Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.12.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271202020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927120202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927120202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-02
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
irr. 565 Sette 2 Dresdner Nachrichten" Freitag, 2. Dezember 1S27 ' Mangel jetzt erheblich zu unserer heutigen passiven Handels bilanz bettragt! Es gibt verschiedene englische Angaben, welche den Wert der ehemaligen deutsche» Kolonien aus etwa IW Milliarde» Mark taxieren! DaS verloren wir an unseren Kolonien! Ncberall in der Heimat hören wir letzt de» Ruf nach Pro- duktionsverbilttgung, aber kein deutsches Unternehmen kann heutzutage ans deutschem Kvlonialland Rohstoffe heranziehen, die wesentlich billiger wären als die Cinsuhr aus fremden Prvduktionogebieteu. die wir mit deutscher Valuta bezahlen müßten, Viel mehr als früher haben wir in Irviaen Zetten bei unseren wirtschaftlichen Schwierigkeiten nötig. Baumwolle, Palmöl, Kopra, Tabak. Kaffee. Kakao. Kautschuk. Wach», Elfenbein. Kupfer, die wir aus deutschem Kolonialboden in immer steigenderem Mabe hätten gewinnen können, etnzu- sühren. Es Ist sicher nicht nur da» Geftibl erlittenen Unrecht», Vertragebruchs und brutalen ZwangSsrtedenS, das unö mit Zähigkeit a» unserem Kolontalgedankeu sesthaltr» läßt, eö ist eine Lebensfrage für uns und kommender Genera- tionen. Bereits Anfang November IS-'« schrieb die »Deutsche Allgemeine Zeitung" lNr. litis über den Dresdner Vortrag von Dr, Schnee betreffend die Kolonialfrage: »Der frühere Gouverneur von Dcntsch-Osiasrika, Dr, Schnee, hielt in der Kolonialen Arbeitsgemeinschaft eine Rede, in der er u. a. erklärle, der Besitz von Kolonien sei eine Lebensfrage für das deutsche Volk, »nd auch die gegenwärtige Regierung stehe au» diesem Standpunkte. Das verkleinerte deutsche Reichs, gebiet krage Millionen mehr Menschen als Iltttt, Deutsch- land brauche also Länder, in die eü den seinen Nahrungs- ipielraum überschreitenden Teil der Bevölkerung ableiten könne, ohne daß dieser dem Deutschtum verloren gehe," Dr, Schnee trat auch den Anlegungen deS ReichSbankpräsidenlen Dr. Schacht bei. gegebenenfalls zur Finanzierung unserer Kolonial Wirtschaft die Beträge her- anzuzt ehen, di» zur Erfüllung unserer Zahlungen aus dem DaweS-Gutachten angesammelt, aber nicht tranSserierbar seien. Sodann betonte er, bah es für die deutsche Währung eine große Entlastung bedeute, wenn ein wesentlicher Teil der Einfuhr in deutscher Mark bezahlt werden könne. Dt« lebensnotwendige Forderung nach Kolonien oder zu- nächst wenigsten» nach MandatSzuwetsung liegt in gleicher Weise im Interesse aller Schichten der deutschen Bevölkerung, außerhalb der Partelpolitik. An national-wirtschaftlichem Sinne berührt sie insbesondere die Arbeitermassen. dt« da- durch Anstellung. Anstedlung. gute Löhne und Unabhängig, krtt finden, während sie sonst zu Sklaven des internationalen AuSlandSkapttaltSmuS werden, E» ist nun lebhaft zu begrüßen, daß seit einiger Zeit in Berit» eine Werbe stelle »Wie der Kolonien" besteht, welche in parteiloser, sachlicher Weise die Allgemeinheit anf den Verlust, den Wert und späteren Wiedererwerb der Kolonie» hinweist, und als Mittel zum Zweck ein kleines Buch im eigenen Berlage des bekannten Wirtschasts- und KolonialvolitikerS Dr. Arthur Dir vertreibt, welches in Massen als Lehr» und Merbebuch in Fabriken, Gewerkschaften. Vereinen. Schulen, bis zu den Fach, und Fortbildungsschulen, Verbreitung finden sollte. Ein be kanntes Goethe-Wort sagO- .Die Menschen wollen «»ge trieben sein." Auch bei dem kolonialen Gedanken muß in unserer Not die Propaganda und Belehrung ein Weg sein, um unser gewiß verbittertes, aber fleißige» und zähes Volk auf eine bessere Zukunft zu weise», i» der unsere Kinder ein glücklicheres Deutschland zum Nutzen der ganzen Welt er leben. unter dem Wahlspruch: „Nicht rückwärts sehen, vor dir das Glück!" zwischen Rom und Paris nur Freundschaft... Re!enerung des Duce. Auch England befürwortet einen Ausgleich. Pari», 2, Dezember In einer Unterredung, die Mussolini dem römischen Vertreter des «Excelsior* gewährte, erklärte Mussolini, ohne aus irgendeine diplomatische Krage cin- zngelien, daß cs >m Falle von Schwierigkeiten zwischen Italien nnd Frankreich kein Entweder-Oder, sonder« nur die Frcuiidschast gebe. Anders zu handeln, bedeute für beide Länder Selbstmord. Zu behaupte», daß die Franzosen in Lilien schlecht ausgeuoinmen würden, sei lächerlich, Bezüglich >>.,a»- zieller Fragen betonte Mussolini, daß ihm trotz aller Schwierigkeiten das Wunder gelungen sei, die W v h u u n g S m t e t e n bedeutend herabzusctzen. Vor Sirestlen Verhandlungen? London, 2. Dezember, Die Rede BrtandS in der sran- zösH<h-m Kammer ist in Londoner diplomatischen Kreisen sehr beariißt worden. Man glaube daher, ans be vorstehende Verhandlungen zwischen Paris «nd Rom schlichen zu können. Bei der Einstelluna Mussolinis gegenüber dem Völkerbund nnd den beschränkten Vollmachten des ständigen italieniichen Vertreters in Genf, wllrden solche Verhandlungen inNom geführt werden. Englischerseits wird den Bestrebungen, die italicnilch-lranzvsilchc Spannnng mög lichst bald und möglichst v o l l st ä n d l a z« beseitigen, groß-s Interesse cntgegeng, bracht. Man glaubt aber nicht, das, die englische Regierung in irgendeiner Weise vermitteln wird. Die ..Times" unterstreicht in einem Leitartikel die Ziele und Wünsche der britische» Anßcnpvlilik hin sichtlich cincS vollen Ausgleichs zwischen Frankreich nnd Italien, Cs sei Unsinn, wegen Albanien eine eriislhasle Verstimmung zwischen beiden Ländern heraus zubeschwören, Briand richielc durch seine Rede, so fährt die „Times" fort, eine warme Einladungan Mussolini, durch ein freimütiges Abkommen alle Differenzen zwischen Frankreich und Italien zu beseitigen. Der Borschlag Briands sei eines Staatsmannes würdia und komme auch der Auf fassung Mussolinis riiigcgc», der nach Durch'Ubriina der innere» Rekonstruktion Italiens nun vielleicht eine Gelegen heit zur Herbeiführung einer N e b c r e i n st i m m u n g mit Frankreich begrüßen werde. ES dürfe nicht -vergessen werden daß Italien eine Dignatarmacht des LvcarnovcrtrageS sei. Der Antagonismus zwischen beiden Ländern könne durch solche Verhandlungen vielleicht zum großen Nutze» Europas beseitigt werden. ..Paris isl die antifaschistische Zentrale." Rom. 2. Dez. Die Kammerrede Briands wird vom „Givrnale d'Italia" eingehend besprochen. DaS Blatt erklärt u. a,, Briand habe Frankreich als absolut pazifistisch und abrü st ungSsrcun blich hingcstellt. Das sei eine ziemlich gewagte These, wenn man bedenke, das, Frankreich ohne Zwcisel die gewaltigste Rüstung in Europa ausweise und die französische Politik die militaristischste sei. Briands Ausführungen über die italienisch-französischen Beziehungen seien nicht ernst z« nehmen. Paris bleibe daS Zentrum der antifaschistischen Propaganda, das die Revolution gegen daS heutige Regime ln Italien betreibe. Zu der Aenßeruua Briands. Südslawien sei die Freundin Frankreichs während des Krieges gewesen, erklärt das Blatt: Wir kennen kein Frankreich befreundetes Südliawien wäh>cnd des Kriege», wir kennen nur ein Serbien, daS gerade de» dritten Teil deS beuttgen Düdttawlen aiiSmachte, und gerade dieses Serbien hat den europäischen Krieg provoziert. Wir kennen aber auch die anderen zwei Drittel des heutigen Süd- ilawiens. die vollständig diszipliniert dem österreichisch- ungarischen Heere angehörten und gegen Italien kämvsten. Unverständlich leien die Worte Briands: Wir können heute Südslawien nicht opfern, da weder Italien noch Albanien Südslawien bedrohten. bin Berliner politlschMsellschaflliches Ereignis. Emp'an^sabend der sächsischen Gesandtschaft Führende sächsische Persönlichkeiten vertreten. iT roh« Meldung untrer Berliner Lchrlstleliung.! Berlin, 2, Dez. Auf Einladung der sächsischen Gesandt schaft in Berlin versammelten sich am Donnerstagabend zahl reiche rührende Persöniichkeiien aus Politik, Wirtschaft, Kunst nnd Wissenschaft in den Räume» der Gesandtschaft. Als Verlreler der Neichsrcgiernng war Retchswehrminister Tr, Gehler anwesend, der in Begleitung ded kürzlich von seiner Amcrikareise znrückgekehrtc» Generals Heye und deS Admirals Zenker erschienen war. Von den übrigen Reichsminislerien sah ma» die leitende» Beamten. Für Preußen war n, a Innenminister Grzesinsli anwesend. Von den Mitgliedern des Reichstages waren fast sämtliche Vertreter sächsischer Wahlkreise erschienen Unter ihnen be merkte man als frühere sächsische Minister die Herren Siaatsminister Tr, Hcinze »nd Lipinski Unter den Ver tretern der Wirtschaft befanden sich auch Angehörige des Ver bandes Sächsischer Industrieller und Vorsitzende sächsischer -Handelskammern, — um nur einige Namen zu nennen: Direktor Wiltke vom Sachten werk. Direktor Julius -Hcnde. Dresden. Dr, Johannes März. Dresden, Direktor Slöhr. Leipzig, Kommerzienrat Vogel, Chem nitz. und seinen Bruder Hans Vogel, den Vorsitzenden der Ehemniyer .Handelskammer, ulw. Vor Beginn des gefetzigcn Beisammenseins machte der Direktor der L a n t b i b l i o l h c k der Berliner Staatlichen Bibliothek. Pros, T o e g e n. die Anwesenden mit den Zielen dieser wissenschaftlichen Arbeit bekannt, Tie Berliner Lantbibliothek. die schon über viele Tausende von Grammo- phvnplalten verfügt, ans denen Mundarten und Gesänge europäischer und exotischer Völkerschaften, Reden und Vor träge hervorragender Persönlichkeiten seslaehalte» sind, will der Nachwelt die Stimme» prominenter Zeit genossen aus allen Kontinenten und allen Feldern geisti gen Schaffens u»d die Stimmen der allmählich vor dem Borrücken der Zivilisation ihre Eigenart verlierenden so genannten wilden Völkerschaften erhalten. So hörte man Reden der verstorbenen Reichskanzler B e t h m a n n - H o l l - weg, Fehrc nbach, deS verstorbenen ReichSvräsidenten Ebert und, um den Gegensatz zu demonstrieren, den singen den Vortrag Tagores in seiner Hcimatsprache. Haupt- gesprächSstofs waren die Wirtschasts- und Finanzlage, sowie die Auseinandersetzungen Dr. Schachts mit den deutschen Kommunen, deren Interessen sehr temperamentvoll von dem anwesenden Präsidenten des Deutschen Ttädtetages, Mulert. vertreten wurden. Dr. Stacht und die Kommunen. vor einer AuSfprache mit den Oberbürgermeistern. Berlin. 2. Dez, In Berlin verlautet, daß noch heute die angekündigte Aussprache zwischen dem NeichSbankprä- sidenten Tr Schacht und den Oberbürgermeistern über die städtische» WirtschastSInteressen und die Bewilligung von Ausländsanleihen stattfinden wird. An der Besprechung werden neben dem Präsidenten deS Städtetages. Mulert, der Oberbürgermeister Bös, und der Kämmerer Tr. Lange sür Berlin, außerdem eine Anzahl Oberbürgermeister aus dem Reiche, die in Berlin anwesend sind, tcil- »chmen, J>» Anschluß daran ist für Sonnabend eine Vor st a n d s s i tz u n g des Städlctages geplant, um zu den Ergebnissen der Besprechung Stellung zu nehmen. Sabolageaki -er preußischen Regierung. Verhinderung sachlicher Arbeit. Berlin, 2. Dez. Der NechtöauSschuß de» Reichstages Hai heute über ct» ArbetiSprogramm zu beschließe». Be- havdlnngSreis waren Vorlage» über die Prüfung der Vcr- sa s s u n g s m ü ß i g k e i t von Neichsgcsetzen durch den Staatsgerichtshos und das A u s I i e I e r u n g s g e s e tz. Die Verabschiedung beider Vorlagen ist aus fachlichen Gründen dringend notwendig. Daneben schweb! noch die Frage der Abfindung der Standeöherren. deren Verab schiedung sehr viel Zeit in Anspruch nehmen werde, da eS sich um lehr verwickelte Dinge handelt. Erwünscht kann die Behandlung dieser Frage nur unleragi tatarischen Gesichtspunkte» sein, Ihre Voranstellung würde dazu führen, daß die beiden sachlich notwendigen Vorlagen aus ab sehbare Zeit unerledigt bleiben würde». Der Vorsitzende des Ausschusses Kahl, legte die Sachlage dar »nd empfahl dringend bemaemäß zu beschließen. Darauf meldete sich ein preußischer Ministerialrat zum Wort nnd erklärte namens der preußischen Regierung, daß diese durchaus die Voranstellung der Frage der Standes» Herren wünsche. Sachliche Gründe wußte der Sprecher nicht anzustthrcu. Sr fand sofort Unterstützung bei Sozialdemo kraten und Demokraten, so daß man sich dem Eindruck eines abgekarteten Spiels nicht entziehen konnte. Die denlschnationalen Abgg. Barth, Lohmann und v. Frey- tagh-Loringhoven wandten sich mit Entschiedenheit gegen dieses sachwidrige Vorgehen. Aber bei der Abstim mung behielt der prenßische Antrag mit 12:11 Stimmen die Oberhand, da mehrere Abgeordnete des Zentrums fehlten. DaS Ergebnis ist außer rineS RrtiSklerung des Reiches durch die preußische Negierung ein Lcerlanf des NcchtSanSschnsfeS für mehrere Monate und die Nichterledigung sachlich wichtiger Vorlagen. Die Umrvan-lunq -er Schulsorm Beratung im BildnngSaoSschuß. Berlin, 2, Dez. Der NtlbungSauSschuß deS Reichs, tage» nahm 8 >0 de» Dchulgesetzentwurse». wonach „einem vor. schriltSmäßig gestellten Anträge auf Umwandlung einer Schulsorm in eine andere stattzugeben ist. wenn die Er- ziehungSberechtigte» von wenigsten- zwei Drittel der die Schule besuchende» Kinder sich dafür auSsprcchen" an. Abg. Nnnkcl sD. Vv.i beantragte Einfügung deS folgenden 8 itzn: „Die beteiligte Gemeinde ist zur Mitwirkung bei der Entscheidung Uber Anträge aus Einrichtung oder Um wandlung non Schulformen heranzuziehen." Ruhe vor dem Slurm lu Genf. Polnische Mobtlißernng sofort «ach der Ratstagung erwartet. Genf, S. De». Seit gestern abend gibt e» hier nur ein einzige» Gespräch, das Interview, da« gestern Pilindiki Uber die litauische Frage der polnischen Trlenraphenageiilur gegeben hat und von ihr überallhin verbreiten ließ. Man erkUirt hier, daß nur eine einzige «««legnng dee Erklär««« PilsndskiA möglich sei. sie sei ei« gkgtte« Ultimatum a« de« völkerbNndSrat. Pilfudski tag» ««rbrtickilch. er Hab« die Mobilisier««« gegen Litane« n«r f« lang« ausgelchobe». bi» er die A«t«ort de« RateS aus Polens letzte Rnndnote er, halten habe« werde. Daraus folgt, daß er sogleich nach Gens die Mobilisierung besohle» werde, «wnn der Beschluß des VölkerbundSrateS nicht alle Forderungen der polnischen Aale erfülle. Pilfudski wird Montag abend in Genf erwartet Im BölkerbundSpalaiS erivariet man nächste Woche die stür mischste Ratssitzung seit Bestehen des Bundes. Rutzlands Dorkrieyssckmlden. Litwinow an die englische Adresse. London, 2. Dez. Der Sonderkorrespondent des „Daily Expreß" in Gens hatte gestern abend eine Unterredung mlt Lttivinvw, um die Ansicht des russischen Delegierte» zu der Frage der Wiederaufnahme der englisch, russischen Beziehungen kennenzulernen. Die nilsiiche Auffassung, so erklärte Lttivinvw, sei durch die vor einigen Tagen gehaltene Rede Rgkows klar zum Ausdruck geluncht worden. Auf die Schnldenfrage übergehend, wicS Lilnünow daraus hin. baß die seit der russische» Revolution verflossene Zeitspanne sür eine richtige Erkenntnis der rechtlichen Aus wirkungen Ser Forderungen noch nicht ausreiche, Tie Sowjetregiernng habe es bisher nicht abgelehnt, sich mil einzelnen Personen oder Negierungen über die Regelung der Lchuldensrage zu verständigen. Eins sei sicher, ohne Verhandln»,,,'» und ohne Wiederherstellung normaler Be ziehungen zwischen Nnßland nnd England sei es nnmöglich. eine befriedigende Lösung zu finde». Ein Teil der Mvrgenblntter bringt Aeiißcrmigcn Lit- wiiiowS, wonach die Behauptungen unrichtig sind, daß er die Absicht habe, die Schnldenfrage mit Sir Austen Ehamher- lain in Gens zu bespreche». Er wisse nicht einmal, vb er Sir Austen Ehamberlain in Gens noch sehen werde. Er habe bereits sür Sonnabend eine Fahrkartcge löst, obwohl er noch nicht wisse, ob die vorbereitende Ab- rllstungSkoinmissivn bis dahin ihre Arbeiten abgeschlossen haben ivcrde. Aus alle Fülle sei kein Grund z» der Annahme vorhanden, daß Ehamberlain den Wunsch habe, ihn zu sehen oder die Schnldenfrage anznschnciden. Falls dennoch eine Zusammenkunft zustande käme, würde er die Auffassung der soivjetrnsstscheii Regierung zur Genüge erläutern. Zn den obigen Aensterungen LitwinowS erklärt die „Westminster Gazette", »ach den letzten Vorgängen sei es u n w a b r s ch c i n l i ch. daß die britische Negierung in der Frage der Borkriegsschulden den Russen auf halbem Wege entgcgenkomme. In Gens sollen bereits in formatorische Besprechungen stattgcsunden haben, die aller, dings einen wenig befriedigenden Verlaus nahmen. In gut unterrichteten Kreisen wird, dem gleiche» Blatte zu folge. die Ansicht vertreten, baß eine Ablehnung der englischen Negierung, mit den Russen in Berhandinngcn cinzutrcien, einen Vcrl « st für Großbritannien «nd einen Gewinn süe Amerika bedeuten würde. Das Kofferpacken fllr Genf. Wird Pilfudski zur Ratstagung kommen? Paris. 2. Dez. Briand wird am Sonnabend nach G c n f reisen. Ehamberlain wird im Laufe des mvrgigcn Tages t» Paris erwartet und gemeinschaftlich mit dem französischen Außenminister die Weiterreise nach Genf an- trctcn. Warschau, 2. Dez. Die Frage, ob sich Markchall Pilsndiki nach Gens begeben wird, soll am kommenden Sonntag entschieden werde», Kowno, 2. Dez. Die Abreise WoldcmaraS nach Genf ist um einen Tag verschoben worden. Immer noch kein Memeldireblonum. Die Verhandlungen erneut gescheitert. Memel. 2. Dez. Die Verhandlungen der Mehrheits parteien mit dem Gouverneur über die Bildung deS Direktoriums sind entgegen den Tatsachen voranscilcndcn Meldungen als vorläufig gescheitert anznsehcn. Die MehrhettSparteien hatten sich mit dem vom Gouverneur selbst vorgeschlagenen Kaufmann Kadgiehn als LandcSpräsidenten einverstanden erklärt und auch über die Direktoren, unter denen sich ein G r o ß l i t a u e r befinden sollte, hatte man sich geeinigt. Der Gouverneur verlangte aber, baß das großlitantsche Mitglied des Direktoriums das Dezernat für Kirchen- und Schulwesen erhalten sollte, obwohl die Verteilung der Dezernate Sache des Direk toriums ist. Die Mehrhcitsparteien lehnten die Forde rung des Gouverneurs ab. Hochzeit TschiangkalschckS mit einer Schwester der Fra« Sunjatsen. „Daily Telegraph" berichtet aus L-l'gng'nn Der vormalige Oberbefehlshaber der nationalistischen Heere, General T i ch i a n g k a t s ch e k. verheiratete sich am Donners tag mit der Schvestcr der Frau S u n t a t s e n. Chinesiichc Würdenträger und die Konmlarbchörden waren anwesend. Austritt ans der 8. Internationale. Die Führcrin der holländische» Kommunisten. Frau R o l a n d - H v l st, ist aus der kommnnistiichen Internalionale ausgetreten, weil der Sieg der Moskauer Gewalthaber über die Opposition ein Sieg der E r st i ck n » g S t a k t i k und der gewaltsamen Unterdrückung der Meinungsäußerung sei. ms Ofiue nurren moö SlS noblly SN/SN. -Gisi 0u üosssn Siebs, SSM , Hanls Äs bs> lioiilig SN. I lSriiisn-rUosr««, ^Weihnac^ts - Geschenke Puppenwagen R»hr- und ^Weldenmöbel L2orbroaren Iapanwaren Kinderwagen — Sportwagen Heinrich Schurig <Nr»tz, Vlaiienkch» Gtrag, 12
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)