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176 Allerlei sür die Frauenwelt. Nur «ine gute Tat. Phantasieblld «ü kein Entrinnen, kein Berstecken hinter von Flora Kandier. Dumps und ernst den gefüllten Geid'.ack galt vor diesem senden die Kirchenglocken ihr« Klange hinaus i Gericht. Und er zermarterte sein Hirn, um -i- T t kein i» den kalten Winterabend DaS freudiger Ton, nein, so klingt nur Trauer- qeläute. Der alte Tobias ist gestorben. -- Seine letzte Stunde, die Todesstunde, ist genau so vorüber gegangen, wie er stets olle die Stunden seines Levens verbracht hatte, vereinsamt und allein! Sogar ohne den Segen des Priesters ist er von hinnen ge schieden. Ob sein -Herz Verlangen nach dem milde« Gottcswort, dem Licht für jenen dunklen Weg, den er soeben angetreten, getragen hat? Wohl kaum! Denn die Worte „Religion" und „Kirche" waren ihm stets unbekannte Begriffe gewesen und er hatte das Innere eines Gotteshauses nur »och wie aus einem Märchen gekannt. Cs «vor einmal, — damals, als ihn die sorgende Mutterhand öfters zum Gottesdienst geleitet hotte, und das war lange, lange her. — Noch immer läuteten die Glocken und ver kündeten mit ehernem Munde ei» ernstes Wort von der Vergänglichkeit alles Irdi schen. Voll diesen Tonwellcu gleichsam sc begleitet, stieg die Seele des Entschlafenen empor, höher — immer höher, — jetzt war sie am Ziel, vor des Allmächtigen Richter- stuhl. angelangt. — O. wie sie zittert^ die Seele des alten Tobias! Als er noch lebte, hatten andere vor ihm gezittert, da war er der Herr gewesen, doch hier stand er vor einem größeren Herrn, dem Herrn über Leben und Tod, dem Herrn der Ewigkeiten, gegenüber. Und dieser Herr ries ihn bei einem Namen. Tobias sah angstvoll in das milde Gesicht des göttlichen Sprechers. .^Tobias, warum fürchtest Du Dich? sprich!" Aber der Gefragte brachte keinen Laut hervor, er hätte auch nicht zu sagen gewirkt, was seine unsterbliche Seele tjo lehr bedrückte. 'Da ließen liebliche Töne ihn emporlauschen, süßer Gesang drang zu ihm und er sah einen Zug weißgekleideter Engel. In ihrer Mitte führten sie ei» altes Mütterchen, ihren Weg mit Blumen bestreuend. Jetzt öffnete sich die Pforte und Tobias sah durch diese hindurch eine Herrlichkeit, von Himmelslicht nmflntct, daß ihn ein sehnsüchtiges, nie gekanntes Verlangen nach dieser Gotlesberrlichkeit beherrschte. Aber das Tor schloß sich wieder und der gewaltige Richter sprach: „Sie führen cine^Seele, die sich den Himmel und die ewige Seligkeit erworben hat, in unser Reich ein. Doch nun soll auch über Dich die ewige Entscheidung fallen!" Schauernd wandte sich Tobias zur Seite: o, es stand tvM schlecht um seine Seligkeit. Doch, was sah er da? Da drüben, jenseits der fürchterlichen Must, an der er stand, erhob sich ein Geschrei und ein Wehklagen. Wie diese Schmcrzenstönc der gemarterten See len sein bebendes Herz zerfleischten! Ob diese Seelen auch so gelebt hatten, wie er selbst? O, o! Er stöhnt schmerzlich. Hier gab Gott dem Herrn sagen zu können: „Ich bin besser getvesen als jene, ich habe " Ach! Nichts konnte er sage», denn hatte «r je nach Gottes Wohlgefallen gelebt, wenn auch »ur selten oder nur im Kleinsten? Er wnßte auch nicht die kleinste gute Tat avzu- dcn führen. — War denn niemand da, der ihm helfen konnte? Scheu blickte er um sich und gewahrte eine Menge Gestalten, die näher und näher kamen. Jetzt erkannte er sie. er hatte sie alle einst auf Erden gekannt. Sie sahen so ganz anders aus als damals und doch erkannte er einen jeden. — Gott hieß die Schar näher treten und sprach: „Hier ist Tobias: seine Seele sehnt sich nach Hin:- melsfriedcn, was könnt ihr mir von seine:» Leben sagen? Nur eine gute Tat berichtet mir von ihm und seiner Seele soll das Himmelreich werden!" Galt Vater sah sich im Kreise um, blickte von einem zun: andern, doch es blieb alles unheimlich still, kein Mund öffnete sich, um das Lob des alten Tobias zu verkünden, „Du sollst das erste Wort haben," wendete sich der Richter an eine der nächststehenden verklär ten Gestalten, „denn Du warst sein Vater und dieser Dein Sohn!" (Schluß folgt.» Ein Gedenktag. <22. Februar 1805, Robert Rcinick aeb., Sei mir gegrüßt, du stiller Friedhofs» Garten! — Auch in des Winters Schmuck Hab' ich dich gern! Viel Tausend hier der Auferstehung warten: Sie waren unser, — und sind jetzt des Herrn! — Ihr Dasein schwand, mit Gott sic zu ver söhnen: Doch manche leben unaufhörlich fort: In der Erinnrnng vieler hört man tönen Ein Glöcklein oft an ihrem Schlummcrort. So rnst auch heut' zu eines Dichters Grabe, Umfaßt von Stein, mit Blattgevank geziert, Der Glockenton und meine kleine Gabe Bring' ich zur trauten Stätte, liesgerührt. Ich sleb' davor, vertieit in ernstes Schauen: Die goid'ne Jnichrfft kündet deutlich, schlicht. Daß der hier Ruhende in Nordens Gauen Bor hundert Jahren schaut' der Sonne Licht. Sein Broncebudnis, eseugriin umwunden, Zeigt eines Künstlers kraftvoll edles Haupt, Dein, ob auch Jahre schon dahingcschwunden. Den wohlverdienten Lorbeer keiner raubt! Als Maler und als Dichter reich an Gaben, Schufst, Robert Reinick, Du, w-as allezeit Die Jugend wird erfreu'», das Alter laben. Drum wahren wir Dir Lieb' und Dank barkeit! Jlia Magst. Gegründet 1860 Kl». A4 Mittwoch, den 22. Februar. 1VV5 Der Erbe vo»» Trefnsa Hall. Roman von Silas Hvcking. <s. Fortsetzung.» (Nachdruck verbot«,) Wenige Minuten später gellte ihm ein lauter Schrei in die Ohren, und gleich voran: kam Johann angerannt: ,,O, Barer, Vater, Robert, kommt schnell, Hans erstick:!" „Was ist geschehen, um Gotteswillen!" Aber der Knabe war nicht imstande, zu spreche::, er lief vcran in den Pierdestall, wo sich den Männern ein furchtbarer Anblick bol An: dein Boden tag Hans schon ganz blau im Gesicht, die Augen waren aus ihren Höhlen getreten, und mit der rechten Hand hielt er eine dünne, lange Schlange runklommeri, die sich um seinen Halo geschlungen hatte. Fester, immer leiicr wand nch das Tier nm das Kind. Seine Kräfte waren dem Erlöschen nahe und dos giftige Reptil streckte be reits die spitze Zunge heraus »nd stierte mit blutgierigen Augen ans das mffchittdiqc Opfer. Nach wenigen Sekunden mußte das Untier lein grauffges Werk vollbracht haben. „Drücken Sie dem Knaben die Hand scsr zu," ries Robert,"der mit dem Vater zugleich herbeigeeilt war, „Ich will die Schlange beim Schwanz saiseu." Im nächsten Augenblick halten Funkes breite kräftige Finger des Knaben Händchen umschlossen, und Robert löste die gütige Schlange von seinem Haffe — es 'war kein Augenblick zu verlieren gewesen. Nun rasch der Schlange einen Stein auf den Kops geworfen, dann eiiten fie mit dem armen Kinde ins Freie, wo dasselbe sich in der irischen Lust bald erholte. „Hab' ich sic totgemacht. Vater?" war seine erste Irrige. „Wir haben sie zu- sammen getötet." antwortete der Vater mit noch schreckensbleichem Gesicht. „Ich üachw gar nicht, daß sie sich so schnell um meinen Hals wickeln könnte," fuhr Hans schaudernd fort, „es war nur gut, daß ich sie seslhielt." „Aber tote kam es denn?" fragte Funke, d"r in der getöteten Schlange eine der gütigsten des Landes erkannte. „O," ries Johann leb haft, „wir spielten Ochsentrciben, ich batte eine Peit'che und habe wohl, ohne es zu willen, aus die Schlange geschlagen, nicht irabr, Hans?" „Aller warum liefet Ihr nicht davon, als Ihr das Tier iahet?" „Ich iah sie nicht eher, als bis Hans sie in der Hand hielt," sagte Johann. „Und warum hattest Du sie dem, angegriffen, Hans? Wußtest Du mco.. dag Dich ihr Biß getötet hätte?" „Ich wnßte eü wohl," antwortete dieser ruhig, „uno ich sah, daß sie nach Johann schnappen wollte. Da faßte ich raich zu und da — wano ffe sich um meinen Hals." Adolf schloß unwilltürlich die Augen. „Nun wollen wir ver suchen, nicht mehr an die Sache zu denken," sagte er endlich. „Aber nicbt wahr, Vater - ich muß Hans ewig dankbar ieiu, daß er mir das Leben gerettet hat?" fragte Jolzann mit leuchtendem Blick. „Denke nur, wie stark und mutig er ist, und dabei doch lang: nicht so wild, wie ich." „Ja, gewiß. Du mußt ihm sehr, sehr dankbar sein," bestätigte Funke, aber ihm war, als schnüre ihm etwas die Kehle zulammcu. In den nächsten Tagen fahndeten die Bewohner der Farm ans die Schlangen, aber es ließ sich keins der Tiere wieder blicken. Die beiden Knaben aber hatte das Abenteuer weunmöglich noch enger verbunden. Sie wußten nun, daß sic unbedingt in allen Lebenslagen für cinanoer cinstelwn würden. Mit seltsamen Gefühlen verfolgte der Vater die Entwicklung der beiden. Es gab Zeiten, wo TrestisaS Sohn seinem Herzen ebenso teuer war wie das eigene Kind, und der Gedanke, das einer den anderen über- vorteilen sollte, widerstrebte ihm, aber jeder Gedanke an Peters niedrige Handlungs weise ließ den asten Haß mit neuer Heiligkeit entbrennen. 4. Kapitel. Die Enischcidnng, aus die iich Funke durch alle die Jahre vorbereitete, sollte eher an ihn hcrantreten. als er erlrariet, und zwar wurde sie durch ein Ereignis beschleunigt, LaS ihm große Aufregung verursachte. Tie Regenzeit hatte sich in diesem Jahre früher als sonst eingestellt. Vom Morgen bis znm Abend goß es in Strömen, und die kalten Winde heulten, als wollten sic den Jammer der ganzen Welk zum Ausdruck bringen. Die Feldwege wurden in unpassierbare Süuuffe verivandelt: der Bach, der in der heißesten Zeit fast gänzlich auslrocknete. hatte sich in einen reißenden Strom vcrwan- delt, der alles init binwcgschwemmte, und manches Tier, das sich unvorsichtig in seinen Bereich begehen, wurde in den Wellen begraben. Alle Arbeit wurde bis zur trockenen Witterung ver'chobcn. Adolf hatte mehr Zeit zum Grübeln, als ihn, gut war. Die letzten beiden Jahre «hatte er schlechte Erpten 8oKI088-§1rL88S 8Z Hoelirvitsi- »»st k«8t-6v8ellMliV Nroore- uu<j LIsrmor- Lüsten uact Statuetten »Will-, WA, MM- mul liuielilircli-Sstlilliir»» 8äulvn, 8tLnckv»-, öovvlsn, Vasen etc. Lobt norwegische uiick molls> ns 8e!imuol<ssoliön ----- ffsdisi- ---? k'risürioli Laolitrnann LÄmAlleker llolliokeiaut 8ekl088-8trs88v ^.ttkertjßsUQA von L1iren§aben. Größerer Posten neue und aebranchte, gnterhaltenc »ikkelii-lülWliiiiiüi, Leitspindeldrehbäiike für Fuß- und Krastbetrieb. Hobel-, Shaping. 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