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5. Wißt W skiMi r«-kM M ZtlskM Nr. M, MMils kl 13. WM«. ßt-- Volkswirthschafiliches. «ll» fü» tzt^e, rh«v »«stimmt»» ««du»,» st»d »» richte» » »«, vennttworUich«, «wart«» desielb«, G. G. Leur« t» L»ip»i^ — «pmch^tt: »»» —» W-lU Uhr «»r». »»d »« L-3 Uhr Telegramme. »X* Wetmar, 12. Mat. lPrivat-Telegramm.) Der Aufsicht«, rat» der Weimar-Geraer Sileudahngesetlschast letzte h»ute di« 1889er Dividend« für die StaminprioritätSactie» aus 4 Proc. fest. Los die Siammactiea entfällt nichts. Dt« ordentliche General- Versammlung der Actionaire findet am IS. Juni in Weimar statt. vV-a. Prag, 12. Mat. (Privat-Telegramm.) Di« Steierischen Stahlwerke haben neuerdings di« Stahlpreis« um «inen Gulden per Meter-Centner erhöbt. IV Petersburg, 12. Mai. (Privat-Telegramm.) Die bekannte «roii^SMche Bank „LrSdit LyonnatS" errichtet tu einigen Hauptplätzen RuAandS Filialen. Die Concession ist gesichert. Dre Bank hat sich verpflichtet, eine Taution von 3 Milllonen Rubel zu stellen. — DaS Finanzministerium hat beschlossen, den Einfuhrzoll auf Baumwollgarn erheblich zu erhöhen. niedriger stellen), und Schwein« ca. 422 a. Di« Amerikaner sind daher Lurch ihren billige» Mais in der Lag«, den ganzen Biehexport Deutschlands, der namentlich ans Schleswig-Holstein und Mecklen- bürg recht einträglich war, zu vernichten. Sie verdrängen nnS nicht allein au» den Märkten London und Paris, sondern schicken un- bereits ihr Vieh lebend inS Land. Die Frage ist nun, ob dies« Znsland fort» dauern soll, oder ob e- richtiger, den MaiSzoll von 30 ^ per Tonn« fallen zu lasten und dadurch den deutsche» Landwirt» wieder concurrenzsähtg zu machen. Bei der Mästung wird viel Geld ver dient, wir halten «S für richtig«, sie zu unterstützen und di« Gesetz geber waren der gleichen Ansicht, al» sie Kleie, weil si« zur Mast biente, zollfrei ließen. Man sei conseqnent und last« auch Mat« zollfrei nach Deutschland: dann wird »S unseren Arbeitern nicht au dem unentbehrlichen Fleische, unseren Laudwirthen nicht au Ge legenheit durch Ltehmasluug, Geld zu verdienen, fehle». Aufblühen der amerikanischen, Niedergang der deutschen NindvietMcht. (Schluß.) Wir hatten in Nr. 125 an der Hand de- soeben von d« nordamerikantschen Regierung angefertiaten und herauSgegtbenrn Buche- über die dortige Viehzucht aus di« Lbatsache aufmerksam gemacht, dos, in Nord-Amerika 775 und nach Abzug der Aussuhr 628 Stück Rindvieh zur Ernährung von 1000 Einwohnern vor- banden sind, dagegen in Deutschland nur 423 im Jahre 1873 und 386 im Jahre 1883. liniere Besorgung mit Rindfleisch ist daher ün Vergleich mit Nord-Amerika eine sehr mangelhafte und, was ledensauS beachtenSwerth. sie ist durch den Zollschutz, der von 1879 an der deutschen Landwirtbichast gewährt wurde, nicht bester, sondeni im Gegentbeile merklich schlechter zeworden. Tie deutsche Landwirlhschaft hat sich der ihr gestellten Aufgabe, uns mit Fleisch zu versorgen, nicht gewachsen gezeigt, obwohl ihr der höchste Schutz gegen die auSländilche Eon- currenz, de» der Staat überhaupt zu geben vermag, zu Theil wurde. Für Deutschland kommen nämlich »IS Vieh zu unS importirende Länder nur Rußland, Nordamerika, Oesterreich und Dänemark in Betracht. Die Einfuhr des amerikanischen Schweinefleisches und Schinken Ist aber bei unS seit Jahren vollständig verboten. eS folgte dann daS Einfuhrverbot vom 29. November 1887, durch welches die Einfuhr von Schweinen, Schweinefleisch und Würsten däniichen, schwedischen und norwegischen Ursprunges vollständig untersagt wurde, und schließlich da- gleiche Verbot vom 14. Juli 1889 für lebende Schweine aus Rußland, Lesterreich-Ungarn nebst dessen Hinterländern. Ein- und Turchtuhr lebender Schafe auS Rußland und au- Oesterreich-Ungarn war schon vom 29. Januar 1885, von Rindvieh aus Rußland vom 29. April 1873 und aus Oesterreich-Ungarn vom 27. Juni 1879 an untersagt, wobei nur für Nutz- und Zuchtvieh au« Oesterreich für deutiche Grenzbezirke ÄuSnahnien unter erforderliche», aber erschwerenden Vorsichts maßregeln gestattet blieben. Ta schließlich nicht die Einfuhr von Vieh aus allen Ländeni verboten, Deutschland nicht mit einer Mauer, die in China bereits adgejchasst ist, umzogen werden konnte, so ist sie zwar von den übrigen Ländern gestattet, indessen nur gegen Zölle, welche nahezu wie das Verbot wirken, denn es zahlt an Eingangszoll: 1 Ochse 30 , 1 Jungvieh bis zu 2'/, Jahren 6 >t, 1 Kalo unter 6 Wochen 3 ^!, I Schwein 6 >1, 1 Schaf 1 1 Lamm 0,50 .Si, 100 llc; frisches Fleisch 20 >t, (100 llx Schmalz von Schwein oder Gans 10 Vt. Ist tchon bedauerlich, daß Deutschland aus 1000 Einwohner nur 386 Stück Rindvieh, gegen die 775 Nord-AmerikaS besitzt, so wird der Zustand bei unS wahrhaft bedenklich, wenn wir aus einzelne Lheile Deutschlands näher eingehen. Das Königreich Sachsen hatte laut Zihlnng vom 1. Tccember 1880 2 972 805 Einwohn«, also am 10. Januar 1883, bei einem Zuwachse von mindesten- 40000 Mensche» jährlich, ca. 3 100 000 Einwohner. Am 10. Januar 1883 fand die Viehzählung statt und ergab das Vorhandensein von 051 329 Stück Rindvieh, oder genau 210 Stück aus 1000 Einwohner. Vom Rindvieh waren aber 442 050 Stück Kühe, welche zur Milch benutzt, daher einige Jahre länger am Leben erhalten werden, auch weniger wiegen als Ochsen, und ergiebt sich daraus, daß die Zahl der in Sachsen jähr lich geschlachteten Rinder eine weit kleinere, ihr Gewicht leichter sein muß als im übrigen Deutschland, und daß in Sachsen nur circa halb so viel Rindfleisch als im übrigen Deutschland pro- Lucirt wird. Der Mangel ist sonach ein recht großer, was sich selbst- redend auch in den Zahlen des Fleischverbrauches kund giebt. Nach der sächsischen, ziemlich zuverlässige» und uumentlich sür de» Vcc- verzehrte fcüer Einwohner Pfund Fleisch von: Rind Schwein tusammen 1836 . . 15,2 16,3 31,5 1866 . . 2O8 28,7 50,5 1875 . . 25,4 34.2 59,6 1880 . . 22.2 36,2 58,4 1883 . . 24^> 38,4 62,9 1885 . . . . 83.9 40,8 64,7 Die Zahlen vom Jahre 1836 sind nicht zuverlässig, weil damals bei Beginn d« betreffenden Statistik dieselbe nur sehr mangelhaft sein kennte. Das Jahr 1800 war ein Kriegs- und Nothjahr, welches zu Einschränkungen zwang, daher zum Vergleiche mit FriedenSzeiten nicht benutzt werden kann. Wollten wir unS die Sache bequem machen, so könnten wir allerdings in ein Triumph, gcschrei wegen des ungeheueren Fortschrittes, der seit 1830 ein- getreten ist, ausbrcchen. Der Fleischverbrauch bat sich ja danach ver doppelt; wir wollen aber nicht auS falschen Zahlen falsche Schlüsse ziehen. Seit 1875 ist im Verbrauch des Rindfleische- ein Rückgang ein- getreten und der Fortschritt des billigen Schweinefleisches genügt leineSwegS. Vergleichen wir damit Berlin, welches durch seinen Centralviehhos eine zuverlässige Statistik besitzt, so verbrauchte das- selbe nach Ausweis des betreffenden Jahresberichtes pro Person: im Geschäftsjahre 1887/68 ca. 174 Pfd. und 1888,89 ca. 180 Psd. Hiervon waren ca. 38,0 Proc. oder 68,4 Psd. Rindfleisch - 43,5 - - 78R - Schweinefleisch . 11,0 - - 19,8 - Kalbfleisch - 6,5 » - 11,7 - Hammelfleisch - 1,0 - - 1,8 - Wild und Geflügel ca. 100,0 Proc. oder 180,0 Pfd. zusammen. Gegen 64,7 Pfd. in Sachsen sind also in Berlin 146,7 Pfd. an Rind- und Schweinefleisch oder mehr als das Doppelte verzehrt. Nun braucht eine städtische Bevölkerung stets etwas mehr als eine ländliche, weil der arm Man» auf dem Laude an Geld knapper ist, auch nicht so viel Gelegenheit, sich '/» Psd. Fletsch zu kaufen, sindct, die Fleischer sind ebc» dort schwieriger zu erreichen. Immerhin ist der Unterschied so groß, daß die ungenügende FleischernLhrung Sachsens dabet sehr deutlich hervortrilt. In England schwankt der Fleischverbrauch für da- ganze Land, also auch für daS arme Irland zwischen 103 Pfd. in 1877 und 112 Pfd. in 1885. Er dürfte aber augenblicklich, und daS bleibt sehr zu beachten, wieder 112 Pfd. betragen, weil in England die Fleischpreise während de- letzten Jahre- unverändert waren, während die Löhne durchweg stiege». In Deutschland war da» Um- gekehrt« der Fall, die Fleisthprcffe hoben sich fo bedeutend, Laß sie vielfach die Lohnerhöhungen auSglichen. Waruin wurde bei uns das Fleisch plötzlich so theuer? Weil die Zufuhr aus den Nachbarländern plötzlich verboten ward und weil In Deutschland dle Futtermittel zu theuer find, um hier Vieh init Bortheil mästen zu können. Da- amerikanische Buch liefert hierfür den Beweis, indem eS tabellarisch »achwcist, wie der PrciS von Rindern und Schweinen, resp. von deren Fleisch vollständig von dem des Mais, des beste» Mastfutter- der Weit, abhängt. Wir führen eine dieser Tabellen theilweise an. Es betrug der Durch schnittspreis von: 1 Lusdrl Maie - - tOC Pft. Nind- 10 Psd. Schweine- Jahr än,„ 2-be sieg» «n «dx-go sMb" in lldicag, den!« 1878—79 34.6 1879 4M 352 1880- 81 518 1881 590 595 1881- 82 56,0 1882 677 732 1883-84 89,1 1884 605 575 1886- 87 40,5 1887 460 488 1887— 88 39,2 1888 487 582 gegenwärtig kostet der Bushel Mai- in Lhicago 32—33 o cund dürft» d« Dnschich,1flZpeeiS für ganz Nord-Amertka sich ucxh. etwas Post-Austmnstsstellen. Einen für kaufmännisch« und industriell« Kreise wichtigen Vor schlag enthalten die „Deutschen Verkehrs-Blätter'"*), welch« üb« dt mit Un- chschulkennt- ht sehr ein- Umständen d« Brief- AuSkünstSstellea bet der Post Folgende- mittheileu: recht ist darauf hingrwielen worden, daß unfer« mit Ho nisten auSgestatteten Postfecrrtaire nicht selten mit re, förmigen, von jedem Anderen ebenso gut und unter sogar auch leicht« auSzusührenden Dingen, wie eS z. B Markenverkauf ist, beschäftigt werden. Man muß am Schalt« groß- lädtisch« Postanstalten zugefehen und gewartet habe», um sich zu agen, daß hier eine andere „ArbeitSthellnng" nicht unangebracht ein dürfte. Es erwächst aber der Berwaltung auS diesen mehr ge wordenen al- beabsichtigten Verhältnissen durchaus kein Vorwurf. Gerade von der Deutschen Poslverwaltung ist ja allgemein anerkannt, wie sehr sie bemüht ist, zweckentsprechenden Neuerungen sich zu- zuwenden. So z. B. ist eS ja auch nicht ihre Schuld, daß die Post sparkassen noch immer aus sich warten lasten. Eine der Intelligenz, Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit de- PostdicnstcS an die Bedürfnisse de- großen Publicum- besonder- zusagende und für ibn wohlgceignel« Einrichtuna würde auch die in Oesterreich dem k. k. HauLelsininisteriuin in Vorschlag gebrachte Einführung von „Post-Auskunftsstellen" sein. Der Vorschlag entstammt der Feder deS Schloß- und Handrl-gärtner- Joses dlvols Töpfer in Rcichenberg i» Böhmen und hat u. B. allen Anspruch aus Beachtung. Ter Verfasser schreibt: „Tie unlaut«« Concurrcnz, dieser Hemmschuh aus der Bahn de» reellen Handel-, zeitigt mehr und mehr ihr« giftigen Früchte. Wie die Verhältnisse dermalen liegen, fällt eS selbst de» Großindustriellen schwer, solche Abnehmer für seine Maaren zu finde», die durch richtige- Einhalten der gegenseitig bedungenen Zahlungsfrist eS ihm ermöglichten, auf gesund« Basis weiler zuarbeiten: denn nur allzu oft wird d« gewährte Credit von schein- var gut situirten Abnehmern in schändlicher Weis« mißbraucht, und die Fälle, wo ganz obscure Firmen durch Ausgabe erschwindelter guter Referenzen für beträchtliche Summen Waaren aller Lotegorien herauslvcken, ohne daran zu denken, ihren Zahlungsverpflichtungen ne», mehren sich in erschreckender Weif« nicht nur im Inland«, sondern auch im Verkehr mit dem Au-Iaade. Die osficiellen Berichte der Consularämter jener Länder heben diesen Uedelstand besonder- hervor und betonen ausdrücklich, wie schwer es sei, durch gerichtliche Intervention sein Geld zu erlangen, indem cineStheilS der schleppende Gang der Justiz, anderentbeilS durch die Ilnsolidilät der Advocalen, die, auf ihren eigenen Säckel bedackit, angestrengte Procesie möglichst in die Länge ziehen, jede Aussicht aus Erfolg wesentlick, beeinträchtigen. E» ist ferner auch eine Thatfache, daß unter den verschiedenen concessionirten AuS- kunstLbureaux auch solche sind, die bet der Ertheilung von Referenzen nicht gewissenhaft Vorgehen und dadurch den Kaufmann, den Fabri kanten schädigen. Ist cs schwer für den intelligenten, handelswissen fchastlich gebildeten Kaufmann und Fabrikanten, aus solider Basis in entfernteren Gegenden Geschäfte anzubahnen, so gestaltet eS sich bei Weitem schwieriger für jenen Geschäftsmann, besten Intellekt weniger gepflegt, besten Geschästsroutine unsicher, besten Gesichtskreis eii. beschränkter geblieben ist: viele von ihnen wüsten ihre Vertrauens seligkeit durch schw-rc Opfer büße». Betrachten wir ferner da» heutige Annoncenwescn in seinen verschiedenen Auswüchsen, so finden wir einen großen Theii von Inseraten — auch in den angesehensten Zeitungen — die aus die AuSb-utung des PullicumS ihr Hauptaugenmerk richten. Die Zahl solcher Schwindclinserate ist Legion. Individuen, die gar keinen Besitzstand auf,»weisen vermögen, geriren sich als Fabri- kanten »nv vffcrirc» zu scheinbar fabelhast niedrigen Preisen, sagen wir z. B. wegen Brand der Fabrik ». s. w. ihre Waaren; der minder intelligente kieine Mann in der Provinz laßt sich dupiren und erhält gegen Nachnahme einen Schund, der kaum die Spesen wcrth ist. Die Zahl der gewissenlosen Kaufleute, di« bereits bankerott waren und von Neuein Geschäftsverbindungen anknüpscn und nur darauf ausgeben, Waaren zu erschwindeln, haben sich in letzter Zeit in erschreckender Weise gemehrt, so daß die Vereinigung der Nauslcute i» Wien sich bewogen fühlte, alle reellen Geschäfts leute zu bestimmen, solche» bereits mjolvcnt gewesenen Kausleulen den Credit gänzlich zu entziehen. Wie nun Licicit tief eingreifenden, mehr und mehr überhand nchmcndkit Uebelstündcn in der Handclsweit radikal gesteuert werden könnte, wie der Consuinent mit dem reellen Erzeuger und umgekehrt, wie über die Solidität einer Firma genauen Ausschluß zu erhalten, wie über das Vorhandensein einer beliebigen Fabrikation, eines Handelszweiges, einer Behörde oder Anstalt, über den Bezug momentan nothwcndig geworden« Bedarfsartikel aus die einfachste, schnellste, zuverlässigste und billigste Art Auskunft zu «halten wäre, habe ich mir zur Aufgabe gemacht, darüber in meiner freier Zeit nackizudenken und gestatte ich mir, die Frucht meines Studiums einem hohen kaiserl. königl. Ministerium zur geneigten Einsicht nahme zu unterbreiten. Wir finden, daß da- Po st wesen in feinem embryonalen Zw stände bet der Einführung de- Penny-Porto und der Briest:,arke vor einem halben Jahrhundert — am 1. Mai 1840 — urplötzlich einen phänomenalen, nie geahnten Aufschwung nahm, daß da» Er trügniß der Post mit jedem Jahre sich bedeutend vermehrte, daß nach und »ach sämnttliche Länder der Erde die Briefmarken ein führten und heule, mit Ausnahme von China, jede noch fo kleine Colonie oder Insel eigene Briefmarken emiuirt und daß durch den Weltpostverein noch insbesondere die Völker aller Zungen in innigeren Lonlakt untereinander gericthen. Obzwar der eigentliche Zweck der Post, schriftliche Milthcilungen in verschlossenen Umschlägen von Ort zu Ort, von Land zu Land zu vermitteln, auch heute »och derselbe ist, haben sich im Lause der Zeit neue Zweige im Postwescn ausgebildet, die für den Staat«, bürg« von segensreicher Wirkung, für den Staat eine gute Ein- »almiegnelle geworden sind: es sind dies die Einführung der Geldanweisung«:», das Nachnabmewesen, die Erfindung der Loire spcmdeiizkarte, die Postsparcast« (in Oesterreich) u. s. w., die, insgefammt von der Post mit Leichtigkeit verwaltet, lucrative Er trägnissc dem Staate »diversen. Geben wir diese Institutionen der Reihe nach durch, so finden wir, daß sie mit dem eigentlichen Zweck der Post, schriftliche Mit theilungen zu befördern, wenig oder nicht« gemein haben und trotzdem einen integrirenden Besiandtheil des heutigen PostwesenS bilden und daß auf Grund dieser verschiedenartigen Jnitittttionen der bisherige Wirkungskreis der Post al- nicht abgeschlossen zu betrachten ist, sondern di« Fähigkeit hat, sich noch weiter aus- »»breiten und neue Zweige, die für den Staatsbürger einettheilS scgenbringend, für den Staat anLerentheilr finanziell günstig sind, in sich aiifzunebinen. Gerade in diesem Jahre, wo da» 50 jährige Jubiläum der Ein führung der Briefmarken gefeiert wird, gestatte ich inir, um oll den oben angesührten Uebelständen in der Handelswclt einen Tamm zu setzen, einen neuen Zweig für di« Post in Vorschlag zu bringen mit der Benennung: Die Post-Auskunftsstelle. Die Post-AuSkunst-stcllc bildet ebenso wie die Abtheilung für die Geldanweisungen, die Poslsparcassc u. s w. einen integrirenden Besiandtheil jedes k. Postamtes^ bei den Landpostämtern hat der Postmeister die Agenden der Post-AuLkunstssielle mit zu führen. Zweck der Post-AuSkunftsstelle. Tie Post-AuSkunftsstelle hat den Zweck, gegen eine nonnirte Gebühr an Parteien Auskünfte zu «rtheile», ohne jedoch für die selben irgend etn» Verantwortlichkeit »» ädern eh men. ebenso «ich Bestellungen, jedoch nur gegen Nachnahme, zu übernehmen. Anfragen diScreter Natur bleiben unbeantwortet. Desgleichen Anfragen, dt« nicht srankirt sind. Anfragen, die nicht genügend srankirt wurde», oder wo di« Post sich veranlaßt findet, eine Zu- schlaa-gebühr zu erheben, werden bet du Retoursendung auf der Rückseite für den entfallenden Mehrbetrag mit sogenannten Nach- porlomarken versehen, und hat der Earptäna« den gleich hoben Beiraa al» Nachportomarkea ausgekledt tu Baarrm zu entrichten. Dt« Nachportomarkea werden im sogenannten Zifiertypu» hrrgestellt «ob hätten ta den Wrrtdeu zu 1, 8, 3, 5, 10, 1b, 20, 80, 50 kr. und 1 st. bei jedem Postamt« vorräthig zu sein. «IS Handhab« bei Ertheilung von Auskünften dient dem Beamten rin Regist«, ta welchem alle Firmen de» PostrayonS alphabetisch geordnet gewissenhaft eingetragen sind; ein zweite- Register enthält dieselben Firmen, jedoch nach ihren BerusSzweigen alphabetisch geordnet. Zur Anlage dieser Register dürste e» sich ernpsehlea, dieselben im Einvernehmen mit dem Magistrale, der Steuerbehörde und d« HaudelSkammer herzustellen und wären auch diese Behörden tu der Folge zu verhalten, alle vorkoinmendea Veränderungen bei einzelnen Firmen der Post bekannt zu geben. Ta- Register hätte folgende Rubriken zu enthalten: 1) Bor- und Zuname, 2) Art de- Geschäfte-, 3) Gründungö- jahr, 4) ob procokollirt, 5) ob bereits ta ZahlungSstockung ge- wesen, 6) ob schon fällst gewesen, 7) welchen RuseS sich da- Geschäst erfreut und 8) ob da» Geschäft credilwürdig ist; 9) An- merkung, in welche all« im Verlauf« eine» Jahre» vorkommeuden Veränderungen eingetragen werden. Sind die Register eingesübrt, so dürste e» für den betreffenden Beamten ein Leichte- sein, ied« erwünschte Auskunft schnell und richtig ertheilen zu können. Die Art der ÄuSkunstSertheilung wird in drei Kategorien aelheitt: 1) Auskünfte über Firmen speeiell. 2) Auskünfte verschiedener Art. 3) Bestellungen an Finnen. 1) AuSkünste über Firmen speeiell. Die Formulare hierzu sind in der Form der Kartellbrief« aus rosa Papi« in der Größe der gewöhnlichen Geschäft--Couverte, an 3 Rändern guuunirt und durchlochl. Die gedruckte Aufschrift lautet: An die Post-AuSkunstSstell« ta Recommaudirt. N. N. recht» oben der Raum zum Einkleben der Marken, oder bester noch, wenn dieselbe schon »ingcprägt erscheint. Aus der Rückseite in der Mitte steht: „Unfrankirte Anfragen bleiben unbeantwortet. Die Poslverwaltung übernimmt über den Inhalt keine Verantwortlichkeit." Bus der Innenseite links oben die lstunimer, recht- da» Datum, ferner folgender Vordruck: Am dortigen Platze befindet sich die Finna N. N., Gasse, HauS-Nummer, ich ersuche um Bekanntgabe: 1) Welchen RuseS erfreut sich diese Finna? 2) War die Finna schon in ZahlungSstockung oder fällst? 3) Kann der Firma «in Credit von eingeräumt werde» ? Hochachlend Genaue Adresse: N. N. Die von der BuSkunstSstelle zu ertheilende Antwort befindet sich bereits in dem eben beschriebenen Anfrage-Formular mit bei gefügt und ist zu diesem Zwecke um soviel kleiner, als daß die selbe »och bequem in das Anfrage-Formular mit eiiiaeschloffeil werden kann. Die Farbe des Papier» ist die gleiche, bie Form wiederum die Kartcnbriessvrm mit 3 durchlöcherte» und gummirtcn Rändern. Oben: Posl-Au-kunslSstelle in N. N. An Herrn N. N. in N N., link» unten: reeoinmandirt, recht» oben: Raum sür die Briefmarke». Auf der Innenseite oben: Post-AuSkunftsstelle in N. N., links die fortlaufende Nummerr. Herrn dt. dt. in N. Aus Grund eingchollcr Informationen über die Firma N. N. diene zur Nachricht, daß Z Unterschrift deS Beamten: N. St. Post- und Datumstempel. Aus der Rückseite: „Anfragen ohne aufgeklebte Marken bleiben unbeantwortet. Die Adresse ist genau und leserlich von der Partei elnzuschreiden. Dle Postverwallung übernimmt über den Inhalt keinerlei Verant wortlichkeit." Die Gebühr für diese Art von Auskunft beträgt die doppelte RecommandationSaebiibr Plus 20 kr, in Summa 50 kr. ö. W. 2) AuSkünste versclnedencr Art. Die Anfrage-Formulare sind dieselben, aus ChamoiS-Papier, aus der Innenseite ist kein Vordruck, sondern nur eine punclirte Zeile für Angabe der Adresse. Die Antwort-Formulare enthalten nur den Kops und der übrige Rauin bleibt sür die Mittheilung rcsrrvirt. Unter dieser Kategorie von Auskünften, die der tnannigsachsten Art sein können, würden z. B. gehöre»: die Anfrage, ob in N. N. ein tüchtiger Specialis! sür Augcnkranke ist, wenn fa, besten Name und Wobnung, die Ansrage, ob in N. N. dieser oder jener Verein existirt, die Anfrage, ob in di. di. bestimmte Fabrikationszweige vertreten find, oder Ich beabsichtige als Fabrikant Verzeichnisse über meine Artikel in verschiedenen Städten an bessere Leute unterzubringen, ich sende die Anzahl der Verzeichnisse franco an die Post-AuSkunftSslell« ein und frage an, weiche Gebühr sür die pünciliche Austragung zu ent- richten ist. 3) Bestellungen an Firmen Taffelb« Format wie srühcr, ChamoiS-Papier, derselbe Druck, nur entfällt die Antwort der Postanstalt. Die Formulare werden verwendet, wenn man von irgendwo einen bilugen Artikel beziehen will und weiß keine nähere Adresse des Erzeugers anzugcben. Die Auskunstsstclle empfängt diese Bestellung, die imincr nur gegen Nachnahme zur Auesührung gelangt, und übermittelt dieselbe an die Verkäufer oder Erzeuger, und bleibt es diesen unbenommen, den Auftrag auSzusühren oder auch nicht auSzusührcn. Im Verkehr mit AuSkuiistsstelleii im Ausland« wird die fron »üsiiche Sprache als Verkehrssprache gewählt, in den größeren Städten sind AuSkuiislssleUen für das Au-land, die Anfragen werden dort übersetzt und direct an die Stelle ins Ausland gesendet, die Antwort wird wiederum in der Au-Iandsstelle übersetzt und au die Partei rückgesendct. Tie zu erhebenden Gebühren sind durch Nach porlomarken zu ordnen." ') Jllustrirte Wochenschrift sür Eisenbahn-, Post- und Tele- g»ph«u»«I»n, hrrauSgegevea von Robert Kraus« tu Leipzig. Vermischtes. Leipzig. 12. Mai. IX. Leipzig, 12. Mai In Betreff der Beschaffung geeigneter Diensträume sür da» Königliche Post-Zoll-Amt hat der Kaiser liche Oder-Posl-Dirrctor der Handelskammer aus ihre Eingabe vom 10. Januar d. I. »lilgethellt, daß eS nach sorgfältiger Prüfung der Verhältnisse sich aus Seilen der Pvslverwaltung al« nickit angänglich herau-aestellt habe, größere Raume zur Verfügung zu stellen. „Da die Beschaffung der ersorderlichen Raume", heißt e» in dem bezüg lichen Schreiben weiter, „der Zollverwaltung obliegt, so bade ich mich mit der Königlichen Zoll- und Steuee-Direction in Dresden in Verbindung gesetzt: ich dar? hiernach annebmen, daß die Zoll verwaltung selbst auf Mittel Bedacht nehmen wird, den Seiten» d« Handelskammer ausgesprochenen Wünschen angemessene Rechnung zu tragen." -rb- Bel den Veränderungen im Handelsregister Leipzig« sind im Avril 32 neu errichtete Firmen eingetragen und 27 Firmen gelöscht worden. Bon den Neukintragungen kommen 27 aus Alt-Leipzig und 2 auf Plagwitz, 2 au> Lindenau und 1 au Sellerhausen. In der inneren Stadt wurden '.»Finnen neu errichtet. *— Betriebsergebnlsse der Leipziger Pserde-Eisen- bahn in der Woche vom 5. Mai bis 11. Mai: 337 440 Personen, 38362^5^l, «ehr: 4459?Perjowm. 2020.75Mehk seit 1.Juli Grundbesitz an der sich »euerbing» zu umfangreiche Areal schönsten Tbeile der bebaut werde» und 1889 (Beginn Betriebsjahr«» 1889/M): 24436« Personen. 165 059,10 "— Gewerkschaft „Rheaauia" in Lugaa. Der Hmrpb- gruud sür da» wenig befriedigende Resultat im Jahr» 1889 liegt theil» in den im Monat Mai stattgesundeneu Streik und dessen isolgen, tdril« in einigen Ausgaben, welche eine stetig« und oe- deutend« Zunahme erfahren baden. Da» mit dem Overschlag dir. 53 erzielte Resultat war nun ein ldeilwrise günstige», tndem dt« ftlötz- addauwurLjakeil nach Norden zu in kurzer Enlsernuna vom Ouec- chlage aushörie und nur in östlicher Richtung ein« zusnrdeostellende genannt werden konnte. Während da» östlich vom Ouerschlag Nr. 56 gelegene Feld bet häufigerer Amvesenhest von V«rw«rsuugeu auch eine etwa» geringere Flötzmächtigkeit zeigte, stellte sich der westliche, nach GolteSsegen »u sich erstreckende Theil all bedeutend best« dar, so daß ein lohnender Abbau mlt Sicherheit erwartet werde» kana. Die» aiit von allen drei Flötzen, welche ma» tdeilS querschläalg, theil» durch Ueber- hauen ausaesclilost'en und untersucht hat. Tie Gelanimtsörderung betrug 551 054 bl 1668 : 509 513) und zwar 293 895 bl Stückkohlen (1888: 304 920) und 257 159 bl Klarkoblen (1888 : 2Ü4 5V8> Zum ««kauf sind gekommen: 475 30116 (1888: 484 249). D« «rjteU« Durch. schnitlSpreiS sür den verkauften Hektoliter beträgt 82.03 -C oder 1,35 mehr als in, Vorjahre. Für da- Jahr 1889 stellt sich ein Reingewinn von öl 999H4 .-t heraus, welcher wie folgt Verwendung findet: 14 958.19 >1 sür Abschreibungen und 17 041J5 Vortrag auf neue Rechnung. Die Umwandlung der PrioritätS-BnIeihe ist im verflossenem Jahre noch »ich» vollständig zur Erledigung gekommen; eS sind daher die Inhaber dieser Papiere nochmal» aus die CapitvIS- rückzahlung aufmerksam zu machen, mit dem Ersuchen, die betreffenden Obligationen zur Vermeldung weil«« ZinSverluste an die Geiner Bank einzusenden. hfl DreSveil. 11. Mal. Bank für Grundbesitz ,u Dresden. Zu den solidesten und auSsichtSrnchsten Gründungen der Neuzeit gehört unstreitig die einem wirklich vorhandenen Bedürsniß dieueiwe, im Deeember 1888 mit einem dlctiemapttal von 1000000 >1 er- richtete „Bank sür Grundbesitz" zu Dresden, an deren Spitz« Namen von bestem Klang« siehe», so u. A. die Herren HandelSkainnler-Präsi- deilt Commerzirnrctth Theodor Hultzsch in Dresden, Bauk- direetor Franz MackowSky daleidst «Sächsische Bank), 1)r. Ludolf Lolditz, Direetor der Leipziger Jinmobtlien-Äesellschast in Leipzig, Fabrikbesitzer Eoinnierziencalh Ernst Grumbt in Dresden, Justizrath Or. Anton Rudolpb und RechtSanwalt Or. Emil Trömel ebendaselbst. Gegenstand de» UiucrnehmenS ist laut Statuten: ,,l) die Forderung und Erleichterung de» Ver kehr» i» Grundbesitz, 2) di« Erwerbung und Veräußerung von Grundbesitz aller Art mit oder ohne Inventar für fremd« oder eigene Rechnung, 3) die liebernabine und AuSsuhruna von Bauten und Anlage» aller Art sur eigene oder fremde Rechnung in eigener Regie oder durch Writervergcbung, 4) die Herstellung, Erwerbung. Verausielung und der Transport von Baumaterialien, 5) die Gewährung von Credit siegen Sicherheit, die Erwerbung, Be gebung. Beleihung und Vermittelung von Hypotheken und Hypo- thekarilcheii Anleihe», soivie die Ausgabe von Pfandbriefen, 6) die Vermittelung von Miethverträgen, Kausen und Verkäufen, sowie von anderen im Grundslücksverkehr vorkomuicnden Geschäften, die Ver waltung von Grundstücken, 7j die Bildung anderer gleiche oder ähn liche Zwecke verfolgender Gesellschaften und Vereinigungen und die Belheiligung an solchen." Die Gesellschaft besitzt werttzvollen Bautznerstraße in der.Neustadl und envarb billigem Preis« daS höchst werthvolle und deS „LianabadeS" an der Bürgerwiese, dem Altstadt. Beide Areale sollen parcellirt >tbd sicher» eine sehr vonbeilhaste Berwerlhuug. Wegen weiterer günstiger Erwerbungen sind Verhandlungen im Gange. Für da» I. Geschäftsjahr 1889 wurden 5,28 Proe. v. r. t. Dividende verweilt. Di« Bilanz vom 31. December 1889 ver zeichnet Active» in Höbe von 1022 257 ,/t DaS Bankhaus Günther L Rudolpb in Dresden bringt ain 14. d. M. die Aetien der Bank sür Grundhejctz zum Conrsc von 100 Proc. an hiesiger Börse zur Einführung und nimmt Anmeldungen zum ersten CourS bis zu dieseni Tage entgegen. s s Trcsdc», II. Mai. Ezport-Verein sür daS König- reich Sachsen zu Dresden. Wie man unS nckttheilt, ist nach 15 Monate langer Abwesenheit dieser Tage auch der zweit« im vorigen Jahre binan-gesandle Cvllectivreisende de» hiesigen Cxport-Vcreins »ach hier zuriickgckehrt. Derselbe begann seine Tour in Canada, besuchte von da Mexiko und Westindien und schließlich die größeren Hasenplätze an der Ostküsle Süd-Auierikas bis Buenos- AyrcS, während der in, December zurückgelehrle Reisende, von Buenos-A»lcs ausgehend, die Hallptplätze an der Westküste in Chile, Peru und Bolivien besucht hatte. Bei beiden Reiicunternebinungeii bandelte es sich um einen erstmaligen Bersucki, ob mit einer Vereinigung verschiedenartigek Muster-Sammlungen in Ver tretung einer größeren Anzahl von Firmen geschäftliche Erfolge sich erzielen lasten würden. Tie wohl hier und da gegen die Zweck mäßigkeit eines solchen Vorgehens gehegten Bedenken schienen eine gewiste Berechtigung zu habe», da bislang keine der älteren und peeuniär ungleich günftiger gestellten deutschen Erportvereiniaungen etwas AehnllchcS unternommen batte. Der sächsische Export-Verein, der Tank der unermüdliche» Tbaügkcit seiner Leiter und trotz deS Mangels jeglicher Mittel außer de» geringfügigen Mitgliederbei- trägen eS gleichwohl verstanden bat, alle seine deutschen Sckuvcsler- institute an Bedeutung und Zahl der Mitglieder zu überflügeln, hat auch diese» Problem glücklich gelöst. Obwohl der deutsche Reisende in de» Ländern englischer Sprach«, oder da, wo der Handel — wie in Mexiko — zu einem großen Theile in fran zösischen Händen liegt, keineswegs mit offenen Armen aus- neiionunen wird, ist eS de»! sprach- und geschäftSgewandlen Reisenden doch gelungen, von Canada wie von Mexiko und nicht niinder auch von Wefnudien und sogar dem gegenwärtig in großer GeschästSkrisiS befindlichen BucnoS-AyreS aus bedeutende Aus träge au de» Export-Verein sür die bclheiligten Firmen zu über« mittelu. Diese» Aufträge» folgten bereits erhebliche Nach bestellungen, so daß nicht nur die beträchtlichen Reisekosten ge deckt sind, iondern auch ei» andauernder lolmeiider Gewinn erzielt werden dürfte. — Man darf den Export-Verein für das Königreich Sachsen zu diesem günstigen Resultate nur von Herze» beglückwünschen. G Saatfelder Farbwerke, vvrmalö Bohn L Lindeinanii, Saalscld. Ter Abschluß per 31. December 1889 weist einen Gewinn von 87 530,97 .>4 aus (einschließlich 242 Vortrag). Nach Be- Wirkung der Abschreibungen re. verbleibt ei» Rciugewiun von 33 05? Mark. Davon erhält der Reservefonds 5 Proc. --- 1052,86 .F, ein ExtrareiervesoudS 0500 ,/i. Reinuneratione» und Tanliümen erfordern 40oo .et 8 Proc. Dividende mit 20000 erhalte» die Actionaire, Restvortrag 3t>4 ^4 *— Während dem Reichstage Anträge aus Beseitigung bezw. Herabsetzung einer Reihe von Zölle» vorliegrn, läßt der BundeSrath demietbeii eine Erklärung zugchcn, welche wenigstens auch der Aus führung eines agrarische» Beichlust'es sür die nächste Zeit emen Riegel vorstellt. AlS im Jahre 1887 die letzte Erhöhung der Getreidczolle auf Grund des vom Ceutrum augebotrnen CompromisseS beschlossen wurde, konnten die verschiedenen Jiileresscntengruppen über die künftige Bemessung der Zölle aus Oelsaate», Oele und andere Fette sich nicht einigen. Man begnügte sich deshalb damit, beim Etat am 14. März 1888 in einer Resolution die verbündeten Regierungen zu er- suchen, über die Wirksamkeit und Eongruenz der betreffenden Zoll- Positionen eine eingehende Untersuchung nach der Richtung hin ein- treten zu lassen, ob eS nicht geboten erscheine, eine Erhöhung, bezüglich Abänderung derselben im Interesse der Landwirthschaft »>w der bclheiligten Industrien herbeizusührcn, und über das Ergebniß dieser Untersuchung dem Reichstage demnächst Mittheilung zu machen. Die gewünichle Untersuchung ist auf Anordnung deS Reichskanzlers vor- genoinme». Auf Grund de» auf diese Weile beschafften Materials hat nunmehr, über zwei Jahre nach jener Reichstagsresolution, der BundeSrath, wie jetzt in der üblichen Uebcrsicht iiber seine Ent schließungen, dem Reichstage mitgetheilt wird, seinerseits beschlossen, daß „dem Ergebniß der angesteUtc» Unlersuchunge» ein Anlaß zu An trägen auf eine eingreifende Umgestaltung der gedachten Tariwosltionen zur Zelt nicht zu entnehmen und bezüglich der Frage, ov einzelne Acndcrungen angezeigt sein möchte», die Entschetdung bis zu einer erneuten Revision des ZolltarisS auSzusctzcn sei. „Wenn dieser Beschluß auch in der Forin eine Vertröstung auf eine bessere Zukunft darstellt, so kommt er doch in der Sache aus eine Abweisung der agrarischen Forderungen in diesem Puncte binauS. ES trifft die» um so mehr zu, al- bei der gegenwärtigen Zusammensetzung de» Reichstage» dieser Beschluß eine dcsimlivc Beendigung der agrarischen Aclion vom Jahre 1887 bedeute». Tenn cs ist gar nicht anzunehmen, daß ,etzt etiva die Lgrarichuuzülliicr im Reichstage zusainmentreten, au» den Ergebnissen der angeilellte» Eogurre gang andere Folguunpey