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tlozekLösäesMel rriecinek Lapoisek V^^SLÜ.wL^.11. ^ vv-i ^ Tvklsuvk« Keinksr6r l^eupolt. Ores6en-p»»!,'!,-,. I8»vel«vlt8 ^UKzvnIzs omMKIt Export und Landwirtbschait. Hoinachrichten, Stadtanleihc. Stenoaravhentaa tpsilt. giaubmord, BannuSstelliing, Gerichtsverhandlnugeii. Ir KLlIliiöIik!t,^«»oiicentzxpe<Iiti«il i! D Imltierpkatr Xv. » I>rv8<l0N X. lelvpkion ll, 31« "r H smyüsdlt sieb rar Innakmv von In-ieraten u. Ddonnemeuls ^ liir ckia „I>nv?«ili»vr ^ I»ri< Kl«n." HH «ttermÄulel 8^«<I«nIiütv ü'ieslitl treikstatistik, Vir«I, Hniiloyynti»»»«-,«; Sit, T i e n staq,2 4Ittl l 10 M>ttl»nn>;l Küht, Witterung: feucht. Export und Schutz der nationalen Arbeit. Auf freihändkerischer Seite ist man seit Uebergang zur heutigen Wirthschastspolitik nicht müde arm erden, auf der Fiction eines Gegensatzes zwischen Exportinteressen und Schutzzoll I,erum;nrciten. Bamberger, der Hohepriester des Manchesterthnms in Deutschland, hat seinen ganzen Witz anfgeboten, um darzuthun, das; Schutzzölle den Export unmöglich machten. Fm amüsanten Plauderton — seine Parlamentsreden waren Feuilletons — erging er sich in den kühnsten Hyperbeln über die nach seiner Meinung verderbliche Wirkung der Schutzzölle ans die Entwickelung der Industrie. Als Fürst Bismarck, der Begründer unserer heutige» Wirthschastspolitik, dann unermüdlich Masznahmen zur Hebung des deutschen Ausfuhr handels ergriff — es sei nur erinnert an die Postdampser- Subventionen, an die offizielle Betbciligung des Reiches an den überseeischen Weltausstellungen, an die Reform des Kousulats- wesens, an die Veröffentlichung der Konsiilaisberichtc u. s. w. — suchten die Freihändler in allen Tonarten, mit Bamberger'schen Sarkasmen, Richter'scheu Grobheiten, Rickert'schen Gemeinplätzen und Brömel'schen Langstieligkeiten, das angeblich Absurde eines solchen Beginnens darznlegen, wenn man daneben bei den Schutz zöllen verharre, lind wie sind schliesslich die Herren durch die Thatsachen all absnränm geführt worden. Deutschland rangirt beute im Welthandel an zweiter Stelle und wenn auch England noch einen gewaltigen Vorsprung besitzt, >o vollzieht sich doch die Zunahme des deutschen Autheils am Welthandel in ungleich rascherem Maße, nicht nur in relativen sondern auch in absoluten Ziffern, als die des englischen Autheils, so daß unsere englischen Nettem mit Besorgnis; auf die Konkurrenz blicken, die wir ihnen aus dem Weltmärkte bereiten. Tie Freihändler empfinden selbst, daß sie durch die Thatsachen in's Unrecht geletzt sind. Jetzt, da der Zeitpunkt des Ablaufs der bestehenden Handelsverträge allmählich herannaht, wagen sic gar nicht erst mit der Forderung der Aufhebung der Schutzzölle überhaupt aufzutreten, sondern sic begnügen sich, die Ausrechtcrhaltnng der vertragsmäßigen Zollsätze zu verlangen. Sie riskiren cs nicht einmal, die volle Aufhebung der landwirthschastlichen Zölle, die ihnen ein besonderer Dorn ini Auge sind, zu fordern: sie würden sich schon sehr darüber freuen und es als einen Sieg feiern, wenn der Getreidezoll, der durch die Handelsverträge auf 3M Mk herabgesetzt ist. nicht wieder erhöht würde. Es besteht aber keine Aussicht, daß sie in die Lage kommen werden, Victoria zu schießen. So werthvoll der Export auch ist, gegenüber der Sicherung des heimischen Absatzgebietes für unsere Produktion müssen die Exportinteresseu znrückslchen. Es wäre ein Unglück, wenn wir für unsere wirthichaftliche Existenz ausschließlich auf den Export angewiesen wären. Ist doch die Lage dcS Weltmarktes beständig großen Schwankungen unterworfen; es giebt hier keinerlei Sicherung für die Zukunft. Welche Bedeutung hatte seinerzeit der deutsche Branntwein-Export und was ist davon übrig geblieben? Der deutsche Zucker dominirte aus dem Weltmärkte und wo früher nur Abnehmer waren, sind uns jetzt Konkurrenten entstanden. Die großen Agrikullurstaateu werden allmählich zu Industrieländern und mau kann den Zeitpunkt voraussehcu, da Nordamerika aufhören wird, ein Aufnahmegcbiet für europäische Industrie-Artikel zu sein. Allerdings sind un ablässig neue Absatzgebiete eröffnet worden: so Ostasien, dessen Bedeutung hinsichtlich der Aufnahmefähigkeit europäischer In dustrie-Erzeugnisse vom Fürsten Bismarck s. Zt. mit scharfen, Blick erkannt wurde. Um dem Deutschen Reiche hier seinen Antheil zu sichern, richtete er die subventionirten Postdampserlinieu ein. und zwar gegen den Widerspruch derselben Freihändler, die un ablässig auch jetzt wieder die Exportinteressen im Munde führen. Allein, auch in Ostasien wird sich vollziehen, was sich anderwärts bereits vollzogen hat: aus den Abnehmern werden Konkurrenten werden. Die Konkurrenz der Japaner macht sich bereits bemerkbar. Angesichts einer solchen Entwicklung wäre es verkehrt, unter Preisgabe des heimischen Marktes an die ausländische Konkurrenz uns letziglicy auf den Export zu legen. Wurzeln muß der Raum unserer wirthschaftlichen Existenz in der Heimath. im inländischen Absatzgebiet: daraus muß er seine Kraft beziehen, dann werden sich auch seine Acste und Zweige über die ganze Welt erstrecken können. Es ist ein bequemes Agitationsmittcl, über die „Lebensmittekzvlle" zu raisonniren. Aber was bezwecken diese Zölle anders, als unserer Landwirthschnst den Absatz ihrer Erzeugnisse im Inlande zu Preisen zu sichern, die ihr das Bestehen ermöglichen? Man beruft sich darauf, daß die deutsche Lanvwirthschaft den Inlandsbedarf nicht voll decke und eine Ergänzungszufuhr aus dem Auslande erforderlich sei. Das ist richtig z aber ist denn das ein Grund, daß wir nun in Bezug auf unsere Ernährung völlig in die Abhängigkeit des Auslandes gerochen müßten? Der weitaus größte Bedarf wird im Jnlande erzeugt und die Sach verständigen sind im Wesentlichen darüber einig, daß unter ge wissen Bedingungen unser voller Bedarf in, Jnlande erzeugt werden kann. Dazu gehört ein intensiver Betrieb, der aber natur gemäß auch größere Aufwendungen erforderlich macht. Was würde geschehen, wenn unsere Landwirthschnst allmählich verfiele ? Die Millionen von Personen, die in ihr Loh» und Brot finden, müßten sich der Industrie zuwendc». Diese würde dadurch vielleicht etwas billigere Arbeitskräfte erhallen. Tie Verbilligung der Arbeitskräfte aber müßte »othwendig die Lebenshaltung der Arbeiter und damit auch ihre Be deutung im Wirthschaftsleben als Konsumenten herabsctzcn. Und würden die Lcbensmittelprcise etwa billiger werden? Mit der Entwickelung der Agrarstaaten zu Industriestaaten vermindert sich deren Fähigkeit zum Export landwirthschaftlicher Erzeugnisse mehr und mehr, um schließlich ganz zu erlöschen. Wie gefährlich cs wäre, wenn wir hinsichtlich unserer Ernährung ganz oder großen- thcils vom Auslande abhängig wären, habe» wir gesehen, als Rußland in Folge von Mißernten seine Grenzen schloß und kein Getreide mehr hinausließ. Ten weitaus größten Theil unseres Znschusses au Brotgetreide liefert Rußland. Wir sind damals ver- hältnißmäßig leicht darüber biuweggckommen. Was aber würde geschehen sein ohne unsere cigeneProduktivn im Lande? Und wie iollte es unter der gleichen Voraussetzung erst im Falle eines Krieges werden? Wir sind weil davon entfernt, unsere Grenzen mit chinesischen Mauern gegen die Außenwelt abi'chließc» zu wollen Wir wolle» frenide Erzeugnisse zulassen und den Ueber- schuß unserer Produktion exportiren. Aber wir wollen nicht hin sichtlich der Grundlagen unserer Existenz vom Auslände abhängig sein und wir wollen nicht bei dem Geschäft des Welthandels von unserem Nationalvermögen zusetzen: weder in Form von barer Münze noch dadurch, daß wir für das Ausland arbeiten, wie etwa die Indier für England arbeiten müssen, während sie selbst Noth leiden. Wenn irgend etwas geeignet ist. die völlige Haltlosigkeit des manchesterlichen Geredes, daß die Ausfuhr unter Ein und Alles fei, übeizeugcnd nachzuwciscn, so sind es die Ergebnisse der Prodnktionserbebungen, die das Rcichsamt des Innern neuerdings veröffentlicht hat. Aus ihnen geht mit zwingender Deutlichkeit hervor, daß selbst für die am »leisten am Export inter äsirten Groß industrien der Inlaudabsatz ungleich wichtiger ist als der Absatz im Ausland. Nach jenen Erhebungen betrug nämlich im Jahre 1807 in der Textil-Jnduslrie, Montan Industrie. Eisen-Industrie, Ehemischen Industrie, Kautschuk-Industrie, Eement-Jndustrie, Keramischen Industrie. Glas Industrie, Papier- und Leder Industrie der Gesammlwerth der Produktion 8081 Millionen Mark, der Gesammtwerth der Ausfuhr dagegen nur 1031>2 Millionen Mark. Bon der gciammkeu Produktion der vorgenannten Industriezweige gehen demnach nur 22,-1 Prozent, aho etwa der fünfte Theil in das Ausland, während vier Fünftel auf dem inneren Markte Absatz finden. Die wirlhschaftspolitischen Schliißfolgernnge», zii denen die vorgedaclsteu Zahlen dränge», gipfeln ru der Mahnung au alle betheiligten Kreise, ja nicht die unendlich wichtigen Inland-Interessen zu initeffchäneil und zu mißachten. Insbesondere sollte die vaterländische Industrie nicbt vergeffen, daß die deutsche Landwirlhichaft, die in Verbind»»» mit den .Handwerkern und Gewerbetreibenden des platten Landes und der Kleinstädte reichlich noch die Hälfte der Bevölkerung aus macht, mindestens zwei Fünftel der industriellen Erzeugung verzehrt, während der höchst unsichere und gewinulvsc Absatz nach dem Welt märkte nur ei» Fünftel beträgt. Weit cnipsiüdlicher als eine Störung der aiisländijchen Haudelsbezichungen mnß sich demnach für die Industrie jede Beeinträchtigung der Erwerbs- und KoniumtivnS- süliigkeit der ländlichen Bevölkerung des eigenen Vaterlandes gellend machen. Für die Neuordnung unserer .Handelsbeziehungen aus der hier angedenteteu Grundlage ist cs besonders wichtig und hoffnungs voll. daß die natioualltberale Partei sich von der manchesterlichen Umklammerung endgiltig los gemacht hat und neuerdings in un zweideutigen programmatischen Knudgebungcn für einen erhöhtet, Zollschntz der landwirthschastlichen Erzeugnisse eingctreten ist. Selbstverständlich wird es für dieses Entgegenkommen an einem entsprechenden Verhalten der landwirthschaftlichcn Kreise nicht fehlen. Wenn auch die Industrie unter den bestehenden Verträgen nicht entfernt über eine solche allgemeine Hintansetzung wie die Land- wirtbschaft zu klagen hat. io giebt es doch auch auf dem Gebiete der Jiidiistriczölle Tariffestsetzuugeii, die der jetzigen Entwickelung der Industrie und des Wnarennustaufches nicht mehr entsprechen, und cs ist daher durchaus wahrscheinlich, daß auch in einer Reihe von Fällen eine Erhöhung von Jndustriezöllen sich als nothwendig erweisen wird. In den hierauf gerichtete» Bestrebungen wird die Industrie bei den Vertretern der -Landwirthschaft bereitwilliges Verständnis; finden. Nach alledem dürfen die Freihändler durchaus nicht hoffen, daß es ihnen gelingen werde, zwischen die festgefügten Reihen der Schntzzölluer eine» Keil zu treiben. Wenn die gegen eine Erhöhung der landwirthschastlichen Zölle gerichtete Mobil machung der Freihändler überhaupt einen Erfolg haben könnte, io könnte es höchstens der sein, daß das Zustandekommen »euer Handelsverträge überhaupt vereitelt würde: daß aber eine vertrags mäßige Neuordnung unserer Handelsbeziehungen zum Ausland ohne eine wirksame Erhöhung des landwirthschastlichen Zollsatzes erfolgen könnte, diese Möglichkeit ist ganz ausgeschlossen. Das allgemeine wirthschaftspolitischc Wohl unseres Volkes erfordert ge bieterisch, daß bei dem Abschluß neuer Handelsverträge die lniiv- wirthschnftlichcu Interessen nach dem Maßstabe berücksichtigt werden, den der ehemalige Preußische Staatsmiuistcr, jetzige Oberpräsidcnt von Köller jüngst bei einer offiziellen Gelegenheit mit den Worten vorgezeichnet bat: „Ich habe erkannt, daß es für unser Vaterland zum größten Schaden gereichen würde, wenn Berathcr des Kaisers einmal ohne genügende Beachtung desZLandwirthschaftsstandes auszukommen meinen sollten. Ohne den Stand der Bauern, ohne die Thätigkeit auf dem Lande, wird unser Vaterland nie bestehen können. Die Landwirthschaft ist und bleibt das Fundament unseres Staalslebens. Es ist unleugbar, daß der Bauer die Grundsäule des Deutschen Reiches ist, und gebe Gott, daß es so bleibt, damit das Vaterland nicht Schifsbruch leidet." Fernschreib- «nd Aernsprech - Berichte vom 23. Juli. Der Krieg in <5l»ina. Paris. Der französische Konsnl in Tschungkiiia meldet unter dem 18. ds. M. telegraphisch: In der Provinz Sze-Tichwau wurde die Ruhe nicht gestört, dock find in den ländliche» Bezirken im - Braut des Königs Nordwesten der Provinz einige christliche Niederlassungen zerstört worden. London. Tie Agentur Lassa» verbreitet einen tele graphischen Bericht über das Verhalte» der fremden Truppen nach der Erstürmung des Ehinesenviertels in Tientsin. Darnach sei der nach der Erstürmung folgende Tag einer Generalplünderung ge widmet gewesen. Die gesammte Chinesenstadt sei überfüllt von fremden Truppen aller Nationalitäten, die mit einheimischen Pvbelhaufcu bei der Brandschatzung von Läden und Magazinen gewetteifert hätten. Auf dem Wege zwischen dem Chineseuvrertel und den Fremdenuiedeclassungen habe sich eine förmliche Prozession von Soldaten bewegt, welche, beladen mit allen erdenklichen Gegenständen, die Silberbarren, Seidenzeug, Pelzwerk, Schmuck- iachen und tausend anderen Dingen, ihre Beute in Sicherheit ge bracht hätten. Sachen im Werthe von vielen Millionen Taols seien gestohlen worden. Der Versuch, die staatlichen Schatzkammern vor der Plünderung zu schützen, sei mißlungen, da die zu diesem Zwecke entsandte Mannschaft vor einem falschen Gebäude Auf stellung genommen hätte. Als der Irrthum bemerkt worden sei. seien die öffentlichen Gelder bis aus einen kleinen Rest bereits ge raubt gewesen. (Tie deutschen Truppen waren bei der Einnahme des Ehinesenviertels nicht bctheiligt, sondern nur bei der Eroberung der Forts am Tage vorher.) 2 hangha i. Bei der Einnahme von Tientsin durch die verbündeten Truppen soll, wie hier verlautet, ein Sohn Li-Hwrg- Tjchang s getödtet worden sein. „Hoheiuolleru" ist hier emgetroffeu. d reist übermorgen früh nach Bremer- * Bergen. Tic Nacht . nimmt morgen Kohlen ein und reist haven ab. * Berlin. Reutcr's Bureau meldet ans Bethlehem, 22. IM Eine Erkundungs-Alstheilung mit einer Batterie Artillerie stieß aestern Ist Meilen westlich von Bethlehem aus eine starke Stellung des Feindes. Es folgte ein Gefecht. Die britische Streitmacht war nicht stark genug, die Buren von dem von ihnen besetzten Hügel zu vertreiben: sie besetzte ein Kopse, wurde aber bei Einbruch der Dunkelheit zum Rückzuge gezwungen. Die Briten verloren 1 Offizier lind 0 Man» Zur Zeit sind kleinere Gefechte aus den Hügeln in der Nähe der Stadt im Gange. Berlin. Der Kaiser hat den Kommandanten des Kreuzers „Hertha", Kapitän z. S. Usedom, mittelst folgenden Telegramms an die Marine znm Flügeladjntanten ernannt i „In frischer Ge sundheit ist Kapitän v. Usedom init dem größten Theil des LaiidnngSkvrps zu Meiner Freude auf die Schisse zurückgekehrt. Der tapfere und umsichtige Führer hat sich die Bewunderung Aller, insbesondere des englischen und rnjsiichen Admirals, erworben. Mein kaiserlicher Dank ibm und Allen, welche so mnthig geholfen haben, Lorbeeren um Nieine junge Marine zu schlingen. Ich er nenne denselben zu Meinem Flügeiadjutanteu. Wilhelm." — Eine Revaraturwcrksläite für die ostasiatvche Expedition wird in Tsintau im Kiautsckvugclncte errichtet. Durch Vermittelung der Kaiserl. Werst in Wilhelmshaven sind ans verschiedenen Orten große Be stellungen für Ausstattung der Werkstätie gemacht worden. Eine kleine komvlette Eisen- und Bronzegießcrei wird mitgenommen Morgen i..üsfcu die Reguisiten in Wilhelmshaven abgeliefcrt werden. - Ten Angehörigen des in Peking ciugeichloffcneu deutichen Detachements Ist von der Inipekrivn der Marine-Infanterie in Kiel das nachfolgende gleichlautende Schreiben zugegaugc» i „Ew. Wohlgcboi.cn theilt die Jusvcltion ganz ergebenst mit. daß sich Ihr Sohn .... nach einem Telegramm deS Kaiser!. Gouver neurs in Kiautschou bei dem in Peking eingeschlossenen Seeioldaten- Telachemcut befindet. Irgend welche bestimmte. Nachrichten über das Befinde» der Eingeschlossenen liegen bis jetzt nicht vor. So bald eine amtlich vestätiate Nachricht hier eingcht, wird die In spektion Ihnen weitere Mittheilungen machen. " — lieber die Frage des Oberkommandos ist zwischen den Mächten noch kein Ueber- einkommeu erzielt worden. — Reichskanzler Fürst Hohenlohe be giebt sich denmächst nach Werk!, um seinen dortigen Haushalt ans- znlöien. — Der Kaiser beabsichtigt, dem Trupvenübungsplatzc Altengrabow im Monat August einen Bestich abzustatten und bei dieser Gelegenheit die Strecke Wcsterwitz-Zieiar-Nedlitz mittelst Automobils znrückzulegen. Berlin. Die Nachricht, daß Kaiser Wilhelm am 18. August dem Kaiser Franz Joief zu dessen 7st. Geburtstage feine Gluck- wünschevcnöulichübeibriugeu werde, begegnet begründeten Zweifeln. Ter Festtag wird vielmehr durch eine Festtafel bei dem Kaiferpaare gefeiert, wovon die zu ladenden Herren bereits in Kenntniß gesetzt sind. — Die im Bau begriffene Eisenbahn von Swakopmund nach Windhoek in Deutsch Südwesr-Äfrifa ist bis etwa 10 Kilometer über Karibik hinaus scrtiggcstellt. Am l. Juli sollte die Strecke Swakopmuud-Karihih, 10t Kilometer, dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Kiel. Tie Dampfer „Marie" und „Mimi" der Rhedcrci Dicdrichscn sind vom Reichsmariueamt als Transportschiffe nach Ehina aechartert worden. Tie Schiffe werden auf der Howaldt- Werft für die Truppensahrt eingerichtet, um Ende Juli bezw. An fang August mit Proviant und Invcntarien die Ausreise nn- zutreieu. Den Damvfern wird ein Marine-Detachement beigegeben. - Brcinerhavc n. Am 27. Juli werden 1000, am 30. 1200. am 31. 1000, am 2. August 2800 und am 1. August 3000 Mann von hier in Sec gehen. Sie Alle werden vor der Avreife aus Liebesgnben der Bremer und Bremerhavener Bürgerschaftbewirthct. M ünchc n. Heute Vormittag besichtigte Oberst Hoffmeister das bäuerische Bataillon des I. Ostasiatischen Jiisaiiteric-Rcaiments in Anwesenheit der Prinzen Leopold, Alfons und Georg und einer großen Anzahl Gencralstabsoffiziere, Nach beendeter Gefechtsübung hielt der Oberst eine Ansprache an die Mannschaften, welche mit einem Hoch ans den Priiizrcgenten schloß. Sodann verabschiedete sich Prinz Leopold mit herzlichen Worten von dcni Bataillon. Wien. Ein Redakteur der „Wiener Mg. Ztg." interviewte König Milan in Karlsbad. Der König sagte, er bcdnnrc schmerz lich den Entschluß seines Sohnes, den er als Vater und Haupt der Dynastie durchaus mißbillige. Nack Anzeige Yon der Ver lobung seines Sohnes gab König Milan sofort telegraphisch und, j wie er erregt betonte, uiichiffrirt seine Demission als Armee koinmandaiit. Milan hatte selbst Heirathspläne für seinen Sohn. Durch die Demission, die er gegeben, ist er in das Lager der Opposition getreten, lieber die Stellungnahme der Königin Natalie ist in der Umgebung des Königs nichts bekannt. Die Alexander ist Wittwe und acht Jahr»älter als er.! U WO yaushal