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Vorrede 1. Rechtfertigung. Der Gedanke, ein Werk zu verfassen oder hcrauszugeben, ist nicht, oder sollte es wenigstens nicht sein, ein zufälliger und augenblicklicher Ein fall, denn wahrlich, Tausende und aber Tausende würden, wenn sic überhaupt an die Realisirung ihres Einfalles gingen, zurückschrecken und die Sache auf sich beruhen lassen; er ist auch keine Laune, denn deren Befriedigung ist zu mühevoll und erfordert mehr Kraft und Beharrlichkeit, als für eine bloße Launcnbefriedigung je aufgewendet wird; noch weniger ist er, oder sollte cs unbedingt nicht sein, ein Erzeugniss der Eitelkeit, eine Sucht nach einem berühmten Namen, denn abgesehen davon, dass eine bittere Täuschung aus diesem Beginnen erwachsen könnte, will auch Eitel keit schnell bef-icdigt sein, und dazu ist auf diesem Wege keine Hoffnung; endlich ist er nicht, und muss cs nicht sein, ein mahnender Zug des Magens, welcher durch den Erlös des gefertigten Werkes seine Befrie digung erhielte, denn der dürfte nicht lange Vorhalten; kurz er ist nicht ein Ausfluss des Wollens, sondern ein Erguss des inneren Berufes und sehr treffend sagt der Lateiner: poeta non 6t, 8eck ngseitur. Es kann, darf und muss gar nicht die Rede davon sein können, dass man einen Gedanken gehabt und darnach einen Entschluss gefasst haben, ein Werk verfertigen