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SSchstscher Landtag. zweite Kammer. Auf der Tagesordnung steht die Schlußberatung über !den Entwurf einer Verordnung zur Ergänzung der Ver ordnung vom I». März IM»», die Gebührenordnung für Aerzte usw. Lei gerichtlich medizinischen und mcdlzinal- Dylizeiltchen Verrichtungen. Den Bericht erstattet Abg. Brodaus lF-orlschr. Vp.): Das Dekret beabsichtigt nichts als eine Lücke ausznsülten, die in der Gebührenordnung für Aerzte entstanden ist. Das OLertandesgericht Dresden hat tn neuerer Zeit mehrfach entschieden, das, jene Gebühren ordnung auf Zahnärzte keine Anwendung erleide. Diese Entscheidungen des Oberlandesgerichtes werden tn Zukunft für die Praxis der Gerichte mas,gebend Lein. Die Gesekgebungsdeputativn ist der Ansicht, dass die gesetzgebende» Faktoren beim Erlas, jener Beiordnung davon ansgegangen sind, das, die Gebührenordnung auch für die Zahnärzte mas,gebend sein soll. Die Gesetzgebnngs- -eputatio» ist mit der Regierung der Ansicht, das, ans diesen Gründen eine Ergänzung der Gebührenordnung ge boten ist. Auf Dentisten soll die Verordnung keine Anwendung finde», ebenso nicht ans die ausserhalb des Deutschen Reiches approbierten Zahnärzte. Tie Gesetz- gebnngüöcpntativn beantragt, das, die Gebührenordnung für Aerzte durch die mit Dekret Rr. -t vorgelcgte Verord nung über die Einbeziehung der Zahnärzte ergänzt wird.— Die Kammer tritt diesem Anträge einstimmig und ohne Debatte bei. — Der Präsident teilt noch mit, das, der heutige Dienstag sihnngSfrci bleiben soll, um den Abgeordneten Gelegenheit zur Einsichtnahme in den Etat zu geben. Das noch nicht erschienene Dekret über die Erhebung der Z u iv a ch s st e u e r, das das Direk torium mit auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung ge fetzt hatte, wird aus Anregung des Abgeordneten Hcltncr abgcsetzt und soll in einer späteren Sitzung zur Beratung gelangen. Nächste Sitzung, Mittwoch vormittag ln Uhr: All gemeine Vorberatung über den Rechenschaftsbericht auf H1l1/l2, den S t a a t s h a u S h a l t s e t a t und daS Finanzgesetz ans i!«I4/I5, den Gesetzentwurf über die Be willigung fortlaufender S t a a t s b e i h i l s e n an die Schulgemeinden und den Antrag Eastan und Ge nossen über die Befreiung der Einkommen bis 800 Mk. von der Einkommensteuer ohne Beeinträchtigung der politischen Rechte. Sertliches und Sächsisches. Zn den Ttadtverordnetcnwahlen. Für Gruppe F hat der Bund der F c st b e s v l d c t^: n folgende Entschließung gesagt: Wie vor zwei Zähren, geht auch diesmal wieder die Ortsgruppe mit dem „Unab hängigen Ausschuß der Abteilung -V, der durch Ausstellung von vier Veamtcnvertrctern den Wünschen der Ortsgruppe voll nachgckommen ist und daher die Interessen der Pensionäre bestens gewahrt hat. Der Bund empfiehlt also folgende Herren zur Wahl: Geh. Hofrat Tr. Tülscr, Oberpostsetretür Rechiinngsrat Richter, Stadtvcrordneten- Oberbnchhalter a, D. Kühne, privatisierender Kaufmann Schi edl er für die 2. Klasse und privatisierender Apotheker Dr. Haenscl, Privatmann Förster, Oberzahlmeister a. D. Rechiinngsrat Ren Häuser und Staatsbeamter a. D. Schneider für die l. Klasse. Für Gruppe 6 hat der Wahlansschus, zur Vorbereitung der Ltaölvervrdnelcnwahlen, Abteilung der aus Ver tretern der Staats- und Reichsbeamte», sowie der städtischen Beamten, der Handlungsgehilfen, der Privatbeamten, d^r Lehrer an höheren Schulen und an den Bezirks- und Bürger schulen, der Aerzte, Rechlsaniväl.e, Ingenieure, Techniker. Werkmeister und sonstigen Beruse besteht, folgende Kandi daten ausgestellt: Zur die l. A lter s kl a ssc : als Ansässige: Lehrer Stadtverordneten Eurt Ianetz, Dr. Mar Rosen- mnllcr, Oberlehrer a» der Oberrcalschnle, Werkmeister Louis Schütz: als Unausrissigc: Kaufmann Stadtverord neten Hermann E h r i st o p l>, Lchuldireltor Stadtverord neten Franz Jul. Erwin Gärtner, Eisenbaliu-Obcrsckre- tär Stadtverordneten Max Haupt, Tr.-Ing. Adolf Nägel. Professor au der Technischen Hochschule, Kansmanu Ernst Arthur Schmidt: als Ersatzmänner: Giimnasialoberlehrcr Professor Dr. E. Emil Illing und Postdirektor Oskar Fritzsche. — Für die 2. Altersklasse: als Ansässigen: Bahnhofsvorsteher Stadtverordneten Theodor Schwarze: als llnansässigcn: Rechtsanwalt Dr. jnr. Fr. Im. Uhlig: als Ersatzmänner: Postsekrciür Earl M. Hultzsch und Bau- Obcrsckrctür Ernst Tünzler. Für Gruppe 0 schlägt der Allge m eine Wahl- verein der Gruppe tt, welcher die Vorbereitungen für die Stadlvcrordnetcnwahlcn aller derjenigen stimmberech tigten Bürger, die nach 8 Iv in Verbindung mit 8 7 deö Ge setzes. die Handels- und Gewerbekammern betreffend, vvm 4. August rmv, zur Deckung des Bedarfes der Handels kammer» beitragspflichtig sind, einschliesilich der persönlich hastende» Gesellschafter von offenen Handclsgesellschasten, Kommanditgesellschasten und Kommanditgesellschaften aus Aktien, trisst, folgende Herren als Kandidaten vor: Für die 1. Altersklasse: als Ansässigen Paul Arlt, Gastwirt, in Firma Paul Arlt: als Unansässigcn: Otto Zillcr, in Firma Otto Ziller: als Ersatzmänner: Hugo Heuuig, Kauf mann, in Firma Moritz Hennin K Ev.. und Paul Vinne- wald, Hoflieferant, in Firma Paul Binnewald. Für die 2. Altersklasse: als Ansässigen: Wilhelm Ientzsch, Fabrikbesitzer, in Firma Wilhelm Ientzsch: als Unansässigcn: Hermann Pallus, Kaufmann, in Firma Pallas S- Schaal: als Ersatzmänner: Alfred v. Böhme, Fabrikbesitzer »nd Hof lieferant, i» Firma Franz Fröhlich, und Emil Gvssce, Dro gist, in Firma Gossee K Bvchnnek. - Die Unterstützung dieser Kandidaturen befürworten: Verein Dresdner Kauflentc. Sämtliche Dresdner Haus- und Grundbesitzer-Vereine. Ver ein Dresdner Gast- und Schankwirte. Dresdner Mitglieder des Internationalen Hotelbesitzer-Vereins. Verein Dresdner Gastwirte. Verein der Saalinhaber Dresden und Umgebung, soivic der Verein gegen Unwesen im Handel und Gewerbe. Der „D r o g i st e » - V e r e i n zu Dresden" bittet u»S. mitznleile», dast der vvm Verein vssiziell dem Wahl ausschuß der Gruppe bi benannte Kandidat der bisherige Stadtverordnete Herr Hoflieferant Ioh. Schuster, Ostra- Nllec, ist. Die von anderer Seite aus einer Gegenliste aus gestellte Kandidatur eines anderen Drogisten ist ohne Zu stimmung des Vereins erfolgt und kann somit auch nicht vvm Verein unterstützt werden. — Die Zeichena: Sstkllnng im Lichthos des neuen Rat hauses läßt deutlich erkennen, wie der Unterricht bestrebt ist, den natürlichen Schönheitssinn des Schülers zu ver seilter». Man^ivill das Ziel erreichen, indem der Schüler die Welt des Sichtbaren, die mit seinem Interesse ver knüpft ist, nach Form, Bewegung, Farbe, Licht- und Schattenwerten selbständia aussassen und darstellen lernt, .zumeist aber dadurch, daß durch Anregung der Phantasie das Schöpferische in ihm entwickelt werden soll. Sv sind z. B, neben den Zeichnungen von Gans und Ente Vögel zu sehen von märchenhaften Formen und einem Gefieder, das anssieht, als sei cs mit bunte» Edelsteine» übersät. Recht schone Vögel sollen gemalt werden, so lautet die Unterrichtsnusgabe. und Paradiesvögel aus den Gefilden einer lebendigen Phantasie gestalten sich unter den Händen der Schüler. Ohne gewollt zu sein, wird alles in sich ge schlossen dekorativ. Es entstehen in kindlich naiver Weise fast vollendete Tinge im Sinne urwüchsiger Volkskunst. Mit einer köstlichen Selbstverständlichkeit, frei, leicht, ohne Klügelei ist alles hingestrichen. Freilich nicht zügellos, nicht in blinder Willkür schasst die Phantasie. Sie ist ge bunden einmal durch die Kenntnis wichtiger Bildnngs- gcietze, zum andern gebunden durch ein natürliches Schön- heitSempsinden. Die Schülerarbeiten lege» Zeugnis ab von einem gesunde» angeborenem Farbensinn, der durch starke Gegensätze kräftige Wirkungen erstrebt. Die Flcckvertei- lnng und Liniensührung ist oft überraschend keck und glück lich. Es scheint, als ob gute Proportionen, Harmonie und RhnkhmuS — in der 'Natur dann ctv'as Selbstverständ liches, wenn sie sich ihren innewohnenden Gesetzen ent sprechend ungehemmt entwickeln können — als Ergebnisse eines naturgemäßen Lchrverfahrens ganz von selbst mit ans das Papier gezeichnet und gemalt werden vom Schüler, der selbst ein Stück Natur ist und in ihrer Weise schaffen muß. Die Ausstellung ist noch bis zum 8l>. November ge öffnet, »nd zwar Wochentags von UI bis <i, Sonnabends von >«> bis Lvuutags von 1l bis b und von 2 bis 7 Uhr. Eintritt frei. — Zur Töchtcrbildnngssrage. Heute, Dienstag, abends 8 Uhr, findet im Küiistlerhaus lEingang Albrecht siraßel der Vortrag von Fräulein Dr. Duensing über: „Die zu viel und die zu wenig a r beit e »den T ö ch t e r u n s e r c s V olle S" statt. Veranstalter der Versammlung sind die drei Vereine: Deutsch-Evangelischer Frauenbund, Verein Franc»bildnng Frnnenstudium, Dresdner Lchrcrinnenvcrein. Der Ein tritt ist frei, doch sind reservierte Plätze zu l,«12 Mk. bei Bock, Prager Straße !>, zu haben. — Der Deutsche Verein für Volkskmgicnc eröffnet heute abend 8 Uhr die Reihe seiner diesjährigen Winter vorträge. Herr Professor Dr. mcd. Kraft spricht über „Wohnnngspslegc". Die Vorträge finde» im alten Stadt- vcrvrdnclensaale, Landhansstraße 7, 2. Etage, statt. — Iahrcssest der Heilsarmee. Ans Anlaß des IahreS- sestes des MädchenhcimS der Heilsarmee, findet heute, Dienstag, im Ansstcllungspalasi ein Vor trag über die soziale Arbeit der Heilsarmee statt. Die Vortragenden sind Brigadier!» Bißmener, der die deutschen Mädchcnhcimc der Armee unterstellt sind, und Ltabskapitü» Rvthstcin, dem die Aussicht über dir Männe, Heime anvertraut ist. Beide werde» ans dem reichen schätz ihrer praktischen Erfahrung manche,iei Interessantes bieten können. Die Feier des Iah res fest es findet zwei Tage später am Donnerstag, den 27. 'November, im Heim, Laubegast, Hauptstraße 1»!, statt. — Gemeinnütziger Verein. Morgen abend 8 Uhr spricht im Saale des Stadthauses. Landhansstraße 7, Herr Professor Dr. Gravelius Uber: „Wetter und Wetter- k a t a st r o p h c n". — Lehnann-Osien-Ehor. DaS Konzert morgen Mittwoch in, Ausslellnngspalast G Uhrs, jür das sich regstes Interesse kunügibt, findet zugn n st e n des Frei stellen-Fonds der El, rlichschen Musikschule statt. Karlen in Ehrlichs Musikschule. Walpurgissiraßc >8 tFcrniprecher 874s. - In der Thecsoxhischen Gesellschast, Zweig Dresden. Ltrchlencr Straße 8. 2, Etage, findet morgen abend 8'- Uhr ein Vortrag des Herrn Schriftstellers K. S. Uhlig über das Thema: „Gottesliebe und Menschenliebe" stau. Gäste sind willkommen. — Professor Pa'l Martin, der vergangenen Mittwoch i» Versailles im sehr gut besnchlen Raihaussnale einen Lichtbilder-Vortrag über „Dresden und seine Umgebung" gehalten hat, gedentt am 2 8 und 8tz. Januar im „K ü n st l e r l> a n S" zwei s r a n zösi s ch c V vrIr ü g c mit farbigen Lichtbildern zu halten. — Der Dresdner Kunstgewerbe-Vcrein veranstaltet an, I. Dezember, 8 Uhr, in der Znnstsiube, Webergasse >«>, 1.. einen Bildhauer- A b c n d. An diesem Abend soll durch eine kleine Ausstellung ein Ucherblick über die Fortschritte der Bildhaucrarbcilcn in den letzten ätz Jahren geboten werden. — Geslügelausstellnng. Der l. Dresdner Ge st n g c l z ü ch t c r --V e r e i n eröffnet am 2kl. 'November, vormittags 11 Uhr, im städtischen Ansstellungspalasl jeine Z 0. I u b i l ä ii m s - G c s l ü g e l a u s st e l l u n g. — Die Ausstellung: „Dresden in schwerer Zeit >866 bis 1812" «.zeitgenössische Darstellungen! im Heimattund liche» S ch » l m n s e n n> des Dresdner Lehrervereins, Tedanstraste G, ist nur noch diese Woche zu den Besuchs zetten des Museums Mittwoch und Sonnabend von 4 bis 6 Uhr zu besichtigen. Doch wird guck, Sonntag, den :!>». 'No vember. von >l bis l Uhr das Museum geöffnet sein. — Die Fremden- »nd Kurliste siir die Kurorte in der Umgebung Dresdens meldet als diesjährige Besuchsziiier siir Lv schwitz bis Ist. November 1286 Parteien mit 8822 Personen, siir Weiner H i r i ch bis 18. 'November 8677 Parteien mit 11728 Personen lanivesenü noch 868 Parteien mit 621 Personen«, siir Bühlau bis 18. November 622 Parteien mit 162st Personen und sür Klotzsche- K ö n i g s w a l d bis 12. November 482 Parteien mit 603 Personen. — Die Ortsgruppe Dresden der „Germanen" tE. V.«, Sitz Leipzig, B e r c i n zur U » t e r st sü tz n n g bedürf tiger Kriegsveter a n c n von 184st—l87l>/7l, beabsich tigt, gleichwie der Hauptvcrein in Leipzig dies bereits seit zehn Jahren zu tn» pflegt, einer Anzahl bedürftiger Vete ranen einen Weihnachtstisch zu decken und bittet um tat kräftige Unterstützung ihres patriotischen Licbeswerkes. — Eine Toi letten scha» findet nächsten Sonntag und Montag im Palais de da» sc im Tivoli statt, bei welcher die eleganteste Toilette mit 266 Marl, die zwcit- eleganlestc mit 166 Mari prämiiert wird. Die Abstim mung erfolgt wieder durch das Publikum. Bewertet wer den beide Tage, Entscheidung und Prcisverteilnng Mvniag abends X-12 Uhr. Hervorragende Firmen der Damen Mvden-Branche haben ihre Beteiligung cm dieser inter essanten Schau in 21 ns sicht gestellt. — Prozeß Rocksch. l4. B e r h andl n n g S t a g.i ReckitS- cimvalt Endler lSebnitzl ist, ivie der am -Sonnabend vernommene Rechtsanwalt Dr. Nenina»». von der völligen Wertlosigkeit der unggrischen Petrvteitin - 'Bohrgesellschaft überzeugt, hat sich aber doch mit einem grösteren Betrage an der Gründung beteiligt. Kurt Rocksch hat dabei selbst geäußert: Ick, will Ihnen nur eingeslehen: Die ganze -Sache ist Schwindel. Ich bin selbst mit reingesallen: die Sache geht non meinem 'Bruder ans. — Ein Weinstuben- besitzcr ans Dresden ist im September !sti>8 zu Prämicn- gcschäslen in Hobe von 2066 Mt. veranlasst worden. Er hat ebenfalls sür stützt) Mk. Anteilscheine der Pctrvlenm-Bolir- ^ gesellschast, hat an der Griindungsversammlnng teilgcnom- mcn und zuletzt sein Geld verloren. Zeuge gibt seiner Ansicht über die Grnndinig dabin Ausdruck, daß er fürchte,-, lich liineingclcgt worden sei. Von den 66 666 'Mt., die von » den Gründern enige.znhit worden sind, sei nicht ein Pfennig an die Vohrgeiellschast gezahlt worden. Tic bisher ver nommenen Zeugen, die sich an 'Börsengeschäften beteiligten, haben ausschließlich mit Kurt und Georg Rocksch unter handelt und mit ihnen Geichäfte abgeschlossen. Die übrigen Mitangeklagicn kommen dabei nicht in Betracht. Ans der Verlesung der sehr tiinsangreichen Korrespondenz zwischen Kunst und Wissenschaft. f Dresdner Dheatcrspielplan sür heute. K ö n i g l. Opernhaus: „Engen Onegin" i' s-B: K önig l. L ch a u - spielhauö: „Mein Freund Teddn" s8): 2l l b c r t - Theater: „Das stärkere Band" sR/Z: Residenz- Theater: „Lnxiisweibchen" 18«. s- Mitteilungen aus dem Bnrca» der König!. Hos- theatcr. Wie bereits bekannt, findet heute, Dienstag, im Königlichen Op er» hau sc ein abermaliges Gastspiel des Herrn Kammersängers Perron, Ehrenmitgliedes der Königlichen Hvftheater, statt. Herr Perron wird in der TichailvwSkischen Oper „Eugen Onegin" die Ditel- partic singen. Die Vorstellung beginnt '2-8 Uhr. Im Königlichen Opcrnhansc geht morgen, Mittwoch, Richard Wagners „ D a n n h ä n s e r" in der neuen Ein- stildicrung und AnSstgtiiing in Szene. Tic Besetzung ist wie folgt: Tannhünser: Herr Vogelstrom, Elisabeth: Frau Plasche-v. d. Osten, Venus: Fränlei» Forti, Landgraf: Herr Zvttmanr, Wolfram von Eschinbach: Herr Plaschlc, Walter von der Vvgclwcidc: Herr Soot, Stttcrvlf: Herr Ermvld, Heinrich der Schreiber: Herr Enderlei». Reinmar von Zwctcr: Herr Puttlitz, Hirt: Frau 2,'ast. Beginn der Vorstelliiiig 7 tthr. ^ Die nächsten Novitäten im Königlichen Opcrnhause sind die einaktige komische Oper „G l v ck c n s p i c l" lEariklonj von Jan V r a n ö t s - 21 u n s und das zwei- aktigc musikalische Lustspiel lnacli Moliörej „Der Lieb haber als Arzt" von Ermannv SL v l s - F c r r a r i. Beide Werke werden am Dienstag, de» 2. Dezember, hier ibre Uransf ü h r » n a erleben. 4 Heute im groben Geivert>el,»iiosgale L. Großes Philharmo nisches Konzert. Solisten: M 0 riz 8! 0 s c » t h a >, k. l. Kainincr- viriuos tKlavicr) und Frieda Langendorsf. Berlin ,AltI. -s Das Rcstdeuzthcater hatte am Sonniag mit „?lll- Hcidelbcrg" und „Zapfenstreich" zwei ouSvcrkanste Häuser. Für die Nolle» des Karl Heinz und des Leutnants v. Lanffeu war in Herr» Willy Schröder vom Bremer Stadlthealer ein Gast gewonnen, der in beiden Ansgabcn Gesüßlsmärme und ungezwungene 'Natürlichkeit entwickelte. Der Gast, von seiner früheren künstlerischen Tätigkeit noch mgnchcm Theaterbesucher vorteilhalt in Erinnerung, sand sreiindlichc» Beifall. -s- Pcrcy Shcrwood. Ein 21 r a l, m s - 2l b e » ö ist auch heutigen Tages noch ein Wagnis. Selbst ein geichätzter einhcimischcr Pianist, der doch über eine sichere Gefolgschaft, schon unter seinen Landsleute», gebietet, vermag den Saal nur zur Hälfte zu füllen. Dabei waren die gespielten Stücke mit einer Aiisnghme schon über sünszig Jahre alt. So langsam wachsen noch immer Liebe und 'Verständnis. Und doch gibt cs in der moderne» Klavierliteratnr kaum etwas Herrlicheres als die Fantasien Op. l>6. Daß Hans- lick sie ein Brevier des Pessimismus genannt hat, wurde ihrer Bcrbreitung entschieden hinderlich. Sic enthalte» neben aus Schmerzen geborener Seligkeit io viel weltüber- ivindende» Mäiincrtrotz, daß sic nur in der Blütezeit des Pessimismus io mißverstanden werden konnten. Auch als VortragSlcistung bildeten sie am Sonnabend de» Gipfel der Bortragsrcihe. 'Nur schade, daß es der Pianist in den düster leidenschnfilicl,en Eapricci oft an Plastik und Klar heit fehlen ließ, ein Mangel, der auch bei der E Dur- Sonate, dem Es-Moll-Scherzv und den Händel-Variationen zutage trat. Ter Ton klang dann stumpf, der Anschlag polternd und daS Pcdol tat ein übriges. Echt poetische Wirkungen von feinstem, aber stets männlich-herbem Klniigreiz gab der Künstler dagegen in den Intermezzi, der D-Dnr-Balladc »nd den entsprechenden Stucken der Varia tionen. Das nach einem von Ziiccamastlio erfundenen, nicht alidenlscheii Minneliedc geschasfeiie Andante der Sonate aber wollte ihm nicht recht glücke». Alles ln allem war Lhcrwovds männliches Eiittreten für Brahms technisch und geistig eine hochachtbare Leistung n»d man dar« gespannt sei», wie sich die Dresdner zu einem gleichen Unternehmen Severin Elsenbergers am 2. De.zcmbcf stellen werden, -ol,- 1- Die Martin - Luther - Kirche beging am Sonntag abend die Feier des evangclischcn Allerscelentggcs mit ciner Anisührnng des Kirchcnvratvriunis „LeliganS G n a d e" von Albert Becker. Das der Brust eines gläubigen Ehristen und dem Herzen eines warm empfindenden Musikers entsprossene Wert mit seiner lebendigen Predigt über Erlosungögnade »nd Himmelsseliglcit versehlie auch diesmal — wie früher schon wiederholt am gleichen Orte — seinen Zweck nicht: die düstere Stimmung des Totensonn tags anszulösen durch die tröstlichen Klänge liimmclan- ivelscndcr Musik. Auch die im ganze» recht lobenswerte Ausführung dcS Oratoriums, die diesmal twegcn Erkrankung Proscssor NomliildS) der stellvertreten den Leitung des Herrn Organisten Otto Hörnig iintcr- stand, war ivohlgceignet, diesen Zweck zu sördern. Die Chvrc zeigte» zwar nicht den sonst an dieser Stätte gewöhn ten stiinwlichen Glanz, da sie nur von einem bescheidenen Teile dcS mttgliederreiche» Freiwilligen Kirchenchores ge stützt ivnrden. Der siigicrte Ehvr „Aber wein Heil bleibt ewiglich" und einige andere Halle» darunter zu leiden. Die svrgsältige Vorbereitung und die exakte Leitung sicherten aber im übrigen dem immerhin noch stattlich zu nennenden Ehorc achtbaren Erfolg. Auch die G e iv e r b e h a u s- tapelle verhalf dem orchestrale» Teile des Wertes z» voller Wirl»»g, »nd von den vier Solisten ldcn Damen Irmgard R ö in h i l d , Lndia 'Burger, den Herren R. 21 roll und Richard K ipve r« sanden besonders die Altistin und der Varitvnist Gelegenheit, sich durch sliiiimlicheu Wohl klang »nd gutes Ausdrucksvermögen ausznzeichncn. Die organische Verbindung des Oratoriums mit Pinlmverlesiing und kurzer Ansprache «Pfarrer em. Naumann«, sowie mit einigen von allen Versammelten gesungenen Ehvral slrophen liitter Orgelbeglcitnng erwies sich wiederum als ein «ehr glücklicher Gedanke. Naineittlich der wohl melii- ats taniendstinnnige Gemeindegesang — die Kirche war bis aus den letzten Platz besetzt — hatte etwas ungemein Er hebendes »nd Weihevolles. Es war wie das Amen zu Beckers Tonpredigt über „Selig ans Gnade". —<!>. v Der Kirchcngcsangvcrciu zu 'Blasewitz brachte in der Hciligcn Geist-Kirche E. Lvcives Vokal-Oratorium „Die Auserivccknng des Lazarus" am Totensonntage zur Ans führnng. In dem 'Werke mit dem Prägezciche» der alten Schule zeigt sich der poesicvolle Valladeniäiiger von der schwächste» Seite. Die Ausnutzung der dramatischen Momente fehlt. 'Nur im dritten Teile zeige» sich einige Ansätze zu vertiefter Eharakteristik, die indessen bei Aenster lichketten hängen bleiben, und die intt naiven Miticlii über eine Verdeutlichung der Szenerie lEinsührnng des Juden chorcs, 2lbtvülz»ng des Steinest nicht hinauskommen. In auffallendem Maße tritt der Sinn des Textes hinter der Phrase zurück, sehr oft Wort »nd To» in »»vereinbaren Gegensatz stellend. Inhaltlose, bisweilen trivial a» klingende Mvtivc in einförmigen Wiederholungen, die sich Zette für Zeile melodisch und harmonisch erraten lasse», ziehe» das Ganze in die Länge und lassen das I»te>ene an der Schöpfung des Volkstümlichkeit anstrebenden Stetti ner Organisten recht bald erlahmen, dessen Begabung hier auch nicht zum kleinen Teile zur Entfaltung kommt. Die iniisiialische Welt büßt nicht viel ein, wenn man ihr die k»,- 4SI» „Dresdner viacl,richten" Sne- Tie„ö,ast, 25. November