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Brieskasiea. Speech»»»»«» »«» vttekk«st«»»»k»l»r Vormittag» lauft»» au Sonn. und Fetertage») täglich »»» N dt» 4L> Uhri nachmittag« au, Mvutagg und Mittwoch» von d dl» 8 Udr Schritrttch kvnnen Anträgen na, d«on«a»ortei »«rden wen» R ü ck o o r » o betaettta» «kt Di« «uswertungsiprechstn»»«» am Dtengtagnachmlttag mügen dt» aut wettere» au-tallen. *** EI» alter Dresdner Bürger. An Bekannt« machungsttiseln der Sttidt Dresden sind Plakate befestigt wor» bei, niii dem Hinweise, auf i«>elchen Plätzen in -losem Jahre „Eliristniarkt" sein d,irs. Dao Wort „E-Hristmartt" entbehrt ln unserer liegend wohl fast aller Volkstümlichkeit. SS wird in der e, na ei esse ne» Bevölkerung, für bi« doch in der Hauptsache die Anordnung gelten soll, wohl nur gang wenige geben, die den Sinn des alten, lieben Wortes «Striezelmarkt" nicht verstanden hatten, nnd gerade zur Weihnachtszeit, wo bei allen a ni en Deutschen die zartesten Saiten des Heimat ge fühl ö znm ülingen kommen. Wo bleiben behördlicher und Vereins amtlicher Heimat,chntz?" — Deine Anregung entspricht ganz gewiß dem Empfinden sehr vieler Dresdner. Man könnte eS wirklich mit Freude begrüben, wenn sich daS gelegentlich beim Rate gezeigte Bestreben, namentlich in den eingemeindetcnBor orte» alle volkstümliche Flurnamen alS Straßennamen zu erlialte». auch bei der volkstümlichen Weitcrbenenming dcS alten, guten Dresdner „Striezelmarktes" bekundete. *»* dichte Frau Dr. H. «M Pf.» „Daü liebe Weih- nachtSfest ist so kurz vor der Tür, und am Heiligen Abend ist cS doch auch bet uns Sitte, eine grobe Schüssel Herings salat znin Abendbrot aufzntragcn. Doch da mein lieber Mann Hannoveraner und von dort den Heringssalat anders gewöhnt ist. beliauvtel er. dieser schmecke ihm besser lohne den meinen stebenzulassen). Kann ich wohl von Dir daS Rezept von echtem Hannoverschen Heringssalat erl-alten?" — Heringsürlat, weißt Du. ist eine Sache, die meistens jede Hausfrau anders macht: nach in der Familie überlieferten Jndividnalrezepte». Aber es gibt natürlich auch immer einen gewissen landschaftlichen Querschnitt. In hannvverschcn bleichen steht dieser etwa so auS: Man nehme gnigeivässerte Heringe reichlich. Kartoffeln weniger, aber natürlich hannoversche Kartoffeln idas ist die Hauptsache: festbleibende gelbliche Salatkartosfelni, mehr säuerliche Aepsel, beides auf kleine Würfel geschnitten, das doppelte Quantum gekochte rote Rüben, viel, viel, viel Oel iviel mehr, als die sächsische Hausfrau im allgemeinen dran- wendet), keine Mayonnaise, wenig Essig, Salz. Pfeffer, einen Hauch Zucker. Zur GeschmackSverfeinernnc, gut gewaschene und entgrätete Sardellen, reichlich Kapern, einen kleinen Schivapp starke Fleischbrühe und einen Esslöffel sauren Rahm, auch feine Strcifctien gekochten Schinken oder Pökelzunge... dieses alles nur nach Geschmack. Run wollen wir mal sehen, ob wir für den Gestrengen das richtige Heimatsgeschmäckchen he ra u Sg ekriegt habe n. *** Reffe N u d o l p b. Auf Deine Anfrage im letzten Briefkasten nach dem sehr bekannten Gocthe-Bers schickt eine „Lustige Nichte" folgendes Erlebnis: „Meine Putzfrau lste ist inzwischen verblüht, es sind alles kurzlebige Leute> sagt: Ach, sagen Sie mich doch, gnädige Frau, wer der alte Herr ist? Zch sagte: Das ist „Goethe", der grüßte deutsche Dichter. Sie meint aber ganz ruhig: Das kann doch nicht sein, det is doch der Bater von die Dame, wo ich Montags immer reinemachen tu." — Ra al'o,- cS gibt noch mehr Gocthelose, und es gibt auch heute Leute, die ihm ähnlich sehen. R esse Alter Taler. „Schon wieder sollen neue Silbermünzen geprägt werden. Was wird aus dem alten Silbergeld der Borkricgszcit? Warum ist eS in Ungnade gefallen? Hat man Angst vor ihm. weil eS den alten Reichs adler ,'nlirt? Dann müßte daS alte Kupsergcld ebenfalls auS dem Berkehr verschwinden. Berlins uns, bitte, zu einer be friedigenden Anlivvri! Tausende und aber Tausende alter Leute lebe» heute weit, weit unter dem Existenziniittiiium in bitterster, unverschuldeter Not. Mit Hilfe beS alten Silber« geldeS könnte hier aeholscn und so manchem verhärmten und verbitterten Menschenkind eine WeihnachtSfrcude bereitet werden. So mancher hat sich in besseren Tagen ein paar Silbermark zurückgelegt und würde sie nun in Waren um- seyen. Sollte es wirklich so schwer sein, dem alten Silbergeld vorübergehend wieder Geltung zu verschaffen, vielleicht für einige Monate? Wie vielen wäre dadurch geholfen! Der Silbergehalt der alten Münzen ist bekanntlich höher als der der neuen. Folglich würde daS Reich, wenn es daS alte Silber- geld nach kurzer bemessener Umlaufzeit wieder etnzieht, gar kein io übles Geschäft machen, da der höhere Sllbergcbalt daS Umprägcn bezahlt machte." — Dein Gedanke hat gewiß etwas Bestechendes. Ql> aber daS Reich bei einer Maßnahme, wie Du sie Dir denkst, ein Geschäft machen würde, oder ob es nicht wegen vielen im Ausland befindlichen alten Stlbergeldes zu einer Katastrophe kommen könnte, daS kann ausführlich hier nicht erörtert werden. Die Besitzer alter Silbermarkstücke würden trotz deS schlechten Silberpretseö wohl gut tun, ihre Reste zu verkaufen. Für eine alte Mark gäbt es heute 35 Psg., sür einen Taler etwa 1,25 Mark. *** Zuschrift Pirna. „In Ihrem Briefkasten vom 6. Dezember schreibt Neffe E. F. über die roten Tansend- markscheine und bemerkt nicht ganz unrichtig, daß in den aller- seltensten Fällen Ersparnisse der Vorkriegszeit ln Frage kamen. Das schließt logischcrwei.se -och nicht aus. daß doch noch derartige Tausendmarkscheine existieren. Die Reichsbank- bnchsührung oder wer sonst amtlich damit zu tun hatte, muß doch aber missen, welche Tausendmarkscheine, meinetwegen bis zum t. August 1914, ausgegeben worden sind,- dies weisen doch die Buchstaben und Nummern der bis dahin anSg eg ebenen Tauscndmarkscheine und auch anderer Scheine ans. Wmn diese Möglichkeit gegeben ist, bann muß m. E. der betreffende Schein, gleichviel in wessen Händen er sich befindet, auf- gewcriet werden. Was aber im übrigen im Schlußsatz der Beantwortung der betreffenden Vriefkastennotiz bemerkt wurde, möchte doch ergänzt werden. Die Wochenschrift der Rcichspartei sür Bolksrecht und Aufwertung. „Der deutsche Sparer", beschäftigt sich in Nr. 49 ebenfalls mit jenen, die durch ihre Prozess« um die Aufwertung der roten Scheine ial che Hoffnungen zu erwecken und dabei vielleicht Geld zu verdienen suchen. Die Wochenschrift schreibt: „Der Sparer- bnnd, Landesverband Sachsen, e. B„ und auch seine Orts gruppe Leipzig, e. V., legen Wert auf die Feststellung, daß sie mit dem „Allgemeinen Teulschcn Reichsbankgläubigerver- band Leipzig" und auch mit dem Betriebsanwalt Winter nichts zu tun haben. Für den Svarerbund kann nur die UnteistUtzung ehrlicher und auf Grundlage eines einheitlichen und eingetragenen Verbandes arbeitender Neichsbankgläubi- gcrgrnppen in Frage kommen." Mit Leuten, die das Blaue vom Himmel herunter versprechen, will er nichts zu tun haben." — Unter den vielen Zuschriften, die ans die Brief- kastennotiz „E. F." cingingen, war auch diese, der gern Raum gegeben wurde. ir Damenbar t. Eine „Bogtländischc Nichte" schreibt: „Nichte L. R. P. fragt Dich, ob es nicht ein Mittel zur Ver treibung des DamenbarteS gibt. Bitte sage ihr: Früh beim Waschen mit warmem Wasser die behaarten Stellen ordentlich cinseiien, ein großes Stück Bimsstein nehmen innaefähr wie eine Zitrvnci und behutsam die Haare einige Male gegen de» Strich fest ansdrückend reiben . . . vor dem Spiegel, damit die empsindlichcn Lippen nicht verletzt werden. Tann die Haut gut abipülen. Die Haare werden bald verschwinden und bei Fortsetzung nicht wiederkommen.* — WaS die vogt- ländische Nichte da vorschlägt, ist eigentlich weiter nichts als ein Rastere». DaS machten schon die alten Römer mit Bims stein. Das kann vielleicht helfen bet einem sehr dünnen Flaum bei sehr ingendUchcn Dainen, bei denen dieser Flaum vst sowieso wieder verschwindet. Bei richtigem Bart mit festen Haaren muß der Erfolg bezweifelt werden. Ueberdies — um die Bimssteinmassage ohne Risse und Entzündungen auf der -Haut längere Zeit zu überstehen, muß man eben eine... vogtländische Haut haben. »»* Neffe au» Gotha, <bü Pf.» ,H-st Dir «uch bei merkwürdige A-rrala»»-« bekannt, daß nicht drei ihre Zig rette an «ine« Streichholz anzünden lallen? G» heißt, da dam, einer von den dreien stirLt. Man«-« «erden »an ärgerlich, wenn man'S trotzdem tut. Jemand sagte mir, da der Aberglaube aus England komme und da st und in de vereinigte» Staaten ganz allgemein verbreitet lei. E» wurd anch erzählt, daß e» für diese merkwürdige Sitte eine gan sachliche Erklärung gäbe. Kennst DÜ dies« vielleicht?" — E» ist wohl richtig, daß dieser seltsame Brauch auS England M unS gekommen ist. Aber nach englischen Erklärungen stammt er auS Spanten. SS wird erzählt, das, die spanische, Offizier« ihn aus dem Kampfgebiet in Spanisch-Marokko mit gebracht hätten. Dort lagen sich jahrelang spanische Truppe, und Kabylen i» dauerndem Dtcllnngskampfe gegenüber Brannten sich nun drei Spanier des Nachts zusammen Zigaretten an. so traf jedesmal den -ritten ein Schuß de« Kabnlen. Sehr natürlich: Beim ersten wurde der Feind auf. merksam, beim »weilen machte er sich Iri-ußscriig. und den dritten konnte er seelenruhig auss Korn nehmen. Diese Er- klärung scheint recht plausibel. Aber st« beweist aiuch, das wir den Engländern oder den Spaniern nicht alles nach,» lnachen brauchen. Denn wo wir unser Streichhölzel auch unter dreien herumgeben, da lauert doch schließlich kein marokkanischer Kabyle. *** Weihnachtsfeier. „Schnell noch eine Frage vor dem Wethnachtsseste. Du wirst doch dieses Fest auch feiern? Nun schnörkle doch mal herum, aus welchem Grunde diejenigen Weihnachten feiern und anch noch mit uns zu sammen. die einen aanz anderen Glauben haben, also aus der Kirche ausgetreten sind?" — Das fragst Du? Der Zwang zur Liebe, zum Schenken, zum Frendespende». der mit dem Wethnachtskinde in die Welt gekommen ist. erweist sich größer und gewaltiger als ihr b'«ck'en me schlier llebcrzeugiing von dem Wert oder Unwert der Zugehörigkeit zur Kirche. A» diesen Ltebeszwang „glauben" sie eben im Grunde ihres Herzens doch. Die Hirten vom Felde brachten ihre Schürf- lein und Früchte, die Weisen auS dem Mvrgenlandc Gold, Weihrauch nnd Morrhcn dem, den sie nicht kannten, sollte nicht an diesem Tage teder wenigstens denen eine Freude zu bereiten suchen, die ihm am nächsten stehen? Sie „glauben" in diesem Sinne an das Christkind, ohne cS zu missen. Und das ist gut so! *** Nichte Tante Martha. „Hilf einer bedrängten Tante! Meine unehrerbtetlgen Nichten und Neffen machen sich über mich lustig. Sag Du doch den Gelbschnäbeln mal die Wahrheit. Also, neulich sollte ich bei meiner Nichte ein Paprikahnhn znbereiten. Daö Huhn wurde am Sonnabciid geschlachtet, und ich sollte es am Sonntag weich kochen. Ich wandte ein mir von einer sehr erfahrenen Hausirau geratenes und vielfach erprobtes Mittel an indem ich mit dem Huhn zu- ammen ein GlaSmesserbänkchen kochte. DaS Huhn wurde in 2'^ Stunden weich: eS mar ein zweijähriges Huhn. Nun glaubt meine Nichte nicht, daß cS durch daS Kochen mit dem Glas in so kurzer Zeit weich geworden ist. und lacht mich auS." — Die Sache ist richtig. Es ist eine von vielen Hausfrauen oft prak tisch angewendete ErsahrungStaliaclie, daß die Beigabe eines GlaSgegenstandeö ln den Kocluvps Fletsch, das eines längeren Kochens bedarf, wie z, B. eine richtige alte Nudelhcniie, schneller weich werden läßt. Durch anhaltendes Kochen in Wasser wird Glas angegriffen. Ebenso wird es in seuchtcn Räumen und im feuchten Boden blind: eS bedeckt fick mit einem seinen Haut- chen von Kieselsäure. Welcher Bestandteil deS GlaicS daS Er weichen dcS Suppenfleisches hcrbcisührt. ist wohl noch nicht untersucht worben: vielleicht genügt dazu eine Spur gelöster Kieselsäure: es kann aber anch möglich sein, daß eine der im GlaS vorhandenen Basen lAlkalienl eine Spur beim Kochen nbgibl, und das, diese, ähnlich wie ein Hauch Natron oder Soda, diese Wirkung hervorbringt. Die unehrerbietigcn Nesscn sollen also sich nicht lustig machen, sondern glauben, waö die weise Tante spricht. *** Nichte Senta. s50 Pf.) „Könntest Du mir zu einer hübschen, sinnigen Widmung ln ein „Gästebuch" ver helfen? Der. dem ich das Buch schenken will, Ist Besitzer eines herrlichen Eigenheims und liebt frohe Gesellschaft daheim." — Alt« Sprüche, die man sonst wohl an ein Haus schrieb, können heute wohl für ein „Gästebuch" Verwendung finden. Einige vielleicht geeignete sind folgend«: „Tritt ein zu dieser Schwelle! Willkommen hier zu Land: Leg ab den Mantel, stelle den Stab an diese Wand. Sitz obenan zu Tische! Dlc Ehre ziemt dem Gast, WaS ich vermag, erfrische Dich nach deS TageS Last!" Ist Dein Freund.ein Spaßvogel, so könnte eS heißen: „Wer guter Meinung kommt herein, Der soll mir lieb und willkommen sein: Wer aber anders kommt hcrfür, Den Hab' ich lieber vor der Tür." Und einen ganz funkelnagelneuen: „Herr Gast, setz Deinen Namen her: Dir ist'S ein Spaß, mir eine Ehr !" Und zuletzt eine richtige Widmung an den Empfänger: „Das Gästebuch — wer Dich besucht, Schreib' seinen Namen ein. O, möchten alle, die drin stehn, Gut Freund Dir immer sein! Und kommt zuletzt einmal Freund Hein Und schreibt sein Kreuzlein ein. Dann mögen alle, die drin stehn. Dir treu geblieben sein." *** A. B. <50 Pf.) „Mein Enkel hat Schlosser gelernt und möchte die Lausbahn zum Lokomotivführer ergreifen. Wie hoch kann er es im Gehalt bringen, oder in welcher Gehalts gruppe steht ein Lokomotivführer?" — Ein Lokomotivführer befindet sich in Besoldungsgruppe VI Zn Rescrvelvkomotiv- führer lEingangSstellung) in Gruppe v. *** Nichte Angsthase. <50 Pf.) „Deine Nichte hat in Anbetracht einer Aufführung, die noch zehn Tage auSsteht, jetzt schon Lampenfieber. Weißt Du kein Radikalmittel da- gegen?" — Entweder keine Angst haben oder nicht ausführen! Bor allem keine Angst vor der Angst haben. Die Angst vor- her hat manchmal mit der Leistung bet der Aufführung gar nichts zu tun. Es gibt hervorragende Künstler, die bis in hohe Jahre ihr Lampenfieber nicht loS werden und dennoch VorizÄgltchcs leisten. *** Einige Opernfreunde, sl M.) „Als begeisterte Opernbesucher interessieren wlr und viele andere uns dafür, mal wieder ein Gastspiel Erich WildhagenS zu erleben. Könnten Sie dir Intendanz wohl dazu bringen, ihn zu einem oder zwei Gastspielen zu engagieren?" — Ihren Wunsch müssen Sie der Dresdner Intendanz unterbreiten, aber unter Angabe Ihres Namens und Ihrer Anschrift. *** Einer sür Viele. <1 M.) „Du und Deine Zei- tung, Ihr seid beide große Sportfreunde und fördert und helft, wo immer Ihr nur könnt. Brich doch auch einmal eine Lanze für eine künstliche Eisbahn, wie sie Berlin, Wien u. a. besitzen. Wie schön» wie gesund ist doch dieser Sport, und wie übel sind gerade wir in Dresden daran. Hat sich endlich, nachdem der halbe Winter vorbei, Frost eingestellt und man mit Eifer sich zwei bis drei Tage gemüht, den Grüßen etwas abzugucken, bumS, ist die Geschichte schon «viedcr zu Ende, und nach acht bis zehn Tagen geht'S glücklich wieder mal für einige wettere Tage, 's ist rein zum Htkulen: alle Lust und Freude daran könnte man verlieren, wenn nicht immer wieder die schonen Darbietungen neue Begeisterung weckten. Vielleicht nehmen sich unsere Stadtväter des Aschenbrödels unter dem Sport an, auf daß wir bald in der Lage sind, -cm altersschwachen Petrus ein Schnippchen zu schlagen." — Recht hast Du mit allem, was Dn sagst. Ter Plan ist auch schon wiederholt erwogen worden. Aber es scheint, daß man doch nicht die rechte Traute hat, weil nämlich an einer solchen Einrichtung erfahrungsgemäß das Interesse sehr schnell erkaltet, und das ist bet einer Eisbahn besonder» zu befürchte». L »»» Gedanken einer 7S jährige« »m BiS- larck-Taunendaum. Dein B,r»ch«u soll sü» tzen Bis. arckbau« mttklingeu. «eil «» au» fy gutep» Herhev kommt: Molch ein« Huldigung, wie kein« e unser BiSniarck hat erlebt! ie er lm WeihnachtSkerzeiischeine So mitten unterm Volke stebtt Kommt, singet hehre, schöne Lieber: E» bete, wer noch beten kann: O. heil'ger Christ, bescher« wieder Un» bald solch einen Btümarckmannl* *** NcffeAlt. <50 Pf.) „Warum ist ln unserem schönen OroSden dt« Begeisterung der Damen für den Hockeysport so ikrtng.? Sollte» sich unsere Dresdner Mädel» den Daallport -wr-iehen, oder haben sie von der Schulzeit her noch Angst vor dem Stock? Diese Zeilen brauchst Du natürlich den Sports, inädel» nicht zu zeigen, denn sonst mache ich die Bekanntschaft mit den Hockeystöcke»." — Erst hast Du die große, und dann ... o. Ali! *** DaS Kafseegetränk. „Wir trinke» alS Kaffee Korn und Gerste mit etwas Vvhnenkassec gemischt. Ist das schädlich? Mir wird seit etntger Zeit schwtiidlich nach dem Genüsse." — Dem einen bekommt der Malz nicht, dem anderen nicht die Bohne. Ob Du von diese» oder jenen bist, da» kan» man natürlich nicht an Deiner Handschrift sehen. Aber ... einfach genug ... Du kannst es doch mal mit einem anderen HanSgctränk versuche». ES gibt viele Sorten deutsche TccS, Kakao, chtnesischen Tee. Also probiere doch mal aus, was Dir bekommt. *** Abonnent in Neustadt. <80 Pf.) „WaS ist E' rcalctum und wie wird es richtig geschrieben: ob Clor- ra'-ttum ober Elilorkal-tum?" — Die chemische Verbindung, die Du meinst, heißt Ehlorkalzinm, würde besser Kalzium- chlvrid genannt, und bestellt auS „Oa 01," also einem Molekül Kalzium und zwei Molekülen Ehlor. Nicht« Zart. <50 Pf.) „Kannst Du mir sagen wie lange die Ausbildung als Tiirnlebrerti« dauert, ob ich sic in Dresden an der Tiirnlehrcrbtldiingsanstalt aentcßen kann und »vas sie etwa kostet." — An der Turnlclirerbtldungs- anstalt werden keine Turnlehrertnnen mehr auSaebtldet. Die iungen Mädchen werden letzt an dem Pädagoatschen Institut. Dresden. Teplitzer Straße, tn zwetctnhalbiährigem Kursus zugletch zu Nadelarbettölehrertnnen und Kechlebrevinnen auögebildet. Aber das Dresdner Institut nimmt keinen neuen Kursu» aus und stellt infolgedessen auch keine Gebülc- rinnen mehr ein. Nur die Pädagogischen Institute in Leipzig und Zittau werben tn Zukunft noch dtese AuSbilduna voll ziehen. Künftig wird auch dieser Beruf dem Bcrufsschul- lclirertitt» eingeglicdcrt werden und wird die Reifeprüfung einer neunsttifigeii höheren Schule voraussetzen. Zu den Kosten fite Lebensunterhalt für 2V? Jahre kommen noch die Schulgelder und der Aufwand für Lehrmittel. *** Nichte Sorge <50 Pf ). „Mein Mann rutscht« in einem Eisenbahnabteil auf einer Bananenschale aus und brach sich ein Bein, so das, er jetzt arbeitsunfähig ist. Er kann Nach weisen, daß die Schal« nicht von ihm in das Abteil geworfen worden ist, da er nie Bananenlßt. Er hat den Fall angezetgt, aber immer noch keinen Bescheid: deshalb frage ich: 1. Ist di« Bahn haftt-flichlig? 2. Was muß ich tun. um eine Entschädi gung zu bekommen?" — Da es sich nicht um einen Vctrieibs- unsall handelt und der Reichsbahn ein fahr lässig es Verschulden kaum wird nachgcwtesen werden können, dürfte sie nicht haft pflichtig für -den anS dem Unfall entstandenen Schaden gemacht werden können. *** Zwei Sprüche. <5 Pf.) ,^ch bitte rrm Angabe, woher die beiden folgenden Aussprüche stammen: „Andere suchen zu erfreuen, dieses heißet glücklich sein", und: ,^>te Freude, die wir geben, kehrt ins eigne Herz zurück."" — Ihrem Ton nach scheinen die beiden Zeilchen an» der Almanachs-Poesic etwa um 1800 oder wenig später zu stam men. Solche Alltagsweisheiten erben sich, ohne besonder« in größerem Umfange bekannt zu sein, zuweilen in Stamm büchern von Geschlecht zu Geschlecht. Ihren Ursprung auf- ,»finden, ist meist nur einem Zufall möglich, und dieser Ist diesmal -dem Onkel nicht zu Hilfe gekommen. « ' HriratSsehnsnchtSecke. In tirlei tzrtra!t1kbnsuchi»ecke will Onkel Schnitte nur die Wüniche ieiner Nichten und Ncssen zum Au»-ruck dringen. Dagegen kann er e» nicht übernehmen die hieraus eingehenden Briefe an dies» wetterzuleltr«. «er ml« den Hrlraltlnstlgen in Briefwechsel z« trelen wünsch«, wird gebeten, sich de« «nzelgentell» unsere» Blatte» zn bedienen. Nichte Hannl ikill Pf.), wünscht sich einen Landwirt von «o bis 45, wenn möglich tm Besitz« eines Gute», wo Hausfrau ober Mutter fehlt. Sie stammt aus einem schönen Gute, ist schlank, von guter Bildung, hört gern Klavier und fährt gern mal «uto. Be kommt schöne Ausstattung. Der Ersehnte kann auch anderen Berus haben, muß aber aus beigeren Kreisen sein. — Nichte Natur- sreunbtn tbv Pf > ersehnt aufrichtigen, soliden LebenSkamcraden nicht unter »5. Sie ist gesund, charakterfest, wirtschaftlich, hat selb ständigen Beruf und Luft zu einem Konfektionsgeschäft ober der- gleichen, wo sie ihre Kennintsse verwerten könnte. Aus guter Fa- mitte, erfreut sie sich guten Rufe» nnd glaubt alle Eigenschaften zu glücklichem szamilienlebcn zu besitzen. — Neffe Bagabunt il Mk.). 27. dunkel, sucht blonde Nichte bi» 2S. Sie darf keinen Bubi kopf haben. Dafür soll sie sämtliche Tugenden einer Hausfrau be- sitzen: vor allem muß sie r» fertig bringen, den Neffen, der gern um herschwärmt, ans Heim zu fesseln. Sic muß zierlich gebaut fein. — Nichte Marga <50 Pf.I, 22, et» unverdorbene» Mädel, vollschlank, kunst-, musik- und naturllebend. im Haushalt« tättg und Vollwaise, sehnt sich lehr nach Liebe und Heimat und sucht deshalb einen tüch tigen Neffen. Schöne Wäsche Ist Ihr eigen. — Nichte Sonntag »- ktnd tt Mk.j würde gern einem Manne das Leben schön und glück lich gestalten und ihm tn allen Lebenslagen ein unbedingt zu verlässiger, treuer Kamerad sei». Sie stammt au» einer sehr an gesehenen Akademlkersamille, besitzt tadellosen Nus und angenehme» Aenßcre ikcln Bubt, sondern langes Blondhaar), ist gesund an Leid und Seele, irisch und heiter, vielseitig gebildet. Sie ist tm Klavier« spiel ausgebildet und bet Ihr gibt es ost die schönsten HauSkonzertc. Aber sic versteht auch etneu Haushalt sparsam zu führen, kann gut kochen und schneidern. Der Nesse möchte ein deutscher Mann von vornehmer Denkungsart sein, von 80 bis 40, Akademiker, höherer Beamter oder selbständiger Kausmann. — Nichte Lusttg <1 Mk.), 25, angenehmes Aeutzere, sehr sparsam und verträglich, mit allen Stgenschastcn einer tüchtigen Hau«, und umsichtigen Geschäftsfrau, sucht einen soliden Nesse», der zu ihr paßt, am liebsten aus der Gast- ivirtSbranche. — Nichte Lies <70 Pf.), 25, einzige Tochter au« guter Bllrgersamtlte, dunkelblond, von ruhigem Charakter, In allen Fächern des Haushalt» ersahren, möchte gern einem Nesscn ein traute» Heim besorgen. Sle musiziert, wandert gern Im schönen Vaterland herum, ist kein Freund von Vergnügungen. Der Nesse braucht nicht unbedingt tanzen zu können. Für eine «ussteuer wird ges»r«t. D«r Neffe möchte 28 bis »2 fein, au» guter FamMe, national- »enkenb und guten Charakter», am liebsten Beamter oder Lehrer. — Nichte Witwe ft Mk.), 48, blond, groß, mit eigenem Heim, sehr christlich und angenehme Erscheinung, die sich bt« letzt durch Kranken pflege und als Köchin selbständig durchs Leben gebracht hat, würde gern einem sich ebenso verelnsamt fühlenden Witwer, Beamten oder GefchüstSmann, zwischen 5<1 und 55, die Hand zum Bunde reichen, wenn »r von friedlicher und guter Gemütsart ist. ES kommt Ihr vor allem aus ein harmonische» Zusammenleben an. — Nicht« Helene-Marte sl Mk.), 4N, mit hübscher Wohnung nnd etwa» Vermögen, möchte gern einen Nesse» von großer Gestalt bi» 80, l» sicherer Position, der da» Herz aus dem rechte» Fleck hat. — Nicht« Viktoria <75 Pf.), an» höherer Veamtensamtlle. Mitte 2», schlank, gern heiter, sehr wirtschaftlich und von hübschem Aeuftcrcn, wünscht lieben, guten Mann nicht unter 8ü, i» guter Stellung, der sich ernstlich nach einem trauten Heim und einer liebevollen Frau sehnt, und der den gleichen Wunsch hegt, einander recht glücklich zu machen. St« besitzt hübsche «»«stattung und alle», wo« zur «»«schmückung einer gemütlichen Häuslichkeit gehört, iedoch kein Vermögen. SS QS SkSöMK Nl».vooo«W0krHS