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Dresdner Nachrichten. Nr. K». Sette 4. Mittwoch. L2 Februar IKOk» führung-gesetzt» «um «eich»geletz «er di« ZwanaSversteigerung und ZwarrgSvenvallung vom 23. September 189S ist. wie er wähnt. dem preußischen Abaeordnetenhause zuaeaanaen. An Stelle de» 8 65 de« Berggesetzes treten u. a. folgende Bor schristen: Der BergwerkSeigentümer ist verpflichte», da» Berg werk zu betreiben, wenn der Betrieb Gewinn verspricht und der Unterlassung oder der gänzlichen oder teilweise» Einstellung de» Betriebe» überwiegende Gründe de» öffentlichen Interesse» ent- gegenslehen. Liegen diese Voraussetzungen vor, so hat da» Ober- oergamt die Befugnis, den Bergwerkseigentümer aufzusordern, binnen einer vom Oberbergamt zu bestimmenden Frist in einem dem öffentlichen Interesse entsprechenden Umfang da» Bergwerk in Betrieb zu setzen oder den Betrieb sortzusitbren. Beschließt da» Oberbcrgamt aus Grund des 8 156 die Einleitung eines Ber- sabren» auf Entziehung deö BergwerkscigentumS. so kann da- neben auf Beschluß des Handels- und Finanzminister» der Bergwerkseigentümer verpflichtet werden, sich auf seine Kosten einen ZwangSbetrieb de» Bergwerk» gefallen zu lassen. In diesem Falle ernennt das Oberbergamt einen Bergwerksverwalter. Mit der Anordnung d«S ZwangSbelriebcS verliert der Verg- werkSeigentümer die Befugnis, das Bergtverk zu verwalten, sowie die Rechte auszuüben, die auf dem Betriebe de» Bergwertt oder auf dem Vertriebe von Erzeugnissen des Bergwerks beruhen. Das Oberbergamt hat dem BerawerkSverwalter das Bergwerk zu übergeben oder ibn zu ermächtigen, sich selbst den Besitz zu verschaffen. Zur Beseitigung von Widerstand kann die Unter stützung der Polizei nachqesucht werden. Der Zwangsbetrieb endigt, wenn das Bergwerk im Wege der Zwangsversteigerung veräußert wird, wenn die Zwangsversteigerung erfolglos ist oder ausgehoben wird, oder wenn der Beschluß des Ooerbergamts auf Entziehung des Bergwerkseigentums zurückgcnommen wird. Die neuen Paragraphen l56. 15A-162 besagen: Leistet der Berg- werkSeigentümer der Aufforderung zum Weiterbetriebe keine Folge, so kann das Oberbergamt die Einleitung eines Verfahrens aus Entziehung des Bergwerkseigentums durch einen Beschluß aussprechen. Jeder dinglich Berechtigte ist befugt, binnen einem Monat von der Zustellung des obigen Beschlusses des Oberberg- -imls die Zwangsversteigerung des Bergwerks bei dem zustän digen Amtsgerichte zu beantragen. Die gleiche Befugnis steht dem Oberdergamte zu. Wird die Zwangsversteigerung nicht be antragt oder führt sie nicht zur Veräußerung, so spricht das Ober- bergamt durch Beschluß die Aushebung des BergwerkseigentumS aus, »«mit alle Ansprüche an das Bergwerk erlöschen. 8 >57 des Allgemeinen Berggesetzes wird aufgehoben. Das Aus führungsgesetz über die Zwangsversteigerung wird u. o. durch einen Artikel 27k und a obgcändert, wonach bei der Zwangs versteigerung des Bergwerks, die swre oben geregelt! beantragt '.norden ist. der Ersteher verpflichtet wird, das Bergwerk zu be- treiben und wonach ferner der Bergwcrkscigentümer von dem Mitbieten auSaeschlossen ist und das Recht aus dem Meistgebot an ihn nicht übertragen werden kann. Das Gesetz tritt mit dem Tage keiner Verkündigung in Kraft. — Dieser Teil des Ge- ietzes bezieht sich also nur auf die Stillegung von Zechen. Die übrigen, direkt aus den Forderungen der streikenden Bergarbeiter resultierenden Gesetzesvorschläge sind demnach noch zu erwarten. Deutsches Reich. Nack einer Meldung deS Generalleut nants v. Trotha ist die 2. Kompagnie des Feldregiments Nr. l nach Geitsabis zur Aufklärung vorgegangen, woselbst am 13. Februar die Telegraphen st atron von einer Hotten- tot tenban de angegriffen worden war. Nach ihrer Rückkehr soll am 21. Februar ein Detachement unter Hauptmann v. Zwehl den Hudup auswärts marschieren, um Norobethanier- banden. die östlich Maltahühe festgeslellt worden sind, anzu- greisen. Die Heranziehnng von Arbeitern zur Mitwirkung aus dem Gebiete der Selbstverwaltung und Recht sprechung macht in Baden immer weitere Fortschritte. In einer Reihe von Gemeinden ist es den vereinigten Arbeitern gelungen, Vertreter ihrer Berussklasse nicht nur in den Bürger ausschuß. sondern auch in den Gemeinderot zu wählen. Daß die bisher gemachten Erfahrungen keine ganz ungünstigen sind, geht aus einer kürzlich veröffentlichten Per'üynng der General- direktion der badischen Staatseisenbahncn hervor, wonach den der Eisenbahnverwaltung Offenburg aiigehorigen Beamten und Arbeitern die zur Teilnahme an den Sitzungen der Gemeinde- vertretungSkörper nötige Zeit nicht auf den Jahresurlaub an gerechnet und auch auf eine Einhaltung des Tagelohnes ver nichtet werden soll. Neuerdings macht sich mich in verschiedenen Städten das Bestreben geltend, Vertreter des Arbciterstandes zum Schössendienst heranzuziehen. Ter sozialdemokratische „VolkSsreund" stellt mit großer Genugtuung fest, daß in Schvvs- heim kürzlich mehrere Arbeiter als Schöffen ausgelost worden leien, unter denen sich auch ein Parteigenosse befunden habe. In Karlsruhe wurde in den letzten Tagen der Redakteur des „Bolkssreundes" und Vorsitzende des Gewerkschaftskartells aus- gckost. Ter 2 4. ordentliche Adelstag hielt im großen Saale der Kriegsakademie in Berlin seine Sitzung ab, zu der sich die Mitglieder der Deutschen Adeisgenossenschast aus allen deutscksen Gauen zahlreich eingesunden hatten. Nachdem der Vorsitzende Hausnunisier v. Wedci-Piesdorf die Versammlung begrüßt und die Wünsche für das fernere Gedeihen der Ge nossenschaft in ein Hoch aus den Kaiser hatte ansklingen lassen, erösmete er die Verhandlungen. Es folgte ein Vortrag des Tr. iur. v. Zimmermann über „Aberkennung des Adels", an welchen sich eine Erörterung dieser Frage schloß. Hierauf fand die einstimmige Ausnahme von neuen Mitgliedern statt. Hof- gerichtsrok a. D. Freiherr v. Saß hielt alsdann einen Vortrag über „Tie Parität der christlichen Konfessionen", der einen histo- ri-chen Ueberblick über die Stellung des Adels gegenüber dem Christentum und der Kirche gab, die Möglichkeit des Ausgleiches der Gegensätze der Konfessionen darlegte und dem Wnniche Ans druck verlieb, daß der Adel versöhnend und vermittelnd wirken möge. Abends versammelten sich die Mitglieder der Deutschen Adeisgenossenschast zu einem Diner im Kaiserhos, an dem u. a. der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein teilnabm. Der Magistrat in München Kat gemäß dem Beschlüsse seines Ver-wmtungsausschusses den Antrag des sozialdemokrati schen Magistratsrats Schmid. für die Arbeiterfamilien imRuhrgebiet 15 000 Mark zu genehmigen, abgelehnt. Ungarn. Der Abgeordnete Julius Iusty sKossuthparteij wurde als Kandidat der Ovposition gegenüber Bela ^allian lliberols mit einer Majorität von 62 Stimmen zum Prä sidenten des Abgeordnetenhauses gewählt. Italien. König Victor Emanuel Hot anläßlich der von ihm gegebenen Anregung zur Errichtung eines int er nativ- nalen Landwirlschaftslnslituls vom König von Dänemark ein Glückwunschtelegramm erhalten, woraus der König dankend geantwortet Hot. England. Unterhaus. John Nedmond sJre! be antragt einen Unterantrag zur Adresse an den König, worin die Verwaltung Irlands getadelt wird: er erklärt, er habe den Unterontrag eingebracht, um die ganze Frage der irischen Verwaltung ausszuiversen und dem Gefühl des Abscheus für das gegenwärtige rastern Ausdruck zu geben. Dieses Gefühl fei säst allgemein unter allen Klassen Irlands. Dre Haltung der Nationalisten dem Home nile gegenüber sei unverändert, und die Nationalisten werden sich imaohangig von irgend einer Re gierung hasten, die nicht das Home ruie als einen Kardinalpunki in ihr Programm setzt: die Nationalisten werden mit keiner Partei in em Bündnis treten, die die Politik des Home rule nicht onnehme. Es gebe in Irland eine von den Sympathien des Volkes getrennte Bnreankratie. ein« Bureaukratie, die man in Rußland tadelt. Der Volksgeist empöre sich gegen das herr schende -System, und die Volksgesinnung sei, dach ein Ausstand mit den Waffen Pflicht sei, wenn nur baldige Aussicht aus Er folg vorbanden fei. William Moore sJriicber Nationalist! greift die Regierungspolitik an und beklagt sich über die un billig« Behandlung der Nnionisten in Irland: ebenso greift er dre Haltung Wyndhams dem sogenannten Reformprojekt gegen über an: er erklärt, die irischen Unionistcn glauben, daß sie durch die Regierung verraten seien und könnten daher das Ver trauensvotum nicht unterstützen. Staatssekretär für Irland, Wnndham. erklärt, er habe immer den Hauptpunkt des Reforin- prosekts. nämlich Ueberwess'ung legislativer Befugnisse an irgend einen irischen Rat, beanstandet. Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen wurde, wie bereits in einem Teile der Abend ausgabe mitoeteilt ist, Wyndbom über den Anteil befragt, den Lord Dudley, der Generalgouverneur von Irland, der der Vu»orbettung de» Reformpr»t«kt«S für Irland gehabt baden soll und da» die Regierung abgelebnt hat, dessentwegen Mc. Lonnel, der ParlamentS-NnterstaaiSsekreiär für Irland, eine Rüge erhalten hatte. Lord Wvndhom enviderte, daß die Regierung, ol» sie Me. Donnel tadelte, nicht gewußt Hab«, daß Lord Dudley da» verholte» Mc. Donnel» äebilligt hatte. Die „Tim«»" glauben zg, wissen, daß Lord Dudley sein Lnt- lassung-gesuch einrelchen werde und daß der KabinettSrat heut« »usammentreten wird, um über die Lage zu beraten. Amerika. Die Kommissionen de» Senat» und de» Repräsen tantenhaus«» zu Wa' » zu Washington für Beratung austvärtiger Angelegen heiten haben sich für einen zusiimmenden Bericht über vie ««- . sily sur einen zuiummenven ivertcht uoer v»e ge meinsame Resolution beider Häuser ausgesprochen, welche die Ernennung einer Kommission zur Prüfung der gesetzlichen Be stimmungen über die Erteilung des amerikanischen Bürgerrecht», de» Verluste» der Staatsangehörigkeit und den Schutz amertkanischer Bürger im Aus lande emp fiehlt. Präsident Rooseorlt hat den Plan, «ine gesetzliche Rege lnno der Eifenbahnfrachtsätze in dieser Wintersejsion berocizuführen, tatsächlich ausgegcben: wenn der Präsident sein« Ansicht nicht ändert, wird aber der Kongreß wahrscheinlich im Oktober zur Beratung dieser Angelegenheit zusammentrelen. Kunst und Wissenschaft. s Königl. Hoftheater. Im Opernhaus«, gelangt beute (7 Uhrs „Loyengrin" zur Ausführung; tm Schauspiel haus« tt/z8 Uhr) „Sapph o". s Im Königlichen Hoftheater fand kürzlich ein Kon kurrenz-Spiel um eine freigewordene Orchesterstelle statt. Unter den Bewerbern wurde der Schüler des Königlichen Konservatoriums zu Dresden, Herr Reiner, aus der Vivlinklasse des Herrn Professors Petri gewählt. — In dem 4. Orchester-Prüfungskonzert des Königl. Kon servatoriums Sonnabend, den 25. Februar, in Hammers Hotel, gelangen zur Ausführung: Klavierkonzerte von Chopin und Saint-Saöns: Violinkonzert von Bruch: Streich-Quintett von Beethoven: Gesänge von Händel. Haydn, Lurzi, Liszt. 7 Im R e > l o r n z t b c a t e r gevr heute und morgen Kabel- burgs Lustspiel „Der Familientag" in Szene. Freitag abend wud als Abonnements-Vorstellung der e>stc» Overetienielie Heubergers Operette „Der Oper »ball" nkueinllndirri gegeben. 7 Heute Mittwoch findet daS Konzert von Catalina Hiller und Theodor Blumer jnn.. unter Mitwirkung de- Herren Königl. Kammermnüler Blumer ien., Wiaentnecht Wilkelm und Kammeivirknos Prof. Bvckmann, >m Neustädte- Kasino statt. — Ter V v l k s l t ed era b e n v der Kamn>e»ä»aen„ Helene Staenrmann. der seinerzeit we-en Trauer aua- tallen mußte, findet nunmehr Sonntag den 26. März im Verein»- Hause statt. 7 -Heute abend 7 llhr veranstalten di« Herren Charles Robertson. Merrik B. Hl! debrandt und Engen Tyar > sRobertsons Trio-Becerniqunas »ater Mitwirkung von Frl. Beatrice Davidson im kleinen Saale des Gewerbehauses den bereits angekünoiaten musikalischen Abend. U. a. werden hierbei die Lieder a»S dem Zyklus „Worpswede" des in Bremen ebenden Dresdner Komponisten Paul Scheinpslug zum Bortrag kommen. 7 In dem morgen, Donnerstag, tiattfindenden Novitäten- Konzert der GewerbedauSkavelle kommen ,»rA»ffnbni»g: t. Ouvertüre zu „Precussa" von Weber: 2. »In der MUble", Llre-cdguar- tett von E Nillei: 3. »DaS is a etnsache Rechnung", Beo aus ver Ove- retir »Der Nattelbinder" von F. LSdar <l. Mats: 4 ?rslu<to ot Vlaeurks aus dem Balte« .Covvelia" von Drlwc« : b. OuvernNe zur Over »Der titrgerwe L-ottsnoer" von R. Ma-ner: v. ,,Souvenir cl« 8p»", staniatie tür Cello von Leroai« : 7. Eonbtlver au» ver Oper „Die lustigen Weiber von Wu-dtor" non O. Nicolai <t. Mal): «. Konze-t-Ouoerture von M. Menzel (1. Mals : S. „Carmencita", W-'Izer von E-nilo tl. Mal) : >0. Klaoe der gefangenen SItovin auS dem Dranertviel „Nin-rob" von L. Kemvter : tl. „Die gilometerfrcsier", Gatopv von V. Loollänoer (t. Mals 's In dem große» Aschermittwoch-Konzert, das am 8. März im Königl. H o f op e r n h a u s e zum Besten der Witwen- und Waisenkasse der Königl. Kapelle statt findet, gelangt n. a. die Lxmpkonia aomostioa unter persönlicher Leitung von Richard Strauß zur Aufführung. An umfangreicheren Werken steht auch das Oouvsrto grosso von Händel in Aussicht. Tie lolisti- scheu Borträge werden noch bekannt gegeben. Das Ascher mittwoch-Konzert steht in keinerlei Verbindung mit den übrigen Jin'onie-Kouzerten der Königl. Kapelle, sodaß, Abonnement aus geschlossen, der ganze Billettbestand an der Kasse der König!. Hoftheater ausaegeben werden kann. f In der Literarischen Gesellschaft spricht Fräu lein Ellen Ken am kommenden Montag, abends 8 Uhr. im Musenhaus" über: „Rainer Maria Rilke" und am DienStag >m Konzertlanle des Ausstellungs-Palastes über: .,,Die Indivi dualität des KindeS". Zu dem zweiten Bortrage sind Eintritts karten für Nichtmitflieder in der Hofbuchhandlung iSchloßstraße! und abends an der Kasse zu haben. 7 Dresdener Mulit-Swule (Direktor N. S. Lckmeiders DaS neueSlbnltabr beginnt am t. Mril, ieoock werben wegen deö in diesem Inlire stbr spät sallenoen Oslerteiiea auch ain l. Mai in «Nen Abteilungen und Fliedern neu« Klassen gebildet. Anmeldungen werden ichon jedt entg-aengkno»'»icn. 7 Die BortragSmcistertn Frau Alma Rinckleben-Nackitigall ist von Berlin nach Treöde» übergesie'elt und dff ibr« Dlieatsr-chule, anö ver bereits zahlreiche Schäler und SchNler-une» hcruorg--lange» sind, nach ver Reinickuraße 4 (am Fiirstcnplods verlegt. Ter si„rerr>cht crstrecki sich aus alle Fächer ver vollitSndigcn BüyurnauSbilvung und der Vor «agskuntt. 7 Mit Genehmigung Sr. Majestät deS Königs hat der akademische Rat in Ausführung eines bereits zu Adolf v. Menzels Lebzeiten geiaßten Beschlusses sein wenige Tag« vor dem Tode des Meisters hierher gelangtes Bild „Brunnen- vromenade in Kissingen" aus Mitteln der Pröll- Heuer-Stiftung angekauft und derKönigl. Gemälde galerieüberwiesen. 7 Heute wird in den Räumen der Königl. Kunst- gewerbe-Bibliothek sAntonsplatz 1, 2.> eine Aus - stell ung von Abbildungen nach Adolf v. Menzels Werken eröffnet. Sie ist in folgenden Gruppen möglichst chrono.ogisch ausgestellt: 1. Menzels Porträts, 2. Graohisch« Arbeiten. 3. Illustrationen, 4. Landschaften »nd Architekturen. 6. Fiauren- studieu, 6. Porträts und Stuoicnkövs«. 7. Lithoaranhische Bilder und Strichzeichnungen, 8. Aauarell-Bilder, 9. Oelgemälde, und uii'saßt gegeri 400 Dorstellungen. Die Ausstellung ist unent- gestlicb zu besichtigen und bis einschließlich Sonntag, den 12. März, an Wochentagen von 8 bis 5. cm Sonntagen von 11 bis 1 Uhr geöffnet. 7 „B r u d e r L u st i g", Siegfried WognerS neu« Over, soll bereits vollendet sein. DaS Werk wird jedoch erst zu Be- ginn der nächsten Spielzeit am Hamburger Stadttbeatrr. in dem auch die erste Anfsnbrung von Siegfried Wagners „Kobold" stattsand. zum ersten Maie in Szene gehen. 7 Ans Weimar wird »»s grichneben: Tas tm vergangenen Jahre im Besicin deS gronberzogstcke» Paares unv emcr givße» Anzahl der bervorr-igenbsten Mitglieder der E>,akeipea>r- und Gvrtbe-GeselUchait aus allen Welsteilen ei»grivell,tr Shake iveare-Den kma l im gioßkeizvglichen Park ist in der Nacht vom Sonnabend n»s Sonntag tn scheußlicher Weise durch eine schiyarze ätzende Flüssigkeit, die bislang allen Bemühungen, sie zu beseitige». .Hob» aeiorochen. verunstaltet wvtde», der ichöne. blendend weiße Maimor. der sich so wiikungsvoll von dem «immungsvolirn Hintergrnnde abbvb. ist dera-tig veindelt. daß an eine „Reuabitstienittg" des von der deutsche» !Dbakespea-e-Ge'ell- scha't gestifteten Monuments kaum gedacht weiden kann. Man lvnnte nun unter dem Aasdrucke de» Abschenes und Bedauerns über den Bubenstreich zur Tagesordnung übergehen, wenn man hinsichtlich der Täter bezw. der A»st-fler — nach Lage der Sache müssen bei Beiübnila des Aktes mehrere Personen tätig geweie» lein — nicht zu eigentümlichen Schlüssen käme, sobald man die Vorgeschichte und noch verschwdene andere Beglettnmstände nach der Errichtung in Betracht zteyt. Man wird sich erinnern, daß die Idee, dem englischen Dichter übrrhanvt und dann gerade in Weimar ein Denkmal zu setze», vielfach am Widerspruch in litera rischen K-essen stieß. Doch dürste diese ziemlich weit verbreitet aeweiene Opposition, die sich nach der Enichtnng deS Denkmals als nunmrbr zwecklos legte, hier erst in zweiter Linie in Betracht kommen. W-chnger erscheint das andrre Moment, das in dem kkstigen Wideripiuch eines giotzen Teiles der Künstler- und dileiticrenden Laienwrlt geae» dle Auffassung des Lrssina-che» Werkes überhaupt in der Fach- und volitss-den Tagespreise z» Tage trat. Man wart damals die Frage auf, wie intelligente Männer hätten zu der Auffassung kommen lönaen. daß rin Geist wie Shakespeare durch dir!« Figur .«tue» «le elu Stankt oder alleniall» Schauspieler im Kostüm dasitzruden Mensche» »tt ««« gebillcklem Brusllasteu" und „einem türuinerlich lächelnden GrsichN geehrt würbe. ... Eia ang-lehrne» Fochdlatt schrieb damals wörtlich: „TaS denkivürdiar und mit Geist uad Fleiß geardmtete Monument Lchlller» und Svetdr«. da« wir alle kennen, wäre tn Weimar besser ohne die Gesellschaft d>r>e» Drnlmat» aedliede«, da- den grmalrn Briten tn einer unsere Zell drschämenbe» Werk« oberflächlich char tteirsiert." — Belm Tuchen »ach den Tttem wird man — wie bei allen ähnlichen Getr-»nh«tt«U — sehr v»e- sichtlg bezüglich der Verdachtsmomente Irin müsse», doch wäre eS letchtirrtig. >» der Kombination drim Suchen nack BrrdachlSspurrii die oben deregte» Momente underücksichriat in lasse». Di« Be völkerung Weimar» hat bl« aut den hrultgen Tag »etdkt ta ihren untkislrn Schichten sehr selten Rrlanna 1» derartig»» RodeitS- brlikten. die nur drr Jirud« am Zrrstoren entivrtngen. oesriqt Gelegenheit zu Attrnlalen arge» Drnlmälrr wäre tn Wruna» ln Hülle und Fülle vorhanden. Da« ardt auch tm vorltegendrn ^aüe zu denirn I Drr aus dt« Emdraung de« Täter- au»ge«rHte Velodnung von 20v Mk. wird selbst tm Falle de- üutzrr«» ik- sota»» kaum den wirtlich Schuldigen urffrn. ...... . , 7 Frank WedekindS Saiaulpiel „Htdalla hatte b«r seiner Uraufführung im Münchner Schausprelhaus« «nen stark», wenn auch am Schlüsse einigermaßen, beitrsttenr« Erfolg. Die Figur de« Helmann. mit der Wedekwd sich selbst gezeichnet hat, wurde von dem Dichter dargestellt. Die übnge Darstellung Var vortrefflich. , 7 Zum Direktor de» Stadttbeatrr» kn Rostock wuche für den vristvib-iien Richard Hagen der bekannte Heidentenor Adolf Wallnöser gewählt. 7 Das T o n k ü n st l e r fest be» .Allgemeinen Deut schen M u s i k e r v e r e i n S nnbeh wie bereit» erwäbnt, in diesem Jahre zum ersten Male aus österreichischem Baben, und zioar in Graz, statt. DaS Fest beginnt am 23. Mai und schließt am 26. Mai. Da» Pro- gramm wird die neuesten der großen Mnsikwcrke enthalten. Für Sie Fahrgäste, die sich aus der Rückreise in W i e n anshalten, wer den in der dortigen Hoioper am 27. und 28. Mai Jestvor» st e l l u n g e n veranstaltet werden. Während des Druckes eingegaugene Neueste Trnhtmclvungen. Petersburg. Die Unruhen inBaku dauern fort: die gegenseitige Erbitterung steigert sich bis zum äußersten. Die Leute auf den Straßen fallen übereinander her und viele Personen wurde» gelotet oder verwundet. In einzelnen Stadt teilen wird geplündert. In einem Stadtviertel stehen Häuser in Flammen. Die Lage der friedsrttigen Einwohner ist schreck lich und cs herrscht allgemeine Panik. Auch in Balokhanakh sind Unruhen ousgebrochcn. Die in Baku stehenden Truppen sind offensichtlich unzureichend, um die Ordnung iviederher- zustellen. Libau. Tie Zahl der Ausständigen ist bi» zur Hälft« der gesamten Arbeitcrzahl angewachsen und beträgt zur Zeit 5500. Bisher sind keine Ruhestörungen vorgekommen. Vermischtes. * Ein in Stuttgart geborener Grobkaufmann Otto Staib, der sich in Südafrika großen Reichtum erwarb und als Sonder ling galt, vermachte der evangelischen Diakonissenanstalt seiner Vaterstadt eine Viertel Million Mark. Diese» Vermächt nis kam um w übcrroslüender, als der Erblasser wegen Erhebung der Kirchensteuer aus der evangelischen Landeskirche ausge treten war. * Durch di- vielen Hochfluten und den starken Seegang bat die kleine Insel, d e r W a l f i s ck>. in der Bucht von WiSmar Einbußen von Land erlitten. Der Verlust ist zum Teil ein so beträchtlicher, daß die Bake, die wegen Unterspülung des Uiers im Jahre 1888 um drei Meter landeinwärts versetzt werde» mußte, jetzt wiederum von der Brandung erreicht wird. Vor 000 bis 4<0 Jabren »>ar der Walsiich noch so groß, daß auf dem Eiland Weideplätze für Pferde und Rinder vorhanden waren. Wäbrend der Regierung Wollenstcins wurde der Walfisch soaar befestigt: die Schweden errichteten aus der Insel einen festen Turm. — Gegenwärtig geht man mit dem Plane um, aus der kleinen Insel ein Leuaitseuer z» errichten. Die Negierung hat einem 0>«iuch deS Wismarsschen Rates stattgegeben. * Bei drin jüngsten Besuche des Präsidenten Rookevekt kn Newport waren an», außergewöhnliche Maßnahmen tür dke s>ly>rbrit de« Präsidenten getroffen woiden. Die amerltonsskben Zeitungen brachien ivattenlange Artikel über diese Taisache Am LienSwg abend löste der Präsident ein Be»si'>echen ein, da» er vor Jnkren gegeben halte. ES war da« Ver'piechrn. tn de« Gebäude be» rrw'bttkansschen Klub», in „Klein-Nngnin", einem Stadtteile Newnvrk», der dem verrissenen Whitechapel in London irbr gleicht, zu Westen. Biele der ln „Kletn-Ungarn" sich auidal- tenden Ausländer stehen in dem Verdacht, Anarchisten zu sein, u-'d die Sirupe» deS Stadtviertels wurden tissolgedessen vor der Ankunft des P'-isidenre» mit Gehe-mvoliristen überschwemmt. Ein Pollreikommisiar lchilde>te die SirheiveilSmaßnabmen wie folgt: „Wir bauen uisseie Leute In den benachbarten Häulern. auf de» Ret-ungsiettern. aus den Täch rn — kur, überall. In einem Wicken Oite. der voll ist von solchen übesspannten Leuten, lassen wir keine Vorsichtsmaßregel außer Acht. Wo der Präsident steht und gebt, ist er von uns nwgeven ' Die Zeitungen erklären, daß der Präsiden« trotz seiner V-'vulasstät In Newvort mehr bewacht werde als irgend ein enropäiicber Monn-ch. Präsident Nooievelt ist leibst ein Gegner dteier Borsichtsmaßnabmen. aber die Polizei läßt sich »ich« davon abbalten. Da- Essen im ungarüchen Klub war trotz der Befürchinngen drr Polizei ein großartiger Erkolg. Der Präsident ertläite. es bade ibm niemals etwa-besser gefalle». Wetierberre»,« des Kgl. Tärtp Meirarorog. InUttnr» in Ebemnt» vom 2t. Februar 8 Ubr ma,g>»» (femveratirr nach ErlsiuS). Wenerwne IN Eurana -'IN 2t. Februar 8 tibi trüb: B«,«r«n4- ^ „ n ^ RUbwNl 7 ^ u e korke Netter dc-LUttdeü j Ltornnw. 7?y ikol >?ead 79 1^0 .1 letkbtw oklen^ lelärt bedeckt >U- 4- Ham»-, t 7W I vtti 'Nedel dNnnel L n^nem, Ltag«, S,lt 7ü schw. db kt'ckt ^ L' o Lcill, ! 7» n matzitz »ede-tl -i-' 68 NW leicbt woikenl — 7 »Iül-i»en 67 Ieichi Netz«! - l 7K lelcbl weitem v 0-P erlin 66 riu leicht -voiken! l 67 leicdt bedeckt l' I lii-iiririh« 61 0 ii«ck Lchn»« - » 6k« k^dlOschwach dalbded! 4- ! NnmnIlM »4 IS mal»« -->»»- e; Ü4i eiksVV «eikvt haii'bed, ^ I «Metz S 63 -nno mät..wockenl - t 67 W ieichi Dunst — I gPari« Id I . - 7l 710 friiH dener 4- 3 0,ÜIi>n»n>S 61 !«> da»« ach». — r 69 srtlch >»->Uenlj-i- Vl-Ihemnttr^ 66 leicht «rr-ni » DaS Nlartnmm des Lultdruck-'s befindet sich mich beul« noch über Schntiland. riuem bokcn r ruck ti'ben zwei D.p estionen aeaenUder, von oracn r»e «me über Nord Atußtaiio. die ander» über Oderitntren laaert. N-uiel- un» Süd, kutichland »edcn unter dem Einfluß oc« iüvlrchea Mini mums, w»tirk-,d sich NorvoeiUlchland noch tm Bereiche de« atziedenoen »orott-den Ties« befindet. Die Ablenkung der L»sMri>mu»a über Groß- bnlannicn laßt ans das L-eran,laden «>n-S neuen MrmmmnS im Wetten ichltrne--. Aorlitiifig dürfte oae kalie, trockene Wetter »»ballen, jedoch sind leick-lt Sckmeef-tlte nick» aiiSgefchlofl.n. P r o g n o s e für den 22. Februar. Wer,er. Unsicher Denrp-ratür: UiUcrnormal. Wmbürs»nmg: Aordoft. Baroinrler: Mruel. Wittemng in Sachirn am 20. Februar. StaNon See. stöh- m De» w. «ln» r? Station S». tzSd, kem». «in» I »°i»v i «I-!!k z ß 2 Dresden Nb 6» 0.» ««» I « yreiner, «W ,, -I, »V ss-U'btK N7 k»0 V.i 8 2 13 «rchneebrrg 13b s« -2« KV I ».« Zlchadrab r-a r, ? a» » . L 2 I -19er bOi» 26 -2« SiV 1 a, -l's nach » l 1 klirenbery sin 3 b 4 4 «NI so „na- '/b* « » -o» § S VL 1r,tz»-,tz»>„ 773 on -ei. 8 I VI -k:«,!lM«. 4 « o.o so 2 o« ia.ie'bero ^«o -7.r.»v 4 I.» Am SO. Februar begann da« Barometer wieder zu steigen. LI» derett« am l!>. Febr. «»»getreten« Au>d- iterung bieli an. Die rempeeowr «tng v»>, I«X) Meier auswärts im umer den Nullvnntt berab. Die Sa>nee> decke, die nur noch an vcn dbch»ge-ege»en Slnlione» ve-LanveS vordanbe» sst. ging in Alt-nl-erg »n» Atel».»dam > Meldung vom ^ g»«e Lchtittenb-, , tief« 24» st-nlimeler. um niedrere Zemimeter zurück, duna vom Fichreloera : Am Bor-»>liog und Nachmülaa schwacher Nebet, -Schl-ttenbalin d>S ln die rsler, ftarlcr Rrts un» tstaudfrost, Dchnee- Dresden, 21. Februar. Barometer von vottter Eduard Wiegand <„rm. Oeta, völolbs. wallsiraß« 2. Abend« « Ubr: 7SU «tlinw,«. v aeil-egen. rbermoiurl-vg-ai-d nach Lelflus. Denioemtur: htrgg« » Oe. Wärme, niebrtgsr« 0.» Tr. Wärme. Letrer. Oftivind.