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Wachsende Erbitterung im englischen Streik. Die Slreikführer hafkpsllchiig. ' London. S. Mai. Die Streiklaae ist im allae«oine» unverändert. -irden von Sir John Simon» und eine Kundgebung von Lord Orsord über die RechtSgrnud- lancn des Generalstreiks mltile» alS Sie Bor» bereitun« einer gerichtlichen Versolnunn der sitr den Streik verantwortlichen Personen betrachtet werden. Der Streik ist «ach englischen Geleiten illegal. Nach den englischen Gesellen sind die GewerkschastSsiibrcr. sowie die Arbeiter, die ohne Kündigung die Arbeit niedergelegt baden, besonder.» die Eisenbahner, stir de« angcrichteten Schade« haftbar. Mi, diesem GeseticSparggraphen besitrt di« Ne gierung. sallS eS notwendig ist. eine ausserordentlich scharse Waffe gegen den Streik, die aber vorläufig noch nicht an gewandt worden ist. „Dailn Telegraph", der heute in kleinem Format mit zwei Setten Umfang erschienen ist. schreibt: Selbst rvenn die Lage sich erst noch verschlimmern muh, ehe sie sich belfert, muh die Weigerung deS GencralratS deS Gewerkschaftskongresses, den Streik bedingungslos abzusagcn, in jedem lonalen Bürger die Entschlossenheit stärken, diese moderne Tvrannei zu stürzen. Bon den parlamentarischen Führer» der Arbeiter partei wird dieser Streik verabscheut, denn sie willen, dass Ne bei der Bernichkiina der verfassungsmässigen Regierung zu Grunde gehen würden. Alle erschienenen Blätter befallen sich mit aiiffallen-cni Nachdruck mit den Darlegungen, die der bekannte Jurist Sir Föhn Simv» im Unterhaus gemacht hat. Das Platt „Nestern Mail" schreibt in Fortsetzung seines Ge- dankengangcS. insbesondere kämen für -ic Haftung die Leiter und Vollzugsorgane aller Gewerkschaften in Betracht, sowie der Gencralrat de? Gewcrkscixissskongrcsses und die Teil nehmer an der Delegiertenkonferenz. a»s der der General streik beschlossen wurde. Nnch „Dailn Ntail" trägt in Sperr druck die Ucberschrift > Der Generalstreik ist ungesetzlich. Der politische Berichterstatter des Blattes schreibt, der Schlüssel zu einer Rückkehr zu normalen Verhältnissen lei noch immer die Regelung der 6 o h l c n f r a a e. ..Dailn Mail" schreibt in einem Leitartikel, die Streikenden verloren sichtbar an Boden, und ihre Führer räumten lebt ein. dah sie keine Aussicht hätten, den Kamps zu gewinnen. CS sei dielen Führern zu empfehlen, sich an Sir John SnnonS Warnung zu erinnern, dass sie persönlich bis zum lebten Heller mit ihrem Privatoermögen für den angcrichteten Schaden hatten. Zunahme der SlreikFwischenfälle. London, ll. Mai. In P r c st o n muhte die Polizei gestern viermal mit Knüppeln gegen eine vieltausendköpfige Menge Vorgehen, die versuchte, die Polizei st ation zu stür men. Verschiedene Polizisten wurden durch Steine und Ziegel getroffen, sechs Personen wurden verhaftet. Auch in Hüll fanden neue Ausschreitungen und Plünderungen statt, die biö in den frühen Morgen fvrtdaucrtcn. SO Personen wurden verlebt, darunter zwei Polizisten. In Newcastle mußte Polizei gestern abend zwei Kniipvelangrisse aus die zehntauiendkövsige Menschenmenge machen. Im Bergivcrks- gcbiet wurden weite re Attentate gegen Eisen bahnen unternommen. Verschiedene Passagiere erlitten Verletzungen. Ein Signalhäuschen wurde in Brand gesteckt. In der Grafschaft Dur Ham wurde E^pIosionSmaterial, daS aus die Schienen gelegt worden war, durch eine Lokomotive zur Explosion gebracht. Schaden wurde nicht angcrichtet. Die Reqlerunq beordert T r»ks nach London. Berti». 8. Mai. Wie daS „Acht-Uhr-Abendblatt" auö London meldet. Kat die Regierung acht gefechtsbereite Tanks nach London beordert. Man nimmt an, dass die Tanks bei de,, beabsichtigten Bemühungen, den Straßen- und Omiilbusverkchr wieder aufzunehmcn, alS Vorpatrouillen dienen sollen, ober daß sic an Stellen, an denen die meisten Möglichkeiten für Krawalle bestehen, dauernd stationiert werden sollen. Der Prinz von Wales vermittelt. London, g. Mai. In politischen Kreisen verfolgt man mit gespanntem Interesse di« Bemühungen de» Prinzen von Male», der bei vcrschtobeuen Ardriterfü-rern arotze Sympathien geniesst. die Arbeiterführer und de» Minister» Präsidenten zu einem Kompromiß zu »«wegen. da» dem Generalstreik ein baldiges Ende bereiten würbe. Der Ge» iverkschaftSführer Tbvmasi hat auf die Initiative de» Prinzen bereit» mit Baldwin verbandelt. Da» Resultat der Ver handlungen ist nicht bekannt. Ein Vorschlag der Bischöfe geht dahin, dah gleichzeitig folgende Schritt« erfolgen: Der Gewerkschaftskongress niinnrt dl« Generalslretkbcfehle zurück. Die Negierung erneuert da» Angebot einer Fortsetzung der StaatShilf« für den Kohlenbergbau während einer kurzen Zeit. Die BcrgwerkSbesitzer ziehen ihre jüngsten Lohn» rwrordnungen zurück. Dal-wins Ae-e im englischen Aun-funk. London, 8. Mai. Baldwin sprach heute abend im eng lischen Rundfunk zur englischen Oeffcntltchkeit und skizzierte erneut den Standpunkt der Negierung zu Streik und K r> h l e n k r i s e. Die Negierung Hube alles getan, um beiden Parteien gerecht zu werden. Sie habe 28 Millionen Pfund Sterling anSgcgeben und einen von sehr klugen Männern aufgcstelltrn Bericht vorgelegi. Er sei bereit zu FriedenSverhandlnngen mit allen dcnfentgen, die sich mit ge- nügenden Vollmachten nersrhen an die Regierung wenden. Die Tür zu den Verhandlungen sei nicht geschlossen. Solang« aber der jetzige Zu/tand währte, bestehe keine Verhandlung-- Möglichkeit. „Ich bin", schloss Baldwin. „ein Mann beS Frie dens. aber werde nicht di« Sicherheit der englische« Verfassung opsern." Die Antwort -er Gewerkschaften. London. ll. Mai. „The British Worker" veröffentlicht die Antwort auf die gestrige Rundfunkrede Baldwins. ES heisst darin: Die Arbeiter dürften durch Baldwins erneuten Ver such. den anacnblicklichcn Streit als politische Fragen darzu- stcllen, nicht irregemacht werden. Das einzige, wofür die Ge werkschaften kämpften, sei die LebenSbaltunq der Bergarbeiter zu schützen. Der Generalrat sei bereit, jede« Augenblick die Verbandluna bet dem Punkte, wo ll« von der Negierung abgebrochen wurden, wieder ansznnehme». Derkjlm-Iungen in Sicht? Lord Neadina soll schlichten. Paris, ll. Mai. Nach den Meldungen auS London glaubt man dort gewisse Anzeichen erkennen z» können, die aus die baldige Eröffnung von Verhandlungen zwischen Negierung und Gewerkschaften schlichen lallen. Gegenwärtig würden Versuche unternommen, «m die Nealeruna «nd die sozialistischen Führer dahinznbrinaen. den srtiheren NizekSnia von Indien, Lord Neading, als Schiedsrichter anzn- nchmcn. Der Vermittlungsversuch deS Prinzen von Wale», der mit mehreren sozialistischen Führern Fühlung genommen hatte, soll fc h l g c s ch l a g c n sein. Die Slreikleikunls lehnt russische kzttfsaelder ab. London. S. Mat. DaS gestern erschienene Organ de» Generalrats deS Gewerkschaftskongresses „The british Worker" gibt folgendes bekannt: „Die gestrigen Berichte in der ausländischen Presse, dass ein Unterstützung»- angebot von seiten der russischen Gewerkschaften ge- macht werden würde, wurden heute vormittag- bestätigt. alS dem Generalrat heute ein bestimmter Beitrag angeboten wurde. Der Nat hat die russischen Gewerkschaften in einer böslichen Mitteilung davon unterrichtet, dass er nicht ln der Lage sei, daS Angebot anznnchmen. Der Scheck ist zurück kegeben worden. jWTB.) Der konservative Parleilag. Der Verlaus der Verhandlungen. Berlin, ll. Mai. Im hiesigen LehrervereinShanS fand am Sonnabend der Parteitag der Dculsch-Koniervattven Partei statt, in der Everl'ng über die politische Lage berichtete. Als drei Hauptmerkmale konservativer Gesinnung stellte der Redner fest: LcgitimismnS, staatlicher Organismus. Patrio tismus. und fuhr fort: Wir bekämpfen die Demokratie, auch wenn sie sich in nationale Kreise cingcschlichcn hat. Hätte man den monarchischen Gedanken nicht so oft zurückgcstellt. gäbe eS jetzt keinen Bolks-ensschcid. Die Gegner haben alles, die Präsidentenwahl, die Flaggcnfraae und letzt den Raub an den Fürsten ausdrücklich für die Republik betrieben, wahrend wir die Gegenwehr nicht ausdrücklich sitr die Monarchie führten. Für den Volksentscheid sei jetzt die Parole klar: keine Stimme dark in den Listen stehen, aber Icdc Stimme muh für die Aufklärung erhoben werden. Die Anhänger deS Legitimismus, der Achtung vor göttlichem und menschlichem Rechte fordert, erwarten, dach, wie von den Bischöfen, so auch von der evangelischen Kirche die Mahnung an daS 7. Gebot in dieser ernsten Stunde ergehe. Der Staat als Organismus ist krank. Unsere VerfassnngSform ist die Krise. Die Flaagenfrage, die dazu jetzt den Anlaß geboten hat. zeigt, wie sehr das Schrvarz Rot- Gold eine Paricifahne geworden ist. Ter Patriotismus, der sich für konservative Anschauung vom Dienst am Königtum nicht trennen lalle, verlange neben der Lösung der Anschlnss- srage auch die Lösung der AuSschlussfragc gegenüber den Fremden. Dr. Everling verwies bann auf die Leiden der Irredenta und kam zuletzt aus den Russenvertrag als Quelle schwerer Krisen zu sprechen. Hieraus sprach Pr»s. Dr. Roeihe über nationale, mon archische nnd konservative Gesinnnng. Die Konservative Partei sei heute zwar nicht modern, habe aber Ewigkeitswert. Die Behanvtnng. dass daS Volk politisch reif sei, sei ein Irrtum. Die Weimarer Verfassung habe abgewirtschaftet. Erforderlich sei heute wieder Evolution, nicht Revo lution. Dies sei der Leitgedanke der konservativen Ge- sinming. Der Redner kam darauf ans die politische Haltung der D c n t s ch n a t i o n a l e n zu sprechen, denen es bet ihrer Opposition an der nötigen Rücksichtslosigkeit fehle. Die Kon rrvative Partei sei im Gegensatz zu den Deutschnatio- nalen preußisch, protestantisch nnd aristokratisch. In einer Entschließung forderte der Parteitag zum Schluh: Wtrdcrhorstellnng dev BiSmarckschen BnndeSstaateS, Wledergutmachnng deS an unseren angestammten Fürsten be gangenen Verbrechens unter Rückkehr znr Monorchie, tatkräftige Pssege von Incht und Sitte ans dem Boden glik 'bigcn EhristentnmS. Festig««« nnd Berteidsgnng deS deni'chen VolkStumS aus allen Gebieten, Ablehnung beS jüdischen Materialismus, Berücksichtigung beS berusS- ständi'chen Gedankens beim AnSban nnierer StaatSvertassnng, Schuss jeder ehrlichen Arbeit «nd scdeS ehrlich er worbenen Besitzes, besonders der bodenständigen Lanowirt- schasc, als Gri ndlage einer gcsnndrn dcntschcn Wirtschaft, Schn«, gegen Anöbeulunq durch das internationale Kapital. Wiederherstellung eines von Parteieinslüsse« «nab- LSngigen. beruflich vollwertigen, sittlich «nd wirtschaftlich g«, festigte« Richter, «nd Beamtentum». Mahraun über die Ziele -es Iung-eulschen Oröens. Hannover, 8. Mai. Auf einer Tagung der Gross-Balles Brannschiveig-Hannover des Iungbcutschen Ordens sprach vor einer zahlreich besuchten Pressekonferenz der Hochmeister Arthur Mahraun eingehend über daS Wollen und Wirken deS Inngdeutschen Ordens. Er erklärte mit Nach druck, dass Iungdcutschcr Orden und politische Parteien sich wie Feuer und Wasser gcgcnitbcrständcn und daß der Iungdo der Anregung, mit den nationalen Parteien nähere Fühlung zu nehmen, niemals entsprechen werde. DaS Wort „Einigkeit" hcdrnle nicht», solang« eS nicht den Be griff der Reinlichkeit in sich schliche. Der Wehrgedankt. er- klärte Mahraun weiter, sei für den Inngdeutschen Orden eine Selbstverständlichkeit, jedoch nur im Sinne sittlicher Ertüchti gung und der Einordnung In ManneSzncht »nd Disziplin. DaS Ziel der Inngdeutschen Bewegung sei der VolkSstaat. WaS in Italien der Fgschi-muS Beschaffen habe, müsse tu Deutschland znr Tat werden. Mit starker Betonung sagte Mahraun der Plutokratie der vaterländischen Verbände den Kamps an. Der französische Vormarsch in Marokko. Paris, ll. Mai. Wie HavaS auS Rabat meldet, hat gestern früh die Wiederaufnahme der Feindselig keiten mit der Nrtilleriebeschiessuiig -er in der Nähe brr französischen.Posten während deS Waffenstillstandes anSge- hobcnen gegnerischen Schützengräben begonnen. Flugzeuge hätten gestern vormittag einen bedeutenden gcgn-rischen Kommandoposten bei Chassat tm Gebiet der Beut Seroual beschossen. In der Nacht vom 7. znm 8. Mal hätten Truppcn- abteilungen tm Frontabschnitt von Tasa die Offensive auf beiden Usern d.cS Wed Kert wieder ausgenommen, während die spanischen Kolonnen von Asib Madar ans vorgerückt seien Die gegnerischen Befestigungsanlagen in der Gegend von Siddt Ali nnd Bu Rekvo seien eingenommen worden und die Trnpven seien darüber hinaus vorgestvsscn. Die Versuche der Rissente. die Stellungen wieder etnzunehmen. seien abge- schlagen worden. Paris, ll. Mai. Rach den letzten Meldungen haben sich die französischen und spanischen Truppen tm Tale deS Kert ver einigt nnd damit ihr erstes strategisches Ziel erreicht ES kam dabet zu erbitterten Vatvnettkämpsen Aus beiden Setten sind die Verluste hoch. Die Spanier aabcn 100 Tote nnd Ber- mundete zu, doch erklären sie in ihrem KommumauS. eS Handke sich meist um Eingeborene und Angehörige der Fremden legion. Die polnische Kabinettskrise. Warschau, N. Mat. Ter Präsident der Republik bat den früheren Ministerpräsidenten und FInanzmintster DadtSlauS Grabskt mit -er Bildung eine» ansserparlamentarische« Ka-lnett» von Fachmännern beauftragt. Grabskt hat. wir in den Morgenstunden amtlich mttgrtcilt wurde, dt« Mission unter dem Borbehalt angenommen, ausser dem Vorsitz kein weiteres Portefeuille zu übernehmen. Dt« endgültige Bil dung der neuen Negierung dürste im Laufe beS heutigen Tage- vollzogen werden. Sicher scheint, dass Graf SkrzynSki wiederum da» MinlsterUrm de» Leuhern Übernehme« wird. Der Kamps um das Gemeindedestimnttmgs. recht. Berlin. 8. Mat. In ber Gvnnabenbsitzung de» Reichstage» wurde die Beratung über da» Schankstättengesetz und iS«. meindebesümmungSrecht ivettergcfübrt. Nvg. vndjnhn lD.-N.j wies als Berichterstatter de» Aut. schusie« darauf hin. dass dir Beratungen tm Hau»haltSau»lchH u«r Uebereinsttmmung erzielt hätten, soweit «» sich um di« Bekämpfung de» Alkoholmissbrauch» und die Reform de» SchankkonzcMonSwesens handelte. In der Frage de» Gemrindebesttmmunglrecht» seien die Meinungen au», rtnandergegangen. Auch seien verfassungsrechtliche Bedenke, in weitem Umfange vorhanden: ei« Gemeinde, bestimmung-recht bedeute einen schwerwiegend«, Eingrtsf nicht nur in die staatsbürgerlich« Freiheit, sondern auch in die Freiheit de» einzelnen, Uder sei« Lebensweise zu bestimmen. Abg. Sollmann lLoz.) hielt dann eine von Beleidigungen und Veschimpfunaen weiter VolkSkreise strotzend« Rede. Adg. Frau Webek-Berlin lZtr.i stellt« die völlig unz«. tresfend« Behauptung ans. 80 Prozent der deutschen Studente, seien geschlecht-krank. Die Mrbnertn sprach sich sür ihre Person, nickt tm Namen der ganzen Zentrumsfraktion, für da» GemelndcbcsttmmungSrccht auS. Abg. BickcS lD. Bp.i legte zunächst Verwahrung gegen die Behauptung der Zentrumörednerin von den geschlecht». kranken Studenten ein. Dann wandte sich der Redner gegen daS Ge metndebe stimmungsrecht. Die Weiterberatnng wurde dann auf Montag 3 Uh, vertagt. Ein Trockeniegungsexperimenk in Niederschlesien. BrcSlau, ll. Mat. Der Obcrpräsident der Provin, N t e d e r s ch l e s t e n hat mit Zustimmung de» Provtiiztalrate» für den Umfang der Provinz Ntederschlesien verordnet, daß, abgesehen von wenige» Ausnahmen, in Gast «nd Speise, wirtschaften. Wcinhandlnngcn und Casds der Ausschank v„ Branntwein ober Spirituose« von » Uhr abends bis 8 Uhr morgen» verboten ist. In diesen Betrieben ist jedoch vo» ll bis >1 Uhr abends der AnSschank von Grog gestattet. Für Bahnhofswirtschaften sind einige Ausnahmen zu- gelassen. Gegen dieses Verbot hat sich brr ProvtnztalrÄ Schlesiens an das Obcrprüsidium BrcSlau gewandt und der CVastwirtSverbaiid Schlesien an da» preußische Innen- Ministerium in Berlin da durch diese verordmina 18000 An. gestellte und VOM Betrlcbsinhaber in schwere Not gerate« würden. Abschluß -er Tagung -es Deutschen Landwirlschastsrales. Darmstadt, 8. Mai. Heute früh begaben sich die Teil, nehmcr des Deutschen LandwtrtschaftSrateS auf Einladung der LandwirtschattSiammer kür Hessen tm Sondcrzug vo« Darmstadt ins besetzte hessische Gebiet nach Oppenheim, wo nach einer Besichtigung der Weinberge durch die Vertreter der Stadt Oppenheim eine offizielle Begrüßung stattfnnt. Nnch einer Besichtigung der Nicrstciner Weinberge wurde, die Gäste durch die Äcrtrcter NicrsteinS begrüßt. Nah. mittags führte ein Sonderdampfer die Tag»rngStcIInehmer entlang der hessischen Mein-, Obst- und Gemüsebau treiben den Gemarkungen ncich Bingen wo die Besichtigungsfahrt mit einer Begrüßung durch die Vertreter Bingens ihren Ab schluss fand. Besonders eindrucksvoll war die Beleuchtung deS NtedrrwalddenkmnlS. die anlässlich der Tagung deS Änd- wirtschaftSrateS zum ersten Male nach dem Kriege von -e» BcsatzungSbchörücn zugelasscn war. Lustmord an einer Gräfin Lambsdorff. Berlin, 8. Mat. Ein am Sonnabend im Wald« bri Strausberg verübter Mord hat insofern eine Aufklärung ge funden. alS die Ermordete nunmehr als die in Strausberg wohnhafte Gräfin von Lambsdorff, geborene Freit» von Neibnitz, identifiziert iverden konnte. Die Familie der Gräfin deren Mann Leiter der baltischen Vermögensverwal tung in Deutschland ist. musste bei den Unruhen In den bal tischen Provinzen im Jahr« illiö flüchten und bewohnte seit dem eine Villa in StranSber«. Die Ermordete htnterM vier unmündige Kinder. Eigenartig berührt, dass wie fetzt bekannt wird, der Täter bereit» am 1. Mai eine',, ähnlichen Uebersall aus ei» junges Mädchen verübte, und sogar erst gestern, kurz vor der Ermordung der Gräfin, an einem zweiten Uebersall nur durch die Geistesgegenwart deS betreffenden fnngcn Mäd chens gehindert wurde Die Mordtat selbst wurde auS nächster Nähe beobachtet, nnd der Täter, ein angeblich junger Mensch, mußte sich die inzwischen hcrbeigecilten Verfolger mit vor- aebaltrnem Revolver vom Halle halten. Sr entkam tu ber Richtung der Bahnstation Schlagmühle. Der Täter hat die Gräfin zunächst am Halle gewürgt. b>S sie daS Vewusstsein verlor. Sie kam jedoch wieder zu sich und versuchte, sich de» Burschen zu erwehren, worauf dieser Ihr mit dem Revolver einen tödlichen Schuss In die Herzgegend beibrachte. Die Lage ber Leiche und der Zustand der Kleider lassen klar daraus schließen, dass ein SlitsichkeltSverbrechen vorliegt. Deulschnattonale Anträge wegen -es Polen, lrinfilmes. Berlin, N. Mat. Hier wird zurzeit ein in Sowlctriihland hergcstclltcr Film, „Panzerkreuzer Potemkin", aufgeführt. ber die Meuteret auf diesem russischen Kriegsschiffe tm Iabrc >805 behandelt. Die Darstellung ist. wie sich denken lässt. dnräiauS in antizaristischem Sinne tendenziös und. wie versickert wird, bet weitem nicht immer der Wahrheit entsprechend. Wie auS einer deutsch nationalen Anfrage hcrvorgeht. ist die Ansssihrnna diese» Filme« von ber Filmoberprltiuag»« stelle erlaubt morden, obwohl sich die Nel-dshebftrden itir eiu Verbot deS FilmeS eingesetzt hatten. Da eS unter den Theaterbesuchern bereit» z» crreaten Szenen gekommen lei nnd die Schiitzvoltzei beceickn-'nder Weite die Anordnung erhalten habe, nur bet MisssassenSknndacbnngen rinzuschrei- ten. wird gefragt, ob daS StaatSministertnm bereit Ist. diese» Hetziilm nnverzttaltch zu verbieten. Ankunft -er Daven-Da-en vor Neuyork. Nennork. ll. Mal. Dag Rotorlchtsi Baden-Baden, da- in folge schwerer See erst heute nacht Sanbnhook passierte, ist heute früh 3,80 Nhr an der Quarantänestation von Neuyork angelangt. Dyrv auf -em Fluqe qum Aor-pol. KinaSbav. S. Mai. DaS Flngzena beS Amerikaner» B « rd ist mit Byrd nnd dem Flseger Nenne« znm Fluge müt dem Nordpol ansaestt--gen. lW. T. B.i Immsr ciss Neuest« Waloontzouootroll» ssi (lubletten und 7ee) vde--»«cti-!ncl aNne sctiNällcti« tiekenvl-lciilizin. kkur scckt: UOk-^kOI'ttLIkL, 0ro»ckvn,am0«!orse»«or V«r«ona nocti >