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n'chl darauf aufmerksam geworden. Dir Diebe scheint» rS aus die gefüllte Ladencasse abgesehen zu haben, dieselbe war aber Sonnabend bi» aus da» sog. Kleingeld entleert worden. -s- Dresden, 80. August. Se. Majestät der König bat Allergnkdigs« geruht, dem Rittmeister und persönlichen Adju tanten Sr. königl. Hoheit de» Prinzen Georg. Herzog» zu Sachsen, von Carlowitz-Hartitzscb, die Erlauvniß zur Anlegung de» demselben verliehenen Ritterkreuze» I. Elaste re» königl. bayerischen Verdienstordens vom heiligen Michael ;u crtheile». -s Dresden. 30. August. Se. Exccllenz Herr Staat»« minister v. Nvsti tz-Wallwitz ist hierher zurUagekchrt. Post- und Telegraphenwesen. ES kommt vielfach vor, dass in Leipzig ausgelieserte riete »ach -teusrllcrüauscn mit nur 5 Pfennig srankirt lind. Da Briefe nach diesem Orte dem vollen Briefporto unter legen, so ist für jede solche ungenügend srankute Sendung ein Nachschubporto von 15 bez. 25 Pfennig zu entrichten. Den Empfängern erwächst infolge dessen, wen» sic die Annahme nicht ablehnen wollen — wa» au» geschäftlichen und andere» Gründen ja vielfach nicht thunlich ist —, eine vcrhältnißmäßig bedeutende und nnnöthigc Porlo-AuSgabe. — Im Interesse de» betheiligten Publicum- wird deshalb daraus hingewiesen. das; Briese nach '.'tcusellerhausen, je nach dem Gewicht, mit I V bez. 29 Pfennig zu frankiren sind. vermischtes. -s- Halle, so. August. Der Turnverein „Friesen" bierselbst hielt am Sonnabend Abend in seinem Verein»- und Turnlocale „ParadieSgarten" einen recht zahlreich be suchten VereinSabend ab, in dessen weiterem Verlaufe der Vereinsvorsitzende. Herr Referent Ernst RoeSncr, den Anwesenden Erläuternde» Uber die jüngsten Vorgänge in Bulgarien, die schimpfliche Behandlung de» Fürsten Alexander von Bulgarien und dessen mannhaftes, ccht deutsche- Verhalten desselben mitthcilte. Dein tapferen Fürsten brachte die Versammlung ein turnerische» Gut Heil! Um nun auch au» Turnerkreisen dem Fürsten die Sympathie, die er allerort- findet, zu bezeugen, wurde folgende» Telegramm an den Vater de- Fürsten abgesendet: „Prinz Alexander von Hessen, Hoheit, Jugenheim. Dem tapferen Fürsten Alexander von Bulgarien ein kräftige» Gut Heil! Bitten Glückwunsch zum Erfolg geneigtest übermitteln zu wollen. Turnverein „Friesen" Haste a. S." — Darauf ist gestern Nachmittag folgende- Antwort-Telegramm au» Jugenheim eingegangen: „Ähr freundliche» Gut Heil werde ich meinem Sohne übermitteln, besten Dank asten Turnern in Halle. Prinz Alexander." 6. Altenburg, 30. August. Die günstigste Reisegelegen- beit zum Besuche der Altenburger Landesausstellung bietet sich nächsten Sonntag, den 5. September. An diesem Tage werden von Leipzig und von Chemnitz Extrazüge ab gelassen werden, bei denen die Fahrpreise bedeutend ermäßigt find. Die Lösung eine» Billet» zum einfachen Preise (Tourbillet) berechtigt zur Hin« und Rückfahrt. Die Rückfahrt muß jedoch nicht an demselben Tage erfolgen, sondern braucht erst am zweiten Tage angetreten zu werden. In Folge dessen können sich die Besucher der Altenburger Landesausstellung deren Sehenswürdigkeiten mit Muße betrachten und sich de» Anblicks erfreuen, den der AuSstestungSpark mit seinen Hasten und Zelten, mit seinem Bauernhause, Springbrunnen und Wasserfall bei elektrischer Beleuchtung gewährt. Neben der Industrie-, Gewerbe- , Kunst- und Kunstgewerbe«Ausstellung ist auch noch an diesem Tage die forst- und land- wirthschaftliche, sowie die Bienen-AuSstellung ge öffnet. Die Koch'sche Porzeltansabrik. sowie die D am pf ui olkerei, die Wurstsabrik und eine große Anzahl von Werk zeugmaschinen sind im Betrieb. Außerdem ist an diesem Tage der Männergesangverein au» Weibbach, dessen Mit- glieder in altenburgischer Nationaltracht ein Concert veranstalten, zu hören und da» Panoptikum von Castan aus Berlin zu sehen. Ein Besuch der Landesausstellung wird also sicher lohnend und daher zu empfehlen sein. D Gera, 29. August. Ein guter Fang gelang gestern unserer rührigen Schutzmannschaft. Seit ungefähr vier zehn Tagen und vor allen Dingen während der jüngst ver gangenen Bogelschießwocbe wurden ca. dreißig klei nere und größere Diebstähle, meist am Hellen lichten Tage, in verschiedenen Häusern unserer Stadt auSgesührt. Den eifrigsten Bemühungen der gesammten Polizeibehörde war e» aber nicht möglich, den frechen Gesellen zu er mitteln und dingfest zu machen. Erst noch in der gestrigen Mittagsstunde wurde in einer in der unmittcl barsten Nähe des Bahnhofes liegenden Billa die Kammer der Köchin erbrochen und arg geplündert. Eine in einer hiesigen Restauration von einem anständig geklei deten Fremden gemachte Aeußerung führte auf die Spur deS Thäter». Einem Schutzmann wurde diese mitgetheilt und di« weiter von ihm eingestellten Erörterungen hatten den besten Erfolg. In einer Schankwirthschast im zweiten Hause neben der Polizeiwache wohnte mit einer Frauens person ein Schlosser U., welcher seit zehn Tagen an geblich au» Pirna zugereist war. Zufällig traf der Be amte in den Nachmittagsstunden daS saubere Pärchen in der Gaststube an und konnte dasselbe genau und scharf beobachten. Bei seinem Weggange bat er Beide, ihm aus einige Minuten nach der Polizeiwache zu folgen, und gar bald war die Sache entdeckt. Bet Durchsuchung ihrer Habseligkeiten fanden sich die vermißten Sachen vor und auch noch andere, über deren rechtlichen Erwerb sich die modernen Industrieritter nicht auS- weisen konnten. Vorläufig ist ihnen mm da- einträgliche, freilich mit wenig Arbeit verbundene Handwerk für längere Zeit gelegt. — Aus dem Vogelschießen führte Herr Albert Urbach au» Magdeburg eine auS 14 Per sonen bestehende Antillenneger-Karawane vor und batte während der Tage seines Hierseins zahlreichen Besuch. Bei ihrer Abreise nach Gotha kam cS ans dem diesigen Bahnhofe zwischen den „Wilden" zu heftigen Streitigkeiten, bei denen sogar Blut floß. Auch das schöne Geschlecht nahm an dem Kampfe theil und schlug wacker mit darauf loS. — Für die dritte SchwurgerichtSpcriode, welche am 2V September ihren Anfang nimmt, wurden 80 Hauptgeschworne auSgeloost, von denen auf Reuß j. L. 3, Neuß ä. L. 2, Meiningen 3, Rudolstadt 4. Altenburg l2 und Weimar 6 entfallen. ss FranzenSbad, 29. August. Die Kanzlerzusam menkunft bildet hier noch immer Len Gegenstand des Ge spräche- in allen Schichten der Bevölkerung und der Curgäste. Wie gerne möchte man von den wichtigen Verhandlungen, welche BiSmarck und Tiers mit einander geführt haben, etwa» Nähere- wissen; aber noch dringt davon nicht- an die Oessentlichkeit. Diejenigen, welche den Unterredungen beige» gewobnt, sagen nichts, und Die, welche vorgeben, davon etwa» ausgcschnappt zu haben, wissen nichts, klebrigen» höre ich. daß der Herr, welcher mit BiSmarck und dessen Gattin am Freitag mit zu GierS gefahren ist und dort mit gespeist hat, nicht Herbert BiSmarck. sondern der OberregierungSrath vr Rottenburg war. Die gleiche Gestalt, der gleiche Bart und die dunklen Haare, welche er mit de» Kanzlers Sohn gemein hat, lassen eine solche Verwechselung erklärlich erscheinen. Ganz merkwürdig ist es übrigen-, daß selbst Russen und Czcchen, die zur Cur hier sind, offen ihre Sympathie für den eisernen Kanzler Deutschlands Ausdruck geben, sei e». daß sie durch den allgemeinen Jubel mit angesteckt wur den, sei e» auch, daß sie wissen, wie durch Bi-marck der russische Kanzler gewissermaßen erst in seiner Bedeutung al- Staal-mann gewonnen bat. Als am Freitag Bi-marck die Kön>g»villa vrrUeß und endlose Hochrufe ertönte» und Hunderte »oo Sträußchen ihm in de» wag« gewoese» wurden, da erhielt der dicht dahinter fahrende Gier» auch feine Hoch- und Bouquet-, wa» gewiß nur der Anwesenheit de- deutschen Staatsmann«-zuzuschrcivrn ist. — Der Salon wagen BiSmarck'» war, ko lange er auf dem hiesigen Bahn hose stand, der Gegenstand der allgemeinen Neugierde, und man muß anerkennen, daß diese» Geschenk de» Verein- deutscher Eisenbahnen ein Prachtstück sauberer und solider Arbeit ist. Mit Schreiber diese« war gleichzeitig der Correspondrnt «ine- großen Wiener Blatte- in Bi-marck'« Salonwagen, welcher gleich nach seiner Ankunft von einem Bahnarbeitrr geputzt wurde. Dieser Herr la» eifrig jede» Papierschnitzek im Wagen auf: er scheint aber wichtige Enthüllungen dabei nicht gemacht zu haben. Wie sehr derselbe bemüht war, dem deutschen Kanzler bei seiner Ankunft hier so nah« al» möglich zu kommen, geht daraus hervor, daß er sich in Karlsbad telegraphisch ein große« Bouquet bestellte, welche« er Bi-marck beim Betreten de« Perron« überreichen wollte. Durch die Post wäre c« zu spät gekommen: der Karlsbader Gärtner sandte e« deshalb durch einen Gehilfen hierher. Da» Unglück wollte cs, daß der Correspondrnt unter der großen Menschen- menge, die auf dem Perron stand, nicht den besten Platz er wählt hatte und fein Bouquet nur mit Mühe und Noth rettete, um eS später in den Wagen Bi-marck'- zu legen. Der Versuch kostet gegen 40 Gulden. -- AuS Baden und der Pfalz, 29. August. Ein junger Reallehrer in Heidelberg hat vom Großh. Badischen Ober« chulrath den Antrag erhalten, gegen einen jährlichen Gehalt von 5000 ./! nach Kamerun zu gehen und dort ein« Lehrer- 'tellc an einer deutschen Reichsschule zu Übernehmen. Be dingung ist, 2 Jahre mindesten« dort zu bleiben. Der Lehrer hat angenommen. — In den letzten Tagen sind Heftige Gewitter über Baden und die Pfalz gezogen und haben beträchtlichen Schaden an Baumpflanzungen, Feldfrüchten, Gebäuden re. angerichtet durch Sturm, Hagel uud Blitzschlag. In einer einzigen Gemeinde, Heidelsheim, beträgt der Schaden nach mäßiger Schätzung 119,500 ./k Die Zahl der vom Blitz erschlagenen Personen ist eine unverhältnißmäßig ehr große. Der Rhein und Neckar sind durch dir nieder- gegangenen Wassermassen sehr a »geschwollen und fortwährend noch im Steigen begriffen. — Der in Chicago jetzt, wie die Heilungen melde», zum Tode verurtheilte Anarchist Lingg ist ein Mannheimer Kind. Seine Eltern sind brave Leute. Der fanatische Bursche, welcher erst 21 Jahr alt ist, schrieb während de-Protestes an seine in Mannheim lebende Mutter, daß er jederzeit bereit sei, für die „Sache der Arbeiter" sein Leben zu lassen. Er ist Tischler und wanderte vor etwa 2 Jahren nach Amerika au». -- Wien, 28. August. DaS gestrige Erdbeben, Uber welche« die ersten Meldungen auS Triest, Lussin- Picrolo und Rom bereit» bekannt sind, hatte, den heute Abend vorliegenden Berichten zufolge, eine außerordentliche Ausdehnung und war in seinem Centrum, das in der Nähe der Halbinsel Morea gewesen sein muß, von furchtbar ver heerender Wirkung, indem die Stadt Philiatra an der Ost- küste von Morea fast vollständig zerstört worden ist. So weit sich die ErschütterungS-Sphäre de« Erdbebens bisher überblicke» läßt, erstreckte sich dieselbe von Sicilien und Süd- Italien über die dalmatinische und istriscbe Küste, ferner über den Karst, die dinarischen Alpen und die westliche Hälfte der Balkan-Halbinsel nordöstlich bis zu dem bekannten Erdbebenterrain von Agram und südlich bis zur Halb insel Morea. Es dürsten aber noch Nachrichten einlaufen, auS denen sich eine weitere Ausdehnung deö Erdbeben« nach Osten ergiebt. Die Richtung der Erschütterung war von Nordost nach Südwest, lieber die bereit» erwähnte Zer» rvrung der Stadt Philiatra meldet ein Telegramm de« BureauS Reuter aus Zante: „Die Stadt Philiatra aus Morea wurde beute durch ein Erdbeben vollkommen zerstört. Die Zahl der Opfer wird aus 300 Personen geschätzt. DaS Erd beben wurde auch in Zante verspürt, wo säst alle Häuser beschädigt wurden, aber doch kein Menschenleben zum Opfer iel. Starke Erdstöße wurden auch an vielen anderen Orlen Griechenlands wahrgcnommen." — AuS Triest wird über das Erdbeben noch gemeldet: In der letzten Nacht gegen 11 llhr wurde hier eine heftige Erd- erschütterung verspürt, welche mehrere Secundcn andauerte. Nach einem donnerähnlichen Getöse folgten einige heftige Stöße und sodann eine starke, wellcnsörmige Bewegung in wechselnder Richtung. — Ferner liegt noch folgendes Telegramm auS Rom vor: Die gestrige, bereits gemeldete Erdcrschüttcrung wurde auch in Catania, Reggio fCalabricn), Syracusa, aus der Insel Jschia, sowie in Ban, Avellino, Lecce und Potenza verspürt. Die Bevölkerung verbrachte die ganze Nacht im Freien oder in den Kirchen. ES ist kein «schaden zu verzeichnen. — An die Wiener Central- Anstalt für Meteorologie sind folgende Depeschen gelangt: Triest: Gestern, 11 llhr 2 Minuten Nachts, schwache», wellenförmiges Erdbeben. Richtung Nordest gegen West südwest. Dauer 3 Sccunden: Getöse hörbar, auch von Lissa gemeldet. Pola: Gestern Nachts 10 Uhr 59'/, Minuten drei rasch aufeinanderfolgende Erdstöße wahrgenommen. Abbazia: NachtS 11 Uhr 8 Minuten Erdbeben, drei schwache Stöße. Agram: Während starken Gewitters Erdbeben um 11 Uhr 7 Minuten aus Ost gegen West, Stärke 3, Dauer 1'/, Se kunden. Serajewo: Gestern, 11 Uhr 16 Minuten AbendS, heftiger Erdstoß, 3 Sekunden Dauer, Richtung Ost-West, nach 3 Minuten ein zweiter, ebenso starker Stoß durch 2 Secunden in gleicher Richtung. U Eger, 29. August. Die Quellen von Fr.rnzenS- bad sind Eigenthum der Stadt Eger; letztere vereinnahmt deshalb auch den Pachtzins für die Versendung der Franzens- Kader Mineralwässer» obwohl die Stadt FranzenSbad diese Einnahme recht gut gebrauchen könnte. Jetzt wurde da» Recht des WasscrversandteS von Neuem durch den hiesigen Stadtrath verpachtet. Den Zuschlag erhielt die Prager Firma A. M. Pick, welche einen jährlichen Pachtzins von 35,000 Fl. zahlt und sich verpflichtet, bi» 1890 ein neues Factorcigebände zu erricht:». De: Pachtzeit läuft erst am 31. Dcccmber 190l ab. Der Karlsbader Brunnenversandt bringt allerdings da» Fünffache, nämlich 175,000 fl. ei»; auch muß der Pächter dort 10,000 fl. für die Reclame bezahlen. — Der Pariser „Voltaire" brachte dieser Tage wieder einen Entrüstungörus gegen „den sonderbaren Geschmack" für deutsches Bier, der sich der Pariser bemächtigt hat. Der Wein, „dieses eminent französische Getränk, der wie Sonnen, schein die Gurgel hinabfließt", sei in Paris gänzlich in Miß achtung gekommen; der Bock aber verklebe dem Trinker den Mund und lähme seinen Verstand. Fordere man in einem Kafscehause der Boulevards ein GlaS Wein, so erhalte man von dem Kellner die trockene Antwort: „Dergleichen wird hier nicht eingeschänkt." Nur Bauern und Arbeiter bleiben noch bei dem verachteten Getränke. Der „Voltaire" ermahnt, wenn der Franzose Bier trinken wolle, solle er wenigstens „daS leichte, klare Bier de- Elsaß trinken oder da- französische Bier, da- sich täglich bessert und unS genügen sollte". Nachdem der „Voltaire" schließlich auch noch da« deutsch« Bier als vergiftet hingestellt hat, schließt er mit dem patriotischen Zurufe: „Bringen wir daher den Wein und Apfelwein al« National- erzcugnisse wieder zu Ehren oder begnügen wir unS im Noth- falle mit unserem Bier oder der klaren Blonden von Straß burg. DaS sind französische Getränke. Trinker, meine Brüder, bleiben wir Gallier!" TodcSsälle kamen vor an: Keuchhusten l, Kindbeltsicbcr 1, Lungenschwindsucht 9, Luiiaen- und Luströhren-Entzünbung 3, anderen Krankheiten der AthmungSorgane 3, Gehwnschlag 2. Darmkatarrh 23, Brechdurchfall 14. allen übrigen Krankheiten 33, durch Selbstmord 1. Literatur. Ueber Wilhelm Busch uud seine Bedeutung ist bi-hrr mehr gesprochen wie geschrieben worden. Jetzt liegt unter obigem Titel eln Merkchen von dem bekannten Düsseldorser Künstler Ed. Daelen Verlag von Felix Bagel in Düsseldorf. Preis 2 .gl) vor, n dem zum ersten Male Deutschland- arüßier Humorist, Wilh. Busch, eingehend gewürdigt wird. Mit kecken Worten und scharfen satirischen Seiteuhieben aus die Busch angreifrnden Philister schildert Daelen da- Leben und den Enlwickeluug-gang Wilh. Busch'-. Er hat »n einer Aufgabe wahre echte Begeisterung mitgebracht und diese hat einer Sprache eine Frische verliehen, wie wir sie nur selten finden. Ueber die Persönlichkeit und da- Leben Wilh. Busch'- war bi- jetzt ast nicht» bekannt, trotzdem seine Berse in Jedermann-Munde sind; umsomehr wird e« weitere Kresse interessiren, zu erfahren, daß der Schöpser der ausgelassensten Humoresken in ländlicher Zurück gezogenheit lebt und seine literarssch« und künstlerische Thätigkei« für abgeschlossen betrachtet, von deren hervorragender Bedeutung Taelen »tu lichtvolle- Bild entwirft. Besonders werthvoll werden den viele» Buschvrrehrendrn die zahlreichen, bisher „„gedruckten Illustrationen, Dichtungen und Briese, letztere zum Theil in Faksimile, von Wilh. Busch sein; sie machen Daelen'S „Wilhelm Busch" zugleich zu einer Novität von Wilh. Busch. " im Commando der bulgarischen Armee bestätigt, dem Volke und der Armee für die in schweren Tage» dem Throne bewiesene Treue, wie für ihr Eintreten zu Gunsten der Un abhängigkeit Bulgarien« und der Ehre de- bulgarischen Namen« dankt, Gotte- Segen aus Bulgarien herabfleht, siir dessen Wohlfahrt Alle einmüthig ihre Kräfte vereinigen mögen. * Chicago. 30 August. Gestern Abend schlug der Blitz in ein m der Vorstadt belegciieö Dynamit- und Pulver magazin der Firma Laslin L Rand eiu und sprengte dasselbe in die Lust. Die durch da» Dynamit verursachte Explosion, da- Pulver hatte nicht entzündet, hat fast alle Fenster in der Stadt zertrümmert, acht andere benachbarte Magazine zer stört, zwei Menschen getvdtct und mehrere verletzt. (Eingesandt.) Altenburg, 29. August. JnJhrer gestrigen Nummer wird in einem „Eingesandt" dem Berfasser de« die Altenburger LandeSauS- lellung betressenden Artikel« in Nr. 239 Ihrer geschätzten Zeitung der Borwurs gemacht, er habe seine die SonniagS-Lonccrte betreffende Aeoßeruug „vollständig aus der Luft gegriffen". Demgegenüber er- landen wir uns hiermit den Bew«>S unserer Behauptung anzutreten: Am Sonatiw den 1b. August hat eine Abtheilung der RegimentS- capelle bet Gelegenheit eine« „verbandSsestcS" in der „Eoncordia", eine andere Abtheilnng laut Annonce der „Altenburger Zeitung" Ballmusik in dem „Preußischen Hos" gespielt und am Sonntag den 22. ist die Musik beim Eommersest des „Gewerbeverci«»" im „Prenß. Hos" ebenfalls von der hiesigen RegimentSeapelle (von 14 Mann) ge stellt worden. Am Sonnabend den 7. August annoncirt der Wirth de- „Preußischen Hofes": „Morgen Sonntag großer Bürgerball im festlich decorirten Scat-Longreß-Saal beigutbcsetztemOrchester der Regiment-musik." Eine ähnliche Annonce steht sogar in der gestrigen (Sonnabend-) Nummer der „Altenburger Zeitung." — Wir bemerken noch, daß diese Thatsachen dem „TeutralcomitS rc." nicht unbekannt sein können, denn der Borstand des „Gewerbe- Verein-" sitzt mit im„Tentralcomitö". Die« unser letzte- Wort und überlassen wir alle» Andere den« Nrtheil deS verehrten Publikums. Telegraphische Depeschen. * Potsdam, 29. August. Se. Majestät der Kaiser empfing heute Vormittag Il Ubr aus Schloß BabelSberg den Vortrag des Reichskanzlers Fürsten von BiSmarck. Ihre Majestät die Kaiserin wohnte Vormittags dem Gottesdienste in der Friedenskirche bei. Nachmittags 3 Uhr findet auf Schloß Babelsberg bei Ihre» Majestäten ein Diner statt, zu welchem der König von Portugal, die königl. Prinzen und die zur Umgebung de« Königs von Portugal gehörigen Herren Einladungen erhalten haben. Später findet eine Dampfer fahrt nach dem Wannsee und der Psaucninsel statt. * Wien, 30. August. Bei Mödling hat ei» Eisen bahnzusammenstoß stattgesunven, bei welchem, so weit bis jetzt sestgestellt, 7 Personen gctvdtet und 22 schwer ver wundet wurden. * London, 29. August. Die anläßlich der Berurtheilung deS Socialisten William« angekündigte Monstreversamm- lung Hai heute Nachmittag 5 Uhr aus dem „Trafalgar Square" stattgesunden. Zu derselben trafen auS verschiedenen Sladttheilen Züge von «socialisten ein, wobei die Musik die Marseillaise spielte. Mehrere Reden wurden gehalten und Resolutionen angenommen, in weichen die Freilassung Williams gefordert und die Nothwendigkeit der Emancipation der Arbeit, sowie da- Recht der Arbeiter, die Mittel zu Production selbst zu besitzen, verlangt wurden. Die Polizei war zu Fuß und zu Pferde in großer Zahl in der Umgebung de» „Trafalgar SquareS" aufgebotcn, eS kam jedoch keine Unordnung vor. * London, 30. August Nach einem Telegramm deS „Reuter'sckicn BureauS" auS Granada sind bei der gestrigen totalen Sonnenfinsterniß durch Professor Thorpe gute photometriscbe Beobachtungen gemacht worden. Während der totalen Verfinsterung der Sonne war der Lichtschein ein er beblich geringerer, als beim Scheine des VollmonbeS. Capitain Darwin nnv Dr. Schuster haben gute Ausnahmen der Corona gemacht. * Petersburg. 29. August. Die Flottenmanöver in den finnischen Scheercn beginnen morgen und sollen bis zum nächsten Donnerstag dauern. * Petersburg, 30. August. Der Kaiser empfing gestern den neuernannten chinesischen Gesandten Lul-Sckui-Fun, welcher sein Beglaubigungsschreiben überreichte, in Audienz, hieraus wurde der Gesandte auch von der Kaiserin empfangen. — Die Herzogin von Edinburg hat sich gestern Abend aus daS Landgut deS Großfürsten SergiuS im MoSkauischen Gouvernement begebe». * Athen, 30. August. Durch das am Freitag statt gehabte Erdbeben wurden die Städte Filiatra, Gargaliano in Messenien und die Dörfer Kyfarissa und Chorcmi in Arcadien vollständig zerstört, viele andere Städte und Dörfer haben mehr oder weniger schwer gelitten. Gegen achtzig Menschen haben bei dem Erdbeben den Tod gesunden, in Filiatra sind 20, in Gargaliano 16 umS Lebe» gekommen, l» Logudista wurde eine große Anzahl Personen verletzt. Ein Kriegsschiff ist mit Aerzten, Arzcneien, Zelten und Lebensmitteln, sowie mit einer Sappeurabtheilung nach Kalamata abgegangen. Meteorologische Lrobachtungeu »uk Svr Bolvarsltllts - Sternwarte »u l-eipsle vom 22. August bi» 28. August 1886. Aus dem Statistischen Amt. Leipzig. 34. Woche vom 22. August bi« 28. August 1886. Lcbendgeborea: männlich 50, weiblich 41. zusammen 91. Todtgevoren: 3. Verstorben: männlich 47, weiblich 43, zu sammen 90; die- giebt 27.0 pro Mille und Jahr. Unter den Verstorbenen waren 57 Kinder von 0—2 Iabrr und 1 von 2—5 Jahre all. In der inneren Stadt starben 7, in der äußeren 84, Ort-fremd«' in Kxmleuhllxsie» R. Nach Schluß der Redaktion eingegangen. * Dresden. 30.August. (Privattelearamm.) Se. Maj. der König von Portugal in heute Abend 6 Uhr 10 Min. hier eiiigclroffen und am Böhmische» Bahnhofe von Sr Majestät dem König Albert, den Prinzen des königlichen Hauses und dem Prinzen Leopold von Bayern unter militärischer Ebrenerwcisung herzlich empfangen worden. Die allerhöchsten und hohen Herrschaften begaben sich sofort zu Wagen nach Pillnitz. * Wien. 30. August. Der „Politischen Correspondcnz' wird aus Rustschuk gemeldet: Die provisorische Regie rung unter Stambulow legte die RcgicrungSgcmalt in die Hände de« Fürsten zurück. Karawclow, welcher der Regie rung in Sofia angchvrle. trat gleichfalls zurück. * Wien, 30. August. Der „Neuen Freie» Presse" zu folge sandte gestern der König von Serbien ein in warmen Ausdrücken abgefaßtcS Bcgriißungstelegramm an den Fürsten Aler ander nach Rustscbuk, worin er seine Freude und Be sricdigung über die Rückkehr deS Fürsten auSdrückte. — Die „Politische Correspondenz" erklärt die Meldung einiger Abend, blällcr, daß Kalnoky morgen in FranzenSbad eintressc, für unrichtig. Kalnoky, welcher sich heute zu dem Jubiläum in Pest begeben wellte, mußte die Reise wegen einer Fußverletzung ausgebe». * Sistowo, 30.August. Fürst Alexander ist beute 4 Uhr früh a»f einer Dacht von Ruflschuk wcitergrsayren Um 8 Uhr Vormittags ist derselbe hier cinactroffeu. Der Empfang war auch hier ein überaus enthusiastischer. Die Menge spannte die Pferde auS und zog den Wagen nach der Kirche, wo ein Tedeum stattfand. Ter Fürst wird in einer Stunde nach Tirnowo abreisen, woselbst er erst Abend- ein- tressen dürste. * Wien. 30. August. Der „Politischen Correspondenz' meldet man au< Rustschuk: Der Fürst Alexander richtete an die Bulgaren eine Proklamation, worin er alle durö die Regentschaft Stambulow ergriffenen Maßregeln billigt und da- von derselben gebildete Eabiuet, sowie Mulkuro-, ° 4 ßE Zsie 8 2 s - ^ 8-2 -Zs ZZL Ls I , vModLTsQtiVtr äa> 8 752.3 17 5 85 s 1 wolkig 22. 2 750.7 27.2 53 D 3 bewölkt 8 75041 22.8 64 L88 3 bewölkt 8 750.1 -t- 22 4 72 8 1 bewölkt 23. 2 749.2 -s- 25 9 60 8 3 wolkig 8 748.9 21P 75 8X8 1 ckast klar 8 748.1 18.0 91 L 1 klar - 24. 2 746.4 -s- 25.4 69 8X8 1 bewölkt 8 746.0 -s- 19.9 91 X 1 trübe') 8 746.8 -i- 17.0 100 xw 1 trübe 25. 2 746.1 -s- 24.8 69 X 2 wolkig 8 747.5 19.7 91 88 1 Last trüb« e 8 750.9 4- 19.8 88 XW 2 bewölkt 26. 2 751.6 24.4 61 X 2 beiter 8 .753 5 -j- 20 8 80 X 1 klar 8 755.8 -s- 17.1 93 XIV 1 trübe 27. 2 754.6 -1- 24.2 66 w 2 wolkig 8 754.6 21.0 70 xxw 2 klar 8 756 5 -4-16 8 97 XIV 1 trübe 28. 2 756.1 -i- 209 74 xxw 1 wolkig 8 755.6 -i- 17.2 77 X 1 klar') ') Xacbwittag» '/,4—'/,5 Dbr Oevitter in 88, etwa» Legen; ikbencks Wetterleuchten io XW. ');8rük unä Vormittag» Xebel; Xacbwittag» gegen 2 llbr Donner in XW, ',,3—3 Dbr Oswicter in 88, gegen 5 Okr Donner in W. ') Vormittags von '/.8—9 llkr keiner Kegen. Meteoroloqische Leobachtunge» unl -er ttternwart« tu l-elprlg. Höne: NO Vierer ilker äe„> lies- 2eit iler Deokacbtnng. verow. reö. aal ö-AINim. Ikermo- mlr.Ol». «jraö-. U-I»Nv» tiek. -« rtcMnua ll. 29.^ug.Xckw.2D. 754.5 -t-24.6 60 080 1 klar - .4b«n4s 8- 753.6 -1-19.8 75 0 1 klar 30..4ug.tlorg.8 - 753.7 -t-19.3 85 3 1 klar > Xw.2 Dkr 753.1 -t-28.3 53 W8W 3 klar llauimum 4«r Temperatur — 4- 26".1. Ilinimnw — -4- 14".l Wetterbericht ttv» >4. V. »«tSwrwlwutuols«»» >s»»4tli>e«u vom s«. -trilrunl. 8 vbr Lorgen». Statious-Xaw« ? k S2Z "c ^ I Dichtung oucl Stärk« 4es Wlncke» I ^Vetter rniiuö'lmr 1, ^ 753 0X0 leicbt wolkenlos -I- 9 Uap»ran4» .... 755 X leicbt woikenlo« 7 8ku4esnits .... 7b» S mitüsig beckeekt -j- 15 Stockholm .... 756 XW massig bald beäeckt -4- 17 Kopenhagen . . . 762 XW leicbt Xedel -4- 16 älemel 76l XXW massig beiter -t- 19 Swiuemünä« . . . 763 88W leicbt wolkenlos -4- 19 Skagvn ...... 760 WXW massig decksckt -4- 15 763 80 leicht Xebel -i- 15 lkambnrg 763 still wolkenlos -4- 19 UeI4sr 763 still Xebel -4- 17 Oberbourg .... 761 S schwach wolkenlos -4- 19 Lrest 762 X leicbt l Must -4- 14 älünstsr 763 8 leicbt wolkenlos -4- 1^ lierlio 763 80 leicht wolkenlos -i- 18 Kaiserslautern . . 765 ^still Xebel -i- 18 Hamberg 765 3) lciclit > wolkenlos 18 ältkircb 765 W leicht wolkenlos -4- 18 älüoeben 767 8W leicbt wolkenlos -ff 19 Okemuit» 764 SSW leicbt ! wolkenlos -4- 20 Wibü ,»»»»»« 766 stick wolkenlos -4- 15 l'rag 766 sci!l wolkenlos -4- 15 Krakau 766 SO ieichl wolkenlos -4- 12 Demberg 767 80 leicbt wolkenlos 13 I'vtersdurg .... 752 8 leicbt ! liegen -4- 11 Uerwanustaüt . . 765 8> > leicbt weiter -i- 17 Trieet 765 j.l.il wolkenlos -i- 26 Llermont 766 lSW Ieichl i,«4 eckt -4- 18 Cork 759 ;88W krisch liege.» -4- 16 Xbeilleen 757 '88W massig beiter -i- 17 Dsbersioiil 4er Witterung. Die nnlialtevck günstige Witterung ,vinl beüingt ilurcb äic Wechselwirkung «ine» naben Debietes bolie» Druckes, «lessen Oentruw balä iistiicb, bald westlich von Lackmen lagerte, mit einen, Llillimum im Xorüwente». Del üleser Veitdeilung bleibt sie keuckts l-nkt 4er n8r4Iickcn Slcere van t'entralcurnpa kern, nn I es ist keltere nn4 trockene Witterung 4ie b'olgo. Der gestrige 8onvt»g verliet bei Ke»rän4ig wolkenleerem Himmel n»4 »ein daher Temperatur. Im Westen 4es Daiutes ist 4io Wäriuo b> - äeutenäer gewesen als im Osten; in> Vogilan4o «rreicbteu 4ie. Thermometer 8lao4s von über 2? Ors4. Die naclitiiebv .4>>- kübluog, welebe inkolgv 4cs rubigev Wetters in 4er 8ben wieäer beäsutvnäer war als a» >ien OodirgsabbLngeu, bat am älorgvn starke Tbaun!e4erscblägs verursacbt. — Dis 8tröwu»g äer Dukc war eine leichte »ü4liebe. VVlttsriMLn-.luusti'M Tttr «Ion S4. tbritruut. Unblg««, kelteren, ra Oewlttera »elgeoties wurmes Wetter. ve» 6er keewurt» ru Hamburg, am 29. August 1886, Ilorgeo» 8 llbr. Statiova-Xam«. 1 ^ s 1 Lichtung nock 8t»rk« cke» Winäea Wetter. es Z L Z k- Unlla^dmor«. . . . 758 S krisch woikenlo« 16 Obristiansmxi . . . 754 080 leicbt Keg» 10 älvskau —- — — Xenkadrwamer. . . 767 3 leiser 2ug beiter 15 Karlsrud« ..... 764 0 scb w ac n wolkenlo. * ^ WleakaS« 765 still woikenlo« 4- 20 ttill wvliuvlo« 's 2 Xi«» 76S still imiter 4- 25