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einen länaeeen BrwL ab. um bek Zitherklimg, Im Junk ds. 9. st« kn vvnbon tkne lnternatronake Konserent ScislSchDöderhüPsetlu dem lebhaften Treiben des Tiroler znsammentreten, um über die Mittel und Wege zu berathen. durch zuzuichen. Wenn nicht die hohe Polizei von Meran die man am wirksamste» dem »och immer sehr schwunghaft be- ' grauendem Morgen das Recht der Polizeistunde geltend ^ triebenen Mädchenhandel Einhalt thun könne. Zu gleichem Zwecke .. . . sie, so sähe wohl Mancher von den Alten der, fand in Berlin eine Bcrathuna statt, der »eben Telegirtcn aus „Hoffnung" noch irgendwo beinr Glajerl Rothem oder Weihe» fest. > England »nch Vertreter des Polizeipräsidiums, des Auswärtigen und auch oie Jugeiio hätte am liebsten kein Ende gemacht und l Amtes und andere Persönlichkeiten beiwohnten. Die Kaiserin, gleich durchgetanzt. Jedenfalls berechtigt der glänzende Verlauf ^ welche dem menschenfreundlichen Plan sehr s»mpn!hisch gegenüber- dieies Kostümfestes zu den schönsten Hoffnungen sür eine gedeihliche Zukunft, die man der Gesellschaft, die sich in den weitesten Kreisen Jacabk Nächst.,"E. Müller u. Co., geliefert.) — Bei der heute ans dem Altmarkt stattfindendcn Platz- musik (von halb 12 bis halb 1 Uhr), ausgeführt von der Kapelle des Jäger-Bataillons Nr. 13 unter Leitung des Herrn Musik direktor Hclbia, gelangen zur Aufführung: ..Hoch Falkenstein", Marsch von Simon - Ouvertüre zur „Zauberslöte": „Das Wald- vöalein". Lied von Lachner: Lchttttschuhläuser-Walzcr von Wald teufel : Ouvertüre zum „Glöckchen des Ereniiten" von Maillart: „Fackeltanz" von Meuerbeer: The Honeymon-Marsch. — Die einzelnen Beritts (Kvrporalschaftcn) der reitenden Jäger liegen bereits fleihig den Uebunaen des Parademarsches i» Sektionen und Fronten ob. Wird doch in nächster Zeit die Truppe crstinalig vor Sr. Majestät dem König in den Reihen der Dresdner Garniwn desilircn. Die Ausbildung der jungen Mann schaften ist bereits su weit vorgeschritten, datz noch Ende dieses Monats die EskadronSübunacn begonnen werden. Eigenartig, aber durchaus nicht unschön, ist der Ercrzieranzug der Mannschaften, der fast den Joppen der bahcrischen Bergler ähnelt. — Der Verein für vaterländische Fcstspicle in Dresden hält nächsten Mittwoch Abends dl'/« Uhr in der neuen Turnhalle des Allgemeinen Turnvereins ans der Pernioserstrakc seine konstituircnde Hauptversammlung ab. Zutritt und Recht zur Theilnahn'.e an den Debatten haben selbstverständlich nur Vereins- Mitglieder. Fortsetzung des örtlichen Tbeiles auf Leite 1 und S. Tagesgeschichte. TeutscheS Reich. Der bayerische Landtag ist aus den Februar «unberufen worden. Ueber die Umnhcn auf Samoa liegen folgende weitere Meld ungen vor: Während des Kampfes am Neujährstaae landete das euglijche Kriegsschiff „Porpvise" eine Abtbcilung Matrosen, die zunächst die Wohnung des amerikanischen OberrichtcrS. etwa eine Ixübe Stunde südlich von Apia gelegen, und denmächst die in Apia am Strande gelegene Station der Londoner Mission besetzte. längsseits des Kriegsschiffes Schutz, indem die Flüchtlinge zur Auslieferung ihrer Waffen veranlagt wurden. Ter Rest der Partei wurde von den Gegnern aus der Halbinsel Mulinua bei Avia ge fangen genommen. Mataafa selbst hat sich an den Kämpsen nicht belheiligt. Das im Hasen liegende deutsche Kriegs schiff „Falke" hat in die Händel der Eingeborenen nicht ern- — Der gegriffen. iNeusceland) britische Kreuzer „Tauranga" in Wellington hat Befehl erhalten, nach Sainva zu gehen. Die vorliegende» Meldungen über die Vorgänge auf Samoa geben immer noch kein klares Bild über ihre Ursachen und ihren Verlaus. Vor Allem ist. schreiben die „B N. N.", es völlig unerfindlich, aus welchen Gründe» der Oberrichtcr unter Berufung auf die Berliner Samoa-Akte die Wabl Malaasa's zum König umgeswtzen hat. welche mit jechsfacher Mehrheit erfolgt war. Die Entscheidung des Oberrichters ist um so unverständlicher, als auch der britiiche und der amerikanische Konsul nachträglich die Mataafa-Leute als provisorische Regierung anerkannt hoben. Der Vorbehalt der Anerkennung als „proviioriichc" Regierung hat lediglich den Sin», datz zur endgiltigcu Anerkennung die Zu stimmung der drei bctheiiigte» Mächte gehört. Die Konsuln haben also kein rechtliches Hindernitz geiehe», ihre Zustimmung zur Wahl Malaasa's auszuiprcchen. Aber auch thalsächlich hat sich das Uebcrgewicht Mataafa's durch die erhebliche Ueberlcgenheit seiner Strcitträstc ycüutzcrt. Mataafa scheint übrigens auch in Miseren kvlvmalvolilischen Kreisen als die geeignetste Persönlichkeit zur Ucbcrnalmic der Regierung angesehen zu werden. Ein wciiercr dunkler Punkt ist die Schließung des Obergcrichts. Es isl nach den bisherigen Meldungen weder zu erkennen, ans wessen Betreiben die Schließung erfolgt ist, noch auch der Zweck dieser Maßregel ciiiznselien. Wenn von amerikanischer Seite betont wird, datz der Berliner Vertrag genau cingehaitcn werde» müsse, so lange er nicht abgcändcrt lei. so zweifeln wir nicht, datz die ReichS- reaierung diese Anschauung rückhaltSloS theilt. Ebenso gewiß aber siiw wir, datz die Rcichsrcgieruna die aus dem Vertrage beruhen den deutschen Ncchte^nit aller Entschiedenheit wahren wird. Datz die Verhältnisse ans Samoa einer Neuregelung dringend bedürftig sind, ist eine längst feststehende Thatsache. Dies wird auch in einem sür iiffpirirt gehaltenen Artikel der New-Nvrkcr „Tribüne" anerkannt, in welchem cs heitzt: die Abänderung des Samoa- Vertrags sei wünschenswerth, indessen dürsc Deutschland nicht den ausschließlichen Besitz der Insel verlangen. Wie dem auch sein mag, jedenfalls zeigen die jüngsten Vorkommnisse, datz eine Ver ständigung derAdrei Mächte herbeigesührt werden mutz, damit die in ruhige Bahnen gelenkt werden , . : h« Entwickelung Samoas endlich kann. lieber den erwähnten unparlamcntarischeii Ausfall des ameriümische» Kongreßmitgliedes Berry gegen Deutschland schreibt der „Hann. Cour.": „Wie wir erwartet haben, ist die deutsche Rcichsrcgierung wegen der Auslassung des Abgeordneten für Kentucky. Bcrrn, iin Repräsentantenhaus vom 1>. Januar, die dahin ging, die Vereinigten Staateir würden Deutschland wegen seiner Einmischung ans den Philippinen prügeln müssen, wie sie Spanien geprügelt hätten, in Washington bereits vorstellig ge worden, wenn auch znnächsl noch nicht m offizieller Form, sondern dadurch, datz der deutsche Botschafter nichtamtlich die Aufmerksam teil des Staatsdepartements aus die Auslassung Berry's hingclenkt Hai. ES heißt, die Angelegenheit werde auf diplomatischem Wege geordnet werden. Der Abg. Berry hat erklärt, er habe die größte Achtung vor Deutschland, aber er mißbillige die Haltung der kaiserlichen Regierung gegenüber den Vereinigten Staaten. Er werde seine Worte nicht zurncknchmen." Dagegen schreibt, wohl mit Recht, die „Köln. Ztg": Was soll eS bedeuten, datz sich deutsche Blätter allen Ernstes aus London melden lassen, der deutsche Botschafter in Washington habe die Aufmerksamkeit des Staats-Departements ans die deutschfeindlichen Aeußerungen eines migebcrdigcn Kongretzmitgiieds Berry, die in der ganzen deutschen Presse kein Blatt von einiger Bedeutung beachtet hatte, gelcntt; der Zwischenfall werde auf diplomatischem Wege geebnet werden? Was würden wohl diese Blätter sagen, wenn einmal der amerika nische Botschafter sich bei der Rclchsregierung über eine amerika- feindliche Redensart beklagen würde, die etwa der hochzuverchrende Abgeordnete Ahlwardt iin deutschen Reichstag, vielleicht zur Erheiterung aller Mitglieder, losichösic? Wen» man dem aus- ländiichen Botschafter ichon einen solchen unsinnigen Schritt nicht Zutrauen wird, so sollte doch ein deutscher Botschafter in der deutschen Presse unter allen Umständen davor geschützt werden, datz mau es für möglich hält, er tonne solchen Irrweg gegangen sein. Tic Finanzkommission des Landtags.in Braunschweig be ... aas . oniragt. den Antrag auf eine besondere Besteuerung der Maaren - Häuser ?c. abziilchnen. da in dieser Beziehung vorzuachen Sache des Reiches und nicht der partikularen Gesetzgebung sei. Ter Gesammtvorstand des Reichstags besprach das Restau- rationswcsen im Reichstag. Da wegen der ganzen Anlage und der strenge» Absperrung des Raumes der Besuch nur ein sehr spär licher ist, kommt der Restaurateur durchaus nicht ans die Kosten, wie andererseits die Auswahl eine sehr ungenügende ist. Vornehm lich wird auch von den Journalisten geklagt, die sür hohen Preis nicht einmal die Möglichkeit haben, ein reguläres Mittagsmahl zu erhalten. Man wurde dahin schlüssig, dem Ncslanraleur einen Zuschuß aus der Reichstagskassc zu bewilligen, dessen Höhe feff- zustcllcn man sich noch vorbehiclt. Die Kellner sollen außer freier Beköstigung zwei Mark täglich erkalten, wovon die Hälfte der Restaurateur, die andere Hälfte die RcichStagskasse tragen soll. Wenn nicht das ganze System geändert, bemerkt dazu cm Berliner Blatt, und den Journalisten und Trlbünenbcsnchem der Zutritt in'S Hauptrestaurant geöffnet wird, dürsten die Klagen der Re chs- da Presse und — des Restaurateurs nicht so bald aufhörcn. steht, ließ sich über den Verlaus der Berathung Bericht erstatten. Der Verein der Brauereien Berlins und der Umgegend hat an den Reichstag eine Eingabe gerichtet betr. Herbeiführung eines gesetzlichen Verbots aller Surrogate bei der Bierbereitung. Erzbischof Dr. v. Stablewski hat sür Kaisers Geburtstag, der diesmal auf einen Freitag (Fasttag) fällt, allen Katholiken mit Ein schluß der Soldaten der Erzdiücese Gnesen-Posen — soweit sie an Festesten theilnchmen und Fastenspeisen nicht erhalte» können — DiSpens ertheilt. Das Gleiche ist nach der „Germ." auch in den andere» Diöccse» Preußens geschehen. Die Reichspostkartenbriese zu 16 Pfennige finden nach der „Voss. Ztg." nicht die erhoffte gute Ausnahme. Im geschäftlichen Verkehr werden die Karten, von denen man sich so viel versprach, satt gar nicht benutzt. Der Grund dieser auffallenden Thatsache liegt wohl in der Höhe des Portos und in der äußerst manacl- l,asten Herstellung der Karten Kaum zehn von hundert der Karten sind ordnungsmäßig zu verschließen. Die Gummirung ist so mangelhaft, datz last jede Karte noch einmal gummirt oder be sonders verklebt werden muß. Die M^aul- und Klauenseuche ist aus den, Viehhose zu Berlin am 20. d. M. unter den übcrständlgen Rindern des Marktes vom lt. d. M. ausgebrochen. Der Bestand, der inst stffch auf- getricbenem Marktviehc noch nicht in Berührung gekommen, wird auf dem Scuchcnhofe abgeschlachtct. Oesterreich. Tic Leiche des erschossenen Hochschülers Linhart wurde in Prag Vormittags in aller Stille cingeiegnct und nachdem Siaatsbahnhof übergeführt, »m nach Lhotka. dem Geburtsort Lin- hart's. tranSportirt zu werden. Nachmittags zogen 660 czechischc Studenten zum Staatsbahnhos, wo sie in dem Augenblick ankame», als der Sarg einwnggvnirt wurde. Nach dem Gesänge des Liedes „Hcj Slovanc" zogen sic wieder ab. Eine später zum Staats- bahnhof ziehende Gruppe von Personen wurde durch die Sicherheits wache zerstreut. Bald daraus sammelten sich ans dem Karlsplatze mehrere hundert czechischc Studenten und sandten an die Rektoren der czechischen Hochschulen eine Abordnung, welche darüber Be schwerde führte, das; die Leiche Linhart's bereits sortgeschasst sei. Die Rektoren erklärten die Beschwerde sür ungerechtfertigt, da das LcichcnbcgängnitzLinhart's nicht in Prag, sondern im Geburtsorte desselben stattfinde. Abends wurde »ns dem Wenzelsplatz eine Aniammlung von mehreren hundert Personen durch die Sicherheits- Wache zerstreut. Ein deutscher Student wurde von der Menge unter Johle» eine Zeit lang vcrsvlgt. Gröbere Ruhestörungen werden nicht gemeldet. Frankreich. In der Deputirtenkammer brachte Teicante (Sozialist) einen Antrag ein, wonach die Sühnelapcllc sür Lud wig XVk. abgerissen werden soll und verlangte die Dringlichkeit. Ministerpräsident Dupuy bekämpfte die Dringlichkeit des Antrags, wodurch verschiedene Fragen moralischer und materieller Natur anigewvrsen werden. Die Dringlichkeit des Antrags wurde mit :j-'L gegen 150 Stimmen abgelehnt. Breton (Sozialist» intcrpellirte über das diplomatische Geheimattcnstück in der Dreysiisangeleaen- heit. Breton und dann Tramu behaupten, der frühere Unterrichts- ministcr Nambaud habe in einem landwirthschaftlichcn Verein erklärt, datz die Mitglieder des Kabinets Möline von der Fälsch ung Hcnry's Kenntnis; gehabt hätten, «Bewegung.) Möline und Barthou leugnen dies formell. Motine sagl, daß er an dem Tage, wo er durch die Erklärung Eavaignac's ui der Kammer von der Fälschung erfuhr, sich dabin äußerte, datz er die Revision des Drenfusprozesses für »öthig halte. Er habe nichts von dem, was er gesagt, zurückzuiiehmen. (Bewegung.) Breton verlangt schließ lich die Wahrheit über das diplvmätische Geheiinaktcnstück. dessen Vorhandensein bald als sicher hingestellt, bald aligcleugnct werde. Redner ist der Ansicht, daß das betreffende Aktenstück nur gefälschte Schriftstücke enthalte, man müsse nach den Schuldigen sorlchen und sic bestrafen. Ter Minister des Aeutzercn Delcassö erklärte, er habe Palvologuc ermächtigt, vor dem Kassativnshos anszusagen und das sogenannte „ganz geheime Aktenstück" mitzutheileii. Der Minister bemerkte dazu, m dem Altenstück sei kein von dem Verurtheille» an einen auswärtigen Souverän gerichtetes Schreiben vorhanden und sei nach der Kenntnis; der seit über zehn Jahren im Dienste des Ministeriums stehende» Agenten nieinals ein solches vorhanden gewesen. Man habe gefragt, ob Briese vorhanden icicn, die von einem auswärti gen Souverän an den Vemrtheilte» geschrieben wurden. „Man könne," fuhr Teleassv fort, „an die Echtheit derartiger Schriftstücke glauben «'der nicht glauben «Beifall», aber maii würde sestgeslcllt leben wollen, daß sie fabrizirt worden seien." Er wisse abiolut nicht und auch im Ministerium des Aentzcrn sei absolut nichts darüber bekannt, ob derartige Briefe angefertigt seien. Aber selbst wenn dies der Fall wäre, so würde der Ansertigcr sich wohl ge hütet haben, diele Briese nach dem Quai d'Orsay zu bringe», denn auch der grötztniägliche Fall von Naivetät der Diplomatie würde nicht so weit gehe», datz sie eine derartige Waarc annehiiie oder anerkenne. (Beifall.) Hierauf erklärte Meline nochmals formell, datz weder er »och irgend ein anderes Mitglied seines Katffilets von der Fälschung Henry sKenntnitz gehabt hätten. Redner schätzt sich glücklich, daß er die Revision nicht vurgenvmmen habe, ihm habe die neue Thatsache gefehlt, die sie als begründet erscheine» ließ. Wenn es einen Unschuldigen gebe, jo möge man seine Unichuld verkünden, aber das Land sehe in der TreysuS-Angelegenheit eine systematische und perfide Kampagne gegen das Heer, die Dreysus- Angelegcnhcit diene nur als Vorwand. «Beifall im Ecntrum.) Die Airhänger der Revision mögen oushöre». mit den Feinden des Heeres Hand in Hand zu gehen. (Großer Lärm aus der äußersten Linken.) Meline fügte Hinz», datz cS sich unstreitig um eine Kampagne gegen das Heer handele. «Neuer Lärm und Beifall.) Viviai» (Sozialist) versicherte, datz seine Partei das Heer achte. Die von der Regierung gebilligte einfache Tagesordnung wurde von der Kammer mit 480 gegen 57 Stimmen angenommen. — In Folge thätlicher Angriffe des Teputirten Tourgnvl auf de» Direktor des „Svir" Polvnnais reichte dieser dem Kammerpräsiden ten Deschancl eine Klage ein und sandte Tourgnol seine Zengen. Esterhazy hat den Kriegsmiiiisler um die Erlaubnis; gebeten, vom Dienstgehciinnitz enthoben zu werden, da er ohne diese Erlaiibnitz keine Aussage machen werde. England. Rach einem zweistündige«« Kabinetsrath begab sich der Staatssekretär für die Kolonien Ehamberlain nach dem Kolonialamt. wo er lst«, Stunde» mit RhodcS und dem Gouver neur der Kapkolonic Milner konserirte; der Schatzknnzlcr Hicks- Beach war auch bei dieser Konferenz zugegen, in welcher man sich, wie verlautet, mit der Frage einer finnnzlellcn Regierungsgarantie für die Verlängerung der Eisenbahn von Buluwayo nach dem Tanganyika-See beschäftigte. I» Uebereinstimmnng mit dem Beschlüsse des internationalen Fnedenskrenzzuges, in allen Hauptstädten der Provinzen Ver sammlungen abzuhalten, fand in Rlpon (Vorkshire) eine große Ver sammlung statt Lord Ripon. der frühere Vieekönig von Indien, hielt eine Rede, in welcher er für eine Resolution cmtrat, in der dem Kaiser von Rußland dafür gedankt wird, datz er die Frage der in's Nncrmetzliche wachsenden Rüstungen ansqcworfe» habe. Diese Resolution wurde einstimmig angenommen. Schweden. König Oskar ll. von Schweden und Norwegen vollendete gestern am 21. Januar das 70. Lebensjahr. I» die Festfreude, mit der dieser Tag in den nordischen Nachbarländern angen wird, mischt sich eine hoffentlich nur vorübergehende schritte Schweden-Norwegens ist diese Teste der Tkätigkeit seines .Herrschers besonders erfolgreich gewesen. Teutichland bringt den« edelgesinnten, geistesverwandten Fürsten die aufrichtigsten Glück wünsche dar sür eine fernere lange und gesegnete Regierung! Russland. Das Kriegsgericht in Warschau verurthcilte den Leutnant v. Bekarewitsch. der am 16 Januar den Oberst v. Zelinski rücklings erschoß, zum Verlust des Ofsizierraiiaes und der Adelörechte und zum Tode durch Erschießen. Fürst Jmcrctnnski als Ober- kommandirender des Warschauer Militärbezirks änderte die Todes strafe in lebenslängliche Zwangsarbeit in -Sibirien Da in Afghanistan sür den Fall des Ablebens des schwer kranken Emirs der Ausbruch eines Bürgerkrieges sehr wahrschein lich ist. hat die Regierung angcordnet, datz Truppen die afghanische Grenze besetzen sollen. Amerika. Das Kabnict in Washington beriech über die Samoa-Angelegenheit; aber da keine amtliche» oder neueren In formationen vorliegc», war man der Ansicht, das; acgcnwäriig nichts unternommen werden sollte, was über die Beantragung einer Konferenz von Vertretern der drei betheiligten Mächw hinausginge. Man ist der Ansicht, datz bald eine Konferenz in Berlin zusammeiitretcn werde. — Wie offiziös gemeldet wird, «st das Staatäsekrctariat nicht einverstanden mit den aufregende» Zeitungsartikeln, die darauf berechnet sind, eine freundschaftliche und gütliche Lösung der Samoa-Frage z» durchkreuzen. Amtliche Mittheilungen fehlen noch Sv weit sich t'ishcr ermitteln läßi. kennt man, amtlich den Grund nicht, der de» Oberlichter veranlaßt«. Mataafa für nicht wählbar zu erklären. Mn» vermuthct jedoch, datz diese Entscheidung aus unlautere Beeinflussung von Seite» der intcressiitcn Parteien zurnckzusühren sei In Washington ist eine Kabelmeldung des Generals Otis ans Manila ctnaetwssen, nach der die Expedition des Generals Miller aus der Insel Gilinera, drei Meilen von Jlo-Jlo, gelandet i». ohne aus Widerstand zu stoße». Ma» hatte es nicht für rathsam gehalten, von der Ervcdition »ach Manila zurückznkehrcn, ohne gelandet zu sein, weil man fürchtete, die Eingedorenen auf Luzou würden sonst der Meinung sei», datz die Amerikaner durch nie Filipinos in Jlo-Jlo znrückgeschlagen worden seien Asien. Tic „Daily Mail" meldet aus Shanghai, 8000 Ans- ständische in der Provinz Nganlmi hätten am (0. Januar die Stadt Kllyung angegriffen. 200 Man» von de» die Stadt per tbeidigenden Truppen seien gctvdtet. Zur Zeit iverdc die Stadt von den Aufständischen belagert. Der Vicekvnig von Scanking habe Verstärkungen nach Kunüng beordert. Afrika. Aus Tanger wird gemeldet: Die Regiemngs trnppen, welche unter dein Beseht des Prinzen Maroni ans dem Marsche nach Tasitclt waren, wurde» von de», Wadeldras-Skamm angegriffen. Nach heftigem Kampsc wurde» die Aufständische» geschlagen Nknnffg von ihnen wurde» gefangen genommen, darunter der Häuptling Wudhalimml und sein Sohn. Tie beide» Letzteren wurden niit 10 Anderen hingerichtet. bea« .. , Besorgnis; um die Gesundheit des edlen .Herrschers, die in' letzter Zeit nicht ungestört war. Ei» milder n»d einsichtsvoller Fürst, schreibt die „N. A. Ztg.", ist König Oskar bemüht gewesen, die Geschicke seiner Länder in die Bahnen einer ruhigen, stetig fort schreitenden Entwickelung zu lenken. Die geachtete Stellung, deren sich Schweden-Norwegen in ' verdankt es nicht zum Wc seines Königs. Uns Den« . , näher, seitdem der Kronprinz von Schweden-Norwegen mit einer Enkelin unseres großen Kaisers Wilhelm vermählt ist. Schon als Thronfolger hat König Oskar II. dem europäischen Publikum Ge legenheit gegeben, in chm einen vielseitig gebildeten, feinsinnigen Schriftsteller zu verehren. Er wird als ausgezeichneter Kenner der Kriegsgeschichte und des Seewesens geschätzt. Auch die lyrische und oie dramatische Dichtung sind teincrMnsc nicht fremd geblieben. L>ein lebhaftes Interesse für alle Gebiete des menschlichen Wissens hat dcir König zu künstlerischen und gelehrten Anstalten der ganzen Welt in mannigfache Beziehungen gebracht. Für die Kustursorl- Aunst und Wissenschaft. H König!. Hvfschansviel. Wieder war cs. ganz wie im vorigen Jahre. Hermann Suderman» Vorbehalten, der San«'» das theatralische Ereignis; z» geben: gestern Abend fand >m König! Schauspielhaus die Er st a u f f ü h r u n g feines drainali'chen Ge dichtes „Die drei Reihcrseder n" stall Die Phiiswgnomio des Premicrenabends war reich an wcch'etvollen Züge». Tic poetische Originalität, niit der das Stück eimetzi, nahm zimächfl. wenn auch nur zögernd, die Hörer gefangen. lelbn der mehr hallade» haften, als drc»natiichen Schönheit des zweile» Aktes brachte man noch sichtliches Wohlwollen entgegen, olffchoii hier das starke Ritardanoo in der Entwickelung bereits den Erfolg in'S Wanken brachte: vom dritten Akte an aber war es darum geschehe» Tie Fabel der Dichtung, die, mehr bunt als öcdcntcnd. mehr äußerlich effektvoll als sinnig und tief. Lyrisches. Snml'vliüheS und wohi auch Persönliches im krausen Wirrwarr durcheinander loirs!, verliert sich von hier an ineineschier imglanbtiche Langnthnnateiliiiid ltnklorheitz sodatz daS atlgemache Herauswachscn des menichtich ergreifenden Kvnslikts ans dem »»Mi'chc» Zauber des Märchenswffcs völlig »nverständtich bleiben inntz. DaS machte die Niederlage des Dichters vollständig, umsomehr, nt-S die kompakte Majorität des gelangweilten Publikums keineswegs mit de» Zeichen feines Miß fallens geizte, und ans Leibeskräfte» zöchte, iolffte. io psiff. Wen» sich lwtzdem nach dem vierten und fünften Alte die Gardine stets mehr als ei» halbes Dutzend Mal heben tonnte, si> ivac das allein den Trägern der Hauptrollen, namentlich Herrn F r a n z (Prinz Witte» und Fräul. Sa Ibach «Königin von Smnland', z» danke», die tvdesmnlhig bis zum Schluß ut» eine«« Erfolg Mitte», als die Hörer längst aufgehöri hatlei«, deii^Dichter und sein Werk ernst zu nehmen. Schade um daS schöne Sinkt, daß in allerhand theatralischen Künsteleien und bald gul, bald schlecht gereimten Versen elend zu Grunde geht. Warum und wie das geschieht, — davon morgen mehr. )V. ff DaS fünfte Siusoui e-Cvneert «F-Serie- der Köuigl. Kapelle zeichnete sich in seinem Programm durch klassische Einfachheit und Größe aus, indem es als ersten Theil Mozart's O-mott-Smfome, als zweiten Beethoven'-; ö-ckur-2insoilic bot — zwei Denkmäler und Marksteine der musika- lischeu .Kunst, au denen sich nichts mehr tritletn und deuten, das Genie aber immer wieder von Neuem in 'einer höchsten Entfall- fing bewundern läßt. Jenes zu den drei berühmteste» Werte» zählend, die Mozart in den kurzen Sommcrwochcn des Jahres 178>« kvmponirt. die später wohl überholen, aber nicht ül'ertroffcn Word«'» sind, nichts als schmerzliche Leidenschaft enthaltend, die in wechseln den, aber stets wieder scheiternden Versuche», sich zu beruhige», durch alle vier Satze sortstürml. dieses von lebhaftem und froh lichenr Inhalte, oder von himmlischer Sanstmnth, eine »minier brochcne Kette von funkelnden Tönen, ei» immerwährendes froh liches Geplauder darstellend, daS zuweilen mir durch raube und wilde Accente ahgeschnilten, durch 'Ausbrüche wunderlicher Launen und blendender Ge»ict>litzc unterbrochen wird — icdes einzelne ein Höchstes in seiner Art. aeichafscii, seinen Meistern die tliiftert'lich keit zu sichern. Wie die tcitischen Akten hierüber längs! geschloffen sind, so ist man henie auch ülierJoh. Brahms' tragischeOuvcr- turc einig, die, zwischen Mozart und Beethoven gestelti, ihren alte» Rang und Werth erfolgreich behauptete. Das Wer! ist z» tcincm bestimmten Zwecke geschrieben, victmehr als instrumentale Dichtung geschaffen, die das Ganze einer Katastrophe schildert, vortrefflich «geeignet znm Sammeln für ernste Vorgänge. Bor Allem entipricht es dadurch, datz cs schickialsmächtig >r»rtl, seiner Bestimmung. Das Eonccrt leitete, soweit Mozart und Brahms in Betrach! kommen, Herr Hostapeltnieisler Hagen mit ruhiger, jede Nervosität anSschlietzendcr Sicherheit. Se. Majestät der König, die Königs Hoheiten Prinz Georg und Prinzessin Mathilde zeichneten die Aufführung durch ihren Besuch aus. U. 8t. ff Das nicht nul'cträchtliche Aufsehen, das die große Sonder Ausstellung des noch jungen Meißner Malers O s t a r Z w i»I s ch e r augenblicklich in Arno Wolssramm's „D reSd »er K n » st salon" erregt, läßt es nicht überflüssig erscheine», noch einma! aus sic und ihre Werke zurückzukomme». Was zuerst und am stärksten icdem Beschauer der 2! Gemälde, die meist in ziemlich »msangrcichem Formate gehalten sind, in die 'Augen springt und anffallen mutz, das ist die außerordentliche Bielseitigkeit des Künstlers, die sich gleicher Maßen in der Wahl seiner Stilarle», wie seiner Sujets offenbart. Dieselbe ist, da der Mater »och sehr jung ist und trotzdem Alles in Allem nur selten fehl schlägt, allein durch einen antzcrordcntlichcii Fleiß, durch ei» überans eifrige; Studium zu erklären: das; mit diesem Vorzug bis zu einem gewissen Grade eine »och keineswegs ganz abgeslreiste Ilmelt'llstäiidig- leit. eine nicht zu leugnende Abhängigkeit von dem oder jenem der Großen innerer lebenden Meister in engem Zusammenhang nnftritt, wird Niemanden Wunder nehmen. Aber ein bedeutendes malerisches Talent, das das Matz des durchschnittlichen Niveaus uni ein Beträchtliches überragt, wird man auch ans dcinenigen seiner Bilder anerkennen »lüsten, die ihn nicht als durchaus vrigi netten Künstler zeigen. So präsentirt sich Oskar Zwintschcr ans den meisten seiner Gemälde als ein Werdender, der jedoch durch mehr als einen Zug in seiner künstlerischen Physiognomie uns bestimmt, ihn zu großen Hoffnungen für berechtigt zu halte». Hat er doch sich zumeist nicht nur oberflächlich an seine Vorbilder nngelehnt, sondern ist lies in ihre besondere Wesensart cingedrungen. Ar beiten wie „Der Gram", die sich an die Manier Sascha Schneider's hält, ferner „Thal", die iin Geiste Böcklin's entworfen ist, und „Sehnsucht", ü la Hans Ungcr konzipirt, beweisen de.S, Daß dem Künstler hier und da auch ein solches Anlchnc» arg mißglückt, braucht nicht geleugnet zu werden, und wenn man seinen „Früh- lingstranm" einen mißverstandenen Ludwig von Hossmann nennt. Vv<L-nev Nnchvichteir. > 22. Seite -k. Sonntag, 22. Januar 1809