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Seite 4 ..Dresdner Nachrichten' Seite 4 Donnerstag. 3. Oktober 2ir. TafleSqeschichte. De«tscke^ Reich. Das Leben des Prtnzregenten van Bauern war am Sonntag nach Beendig»»« der Vienne» bei der Nachhanieiahrt für einen Manien! stark bedroht. AIS der Er , rannte gerade, als der Wagen des Regenten vardeifuhr, zwischen Wagen und Pserde mit dem Hmterkorprr dinetn, w das; der Li-aaeii. in dem sich der Regent befand. stark in die Höbe gehoben wurde. Der Geistesgegenwart des LeibkulicherS. der die Pferde >a>t niamentan zum Stehen brachte, ist es zu verdanken. d>is 'chweres Unglück vermieden wurde. Die Umstehenden hatten bei die'ein Parsalle Gelegenheit, die hohe Geistesgegenwart des Regenten, der sich sofort aufgerichtet hatte und schon bereit war. eventuell eine» rettenden Ehrung vom Wagen zu thu». zu be wundern. Grat Waldrrsce wird nach einer dem Kriegervcrein- BezirkSvorstande in .Hannover gewordene» Mittheilung am Sonn abend nach .Hannover zurückkehren und am Sonntag eine Ehrung durch die Krieaervereine entgegennedine». Darnach scheint der schlimme Zustand seines Fußes iiuiiinekr gehoben zu sein. Es werden 70 Pereine mit etwa 2000 Mitgliedern an dem geplanten Feiizilg theilnehmen. Mit Sicherheit wird der Theilnahmc des FeldmarschaUS an dem slattfindenden Kommers eiitgegengesehen. Der Marinenialer Pros. Kart Saltzmnnii, dem unser Kaiser besonderes Wohlwollen enkgegenbrnigt. hatte sich vor einiger Zeit eine schwere Blutvergiftung zugriogen. Jetzt ist er nach langwierigem Krankenlager erfreulicher Weise wieder vollständig genesen. Er war aus diesem Gllinde auch der dieSiährige» illord- laudsrclsc des Kaiser? fern geblieben, ans der ma» den lnimer gut gelaunten Reisegefährten sehr vermiete. Korvettenkapitän Reihte, der Kommandant deS Kreuzers .Gazelle", hat, wie in Marinekreisen verlautet, nicht nur vor läufig Urlaub angetreten, sondern seine Entlassung einge- reicht. Pon Perhaudluuge» über Erwerb einer deutschen K o h len- siation iii holländisch Indien nwiß die Londoner „Fiiianz- Ebronik" zu erzählen Deutschland stehe im Begriff, in holländisch Indien und zwar auf Puli Wan eine Kohlcnsicition zu eriverben. Die Verhandlungen sollen im besten Zuge und dem Abschlüsse »ake sein. D b die Ütachriä't sich bestätigt, bleibt abzuwarte». Die Rleldung, die württcmvergliche Regierung beabsichtige, die Strafverfolgung gegen den „Stuttgarter Beobachter" e«n- ziistellen. wird ans Stuttgart seht als unzutreffend bezeichnet. Die Strafverfolgung wird sofort nach Beringung der Kammer wieder ausgenommen und noch vor Zusamiueutritl der Stände verhandelt werden. Zum G nmbiuuer Mordprozesse ist der „Deutschen Jnrisrenztg." vom DverkriegSgerichtSrath Meucr folgende Zuschrift zugegangen: 1. „Nach meiner vollsten Ueberzengnng ist nur Marte», kein Anderer der Tkätcr gewesen. Meinem diesbezüglichen, in allen Details begründeten Anträge ist daS DbcrlriegSgericht gefolgt »nd hat das Schuldig ausgesprochen. 2. Nach meiner vollsten Ilcberzcugung liegt aber nur Todtichlag vor, weil »ach. meiner ausführlichen Darlegung Marten den betreffende» Entschluß ! erst ganz kurz vor der Thal — etwa 6 Minuten vorher — im Jähzorn und in seinem angetrnnkenen Zustande, beim plötzlichen! Anblicke deS StumbrieS und nach der Drohung „Farbe bekennen" ! gefasst und dann, ohne bei den schnell folgenden Einzclakten zur lieberlegung zu kommen, in aller Hast auSgeführt hat. Eine vor? gängige ruhige Verabredung mit seinem Ddeilnehmer kann meiner lleberzeugung nach nicht slattnesnnden habe», vielmehr nur eine eilige, kurze Verständigung ans dem Hofe oder in dem Durchgänge nach zuiülligcni Zniammentressen." — Dazu bemerkt die „Deutsche Juristenztg." ihrerseits: „Wir haben die vorstehende Zuschrift gem zum Abdruck gebracht, weil es unser Prinzip ist. auch den anderen Dheil zu hören, lins will aber scheinen, als bliebe nach wie vor unaufgeklärt, ob es wahr ist, daß der Herr Staatsanwalt die von! nnS aus den Tageszeitungen wiedcrgegebenen Worte gebraucht hat:! „Wo der Dhäter ermittelt ist. muh auch die Strenge des Gesetzes j walten. Auf Mord steht Todesstrafe, und vor der Todesstrafe! schreckt man gemeinhin zurück. Ria» klammert sich an ein Minimum.! wenn die positive Unterlage fehlt. Dch bitte Sie also, nicht ans s Mord, sondern meinem Anträge gemäs; auf Todtichlag zn erkennen." Wir hatten es für unglaublich erklärt, daß ei» Staatsanwalt diele Worte gebraucht haben könne, und können es noch immer nicht! glauben," Die Staatsanwaltschaft zn Düsseldorf bat daS gegen den K»plan Schwippert wegen Freiheitsberaubung und Per-! ächtlichmachnng von StaatSeinrichtungen eingeleikete Strafver-! fahren nunmehr endgültig eingestellt, doch schwebt gegen deiE genannten Geistlichen »och eine Privatbeleidignngsklage des i Arbeiters Faßbender. Es handelt sich im vorliegenden Falle um! jenes aufsehenerregende Vorkommnis;, bei welchem der Hinge! Kaplan dem Arbeiter den Zutritt zu seiner sterbenden Frau per-! weigerte und dessen Ehe als „Konkubinat" bezeichnen:. Der n a t i o n a l > o z i a I e Vertretertag in Frankfurt a. M. beschönigte sich deS Weiteren mit dem Thema: „Rationale und soziale Fdeen in der Ausgestaltung der deutschen Kolonialpoiitik." ! iBerichterstaltcr Pros. Dr. Ratkgen-Heidelberg.s Es lag eine! Reibe Leitsätze vor, von denen der wichtigste der von Damaschke' beantragte ist: „Das Ziel der Kolonialvoluik darf nicht fein die; einseitige Ausbeutung des .Koloniallandes zum Portheile des! Mutterlandes. Es soll vielmehr sein die Entwickelung der Hills-! auellen der Kolonie zum Besten der Gesaiiinitbeit und die Er-! leining und Hebung der Kolonialbevölkeruiig. Die entscheidende' Voraussetzung dafür wirs die richtige Behandlung des Bodens wim der nicht kavilalislstchen Sonderinteressen ausgeliesert werden! darf." Es wurde schließlich beschlossen, den Vorstand z» beans-« tragen, aus Grund dieser Leitsätze ein Kolonialprogrannn aus-! »arbeiten - Lehrer Fr Wvlsi-Berlin sprach hierauf über: „Unsere Taktik bei den Gemeindewahlen." Der Redner bestir- ooAete folgenden Antrag: „l. Wir machen es unseren Freunden ,air dringenden Pflicht. sich in ihren SrtSvereinen ständig und planmäßig mit Gemeindepolitik zu öe'chüsiigen, sowie die Bestreb- nngen der am Orte besindlichen unpolitischen Vereine, die sich in der Richtung unseres Gemeindevroaramins bewegen sz. B. der Mietber-, Bürgervereine ustv.s, durch Beitritt und rege Mitarbeit in fördern, 2. Die von Rationaljozialen organisirten Gemeinde wahlen kaben aus Gnind eines Wahlprogramms zu erfolgen, das nur die Forderungen unseres Gemeindevrogramms enthält und vei dem unsere Stellung zur Staatspolitik, abgesehen von dem allgemeinen liberalen Grundsätze der Selbstverwaltung der Ge meinden. ausscheidet, st. Diesem Grundsätze entsprechend sind die von Bodenreform- und Mietbervercinsgruppen unternom menen Gemeindewahlen mit demselben Programm überall ener gisch zu unterstützen." Der Redner bemerkte: Bei den Geineinde- nablen können die Nationalsozialen auch mit den Antisemiten zu- lainmengehen. Ob diese für höhere Getreidezölle stimmen, könne nicht m Betracht kommen, bei den Gemeindewahlen sei eben nur das Gemeindevrogramm maßgebend. Deshalb könnte man auch mit den Sozialdemokraten bei den Gemeindewahlen zu- ammengehen. Dies sei aber nicht ausführbar, da die Zozialdemo- 'ralen ein Zusammengehen ablehnen. Dagegen können die Na- i onalsozialen mit dem linken Flügel der Freisinnigen zusammen geben. wenn diese auch betreffs der Militär- und Marinefrage von den Rcitionalsostalen abweichen. — Graveur Haag-Frank furt: a. M.: Die Nationalsozialen seien noch zu schwach, um eigene Kandidaten für die Gememdewablen mit Erfolg aussiellcn zu können. Deshalb muffen die Nationalsozialen mit anderen Gruppen, die ihr Gemeindevrogramm theilen, zusammengchen. Wenn auch die Sozialdemokraten ein Kompromiß ablelmen, so iei es doch nothwendig, diese bei den Gemeindewahlen zn unter- nutzen, da die Sozialdemokraten doch den Nationalsozialen am nächsten stehen. Muse: Sehr richtig!! Im klebrigen erachte er den Zolltarif für eine Lebensfrage der Kommunen, deshalb müsse man. wenn man sich auf das kommunale Gebiet begebe, auch den Zolltarif in das Bereich der Erörterung ziehen. lBeifall.s — Buch- kändler Hcmvt-Leipzig: Er erachte es für nothwendig, daß d,e nationalsoziale Partei bei den Gemeindewahlen offen mit ihrem Namen auftrete. All' die kleinen Leute, die durch die gesteigerten Miechrn nsw. bedrückt werden, dürsten mit Leichtigkeit gewonnen werden. Die Nationalsozialen in Leipzig haben, ihrem Partei programm gemäß, als Forderung u. Ä. ausgestellt: Abschaffung aller indirekten Abgaben. Wenn die Antisemiten, die ans anderem sei das ihre Sache. — Kassel bezeichnet«- es als , . . gemeindewahlen zu tragen. Man dürfe nicht einen Mann wegen seiner volitischen Parteiangehörig keit wählen. Deshalb dürfe man auch keinen Sozialdemokraten bei den Gemeindewahlen unterstützen. Die Sozialdemokraten haben für Gememdeangelegenbeiten im Allgemeinen ein zu ge ringe» Interesse. — Werkmeister BSrrn-Fraukfurt a. M: Es sei ja sehr bedauerlich, daß die ineisten Stadtverordnetrnkandidaten als Parteileute austreten, trotzdem halt« er es für nothwendig. auch die Sozialdemokraten zu unterstützen, wenn sie das Ver sprechen geben, für das Geineindewahlprogramm der National- sozialen etnzutreten. — Pfarrer Esenwein-Langendentigen: Er stimme dem Vorredner bei. daß man sich durchaus nicht vor dem „rothen Gespenst" fürchten solle. In Reutlingen sei ein National- sozialer in die Gemeindeverlretung gewählt gewesen, dieser lein Lehreri sei aber vom Konsistorium nicht bestätigt worden. Oesterreich. Im Wiener Gemeinderath brachte Bürgermeister Dr. Lueger ein Schreiben de» preußischen Majors v. Förster zur Verlesung, worin dieser den derrlichlten Dank für den Vvn der Wiener Bevölkerung dem auS China heimkebrende» Bataillon bereiteten Empfang auSspricht. der einen neuen Beweis für die zwischen beiden Herrschern und ihren Monarchien bestehende BundeSsreuiidschast bilde. Ungarn. Zu Ehren des statistischen Kon greis es fand in der Königlichen Burg i» Budapest ein Empfang statt, wobei der Erzherzog Joies August den Kaiser Franz Joses vertrat. Ai» Empfange nahmen säinmtliche Minister, läinintliche Würden träger und die dortigen Vertreter der auswärtige» Mächte Tbeil. Frankreich. Die Generale Lebelin »nd Laveuve checkte» einem Berichterstatter mit, daß ihr Austritt aus dem Ordensrath der Ehrenlegion keiiieSwegs einen Protest gegen den neu- ernannten Großkauzler, General Florentin, bedeute. Sie hätte» es aber für ihre Pflicht gehalten, sich mit dem General Davoust solidarisch zu erklären, welcher nur deshalb geniaßregelt sei, weil er sich geweigert habe, den vom Staatsgerichtshvs verurlheilten Grafen Lur-SaluceS aus der Ordensliste z» streichen. Bon Seite» der Nationalisten wird behauptet, daß auch die übrige» militärischen Mitglieder des Ordensratkes, sowie der Akademiker Sullv-Prudhoinme ihre Demission geben wolle». Noch einer Ausstellung deS Ministeriums des Jnnem giebt eS in Frankreich 152 Männer- und 1511 Frauenorden: von dielen UM Orden wäre» bisher910 behördlich genehmigt, 753 nicht. Letztere besäße,, 9292 Orden? Niederlassungen. Bi» jetzt haben nun 535 von ihnen mit 6366 Niederlassungen die Genehmigung »achgeincbt. Die Karmeliter, die bereits ansgrwandert waren, kamen wieder zurück und unterwarfen sich für elf Niederlassungen dem Pereinsgesktz. Offenbar herrschen in Orden-krriscn zwei Strömungen, und viele Orden wissen noch nicht, welcher sie folge» sollen. Italien. Der in Rom verhaftete russische Anarchi st Fürst Nakachivze wurde wegen Uebertretung des Auswandeningsbefehls zu 20 Tagen Geiängniß vernrtheilt. Türkei. In Sniniu an. Schwarzen Meer sind 6 Pest - fälle vorgekvmme». Der Gesuiidheitsrath ordnete infolgedessen für die Hkttnnste aus Sanis» eine lOtäaigc O.narantäne nn. — Lin Bord de» österreichischen Dampfers „Maria Theresia", der am I->. Sevtcmver von Konstantiiiovel cibgegaiige» war und am 2t>. September in Alexandrien eingetroffrn ist. sind st Personen an der Pest erkrankt. Amerika. Unter dem Eindruck der allgemeinen Entrüstung über die Ermordung des Präsidenten »nd angesichts der Nachricht, daß da? Volk in Buffalo an dem Mörder seine Wuth auSlasse» wollte, veröffentlichte die New-Porker „Sun" in Spenscbrist folgenden höchst bemerkenswerthcn Artikel: „Der Augenblick ist dazu angetban. in den eigenen Busen zu greifen. Leidenschaftliche Verwünschungen der mörderlichen Thal und ohn mächtige Wullianshrnchc darüber sind nicht am Platze, mögen sie auch noch so natürlich sein. Diese Gicnrllhat wisst da? Herz der Nation, doch es ist nur eine der vielen Greuelthnten, welche de» amerikanische» Namen schänden und die man nicht auf eine» elenden Polen abladen kann. Der Geist der Gewaltthätiakeit i» Wort »nd Tbnt, die Verachtung der Rechte Anderer herrscht weit und breit. Ein Land, in welchem Llnichmorde und Verbrenn ungen am Piabl üblich sind, in welchem Männer »nd'Frauen, die Arbeit suche», angegriffen, verstümmelt, getödlet oder durch organisirle moralische Foltern zum Selbstmord oder Wahnsinn ge trieben werden, ist ein Land, in welcher» gewaltthälige Attentate, oder wie ma» eS sonst nennen niaa, nicht ungewöhnlich, sondern häufig sind. Wo immer in den Vereinigte» Staaten das Gesetz verleugnet und an feine: Stelle der Witte Einzelner gesetzt wird, da herricht der Geist des Attentats. Von der Bahre William Ria: Kinieu'S muffen Gedanken der Rache an seinem Mörder kern »Denn die Liebe erwacht' von Diene Beber und tzer Sch „Lnuli» d , p o Ic« n - von Tristaan Bernard zum erste» zur Aufführung. Tie Vorstellungen beginnen Halo 8 Ubr. t heute und niorgen die Operette ufführung. Sonnabend gebt die perrtl« .Iadwtga" zum ersten Male in von dem private» Rachedurst, der aus der Zeit der Barbarei stammt, und von der hysterischen Uebenciztheit zu be'reien. die zu Ausschreitungen in Worten und Thalen fuhren." Afrika. Ans der Kaphalbinfel ist ein neuer Ausbruch der Pest sestgestelir. Drei Eingeborene in Maitland sind von der Seuche berallen worden. Es verlautet in London, daß neuerding? beträchtliche Ver stärkungen nach Südafrika geschickt und daß mehrere Miliz- Regimenter wieder neu gebildet werden sollen. Auch soll eine Anzabi von Truppen, weiche in Indien stehen, nach Südafrika gesandt werden. Am, 10. September ist von den Bevollmächtigten der Süd afrikanischen Republik an den Verwailungsrath des Schieds gerichtshofs im Haag das Ersuchen aerichtet worden, er möge England aussordern, sich der Entscheidung des Schieds- aerichtshoss hinsichtlich der dem Kriege in Südafrika zu Grunde liegenden und in ihm hervorgetreleilen Streitfragen zu unter- wenen. Professor Tr. Niemever in Kiel bezeichnet in der „Dtsch. Juristen-Ztg." einen solchen Schritt als thatsächlich aus- sichtslos und rechtlich unmöglich und begründet seine Ansicht u. A. wie folgt: Es muß daran ennnert werden, daß der Ausdruck „'l'rikuual nrditrul" oder „Schiebsgcrichtshof" Mißverständlich ist. Es giebt im eigentlichen Sinn keinen Haager Schieds- gerichlshof. Es giebt auf Grund der Akte vom 29. Juli 1899 im Haag,Einrichtungen, welche die Konstituirung von Schieds- gerichtshösen gegebenen Falls erleichtern, sowie deren Verfahren in bequemer Weise vorbereiten und fördern. Hier ist nur ei» Rahmen gegeben, in welchen künftige Schiedsgerichte eingesügt werden können, der aber zunächst des gewünschte» Inhalts ent behrt. Die unbedingte Voraussetzung für irgendwelche materielle Thätigkeit des sogenannten Tribunals ist die. daß zwei streitende Mächte sich darüber aeeinigt haben, daß ein Schiedsgericht ein gesetzt werde. Kein Wort der Konvention giebt einem der drei Glieder des Apparates das Recht, geschweige die, Pflicht, einen einseitigen Antrag auf Einleitung eines Schiedsgerichtsver fahrens entgegen zu nehmen und an den Gegner zu bringen. Das. was der Burenantrag dem Konseil zumuthet, wäre völker rechtlich eine Vermittelung, rnöckiation, ein Vorgehen, welches diplomatisch-politischer Natur und nach geltenden Grundsätzen lediglich den souveränen Regierungen Vorbehalten ist. ß Im Reeden,theater „ „Die Landstreicher" zur neue Dellinger'sche Op Scene. ck Dresdner Musikschule (Direktor R. L. Schneider). Da» Programm de» am 8. Oktober in, Musenhauir staltsindenden FreistellenconcertS wird enthalten: Gluck-Mottl, Balle» mite für Orchester: Mozart, Arie der Donna Anna auS .Do» Juan": „Crudele": Hanoi,. 1. Satz de» CelloronrertS, und die Pastoral-Stnionie von Beethoven. 's Vor einigen Togen verschied in Weimar im Alter von 84 Jahren der »in die Entwickelung der einst von Goethe gegründeten freien Zeichenickule Weimar» hochvkrdirn'e Pros. Siat Armin Thow, der letzte der Allweimaraner, der sich noch recht wohl auf de» alte» Gortkie und sein Haus zu besinnen vermochte j- „ F lo v i o u n d F l a v i a ' , da» neue VerSlustspiel in drei Akten vo» Franz von Schönthan und KopvelZLllseld — die Ver fasser nenne» es „ein Schclmenstück" — geht am 19. d» M. zum ersten Male im Berliner König!. Schauspielhause in Scene j- Die Zukunft des Prinzregententheaters in München scheint, nach den Ergebnissen der EröffnunaSvor- stellungen, vollständig gesichert. Man hatte spät, im Anschlüsse a» Bayreuth und mit den dort nicht gegebenen Werke» Wagners, begönne». Di« Einnabmen dürfte» sich aus säst eine Viertel million, der Durchschnitt für den Abend aus 12000 Mark be laufen, das ist daS Dreifache der mittleren Einnahme des Hos- theaters bei de» „Frenidcnvorstellungcn" oder im Berhältniß der beiderseitig vorhandenen Plätze iund 1000 gegen 2500 im Hoi- theateri das 7>..sache! Dir Iahrespachtsumme. der größte Theil der neue» Ausstattung, die Ertrahonorare für die Gaste, auch in Ehor und Orchester, sind dadurch gedeckt, und neben den unge wöhnlich hohen Einnahmen des Residenztheaters in den Mozart- Wochen ein Mus vorhanden, auch wenn irden Abend etwa 1000 Mark ilO Proz.) Tantck-me c>» die Erbe» Richard Wagner's >» Abrechnung gebracht wird — kurz, ein Resultat, zu dem mau Herrn v. Poffarl und der Stadt gratuliren darf. In acht Tage» wird sich das neue Haus dem gesprochenen Wort gegenüber z» bewäbren habe»: die„Räuber", „Gütz". „Macbetb'stehen in naher Aussicht, inzwische» werden auch Versuche zur Verbesserung der Akustik unternommen, und hoffentlich das versenkte Orchester etwas wohnlicher und den jeweiligen Zwecken anvassungssäbiaer gemacht werden. Der nächste Sommer wird, da Bayreuth wieder spielen dürfte, voraussichtlich denselben Werken gegenüber stehen wie Heuer, nur soll früher, schon am 7. August und um 4 Uhr. be- gönnen werde». Vielleicht erlebt man es auch noch, daß man ein Wagner-Festspielhaus nicht entweiht glaubt, wenn man darin Musterausführungen von Beetlioven's „Jidelio", Mozarts „Zauberflöie" oder einer anderen klassischen Oper veranstaltet, hat doch sogar Richard Wagner, der überhaupt nickt so intolerant war, wie die, die sich nach ihm nennen, solches für sein Bayrcuthcr Haus i» spätere Aussicht genommen! r Am 30. September hat in München durch Fkeischmann's Hoskimstbandlung die Versteigerung der Kollektion Iobn ?> vnng auS Dresden stattgesunden. Der Totalerlös war annähernd WOOO Mk.. nachstehend die größeren erzielten Preise. Achenbach Andreas. Auf hoher See 2600 Mk.. Adam Julius, Die Familie 600 Mk.. Brandt Joses vvn. Uebergang am Do» Mk., Buchbinder S-, Der Maler 550 Mk., Conti Tito. Junge Flvreiitinerin lM Mk.. Diez Wilhelm vo». Bei der Parade 1225 M.. Douzette Louis, Schneelandschnft 600 Mk.. Gaisser Map, Gute Nachrichten 3350 Mk., GallegoS F.. Am Standesamt 27.50 Mk., Grützner Eduard, Lritiü sieat Ueu» sto. 5700 Mk., Hartman» Ludwig. Vor dem DorswirlhshniiS 1500 Mk., HosnerJ. B.. Im Stall -1.50 Mk.. Kanfsmann Hugo, Einkehr aufder Alm 2700Mk.. Kaufsnuinn Hugo. Bei der Sennerin 1010 Mk.. Kaufsmann Hugo. Der Dorswirlh 670 Mk.. Kaulbncd Fritz August von. Ter Antrag 33.50 Mk.. Kieiel Conrad. Die Sknivlnr 1450 Mk., Kowalskh A. Wierusz von. Schlittenfahrt 1300 Mk., Kowalski, A. Wierusz von, Im Winter 900 Mk.. Kronberger Karl, Ter Biertrinker 900 Mk.. Leibi Wilhelm c. Männlicher Studienkopf 2500 Mk.. Lcnbach Dr. Fra», von, Fürst Bismarck 5100 Mk., Lenbach Dr. Franz vo». Dainenbildiiiß 3000 Mk.. Lenvacb Dr. Franz vo». Weiblicher Studienkops 730 Mk.. Lenbach Dr. Franz von, Kinderkövscheu 500 Mk.. Lier A. i. Im Späthelbs, 2500 Mk.. Löwiih Wilhelm. Tie Stichiamniler 910 Mk., Luttervtb A.. Frühliiigslandschast 650 Mk.. Mar Dr. Gabriel von. Gleichen 2950 Mk., Mar Dr. Gabriel von. Sonittagsglockeii 1700Mk., Mühlig Hugo. Heimsahr! 800 Mk.. Rau Emil, Vergeblicher Versuch 1200 Mk., Schleich Robert. Markttag 1010 Mk.. Schleich Robert. Kriegsicene 4«iO M!. Seitz Anton c. Verwaist 1910 Mk.. Sperl Jvdann. Sonnlags morgen 800 Mk.. Zimmermann Ernst, Der Raucher 570 Mk. ß Mil der Fortführung der Ranrrnther Bühnenfest- spiele im nächste» Jahre ist es doch nicht io sicher gewesen, wie es vor einigen Wochen allgemein hieß, denn es kommt setzt die Nachricht ans Banreiith. daß eine Brralhuna über diese Angelegen- beit erst in der zweiten Hallte des nächsten Monats in „Wahnsned" stattfiiiden werde. Z Meisterschullehrer. In Stuttgart ist es Parier, In Leipzig Reiten au er. In Wien, da ist es — Eisig! Lvort - Sta«1,rtck,ten. (Gemeldet vom Sportbureau Waifenhauostraße IS). Bei den gesiriae» Rennen zu Berlin-Wcüend siegten !. Rennen: PolukarpuS. Kellnerin, Waisenknabe «Tot. «t : >ü: 2ö, 27, 27 : 2g>. 2. Rennen : Aller, Diamond Siar, Fred Wilkes <Tot. 1L : IN »6, 32, 34 20s. 3. Rennen: Winde, Bandit, Pinie <Tot. Nt : 1»: 67, 70, 124 : SNs. 4. Rennen: Immergrün. Artillerist, EI» See A. <Tol. l<4 : 10: k«, 43. 74 : 20». 5. Rennen : Drall, Rodert See Siele, Mis; Litton Mao (Toi. 2» : 10: 28, 2l : 26». 6. Rennen r Oakwood Bau, Llzzi SimonS, Hofmeister <Tot. 61 : 10, 42, 52 : 20>. LvelterberiAit des Kal. Sächi. Meirorowp. Institut» in Chemnitz ral.« . . vom 2. Oktober, 8 Uhr Morgen» (Temveratur nach CelsiuS). Var.! wind. I Wetter. , Lp. Neueste Dratitmeldungen vom 2. Oktober. *Kiel. Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen sind Nachmittags nach Spala abgcreist. um das russische Kaiserpaar zu besuche». * Gelsenkirchen. Die Zabl der Tvvh userkrant un gen im Stadt- und Landkreise Geilenkirchen betrugen Nach mittags 770 und sind seit gestern Vormittag um 48 gestiegen. Tie Sterblichkeit ist im Allgemeinen gering: einzelne Erkrankte sind bereits entlassen. * Breslau. Tie Abendblätter melden: Im Bahnschachte .Königsgrube" bei KönigShütte wurden durch beiabfallende Kohle 4 Mann verschüttet. Die AnSgrabungSarbeiten dauern fort, es ist aber wenig Aussicht auf Rettung vorhanden. * Könitz. Der Erste Staatsanwalt Schweigger stellte da» Verfahren gegen den Fleischermeister Adolph Lewy und den Fletschrrgescllen Moritz Lewy wegen Morde» bezw. Theilnahme an dem Verbrechen ein. Ten Ersten Staatsanwalt bei dem Landgericht zu Berlin letzte er davon zu den Strafakten wider Böttcher »nd Genossen in Kenntnis;. * London. Lord Kttchener berichtet: Dir Engländer hatten bei dem abgeschlagenen zweistündigen Angriffe Telarey's auf das Lager Kekewlch'S 33 Tobte und 128 Verwundete, darunter 16 Offiziere. Auch die Verluste der Buren sind beträchtlich. Knust und Wissenschaft. ck Die Königl. .Hofoper giebt heute Beethoven'» „Fidelis". Im Köntgl. Schau,pirihause gelangen das dreiaktlge Lustspiel reo vvrzzv ISw.'haldded. i4IS «« 080 lklchtd-ldd-d. js-lv 72 l still ^ollkni. Null 755 <> , 8l 80 85 -.8 mäßig bedeckt 88k>lZ0 leicht bedeckt 87! still M-bei 88! still -»lebet 871 still sRebei 87 'o «eicht Nebel I» >0 letchtdedeckt vk». tzvor.I Hamburg Helder Lctll» Münster llterltn Karlsruhe Frmiii.«. Metz Par»« München Chemnitz Minimum und Ntederichltig« werden am Mitra, »dgeleien. Der 1. Oktober verlies durchweg Wied« beiter, trocken und «arm. nur am Futttelbera stellte sich Vormittags ganz geringer Reaensall «in. Dl« Temveraiur schwankte ,milchen einem Minimum von 4 Gr. tReidenbain, und einem Maximum von 23 Gr. <Bautze»>. Ihre Mitielweithe waren i»l «Lr>. Stornow. «lacklod Shristtansd Skude-nä« Stockholm Kopenhag. Memel Swtnem. Stagen Sylt «tnd. ' Wetter. letchtiDunst leicht bedeckt L« I still , halb de*. 8«, 8 ZV Iktcku b,deckt Kit 80 leicht« heiter «t 80 müßig Dunst 6t !-kO leicht wolkig 64-0>'0 leichtihalddod. «'sv «4 .ONO Nicht tzaidbtd. liicht wölkt. 4-ii 4" 8n Rückgang im Luftdruck eingeireten; am bSäcken ist derselbe im nördliche» Norwegen. Unter östlichen Winden ftndei zuncbmenbe Bewölkung statt, die zu einem weiteren Witterungsumlchlag sichren dürste. Dresden, 2. Oktober. Barometer von Ovttter Wiegand (vorm. Otto BL,old), Wallstraße 2. Abend« 6 Ubr: 755 Millimeter, 5 gesallen. Lugsichten: Beränderlich. Dbermometrogravh nach Celsius. Temperatur: böckcke 20 Gr. Wärme, nlebriasie 8 «Kr. Wärm». HeU«. Südostwind. LSasierstand der «lbr und Moldau. «udwei« vra, «ardubttz M«Mik d«tt»«r>tz 1. vkt»d«r —2 ,«»» —« —« ^.»7 — t«!> 2. c>ktoh«r — i — « — 42 — 78 — 80 — >70 Mir ««sere Hausfra««. Wa» speisen wir morgen? Für höhere Ansprüche: Grüne Suppe. Kabltau mit Sensbutter. KalbSsricandrau mit Blumenkohl. ReiSkuche« mit Arpsel». — Für einfachere: Hollundersuppe. Gebackene Leber mit Kartoffelsalat. Reis-Aus laus mit Aepseln. 100 Gr. Reis wewrn in Liier Milch mit 50 Gr. Butter, 30 Gr. Zucker und etwa« vanille dick, aber nicht ganz weich «ingekochi. Crkaltel giebt man 3 Eidotter und den Schnee von 2 Eiweiß da,», iüllt diele Masse abwechselnd mit in Butt« und Zucker gedämplicn Apselscheiben in eine Lusiaussonn und bäckt sie bet mäht- g« vltze '5 Smnd» belldraun. Magenkranke cffcn Ginil Anger » l-ir-nkianidnat. beiter Qualität, mehrfach prämsirt. empfehle» »»«»»Ivr Li«., Weinessigsabrik, HoMes., Meisten. Urett von Produzenten bezogene abgelagerte Weine empfiehlt zu M. 1.10. I M. 1.80. 1.-M. 1.60 d 12 acr.. Karl Bahmauii, WaisenhauSslr 9, gegcnüb d. Een Zmdeaur- 18 al» »ltbeater.