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deutsche JeilMMil imki Jeitschiisten. Von Ignaz Kuranda. Und an eine Revue, an eine bloße Zeitschrift ver schwenden Sie so viel Geduld und Zeit und Mühe? — Und warum nicht? Was ist eine Zeitschrift weniger als eine Zeitung? — Sie müßten fragen: Was ist eine deutsche Zeitung mehr als eine Zeitschrift? Mit dieser Frage hätten Sie aller dings recht; die eine lohnt kaum mehr der Mühe, als die andere. Es ist kein glänzender Beruf, ein deutscher Zeitungs schreiber zu sein. Ich will der Censur gar nicht gedenken. Ich will nicht von dem Asthma sprechen, das ihn erstickt. Aber dasjenige, was man ihm zu sagen erlaubt, zu wie Vielen kann er es sagen? Vergleichen Sie doch nur die Zahl der Köpfe, an welche eine deutsche Zeitung sich wendet, mit der Zahl, zu der ein französisches oder vollends ein englisches Journal spricht. Kein einziges periodisches Blatt in Deutsch land zählt 15,000 Abnehmer; nur drei nähern sich dieser Ziffer. Aber nehmen wir die Zahl für voll an und vergleichen Sie die 10,000 Abnehmer der Augsburger Allgemeinen mit den 36,000 des Siecle oder gar mit dem 50,000 der Times! Zehntausend Abnehmer in Mitte einer Nation von 30 Mil lionen Seelen, in Mitte des lesesüchtigstcn Volkes der Welt! Welch ein Verhältniß! Dabei darf man die bedeutende