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Berlin, 8. September. Mittelst Versagung vom 19. v. M. hat der Fiuauzniinister die Provinzial-Steuerdirectoren daraus hin- gewiesen, daß die Anmeldescheine für die Statistik de« Waarenvrrkehr« des deutschen Zollgebiet« mit dem Ausland«, aeniäß der Vorschrift mit der Unterschrift de« Aussteller« versehen sein müssen. Anmeldescheine also, welch« statt der handschristliche» Vollziehung durch de» Aussteller nur einen Stcmpelabdruck oder einen Vordruck der Firma de« Aussteller« tragen, der Vorschrift nicht genügen nnd daher in allen Fällen znrückzuweisen sind. * Kassel, S. September. (Specialtelegramm.) Die Personen- prrkrhrS-Tommissio» de- Deutschen LiseubahnvereinS wird demnächst dt» gänzliche Umarbeitung der combinirbaren Rundretsebillrt«- Bestimmunge» berathen. Zahlreich« Anträge liege» vor. »— Luckrnwalder Duch- und Vuckskin-Fabrik, Actien- Grsellschast F. F. B-nicke. Die am IS. d. M. stattfindende ordentlich« Generalversammlung hat sich außer mit den gewöhnlichen Gegenständen der Tage-ordnung auch mit der Beschlußfassung über einen Antrag ans Reduktion de« Actiencapital« zu beschäftigen. <5 AuS dem Slogauer Kreise wird gemeldet, daß die dortigen Agrarier damit umgehen, eine Petition au deu Reichskanzler zu sende», um von dem Reiche die Garantie ausreichender Zuckerrübenpretse zu erbitte». Der „Niederschl. Anz." schreibt: ».Die Calomität, unter welcher augenblicklich die Zuckerfabrik«» z» leiden haben, wird im Glogauer Kreise natürlich recht lebhaft empfunden, denn der Anba» der Zuckerrüben hat hier eine sehr be deutende Ausdehnung erfahren. Im Allgemeinen macht man sich damit vertraut, daß man den Zuckerrübenbau entweder wesentlich einschränken oder sich aus die Dauer mit erheblich niedrigeren Preisen sür Rüben wird begnügen müssen. Die Heißsporne unter unseren Schutzzölluern aber tragen sich mit einer an deren Idee. Sie wollen eine Petition an den Herrn Reichs kanzler richten, in welcher sie Folgende- erbitten: Ter Staat nimmt die Rüben-Producenten dergestalt unter seinen Schutz, daß er ihnen in den nächsten drei Jahren mindesten« einen Ertrag von einer Mark pro Leutner Rüben garantirt, d. h. also, daß er ihueu all dem allgemeinen Säckel die Differenz bezahlt, welche zwischen der Normal-Summe von einer Mark und demjenigen Preise besteht, der von den Zuckerfabriken voraussichtlich in den nächsten drei Jahren für den Centner Rüben bezahlt werden wird. Damit glauben die Petenten die Rüben-Producenten sowohl wie die Fabriken so leistungsfähig zu erhalten, daß sie die Krisis, unter welcher ja auch unsere Nachbarländer leiden, überwinden können. Tie Thatsache. daß nach ihrem Vorschläge die gesammten Steuerzahler sür die Fehler anderer Leute büßen sollen, »lacht den Herren keine Sorgen, und in der That paßt der an sich etwa» wunderlich erscheinende Vorschlag ganz gut in nufere jetzige WirthschastSpolitik, welche Jedem von StaatSwegcn aus die Beine Helsen will, der selbst nicht mehr fort kann." Er ist, bemerkt dazu die „Lib. Lorr."» nicht in Abrede zu stellen, daß diese Forderung, so exorbitant sie auf den ersten Augenblick erscheinen mag, mit dem Begriff de» „WvhlsahrtSstaateS" durchaus im Einklänge steht. Da- scheinbar Anstößige liegt nur in der Formulirung; ober auch diese ist nicht neu. Haben doch die Getreideproducenten in Elsaß-Lothringen seiner Zeit verlangt, daß der Staat (durch Normirnng der Getreidezölle) einen Marktpreis von 25 pro Doppel-Leutner Roggen garantirc. Aul den Bescheid, der den Zucker» rübenproducenten zu Theil wird, muß man gespannt sein. — In Oesterreich steckt mau in dieser Beziehung folgende wunderliche Idee heraus. Im „Prager Tageblatt" wird von einem Menschen freund zur Sanirung der österreichischen Zuckerinduftrie der Vorschlag gemacht, eiue Eousumsteuer sürZucker einzu- führen, und zwar iu der Weise, daß aus deu inländischen Zucker- verbrauch eine Steuer von S fl. per 100 Kilo gelegt «ad der Ertrag derselben von der EoiitingentirungSjiffer (11.6 Millionen Gulden) per Campagne 1884/85) in Abrechnung gebracht wird. Da» wäre nach Ansicht dieses Menschenfreunde« eine wesentliche Erleichterung sür die österreichische Zuckeriodustrie ohne Belastung der Staatsfinanzen. Der Zucker ist seit einem Jahre um volle 10 fl. per 100 Kilo ge fallen, und wenn non auch eiue Loasumsteuer von L fl. ringesührt werden möchte, so würde der Lonsument »och immer um S fl. billiger die Waare erhalten al« im Jahre zuvor. Der Zucker» Cousum in LiSleithanieu lasse sich mit 1 Million Metercentner taxiren und würde sonach der Ertrag der Consumsteuer mit S Mil- lioneu Gulden zu beziffern sein. „L. Schönb. B. und H.-B." bemerkt dazu: Der langen Rede kurzer Sin» geht dahin, die hearigeu Verluste de« Zuckerfabrikantea, der eine Serie fetter Jahre hintrr sich hat, sollen ans dem breiten Rücken de« Cousumenten überwälzt «erden. Da« Argument vom zu billigen Zocker zieht nicht, wer garantirt dafür, daß nicht schon über« Jahr die Preise hinauf» schnellen? Die Steuer von b fl. per Metercentner, einmal «io» geführt» wird aber immer da« Bleibende im Wechsel sei». *— Ueber ein neue« Zollcnrtosnm wird dem „Hamburger Lorresp." an» Ottensen berichtet: „Nicht uninteressant dürfte ein Schreiben de« Finanzministerium« sein, in welchem hrrvorgehoben wird, daß eö sich der bisher geltenden Ansicht, wonach rin Zoll» Inländer» der Kleidungsstücke im ZollauSlandr kauft und sofort anzieht, von einer Verzollung befreit sei, nicht anschließeo könne. Demnach kann also die Versteuerung eine- neuen Anzuges, mit welchem ein Zollinläudcr au» dem ZollauSlande kommt, von der Zollbehörde verlangt werden." — Da- kann ja zu recht erbaulichen Conseauenzen sichren, je nachdem die Zollbeamten der Meinung sind, die Kleidungsstücke der an« dem AuSlande zurückkehrenden Reisenden seien zu neu, um schon vor längerer Zeit erworben zu sein! Und wie lange müssen sie getragen sein» um nicht al« neu und zollpflichtig zu gelten? * Frankfurt a. W. 8. September. Ja der heute Abend hier staitgehabten Generalversammlung der Besitzer von Bond« der Bussalo-, New-Aork und Philadelphia-Bahn, in welcher 3,072,000 Dollar« BondS vertreten waren, wurde mit 2658 gegen 236 Stimmen ein Tomitä gewählt, bestehend au« Petsch-Goll, Heinrich Flinsch, Direktor Stilgebauer. Siegmund Lion, Hermann Kahn, Director Alfred Hahn, .sämmtltch hier; Roever-Freiburg, Willstädter-Karlsruhe, Director Bensinger-Stuttgart. Das Somit« wurde bellvomächtigt, alle Maßregeln zu ergreifen, um lsich über die Vorschläge der Bahnverwaltung ein Urtheil zu bilden, über etwaige Vorschläge derselben zu verhandeln und den BondSbesitzern darüber zu berichten. Die Firma Seligmann ät Stetthcimer erklärte sich bereit, die Kosten de» Somit«» zahlen zu wollen. *— Bergbahn AßmannShause» - Riederwald. Da« Unternehmen der Bergbahn AßmannShause» - Niederwald ist seit einigen Tagen gesichert und steht der Durchführung der Bahn vom Jagdschloß zum Denkmal nach früherer freundlicher Zusage der königlichen Regierung nicht« im Wege. Die Bahn wird im nächsten Frühjahr dem Betriebe übergeben sein, indeß sollen die Actien der für die Ausführung derselben zu gründenden Gesellschaft nicht an die Börse gebracht werden. Zweiten« ist die besprochene Rhein- correctur, von welcher bisher die Etablirung der Brückenstation AßmannShause» für die große Dampfschifffahrt abhängig war, durch bereitwillige« Entgegenkommen der Strombau-Verwaltung längst beschlossene Sach« und bereit» iu der Ausführung begriffen. E» handelt sich hierbei »m eine Loucurrenz-Liuie der bereit« gebauten Riederwaldbahn. (P.) F In der Bleistiftbranche von Nürnberg wird fortgesetzt über die schwierigen Zollverhältnisse Amerikas und einiger europäischer, sür den Bleistift-Export besonder- wichtiger Länder, wie Rußland, Frank reich rc„ geklagt und betont, daß dadurch den deutschen Fabrikanten da» Geschäft nach jenen Länder» ungemein erschwer» sei, während der verhältnißmäßig sebr niedrige deutsche EmgangSzoll aus Bleistifte da« Ausland, namentlich Amerika, nicht abbatte, aus dem deutschen Markte mit zu concurriren. Amerika z. B. erhebe aus Bleistifte neben einem sehr erheblichen Werlhzolle noch einen EiagangSzoll von einem halben Dollar per Groß; in Frankreich werden an Ein- gangSzoll gleichviel welcher Qualität sür polirte Blei- und Pasteklstiste 140 FrcS. per 100 Kilogramm erhobeu. Hierdurch ist da« Geschäft besonder« in de» wohlfeileren Sorten »ach diesen Ländern aus« Aenßrrste erschwert. So ist im „Deutschen HandelS-Archiv" wohl zur Rechtfertigung einer Erhöhung der Steuer ans ausländische Blei- stifte»« lese». v-n. Prag, 8. September, vom böhmischen Produkten» «arkte. Da« Exportgeschäft ist bisher noch unentwickelt. Bei der überaus reichen Ernte, die wir eingeheimst haben, drängt sich viel Waare an den Markt, und da da« Ausland mit Ordre« »och znrückhält, wickelt sich da« ganze Geschäft sehr schwerfällig ab. von Gerste kommen sehr beträchtlich« Quantitäten zu Markte, doch findet P«S Wenigste davon Unterkunft; nur die feinsten Sorten sind placir- dnr, dagegen Mittrlquoliläten unbeachtet. Rach Bayern, einem nnferer Hauptabsatzgebiete sür Gerste, dürfte sich in dieser Saison schwerlich eine »enoenSwerthe Ausfuhr herau-bilden; unser Export wird sich wohl »nr auf München allein beschränken müssen, welche« indeß nur auf die exquisit seinen Sorten reflectirt. Diese hoch- feineu Waare» werden aber in der Regel seiten- der engli sche» Brauereien zu besseren Preisen aufgrnommen; bisher ist für England nicht» gekauft worden. Die gesammten Transaktionen in Gerste werden die Ziffer von 50,000 Metercir. nicht über schritten und participiren an diesen KSnsen nebst Sachsen Hamburger Mälzereien wie auch SchleSwig-Holsteinsch« Brauereien. Ma t bezahlte die seinen Mittelgersten t 8'/, bi« 8'/. Gulden. Wa« wir von dem dringenden AuSgebote in Gerste gesagt haben, gilt in »och erhöhterem Maßstab« von dem Artikel Hafer; di« Eigner find mit de» Haserprrisen bi« 8.90—635 fl., je nach Qualität, herabgegauge», ohne daß dirsrr billige Prei» de« Export zu Käufen angeregt hätte. Da« Geschäft nach auSwärt« leidet darunter, baß Deutschland, unser Hauptabsatzgebiet für Hafer, selbst eiue große Haierernte erzielt hat. Wa« bisher von Hafer sür den Export au- gekauft wurde, ist unbedeutend und kaum der Rede wertb. Rap« wird aus Basis früherer Abschlüsse flott verlade». Neue Käufe de« Auslandes sind von geringer Bedeutung, da die anSländischen Oel- mühlen ihren Bedarf so ziemlich gedeckt haben. Für Rorddeutlchlaad und Sachsen dürsten letzter Zeit höchsten« 20,000 Mtrctr. Rap« gelaust worden sein. Pflaumen: Die Backungea von Pflaume» werden im Lause dieser Woche beginne», so daß wir Anfang Oktober fertige Waare haben werden. Der Export will nur sehr niedrige Preise «»legen, ma» spricht von 10V,—11 fl. per 100 Kilogramm. In Linsen hat da« Geschäft bald ausgehört, weil unsere Fechsung von wenig velaug war. Dagegen hat Mähren eine große Linsen-Ernte erzielt und erhielte» die dortigen Märkte immense Zufuhren. Preise gingen stark zurück und erreichten einen Tiefstand, wie sie ihn seit vielleicht 20 Jahren nicht eingenommen hatten. Die letzten mährischen Märkte waren schon schwächer befahren, wodurch sich auch Preise um 1—1'/, fl. bessern konnten. Da« ganze Plu« der mährischen Linsen- Ernte fand Abzug nach Frankreich, England und auch Deutschland. *— von den Ende Juni in Oesterreich im Bon befind liche» S12 Kilometer Eisenbahnen gelangten i« Monat Juli die Lokalbahnen IaroSlou - Dokal (146.1 Kilom.), Bisenz-Goya (170 Kilom.) und Lzernowiv - Nowosielica (31.2 Kilom.) zur Eröffnung. E« verblieben sonach End« Juli noch 717.7 Kilom., und zwar 614.8 Kilom. EtaotSeisenbahne» und 102 S Kilom. Privat- eisenbahnen, sertigzustellen. Nahezu vollendet sind die Linien Grybüw-Zagürz und OSwieeim- Skawina - Podgürze der galizisch-n Transversalbahn (114.9 Kilom. bezw. 64.6 Kilom. lang), auch der Bau der Linie Klostergrab-Mulde ist erheblick, fortgeschritten. Auch aus den erst im Monat Juli zugewachseuen Baulinieu der Localbahn Mährisch-Weißkirchen-Walachisch-Meseritsch Wsetin (44 Kilom. lang) wurden die Arbeitcu rüstig gesördrrt. Bei der Ausführung der Eiieubahnbauten waren im Monat Juli im Durchschnitt pro Tag 43,328 Arbeiter beschäftigt. *— ZuschlagSzoll aus Zucker in Belgien. Da« neue belgische Ministerium und sein treue- Parlament haben die Zuschlag- fteuer aus ausländischen Zucker, die sich nach Lage der Verhältnisse praktisch nur gegen Dentschlaud richtet, durchgesetzt. Herr Meeu«, der Vater de« neuen Gesetze«, macht sich nicht» daraus, daß sein Gewaltstreich Deutschland geradezu reizen muß, aus Begenmaßregeln zu sinnen, und er scheint nicht zu wissen, wie viele Anhänger di» Idee der ZuschlagSzölle aus fremde Häfen in Deutschland hat. Herr Meeu« gebt iu seinem Berich» über diese Gefahr mit den Worten hinweg, Begenmaßregeln Deutschlands „ließen sich nicht rechtfertigen". Hierzu bemerkt da» belgische Blatt „La Gazette" sehr zutreffend: „Herr von BiSmarck würde sich vermuthlich wenig Sorge mache» um die Rechtsertigung der Maßregel vor Herrn Meeu». Wir soffen unser Urtheil dahin zusammen: Die ZuschlagSzölle nützen unserer Industrie nicht», sie verthenern nur den Zucker bei uu«, der hent zu Tage zu den uneutbehrlicheu Lebensmitteln gehört; sie geben Deulschlaud den Borwand, den er vielleicht seit lange sucht, «seren Handel zu treffen, denn die deutschen ZuschlagSzölle aus Zwischea- häsen wäreu der Ruin Antwerpen-; sie briageu uur einige Mil lionen mehr in die Taffe de« Ministerium« für „volkSwirthschast und nationale Wohlfahrt." * Pari»,8. September. Der Ertrag der Stenern im Mouat August ist um 4 Millionen Franc« hinter dem Voranschlag zurück, geblieben, der Mindcrertrag ist namentlich durch deu geringeren Ertrag der Zölle und EnregislrementS-Gebühre» hervorgerufen. — Wie dem „TemPS" au« Kairo gemeldet wird, beabsichtige di« eng« lisch« Regierung demnächst den Wchten eiue» Entwurf zur Zahlung der Entschädigungen sür die durch da« Bombarde ment von Alexandrien Betroffene» vorzuleaeu. Nach demselbea solle den betheiligten Personen entweder eine sofortige Zahlung der ihueu zugespcocheneo Summen abzüglich 25 Proceut angebotcn werden, oder die Zahlung der ganzen Summe in Akontozahlungen, die aus 10 Jahre vertheilt werden. Warschau» 8. September. Au« fast sämmtliche» Handelsplätzen Polen« werden au da« TommnuicationS-Ministerium Petitioaeu um Herabsetzung der Getreide-Tarife aus deu russischen Eisenbahnen gerichtet. Da ein Bleiche« auch an» deu übrigen Gebieten de« Zaren-Reiche« gemeldet wird, ist nach Mittheilunaeu von maßgebender Sette Aussicht vorhanden, daß die »achgefuchtr Ermäßigung bald eintreteu dürfte. Peter«bnr«, 5. September. Ma» schreibt der-K. H. Z.": Die Schifffahrt neigt sich ihrem Ende z» und jede Hoffnung auf einen Expot der immensen Setretdevorräthe in diesem Jahre ist verloren. Mehr al« zwei Millionen Tschetwert Getreide befinden sich auf deu Fahrzeugen und müssen in die Speicher »ur Ueber- winterung verladen werden; e« fehlt au Räumlichkeiten für Unter bringung einer so ungeheuren Quantität. Die Miethe sür die Speicher hat sich in Folge dessen verdoppelt, verdreifacht. *— Ein Schrei der Entrüstung ob der übermäßig hohen B rodpreise geht dermalen durch ganz England. Die in den Londoner Blättern mitgetheilten Verhältnisse herrschen gleicher maßen auch iu den übrigen Städte» de« Lande«. Allgemein betont man die Nothwendigkeit, sich der Tyrannei de« Ringe- zu entziebe», aber hinsichtlich de« »ä boa einzufchlagenden Wege« herrscht die größt« Meinungsverschiedenheit, vielfach hofft ma», durch möglichst energische Braadmarkung de« bäckerischen Eigennütze« einen PreiS- rückgang de« Brvde« zu erzwingen. — Ueber die PreiSconjunctur der Brodstoffe iu England diene Folgende«: Der Weizen fiel während der ersten 6 Monate de« lausenden Jahre« auf einen Durchschnitt«- preis von 88 Sh. 8 Pence herunter, d. h. unter den bisher niedrigsten Preisstand de« ganzen Jahrhundert«. Gleichwohl blieb der Prei« de« Lierpsuadbrode« »»verändert auf der Höhe von 6 bi« 7 Pence, welchen Preisstand e« auch iu den Jahren 1875 — wo der Weizen 45 Sh. 2 Pence — 1876, wo der Weizen 46 Sh. 2 Pence — und 1878, wo der Weizen sogar 46 Sh. 5 Pence kostete, behauptete. Dabei muß betont werden, daß die Brodvorräth« heute reichlicher sind al« je zuvor. Rctn-Aork. 8. September. (Telegramm.) Laut Berichten au« den veldistricteu dauert die Aufregung de« Markte« noch fort, e« fanden bedeutende Epeculaiion-verkäufe statt. Au« Pitt«, bürg werden zwei unerheblich« ZahluagSeiaftelluogeu ge meldet und nach Gerüchten an« Oil-City befänden sich mehrere Oelspeculauten in Verlegenheit. *—Verschiffungen von Silber nach Ostindien, China und den Strait« vom 1. Januar bi« 4. September 1884. Ab Southampton nach: Ostindien 4,355,786 < gegen 2,730.900 ck in 1883» China 397,086 - . 390,895 . . . den Strait« 1,249,658 - . 1,413,010 - - - Total 6,002^30 < gegen 4,534Mb ck in 188S. " Ab Venedig 27,000 - » — » - » Marseille 245,250 . . 176F46 . . . (Eingesandt.) Leipzig, 9. September. Aus unserem Wochenmarkte bieten sich einmal wieder paradoxe Erscheinungen dar. Während da« Futter aller Art in der seltensten Fülle gerathen und die Zahl der Lonsumentea um die Garnison »nd bei Weitem die meisten Stu denten verringert ist, ist seit voriger Wockie die Forderung sür Tischbutter von 65 aus 72 gestiegen, sogar 7o sind ver langt worden. Auch über da« verhältnißmäßig zu gering« Sinken der Brod- und gnckerpreise wird mit gutem Grund geklagt. Eine» wahrhaft komischen Eindruck mußte kürzlich wieder eine specu- lative Heidel- und Preißelbeeren-Slilübung machen. Nachdem nämlich die Zeit de« Hausiren« mit Heidelbeere» ihrem Ende schon ganz nahe und die Versorgung der Cousumenten im Großen und Ganzen abgeschlossen war, erhob sich eine aus Steinerweicheu be- rechnete Heulmeierstimme darüber, daß di« Spätfröste verwichenen Frühjahre« di« ansang« glänzenden Aussichten für eine reiche Ernte sowohl an tzeidel- wir an Preißelbeeren in solcher Weise im Vogtland vernichtet haben, daß mau. so klang «« saßt, um nur einzelne Beeren zu finden, mit der Laterne suchen müsse. Gleich darauf aber bezahlt« Referent für da« Liter Heidelbeeren 25 wa« zwar im vergleich mit manchen Jahre» ein hoher, aber deshalb durch»»« kein unerhörter Brei« ist. In den vorhergegangene» Woche» hatte er durchschnittlich 18 -E gegeben. Die maßlose Ueber- treibung liegt folgich auf der Hand und kommt auch im Grunde zu spät. war also eigentlich anf die Preißelbeeren gemünzt. E« mag zugegeben werde», daß in einzelnen Thälrrn der Frost fast alle Blüthe» vernichtet hatte. Hiermit ist e« aber thaiich wie mit dem Hageischlag, dZsen Ausdehnung in die Breite wie mit dem Messer abschneidet. Um die Preißelbeeren aber steht r« ebenfalls nicht so gesährlich. Augenblicklich werde» für die Metze bester Waare 2 ^ll verlangt, für geringere 1.80. So war um diese Zeit auch im vorige» Jahre der Prei«, während er in Naumburg ungleich niedriger stand, weil der Markt so überführt war. daß ein Theil der Waare gor keine Abnehmer fand. Da« Tageblatt machte damals auf die Conjnnctur und zugleich ans eine, kurz vorher ertönte, spekulativ« Stilübung aufmerksam, wa« »ur Folge hatte, daß da« Publicum zögerte und drt Prei« aus 1.50 ^l herunter ging. 8»pieuti »nt. ^Patente. Pateul-Aii»ei«uu«r». Die nachfolgend Benannten au» Sachsen haben um die Er- theilnag eine« Patente« sür den daneben angegebene» Gegenstand nachgesucht. Die Anmeldung hat die angegebene Nummer erhalten. Der Gegenstand der Anmeldung ist einstweilen gegen unbefugte V-nuhuvg gtjchühl. Nr. 3585. „Luftdicht verschließbare Gehäuse mit Rnßkasteu sür Schornsteine." B. H. Kraule iu Leipzig. Ll. 24. Nr. 2710. „Neuerung in der Beseftignug von Fenstervorsetzer»." Rung« äd Glöckner in Leipzig. Cl. 84. Ertheilnu, »«» Patente«. De» nachfolgend Genannten au« Sachsen wurde ein Patent aus die daneben angegebenen Gegenständ« und von dem angegebenen Tage ab ertheitt. Die Eintragung in die Patentrolle ist unter der angegebenen Nummer erfolgt. Nr. 29,170. „RegulirnogS-Vorrichtang für Räuderstühle." Gebr. Stahlknecht, vormal« May äk Stahlkuecht in Stollbrrg. vom 15. März 1884 ab. El. 25. Nr. 29,176. „Fadenfpanner sür Haudstrickerei und Haudhäkelei." K. Teichmana in Kappel bei Chemnitz, vom 19. April 1884 ab. «l. 25 Nr. 29,200. „Vorrichtung zum selbstthätigea Anschlägen einzelner Nadeln am Wirkstnhl." K. Lieberknecht in Abtei Ober in ngwi». vom 16. März 1884 ab. Ll. 25. Nr. 29,161. „Brod-und Gemüsehobel." W. Spilger iu Zwickau. vom 24. April 1884 ab. Ll. 34. Nr. 29,162. „AuS Spielnäpsen gebildete Kartenpresse. A. Grü ner 5 C». iu Reudnitz-Leipzig, vom 10. Mai 1884 ab. Cl. 34. Nr. 29,136. „Priemtabaksdose mit Einrichtung zum vorschiebea und Abschneiden der Priemstange." s. Grüner ch Co. iu Reudnitz-Leipjig. vom 23. Februar 1884 ab. Cl. 44. Tarifwesen. *— Für de» Norddeutsch.Sächsischen verband«- güterverkehr ist vom 1. September d. I. ab eia neuer Tarif -ur Einführung gelangt. Derselbe umfaßt den Güterverkehr zwilchen Stationen de« königl. LisenbahndircctiouSbezirk« Hannover (nämlich von Kassel, mit Einschluß der Hoyaer und Warstein-Lipp- stSdter Eisenbahn), der Großherzoglich Oldenburgischeu Staatsbahn, der Unter-Elbeichcn Eisenbahn, den Stationen Einbeck und Ringel- heim, deu Braunschweigischen Eiieubahnen, den Stationen de- königl. EisenbahndirectiouSbezirkS Franksurt a. M. (Strecke Berlin-Blanken heim und Halle-Nordhausen-Münden), ferner de» Stationen der Berlin- Hamburger. Lübeck-Büchener, Eutin-Lübecker. Wiltenbergc-Perleberqer, Mecklenburgischen Friedrich-Franz-Eisenbahn, sowie de- königl. E>sen- bahndirectionSbezirk« Altona und der holsteinischen Mnrschdahn einerseits und Stationen der königl. Sächsische» StaatScisenbahn, der Station Reichenberg der iüdnorddeutsche» Verbindungsbahn bezw. Stationen de» königl. EisenbahndirectionSbezirkS Berlin (Lmie Berlin-Dre-den) andererseit«. Der Gütertarif für de» norddeutsch-sächsischen verband vom 1. Mai 1882 nebst Nachträgen wird dadurch außer Kraft gesetzt, auch werden gleichzeitig di« Frachtsätze zwischen Elsterwerda (sächsische Staat-bahu) und den Stationen Bennigsen, Eldapiea und Münden de« DirectionSbezirkS Hannover und zwischen Großenhain (sächsische StaatSbahn) und deu Stationen Beelitz, Drewitz und Michendorf de» königl. EisenbahndirectionSbezirkS Frankfurt a. M. ausgehobeu. ür die zuletzt genannten LerkehrSrelationen bleiben die bisherigen ,rachtsätze noch bis zum 15-Octobcr bestehen, von da ob kann eine direkte Absertigung nur noch bei den Toncurrenzstationen der königl. preußischen StaatSbahueu stattfinden. Insoweit gegcn die seitherige Frachtberechanitg geringe Erhöhungen eintreteu, bleibt erste« bi» zum 15 October er. tu Wirksamkeit. Technische-. Sind stehend« »der liegende Dampfkessel »or- znztrhen? Seit Jahren streite» sich die Fachleute darüber, welch« Dampfkessel vorzuziehen seien, ob die stehende» oder die liegenden I Die Ansichten variiren noch vielfach; die eine Partei behauptet, die- System biete mehr vorthrile, die andere behauptet jene-, Allerding ift hierbei nicht zu vergessen, daß die Vorzüge und Rachtheile vou der Art der Verwendung und de« Betriebe« abhängig sind. Zu Ansang der 70er Jahre begann ma» vielfach stehende Kessel anzuwenden, jetzt läßt sich wohl die Behauptung ausstelleu, daß die Anwendung stehen- der Kessel im Abnehmer« begriffen ist. Der „Chemisch - technische Anzeiger" theilt mit. daß man z. v. in Walzwerken diese Anlage der stehenden Dampskcffel stet« al« eine verfehlte zu beklagen hat. und daß mau allmälig dazu übergegangea ist, die Kessel mit großen Kosten amzulegen oder durch liegende zu ersetzen. Bei de» stehenden Kesseln stößt die Flamme gegen einen kleinen Theil der Kessel- wand am untere» End« de« Kessels und bestreicht dann mit theil- weise gebrochener Intensität die Seiten de« Kessel«. Infolge dessen concentrirt sich die ganze Bluth vorzugsweise aus einen Punct, der Kessel leidet an dieser Seite besonders und muß deshalb häufig reparirt werden. Beim liegenden Kessel gleitet die Flamme ziemlich gleich- mäßig über den ganzen Kessel und heizt ihn auch gleichmäßig. Der Kessel leidet dadurch weniger, da er von allen Seiten in säst gleicher Hitze liegt; die Folge davon ist: er bedarf weniger Reparatur. Wa» aber di« Hanptiache ist, die Dampserzeugunq wird dabei eine bedeutend größere, als wenn, wie beim stehenden Kessel, der ganze Flammenstroni sich unten gegen die Fenerplatte richtet. Bei ver gleichen, die kürzlich in einem Eisenwerke zwischen stehenden und liegenden Kesseln in Bezug aus Dampserzeugung anglstellt wurden, fielen dieselben sehr zn Gunsten der liegenden au«. Wir glauben daher nicht zu viel zu behaupten, wenn wir sagen, daß die stehenden Dampfkessel auf de» Au-sterbe-Etat gesetzt worden sind, oder doch wenigsten« nach «ad «ach zum größten Theil vou den liegenden Dampfkesseln verdrängt »erdeu. —pt. Lmrbwtrthfchaftliche». 8edl. Leipzig, 9. September. E» gereicht uns immer zur Freud«, wenn wir berichten können, daß deutsche Landwirthschast und Industrie auf dem Weltmärkte eine» Sieg davon getragen haben. Neuerdings ist da« wieder aus der internationale» landwirthschast- lichen Ausstellung in Amsterdam der Fall gewesen, wa« au« de» zahlreichen Prämiirnage» hervorgeht, die dort deutschen Ausstellern zufieleu. Leider mangelt der Raum, hier die preisgekrönten Bewerber alle uahmhaft zu machen. Für uns vou besonderem Interesse ist, daß Herr E. Larscht in Naunhof für Vogel Modelle den erste« Prei«, die silberne Medaille, und Herr A. Müller in Strehkeu bei Dresden den zweiten Prei«, be stehend in Geld, für Modell von Stalleinrichtungen erhielt. Drei Geldpreise, bestehend in je 50 Gulden holländisch, wurden W. Günther von GiSperrleben bei Erfurt für vorzüglich« bienen wirthschastlich« Einrichtungen zu Theil. —r. Au» Per Pratttnz Sachsen, 8. September. (Warnung. E« erscheint noihwendig, den Landmann, besonder« den weniger be« mitteltea, vor Aufkäufer» und deren Agenten zu warnen, welche gegenwärtig aus dem Land«, umherreiseu, jedenfalls im Aufträge Berliner Getreidespecalanten und unter allerhand unwahren Vor spiegelungen Roggen zu wahren Schundpreisen an sich zu bringen bestrebt sind. Aller Wahrscheinlichkeit nach steht diese Erscheinung in unmittelbarem Zusammenhang init dem gegenwärtig sehr starken Import russischen Roggen« über unsere Ostseehäsen und gleichzeitigem Ervoet deutschen Roggen« noch Westen und Süden. Es kann ja kein Mensch mit Sicherheit lagen, ob die Roggenvreise im Allgemeinen wieder bedeutend in die Höhe gehen werden: sicherlich aber ist e- aicht wahrscheinlich, daß solche Schundpreise, wie die von jenen Auskäusern gebotenen» den thatsächlichea Verhältnissen entsprechen. Ehe der Landmana zu diesem Preise verkanst, thut er immer noch besser, den Roggen zur Viehzucht zu verwenden. Mit Hafer »er- meugt giebt er «in sehr gute« Pserdesutter, weil er viel Kleber und wenig Stärkemehl enthält. Auch sür Rindvieh und Schweine eignet er sich sehr gut. Roggen ist billig. Butter und fette- Vieh dagegen theuer, ebenso werden jette Schweine gut bezahlt und auch da« Stroh ist billig genug, um e« in ausgiebigem Maße zur Düngerproduction verwenden zu können. Wer aber Korn verkaufen muß, um Geld zu haben, der verkaufe, wen» er verichiedeue Fruchtsorten gebaut hat, lieber Hafer «nd Gerste, die hoch im Preise siod, al« Roggen zu so gedrückten Preisen. Zahlung--Gin tellrrnge«. A»»e» A>»z»»et Inn»,«rtcht Ok»«»«n, g»»s«»nn, «I, gtr», E»>e«ni 4 leb!«» k»»»er«, 2»»»a,,gilea»i«tlere,- »«gtzer ». M->ch>n»nt-»nt,»« Gr>e»«g, Reinbolb. «,,de»«, »I-ene Br««« Ok»,d«4»»> BI»rn« Der,«>»»»» «3 ltU0 ,7.1V »3 R>» «10 V4» tt-.tt «.wllLW Tubmifsionen im September. IS. Leipzig, Straßenbäu-Depntaiivn, Gra«ft-Trott»trS; 17. Elberfeld, Eifenbahn-Directton, Waggmw; 18. vtraß-urg, ReichSetsenbahne», GarbekeuchtmigSgegenständ«; 19. Straßburg. NeichS-isenbahnen. Wasserleitung-gegenstände; 24. Erfurt, kgl. Eisenbahn Direktion, Badnschwellen; 27. Kiel, Hafenbau-Commission, eiserne Fenster; 27. Dresden, Artillerie-Depot, Seideatnch. Gifenbah»»Einnahme«. »— Böhmische Rorddahn. Im August c. wurde» 302,174st. — 6650 fl.) und seit 1. Januar o. 2,092,225 fl. (— 16,020 fl.) eingenommen. Der Perfinenverkehr ergab in den verflossenen acht Monaten ein Plu« von 37,412 fl., während der Güterverkehr 41,792 fl. weniger erbrachte. Leipziger Börse am S. September. Die Meldungen von den auswärtigen tonangebende» Fond«. Märkten entspreche» nicht den Wünsche» unserer heutigen Börse. Nachdem bereits gestern Pari- in schwacher Haltung geschloffen hatte, welche mit Gerüchten über die Einberufung de« französischen Parla ment« motivirt wurde, und nachdem auch der Fraakjurter Abend- verkehr infolge Realisirungea ermattet war, eröffnet« sowohl Berlin wie Wien heute zu etwa« ermäßigten Coursen in wenig freundlicher Stimmung. Begründet wurde da« verhalte» der beide» letzteren Plätze mit den Nachrichten ouSJtalien, wonach namentlich in Neapel die Cholera au Ausdehnung gewonnen hat, gleichzeitig wurde aber auch die JudiS- positioo der geuqnnlcu Börsen damit motivirt, daß die während der letzten Tage verbreitet gewesene« Gerüchte über die unmittelbar be vorstehende Beendigung der ungarischen Reatencouverstoa «tue Be stätigung nicht erfahre» haben. Unter solchen Umständen war von unserer Börse nicht zu erwarten, daß sie sich einer lebhaftere» Thätigkeit und Unternehmungslust hingebeu «erde. Der verlaus de- Berkehr« trug dem vollständig Rechnung. Da« Geschäft ent wickelte sich in einem überaus schleppende» Tempo, bemerkenSwerthe« Interesse zeigte sich nur sür gauz vereinzelte Papiere, tasolgr dessen die Umsätze aas Miaimolbeträge angewiesen blieben» «ähreud die CourSnoliruugeu ihren gestrigen Echloßstandpunct nicht in allen Fällen behaupten konnten. Die Abschlüße, welche iu de» deutscheo StaatSfoud« statt- fanden, beschränkten sich fast nur aus Reichsanleihe und Cousol«. während sächsische Papiere sehr wenig gehandelt wurden. Einiges Geschäft rtablirte sich noch iu Lrbläudischrn Pfandbriefen, Gothaer Grundcreditpsandbriese Serie 111 und V waren gesucht, ferner wurdeu Braunschweiger Loose zn 96.75 «mgesetzt. Aus dem Bahneumarkte gmg e« recht still zn. Busch- tiehrader L hielten sich ans gestrigem LourSaiveau, lät. 5 Ware» 0.50 niedriger begehrt. Gaschwitz-Meuiclwitz bedang«» letzten Preis, dagegen drückten sich Marieuburger infolge ungünstiger BerkchrS- »achnchten um 4 Droceat. Nordwest und Elbrthal schloffen höher, ebenso Böhmische Westbaha uud Graz-Köflach, doch habe» i» diese» Effecten nennen-werthe Umsitze nicht siattgesundea. Bon den Stammprioritäte» wurden Altenburg-Zeitz, Berlin- Dresden und Weimar-Bera höher bewerthet. Oberlausitzer blieb«, fest. Der Verkehr tu Bankaetiea ließ an Lebhaftigkeit und AuS- drhnung viel zu wünschen übrig; uur Leipziger Credit machten eine Ausnahme, indem dieselben 0.75 über gestriger Notiz Nehmer ianden. Berliner Handelsgesellschaft, Darmstädter Bank, Deutsch« Bank, TreSduer Bank und Geraer Bank gingen gleichsall« mit CourSbesserungeu an« dem Verkehr hervor. Leipziger Bank mußten sich cinen LourSnachlaß um OHO gesallea lasten, desgleichen chwächten sich Caffenvereia uud Leipziger DiScooto etwa« ab. Sächsische Bauk behaupteten sich, Zwickauer Bank schloffen 80 Geld. Den Jndustrieactiea schenkte die Börse »ur wrnig Aufmerk samkeit. Beliebt waren Zuckerraffineri« Halle, Schönhrrr, Golzern, Pserdcbahn und Deutsche Werkzeug, letztere etwas anziehend. Glauzig uud KöcbiSdorser weichend, auch Solang uiedriger. Zimmermaun profuirteu 050. von dem Kohleaactteu wurden SotteSsegen Stamm-Priorl- täten zu unveränderter Notiz gehandelt. Dörstewitz-Rattmaun-dors bliebe» andauernd begehn. Mariengrub« und Brückeaberg l erhöhten sich je um 1 >l Fortschritt und Prehlitzer sehr sest. Auf den Prtorititeamarkte drehte sich da« Geschäft haupt sächlich um Berliu-Anhalter 0, Magdeburg. Halberstadt, Aussig- Leplitz, Buschtiehrader, Graz-Köflach, Salzkammergut, Mährisch- Schlesische, Oftrau-Friedlaud uud Pilsen-Priejea. Ausländische StaatSfoud» sest, Russe» andauernd beliebt und iu ziemlich gutem Verkehr. Bon Wechseln wurdeu hauptsächlich Holland, Paris und italienische Plätze gehandelt. Sorte» geschäft-loS. Börsen» «nd Handelsberichte. Trespen.8.Srptember. Psanddriese. 4'/,Landwirthsch verlooav. 101.20 bez. Br., do. lündbare 101.25 Br., do. Creditbriese 101.20 G.» do. do. (4V.'l.) 103 20 G. Berlin. 8.September. AulehenSloos- Meininger t-IHIr.-Loos« 25.30 G.. Oldenburger 40-Thlr.-Looi« 151.75 bez.. Türk. 400-FrcS.- Loose 39.75 bez. Franks»rta.M„8-September. AulehenSloose. Badische35-sl.« Looie 226 bez., Lurliessische 40 - Tblr. - Loose 293 bez., Nassanische 25-sl.-Loose 125.00 bez., Finnländische lO-Tblr.-Looie 47.30 bez., Aus« bacher 7-fl.-L »>e 29.90 bj., Augsburger 7-fl.-Loose 26.90 bz., Bukarester 20-Fr.-Looie 31.60 bez., Freiburger lö-Fr.-Loose 25 60 bez., Mail. 45-FrcS.-Loose 37.90 bez., Mailänder 10-FrcS.-Loose 15.20 bez., Neuschaieler 10 FreS.-Lool« 16.30 bez., Schwedisch« lO-T vir.-Looie —, venetianer 23.70 bez.» Pappenheimer 7-sI.-Loase 19.95 bez. Frankfurt «. M„ 8. September. Egyptifche 4proc. uuis. Vvliga. tionen 59'/.—'/,, bez. Frankfurt a. M-, 8. September. Abends 5 Nhr so Minuten E sf e c t e n-S oci e t S t. Creditactie» 250'/„ Lombarden 125'/, Egypter 59'/,« Aotthardbahn 94'/,. DiSconto-Commandit 20l'/„. Schwächer. — (Schluß.) Creditactie» 249'/,, Franzosen 254'/» Lombarden 125'/,, Egypter 59'/,,. 4vroe. Ungar. Golbrente 77'/,» Gotthordbahn 94'/» Marienburg-Mlawka 83'/,,. Still. Frankfurt a. M., 8. September, Nachmittags 2 Uhr 30 Minuten. Nach Schluß der Börse: Lreditactien 250'/» Franzosen 254'/,, Galizier 226. Lombarden 125'/,. o. Franksurt a. M:, 8. September. Der wiener Platz, welcher am Sonnabend aus TonversionS-Nachrichten haufsirte, hat seit gestern wieder eiue unfreundlichere Physiognomie angenommen uud war auch heute nicht besonder« günstig diSponirt. Trotz der etwa- festeren Haltung der norddeutschen Plätze griff daher hier Verstimmung Platz und die meisten SpeculationSpapirre verkehrten etwa- unter ihrem Sonnabend-Niveau. Da« Geschäft war übrigen« ohne Animo und die BerkausSlust nicht gerade erheblich. StaatS- bahnactirn und Galizier, sowie die sämmtliche» übrigen Istcrreichi- schen Bahnen lagen matter, mit Ausnahme von Nordwest und Eld- thal. Egypter sanden wenig Beachtung. Geld war sehr flüssig (tägliches Geld 4 1'/, Proc. ohne Nehmer) und au» diesem Grunde documentirte sich für einige Anlagepapiere erhöhte« Interesse, von Wechseln Wien theuerer. Privat-TiScoitto 2'/, Proc. Breslau. 8. September, Roaniiittag-. Ermattend. Oefterreichisch« Goldrente 87.40, 4proe. ungar. Goldrente 77.25, 1880er Rügen 77.12, ll. Orientnuleih« 60.10, Italiener 96.25, VreSlauec DiSconlo- bank 89.00, Bre-lauer WeMSlerbauk 98.00, Schlefitcher Bankncreiu 104.50, Creditactien 503.00, Laurahütte 108 75, DonnerSmarckhütte 61.75, Obcrickflesische Eisenbahn 51.00, Oesterreichische Bank»»»» >67.77, Russische Banknote» 207.60, Dorlmund-Gronau 61.00, Hessische Ludwig-bahn 111.00. Hamburg. 8. September, Nachmittags. Abgeschwächt. Preußische 4proc. Eoiisol« lOS'/„. Silberrente 68'/» österr. Golbrente 87'/» 4proe. ung. Goldrente??'/» 1860er Loose 119, italienische Rente 95'/,. Credit- actien 250'/» Franzoien 635'/,. Lombarden 314'/,. 1877er Russen 95, 1880er Russen 7b'/» H. Orientanleibe 58'/,. 111. Orientanleih« 57'<» Laxrahntte 107'/» Norddeutsche Bank 157, Lommerzbank 127'/» Berlin-Hamburger Eisenbahn 432, Marienbnrg-Mlawka 83'/» Ost» vrcußlsche Süddah» 101'/,, Lübeck-Büchener 171, Gottharbbahn 94'/» DiSeonto 2'/, Proc., 1883er Russen 104'/» 1884er Russe» 88V» Leipziger DiSeontobank 110'/» Wien. 8. September, Bormittag« 11 Uhr 15 Min. De« katho lischen Festtage- wegen beut» keine BSrie. Wien» 9. Septbr., Nachm. 12 Uhr 20 Mi». u»»rische Lredit- actieu 297 25. »sterr. Ereditactien 298 60. Franz»»«* 302.75, Lom barden 149.25, Galizier 268 75, Elbtbal 178 50, österr. Papier rente 80.72'/,, do. 5 proc. Goldrente 88 60. do. 4pr»c. Goldreate 92.15, Marknote» 59.57'/,, Napoleon« 9.66'/„ Bankverein 104.00. Geschäft-Io«. Wien. 9. September, Nachm. 1 Uhr 15 Min. Ungar. Credit- actien 296.00, österr. Creditactien 297.25, 4 proc. angar. Goldrrut« 92.07'/,. Schwach. Aniftrrpa«. 8. September. Hamburger Wechsel kurz 59.13» Wiener Wechsel 98.00. Lanpau. 8. September, Nachmittag« 5 Uhr 30 Min Prenß. Lansol« 102, L-nsol» 10l'/,» Türken 8'/,. 1873er Russen 92V« 8proc. ungar. Galdrente 102, 4pr»c. »»gar. Golbrente 76'/» Egyvter 59V,^ Ottomanban« 12"/„. Silber 50'/,. — Au« der Baak flösse» heut« 50,000 Lstrl. nach Lissabon. Lanaa» 8. September. Nachmittag«. Ruhig. Cvnsol« 101'/^ Preuß. 4proe. Tantal« 102, Italien, sproc Rente 95'/„ Lombarde» 12V,„ 3pror. Lombarden, neue 12'/,. »veoeentige Runen von 1971 91'/„ bproc. Russe, von 1872 93'/„ bproe. Russe, »«, 1873 92V» bproc. türke» von 1865 8'/„ «pro«, fnndirtr Amerikaner 123'/»