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Vorschreitend bis zu des Muthes Ziel, Stiessest du an Dike’s hohen Thron Gewaltig an, verwegnes Kind! Du kämpfst wohl aus denKampf des Vaters' Chor. Fromm handelt, wer die Todten ehrt; Doch dessen Macht, dem Macht gebührt, Zu verachten, ziemt sich nimmermehr: Ja, dich stürzt’ dieeigneWahl in’s Unheil! No. 5. Strophe 1. Auch der Danae Reiz musste des.Himmels Lichtstrahl einst mit der Nacht tauschen im erzdichten Haus, und verborgen Im grabähnlichen Ruhgemach wohnen. Und doch war sie, o Kind, Kind von Ge schlecht edel, Und trug hegend im Schooss goldener Saat Ströme von Zeus. Ja wohl ist des Geschicks Obergewalt furchtbar; Nicht kann der Reichthum, Ares nicht, Kein Thurm ihr, noch des dunkle Schiff entflifeh’n, Da rings die Wog’ umbrauset. Gegenstrophe 1. Dryas zornigen Sohn, Herrn der Edonen, Als er wider den Gott frevelte, Hohnlachend band Dionysos, in Felsstarrende Kluft ihn einzwängend. Also schwindet in Nichts eitelen Wahn sinnes Wildaufbrausende K raft. Jener empfand’s, dass er den Gott Mit Hohnworten in wahnsinnigem Muth reizte, Denn gottentzückter Frauen Schwarm, Die Gluth des Evios wehrt’ er ab Und höhnt’ euch, flötenfrohe Musen ! Strophe 2. An der kyanischen Flut d?*s verschwis terten Meeres hin Dehnt sich Bosporos Strand und der thrakische Salmydessos, Wo Ares, im Land waltend als Gott, An Phineus zwei Söhnen Schaute die grause Wunde, Nachdem die ruchlose Gattin, blendend Der Augen Sterne, beide, nicht mit dem x Speere, nein, Ergrimmt ausstach mit blut’gen Händen, Mit ihres Webschiffs scharfen Spitzen. Gegenstrophe 2. Und es vergingen im Leiden die Elenden . über ihr Elend weinend, Entsprossen dem Unglücksbund der Mutter Die doch an dem uralten Geblüt des Erechtheus Theil hatte; Und bei den väterlichen Sturmwinden aufwuchs in fernen Grotten, Die rossereilende Boread’ aufsteilenHöhn, Ein Gottkind! doch auch sie ereilte Die Macht der uralten Moira, Tochter! No. 6. Strophe 1. Vielnamiger, Wonn’ und Stolz Der Kadmosjungfrau, du des stark Erdonnernden Zeus Geschlecht! Du Schutz der herrlichen Italia, des gemeinsamen Meerbusens Herrscher am Strand, Wo auch Deo thront! Hör’ uns, Baccheus, in Thebe, der Bacchanten Stadt, wohnend an Is- menos feuchtem Gewässer, wo einst Die Saat des Drachen aufspross ! Gegenstrophe 1. Auf dem Felsen mit dopplem Haupt Sieht dich des Blitzes Flamme, wo Korykische Mädchen froh Der Bacchen Tanz begehn. Dich sieht der Born Kastalia’s; Dich feiern nysischer Berg’ Anhöhn, Epheu’s voll; Dir singt grüner Strand, traubenbekränzt: dich griisst Mit festlichem'Hall Ein Chor heiliger Lieder, so oft Du Thebe’s Gassen heimsuchst.