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I 10« - 1V« - Die V,egende lichtete sich entsetzt aus und sah den Arzt ml» erschrockenen Mmrrn an. „Liegen bleiben, liebes ,>räuletn!* Der Doktor drückt« sie aus da» Ruhe- d«tt zurück. ..Wir iperden da», schone Aelmckic» schon wieder heil kriegen, Irtzt wollen wir rasch nach de», »ränkruwagc» telephoniere». Da Sir hier »ichl da- der« sind, werden sic im .»rankenhauie u», beite» ausgclivbe» sein." «Nein, »ei»." schrie Vvre ans. ..»»r nicht ins krankrnlm»»!" ..Hieben Sie rkkrivandte oder Bekannte hier, bei denen sic Unlerkunsl sindcn Wnnrn?" kragte der Arzt. Die kleine blonde Perlon schüttelte de» Kops und siel vor Schmerz und in eine wvhttältge ekiviißilosigkett. Regina war dem <»«spräch mit leise zuckcndcn Lippe» gefolgt. Wie eine rnachnge Sturiiiivoge ubersluiete plötzlich das Mitleid ihr Herz. Das blonde, bildhübsche 'B-lchöpf, das da hilslvs vor ihr lag. tat ihr leid. Aach raschem Ent- schluß sprach sic: „Da meine Kollegin nichi ins >1 ranlenhaus meichtc, iverde uh Ke gern bei inir nnsiievme», bis sie »ach Niirnbelg ziirückkehrc» kann." Der Direktor starrte die Sprechende a» wie einen <4c,si. War das dieielve Regina Utermohle». die in der niedlichen Schauspielerin eine iZeindin gesehen haben wollte? Regina lächelte >l»» zu. als wollte sic sagen: Dem Unglückliche» gegenüber mub icdes kleinliche Bedenken schweigen. Der Arzt wandte sich srenndlich erstaunt Regina zu: „sie wollte» die »ranke bei sich ansnehnien? Das wäre sehr lieb von ,sh»e». Ehe ich das Weitere ver anlasse. mochte ich sie aber daraus ansnicrksain mache», du» die Heilung eines Arrnbrnches ziemlich langwierig ist." „Das hindert mich nicht, mein Anerbieten aufrecht zu Hallen." gab die Ge warnte rauh zurück Als der rheaterdiener die ohnnurehtige Vvre Wilde» ins Anlv trug, bennbte Kraul den Moment, an Regina, die langsam svlgtc, heranzutreten. „Lind Sie toll. Regina Ulerniohlen, das, Sie sich das kianenziinincr ins Hans holen!" Regina nickte lacimlnd: „Wann» sollte ich es nicht tun?" „Meinen sie, ich glaube de» Schwindel, den sich die Wilden über den Sturz zusarninensabriliert Hai? Ich denke mir mein Teil. Seien Sie Irvh, dasi Sie bei der iüeschichic mit heiler Hanl davongetvinmen sind, nnd lasse» Sie die »roie ruhig ins »rankenhaus expedieren." flüsterte er hastig und eindringlich weiter. „Nein, luber .vrennd, ich kann nicht anders handeln," sagte Regina ruhig. „Nicht wahr, Sie bcchnlten es kür sich, wie Sie iiber den Sturz denken?" Sic betonte das „Sie". Beide iralcn !et» ans die Slrnsic hinaus. „Uhr Wunsch ist mir Besckl, Beginn Uterinvhlcn." Er schüttelte ihre Hand. „,^ür io viel christliche Nächstenliebe fehlt mir allerdings das Berslanönis, aber es mir» eben jeder nach seiner ,>asson selig urerdcn." '.'5. Kapitel. Beginn Ulerniohlen saß nili Vore WUoe» in ihrem behaglichen Wvhnzunincr. Lore trug de» lest bandaglenen «.'lim ln der rkiinde. Uhr iüeslcht ivar sehr durch- sichtig geivvrde», »nd ein ernster ring, der früher nicht darin gewesen war, nahm dem Zeucht das Pnppenhasle nnd verlieh ihm eine» eigene» Beiz. „Mir in s, als wäre ich in den vierzehn Dagen seit dem Unfall eine völlig andere geworden, so lehr mich Ihre unendliche k»nte beschämt, Beging, so habe rch es doch nur ihr z» danken, wenn ich fvrla» besser sein werde nnd mir Mühe geben will, den Wert des Lebens nicht in schone» .»leider», Viebiämften und 2<er- gnügnui n zu jeden. Sie abncn ja nichi, Beging, weich unendliche Dankbarkeit ich für Sie empfinde." ...ja. ja. iaiien Sic's gn> >ein, Vore," wehrte Beginn ab. „Wenn Sie wolle», könncn Sie Mir Ul re Tanlbarkeii ein n'eiiig beioeiien. indem Sie mir eine Bolle für die morgige Probe abhvren." Sie schob ein Tischchen vor Vvre Wilden hin und legte ein Bolienhest daraus. „Wie beancni Sie Mir alles machen!" sagte die Blonde. „Uebcrhnuot um nichts brauche ich mich zu kümmern, seit ich unter Uhreni Dache wohne. Sie sind nach Bnrnberg gefahren nnd haben mit meinem Direktor ausgemacht, da« er an meine Stelle nur eine Anshilse engagiert und mich, wenn mein Arm geheilt ist, wieder ansninnnt. Sic habe» mir .»leider und Wasche ans Nürnberg miigebrach' und mit meiner Wirtin ein Ucbereinlvmnicn getroffen. Sir sorgen wie eine gine, liebevolle Schwester für mich. Uch schaudere, wenn ich daran denke, wie häßlich ich an Uhnen gehandelt habe." ..Uranlei» Elevuoie Wilden, wollen Sie nun endlich die 'Wie haben, mir »'eine Bolle abznhvren?" nnierbrach sie Beginn mit kvmi'ch leserlicher Würde. Sie d»rlle die kleine Kollegin nicht weitcripiechen lassen: der Arzt wünschte, von Vv»c Wilden sollte Lrrcgnng nach Nkbglichkeit ferngehaltcn ivcrden. Gehorsam ienktr die hübsch« Blondine bi« Augen auf da» Rollendest und b«gan» dir «Stichwort« zu bringen; rin paar Minuten ipäter waren bi« beide» ganz bei der Sach«. Draus,cn, aus b«m kleinen Korridor, sland, daö Ohr gegen die Tür gelegt, Uran Bechen Schneider in lauschend vorgeneigter Haltung. Jetzt bog sie de« Bücke» langsam gerade und ging mit müdem, schleppendem Schritt in da» schmal«, nebrn der »iiche gelegene Slübct>r». lhr «tgenes. kleines Bcich. Ihre Wangen brannten und tbr Herz klopsle, das, es sir schmerzte. Es >oar, als schlug« immer, fort ein scharfes Hämmerchen. Und so schlug das schon seit Dagen. unaufhörlich. Seil vore Wilden zum ersten Male Regina eine Roll« ntchören durste, seit Regina mit der Blonde» zum ersten Male, anstatt mit ihr. beraten lxkte. welches Koslllm sie in der nächsten Bolle tragen sollte. Sic war wahrhasttg jetzt entbehrlich! Wer ivelfi. wie lange es »och dauern konnte, bis der Arm gehellt mar! Und so lange sollte sie. die Arlteir, dir sich daran gewöhnt hatte, immer um Regina z» 'ein, in de» Hintergrund treten? Wen» sie das geahnt hätte, ivürde sie de» Baron nicht belogen und sich »itt <ücwisse»»bissr» beschwert hat»'». De»» die Vitae. niil de, sie de» Barv» von Beginn entfernte, guckte sie Dag und Nacht, weil sie genau wiikile, dasi Beginn Utermöhle» das Bild Erich Dcnnrselds nie ganz aus dri» Herze» reihen konnte. Niemals. Und vlrlleichl wäre Beginn so gern sei» Weib geworden. Was hatte sie nun von ihrer Vitae, was hatte sic davon, das, sie dem Baron gclagt hattr, zwischen Beginn und »raut spännen sich Viebeesäde» an? Die erste beste Person, die da ins Haus geschneit kam. schob sie von ihrem Platz. Eine tolle Eifersucht gegen Vvre Wilde» guälle die alte .»vmödiciiitin. und das entsetzlich marternde lveflilil, überflüssig z» sein, verwirrte ihre» .»vps. Ein Ekel stieg säh t» ihr aus. Ekel vor sich selbst und ihrer Vüge, mit der sic sich auf Kosten de» Glücks zweier Menschen ihre Existenz sicher» wollte. Das war nun die Strafe dafür, dost da drinnen bei Beginn eine Junge säst und ihre» Platz cinnahm, sie einfach beiseite schob wie ein abgetragenes .»leid. Auch Regina schob sie beiseite und schien gar nicht z» merke», wie sie linier der neue» Haiisgenossi» liit. In den schrägliegenden Auge» siinkellc es auf. Tie alle i>rau batte einen schiictteii Entschliisi gcsastt. „Ich will den Platz räumen, aber »ich! für da» blonde .Vranenzimmer. Ich will Beginn de» Mann rufe», der sic liebt und der an ihre Seile gehört." sprach sie halblaut. Sie schloß lacht die Zimmcltür und schrieb einen Brief an den Baron Erich Dennescld. Ein zweiter trug Beginas Adresse. Dann zog sic Ihren Mantel an »,id setzte de» neue» Hcrbsthnt ans. den wieder die Plrurcusen zierien, schob die Briese, deren einen sic mit einer Marke versah, in ihr Handtäschchcn und verlies, ihr Zimmer. „Vebewvhl, Beginn Utennöhlen." flüsterte sie, als sie an der Tür vorbei- ging, hinter der die dunkelhaarige Schauspielerin laut ihre Bolle versagte. Dann huschte sie leise aus der Wohnung. Hast eine Stunde danerie es noch, bi- Vore Wildcn endlich das Rollenhefi schlief,e» konnte, und Regina lachend sagte: „Nun habe ich eine» Mordsappettt bekommen, ich freue mich schon ans den .»afsee. De» haben wir beide auch ehrlich verdient, nicht wahr, Vore?" Sie nickte der Blonden z». „Unsere Rechen-Schneider läßt uns heute lange warten, finde ich. wahrscheinlich wollte sic »ns nicht stören." Regina öffnete die Tür. „Mathilde, gibt'S beule keinen Kaffee für fleißige Tl-caiei Weibchen?" .»eine Antwort. — „Mathilde!" — Alle» blieb still. „Ja. was ist denn daö?" verwunderte sich die Rufende und sah Lore an „Die Rechen-Schneider gehl doch niemals aus, ohne inir's zu sage». Da muß ich gleich nachsehe»" Sic ivacf eine» Blick in die Küche, klopfte an die Tür von Mathilde Rechen Schneiders kleinem .»immer, kein Mensch war darin. Aber bie Suchende ent deckte sofort, daß die Bewohnerin ausgcgangen sein mußte, denn Mantel und Hin fehlten. Regina kehrte kopfschüttelnd zu Vvre Wilde» zurück. „Ich stehe vor einem Rätsel. Die Reche» Schneider ist fort, ohne niir ein Wort gesagt zu haben. Das hol sic noch nie getan. Das ist sonderbar." lSortsctzuna folgt.» Vom Heiraten. Das neue Statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich ist unlängst erschienen Es enthält säst nur Zahlen, trockene, nüchterne Zahle», die viel interefsantes Material liefern und eine sehr beredte Sprache sprechen. Ein Kapitel, das die Zahl und das Alter der El-eschlicßenden aus dem Jahre lül-t verrät, verdient be sondere Beachtung. ^ III Mll IM IIIMIIMIIII NNIMNlIIIIIIIIIIlNlMN III <>vl«>v«rk«kr Vrunc>rfll<kr An- un«I Verkauf« -nm„,I,IIIIIII,U-MM,IMIIIIIIIMI,IIII,II,IUIIIIUMIliIII.,ILMaiIIIII!IIMUIIiIMIIMIIMIIWIMMIlUIUIiöZ Wegen en.gelr. Iamilieu - Verhältnisse »«rUaut« für 300 00«» Mt. bei ,5.0 000 Mk. Anzahl, m. herrschastl. krillSI'NILl B«). Dresden, landwirtschastl. sowie landschaftl. selten schon „«legen, mittl. tSrösic. best. «Boden, in alle» Betriebs zweigen höchst- Kultur, onrnch», modernstes Herrenhaus, ! ZeMralh., Kall-n. Warmwnssekeiiung in allen Stockw., clekir, Lichl, II UM — — I. Park. Qbstanl., mass. Wiriichasisgebäube, Bcemierei. gute. Viel- tk IlililtUlI Mlll N leitigr Jagd, etwas Waid, ausgez. Vahnvrrbinbttng, vorzügliche > I r »»»>»»>» b I s«« 1,«^ » « «»., D resdr». Ikönig ^iol>a»n-Llr. O. ^l»ct>e aus mein größeres Land- « gut eine Hi)po>hek von 10 ovo Ml-Il per l. No». 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