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vermischtes. — »SaiaAIson« XIII in BerNn. Wer sei, der Nnkuns, de« König« AisonS von Spanien in Berlin Gelegenheit ho"», >dm im gusammensrin mit seinem koiserlichen Wirte Wilhelm H. zu sehen, der konnte, wie die „N. G. E " schreibt, wahrnehmen, daß sich schnell zwischen den beiden Monarchen ein Frcundschaslsverhällnis hcrausgebildel Hot, daS diesem Besuche rin viel herzlicheres Gepräge verleiht, als solchen ünlrevuen von Staatsoberhäuptern lonsl wohl eigen ist. In der Umgebung des Königs begegnet man der Aeuherung, dah der Kaiser seinen Elast förmlich bezaubert" habe. Anderseits ist gewih der Eindruck, den Alsons XIII. am Berliner Hose hervorgerusen hat. nichi nur ein aubcrordcntlich sympathischer geivesen. sondern dieser Eindruck hat auch die Erwartungen, die man hegte, in jeder Hinsickn überlrossen. Man ist hier überrascht gewesen - wenn es erlaubt ist, aus der Schule zu vlaudern - daß der König bei aller leinen Jahren angemessener jugendlicher Irische doch einen Ernst der Austastung. eine Reise des Urteils und eine Vielseitigkeit der Kenntnisse zeigt, wie sie in seinen Jahren nicht häufig anziilressen sind. Vielleicht ist da" beim ersten Anblicke jo ein wenig ungelenk erscheinende Aeuhere des Königs daran schuld, das, man sich 'hn unneillkiirlich etwas schüchtern und unbe holfen varstelll. Aber diese voigesahte Meinung schwindet, sowie mo» ihn in der Unterhaltung und in der Erfüllung seiner könig. lichen Wichten beabachtet. Da ist nichts von irgend welcher Unsicherheit §u spüren »nd an ihre Stelle tritt vielmehr eine eigene, sehr liebenswürdige Mischung von berechtigtem Selbst» bewusstsein und iitlerlicher Hö'lichkest, der jeder höiische jstoang fehlt. Man bar! bossen, daß der Besuch des Königs am Hose von Berlin weil über die Grenzen eines Alles blotzer Courtoisie wirken und auch für die Zukunil, für das politische Verhältnis der spanischen Monarchie zum Deutschen Reiche wertvolle Früchte tragen wird. ** Drahtlose Telegraphie. Die dem allgemeinen Verkehr dienenden deustchen yuiikentelegrayHeilstellen reichen bis 200 Kilometer. Das genügt für den prakliichen Gebrauch: aber damit ist s>e Leisiu.ngsiähigkeil der Juickeiuelegravhie bei weitem noch nicht erjchöpil. Wenn auch der Bla» Marconis eines unmittelbaren sunkenlelegraphischcn Verkehrs zwischen der eng- lijä>en und der amenkanischen Küste aus eine Entsernnng von eima 35l>0 Kilonieler »»wer noch nicht verwirklicht worden ist und im Falle seiner Verwirklichung wegen der vorhandenen viel leistungstähigeren Kabelverbindungen nur ein« verhälinisniäsiig geringe prauuche Bedeutung haben würde, so gilt doch) bei dem letzigen Stande der Technik ein Telegramnianslausch zwischen Schissen und Küstenpunllen ans ettva die Halste jener Ent- sernnng als ein Ziel, dessen Erreichung nicht besonders schwierig und sür den Verkehr von der grössten Wichtigkeit ist. Die Reichs-Telegraphen Verwaltung läßt jetzt an der Nordsee eine Stelle errichten, die auf den Fernverkehr be rechnet ist und deren Neicleweite unter günstigen Verhältnissen etnw 1 500 Kilometer betragen wird. Sie soll in erster Linie dem allgemeinen Verkebre dienen, indem sie geeignet aus gerüsteten Schissen die Möglichkeit bietet, aus viel grünere Ent- sernungen als bisher mit der deutschen Küste in Verbindung zu treten, ansierdem aber zur Abwicklung des Nahverkehrs bis zu Enlsernnngen von etwa 2<» Kilonieler mit besonderen Geräte- sätzen verleben wird. Neben diesem unmittelbaren praktischen stmecke ilt die Stelle aber mich dazu bestimmt, auf dem Gebiete des funke,rtelec,rarhiscl>en Fernverkehrs sowohl im Betriebe als auch durch besondere Bersncbsanvrdnnnacn weitere Erfahrungen zu sammeln. Einen geeignete" Platz für sie bat die Neickis- Telcararbenverwaltnng in der Nähe von Norddeich, dem be kannten Endpunkte der ostsriesischen Küsten bahn und Ansoangs- Punkt der Dampserverbindung nach Norderney käuflich er worben. Das Hans ist im Robbmi bereits sertiggeslellt. Zum Tragen der besonders nm'augreick'en Lnstleiter werden vier eiserne Türme von je 65 Meter Höbe errichtet: sie bilden die vier Ecken eine? Geviert? von 60 Meter Seitenlange, in dessen Mitte das Hans liegt. Die Lieferung und betriel'stäbige Auf- stcllnng der reimten technischen Einrichtungen nebst der Türme ilt der Gesellschaft sür drahtlose Te!egravbie „Telestinken" über- traaen worden. Im Frühjahr 1906 wird die Stelle betriebs fertig fein. " Eine furchtbare Ja m i I i e n t ra gö d i« hat sich, wie kurz gemeldet, in Berlin zngetragen. Im Hanse Jriedrich- Strahe 125 hat der 42 Jahre alte Heilgehilfe Karl Bick aus Gram über den Tod seiner Frau v i e r s e > n e r s ü n s K i n d e r nn d s i ck s e l b st v e r a i f l e t. Bick und das jüngste Kind sind tot, die drei anderen liegen in der Cbaritü. Die „Tägliche Ruiidsch." erfährt über die schreckliche Tal solgende Einzelheiten: Bick, ein lehr fleißiger und nüchterner Mann, nwr seil 11 Jahren Obcrwärler in der Poliklinik des Prof. Dr. Cosper, die sich im Vorderhause des Grundstücks Friedrich-Straße 125 befindet, und wohnte in demselben Home mit seiner Frau und seinen 14, 12, 9, 6 und 5 Jahre alten Kindern Karl, Walter, Frieda, Willi und Luise, Als iin Mai dieses Jahres seine Frau starb, tvar der Monn »nlröstlich. Er glaubte, das; er ohne seine Frau nicht leben könne und war in größter Sorge darüber, was dann ans seinen Kindern werden solle. Znlctzi kam er ans den unseligen Gedanken, bah es am besten sei. wenn er mit den vier jüngeren Kindern ans dem Leben scheide. Der älteste allein werde dann so viel haben, daß er seinen Weg durch das Leben finden könne. Am vorgestrigen Abend führte nun Bick seinen furchtbaren Plan aus. Seinen ältesten Sohn schickte er zum Turnen »nd seine Wirtschasterin nach dem Abendbrot zu Bekannten. Unter dem Vorwände, das, er sie selbst obholen werde, gab er idr keinen Schlüssel mit. Dann schrieb er Briete an Pros. Dr. Easver, an seine Haushälterin und an seinen ältesten Sohn. Diesem vermochte er. nachdem er auseivandcr- gesctzt l)otte. wie er zu dem furchtbaren Schritte gekommen sei, seine geringe Hinterlasteickckxstt. Hieraus reichte er den Kin dern Kirichsnst. in den er M o r V b i u m gemischt hatte, »nd trank zuletzt selbst eine stärkere Mischung, Kurz vor 10 Uhr kam der älteste Sohn heim und fand keinen Einlas,. Am Ein gang zur Klinik lag ein von ieinem Vater unterschriebener Kettel: „Die Klinik bleibt heute geschlossen." Der Knabe glaubte, sein Vater sei weaaegougen, um die Wirtschasterin abznbolcn, und ai»g zu jenen Bekannten. Um 11 Nbr gingen dann beide nach Hause und warteten vor der verschlossenen Haustür. Als «in Herr aus dem Hause kam »nd ihnen össtiete, gingen beide nach der Wohnnna lungns, klinaesten und klarste» vergeblich »nd warteten nun stundenlang ans Bick. Gestern früh um 5 llbr klapsten sie von neuem an die Hintertür. Endlich kam Antwort Die beiden Knaben erwachten, licken gleich nack, der Küche, er brachen sich »nd öffneten dann die Tür. Gleich darauf trat wieder Erbrechen ein. Entsetzt eilten die Wirtschasterin und der Arzt in Be Wohnung. Hier !an Bick tot auf dem Fnsibvdcn: die beiden Mädchen lagen regungslos >m Bett. Karl stürite zur Polizei, die alsbald mit einem Arzte kam. Dieser lies, die Kinder noch der Elwritö bringen. Die fünstährige Luise starb aber -schon aus dem Wege dorthin. Die beiden Knaben sind sicher Lebensgefahr, die neunjährige Frieda liegt noch besinnungslos darnieder, ** Aus Lübeck wird gemeldet: Alle n»S Rußland kommen de» Lübecker Dampfer sind mit Flüchtlingen gefüllt. ** An ber Tollwut gestorbe n ist ber 02 Kahre alte Grubenarbeiter Moritz Linder ans Lindeua im Kreise Lucka» Der Verheiratete Mann wurde vor füni Wachen von einem Hunde ge bissen, achtete aber nicht daraus, landen, arbeitete ruhig weiter. Eckt als sich Anzeichen Von Tollwut einstellte», kam er nach Berlin in die Swntzstcition der Eliaritd. Jetzt war eS zu spät, Vorgestern brach die Krankheit ans nnd führte rasch zum Tode. " lim dieselbe Zelt, al- in Russland die Zensur abgeschgsst wurde, bat Bebel in der sozlaldemokratilchen Partei die Pres;- sreideit gickgrlwl'en. Hätte er nur nicht die unglückselige Erbschaft gemacht! Sobald einer zu Gelde kommt, geben in der Regel die Ideale bei ikm zum Trickel, A » guste, Frau aus dem Volke. (Aus dem „Kladderadatsch".) *' Er läßt nicht mit sich reden. Die seck> S Hinan-geschmissenen (»» Bebest: „Sire, geben Sie Ge- vonkensrcihcit I" — Bebel: „Euch pickt er wohl!" („Kladdera datsch",) ^ "DaS Genick des Generaksiiperintendenten, t"r ilreiimacher „Generalanzeiger" vom 8, d, M. erzählt: In der Wochenvkckcimnilnng des hiesigen Evangelischen Vereins NvAW die Herren Gtnnnasialdstekior Luttch-Krenznach »nd VUpe„nw„dx„t Simon-Niederbauie» u. a. auch einige Mit- Jorlletzung siche nächste Leite, 1 Hebers ganze Land verbreitet ist noch immer ein bedenklicher, den einzelnen schwer schädigender Irrtum, nämlich der Glaube, daß Malzkaffee und Malzkaffee stets dasselbe sei. Mit gleichem Rechte könnte man aber behaupten, dass Vier und Bier oder Wein und Wein in allen Fällen dasselbe Getränk sei. Hier tritt der Widersinn sofort zutage, weil hier eben jeder genau Bescheid weiß. Gerade über den Malzkaffee sollte aber auch jeder moderne Mensch gcn"U Bescheid wissen und. wenn dies noch nicht der Fall, sich gewissenhaft zu unterrichten suchen, weil nach der Ansicht der ersten wissenschaftlichen Autoritäten der Malzkafsce infolge seiner wertvollen hygienischen Eigenschaften dazu berufen ist, den schädlichen Bohnenkaffee zu ersetzen und das tägliche Getränk der Zukunft zu werden. Unter allen „Malzkaffees" aber erfüllt nur ein einziger, nach dem übereinstimmenden Urteile der Autoritäten und Aerzte, voll und ganz die für den Genus; unerläßlichen Qualitäts- und Gcschmacksbedingungen — Kathreiners Malzkaffes. Dieser besitzt auch allein unter allen „Malzkaffees" den würzigen ausgesprochenen Geschmack des Bohnenkaffees, der ihm durch ein eigenartiges Ver fahren mitgeteilt wird. Der echte „Kathreiner" — auch das ist sür die richtige Orientierung von großer Wichtigkeit — kommt nur in geschlossenen Paketen zum Verkauf, die mit Bild und Narnenszug des Pfarrers Kneipp als Schutzmarke versehen sind. § Ledk. jlinsiM knnliliuus TMnIilllintWe 20. LüuMiM 33. än- an»I leiltaulk von 8tas<*pap!ereo, Krauel» l>r1vr«n ?<«. 2tn«nt,»n« von 0>«-I»l«rn aur Urvlusunx. Vermiotnn^ van «N»»vln«»n unter Vsrüebln«, äor Xrmlotsr rtebonclon 8akvs in unooron naob «len nvue^tvn kititNr- «ujxen im leunr- on»1 «lioOessleliereu Oe rtzlbo aibrutc» LiAkjkÄMMSM »nr Hntdvwnl,« ung von ,1 s» tzxajxeustüurlLi, aller »l»: Lkkoliten, Vrbnllckov, Lcl.muek eie. ^«8kpl» lkkvA vr <aa I»«tI1 llnrar), AHuni»ickt 18, lüi»xn,„§ IWauenstrosse,' »teilt 'inen Flossen IVstftll M vLML8t- 'rrsvrttüvLsr, Servietten vnü llan«ltiivl»er, «onie ciivorns n»ü 1L«I 1^4 II- Wäseks, MMcken. llnteriMe, ladclMtüetier unil ätrunipkmreii rn l»e«leaten«l derakireselrten lErelsei» rum § Ausverkauf. L S»l iv»> ^«spieltaukckem rnvckernen lrckison ptivno» xr»pken «inck cken, Kenner wie «ckrkiicka kNuuIlr, nickt ru verxleicken mit ckea xerinxen l-el5tun>s«n älinlicker vetcke de» vielen eln Vorurteil rexen ckle Sprecdinuscdine erreuxten. vtos Vorurteil versedvincket, venn 5ie cken vunckerdsren Vortrax unserer neuen ver besserten lnstrurnenlv bei unseren Ver tretern am platre dören. »ow» 81» ^ ) »«>>>» ,»»,» »u, -I, o - «>>«»»or»ob «xn», *»>»» tr»o«. Vkl5 ^ee?Ksnst?te Instrument» von INK. 45.— an» klckison Oolckxuss« alren iNic. 1.50. »,»«>,«INI«», »Ultanll» ». rr»°ka»i»I°y,r»u, ,»> v-rl»»,,,. Läisv!» OeseUscliakr mb«. Verlia Lückukor »« kW 8 k/: Vauechsandöfen W W I'ensinn Iln„n«»,er, H Vii Vootro.^ot onikro l, a d Höhe b. Llni- rinol. Snbzimmer Penk 6 -9 FikS, List. elcktt.Licht.Prvsp.d.d.Bcs.Wackcrk Böhme I Kon5knlktiv neuer Lyrtem. die vorrügs -er deksnnteLtea Dauerbrenner in sich vereinigend.in modernen nünLt- lerirchen rormen. neue entrückend schöne flurstattuilg«, . ^urfüstrUche l<2lslvge durch, Al<» it/- ^ölniboi t, ^Vottinorstr. 4. g 8p3rkL88S MkvL» <>!4cz!lk TresVcn) .qelvädrt Prozent Täglich geöffnet. Kcissrnlokal im Gemeind» Amt. Einlagen aus ein Buch bis W00 bezw. MO MarL Tkttö 17 »Dresdner Nachrichten- 17 Sonntag» 12. November 1805 ILS Nr. itll