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Serttiche« «ad Sächsisches. Dt» Lag» tm Stt»nbahn»rttretk bei den Dresdner EtsenbahnbetrtebSstellen hat sich, wie die Reichsbahndirektion mtttetlt. gegenüber gestern wenig ver- ändert. Die Zahl der Streikenden betrügt zurzeit tm Betriebs» und verkehrsdienst rund 1000 Mann, das sind L8 o. H. der Arbeiterschaft dieses Dienstes, in der Bahnuntcr- Haltung rund 500 Mann, das sind 00 v. H. der Bahnunter. hallungSarbeiter, Im Nerkstättendienst rund ttvo Mann, das sind 80 v. H. der Werkstättenarbetter. Im Ausbesserungswerk DrcSden-Friedrtchstadt ist seit heute vormittag ein HtliS- betrieb wieder im Gange. Die BerkehrSlage ist »ach wie vor durchaus befriedigend. Der Personen verkehr ist weiter in vollem Umfange und reibungslos du rchgc führt worben. Die Verspätungen waren un erheblich, und zwar auch im Güterverkehr. » Die Berliner Hauptverwaltung der Reichsbahn hat sich, wie wir erfahren, entschlossen, zwei Kommissare der Haupt- Verwaltung nach Dresden zu entsende», und auf eine Bei legung dcö Streiks hinzumirkcn. Am Montag werden die Verhandlungen über die Ortölohnzulagc» überall da, wo die Eisenbahnerlöhne hinter den industriellen Löhnen zurück geblieben sind, ausgenommen. Kein Einsatz der Technischen Nokhllfe. Die Technische Nothilfe, LandeSbeztrk Freistaat Sachse» teilt mit, um den vielen umlaufenden falschen Gerüchten über die Alarmierung und den bereits er folgten Einsatz der Technischen Nothtlfe anläßlich des Eisen- bahnerkvnflikts in Dresden die Spitze abzubrechen, das, die Technische Nothilsc weder alarmiert noch an irgendeiner Stelle in den am Streik beteiligten Neichsbahnbetrteben ein gesetzt worden ist. Ergebnis der Anqettelttenwahlen. Aus 801 von insgesamt 1175 Wahlbezirken liegt heute folgendes Gesamtergebnis vor; Es erhielten: Deutschnationaler HandlungSgchIlfen-Vcr- band 1212 Vertrauensmänner, 1870 Ersatzmänner: Gcsamt- vcrband der Aiigcstelltengewcrkschastcn lEhrtstl.-nat.) zu sammen t888 Vertrauensmänner, 2320 Ersatzmänner: Ge- wcrksclraftsbund der Angestellten 608 Vertrauensmänner, 1897 Ersatzmänner: die Hauptausschuß-Berbände zusammen 2100 Vertrauensmänner, 8910 Ersatzmänner: die 11 Afa-verbände zusammen 488 Vertrauens männer, 1224 Ersatzmänner. Ans Wilde Listen entfiele» l>5 Vertrauensmänner. 145 Ersatzmänner- Die größte Geslügelausstellung des Kontinents. Als 25. deutsche nationale Geslügelausstellung hat sich die ge wohnte Dezembergeslügelschau in der Ausstellung diesmal zu einem höchst eindrucksvolle« Ereignis ausgestaltet. Sie umfaßt die außergewöhnliche Zahl von mehr alS 12 000 Tiere«, die bisher nur von einer Londoner Ausstellung mit wenigen hundert überholt wurde. Ganz gewiß wird diese Heerschau dieser Tiere dazu beitragen, die Nasse- und Wirtschaftszucht auch bei uns wctterzusühren, so daß der nach dem Kriege er folgte grobe Aufschwung der Zucht in bedeutenden Geflügel farmen neuen Anstoß geben wird, damit wir immer mehr von -er Einfuhr aus Polen. Galizien. Balkanstaaten und Holland frei werden. Namentlich Sachsen bedarf dieses An stoßes: denn hier ist der Ausbau von Geflügelfarmen noch im Rückstände. Im AuSstellungSkino werden einige große Geflügel filme gezeigt. In der Jndustrieabtcilung geben 60 maß gebende Firmen wertvolle Anregungen. Die Ausstellung ist zugleich die 01. des 1805 gegründeten 1. Dresdner Geflügelzüchtervereins. Wiederum bewährt sich in Dresden die große Zugkraft der zweck mäßigen A u S st e l l u n g s h a l l e n: es müssen diesmal außer de» Niescnhallen des HauptbaucS noch einige der bleibenden Hallen der JahreSschau benutzt werden. Nicht weniger als 2 000 A u S st e I l e r haben ihre Tiere hierher ge schickt. darunter Züchter von weither, wie ans Sudctendeutsch- land, Wien und Danzig. Unter den Ausstellern besindcn sich überdies. ISO Spezia lklubs, die sämtlich ihre Iahreßtagung in Dresden abhaltrn, so daß neben der Schau auch eine Fülle von züchterischer und organi satorischer Arbeit geleistet wird. Für die Prämiierung stehen nicht weniger als 2000 Ehrenpreise zur Verfügung, darunter 50 goldene Ehrenmedaillen im Werte von 150 Mk. Tag und Nacht vollzieht sich seit Mittwoch daS Auöpackcn und Untcrbringen der Tiere in die leichten Nliimininmkäsige durch einen Stab fachmännisch geschulter Leute, die zugleich die Besandung der Käsige und die Kütte« rung der Tiere besorgen. Die Ausstellung erfordert eine» Futterverbrauch von 120 Zentner. DaS Gchaumaterial umfaßt gegen 1000 Geflügekraffeq, Farbenschläge und Spielarten. Das Publikum dürsten besonders interessieren: eine große Anzahl von Zwerg-, Sumatra- und Phönixhühnern. „ . . . Zw , . spanischen Zwerge mit gesträubten Federn und in allen nur möglichen und unmöglichen Farben: als Neuheit die Zwergformen der Siebenbürgische» Nackthälse und die Zwerg- svrmen der Malaiischen Kämpser. — Außergewönlich große starke Tiere sind die Virginischen und Bronzeputer, die hier zum ersten Male in einer Zahl ausmarschteren. wie sie auf dem Kontinent »och nicht zusammen gesehen wurden. Unter den Enten zeigt sich eine überraschend einheitliche Durchbildung der Periirgcnte»: reizvoll sind auch die schwarz- silbernen Canugacnten. Die Gänse sind erschreckend. Eine solche Toulvuser Gans, die bis z» 25 Pjd. kommt, mit schwerer Wamme und anßergcwöhntich starken Ständern, übertrifst natürlich unsere Pommcrschc» und Emdcner an Gewicht, er reicht sie aber nicht an Schönheit, viel Freude werden die Besucher auch an den Tauben haben: Psautauben, Locken- tauben, Perückentanbcn und die reizenden Montabou werden» namentlich den weiblichen Besuchern, viel Freude machen. Große Volieren mit ganzen Stämmen bieten besonders hübsche Bilder, was besonders von einer im Freien stehen- den Voliere mit herrlichen Fasanen und Ostastatischen Zter-l cnten gilt. Unter den vielen Hühnerrasfen erfreute vor allem bi« gut ausgeglichene Abrundung der Zucht des im vorigen Jahre hier zuerst gezeigten Borwcrckhuhnes und der sogenannten Lerchcntanben. Es wird sich besonders empfehlen, die Ausstellung nament lich in den Vormittagsstunden zu besuchen, da der Andrang an den Nachmittagen und am Sonntag abend ersahrungs- gemäß sehr groß ist. Prelsgefkattung im Kleinhandel. Der LandeSgusschuß des Sächsischen Klein- Han d e l s, e. V„ verbreitet folgende Auslassung: Infolge einer Entschließung des Bundes Sächsischer Staalobeamten vom 0. Oktober d. I., in welchem dem Klein handel Preiserhöhungen ans Anlaß der bevorstehenden Be- amtenbcsoldungsreform vorgcworfcn wurden, richteten die sächsischen Handelskammern an den Bund in einem unterm 12. Oktober veröffentlichten Schreiben die Aufforderung, die Vorgänge, die den Anlas, zu der Entschließung gegeben hätten, zur Nachprüfung mitzutciien. Nachdem trotz Erinne rung eine Antwort nicht erfolgt und irgendwelches Material nicht beigcbracht worden ist. muß der gegen den Kleinhandel erhobene Vorwurf des Bundes aufs schärfste zurück- gewiesen werde». Im Anschluß hieran dürfte das Ergebnis einer kürzlich in den Räumen der Handelskammer Leipzig zwischen Ver tretern der Handelskammer Leipzig, der Geiverbekammcr Leipzig, des Deutschen B<;amtcnbnndes und des Leipziger Ein,eliiandels stattgefiindcncn Aussprache sehr interessant sei». Nach eingehender Aussprache wurde hier an Hand vor- gelegter Preislisten einwandfrei fcstgestellt, daß eine Preis, er Höhung im Kleinhandel grundsätzlich nicht sta t t g e f u n d c » habe und daß einzelne ganz minimale Preiserhöhungen von gewissen Ware», deren Ursachen außer halb des Kreises des Kleinhandels liegen, in keinerlei Zu sammenhang mit der Begmtenbcsvldnngsresorm zu bringen sind Einstimmig waren sämtliche Anwesenden der Neber- zcngung, daß die Wirtschaft allgemein an einer Nicdrig- haltiing der Preise und Steigerung der Kanfkrast der ver. braiichcrkrclse größtes Interesse habe und diesbezüglich seitens der Wirtschaft das möglichste getan werde. Der Iungdeulsche Orden veranstaltete am Donnerstag einen Werbeabenb ln der Form einer ganz schlichten Aussprache — ein entschiedenes Verdienst, wie sich im Verlaufe zeigte. Die schärfsten po litischen Gegner setzte» sich mit einer Sachlichkeit anscin- andcr. die vorbildlich werden sollte: eben ans diese Weise kamen die Streitenden auch einmal in die Lage, wechselseitig die Schwächen ihrer Meinungen einzuschen, ohne bas; es darum zerbrochene Stuhlbeine oder blutige Köpfe gegeben Hütte. Im Ergebnis mußte man freilich bestürzt fortgehen,- eine beschämende Unkenntnis nach den verschiedensten Rich tungen hin, vor allem aber über wirtschaftliche Zusammen hänge, trat als der — unausgesprochene, aber gerade darum eigentliche — Erzfeind der Einigung unseres Volkes zutage. Gefolgsmeister Richter leitete die Aussprache durch eine Darstellung der Ziele des Ordens ein. Das große Ziel ist nach ihm die Befreiung des deutschen Volkes von Frcmd- sklaverei: aber nur ein Wandel im Geiste, eine Aenderung der Gesinnung i» unserem Volke, kann uns dazu führen. Programmatisch ist das Wort des Kaisers vom August 1914 gewesen: Ich kenne keine Parteien mehr. Es enthält das Programm der vaterländischen Vcwegnng der Nachkriegs zeit. Die Parteien sind Hindernisse auf dem Wege zur Volks gemeinschaft. Aber auch innerhalb der nationalen Bewegung gibt es Hindernisse dazu. Es geht nicht an, als national schlechthin nur die gelten zu lassen, die einem vaterländischen Verbände angehörcn, die anderen aber, die Linksorganisatio nen angeschlosscn sind, unterschiedslos als nnnntionale zu brandmarken. Der Orden will das Sammelbecken für alle sein, die selbstlos nur dienen wollen, die über sich als einziges Ziel das Wohl der Gcsamtlage anerkennen. Diese Gesinnung ist heutzutage auch in Arbeitgeberkreiscn vielfach nicht vorhanden. Geschäft und Wohl der Gesamtheit werden da miteinander vermengt. Auf diese Weise kommen wir nicht zur Einigung.' Der Orden bekämpft bewußt jede Halbheit. Daß Wohl der Volksgcsamthcit erfordert auch die völlige Hin gabe jedes einzelnen. In der Aussprache traten Nationalsozialisten, Kom munisten, Sozialisten und andere, überwiegend freilich un klare Köpfe, hervor. Welche Verworrenheit, im Arbeitgeber unterschiedslos nur den Selbstsüchtigen, im Arbeitnehmer nur das Urbild der Selbstlosigkeit zu sehen! Und immer wieder die sture Versessenheit auf den Unterschied im Geldver- dicnen, und völlige Blindheit über den großen WahrheitS- gcdanken, der doch in Deutschland — setzt vor 100 Jahren — anfgcgangcn ist: was ein Volk nnö was eines Volkes Heiligkeit seil —* Keine Mintersportziige. Am Sonnabend und Sonntag verkehren von Dresden nach Allenberg, Kipsdorf, Fraucn- stcin und Moldau und zurück keine besonderen Wintersport züge. Von Kipsdorf wird jedoch am Sonntag der auch für den Allgemeinverkehr in Frage kommende Zug 2948 ab Kipsdorf 18,90 Uhr, an HainSberg 19,28 Uhr gefahren. —* Der Allgemeine Dresdner Einzelhandels - Verband hält am Montag, dem 5. Dezember, abends 8 Uhr, im Hotel Ärtstol, Bismarckplatz 5/7, eine ordentliche Mitgliederver sammlung ab. Ministerialdirektor Dr. He brich wird ein Referat über: „Staatshaushalt und Wirtschaft" halten. Gleich zeitig soll nochmals zu dem Antrag des Stadtverordnetcn- KollcgiumS bctr. Berbot des Osfcnhaltens von Läden an Sonn tagen, besonders an Weihnnchtssonntagen, Stellung genommen werden. DaS einleitende Referat hierzu wird der geschästs- führende Vorsitzende, Prof. Dr. Kästner, M. ö.L., halten. — Evangelischer Arbeiterverein von DreSden-Cotta und Umgegend. Der Familienabend des Vereins, der tm Ge» mctndcsaal der Heilandskirche stattfand, war sehr zahlreich besucht. In seiner Begrüßungsansprache behandelte Pfarrer Krvdel das Thema: Arbeit und Evangelium. Den an der Hand persönlicher Aufnahmen anschließenden Lichtbilder vortrag über das Thema „Von Konstantinopel nach Jerusa lem" verstand Dr. Curt Treit schke so anziehend und' fesselnd zu gestalten, daß seine Ausführungen den nachhaltig, stcn Eindruck hinterlicßen. Zum Schluß pries die gelnng.ne Veranstaltung des Abends Eisenbahninspektor Arno Hart« mann mit beredten Worten. —* Mit dem Auto durch die geschloffenen Schranke« l« einen Personenzng gefahren. Gestern abend 5,45 Uhr tst am Bahnübergänge N i e d e r st r i e g i s an der Strecke Döbeln— Nvßwcin von einem Personenauto die geschlossene Bahn schranke durchfahren und das Auto von einem aus Noßwein kommenden Personenzug ersaßt worden, wobei der Schneider Erich Jünger aus Döbeln getötet und besten Schwager, Kaufmann Kurt Gelbricht, schwer verletzt wurden. Das Ant-o, ist-LerltrüMmert. - D.i^TH-rcuMn waren vorschrsftS- mäßig geschlossen, auch sind vom Schrankenwärter und einer anderen Person rechtzeitig dem Auto Warnungszeichen ge geben und ausgenommen worben. Anscheinend haben bei dem Auto die Bremsen versagt. — Friedensgemeinde DreSden-LSbta«. Sonirdag S Utzr Predigt» gotteSdicnst, anschließend Nbcndmahlsseier durch Pfarrer Hehler, be sonders für die von ilim Konsirmlerten und deren Angehörige statt. Die vorgesehene Ausführung des WethnachtSoratorlumS: „Die Ge burt tzhristi", von Hcrzogcnbcrg, ist auf Sonntag, den 11. Dezember, Uhr, verlegt worden. Quo/ten Hcknui'sn 't-aNLLN q rosse forbwoki ! Kunst und Wissenschaft. Opernhaus. Dem „S a l o m e" - Abend der Strauß-Woche war etwas rcgictcchnische Revision und die Neubesetzung zweier Rollen zuleii geworden. Dadurch gewann er, wenn nicht auch ge rade den Eharakter einer Neueinstudierung, so doch den einer szenischen Aussrischnng. Dos seit der Uraussühruug „histo rische" Bühnenbild war geblieben und cs gibt ja auch für den heutigen Geschmack noch eine durchaus angemessene und stim- miiiigSvollc Umrahmung der Handlung. ES war aber etwas anders auögclcnchlet als sonst: namentlich siel durch die »vierte Wand" mehr rötliches Fackelltcht ans die HerodcS- szcnc, so daß dieser Hanplicil des Ganze» mit dem Tanz im Mittelpunkt nun auch für das Auge plastischer hcrvvrtretcn kvnnlc. Es ist nur zu begrüßen, wenn der neuzeitliche Regie- Stil allmählich von dem Dogma der ewig dunklen Bühne wieder abkommt. Auch in den szenischen Bewegungen hatte Obcrrcgistenr Erhard! manches unaufdringlich belebt und für den Zusammenhang sinnvoller gestaltet. Die musikalische Wiedergabe mit Richard Strauß am Pult hat ja längst feststehendes Gesicht gewonnen, gerade für Dresden, wo der Meister die „Salome" wohl am häufigsten dirigiert hgt. Aller dings will cs von Fall zu Fall scheine», als ob die Neigung zum Abdämpfen des Orchesters zugunsten der Singstimmcn noch zunähinc. Und gerade bei „Salome" sind ihr doch sicher gewisse Grenzen gezogen, enger als bet manchem späteren Stranß-Wcrk: denn „Salome" ist und bleibt uns doch nun einmal die berauschende sinfonische Orchester dtchinng, bei der mehr die Singstimmen begleitenden Eharakter haben — ans große Strecken wenigstens. Nun hnttc Strauß allerdings diesmal mit einer Ver- trcterin der Salome zu rechnen, die eine gewisse Umdeiituiig solchen Stiles nahe legte. Anne NoscllcS silberner hoher Sopran versuchte sich zum erste» Male in dieser Rolle und gab ihr ein ganz eigcnartiacS Gesicht. Die lockende, girrende, verführerische Salome auch die wollüstig scnltmcntal klagende und schwärmende bekam einen wundervoll schön gesanglichen Ausdruck — alles !o zart, so fein abgetönt, daß anch daö Orchester gleichsam nur SIlbcrsäden als Untergrund spinnen durfte. Ueberall. wo die durchschnittlichen hochdramatischen SalomeS ziemlich am Ende ihrer WlrknngSinöglichkeitcn z» sein pflegen, sing diese bclkgntistisch lyrische HcrvdiaSivclilcr erst an. Solchem aparten Reiz gegenüber stand aber nun natürlich ei» MinnS an AnSdrnckskrast im theatralischen Akzent: eine Salome, die keuchend vor Rachssicht den Kopf des Jvchanaa» verlangt, gibt die Slimmc nicht her. Irgendwo muß bei der Nolle eben säst immer ein Zugeständnis gemacht werden. Uebrigcns ließe sich auch da für die Rosette manches gewinnen, wenn die Partie streckenweise nach oben punktiert würde. Um der dramatischen Persönlichkeit der Osten die Salome zu ermöglichen, hat Strauß seinerzeit eine „tiefe Fassung" der Rolle hcrgcstcNt: cs würde sich immerhin lohnen, für die Stimme der Rosette desgleichen „eine hohe Fassung" zu machen. lMan hatte das wohl diesmal sogar schon versucht, aber dann -och nicht endgültig durchgeführt.> Eine Persönlichkeit Ist jedcnsalls auch diese Snlome, und das selbst abgesehen vom Gesanglichen: nur auch da weniger dämonische als liebenswürdig gleisnerische Wcibsbestie. Anch der Tanz mehr ans diese Art gestimmt, nicht eigentlich orgiastisch Elle» Eleve-Petz hat ihn sehr klug und geschickt der Sängerin in mehr nur aiidcntcndcr Bewegung einstndtcrt. Wir würden aber es ganz passend finden, wenn man wieder ans die ursprüngliche Gepflogenheit zurückkäme und den Tanz og„ einer stellvertretenden Ballett-Salome anSstihren ließe, so fern nicht die Sängerin — und das wird nur selten der Fall sein — anch ganz ausgesprochene Bemegnngskünstlcrin ist. Eigenartig an der Rosette, wie alles, endlich auch das Ge wand, im amerikanische» Bühnenstil: etwas sehr nach modernem Gesellschaftökvstüm anssehend, aber vorteilhaft und königlich kleidend. von dem, was neben Salome auf der Bühne stand, war nur Lorenz als junger Hanptmann Naraboth neu: schön, sngendlich, heldenhaft in der Erscheinung, schön, frisch, glän zend auch lm Gesang. Sonst sah und hörte man außer einem sehr lebendig beweglichen Judengnintett den stimmgewaltigen, an Verinnerlichung tm Laufe der Jahre gewachsenen Jochanaan Burgs und die prachtvollen Eharaktcrgcstalten, die Irma Tervani und Fritz V o g e l st r o m als un gleiches KöniaS-Ehepaar stellen. Ihre Bedeutung war durch die hellere Beleucht»»» im vollsten Sinne des Wortes noch ge steigert ins Licht gerückt. Mit Bedauern gedachte man da der Gerüchte, die von einem „Abbau" älterer bewährter Kräfte unseres Ensembles wißen wollen. Die Oper braucht wohl Nachwuchs und braucht gute schlagfertige Ncpertviresänger: aber ein leichtherziger Verzicht auf starke Sondcrpcrsönlich- ketten, die in einem, sei es anch nur begrenztem Kreis, eine durch nichts zu ersetzende große Tradition verkörpern, würde sich schwer rächen. Doch noch Ist cS ja nicht so weit. Für diesmal brachte -er Abend allen Beteiliaten wieder eine» starke» Erfolg. Dr. Engen S ch m t tz. ß''< Mochcnspielpla» der Sächsischen Staatsthcatcr. Oper», ha n S: Sonntag lt.s, außer Anrecht: „Die Frau ohne Schatten", Dirigent Richard Strauß. <1^7 bis gegen ,'^II.i Montag: Anrcchtsrcihc „Margarete" l? bis nach Nil). Dienstag: Anrechtsreihe „Nigoletto" (N8 bis gegen 10). Mittwoch: Außer Anrecht: „Tannhäuser" lN7 bis Nil). Donnerstag: Anrcchtsrcihe „Mignon" lN8 bis Nil). Freitag: Anrcchtsrcihc „Lohcngrin" (6 bis Nil). Sonn abend: Außer Anrecht: „Sizilianische Bauernehre": „Der Bajazzo" <7 bis gegen 10). Sonntag lli.): Außer Anrecht: „A,da", Dirigent Leo Blech l7 bis nach Nil). Montag: An- rcchtsreihc v: „Mignon" lN8 bis Ml). Schauspielhaus: Sonntag t4.): Außer Anrecht» „Dorothea Angermann" l^3 bis 10). Montag: Anrechts» reihe „Ein idealer Gatte" <N8 bis MD. Dienstag: An- rechtsreihc „Rose Bernd" (N8 bis nach 10). Mittwoch: Anrcchtsrcihc „Ein idealer Gatte" lN8 bis fMl). Donnerstag: Außer Anrecht: Neu einstudiert: „Hamlet" lN7>. Freitag: Anrcchtsrcihe „Wie es euch gefällt" <N8 bis Ml). Sonnabend: Anrechtörcihe cV: „Der letzte Ritter" i^-8 bis ^10). Sonntag lli): Außer Anrecht: „Hamlet" l>671. Montag: Anrcchtsreihe „Amphitryon" ()L8 bis 10). 1 * Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Opern haus: Sonntag, am 4. Dezember, außer Anrecht, letzter Abend der Nichard-Strauß-Woche, „Die Frau ohne Schatten", unter musikalischer Leitung von Richard Strauß in der Jszciitcrung von Otto Erhardt mit Curt Taucher, Anne Rosclle, Friedrich Plaschkc, Moje Forbach von den Württem- bcrgtschcn Laudesthcatern in Stuttgart a. G. sFärbersfrau), Eiigenic Burkhardt, Adolph Schoepsltn, Julia Röhler, Gngliclmo Fazzini, Erna Berger, Elsricde Haberkorn, Rudolf Schinalnauer, Julius Puttlitz, Hanns Lange, Paul Schöfsler» Maria Ecdrmi. Anfang ^7 Uhr. Im Lause des Dezember wird Generalmusikdirektor Leo Blech von der Staatsopcr Berlin einige Opernvorstellungcn als Gast dirigieren. Er beginnt sein Gastspiel am Sonntag» dem 1l. Dezember mit „Aida". Schauspielhaus: Sonntag, den 4. Dezember, außer Anrecht, zum ersten Male in dieser Spielzeit das Schauspiel „Dorothea Anger mann" von Gerhart Hauptmann in folgender Besetzung der Hauptrollen: Angermann: Alfred Meyer, Elärc: Antonia Dietrich, Dorothea: Alice Verden, Pfaniischmtdt: Friedrich Lindner, Leoiiorc: Stella David, Gotthold: Marti» Hellbcrg, Dr. Herbert Pfaniischmtdt: Paul Panlsen, Mario Malloneck: Willi Kleinoschcgg, Frau Renner: Lotte ErirsinS, Fritzi Dröge: Lotte Grüner, Frau Letnefelder: Luise Firle, Dr. Weiß: Rudolf Schröder. Spielleitung: Georg Kiesau. Anfang )48 Uhr. v* Spielpla» des Albert-ThealerS vom 4. bis 12. Dezember. Sonntag, Mittwoch und Sonnabend nachmittag-: „Der Ster» von Bethlehem". Sonnlag bis Ticn-tag abend-: „Ter Uansmann von Venedig". Mittwoch: „Ein Spiet von Tod und Liebe". Donnerstag: „Ter Kaufmann von Venedig". Freitag: Gastspiel der spanischen