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458 Das Wasser. Wir haben diesen Gegenstand ausführlich beleuchtet, weil gerade über denselben wunderliche Begriffsverwirrungen herrschen; wir müssen in un serer Betrachtung auch noch fortfahren, denn sie berührt eine der wichtig sten Eigenthümlichkeiten des mittleren Laufes der Ströme, nämlich die fortwährende, nie aufhörende Umgestaltung ihrer Flußbetten. Wie der Strom, dessen Hauptrichtung von Süden nach Norden geht, doch immerfort östlich oder westlich fließt, so verlängert er und vertieft er die Einbiegungen, die anfänglich nur leicht geschlängelt, dann 8-förmig werden und endlich sich der liegenden Acht -» so weit näherten als mög lich, ohne die Schleife zuzuziehen; um zins dies deutlich zu machen, wollen wir ein Stückchen Rheinkarte hier einschalten, von Germersheim bis Mannheim. Die Gesammtrichtung des Stromes ist beinahe genau von Süden nach Norden, er fließt aber, mit Ausnahme der eigentlichen Krümmungen, fast immer von Osten nach Westen oder von Westen nach Osten — das Erstere findet statt von Germersheim nach Lingenfeld, dann kehrt er um und fließt bis Philippsburg von Westen nach Osten, sogar mit einer Nei gung nach Süden. Hierbei kommt er seiner vorher gemachten Bahn so nahe, daß bei Hochwasser ein Jneinanderlaufen nothwendig war, dadurch hat sich eine Insel gebildet, und der Rhein fließt jetzt von Germersheim bei Rheinheim vorbei nordöstlich, bis er sich wieder mit dem westlich ab-