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F ünfzehnt es ABONNEMENT-CONCEBT im Saale des Gewandhauses zu Leipzig, Donnerstag, den 3. Februar 1870, Erster Theil. Ouvertüre zu „Jessonda“ von L. Spohr. Concert Hmoll für das Pianoforte von J. N. Hummel, vorgetragen von Herrn Sigismund Bhimner aus Berlin. Scene aus „Euryanthe“ von C. M. v. Weber. Die Soli gesungen von Frau Peschka Leutner und Herrn Ehrke. Der Chor gesungen vom Pauliner Sängerverein. Euryanthe. So bin ich nun verlassen, So muss ich hier erblassen Im öden Felsenthal, In Einsamkeit und Qual! Hier dicht am Quell, wo Weiden steh’n, Die Sterne hell durchschauen, Da will ich mir den Tod erfleh’n, Mein stilles Grab mir bauen. Wohl kommt auch Er einst weit daher Und findet kaum die Stätte mehr — Dann rauscht ihm sanft die Weide zu: Sie fand von Lieb’ und Leide Ruh’! Die Blum’ im Thaue spricht: Nein ! sie verrieth dich nicht! Chor. Die Thale dampfen, die Höhen gliih’n ! W"elch fröhlich Jagen in Waldes Grün! Der Morgen weckt zu frischer Lust, Hoch schwillt die Brust, des Siegs bewusst. Dringt muthigdurch Schluchten undMoor, Lasst schmettern die Hörner im Chor: Ihr Fürsten der Waldung', hervor! Nun freudig sieget das goldne Licht! Vom Bogen flieget des Pfeils Gewicht! Ereilt den Aar auf luft’gem Horst, Erlegt die Schlang’ im dichten Forst. — Wohlauf denn durch Schluchten undMoor, Lasst schmettern die Hörner im Chor: Ihr Fürsten der Waldung, hervor!