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436 Das Wasser. diese sehr bedeutend, so wachsen die Flüsse und Bäche dergestalt, daß alle Trichter nicht genügen, die Gewässer abzuführen, er steigt dann so hoch, daß er zwei Felsenlöcher in dem angrenzenden Berge erreicht, die mals und die rvelica (kleine und große) Xurlaura, durch welche nunmehr auch der größte Ueberfluß von Wasser abzieht, so daß der See nie höher steigt als bis zu dieser Grenze. Alles dies ist durchaus nicht wunderbar und auch nicht einmal allein stehend. In Kalkgebirgen befindliche Seen haben solche Trichter und unter irdische Abflüsse häufig, im Jura, unter dem Lac de Joux finden sich viele dergleichen', sie heißen in der Landessprache Lntonnoirs und ans Enten und Wasserhühner Jagd anstellen können, ist eben so wenig etwas Beson deres, um so viel weniger, als die schöne Fläche des Sees auf weite Strecken die einzige ist, welche dem ziehenden Wassergeflügel einen Ruhe punkt bietet. Gegenwärtig sind die Wunder aber alle geschwunden, indem man seine Abflüsse geregelt hat; ein paar sehr trockene Sommer, der von 1833 und 1834, veranlaßten, daß der See ganz ablief — da er nun wenige Jahre vorher durch Uebertreten über seinen gewöhnlichen Stand nicht unbedeu tenden Schaden gethan hatte, reinigte man jetzt alle Trichter und sonstigen Oeffnungen von hinein gespülten und gezogenen Brettern, Kähnen, Säge blöcken und verfaulten Weiden dergestalt, daß, als im Jahre 1835 der See wieder schwoll, man wohl bemerken konnte, daß selbst sehr reichliche Zuflüsse würden bewältigt werden können, denn trotz der stark angelaufenen Flüsse erhob sich doch der See nur sehr langsam, und man hofft, daß er nunmehr niemals die beiden Felsenlöcher erreichen werde und man somit dem See eine sehr bedeutende Fläche urbaren Landes abgewonnen habe. Von dem Zurückkehren des Wassers aus den dasselbe verschlingenden Höh len, vom Wiederkommen der Fische, von unterirdisch wohnenden blinden Enten ist schon längst keine Rede mehr.