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in ß»r Wbßüktung mtlttäri- loyale Mitarbeit am Staate eine Berücksichtigung der deutschen Wtrtschaftsforderuiigen erhofften. Die -eynmouatigen Er fahrungen habe» aber leider erkennen lassen, datz dieses Regierungserperimeut mißglückt ist. Die deutsche» Minister sind vollständig einflußlos, und an dem deutschfeindlichen Kurse hat sich nichts geändert. Da» Ziel der deutschen Regierungsparteien war. loyal aus dem Boden des Staates stehend, tip Interesse eines dauernden Frieden! beider Völker für da» geschloffene deutsche Sprachgebiet mentgsteno die »Selbstverwaltung" zu erreiche». Das tschechische <>errc»volk hat aber, statt diesen Weg der teilweise» Befriedigung der LebeuStntereffeu von 8)4 Millionen deutscher Staatsbürger zu beschretten und damit dem allgemeinen Fri«. . den »u dienen, die btidherig« Vergewaltigung», * Politik sortgesetzt. Auch die Deutsche Nationalpartei würde jeden Schritt begrüßen, der die sudetendrutschen LebenStnter- essen wentgften» in der Gegenwart zu sichern geeignet ist. St« steht aber grundsätzlich auf dem Standpunkt, daß nur durch Befragung der unterdrückten VolkSstämm« und die Durch, führung einer Volksabstimmung in allen »en ge schasfenen Elsaß-Lothringens in Ost- und Süd osteuropa dauernd Ruhe und Ordnung geschossen werden kann. Dies nicht nur im Interesse der heute unterdrückten Volk»- teile, sondern im Interesse eines allgemeinen Weltfrieden», der durch die unzufriedenen, um ihr Selbstbestimmungsrecht be trogenen VvlkSteile in erster Linie bedroht wird und der kom munistischen Wühlarbeit, unter gleichzeitiger Ausnützung der wirtschaftlichen Notlage, die infolge der Kleinstaaterei um sich gegriffen hat, die besten Angriffspunkte liefert. Die beste Siche rung de» Weltfrieden» liegt » mg»koü -Mi scher «brüstungökoN-tzeffe, svnt rüstung der Unters Mi r« in »er wirklichen «b er UoserdrÜckuva der »wangswets« in ein- Fünd,»« Maate« ge»e»t«» volk»tetl«. bene» dte geboten werden »nt, ihr Selbstbestimmung»«»« frei und ungezwungen auözuübru. In weiterer Folge wird e» notwendig sein, »ach Vereinigung dieser nationalen Streit frage die Gchasfun» «ine» »roßen .Mit»l«ro»«tschen «irtschnftAWchie-»" ««» «u», »» sage», Zufrieden« Menschen, aber «o-h «ehr politisch, kulturell nnd «rtschüftNch zusrt^ngeftelt« Völker bilden die baße Gchutzwahr gegen alle dt« weßlich, Kultur unterwützleude» vestrebu»»en de» KommnniSmn». Solang« in der Aöwetzrsryut da« deutsch« Volk fehlen wirb, da» tnfylg« seiner gesunden wirtschaftliche« Kraft und seiner geopoltttschen Lag« von außerordentlicher vedewung ißt, wird et« Dauer- erfolg in diese» «bwehrkamps nicht zu erreichen sein. Die letzten Wiener Vorgänge werden »anchey Zweifler belehrt haben. Eine gerechte Lösung der deutsch-polnischen Frage lKorri- dor und Danzigi, der Zusammenschluß DeutschöstrrretchS mit Deutschland, Durchführung »er Bolköabsttmmung in den subetendeutschen uni magyarischen Gebieten, in den neugegrün. deten Kleinstaaten und bann Zusammenfassung all dieser Staaten mit Einschluß Deutschland» zu einem „Mitteleuropäi- scheu WIrtschaftöbund" würde wett mehr zur Befriedigung der Welt beitragen, al» all« Frieden«, und AbrüstungSkongress« in den vergangenen acht Jahren. Auftakt zum Deutschen Großhandelstag. Jeulralausschußsihurig in Hannover. Hannover, 13. Gept. Unter überaus zahlreicher Be teiligung begann am Mittwoch der Großhandelstag mtt einer Borberatung deS Präsidiums und des Vorstandes. Heute be faßte sich der Z e n t r a l a u S s ch u ß des ReichS ver band es des Deutschen Groß- und Uebersee- Handels in eingehenden Beratungen mtt dem Stande der Arbeiten auf dem Gebiete der Verwaltungsreform, den Strukturveränderungen der Nachkriegs zeit im Großhandel und mit den aktuellen Steuerfragen. Der ReichsanSschnß deS RcichSverbandes deS dentschcn Groß- «nd Uebcrseehandels hat heute folgende Ent schließung gefaßt: 1. Der RetchSauSschnb begrüßt es, daß die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft es übernommen habe», genaue Unterlage» und statistisches Material zu- sammenzutrage», um dadurch aus eine baldige großzügigere Form der Verwaltung der öffentlichen Körperschaften hinzu, wirken. Der Reichsverband des deutschen Groß- und Ueber- ''eehandcls steht sedoch aus dem Standpunkt, daß die schwierige deutsche Finanz- und Wirtschaftslage darüber hinaus auch eine möglichst baldige Bcrfaffungsreform zur unabweisbaren Notwendigkeit macht, da nur durch eine solch« Reform wirklich durchgreifende Ersparnisse erzielt werden können. 2. Bei den Beratungen Uber dte Durchführung des Gteuer- oereiiihettlichungSgesetzeS hat sich bereits gezeigt, daß die Schaffung einer wirksamen Steuererleichterung nur möglich ist, wenn rücksichtslos der Kampf gegen einen übermäßigen LänderpartikulariSmns, für eine Vereinfachung der Staats- form ausgenommen wird. Der Großhandel begrüßt eS, daß «un endlich gemäß den schon lange erhobenen Forderungen dt« Stcucrvereinhcltlichnng sür die Realsten«» angrstrebt wird. Jedoch rnt«»richt der nunmehr »»»gelegte Entwurf den grundlegenden Forderungen nach einer materi ellen Verringerung der Steuerlasten in keiner Weile nnd muß als völlig ungenügend bezeichnet werden. Der Groß- Handel muß seine Zustimmung zu einer Stcuerveretnhett- lichung davon abhängig machen, daß der Grundgedanke einer Senkung der Real st euer wieder in den Vordergrund gestellt wird und daß im Ausbau der einzelnen Steuern weitere wesentliche Abänderungen erfolgen, wie sie in der Linie der ursprünglichen Absicht der Rcichsregtermig gelegen haben. Die Besol-ungsresorm vor -em Kabinett. Berlin, 13. Sept. Es wurde bereits mitgeteilt, baß Reichs- sinanzminister Dr. Köhler einer etwaigen Preis treiberei als Folge der Beamtenbesold nngS- resorm durch entsprechende Maßnahmen entgegentreten werde. Der Fiiiauzminister steht ans dem Standpunkt, daß eine Steigerung der Preise unter Bezugnahme aus die neue Besoldungsordnung jedes inneren Grundes entbehre, da die Erhöhung der Beamtenbezüge nicht tm Wege irgendwelcher Steuern oder Tarifverträge erfolgt. Auch dte Reichsbahn- Hauptverwaltung beabsichtigt nt«H. anläßltch der Einführung der neuen Besoldungsordnung irgendwelche Tariferhöhungen vorzunehmen. ES müsse auch als ausgeschloffen gelten, baß etwa die Länder oder Gemeinden nun Erhöhungen der be- stehenden Realsteuer» vornehmen würben, La diese Steuern wenigstens in einem Teile des Reiche« schon berakt hoch seien, daß weitere Erhöhungen nicht verantwortet werden könnten. Da» Reichskadlnett ist heute «ittag >418 Uhr zusammen, getreten. Nach neueren Meldungen ist heute noch kein end gültiger Beschluß z« erwarten. Forderungen der bayrische» Stfrndahner München, lö. Sept. In München und anderen größeren Städten haben Versammlungen deS Bayrischen Eisenbahner, verbanbes stattgefunben, in denen nachdrücklich Einspruch gegen die in allen Dtenstzwetgen eingetretene Ueber- lastung des Reichsbahnpersonal» erhoben wurde. Hinsicht, lich der BesolbungSregelung wurde gefordert, daß die Er höhung der unteren und mittleren Retchsbeamten mindesten« 33 v. H. beträgt? ferner wurde eine Erhöhung der Löhne der ReichSbahnarVetter verlangt. MÜnche», 18. Sept. Der bayrische Städtevunö hat in einer Eingabe an den Reichöftnanzmtnister zum Ausdruck ge bracht, daß ihm die Durchführung der Besolbungsresorm ohne entsprechende Aenderung de- FtnansauSgleichgesetze» unmög ^ ersch« OerMches und Sächsisches. uöschuß der Amtöhauptmauufchast tm Rathau» zu Kötzscheubroba, Künt-Stzlatz. Dresden lich »eint. lLU.) Anrrilge vieler Vllnder zu« Schulgesetz. Berlin, 18. Sept. Der Aeltestenrat deS Reichstags trat heute mittag um 13 Uhr nochmal» zusammen, um Uber bi« Einberufung de» Plenum» Beschluß zu fasten. Wahrschein, lich werden dte Regierungsparteien dem Vorschlag des Reich», kanzler». die Herbsttagung de» Reichstag» erst im Oktober anzusetzen, zustimmen. Man rechnet damit, daß die Debatten über das RetchSschulgesetz kaum vor Mitte Oktober beginnen können, da vorher noch der ReichSrat den Entwurf verab. schieden muß SS habe« eine ganze Reihe vo« Ländern bereit» AbänberungSanträge zu« Schulgesetzeutwurf angekünbigt. Am 17. Oktober soll dann »ie erste Lesung de» Schulgesetze» stattsiuden. Man rechnet mit einer Herbsttagung von ein- wöchiger Dauer. Dt« Winterarbetten dürste der Reichstag Mitte November aufwehmen. Vege« Ausfuhr einhelmischeu Brokgelreide». München. 18. Sept. Dte an der Brotversorgung in Bayern beteiligten Organisationen haben an den RetchSernährungS- minister «in Telegramm gerichtet, in dem sie um sofortige Maßnahmen gegen «ine wettere AuSsuhr einheimischen Brot getreides nach dem Auslande ersuchen. TS wird darauf htn- gewiesen, daß die diesjährige Ernte Deutschlands durch schlech- tes Wetter verzögert sei und stark gelitten habe. LezirNsarrsfchrrtz. Der VeztrkSauSschuß hielt ant Dienstag tm Rat unter Vorsitz de» «mtShauptmann» Dr. Schul»« rine Sitz««« ab. in der zunächst über einige Gesuche um G«»8H- run« »o« veztrkSbethtlfen Entschließ««» V» kaffen war. E» wurde« bewtütgt au» Mitteln de« Huuö- und Stra- ßeusammluna anläßltch der Iugeubherberaöwoche tzem Verein zur Pfleg« der Jugeu» «. v. tu Klotzsche 208 Mark zur Instandsetzung de» Jugendheime», 804^8 Mark de« Verband Deutscher Jugenbherbergen (Ortsgruppe Hoslößnttz) und 300 Mark au» sonstigen Mittel« zum Ausbau und zur Instandsetzung der Jugendherberge, ferner dem BeztrkSobft- bauveretn Boxdors nnd Umgebung 100 Mark zur Be schaffung einer vbstpreff«, und der Guttemplerloa« »Elbe- straub" in Radrbeul 100 Mark. — An Wegebaubei- Hilfen standen für 1V37/S8 tnöaesamt 4L 800 Mark zur Ber. fügung. Ihre Verteilung erfolgte gemäß den Vorschlägen. U. a. wurde ber Gemeinde Reichenberg «ine Beihilfe von 1000 Mark zugesprochen. Radebeul soll tm nächsten Jahre «vrzug». weise bedacht werden. Der Stabtgemetnbe Kötzschenbroba wurde aus dem Wegeunterhaltungsstock ein« Beihilfe von 0800 Mark bewilligt. Die Errichtung «ine« Kabaververbren. nung»vfenS auf dem Grundstücke >»V8 ber OrtSltste für Kötzschenbroba durch dte Stadtgemetnde Kötzschenbroba wurde bedingungSwetse genehmigt, ebenso dt« Einrichtung zur Herstellung von Säureschutzmitteln durch die Firma Gebler. Werke A.-G. in Radebeul auf dem Fabrtkgrunbstticke. Darüber hinaus wurden noch zahlreiche Schank, und Tanz- konzessionSgesuche erledigt. —* Kür dt« Rote-Kreuz-Sam«!»«» werden noch Sammler und Sammlerinnen benötigt. Junge Damen und Herren, dt« sich tn den Dienst dieser Sache stellen wollen, werden gebeten, sich Freitag, Sonnabend ober Sonn- tag, von 10 Uhr vormittags ab. CarnSstraße 18. Srdg., zu melden. — Gegen die neu« MtetzinSerhähnng. Der Bund deutscher M te te r v « r^e tn e, e. B.. Sitz Dresden, hat an den Deutschen Reichstag eine Eingabe gerichtet, in ber die Wiederaufhebung der Verordnung betreffend Mietzins- erhühung am 1. Oktober gefordert wtrb. E» heißt darin: »Wird mtt dem 1. Oktober 1037 die bereit« gesetzlich festgelegte weitere Steigerung von 10 Prozent tn Wirkung treten, so wird unser« Konkurrenzfähtgkett gegenüber dem Ausland« noch stärker gefährdet, und e» wirb sich schon au» diesem Grunde «ine erhöhte Arbeitslosigkeit etnstellen. Dazu kommt, baß die Erhöhung des Mietzinse» eine weitere Erhöhung der Neubaukosten nach sich ziehen wird. Dt« Folge davon wird sein, baß au» den vorhandenen Geldmitteln nickt mehr so viel gebaut werden kann, al» geplant war, daß also die Vau- Wirtschaft und damit da» erste Gchlüsselgewerve tn weitem Umfange beschäftigungslos wird und weiter« Arbeitslosigkeit entsteht." —* Dte VerufuugSverhaudluug t« Ronvel-Prozeß. De» Vrst«chung»proz«ß gegen die Leipziger Kriminalbeamte» Rouvel und Genoffen sowie gegen eine Reihe internatio naler Taschendiebe, ber tm vorigen Jahr« vor dem Gemein- samen Schöffengericht tn Leipzig verhandelt wurde, wird am 33. September vor ber 8. Strafkammer de» Landgericht» Leipzig al» Berufungsinstanz tn zweiter AuslaW abgerollt werden. Während die Kriminalbeamten sich mtt ihren Strafen bereit» abgefnnden und st« schon angetreten haben, hatten bi« Taschen diebe Amster, Wagschal und Stsrkowitz gegen da» Urteil der Borinstanz Berufung eingelegt. Die Verhandlung, zu der auch dte verurteilten Kriminalbeamten al» Zeuge» geladen sind, wird mehrere Tage tn Anspruch nehmen. —* vnn» de« KensmanaSjngend i« D. H. v., Wtnckelmennftr. 1, Heut« 8 Uhr Ltihtblldervortrog Werner Hölzer: 1. Durch Deutsch, lande Gaue: 3. Der Haldenhof. —» «ittlichkeitSnerleker. Am r. Geptem-er in de« Abend, stunden ist an der Süvhöhe In Vorstadt Kaltz aus dem sogenannten Langen Rain etn unbekännter Radfahrer ausgetreten und hat eine dort vorübergehende Arbeiterin unsittlich belästigt. Der Un-alt wird beschrieben: Etwa Slt bl« Sb Fahr« alt, 1^0 bi» IHö Meter roß. untersetzt, bartlo«, bekleidet ml« braunem Jackett nutz Knie, ose», grauen, grün »bgesetzten Stutzen und grauer Mütze. Angabe«, le zu seiner Ermittlung dienen können, erbittet bie Srimtnak, pvllzel. krkvklsn VI,»LlD»H«nua ^1^. «luect» Ilckit-tarlre» Ikeaternla-, von Ull. lg.- an, van sirii.L.en-sonir'LLLrL? Lv/. »«, U«g»a0d«r L-6, r». W Isa-ora Dunean tödlich verunglückt. Aus Paris wird gemeldet: Die berühmte Tänzerin Jsabora Dunean wurde l» Nizza das Opfer eines eigenartigen Autounfalles. Als der Rennwagen, in dem sic Platz genommen hatte, anfuhr, rollte sich der Zipfel Ihres HalSschalcs um eines der Hinterräder, so daß bie Tänzerin erdrosselt «nd ihr Körper auS dem Wagen herau-gezogen wnrde. . a Ueber Isadora Dunean sind schon wiederholt Sensation»- Nachrichten verbreitet worden, die sich nachher als unrichtig herausstellten. Die vorstehende Meldung gibt sich aber mit solcher Bestimmtheit, daß kaum an ihrer Richtigkeit zu zwei- sein ist. Isadora Dunean war eine der ersten Vor- kämpsertnnen des modernen Ausdruckstanzes. Ein Sturm der Entrüstung erhob sich, als sie vor 23 Jahren die ersten Versuche mit tänzerischer Ausdeutung klassischer Musik wagte. Beethoven „tanzen" zu wollen — noch dazu barfuß und in leichtester Körperverhlillung — erschien damals etwas Un erhörtes. Ihre Kunst setzte sich trotzdem durch, wurde von anderen ausgegriffen und hat Schule gemacht. Die Dunca» selbst hat später insbesondere der Erneuerung der antiken Tanzkunst, über die sie in Griechenland an Ort und Stelle Studien machte, ihr ganzes Streben gewidmet. In der Tat war ihrem Tanz von Anfang eine gewisse edle Einfachheit und Schlichtheit ber Linie eigen, die über manches Problematische hinweghalf. In Berlin gründete sie gemeinsam mit ihrer Schwester ein Tanzinstitut für Kinder, die ganz im Sinne antiker Gymnastik erzogen werden sollten. Auch ihre Mitwir. kung bei den Bayreuther Festspielen, wo sie die große VennS» bergpantomime des „Tannhäuser" einstudterte, hat Aufsehen erregt. Auch um dte bewegungSkünstlertsche Ausgestaltung Gluckscher Opern hat sie sich Verdienste erworben. Als Amerikanerin <— sie war 1878, nach anderer Lesart 1880, in San Franztskv geboren —i war sie i» ihrer Kunst von Anfang au wcltbürgerlich und iibernattonal eingestellt. Während deS Krieges wurde sie in die deutschfeindliche Pro- paganda htnetngezogen. Zuletzt hat sie fast nur noch in rnssi- scheu »nd französischen Kreise» sich betätigt. Doch war ihre eigentliche künstlerische Rolle überhaupt bereits so ziemlich anSgespielt: nur tn ihren Gchttlertniien nnd Nachahmerinnen blieb ihre Kunst dauernd lebendig und wird in der Geschichte de« Tanzes auch stets eine gewisse historische Bedeutung be- halten. lieber den tragischen Tob ber Künstlerin werden noch kol- gende Einzelheiten bekannt: Die Tänzerin, die Im Vorjahre in Nizza eine Tanzschule errichtet hatte, war vor einem Monat von Pari» dorthin zurtickgekehrt. In der Absicht, ein schnell- fahrende» Auto zu kaufen, hatte sie mit etiiem Kraftwage». Händler «tn« Probefahrt vereinbart. Als dieser zur festgefetz- ten Stunde vorfuhr, spielte sich eine ergreifende Szene ab. Eine intime Freundin der Tänzerin, dte mtt thr zusammen wohnt, beschwor st«, nicht den Wagen zu besteigen, und rtes thr zu: »Wenn Sie nicht auf mich hören, wird Ihnen etn Un- glück zustoße». Ich habe dte Vorahnung einer Katastrophe!" Jsabora Dunean scherzte jedoch und bestieg trotz aller Bitten der Freundin den Wagen. Tie trug einen um den Halö ge schlungenen venezianischen Schal, beffen «ine» Ende au» dem Wagen hing. Im Augenblick, al» der Wagen ansuhr, gerieten die Fransen zwischen kotslügel und Karosserie und rollten sich um die Speichen de» linken Rabe». Isadora Dunean wurde au» dem Wagen gezogen und stürzte zu Boden, wo sie mit gebrochener Wirbelsäule liegen blieb. Wie erinnerlich, wurden auch ihre beiden Kinder da» Opfer eines Autounsalle», da der Wagen über dt« Böschung de» Pariser Srineuserö tn den Fluß stürzte, so baß beide Kinder ertranken. Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilungen der Sächsische« StaatStheater. Opern- Haus. Sonnabend, den 17. September i71, außer Anrecht: „Dte Fledermaus* mit Ludwig Enbtsch, Siesel v. Schuch, Waldemar Staegemann. Irma Tervani, Mar Htrzel, Rubols Schmalnauer. Robert Büffel. Erna Berger, Ludwig Ermold. Tänze mit Susanne DombolS, Hilde Schrieben und der Tanz, gruppe. Musikalische Leitung: Hermann Kutzschbach; Spiel- lcitung: Waldemar Staegemann. ^ Gchausptelhau». Sonnabend, den 17. September i>48i, AnrechtSrethe Wiederholung de» Lustspiel» „Dte Jungfern vom BtschofSberg" von Gerhart Haupt- man». Spielleitung: Georg Klesau. Die Ausgabe von Anrechtskarten für die neue Spielzeit tm Schausptrlhau» erfolgt — soweit diefelben nicht bereits vergriffen sind — an der TageSkaffe deS Schauspiel hauses in der Zeit von vormittag» 10 bt» mittag» 1 Uhr. Alßert-Theater. In öer Besprechung von „Die Fahrt tn» Blaue" war bie halb deutsch«, hald französitche Aussprache beö Namen» der tuaenbltchen Hauptbelbin gerügt worben. Durch ein technische» Malheur ie» war .Hslsn" statt ..HelLn" geletzt worden! Ist ader wahrh«lt»wldrlg der «lnn entstellt worden. Man hörte von öer Bühne her den sranzöstschen Rainen Hsltn« (sprich Lhllthnj beständig wt« „Hrlsn" tHelehni erklingen, wa» entlchleben latsch ist. Entweder gut deutsch: Helen«, oder aber richtig lranzöstlch: Hölsne! —<1t. s* Mtttetluag dr« ReßdeuB-eattr». De» überau« großen Erfolge» wegen blrld» dl« «chlageroperette ,Hch Hab' mein Her, tu Hetdelberg verlor« n" auch weiterhin auf dem Lplelplan und geht allabendlich )4S Uhr tn Szene. Evnn»^,. den t8. September, nachmittag» >44 Uhr. gelangt bet kleinen Prellen bi« Leo-Fall-Operett« „Der ftdele Bauer" zur Aufführung. s* Konzert »»« Sprechenden Turm. Sarry Ftelb, ein ziemlich bekannter Londoner Pianist, spielt« gestern alö Gast im Konzert vom Sprechenden Turm. Man seht wohl nickt fehl, wenn man annimmt, daß eS sich um einen Nachkommen jene» John Ftelb bandelt, ber um die Mitte de» vorigen Jahrhundert» Klaviermusik in der Art Mendelssohn», Chopin» und Liszt» schuf» sie freilich tn seiner Art etwa» verwäfferte und verkleinerte, andersett« da durch da» ganze Genre gewtffermaßen den Engländern aeläusig machte. Und so war e» vielleicht kein Zufall, ober richtiger: e» lag etn sinnvoller Zusammenhang darin, wenn ber Sohn oder Enkel, der etn trefflicher Pianist ist und a»er eine perlende Technik verfügt, hauptsächlich Werke von Liszt, Chopin und Mendelssohn tnterprettkrte. Sv kam ein recht ansprechendes Konzert zustande, da» den Wunsch wach werben lieb, dem Künstler auch einmal im Konzertsaal zu be gegnen. Denn manches klang gestern, vielleicht unter beo Einflüssen -er Witterung, merkwürdig spröb und mechanistisch durch den Lautsprecher, so auch dt« hübsche, kleine Impression von Boguct. Neberhaupt wäre e», tm Hinblick auf die vor- geschrittene Jahreszeit und bt« abendliche Kühle, ganz gut, dte Konzerte jetzt etwa» zeitiger ftattftnben zu lassen. Ganz besonders tückisch benahm sich diesmal der Wind, ber gerade immer in verkehrter Richtung über den Platz blte». wenn die Einzelankttndignngen au» dem Programm stattfanbcn. k'. v. I.. s* Deutsche Geiehrtenarveit in Konstantin»»-!. Professor Dr. Ernst Zimmermann, ber Direktor ber Staatlichen Porzellan-Sammlung tn Dresden, hat sich tn diesem Sommer wiederum in Konstantinopcl ausgehalten, um dort die Aus. stellung nnd wissenschaftliche Bearbeitung der großen Bestände an altchinesischcm Porzellan zu vollenden. Der Forscher wird lm Aufträge der türkischen Regierung eine verösfentltchung dieser Bestände herausgeben. s* Die Oper des Mainzer StabttheaterS (Leitung: In- tendant Edgar Klitsch und Generalmusikdirektor Paul Brei- sacht. welche dir bieStährige Spielzeit mit Händel» „Otto und Theophano" eröffnet«, plant bie Aufführung folgender weiteren Neuheiten: Krenrk: „Ionny spielt auf": Bittnerr „Das Rosengärtlcin" und Blech: „Versiegelt: Verdi; „vontsa Miller": Toch: „Die Prinzessin aus der Erbse": Stravinskn: „Oebtpus Rex" und „Tie Geschichte vom Soldaten". Ueber etne Urausführnng wird derzeit noch »er- handelt. Für das Ballett ist u. a. Schreker» «Spanische» Fest" und „Sextuor" von TauSman lUraufsÜhrung) in AuS- sicht genommen. f* Effeuer Sängerwoch«. Zu «tner überwälttaenben Kundgebung sür da» deutsch« Lied gestaltete sich die vom lokalen Unterbund beö Rheinischen und Deutschen Sängerbünde» veranstaltet« Sängerwoche in Essen. Ihre wesentliche Bedeutung lag darin, baß man e» sich nicht an den Üblichen Saalkonzerten genügen ließ, son- bern daß man gewissermaßen da» beutsche Lieb der ganze» Bevölkerung in ihr Alltagsleben trug, damit sie tn engste, inner« Berötnb unlösbar« . . . neuer seelischer Aufwärtsentwicklung zugänglich,« Zauber nner« Verbindung zu ihm und seinem immer ' - - - - - -- - -