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No vewber ihre «llren üfsn«t. .Der Vvtfchickter der Union der Sozialistischen Sowjet Republiken und Fron prestinsky ersuchen hdflichst Venn So. nndlo und Krau Gemahlin am zehnten Jahrestage der Grün, düng der Sowjet-Rrpubliken, am 7. November 1927, in der votschast. Unter den Linden 7. den Lbend von 0 Uhr ab bej ihnen zu ««bringen." So lautet in diesem Jahre der Text auf den Einladung», karten, die in alle« Preisen der Berliner Gesellschaft ohne Unterschied der Partetsärbung in den letzten Jahren immer heißer begehrt wurden .Werde« Sie heute bet den Nullen sein?" Dies« Frage muh Hundert« Male gefallen sein -wischen den Leuten, die im Regierungtivtertel der Wllhelmstraße tätig sind oder aus den roten Teppichen der Wandelhallen des Reichstage« oder den blaugrünen de« Preußischen Landtages oder in den lang» gestreckten Hallen der Universität oder der Tharlottenburger Technischen Hochschule umhergehen. Die Frage ist Hundert« Male aber sicherlich auch gestellt »»rden in den DtrektionsbüroS der großen Berliner Be» triebe, den Großbanken, Maschinenfabriken. Elcktrounterneh. mungeN oder bei den Berliner Vertretungen der rheinischen, süddeutschen, sächsischen, schlesischen, nord. und ostdeutschen Weltftrmen in Schiffahrt, Handel. Industrie und Hochfinanz: denn die Rusien find sehr sorgfältig in der Pflege ihrer Be ziehungen. Sorgfältig und großzügig. Es wird niemand ver- gellen, der dazu gehört, selbst wenn man ihm aus irgendeinem Grunde gerade ein wenig gram sein sollte. Diplomatische Empfänge sind natürlich .Fracksache". Für dir reichlich am November-Empsang beteiligten Damen kommt also nur das ganz große Gesellschaftskleid in Frage. Seit heute abend willen wtr nun ganz genau, wie farbenfreudig und prächtig sich die großen gesellschaftlichen Ereignisse der neuen Berliner Saison abrollen werden. Wir werden unter- tauchen in einer Welt von schweren Brokaten deutscher Her- stcllung, die mit ihren leuchtenden kontrastreichen Farben das Entzücken der festeSfrohen Frauen aller füns Erdteile bilden. Wir werden berauscht sein von diesen Brokatmänteln mit reichem Pelzbesatz, diesen eng anliegenden Stilkleidern, bet denen dir prahlerische Fülle und postbarkett des Brokats ge- mildert wird, die Lebensfreude aber gesteigert durch duftigen Tüll in schmelzenden, sanften grünen und roten Tönen. Wtr willen bas alles seit heute abend, weil der November. Empfang der russischen Botschaft den Auftakt der Berliner Saison bildet. Es mag seltsam sein, daß er sich unter den Augen der Bilde» Lenins vollzieht, die in den Prunkräumen der ehemaligen Zarenbotschast ausgehängt sind. Es mag selt. kam lein, daß die gesellschaftliche Glanzzeit der Neichshaupt. stadt musikalisch eingeleitet wird durch die Internationale. Wenn der russische Botschafter der Musik das Zeichen zum mgn m einen, im««« »ugenviurr o, Eretgntffeu t« letzten Jahrzehnt nicht zehn Jahren stand dieser größte und liner auSlLndischen Vertretungen zi Beginn »er Festlichkeit ,t»t «,» ftch dt« ersten Takte t« dem Air» de» gesestschastUche« Ee«i«««l» burchgesetz« ha»««, dann fällt «in srrtwtlitger Thor non Männern und Frauen in deutscher und russischer Sprach« «in »tt dem .Völker, hört dt« Signale". Dt« Jnterneltonel« ist nun einmal da» russisch« NationalUed von heute, „d niemand kann Anstoß daran nehmen, daß dt« National»!»««, am Jahrestage der Staat», gründu«, gesungen wird. Aber dennoch müßt« «a« völlig abgestumpft sein, wenn mg« in eine» solchen Augenhltck« dt« ungeheure Füll« von ^ " " " ttef mttempfände. Bor schönst« Saal der Ber. war kalt und leer da. Aber er «artete doch nur darauf, daß ein Vertreter de» russi. schen Zaren in Berlin einmal wieder hierher zurückkehren würde und daß die bekannte» großartigen Feste der Sorg, losigkeit und der hemmungslosen Lebenslust sich hier wieder abspielro würben, für die «in genialer Künstler architektonisch verständnisvoll vorgesorgt hat. Der November-Empfang in der Votschast der Union ist nun aber bestimmt kein Fest der Sorglosigkeit. Gewiß steht sich alle», was sich in den Trubel ber Berliner Winterfeste aller Art stürzen wirb, vielleicht nur noch beim Presscball so vollzählig wie hier wieder. Aber der November-Empfang ist überhaupt kein Fest, sondern zualler, erst ein« Revue. Eine Revue für die Gäste, dir hier für die GrsellschastSkampagne die erste große und wichtige Fühlung aufnehmen. Eine Revue aber auch für die Gastgeber, die hier alles vereinigen, was auf politischem, industriellem, Wirtschaft- ltchem, geistigem, kulturellem und sozialem Gebiete mit Nuß. land überhaupt Fühlung ausgenommen hat. In diesem Jahre fehlen die Engländer. Dafür sieht man aber schon amerikanische Gesichter, wenn auch die amerikanische Botschaft ebenfalls noch unvertreten bleibt. Deutsche und amerikanische Finanzleute nutzen auch die Stunden dieses Empfanges zu kleinen Konferenzen mit den Leuten Krestinskyö oder de» mit einem reichlichen Stab« seiner Beamten an. wesenden Handelsvertreters Karl Begge. Man steht an den langen Tafeln eines reichen kalten Büfetts und kostet russische Besonderheiten wie Kaviar oder Wodka. Aber sedeö Wort, das man sich lächelnd und mit Verbeugungen entgegenwirst. ist nicht mehr spielerische, nichtsbedeutende Konversation, son- der» ernsthafte, oftmals sich in Verträgen niederschlagende erste Aussprache. Gerade weil dieser 7. November für den aktiven Wirt schaftler und Politiker niemals nutzlos bleibt, ist er so beliebt. Gerade weil die russische Botschaft den exterritorialen Boden ihrer EmpfangSsäle an diesem Tag« so neutral gestaltet — sieht man doch selbst zahlreiche sozialdemokratische ReichStagS- abgeordnete, die in härtester Fehde mit den Bolschewik! stehen —. wirb er von Persönlichkeiten aus dem Bereiche der verschiedenartigsten Weltanschauungen so gern ausgesucht. Ab gesehen davon, baß auch die beweglichen und neugierigen schönen und kostbar gekleideten Begleiterinnen der »großen Männer" gern einmal mit eigenen Augen sehen möchten, was sich hinter den Mauern des Hauses unter der großen roten Fahne mit Sichel und Hammer denn eigentlich ereignet. Vermischtes. Das Grab im Weltmeer. Seit 190» breizeh« SchisfSnnfälle mit über 1NV Tote«. — ..Eastlanb" 1918: 181« Opfer; -Titanic" ISIS: 1S«1 Opser. - Kein Untergang deutscher Schisse mit über 1«« Tote«. Di« „Prtnctpessa Mafalda", die aus der Höbe von Bahia mit Svv Reisenden untergtng, war eines der schönsten Schisse des neuzeitlichen Ozeanverkehrs. Der ISO Meter lange Dampfer erreichte eine Fahrtgeschwtnbtgkett von 18 Meile« tu ber Stund«: er vermittelte den Verkehr ans der Linie Genua und Barcelona nach Rio de Janeiro. Lnxnriö« ans. gestattet, war er auch mit allen technischen Schutzmaßnahmen gegen vorherzusehendr Unfälle — doppelten Bode», master, dichten Abteilungen usw. — versehen. Aber gegen Kota« ftrophen ist auch der klügste Ingenieur machtlos. Da» beweist wieder elnmal der Untergang birse» stolzen Schiffe», da» -uru»r«tfende und Auswanderer nach den lockenden Gesildeti Südamerikas trug, da» bewies ln diesem Sommer ber Absturz beb Verkehrsflugzeuge», unter dem der Botschafter v. Maltzau mit vier anderen Fahrgästen den Tod fanden, und da« de- wtesen dt« groben Schifssunsällr, die sich in den letzten dreißig Jahren ereigneten, trotzdem gerade die letzte« Jahrzehnte ungeheure Fortschritte auch aus dem Gebiete d«S SchtsfSbaueS brachten. Freilich ist der Verkehr auf dem Wasser an sich weniger gefährlich geworden als in früheren Zetten, wo jeder Sturm Dutzende von mehr oder minder schweren SchissS- oerlusten brachte. Die Schisse sind stabiler gebaut, ber Melde dienst ist aus baS gewissenhasteste eingerichtet. Trotzdem er. eigneten sich in den Jahren seit der Jahrhundertwende bis heute nicht weniger als 18 GchissSunfälle, bet denen sedeSmal mehr alS 190 Personen ihr Leben etnbüßten. Dabei ist der Untergang des englischen Riesendampsers „Titanic", der 1912 an ber nordamerikantschen Küste mit einem Eisberg zusammenstteß und !Ü01 Opser in die Tiefe riß, noch nicht das größte Unglück gewesen. ISIS wurde der amerikanische Dampser „Gastland" ln Chikago, der bet einer Vergnügungs fahrt auf Grund geraten war, beim Anlaufen der Maschinen umaeworsen. Dabet fanden 1810 Personen den Tod. Ein Jahr vorher stieß der englische Dampfer „Empreß os Jreland" im St.-Lorenz-Strom mit einem Kohlendampfer zusammen und sank. Dieser Unfall verursachte 1082 Tote. Der Unter gang der torpedierten „Lusitania" forderte 1500 Opfer. Unter den Schissen, die seit 1900 bet ihrem Untergang mehr als Illv Opfer Mitnahmen, befindet sich kein einzige« deutsches, von den Kriegsverlusten natürlich abgesehen. Sie gehörten ihrer Nationalität nach zu Frankreich, England oder Amerika. Ueber 1000 Tote gab rS bei der Explosion de» französischen Kriegsschiffes „Jena", das 1008 im Hasen von Toulon unter gtng. Verlustreich war auch daS Jahr 1904. Am 1k. Juni brach aus dem Ncuyorker Ausslugsdampfer „General Slocum" Feuer aus. Die FeucrSbrunst zerstörte das Schiss voll kommen. nicht weniger als 78» Menschen kamen dabei um das Leben. Wenige Tage später — am 4. Juli — scheiterte das dänische Auswandererschifs „Norpe" an einem Riff und ver ursachte 087 Tote. Die nächstschwere Katastrophe war ber Untergang deS britischen Dampfers „Lien-sching". der mit S8N Fahrgästen und der Besatzung aus hoher See versank. 22^ Opfer forderte das brasilianische Linienschiff „Aquidaban", das 1006 explodierte. Der brasilianische KrtcgSmintster befand sich gerade an Bord: er wurde ebenfalls ein Opfer des Un glücks. Zahlreiche Deutsche kamen um, als 1908 der englische Pasiagierdampfer „Berlin" der Linie Hoek van Holland im Sturm strandete. Unter den 129 Toten befanden sich viele deutsche Reisende. 168 Opfer gab es wieder aus einem explo dierenden französischen Linienschiff, und zwar aus der „Ltberts". die im Jahre lSll im Hafen von Toulon unterging. Durch eine Dynamttexplosion wurden iSi3 im Hafen von Baltimore zwei Schiffe zerstört: Verlust: 190 Tote. Im selben Jahre geriet der Holländer „Bolturno" aus hoher See in Brand. 186 Opser forderte hier da« Meer. Im Oktober 1918 stieß ein auS Westasrika kommender Dampser im Hafen von Liverpool mit einem auslaufenden Dampfer zusammen und sank. 206 Tote waren hier zu beklagen. ' DaS schwarze Jahr 1927 hat seinen traurigen Ruf als Katastrophensahr aufs neue bestätigt. IFortletzuna siehe nächste Drtte.1 1 vGi»eQ-8trün»p1e 2» reine Voll«. «ct,M»r, unri lerdiH »errea-Zorlceo r-n-vov. moüerne feequarämaeter . . . äw Hio«i.-Ltrünipte r. Voii-, -A « t geetrickl«. leediD. OrSse 1 M Schnell llep victselisslliollste 7xp füi' ösn Irans- povt von Waren u. Wern jeglieker sirt! kr diotvl den sein- wichtigen Vorteil, »uller l.lvf«rung«n leichteren Eswleht» auch schwerer« pravttten In kürrsrtvr prlst, ck. k. mit der mittleren Eeschwindigksit eines Personenwagens überall bin. selbst über weite Strecken, befördern ru können Oie sich hieraus orgvbencte vielseitig« Verwendungsmöglichkeit des Wagen» in jedem Betrieb gewährleistet vor allem bedeutende Ersparnisse an Transportkosten. Wir liefern den Wagen als Pritschen- und Kastenwagen In normaler Ausführung sowie mit Aufbauten für alle erdenklichen Tweek«, ferner als Krankenwagen, peuorwehrwagen. Omnibus usw. lntersssenten unterbreiten wir gern unverbindliche Vorschläge. — Ol» nicht ru üderdloiende Qualität der Ausführung des Wagens verbürgt denkbar grüüt« Betriebssicherheit und eine fast unbsgronrt« SebrauchsfSklgkolt. Süntzligrt« prei»« un«i rr»k,lung«-va<1ingungenl ..pncnomnicc" äia>c»i6c8c^86»kff. emiWiir I» veeochch», vk,,to-V«ra»»k»0e». ». d. proper StroS« <1. 7». riR» uixi 27«8. , i