeit zur Vcnvendnng kommt, ganz nach Willen des Bestellers liefern. Es bedarf dazu nur einer Skizze oder einer genauen Angabe. Hierin liegt» ganz ab gesehen vo» dem, selbst bei einem nicht besonder- au-gcbildetcn kuustgesnhl, leicht bemerkbaren Wcrthunterschied zwischen Hand- und Maschinenarbeit, ei» besonderer Vorzug der Lederplastik. DaS Verfahren eignet sich nicht nur sür Buchbinderarbeiten im engeren Sinne de- Worte-, alS: Sckaalen für Bücher, AlbumS, Diplome, Stammbücher, Famitirnreqister, überhaupt sür alle solche Gegenstände, bei Lenen der Bedeutung LeS Innern durch da-Aeußnr Rechnung getragen werden soll, sondern auch für Etui-, Schmuck-, Papier-, Arbeit-kästchr», Körbchen. Brief tasche». Becher, Scheide» u. f. w. Eine» ganz besonderen Werth sür die häu-liche Einrichtung hat die Ledersculptur in ihrer Le,»«»»»g al« Ucberzug zu Möbeln, namentlich lade» dir hochlehaigr» Stühle der .Herrenarbeit-- und der Speisezimmer zu solcher Dekoration ein. Alle solche Gegen stände lassen sich nach Wunsch schmiickcn und werden dann, eben weil sie da« Gepräge der Anfertigung sür einen besonderen Zweck an sich tragen, al- Geschenke besonders in Ehren gehalten. Diese vortreffliche, einst so blühende Ledertechnik »vor ganz abhanden gekommen uud sängt erst in letzterer Zeit an, wieder in Ausnahme und zur Anerkennung zu kommen. Ein hervorragender Künstler in dieser Richtung ist Georg Huibe in Hamburg. DaS Leipziger Publicum hat Gelegenheit, sich mit dessen Arbeiten, die ei» wohl verdiente- Ansehen Lurch ganz Deutschland genießen, bekannt zu machen, da die Kunsthandlung vou Earl B. Lorck, welche Herrn Hülle in Leipzig vertritt, eine Anzahl davon in ihrem Local ausgestellt hat. Auch in Wien nnd München wird diese Technik seit Jahren geübt, nnd Leipzig rüstet sich ebenfalls, u», an dem Weltkamps in diesem Zweige de- Buch gewerbe» Theil zu nehmen. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichilutz verfolgt.) Nach ff. 137 Str.-G.-B. wird mit Gesängmß bestraft, loer Sachen, welchc von de» zuständige« Beamten in Beschlag genommen sind, der Verstrickung ganz «der »beiliveise entzieh». Aus dieser Strasbeftimmnng ist d< r Schlächtermeister P. zu Berlin vom Landgericht vcrunh, il Roch dem In« Nrilpile dargelegten Sachverhalte hattr der Angeklagte in der ihm ans dem Sentrak- vcrktwie z» Berlin zugeivieftnkn Schlachtkauimer eine Kuh geichlachtet. Noch an demselben Vormittag untersuchte der Thftr« arzt Müller da» Fleisch de« Thiere« nnd gab dasselbe znin Verkauft frei, «egen Abend, al- der Angeklagte sich schon vom Biehhos entfernt hattr. betrat der Thierarz« Müller Hehns« Untersuchung anderen Fleische- nochmal» di« Schlacht knmmcr »nd nahm bei dieser ltzetegenheit ,»al,r. daß das Fleisch der am Morgen »niersnchten Kuh sich anscheinend zn« Nachtheile sehr verändert hatte. Er benachrichtigte sogleich Len Ober-Thierarzt vr. Hartwig hiervon und nach näherer UnterßickMng beanstandeten daraus beide Thfträrzic das am Morgen fteigeGkbenr Fleisch, indem st« über dir an den Vordresüßen und an den Schultern Rr beiden knhhälften befindlichrn Frcigndeftempel tzftr Zettel »ff her weithin ftftrlsiken und irden, die K immer Br trrteuten sogleich in die Ange, fallende» «usscheist „vorläufig znrtzck- gewieft» und beanstandet" befestigte». Am nächste» Morgen Hot der Angeklagte, obwohl er kenntniß von der Bedeutung der Zettel hatte, dieselben vorsätzlich nn« Gewalt abgerissen und das Fleisch ans seinem Wogen auS vrm Biehhose weggedracht. Aus Grund dieser für erwiesen erachteten Thatlochen hat das Landgericht angenommen: daß der Angeklagte z» Berlin am 3l. October 1883 vorsätzlich eine Sache, welche durch den zuständige» Beamten in Beschlag genommen war. nämlich da« in Beschlag genommene Fleisch einer Kuh, be ziehungsweise di« Kuh selbst, der Verstrickung entzogen hat. Die von dem Angeklagten gegen seine Verurthrilnng eingelrgle Revision hat da» R G-, 11. Strasftnat, am 30. Mai d. I. ver worfen und ausgesüdrt. Daß die Thierärzte znr Beanstandung vo» Fleisch aus dem Biehhose zuständig sind, ergiebt sich «uS ff lk des Regulativs sür die Untnssuchnng des in das -ffentkche Schlachthaus der Stad« Berlin aus den Eeutral-Vieh- und Schlochlhos gelangende» Schlachtviehes vom 23. Februar 1883. Rach ff. 3< des Re gulativs enthält dir Beanftandnug in der durch 8-16 vorgeschriebe««», im vorliegende» Falle genau brodochtete» Form zngleich da« Verdat der Fortschassung bi« ans weitere Anordnung der Polizei behörde, also eine Beschlagnahme im Sinne de« tz. 13? Str.» G -V. Der zur Anwendung de« 8- IN Sir.-G.-B. ersorderltche DoluS ist im angesochteuen Unheil unuoridentig sestgestellt nnd durch die Angabe begründet, daß Angeklagter di« nach 8 16 deS Regulativs behufs der Veschlagnahnie angeklebten Zettel niit kennt- «ih von ihrer Bedeutung vorsätzlich abgerissen habe. Wenn dazu die Revision geltend »wcht, an« dem Abrrißeu der Zettel mit Krnulmß von ihrer Bedeuiung folge noch keine Kenntniß von einer Befthlog- »ohrnc. da sich der Angeklagte in dem Monden halbe befinde» können, irgend ein Unbefugter hob«, um eine» Posftn z» spiele», die Zettel «ßi- «ekledt, so übrrsftht sie. doß Ln« Landgericht keineswegs seine» Schtnß ots ans rrchtkicher Nvthwttttzigkeik beruhend ausgestellt hat; e« hat vielmehr dir dezeickmeie Thatiache »l< ei» Judiz für die An- nähme des üolno verwendet, «ic chm »ach 8- 860 Strosproceßordnung zvstond. Unerheblich ist die von der Remfion angeregte Frog», ob dx Thierärzte, nachdem einmal da« Fleisch sresgegeben war. dasselbe noch mit Beschlag belege» dursten. Den» Richter steht nur die Prüfung zu. ob der Beamt« zu einer Beschlag- «ahme der fraglichen Ar« örtlich und sachlich zuständig war. und ob die von ihm vorgeaommenea Handlungen rechtlich al« Beschlagnahme angesehen werden können, nicht aber ob der Beamte zur Zeit der Brichtagnnhme einen a»S- reichrnden Anlaß zu tzteler Maßnohine hotte, speeftll ob ei» vorhandener Anlaß durch andere Umstände ansaehabea war. Glaubt sich der Angeklagte durch die Besilüagnahme verletzt, so war er doch nicht berechtigt, dieselbe zu ignvriren, er batte vielmehr im Wege »er Beschwerde deren Aushrtmng uachznsnchen. Daß durch die voran-gegangene Freigabe die Handlung der Beamten de« Charakter der Beschlagnahme eiubüße, kann der Revision nicht zugegeben werden. Der Umftand endlich, daß der Angeklagte dem Regulativ zuwidergehandelt ho« und ein solche« Zinviderdandeti» mit Strafe bedroht ist. steht der Anwendung anderer Strafgesetze, soweit deren Thatbestand erfüll« ist, nicht entgegen, zumal 8. 36 des Regulativs die UebertreiungSstraft nur «nlaweit eintreien läßt, at« nicht »ach den allgemeinen Strasgrsrtzrn eine höhere Strafe verwirkt ist. Sachsen. »r. Leipzig, 17. November. Am gestrige» Tage «and in der städtische» Turnhalle eine Zusammenkunft der Vvr- t urnerschaslen der Berliner Tnrnerschast (Eor» poratio»), de« Männerturnverein- Magdeburg, de- deutschen Turnverein« zu Prag und de- ANge- inciuen Turnverein« zu Leipzig statt. Ei» zahtrriche- Pnbtinim. bestellend an« Turnern ,,»d Freunden der edleu Turnerri, hatte sich eingrsunden, um dem interessanten Schau spiel, bei welchem eine bedeutende Fülle von körperlicher Kraft nnd Gewcmdtheit an de« Tag trat, beiznwvhneu. Nack- einigen begrüßenden Worten de« Herrn l)r. Wein Meister traten die Vorturner de- MäniierturnvereinS Magdeburg an daö Reck und führten den Felgansschwinig, verbunden mit Schwungstemmen, Kippen »nd Abschwingen ,,, acht verschiedenen Arten au». Hieraus folgten die zehn Nnmmern umfassenden Uebungrn des deutschen Turnverein- zu Prag (Vorturner Herr Anton Tschamerhüll) am Barren, wotei hauptsäch lich der Oberarmhang mit rückivärt« Rollen. Strcckstny und Abspringen in seine» verschiedenartigen Eombinationen znr Ausführung gelangte«. Die sich hieran schließenden U-bungen der Vorturner Le« Allgemeinen Leipziger Turnverein- be standen in 104 verschiedenen Au-sührnngen de- Schwung stemmen- am Reck, wobei jede der Uebungen nur einmal von einer Person (geregelte- Kürturnen) auogrsührt wurde, wäh rend die Lorsühruugen der Vereine Magdeburg. Berlin und Prag in Form «ne- geregelten Rieaenturnr»- stattsand, wobei jeder Turner der betreffenden Abthciluiig die vom Bortnrner gebrachte Uebung nachturnt«. Die Mitglieder der Berliner Turnerschaft führten hierauf unter Leitung de- Vorturner- Herrn Reinhold Schulz acht verschiedene Uebungen am Barren an-, bestehend in Strrckstützschwingen in Verbindung mit Beugen und Wiederssreckcn der Anne. Hochschwinge» zuni Hanvstechen und verschiedene Abschwüngc. Weiter brachte» die Berliner Turner unter Führung des Vorturner-Herrn Eduard Spieß am Reck acht FctHüderschwünge au» dem Anspruaqe mit Kammgriff, Ristgriff und Zwiegriff, Grissivcchsel, Rieseu- überschwung und Riesenwelle zur Au»sührung. Hieran schloß sich ein allgemeine- Kürturnen SämmNich« Leistungen gaben rin schöne- Bild von dem Eifer und der Au-dä»er. mit welchen nicht nur >U>erall i» Deutschland, soüdern auch bei den Deutschen außerhalb der Grenzen »nsereS Reiche- da« Turnen gepflegt und geübt wird, und ließen gleichzeitig deutlich die außergewöhnliche körperliche Kraft und Gewandt heit, welche durch da- fleißige Turnen erreicht werde» kann, erkenne«. —o. Leipzig, 17. November. Der »Verein ehren voll verabschiedeter Militär-- zu Leipzig scirrke letzten Sonntag Abend im rothen Saale de- Kiystatt-Palaste- sein 27 jähriges Stiftung-fest. Auch hier zeigte sich wieder da- treffliche Arrangement und da- bewährte Berständniß, wodurch der Vorstand de- genannten Militär-Verein- bei festlichen Gelegenheiten den Mitgliedern und Gäste» stetö ge nußreiche Unterhaltung zu bieten wußte. Die Feier de« 27 jährigen Stistuna-sestc- wurde durch zwei Eonecrtstücke. auSgeführt von der Capelle LeS königlichen Jnsanterie- Regiments Nr. 13-s, unter Direktion des Herr» CnpcUmcister Friedrinann, eingeleitet. Hieraus sangen Mitglieder de- rühmlichst bekannten Leipziger Gesangvereins „Phönix" Hanpt- mann'S .Der Herr hat Alles wohl gemacht". Die Fest rede hielt der BereinSvorstand Herr Assistenzarzt z. D. vr Eduard Hoßseld. Der Herr Redner gab eine» Rück blick aus die lange Vergangenheit deS „Verein- ehrenvoll verabschiedeter MilitairS" und knüpfte daran für die Gegen wart und die Zukunst desselben den Wunsch, daß er fort während in aller Kraft, Treue und Einigkeit sorlbrstchen möge. Die Sänger deS „Phönix" erfreute» die Festversc»»,»- l»mz durch meisterhafte Vorträge von „Die Nacht" von Abt,» „Eiukchr" von W. Sturm, Baritonsolo „Behüt' dich Gott" aus Neßlrr'S „Trompeter von Täkkingen" und „Die drei Gläser" von Faust. Rauschender Beifall und Daraporus ließen die Sänger nicht vsitze freundlich gewährte Einlagen davon kommen. Den Schluß des Conccrt» bildete Faust'- Ccnccrt-Polka „Ein Tromprlerstückchen", virtuos yor- getragen von Herrn Burkhard, Mitglied der Militaircapellc. Nach dem Eoncert gab eS ein fröhliches Tänzchen. —v. Bei der Grundgrabung z„ dem neuen Logen» gcbäude der .Minerva" in der Tchulstraße sind eine Menge Aiegelstücke und Steine zun» Vorschein gekommen, welche wahrscheinlich ,u der allen, von >514 bis l553 ab- I aebrochenen Ptcißenbnrg, für deren Gebäude dir Stadt de«»
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