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SS» — crzä . . , . _ . Aber Du iolllest Lick dieses Geschenkes Braut hvsftc Dir dcmiit eine Freude zu wenn wir den Thee bei Dir nehme» ?" Im Nebenzimmer wurde der Theetifch bedürfe der Ruhe. Kasimir aber kam und Die Unterhaltung verlies ziemlich steis lieffende ^Angelegenheit geregelt hast, als» der Musik auch lauschen, ohne - 594 - erwiderte Ine, kurz. „Von Hartenaus?" ..Natürlich." „Willst Du Papa nicht einige bringen? . . Ein kurzes Zögern, dann raffte das Mädchen so viele zusammen, wie ihre kleine Hand halten konnte und lief durch den langen halbdunklen Korridor voraus. Wolf folgte ihr. Ler Mnivratsherr, der im Lehnstuhl sah, blickte den Beiden kühl entgegen. Als Inez die Ritzen auf seine Kniee legte und ihm erzählte, sie habe sic aus Genf erhalten, sagte er König: „Ich danke Dir. mein Kind. " Deiner Verwandten nicht berauben." „Meine bereiten." bemerkte Wolf. „Ist es Dir recht. „Gewiß!" Der Baron klingelte und gab Beschlc. gedeckt. Iadwiga lies; sich entschuldigen, sic nahm seine» Platz der Kreolin gegenüber ei», und einsilbig. Die scmsl so lebhafte Inez war zerstreut. Ost wandten sich ihre Blicke den Bergen zu, als mochten sie darüber hinweg i» weite Fernen schweife», was Kasimir zu dem ironischen Ausrufe veranlaßtc: „Die Blumengrüße ans der Schweiz scheinen Dich mclancholrfch gestimmt zu haben. Nun findest Du unser kleines Gcbirgsnesl. wie ich Dich G. vorhin nennen horte, wohl doppelt langweilig?" Sie warf den hübschen Kops zurück und antwortete nicht, aber der Majoratsherr sagte streng: „Ich bedaure es sehr, wenn Du Deiner zulünsrigcn Heimath keinen anderen Namen zu geben weiht. Die vor nehmsten und edelsten Frauen fühlten sich hier glücklich und zufrieden: sie waren stolz darauf, in diesem tannenuniranschtcn Schlos; zu leben. Dn „Inez wird cs auch >cin, Papa!" unterbrach ihn Wolf. „Lassen wir ihr Zeit, sich erst an Alles zu gewöhnen. Man ist nicht immer Herr seiner augenblicklichen Stiminnngen. Willst Du nicht spielen oder singen, Inez ?" wandte er sich an das Mädchen. Sic schreckte wie ans einem Dran,n empor. „Singen?" „Wir Alle Horen Deine Stimme so gern. Willst Dn nicht singen ? Oder spielen?" „Natürlich! Alles, was Ihr wünscht!" Sie sprang ans und eilte an den Flügct. Wvlsgung wollte ihr folgen, aber der Freiherr hielt ihn zurück. „Bleibe sitze». Noch weis; ich >a gar nicht, wie Dn die bc Wir sind fa hier in kcineni Cvnccrtsaal, können . ..... deshalb in tiefstes Schweigen zu versinken. In flüsterndem Tone erzählte der junge Mann, während Inez die fünfte Rhapsodie von Liszt zu spielen begann. Wie wild die originellen, ungarischen Weisen unter ihren schlanken Händen erbrausten, jauchzend, klagend, voll zügelloser Lust und tiefem Weh! Plötzlich fiel ein Schatten ans die Notenblätter. Kasimir war herangekommcn. um sie nittznwciiden. „Erspare Dir diese Mühe," warf Inez hin. „Ich rinterzichc mich ihr nmio lieber, als rch weih, das; ich Dir damit einen Gefallen erweise," erwiderte er malitiös. Sie zuckte glcichgiltig mit de» Achseln und nahm keine Notiz mehr von ihn,, vergas! wohl auch seine unmittelbare Nähe. Ihre leidenschaftliche, von unberechtigten Wünschen gequälte Seele machte sich Lust in diesem Spiel. Als der letzte Ton ver klungen, war es Inez, als brenne ein Vulkan in ihrem Innern. Sie zog das Taschentuch hervor und drückte cs an die feuchte Stirn. Dabei flatterte etwas Weißes zu Boden. Kasimir stellte schnell den Fuß darauf und nahm cs später unbemerkt an sich. Dann begann Inez ein spanisches Liebeslied zn singen, brach aber plötzlich ab und schlug wie ein nnartiges Kind ans die Tasten, daß eS ebenso unangenehm klang, wie des iüngslen Fällungen jetzt laut ertönendes Lachen. „Was ist'S?" fragte Wolf, den Kopf wendend. „Willst Du nicht weiter singen?" „Nein! Weshalb denn, da doch Niemand zuhört?" „Diese gereizte Stimmung —" „Daran ist vielleicht der starke Rosenduft schuld," spottete Kasimir. „Uebrigens hat meine schöne Schwägerin ganz Recht. Wenn Dil mit Papa von Geschäften sprichst, braucht sie dazu keine Musik zn machen, und ich — der Einzige, der aufmerksam lauschte — bin ja bekanntlich „Niemand". Inez stieß den Klavierstubl zurück und huschte hinaus. Ihr war es, als müsse sie ersticken. „Was hat das Mädchen für kindische Launen, und wie schlecht ist sie erzogen!" tadelte der Majoratsherr und setzte, als Wolf eine entschuldigende Bemerkung Vorbringen wollte, ungeduldig hinzu: „Laßt mich allein!" Als seine Söhne diesen« Befehl gehorcht hatten, zog er ein Schreiben des Majors von Dattenberg hervor und Ins es noch einmal aufmerksam durch. Heinz kvrrcspondirtc eifrig mit ihm, und er schöpfte immer Beruhigung aus diesen Briefen des treuherzigen, alten Freundes, der in alle Familicnvcrhältnissc eingewciht und dem auch diese un erwünschte Verlobung kein Geheimniß war. „Dn hast viel an Deiner künftigen Schwieger tochter auszusctzcn," schrieb Dattenberg unter Anderem, „und ich gestehe, daß mir Thea auch besser gefiel. Aber wir Allen dürfen nicht verlangen, daß die Jungen mit unseren Augen sehen. Das Mädchen ist fast noch ein Kind und die Liebe eine treffliche Lehr meistern!." „Die Liebe —" murmelte der alte Freiherr, das Schreiben wieder znsanimcn- faltcnd. „Die Liebe! Ist Inez eines so hohen, reinen Gefühls wirklich fähig? Ich be zweifle es I Gott gebe, daß ich mich täusche!" Wolf suchte unterdessen keine Braut auf und fand sie in Thräncn. „Was hast Dn nur heute. Inez? Was fehlt Dir?" fragte er bestürzt. Es dauerte eine geraume Weile, ehe sie von Schluchzen unterbrochen stammelte: „ES ist so still und finster hier — und Dein Vater so unfreundlich gegen mich." Erschrocken schloß Wolf sie in die Arme. „Beruhige Dich, mein Lieb! Du kennst ja Papas Art. Er nieint es wahrlich nickt böse. Und still — finster — was willst Du damit sagen? Wo Du bist, ist für mich das Licht und befänden wir uns auch in undurchdringlichem Dunkel. Rechnest Du denn unser Beisammensein für nichts?" „Höre doch aus. mich mit solchen Fragen zu quälen!",,Inez l Inez! Was geht mit Dir vor? Ich habe mich so aus den heutige» Abend gefreut, und nun finde ich Dich in einem mir ganz unbeareifltchen Zustand! Zu still — zu finster — hier in Deinen Zimmern?" „Ueberau! Ich friere bei Euch. Es ist Alles so kalt, so eintönig. Mir wird ganz trostlos zu Mutlie. wenn ich die himmelhohen Tannen ansehe, an denen der Regen ivie eine beständige Thränensluth niederricselt." „Früher liebtest Du diese Wälder." „In, Sonncnglanz — ja. Wenn man sic in heiterer Gesellschaft durchstreift, nehmen sie sich ganz anders aus. Das ist cs auch nicht allein, das wäre das Wenigste. Die Hauptsache ist. daß Dein Vater mich wie einen Eindringling zu betrachten scheint und es mir nicht vergeben kan», daß er um meinetwillen seinem Lteblingsvlnn entsagen mußte! Und dann Kasimir — ic mehr ich ihn kennen lerne, desto unsvmpathischer wird er mir. Jedes Wort, das ans seinem Munde kommt, enthält eine versteckte Bosheit." „Alle diese Schatten werden schwinden, wenn wir erst vermählt sind." erwiderte Wolf- „Dein Glück ist ja mein heißester Wunsch. Wenn Du cs wünschest, bringen wir einen Thcil des Jahres auf Reisen zu. Du sollst nichts entbehren, nichts vermissen und von Niemand ge quält werden — dafür laß mich sorgen. Meine Liebe wild Dich über Alles hinweg- träge». was Dir nicht gefällt." „Es ist auch schon wieder vorüber," sagte sie. ruhiger ge worden. „Verzeihe, Wolf, ich war kindisch. Das kommt zuweilen so über mich und dann kann ich mir nicht Helsen. Bitte, sprechen wir nicht mehr davon. Du darfst meinen Thvr- hcite» keine Wichtigkeit beilegen." Inez zwang sich jetzt, einen heiteren Ton anzuschlagcn: sie lachte und plauderte, schlug die Arme um seinen Hals und bat ihn. Geduld zu haben. Aber nachdem er mit zärtlichem: „Schlafe wohl, mein Lieb," gegangen war, griffen ihre Finger sofort nach Harald s Karte. „Ich will sie noch einmal ansehen und dann verbrennen," flüsterte sic gleichsam zu ihrer Rechtfertigung, suchte aber vergebens erst in dem einen, dann in dem anderen Täschchen ihres eleganten Kleides und dann ans dem Teppich und allen Möbeln — die Karte blieb verschwunden. Mit brennenden Wangen, fiebernd vor Aufregung und von der bösen Ahnung gequält, daß früher oder später etwas Schreckliches über sie hereinbrcchen müsse, begab sich Inez zu Bett. Aber sie fuhr beständig aus schweren Träumen empor. Wenn ihre müden Augen sich schlossen, sah sic sich stets an einem klar rieselnden Wasser stehen, von einem förmlichen Rokcnrcgen überschüttet. Die Wellen färbten sich purpnrroth und flössen wie Blut dahin. Immer höher stieg die Jlnth — immer höher, bis Inez in ihr zu versinken glaubte und laut aufstöhnend erwachte. 9. Kapitel. Die Tage und Nächte der Aufregung zogen endlich vorüber. Der Himmel erstrahlte im sonnigen Blau. Iadwiga wurde wieder Falkenstcins lebensfrohe Herrin. Egon kam zu Besuch und brachte Freunde mit. Der MnjoratSherr hatte sein kurzes Unwohlsein über wunden. Gäste kamen und gingen und allabendlich strahlte die Vorderfront des alten Herrensitzes in blendendem Lichtcrglanz. Die Zeit der Jagden nahte. Im nahen herzog lichen Schlosse wurde Alles zum Empfang der hohen Herrschaften in Bereitschaft gesetzt. Ta traf ein an den Freiherr» adrcisictcs Schreiben des Grafen von Hartenau ein. Er und Mercedes sagten, aus eine frühere Einladung Bezug nehmend, ihren Besuch an. „O, wie freue ich mich, wie freue ich mich!" jubelte Inez. Auch Iadwiga hörte diese Bot schaft niit Vergnügen und befahl, die Fremdenzimmer mit allem erdenklichen Komfort zu versehen. Außer dem gräflichen Paar wurden noch mehr Gäste erwartet. Als Hartcnan's anlangte», äußerte die Gräfin im Laufe des Gesprächs: „Wir werden hier einem unserer besten Bekannten begegnen. Prinz Harald von N. nimmt im herzoglichen Schlosse Wohnung, um sich an den Jagden zn bctheiligcn. Gestatten Sic mir, ivn auf Falkenstein vorziistellen?" Baron Udo machte eine eben so höfliche als gleichgiltige, zustiiiimende Bewegung. Inez jedoch fühlte, wie ihr das Blut siedend heiß in die Wangen stieg, sie wußte nicht, ob ihr Herz vor Freude oder vor Schreck so heftig pochte. Ilm ihre Verwirrung zn verbergen, griff sic nach einer Modezcitnng und hielt dieselbe vor das erglühte Gesicht. Da neigte sich Jemand über ihre Schulter und flüsterte: „Nun entdecke ich ein ganz neues Talent in Dir. Inez. Dn kannst eine Zeitung verkehrt in der Hand halten und ihren In halt dennoch eifrig studiren. Aber unbequem bleibt die Sache doch. Gestatte, daß ich das Heft umdrehc. Die Nöthe ihrer Wangen verwandelte sich unter seinem forschenden, scharfen Blick in Pnrpnrglnth. War es doch, als reiße ihr Kasimir alle Geheimnisse, denen sie selbst nicht ans den Grund zu gehen wagte, gewaltsam anS der Seele. Was wußte dieser Mephisto in Menschengestalt von ihr? Woraus spielte» sein sarkastisches Lachen und seine ironischen Bemerkungen an? Wie ein Vogel, der die Augen einer Schlange auf sich ge richtet fühlt und davon gebannt wird, so erbebte Inez vor Kasimir. Kor-scd»»« lleiltAlis MlirilSK-Nei'Ile rii kseSiö« — 4A»iI»v, LUmiv^vr Ha. — ^Ktlgn-Kssellsvliaft. VLINLINV oi»«I HIvlLtL I» in Mer I-eistunx; mul LpurmunA kür VIsioll-, Hlkovksel- noä vrsbstrow. Vertrete« tlnreli I«M«iem-Iü8tsII»ti«ii8-l!e8kIiMv io ollen kroriiMi n. Milten veolMliloiiik 8»>s.«I.zu8loo«I08. Spsvjitt-krosvollto mol Arrvdveislistov. KrösÄv 8v«eI»It»I»rSIr kür vMitwo-Mirsabillso aoS Llstztromotorvo. Eine große Auswahl frischer, j sieg, kleil- i>. NiMMlle stehen unter jeder Garantie zn soliden Preisen zum Verkauf. Königsbrückerstraste «iS. Tel. Amt II, IM. !! VIutlaiiL!! Das anerkannt einzige soioi t « Irktvarlv HI Ittel gegen Blutlaus ist DlRII»/ N » stein keliviinmitte!) » Von Autoritäten geprüft «. für vorzüglich befunden. Vollständig «im?l»»,111vli und NOI, dOlr-vso«! für bereits angegriffene Bäume. Wo noch nicht in den ein- fchläg. ltzcschästcn erhältlich, direkt von dem Fabrikanten Firma K. Stenzel. Leipzig, Turncrstraste 25, in Büchsen » M. 2.5«, M. 1.5« und 8« Pfg. Depots werden gern errichtet. Tücht. Vertreter gesucht. M »chmte PolM» sind billig abzngcbc». 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