Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.10.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011003019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901100301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901100301
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-10
- Tag 1901-10-03
-
Monat
1901-10
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.10.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Drerdner Nachrichten« '.'ir. 271. Leite 2. »» Donnerstag. ». Oktober Ii"»I Best. Idaeordnetenwahien: Gewählt »urd« seme, der ehemalige Prä,ident de» Abgeordnetenhauses Perczell, der ehemalige Vice-Präsidrnt de- Hauses Daniel, sowie die Agrarier Gros Merander Karolyi und Graf Zselen-kp. Meran. «Priv.-Tel.» Bom Erkenntnibsenat de» Krei«» aerichtS in Bojen wurde der wegen schwerster Verbrechen gegen die Sittlichkeit und anderer Uedettrettingen angeklagte 40,adrtge Meraner praktische und Krankenkassenarzt Dr. Aloi« Huber zu 18 Monaten schweren Kerkers verurthei 1 t. Paris. «Priv.-Tel.) Die üprozentige bulgarische vln- leibe von I2o Millionen .wurde zu 82>/, Prozent von hiesige« Banken übernommen. Benedig. DaS Königöpaar ist heute Nachmittag von Vier adgereisl. Die Bevölkerung bereitete ihm bei der Abfahrt lebhafte Huldigungen. Neapel. Die Kranken im Lazarett) von Nisida befinde» sich alle etwas besser. kW Personen, welche im Lazarett, isolirt wurden, befinden sich jetzt wohl. In Sau Giovanni a Tednccio ist ei» verdächtiger Fall anarmeldet worden. ES handelt sich wieder um einen Arbeiter, der in der Mühle beschäftigt war. die bereit- wegen eines PestfalleS unter den dortigen Arbeitern geschlossen wurde. ES scheint, daß die Mühle durch Getreide insiznt worden rst. welches dorthin aus dem Freihafen vor dessen Schließung gebracht wurde. Zürich. In der heutigen Generalversammlung der schweizerischen Nordost bahn zur Beschlußfassung über den Rückkauf waren von WO eingetragenen Aktionären mit 74163 stimmberechtigten Aktien nur 97 Aktionäre mit 34 946 Aktien an wesend. Da für eine giltige Beschlußfassung zwei Drittel der Aktien vertreten sein müsse», war die Versammlung nicht beschlußfähig; eS wurde die Einberufung einer neuen Generalversammlung für den 2. November beichlosien. bei welcher zur Beschlußfähigkeit nur »och ein Drittel der Aktien vertreten sein muß. Antwerpen. <Pnv.-Tel.) Aus dem französischen Kongo- gebiet wird berichtet, die Eingeborene» in der Gegend von Lagomo und am Ogre befinden sich seit Ende Juli inr Aufruhr und haben lO Faktoreien an den Ufern des Oare verbrannt. .0 Europäer wurden eingcschlossen: in der Umgebung befinden nch keine Truppen, die ihnen Hilfe bringen könnten. London. «Priv.-Tel.) Einer Brüsseler Meldung zufolge erhielten die dortigen Buren Berichte a»S Südafrika, wonach letzt über 25 000 Buren im Felde stünde», darunter 10 000 Kap- üolländer. — Dem für eine denrsche Iuwelierfirma aus Reisen be- nndlichen Kaufmann Paul Reiiersbach wurde in Leeds von dem ihm die Musterkästen nachfahrenden Kommissionär ein Juwelen - kaste n im Weiche von 40 000 Mk. gestoblen. Liverpool. (Pnv.-Tel.) Die bier adgehaltenen Auktio - ne» von Kammwolle brachten ei» Angebot von 4502 Ballen. 2>00 Ballen fanden Käufer. EgnvtijcheWollen erzielten '/«Pence höhere Preise als auf legier Auktion; dagegen ging Oporto rrnd Kassapbatchi um '/« Pence zurück, andere Sorten waren ver nachlässigt. Kopenhagen. lPriv.-Tel.) Kommandeur With. der Ehes des dänischen Panzerichisfcs .Odin', das inr Juli im Sund den englischen Dampfer .Alice" überrannte und arg beschädigte, wurde zu 6 Wochen Festungshaft und 40000 Kronen Schadeneriatz v e r u r r b e i l t. Bombay. Hier verlautet, der britische Kreuzer ..Highsiver" laute Bombay nur an. damit der Kommandant dieses Schisses das Marinedepot besichtige» könne, und der Kreuzer „Pomone" gehe nach dem Persischen Golf, um eines der nach der Heimath znrückkchrenden Schisse abzulöien. Diele Mitthcilungen wciien, wie man annimmt, daran! hin, daß eine weitere Aktion in der Koweit-Frage unwcihrichcinlich ist. kra»kfurr a. A4. (Schurz.) ckrebtt 198,70. riseomo 170,80. L)r««dner Sank 11S.40. Sraa:sr-ahn —Lombarden —. LauratzüU« —. Ungar. Gold vorlugteien —. Ruhi^. Var<». (8 Uhr -iachm. Rente»101,07'/.. Jtattener SS.10. Svanler 71,10. Vorttialelen —. Türken 23.75. Türkenloose 100,25 Lttomandan? 519.—. Lraats. da-n 674.—. Lombarden —. VLatt. VariS. krodukrenmarkr. Neuen per Oktdr. 20.85. »er Januar-April 21.70. matt. Spirituö per Otrbr. 28,00, per L>»auAugust 30.00, ruhig. Rubül per Lklbr. 61,50. per Januar»Äpn1 61.00. matt. Nmtterd.un. Produkten.Serichi. Leuen per Novdr. . per MLr» — -elchaitSlüs. Roggen per Oktober 119.--. per Mär; 123.—, weichend. London. Produktenmarkt. Getreidemartt still. Mehl mitunter »/i LH. niedriger Mai- '/, Eh. nirdrkger. — Letter: Regen. OerllicheS und Sächsisches. — Ihre Kaiser! König! Hoheit die Fra» Großherrogin von ToScana besuchte vorgestern mit der kleinen Prinzen», Margarethe La- Photographische Atelier von Kiinkhardt u. Eysse». Prager- slraße 2ch zwecks verschiedener photographischer Ausnahmen, — Se. Maicstät der König Kar genehmigt, daß der Baurath bei der StaatSelienbahiiverwalliiiig Toller in Leipzig das Ritterkreuz 1, Klasse des Herzog!. Sachsen-Erneslinischeir Hans- ordens annehme und trage. — Den, Lehrer Kr» nse in Kittlitz und dem Lehrer Kunze in Lausitz itl das Allnechtskreuz verliebe» worden. — Ter der Königl. Zoll- und Sleuerdireklion in Dresden als Reichsbevollmächtigrer inr Zolle und Stencr» beigeordnele Geh. RegierungSrcikh Dirkie» ist iliiter Verleihung des Reihen Adlerordens 2 Klasse mit Eichenlaub in de» Ruhestand versetzt und deshalb von seine» Dicnsigeschästcu entbunden worden. A» dessen Stelle ist vom 1. Lltvber ab der Gch. Regicriingsralh Eolomb in Magdeburg der Zoll- und Stciierdlrcktion als Ncichsbevollmächtigter für Zölle und Steiler» mit dem Wohnsitze :u Dresden beigeordnet worden. — Tein Lagerhaller August Lehmann in Mickten wurde eilern für sunsundzivanzigiährige der hiesigen Firma Earl -locker geleistete treue Tienstc das städtische Eyrenzeugniß an Rathsstelle verliehen — Nach einer 27iähngen Thätigkeit hat Herr Quell mal; i» Gottleuba sein Amt als Stadtkassircr »iedergelegt. Es wurde ihm durch Herrn Aiiitshauptmann v. Tender» am Dienstag das Albrcchtskreuz überreicht. — Ter Herr Kriegsm in isler Edler von der Planitz trisst heute Nachmittag in Begleitung der Herren Obent Barlcky und Oberbauraih Grimm zur Besichtigung von militärischen Neubauten ui E Kemnitz ein. — Wir erhalten folgende Zuschrift mit der Bitte um Ver- ossentlichunß: Wie wiederholt mitgetheilt, wird unter dankens- werther Initiative der Handelskammer von hiesige» Handels- und Gewerbesteuer, eine Vervollkommnung und Ausdehnung des Fernivrechbetriebs in Dresden angcsirebt und scheinen die diesbezüglichen Verhandlungen mit der ReichSvostverwaltung eine gedeihliche Entwickelung zu nehmen. Ein sehr werthvoller Fort schritt. dessen Mangel letzt wiederum für alle Interessenten lehr 'uhlbar ist und denen Herbeisührung schwerlich mit großen Mehr kosten und Umständen verbunden »ein dürste, würde aber damit gethan, wenn die kaiserliche Reichsposlverwalluiig sich entschließen konnte, den Fernivrcchbctrieb bereits letzt auch im Winterhalbinhr täglich Morgensum 7 U h r beginnen zu lassen. Wir geben diesem Wunsche Ausdruck in der vollen Gewißheit, daß mit «einer Erfüllung einem allgemein emvsundcncn dringenden Be darf» iß entsprochen würde. — Außer den üblichen Beschränkungen von Fahrgelegenheiten nährend des verkehrsarmeren Winterhalbjahres sind aus, den iachüschen Staaisbcwncn ab 1. Oktober aus Gründen wirtbschaff- sicher Art eine Anzahl Züge eingczogen worden, welche wilher auch während des Winters bestanden haben. Im Jitter- c;ie deS Reisenden und um Irrlhümern vor-ubeugcn, geben wir dieselbe», so weit cs hier einmündcnbe Linien betrisst, nachstehend wieder. Linie D re sden — Chemnitz — Reichenbach: Ter letzt 'Nachmittags 4 Uhr 40 Min. vom hiesigen Houptbahnhufc abscwrende Personenzuq verkehrt nicht mehr aus der Streue Dresden-Chemnitz, dafür wird aber der Nachmittags 4 Uhr 20 Min. von hier abachende Borortzug bis Freiberg ausgedehnt, auch hält der Nachmittagsschnellzug Dresden—München in Oederan. Ter Nachtversonenzua Dresden—Chemnitz—Reichen- dach i'Absahrt hier Nachts 12 Uhr) endet künftig- in Chemnitz. Au, der ganzen Strecke Reichcnbach—Dresden kommt der Nachffchrrcllzug — ab Rcichenbach früh 1 Uhr 55 Min., in Dresden Hauvibahnbos früh 5 Uhr 2 Min. — in Wegfall; die direkten, aus Bayern kommenden Personen- und Schiaswaaen werden mit dem früh 6 Uhr 55 Min. hier eintreffenden Personen- zuae befördert. Tie beiden Borortzüge 3 Uhr 40 Min. und 1 Uhr 37 Min. ab Tharandt nach Dresden werden zu einem Zuge vereinigt: dieser gehr Nachmittags 4 Uhr 15 Min. von rharandt ab und langt 4 Uhr 46 Min. hier an. Der Abends i Uhr 15 Min. hier ab,avrcnde Pcrsonenzug verkehrt nur noch bis Pottchappel, der ihm 6 Uhr 22 Mm. folgende Perionenzug nicht mehr nach Freiberg, sondern nur bis Tharandt. Letztgenannter Zug wird aber Sonnabends bis Klingenberg-Colmnitz geführt. Linie Dresden-G mittag« b Uhr 33 Min. von Schandau, sondern eintreffcnd« Persone aber der Abend- 11 von Bodenbach und mittag» 3 Uhr 4L ' 5« Mi» " "irna, der Abend« 10 Uhr 31 Mm. ant erst in Schandau, dafür bleibt Min. hier einlausende Personnr-ua n. Dir beide» Vorortjüge. Rach- n hier absahrend und Nachmittags 4 Uhr L« Min. hrer eintrefsend. verkehren nur noch bis und ab Mügeln. Linie Vreiben — M eigen — Döbeln-L er v-lg: Der Abend« g Uhr von Leipzig über Döbeln nach vier verkehrend« Personenzug tAnruntt Hauptdahnhvs 1 Uhr P Min. Nachts) ver kehrt nur noch an Sonn- und Feillagen br« Dresden, an den übrigen Tagen endet er in Nossen, Der Abend« 10 Uhr 34 Min. vom Hcmptbahnbose hier abgehende Personenzug verkehrt nur noch a» Sonn- und Festtagen tu« Döbeln, an den andere» Tagen endet er in Melden. Linie Dresden —Zittau- Reich ende rg: Di« beiden Schnellzüge 10 Uhr Abend« ab hier nach Rrichenberg und früh 7 Uhr 50 Mi l. an Lauptbahnhos von Rerchenberg werden nur noch bi« und ab Zrtiau geführt. Der Frühschnellzug von Zittau trifft aber im Wintersahrplane schon 7 Uvr 31 Min. Vormittag« aus dem hiesigen Neustädler Bahnhose «in und erreicht dadurch den mehrfach gewünschten An schluß an den Schnellzug nach Röderau—Berlin lAbfahrt Dre«- den-Neustadt 7 Uhr 29 Min. Vormittags). — Bei dieser Gelegen beit sei noch daraus aufmerksam aemacht, dah der Rachtschneuzug Berlin—Röderau—Dresden iAnkunft Hauptvahnhos hier 3 Uhr 16 Min. Nachts) nicht mehr in Pnestewi« und Coswig anhalten wird. — Mehrfach ist beim reisenden Publikum der Wunlch laut geworden, es möge aus den jetzt 45 Tage ailtiaen N ücksahr- karten statt des Löfung-tageS der Be rsalitag oder aber besser beide Tage ausgeslempAt werden. Seit Kurzem ist nun aus hiesigen, Hauptbahndose eine Fahrkartenpressr ausgestellt worden, durch welche neben dem Lösung-taae auch der Bersalltaa auf die Rückfahrkarte aufgestempelt wird. ES handelt sich hierbei zunächst aber nur um einen Versuch, rinr allgrmelne Einführung der mit nicht geringen Geldvpsem verbundenen Maßnahme ist vorerst noch nicht in Aussicht genommen. — Die Censucrn. Die Michaeliscensnrrn der Schüler, welche die Elementarklosse überschritten, fordern von Seiten der Eltern eine strengere Kritik. ÄuS den Cenluren ist eben zu er kennen. ob sich die Schüler aus dem breiten Wege der Nachlässig keit. oder auf dem schmalen Pfad« de- Elser« vorwärts bewegen. Erfreulicher Weise ist die Zahl unserer Kinder, welchen gute Een» suren zu Theil wurden, eine ganz bedeutende. Eigner Trieb, gute Zucht und reger Eifer trugen ihre edlen Früchte. Doch aiedt di« minier mehr anwachsende Zahl der Kinder mit mittel- und unter- mittelmäßigen Eensuren m unserer Zeit genügend Anlaß zu ernstem Bedenken. Man frage nur die Lehrer an unseren Bezirks- schulen nach dem Verhältnisse zwischen eifrigen und nachlässigen Schülern. Las Zünglein der Waage wird sich wohl oftmals der letzieren Art zuwenden. Und doch sollen einst aus den Bezirks- schulen der Mittelstand und — wenn das Wort hier einmal er- laubt sei — der Arbeiterstand hervorgehen, welche aus Grund ihrer erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten ihren Verdienst ihr Brot finden sollen. Alle Eltern wünschen, daß aus ihren öhnen und Töchtern einst tüchtige Menschen heranwachsen, welche die Bitterkeit der Aruntth, des Elendes, der Noth gar nicht erst kennen lernen und dem Kampfe um's Dasein aus dem Wege zu gehen befähigt sein sollen. 'Nun, ihr Eltern! wenn das euer Wunsch und Wille ist, so prüft die Erfahrungen, die ihr bei der Erziehung eurer Kinder sammelt, prüft die Censuren, welche die hule über deren Betragen und deren Fortschritte aufstellt! Dann uittersliltzt die Arbeit der Schule, so viel euch möglich ist, nach bestem Wissen und Gewissen! Frühzeitig müssen die Kinder an ein religiöses Leben gewöhnt werden, an jene Tugenden, welche man von einem christlichen Kinde und Schüler zunächst verlangen kann. Kinder müssen ferner zum Gehorsam erzogen werden. Ge horsam ist einmal eines jeden Menschen Pflicht; er muß überall geübt und geleistet werden: in der Kirche, im Staate, in jedem ge selligen >l»o gesellschaftlichen Verkehre. Kinder müssen an Ord nung, Pünktlichkeit und Fleiß gewöhnt werden. Die Hebung im Fleitze ist eine unerläßliche Aufgabe und zwar »in so mehr, je älter das Kind wird. Es gewöhnt sich auch von selbst an eine fleißige Arbeit, wenn es merkt, daß eine oberflächliche nicht geduldet wird. Kinder müssen an Reinlichkeit und Schamhaftigkeit, an Genüg samkeit und Spariamkeit gewöhnt werden. Sie müssen lernen, mit Wenigem zufrieden zu sein, sich manchmal etwas Erlaubtes zu versagen und von dem Ersparten einen guten Gebrauch zu machen. Kinder müssen an Offenheit. Wahrheitsliebe, Rechtlich keit gewöhnt werden. Wie leicht lügt das Kind, verhehlt es Ge- xundenes, entwendet es sogar das Eigenthum der Eltern oder fremder Leute! Was ich aber für das Wichtigste in unserer Zeit halten möchte, ist: Kinder müssen an Berträglichkeit, Bescheiden heit und Höflichkeit gewöhnt werden. Bescheidenheit fehlt einem großen Tbeile unserer Jugend. Kinder müsse» Achtung vor allen Menschen, auch den niedrigsten, lernen; vor Dreistigkeit, Borwitz. Unhöslichkeit muffen sie bewahrt werden. Wenn diese Gewöhn- ungen mehr geübt werden, dann werden auch unsere Kinder besser und tüchtiger werden und — bessere Ostcrccnsur^n nach Hause bringen. — Tic Kommission der .Internationalen Kunst ausstellung" hnt den Hamburger Lebrergesang- ver ein eingelgdcn. bei seiner Anwesenheit in Dresden in der Ausstellung zu singen. Das geplante Eoncert. das eine Auslese der Glanznummern von dem Repertoir dieses rühmlichst bekannten Männergesangvereins zu Gehör bringen >oll. wird von Herrn Professor Barth, dem Dirigenten der Hamburger Sänger, einem Künstler von Rang und Rus. geleitet werden Die A»we>enheit Sr. Majestät des Königs und der vrinzlichcn Herrschaften, die unausgesetzt die Ausstellung mit Beweisen ihrer Symvctthie aus- zeichnen, steht zu erwarten. A» der feierlichen Einholung der Hamburger Sänger wird sich die Kommission der „Internationalen Ausstellung Dresden 1901" in pivno betheiligen. — Die O b st a u s str l l u n g i», W a ld k chl ö ß ch en hatte sich an ihrem Eröffnungstag eines kehr gute» Besuchs zu erfreuen. U A. nahmen sie in Augenschein die Herren General z. D- v. Rcyher, Geh. Regierungsralh Münzner. Geh. Oekvnomle- ratb Hähnel. Am Vormittag waltete das Prcisrichterkollegiuni seines Amtes Diesem gehörten an strr Aevstl die Herren Deaen- kolb-Rottweindorf, Tamms-Radebeul und Ernst Schmidk-Kötzschen- broda. für Birnen die Herren Hauber-Toikewitz, Beegrr-Hosterwitz und Wilh Rudolf Coswig, für Weintrauben die Herren Geb Oekonomierath Pros, v Lcmgsdvrff. Hosgättner Arlt-Wachwitz und Garteninspektor Brannbart-Meißen. für Marktobst die Herren v. Langsdorfs, Degcnkolb und Brannbart. De» Vorsitz führte der 1 Sekretär des LandeSkultunatbs Herr Dr. Raubold. als Schrift führer amtirte Herr Prof. Tr. Stcalich. Das Ergebniß der Prcis- zucrkennung ist folgendes: ES erhielten i» Aufgabe 1 <Tafel - undWirthschassävsel in nnbeichränkler Sortenzahl; von jeder Sorte fünf Früchte): Gustnv Pieksch-Oberlößnitz den Ehren- preis des Herrn Tr. mcd Opitz. Iruchtschcilc aus Meißner Porzellan; E Meißner-Serkowitz das Diplom des Landesobstbau- vereiiis; Schloßgärtner Plever-Weistrovv die silberne VereinS- medaille. E. Heger-Dresden die bronzene Veretnsmedaille. O Krauie-Kleimedlitz das Diplom de- Bezirksobstbauvereins. — Aukaabe 2 <Tafel - und Wirth s cb a s ts b ir» en wie bei 1): Gustav Pietzsch-Odcrlößnitz als Ebrenpreis die große silberne Medaille der Königl. Gartenbauaesellschast Flora; C. Heger, Dresden das Ebrendiplom des LanveSobstbcinvereiiiS : C. Heinrich- Dresden die silberne Vereinsmedaille; Schlott-Seidewitz die bronzene Vereinsmedaille; Meißner-Serkowitz das Diplom des Bezirksobstbauvereins. — Ausgabe 3 lWirthschciftsäpfel in 10 Sorten): Gutsbesitzer Sachse-Prabschütz den Ehrenpreis der Firma Knnath sGattenwerkzeuge): Ludewig-Omsewltz die silberne Vereinsmedaille: H. Tamm-Strehlen die bronzene Vereins medaille. — Ausgabe 4iWirtbichaftSbirnen in 10 Sorten). Ludewia-Omiewitz das Ebrendiplom des LandeSobstbauverelnS; Sachse-Prabschütz die silberne Vereinsmedaille. - Aufgabe 5 lTafeläpfel, aus Bäumen mit Zwergstammunterlaae ge zogen :c.): C Heger-DreSden die kleine silberne Medaille der Könlgl. Gartenbaugesellschaft Flora; H. Tamm-Strehlen die bronzene Vereinsmedaille; Baron v. Tauchnih-BärenNaule die bronzen» Vereinsmedaille. — Aufgabe 6 lTairlbirnen wie bei L): C- Heger-Dresden den Chrenprers des Herrn KommerzienrathS Pfund: Stutzudr in Porzellangehäuie; H. Lamm-Stredlcn die silberne Vereinsmedaille. — Ausgabe 7 lTafeläpfel in 10 Sotten, auf Hoch- undHalbhochstämmen gezogen re.): Sachse- Prabschütz die silbern« Medaille des Landcsobstbauverein»; Pieper WeiStrovp und Ludrwla-Omsewitz >e die silberne VerrlnS- medaillr, Dr. Platzmann-Radebenl die bronzene Vereinsmedaille. — Ausgabe 8 (Tafrlbtenen in 10 Sotten wie bei 7): Weise- Dresden die bronzene Medaille dr» LandeSobstbauverrin»: Dr. svlatzmann-AadSeuI di« Pravschütz und Ludewlg-Omlrwti Ausgabe 9 und 10 wurde nb <P,1r,,che): Pietz,ch-OderlöKn.„ —. . Dr. med. Opitz: Porzellan-Schreibzeug; E Stmvr-Nti da» Diplom dr» BezirttodstdauveretnS. — Ausaad« 13 , tranken): Maschlnensabrlkant Nacke-Naundott den Eyrenprrts de« Herrn E. Hetnrrch: Weinkühler; Eachse-Prablchütz die silberne Vereinsmedaille. E- Plrper-Weisiropp. Reinhardr-Niederlößnitz und Pros. Dr. Hantel-Dresden je dre bronzene Vrrein-medaille - Abiheilung für Markt ob kt: «. Pietzlch-Oderlöhntd die silberne Medaille de« Landesovstbanvereins. Sachie-Pramchutz die bronzen« Medaille dr« LandesoVsibauverein«. Starke-Pradschuß da« Ebrendiplom de« Lande«obstbauvrrein«: Wenzel-Zehlsta die silberne. Pfutzner-KesselSdors die bronzene Medaille und Richter Köttewitz das Diplom des BezirkSobstbauverein«. Der Ehrenpreis des hiesigen Vegetarier-Verein« «eine Majoltkaschale nebst dem Werke .Kehrt zur 'Natur zurück" von Just) wurde Herrn O. Krause-Kleinsedlitz zuerkannt. Den Ausstellern außer Prrls- bewerd. de» Herren Prof. Dr. Hantel, Degenkolb-Rottwerndorf und Hauber-Tolkewitz wird sür ihre hervorragenden Leistungen al« besondere Ehrung eine öffentliche Anerkennung ausgesprochen. — Zur Feier de« Namen-feste« de« Kaiser« von Oester reich wird aus Veranlassung der üsterreichisch-unaarischen Ge- sandtschast morgen Bormtttag 10 Uhr in der katholischen Hof« kirche zu Dresden eine Messe gelesen werden. — Da» rege Interesse, das dem unter dem Protektorat Sr. Königl. Hobest de« Primen Friedlich August stehenden Dresdner Spar- und Bauverrin entgegengebracht wird, ermöglichte eS. den Bau eines weiteren Wohnhaule« in Angriff zu nrlimen: dieses auf der Leipztgrrstraße in vorzüglicher Lage nahe der Elsenbergerslraße errichtete Dovveldaus ist soweit sertig- aestellt. daß gestern Nachmittag die Hebescier vollzogen werden konnte. Zur Thriliiahme an der schlichten, aber wuroiaen Feier hatten sich viele Freunde de« Verein« etngefundrn. Nachdem sich die Jksttheilnehmer aus dem noch freiliegenden Dachboden ver- laminelt. dielt Herr Diakonu» Winter eine Ansprache, in der er aus das soztal-ver<öbnliche Wirken der Spar- und Bauvereine in Deutschland hlnwtes. Wenn diele jetzt mehr und mehr Angriffen auSgeletzt seien, so sei dies kein unerfreuliche- Zeichen: denn was man nicht fürchtet, greife man nicht an. Der Dresdner Verein werde darüber nicht viel Worte verlieren, sondern zu den alten Thctte» neue dinzusügcn. Dieser noch unvollendete Bau sei der größte der bisher von dem Verein auSgefühtten : nach seiner Fertig stellung werde er alle Freunde der guten Sache mit berechtigten. Stolze erfüllen und dem Verein neue Freunde und Gönner er werben. die mit besten werben an der Erhaltung eines guten deut- ichen Familienlebens. Redner dankte Allen, die durch ihre Thatkrast den schönen Bau gefördert haben, insbesondere bob er das Bemühen der Herren LandaerichtSdirrklor Dr. Becker, Architekten Schilling und Gräoner, welche die Entwürfe fertigten, Baumerster Förster mit seiner wackeren Arbeiterschaar, sowie der LandeSversicherungSanstalt sür das dem Verein entgegengebrachte Vertrauen hervor, um dann in längeren Ausführungen die Verdienste der Firma Villero» u. Boch und deren Direktors Herrn Dr. WilkrnS um das Zustandekommen deS neue» Unternehmens zu würdigen Das HauS werde als Ausdruck des Tankes den Namen .v. Boch-Haus" sichren. Die Rede klang auS in ei» Hoch aus Herrn Direktor Dr WilkenS. der a» der Feier tlieilzunelnnen behindert war. Daraus Ihaten mehrere Herren unter Leitwriichen drei Hammerichläge aus den Schlußnagel des Dachstubles. An diese Feier schloß sich ein aemülhitcheS Bei sammensein a». — Das an einer Hauptverkehrsader liegende Haus enthält in drei Stockwerke» nebst ausgebauter Mansarde 36 Wohn ungen, die meistens aus Stube, Kammer und Küche bestehen, ferner 7 Läden. 2 Flüaelanbauten mit Hintergebäude, dessen erhöhtes Souterrain 5 Werkstätten birgt. Der Hos ist mit Garten- airlagen. Trocken- und Spielplatz geplant. Die Preise der am 1 Avril beziehbare» Wohnungen betragen zwischen 194 und 450 Mk. Anmeldungen sind vis zum 1. November d. I. bei Herrn Techniker Kreiser. Torgauerstraße 4. 2-, zu bewirken; Aus- lunst ettheiit außerdem Herr Briefträger Stöcker. Pragerstraße 26. 4- — DaS C e n t r a l - T b e a t e r hat gestern mit der Vor führung seines neuen Oktober-Programms einen all gemein sehr günstigen Eindruck erzielt. Die Dcrrbietungen gefielen, nrit Ausnahme einer einzigen, sammt und ionders, und einige boten iogar insofern eine höchst angenehme Ueberraichuna, als sic trotz ihrer bescheidenen Stellung rm Programm bedeutend mehr Befriedigung hervoniesen, wie die als sonderliche Anziehungen laut angepricsenen. Nichtsdestoweniger wird man die Pariser Chansonniere Mme. Fageile in erster Linie nennen müssen, denn allen Anzeichen nach bedeuiet sie den Lion" des neuen Programms Wie bei ihrem früheren Auftreten in Dresden, zeichnet sie nch auch diesmal durch besonderen Eine aus. Aus sie läßt sich sehr gut die Legende anwenden. daß die Pariserinnen mit alle» möglichen Fehlem zur Welt kommen, daß aber eine holde Fee sich ihrer erbarmt »nd jedem ihrer Fehler eine» Zauber verleiht, wodurch er sogar als rin neuer Liebreiz wirkt. Diele kolbe Fee ist die Grazie. Von dieser Gabe besitzt Mme Fagette das genügende Maß. um auch vor Anspruchsvolleren bestehen zu könne». Der Vortrag ihrer Ehansoiis ist nett und niedlich, sie versteht zu vvintiren und die bei den stnnzvsychen Vori-Ie-Sängerinnen selbstverständlich laseive Gipselung mir einer Miene der Harmlosigkeit herrulageli, als ob sie eine naive PensivnSgcschichle ans dem .Handkörbchen der ante», seligen Marli» erzählle Scheinbar ist das Alles aber nur die Folie, die mehr oder weniger mcrlhloie Unterlage zu einem aus dem Programm als Seniatio» veczeichnelen Ausstattungsstück, nämlich zu einem aus Steinen und Perlen gesüaten Bolerojäckchen, das — bitte recht hüblcb ernst zu bleiben — die Kleinigkeit von I 500000 Francs kosten soll. Gott sei Dank sind die Besucher der Vorstellung nicht verpflichtet, alles das »u glauben, was der Zettel besagt, sonst stünde es wohl nicht zum Besten um die allgemeinere Antheilnahme. Bedeutend weniger kostspielig, in einem im Sturm und Drang erprobten Frackanznge, inscenirtc sich dagegen der Komiker Theodor Franste, der gestern den Sprung von Oben nach Unten, d t>. vom Theater zum VariölL. mit großem Glück ver suchte. Wenn man sich erinnert, daß er vor nicht allzu langer Zeit in der winzige», tiefernsten Episode eines Bischofs dem König Heinrich I V oezw. seinem Kollege» Adalbert Matkowski aus das Heftigste slnchte. wird man nicht umhin können, ihn zu der sehr geschickten Metamorphose von, Bischof zum Wurstei zu beglück wünschen. Erst etwas zaghaft, dann aber immer warm und wärmer werbend, zog er mit einigen sehr geschickt verfaßten, an gutem Humor und zündend einschlagenden Lokallcdcrzen reichen Vorträgen daS Publikuni derartig in de» Bann pelsönlicher Liebenswürdigkeit, daß der große Erfolg eigentlich nur als die natürliche Folge seiner intelligenten Bemühungen zu bezeichne» ist. Zweifellos hat er gestern den ersten Schritt gctban, um zu oen bevorzugten Humoristen des Varistös vorzurückc». Aus dem Programm hervorgchoden zu werden verdienen vor allen klebrigen die aus gezeichneten Lylovbon-Vittnosen Avolo. die das Beste leisten, was aus diesen, dem sensiblen Ohr sonst höchst gesährlichen Instrumente» hervorzulockcn ist. Zwei Märsche, den Kriegsmarsch sogar unter obligate» Nevolverschüsse». namentlich aber die Tell-Ouvetture spielten sie mit einer beilpiellolen Virtuosität. Alle Achtung dem Fleiß, der Sorgfalt und nickt zuletzt dem Talent, die solche, auch dem Musiker imponirende Resultate erziele». In der Kunst des Vortrages und der Vortresslichkeit des Ensembles zeichneten sich daneben vier Sängerinnen a»S der Provence auS. die die Reife ihrer Jugend ausgezeichnet durch südstcrnzösischeS Temperament. Piknntcrie der Auffassung und interessante Koslümirung zu cachiren verstehen. Sie verdienen gehört, wen» auch weniger gesehen zu werden. Von ältere» Bekannten, denen man immer wieder gern begegnet, verzeichnet das Programm den Bauchredner Heinrich Blank mit seiner sehr komischen >wcene: „Ein Stelldichein in der Waldichänke", den brillanten Jongleur Henry Humberty. die Krast-Glaviatoren Brüder Welton. die komischen Reckturner Cnbbv und Shirker und »och einige andere Künstler und Künstlerinnen, die unter mehr oder wenige, Anerkennung ihre gute Schuldigkeit thun. Schließlich wies daS Programm auch eine starke Schatten seite auf: das Debüt von Iran Lizzie Sondermann, als Ueber- brettl-Diva. In stark sezessivnistiichem Tone hörte und Iah man von „verratbener Treue", »todter Liebe", „jungfräulichem Leibe" und dergleichen guten Sachen singen und agtren, zunr Glück nicht allzu lange, denn das Publikum bereitete dem grausamen Spiel durch energische Opposition rin jähe-Ende, lieber die Eiirzelbeitcn des höchst unglücklichen Versuches den Mantel christlicher Liebe zu breiten, wird in der Erkennung der Ehrfurcht vor dem Alter hier zur doppelten Pflicht. — Im Vtctorta-Galon debuttrt« vorgestern neue« Künstlewersonal. bet dessen Engagement die rührige Direktion wieder eine lehr glückliche Hand gehabt hat. Dass die schöne Marie de LabounSkaja sich verett linden ließ, ihr Gastspiel zu
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)