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isr« — «Dresdner Nachrichten" — Rr. 201 Sette 17 Neues vorn Nundfunk. Die Anodenbatterie und ihre Pflege. Zwei Stromquellen benötigt jedes Nöhrengerät: eine Hetzbailerl« und ein« Anodenbatterie. Nur gang wenige Schaltungen kommen mit der Heizstrvmquelle allein ans. Die Hetzstromquell« ist et» Akkumulator oder eine Trockenbatterie Wenig« Amateure pflegen ihren Akkumulator selbst auszu laden. d«nn Mr wenig (Veld besorg» eS sedeS elektrotechnisches Geschäft. wobei man gleichzeitig noch die Gewähr bat, daß der Sammler richtig behandelt und gepflegt wird. Uns soll hier die Anodenbatterie beschäftigen. Sie wird mancher harten Behandlung auSgesetzt, weil vs» genug angenommen wird, das au diesem Ding doch nichts entzwei gehe» könnte. Es >st stabil gebaut, denken viele Funksreunde und meinen, alles sei in bester Ordnung, wenn die Batterie nur richtig an das Gerät angeschlossen ist. Dies« Ansicht Ist durchaus zu tadeln. Jeder Teil an unserem Empfangsgerät ist empfindlich und sollte mit der größten Liebe und Sorgfalt behandelt werden. Das gilt auch »on der Anodenbatterie. Sic tlt allein schon deshalb gut zu behandeln. wetl man dadurch eine häufige Erneuerung der datiert« oerm«idet und sich vor beträchtlichen Geldausgaben schützt. Zunächst sind schon beim Einkauf einige Regeln zu be achten. Man kaufe nicht die billigste Batterie. Hier, wie überall, gilt der Satz: das Billigste, ist nicht das Beste. Wenn man recht sparsam sein will, bekommt man ent weder Ware, dt« von Anfang an nicht viel taugt, oder man er hält überlagerte Fabrikate bekannter Firme». Man täusche sich nicht, indem man annimmt, oder «n Volt müsse die Batterie haben, »m gut zu sein. Wenngleich die Spannung naturgemäß auch auf voller Hülie sein muß, so spielt für die BerwendungSdauer die Ampereamladung die allein aus schlaggebende Nolle; lclder kann man diese Ausladung beim -auf nichi nachmessen, sondern man muß sich dabei auf daS Fabrikat verlassen können. Die Gewißheit, eine gute Ware z» erhalten, hat man bet den alten, bekannten Firmen, man hat sie um so mehr, als man — wenn eine ^Batterie doch schlecht sein sollte, waS auch Vorkommen kann — immer Ersah er hält. Bei unbekannten Fabrikaten, die oft nur mit einem hochtönenden Phantasicnamen bezeichnet sind, hat man diese Garantie nur In den seltensten Fällen, und schließlich ist sie ja auch nicht einmal zu verlangen. Gute Ware kostet gutes Geld! Man bekommt aber auch bekannte Marken billig angebo- ten. Einmal ist der Händler billiger, weil er Geld braucht, dann können dt« Batterien noch gut sein,- ein anderes Mal sind dl« Liatterien bekannter Firmen billiger, well sie über- lagert sind. Die An-odenbattrrien haben, wt« alle Trocken- Lotterien, nur ein« beschränkt« Lagcrsäbtgkcit. Höchstens ein halbes Jahr können st« lagern, dann verlieren sie schnell an Güte, und eines TagcS sind sie völlig unbrauchbar. Um den sich dann ergebenden Verlust zu vermelden, werden sie eben billiger »»erkauft. Einige Werke haben, um den Käufer vor dieser Täuschung zu bewahren, die Batterien auf dem Boden mit dem Oersteliungsdatum versehen. Aber leider ist daS allen Käufern vvn Batterien noch nicht bekannt und der Verkäufer legt auch im allgemeinen keinen Wert daraus, daß die Kunden da- wissen. Bet den geringeren und billigeren Fabrikaten hat man dieses Herstellungsdatum noch nicht gesunden. Daß man die Batterie nicht htnwerscn oder allzu energisch aufsetzen darf, sollt« jedem selbstverständlich sein, denn hier- durch lockern sich leicht die Kontakt« und der Apparat zeigt dann bald da- bekannte Geräusch von Wackelkontakten. Außerdem wird bei gelockerten Kontakten viel mehr Strom >erbraucht. Ebenso selbstverständlich dürste es sein, daß man nicht die Batterie z»m Aschenbecher, Stecknndelsammlrr uiw. herabwUrdigt. Es entsteht Kurzschluß und die Batterie wird mtladen. schneller oder langsamer, je nach Leitfähigkeit der Fremdkörper, die die einzelnen Pole miteinander verbinde» Staub entferne man stets sehr sorgfältig, denn auch die dadurch entstehenden Kricchströme sind ungemein schädlich. Am besten ist es. wenn mau den Deckel auf der Batterie läßt und bei den gebrauchten Unterteilungen Löcher in die Pappe bohrt, um die Stecker eiuiühren zu können. Die Isolation zwischen den einzelnen Elementen ist meist sehr gut. weniger achtet man aber auf die Isolation des Bodens. Wird dieser aus irgendeinem Gründe feucht. >o entsteht Kurzschluß. Man kann den Boden mit einem dicken Schellackausstrich versehen oder aber die Batterie aus Iso latoren stellen. Dann ist man völlig sicher, keinen Strom ungenützt zu verlieren. Die Anodenbattcrie besteht, wie mancher Wissensdurstigc schon sestgcstellt hoben wird, aus hintereinander geschalteten Etnzelelementen. Ader diese Elnzelelcment« sind ziemlich leicht der Zerstörung auSgesetzt. Die Zinkwände werden von der Säure zerfressen, ebenso das Jsvliermatcrial, und es ent steht wiederum Kurzschluß. Die Voltstärke sinkt schnell und die Batterie ist bald unbrauchbar. Man kann dem anS dem Wege gehen, indem man die kranken Elemente durch einen Draht verbindet. Wie stellt man aber fest, wo sich ein krankes Element befindet? Am schnellsten, leichtesten und genauesten durch ein Voltmeter. Man mißt von Untcrtctliina zu llnier- tcilung und findet leicht die zerstörten oder in der Zerstörung begriffenen Elemente heraus. Elemente mit einem Span- nungsverlust von der Hälft« bis zu zwei Drittel der ursprüng liche» Voltstärke sind schon nicht mehr zu benutzen. Aber nicht jeder Fuudfreund hat ein Voltmeter, auch nicht das Geld, sich eins zu taufen, und da tut es dann auch eine Taschcnlampenbirne, die man zwischen zwei Unterteilun gen schaltet. Da eine Taschenlampenbirne zwei biS drei Volt Spannung braucht, di« zusammenlicgcnden Kontaktstellen meist eine Spannung von Ix-Volt haben, io leuchtet die Birne bei gesundem Element ganz gut auf, bei krankem glimmt sie nur noch mehr oder weniger stark. Anspruch ans Genauigkeit kann diese Meßmethode nicht erheben, doch genügt sie meist vollkommen. Die vorgeschlagene Ueberbrückuwg verlängert -war üte Lebensdauer der Batterie wesentlich, aber immerhin ver hindert sie doch nicht, daß wir die Batterie nicht völlig aus- uützen können, denn ein« gewisse verhältnismäßig hohe Bvlt- spannung ist doch nun einmal zum Betriebe notwendig. Wir sind also immer gezwungen, unser« nur halb verbrauchte Batterie fortzuwcrfen, wenn wir Wert daraus »egen, einen guten Empfang zu haben. Um die daraus resultierenden Verluste zu vermeiden, gibt eS ein ebenso einfaches wie billiges Mittel: wir bauen unS unser« Arrodenbatterie s«lbst. Etwas größer als die fertiggckaufte wird unser« selbst- gebaute Batterie, aber dafür werfen wir auch nur die tat sächlich zerstörten Elemente kort und außerdem haben wir auch immer di« gleiche Vvltspannnng zur Verfügung. Wir kaufen u-nS gute große Taschenlampe nbatterien und schalten diese durch feste Klemmschrauben Innlerctnander. >Der Minuspol der einen wird mit dem Pluspol der anderen Batterie verbunden.) Jode Batterie hat eine Boltspannung von 4H Volt und kostet, da wir auch nur gute Fabrikate kaufen. 40 bis 47. Pfennig. Für 66 Volt benötigen wir G Batterien, für 86 Voll 22 Batterien. Die Kosten stellen sich dafür auf etiva 6 Mark bziv. aus etwa 8 Mark. Billiger be kommen wir auch eine gute Anodenbatterie nicht. Zwischen jedes Element legen wir eine Schicht WachSpapier, um die Isolation zu erhöhen, und beachten auch alle anderen Regeln i»r Psleg-e der Anodenbatterie. Wird ein Element schlecht, was wir durch Nachmessung feststellen, so wird es durch ein neues ersetzt. Die Batterie ist also immer neu, und nachdem einmal die Anschasfungokoslcn dafür ausgebracht sind, kostet der Unterhalt nur wenig Pfennige. Wenn wir alle Batterien in einem schönen, festen Kaste» unterbringeii, so ist auch unserem OrdnungS- und Schönheits- gcsühl Genüge getan, und unser Gerät hat eine Anodcn- baltcrie, di« immer gut und billig arbeitet. Künstler unv Audllorium. Viele Künstler sind vor dem Mikrophon befangen, sie können ihre künstlerischen Fähigkeiten nur dann voll ent falten, wenn sie sich einer großen Zuhörerschaft gegenüber be finden. Derartigen Künstlern ist die Rundfunksendestelle i» Cincinnati insoscrn versuchsweise entgegengekvmmen, als sic neben dem Ausiiahmcraum einen von diesem durch schalldichte Fenster getrennten Zuhvrerranm für mehrere hundert Zu hörer eingerichtet hat. Ten Zuhörern werden die Darbietun gen durch Lautsprecher übermittelt. Eine ähnliche Einrichtung ist auch von dem Rundfunksender in St. Louis getroffen worden. Rundfunk im Speisewagen. Der Nom abends verlassende Schnellzug »ach Neapel ist versuchsweise mit einer Rundsuntempfangs- einrichtung ausgerüstet worden. Die Gäste des Speisewagens kvnnlen sich während der Fahrt an den Darbietungen einer großen Zahl von Rundfunksendern erfreuen. Außer Rom und Mailand wurden Wien, Bern, Budapest, Oslo, Daventry und andere ausgenommen. Empfang auf dem Brocken. Endlich ist es nach vielen Bemühungen gelungen, auf dem Brocke», dem höchsten Berg des Harzes, eine Anlage zu er richten, die einen ziemlich guten Empfang ermöglicht. Bisher hatte der Brocken zu den sogenannten »toten Punkten" ge zählt, an denen eS infolge gewisser atmosphärischer Störungen nicht gelingt, hinreichende Empfangsverhältnisse zu schaffen. Bei früheren Versuchen endete die Sache immer damit, daß man entweder gar nichts oder nur einen schwachen Ton zu hören bekam. Nur in den seltensten Fällen gelang eS. bet jenen »toten Punkten", zu denen bis vor kurzer Zeit auch etwa die Stadt Freiburg im Breisgau gehörte, die Ursache der Schwierigkeiten, dir sich jedem Empfang in den Weg stellten, zu ermitteln. DaS ist nunmehr beim Brocken gelungen und durch eine besonders konstruierte Anlage der Antennen ist kürzlich ein durchaus befriedigender Empfang erzielt worden. Geheimhallnng -es Funkverkehrs. Den Funkgesellschaften sind schon häufig Unannehmktch- ketten dadurch entstanden, daß eS bisher noch kein Mittel gibt, den Funkverkehr gcheimzuhaltcn und ihn vor unbefugten Ab- hörcrn zu schützen. Nunmehr will ein junger österreichischer Ingenieur eine Vorrichtung erfunden haben, welche die Ge heimhaltung beS FunksernsprechverkehrS ermöglichen soll. Der Apparat soll in der Lage sein, abwechselnd drei ver schiedene Wellenlängen zu senden, die in 1/60 000 Sekunde wechseln. Zur Aufnahme der mit dem Apparat gesandten Nachrichten ist ein besonderes, im Gleichlauf mit dem Sender befindliche- Empfangsgerät erforderlich. I», »Uaioig»«, v«»it» »a» »---Li«, «»»»«- ». -»mW» -.85 -§«5 1.0- 1?» 1." 1." S._ -."10.- ir._ is._ KD- kt — . '?s --v.