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Nr «7S S-ik« 2 — dresdner NSchrschlev" — M-nlag. 10. 0tU»-er ,«? Rückzug der ömjets M Frankreich. Rakowski akberufe«? Kowno. 9. Okt Wie aus Moskau gemeldet wirk, «B»d heute abend ein neues Kommunique der Sowiet- regier»» g über die ruisisch-kranzSstschen Beziehung«« Htzr- anogegeö«» werden, in dem die Svmietregiernng «»klären n'ird, daß die rnssiich-französischen Beziehungen trotz der Forderung Frankreichs auf Abberufung Rakorvski» kelue Unterbrechung erfahren iverden. Hu de» Kom«»»f»u4. fv neiht es. »erde die Sswietregiernnä «rklärcn. d«k> ft« bereit sei. der Forderung Frankreich» auf Ubberusnua 8iako»sVV »achznkomme». die Sowjetregierung «erbe aber betonen, daß die Arbeit RakowskiS in Pari» immer da« Vertraue« der Lowjetregierung genossen habe, und daß Rakowski trotz dieser Affäre als russischer Diplomat sich weiter an der russischen Außenpolitik beteiligen werde. Die Sowjetregierung wird wahrscheinlich heute die neue Antwort an Paris durch Botschafter Herbette übergeben. Bon gntunterrichteter Leite wird mitgeteili. Sah Rakowski am Mittwoch oder spätestens Donnerstag Paris verlassen wird, um sich nach Moskau zu begeben. Heut« abend, so heißt es, wird der Borfitzende des Vollzugskomitees der Sowjet, »nion. Kalinin, daS Dekret über den Rücktritt Rakowski» unterzeichnen. Eine offizielle Bestätigung dieser Mcldun seitens amtlicher Kreise der Sowjetunion liegt biS jetzt no nicht vor. * Die französische Regierung hat durch die Agentur Havas eine Reihe von Dokumenten veröffentlichen lassen, au» denen licrvorgeüt, daß ihr Moskauer Botschafter wiederholt und in dringlicher Weise Schrille bei der Svwjetregierung unter nommen hat, um die Abberufung Rakowski» aus rein persön lichen Gründen zu erreichen. Neue Unlerre-unq Lhamberlaiu-Briand. Paris. 8. Okt. Zu Ehren des englischen Außenminister» Chaniberlai» gab Außenminister Briand heute mittag «in Frühstück, an drin die Gemahlin deS englischen Außen- Ministers, der englische Botschafter, Lord Crewe, und die Minister Bokonowiki und Herriot teilnahmen. Nach dem Frühstück hatten die beiden Außenminister eine längere N n t e r r e d u n g. in deren Verlauf vermutlich auch der serbisch-bulgarische Konflikt erörtert wurde. In hiesigen unter- richtete» Kreisen glaubt man nicht, daß zur Regelung dieses Konflikts der VvlkcrbundSrat einberufen werden muß. Chamberlain wird morgen die Rückreise nach London antreten. « Paris, 9. Okt. Der englische Außenminister Chamber- lain hat heule nachmittag mit seinen Angehörigen Pari- wieder verlassen und sich nach London begeben. Jaleskis Besprechungen mil Brian-. Paris, 8. Okt. Der polnische Außenminister Zaleski, der heute nachmittag in Paris eingetrofsen ist, begab sich gegen < Uhr zum Ouai d'Orian, wo er eine längere Unterredung mit Briand hatte. Die Unterhaltung drehte sich um die letzten BSlkerbundsarbeiten und die verschiedenen beide Länder interessierenden Fragen. Zaleski dürfte voraussichtlich morgen nach Nizza Weiterreisen, wo er einige Wochen zur Wieder. Herstellung seiner Gesundheit zu verbleiben gedenkt. Von der Pariser Presse glaubt nur daS .Journal" zu wissen, daß die Unterhaltung der beiden Außenminister sich auch aus die deuische Frage erstreckte, was aber um so un wahrscheinlicher ist, als erst am Freitag der englisch« Außen, minister Chamberlain in seinen Erklärungen vor der Presse besonders hervorhob. daß Polen durch den Locarno-Bertrag gegen jeden etwaigen Angriff Deutschlands gesichert sei. Briand erstatte« Berich« Paris, 8. Oktober. Im heutigen Ministerrat erstattete Briand Bericht über die Unterredung mit Chamberlain und verlas den Notenwechsel zwischen der französischen und russi schen Regierung über den Fall Rakowski. Marine, minister Lengues erstattete Bericht über die Zwischenfälle in Toulon. Ein Warnunqszeichen für Poinear4. Bor einem Konflikt zwischen Kammer und französischer Negierung. Paris. 8. Okt. Die Finanzkominission der Kammer faßte in ihrer heutigen Sitzung verschiedene wichtige Beschlüsse, die voraussichtlich zu einem Konflikt zwischen der Kammer und der Regierung führen dürsten. Die Kommission nahm verschiedene Abänderungsanträge auf Steuerermäßigungen an, denen sich Poincars schon früher energisch widersrtzt hatte, indem er erklärte, hierbei die Vertrauensfrage stellen zu wollen. Da die Anräge ohne Unterschied der Parteien ein. stimmig angenommen wurden, fragt man sich in politischen Kreisen, welche Rückwirkungen diese Frage auf dje Stellung Pvincares haben wird, wenn er bei seiner ursprünglichen Weigerung verbleibt. Zweifellos werden die Beschlüsse der Finanzkominission bei der Beratung deS Budgets in der Kammer zu heftigen Debatten führen. .H Brr einer Kabinettskrise iu Brüssel. >nOchei»e« de» G«,l»ttfte« a,» »«, Re»1er»«,7 Brftsie^ 8. Vkt. «ußtznmknlfter V « nb, r », ldA »1» gelegentlich eine» sy-tallstischen Feste« ir, Bentier» «ly» ßol tische Nrde, ln »er «r erklärte, ln« sozialistisch« Partei mtzrf »asür lämpsen. die Militärdienst gelt «»f §«ch Monat, zu verkürzen. Die Fra», der MMtärßten». »ett l«t eua mit der EntwassnungSsrag, verbunden und Würg« die Durchführung der allgemeinen Abrüstung G«schl,uutg«u. wie tze vroucksre in Gens gesagt habe. Wir wer»««, s« schloß Banbervelde, für die sechsmonatige Militärdienst-«», für die Entwaffnung und für den Frieden kämpfen. Die Rede ist zweiselSohne du» Vorspiel ,tu«r delgischen Minister» krise. eS ist an,«nehmen, daß die rung ausscheidcn werden. L»»i«listen an» »er Regie« Derzschl Spaniens auf Marokko? Bedeutsam» Erklärungen Primo de Rtvera». London. 9. Oktober Primo de Rtvera hat tm Ge spräch mit einem Vertreter der ,Lunday-Tim«S" interessante Erklärungen Uber seine Begegnung mit Chamberlain abgegeben. Chamberlain ist. so sagte er al» der offizielle Bertreter Großbritanniens gekommen, um mir seine Ver- m i t t l c r d t e n st e auznbiete» in dem Jntereffenkon» flikt, der zwischen Spanien und seinem unmittelbaren Nach barn in gewissen internationalen Fragen besteht. Ich stutze «och keine« Beschluß gefaßt. ,» ich tzi« Dienst, Cstamsterlains auuehmen soll »der nicht, denn ich komme Immer «ehr zu der Neberzeugnng. daß es für Spanien vortciltzastor »iirr, wenn es tn Marokko keinrrlet Interessen tzesäße. Marokko war für Spanien immer nur eine schwer« Saft, «in Hort von Unruhen und Berwicklnngen, doch wäre eS gefahr voll. aus eine andmärtige Besitzung zu verzichten, ohne vorher ein zusricdenfteliendes Uebereinkommen mit de« anderen Interessenten getroffen zu haben. Chamberlain will sich be mühen, eine solche befriedigende Lösung für Spanien zu finden. — Vermilttungsaklion -er Grokmächke aus -em Balkan. Berlin, 9. Okt. Wie aus London gemeldet wird, sind dte Großmächte bemüht gewesen, der südslawischen und der dul. gartschen Regierung zur Mäßigung in der Angelegenheit der Grenzzwischeufäüe zu raten. In maßgebenden Londoner Kreisen bestehe keine Neigung, die Lage mit übertriebenem Pessimismus zu betrachten. » Belgrad, 8. Okt. Die bulgarische Antwortnoie an Jugoslawien ist in Sofia dem Gesandten Nesitsch überreicht worden. Sowohl Nesitsch wie da» bulgarische Außenministerium verweigerten jede Erklärung Über den In halt der Note. Die Sühne für da» ANetUar. (Durch stunkiprnch.s » Belgrad, v. Okt. Die drei Urheber de» Attentat» gegen General Kowacewitsch sind tn der letzten Nacht »n einer Grotte des MaleschgebirgeS durch die BezirkSmili» entdeckt und an. gegriffen worden. Nach einem Feuerkampf«. der die ganz« Nacht andauerte, fanden die Angreifer im Innern der Grotte zwei Leichname. Der dritte Attentäter wurde gefangen» genommen und nach Schilp gebracht. tW. T. B.) Pilsu-ski in Wilna. Wilua. S. Oktober. Aus Anlaß de» 7. Jahrestage» der Besetzung Wilnas fanden heute hier große Feierlich keiten statt, an denen auch Marschall Htlsudskt. von der Wilnaer Bevölkerung stürmisch begrüßt, tetlnahm. Am frühen Nachmittag begann unter dem Vorsitz PtlsudskiS eine bedeutsame politische Konferenz, an der der Minister deS Innern, der NnterrichtSminister, der Leiter de» Ministeriums deS Aeußern in Vertretung Zaleski». der Direktor der Ostabtcilung deS Ministeriums de- Auswärtigen und der polnische Gesandte in Riga sowie der Woiwode von Wilna teilnahmen. Die Konferenz, in der später noch der Kommandeur deS GrenztruppenkorpS an der polnisch- litauischen Grenze teilnahm, befaßte sich ln der Hauptsache mit den Repressalien Litauen» gegenüber der polnischen Minderheit und mit der Haltung der polnischen Regierung in dieser Angelegenheit. Neue Schikanen ln, Memelgeblek. (Durch Funkspruch.) Heodckrng. 8. Okt. Der Kriegskommandant für da» Meinelgebiet hat dem Hauptschrtftleiter ber »Memelländischen Rundschau", Schell, der wegen angeblicher Verstöße gegen di« Kriegszensur mit 289 Lit bzw. sieben Tagen Gefängnis bestraft worden ist, mitgeteilt, daß er es ablehne, die Be» schwerde gegen diese Verurteilung an den LandeSschutz- minlster weiterzureichen, da sie in deutscher Sprache ab» gefaßt sei. Sollte die Beschwerde nicht in litauischer Sprache wiederstolt werden, dann werde die Strafe vollster«,«. Schnell, der die litauische Sprache nicht beherrscht, hat seine Beschwerde nunmehr unmittelbar dem LandeSschutzmtntster zugeleitet. Ungenügender Besatzungsabbau. Des Rheinland unbefrie-igl. Berlin. 9 Okt. Wie gemeldet. ist daS offizielle Schriftstück über die Herabminderung der französischen Besatzungsarmee in Berlin überreicht worden. Wie der ..Lok.-Anz." erfährt, soll die Aktion vom 25. Oktober ab in ungefähr einer Woche völlig durchgeführt sein. Dabei handelt es sich nur um eine Zurücksührung von etwa düütz Maun. da4099 vorher schon Zurückgezogene ans die zngesag« trn 19 999 .verrechnet" werden. SS ist sehe fraglich. ob ge» ichlosscnc Formationen abtransportiert «erde«. Es hat den Anschein, daß ein großer Teil der zurückzuzichenden Truppen aus Formationen. .Kommandos und Erkrankien bestehen wird, die zur BcsatzungSarmce gehörend, sich bereits in Frankreich befinden und nicht mehr ins besetzte Gebiet zurückkehren sollen. So mir- sich daS Besetzungsbild nur wenig ändern, zumal wenn man berücksichtigt, daß doch etwa 48 999 Franzosen im besetzten Gebiet bleiben. Dicie Zahl ist aber keineswegs als erschöpfend anzusehen. Sie wird genannt laut französischer Rechnung,, die eine Reihe von Armccbeamten nicht als zur Besatzungöarmee gehörig bezeichnet. Das einzige praktische Ergebuis wird darin liegen, daß durch Zusammenlegung der Stäbe einlge Privatquartiere srei werden, längst aber nicht ausreichend, die ungeheure WohnuugS. und Quarticrnot im beictzteu Gebiet auch »ne einigermaßen zu milder«. Daß aber immer noch neue Be» legungen stattfinden, beweist di« Tatsache, daß in einer bi» -um äußersten überbelcgten Stadt wie Ma in, — rS behält eine Besatzung von etwa 14 OM Mann — neuerdings wieder Privatquartiere angesordert wurden. Geräumt wird sichere« Vernehmen nach nur eine Stadt. Die, am Rhein, «ährend Kurorte weiter besetzt bleiben. Im besetzten Gebiet ist man über daS Ergebnis dieser Vcrmindcrungsgeste schiver enttäuscht, denn die Bevölkerung t ird. „ach alledem, was bekannt wird, nichts von einer Ber- Minderung spüren, geschweige denn, daß da» Locarno- Versprechen von der fühlbaren Verminderung t» Erfüllung geht. , An zuständiger Stelle wirb nach wie vor bestritten, daß eine Mitteilung über die Besatzungsverminderung über reicht sei. Abreise de» Reichebanzier» ln» Rheinland. Berlin. ». Okt. Reichskanzler Dr. Marrhat heute abend vom Bahnhof tzriedrichstraße aus in seiner Eigenschaft al» Reichsmtnister für die besetzten Gebiete die angekünbtgte Reise nach dem besetzten Gebiete angetreten. In seiner Be gleitung befinden sich Staatssekretär Dr. Schmtb. Mini sterialdirektor Dr. Müller und Ministerialrat Dr. Meyer, sämtlich vom Reichsministerium für die besetzten Gebiete. Der Reichskanzler trtsst Montag früh in Lobten ein. Am Dienstag wirb er sich nach Mainz und am Mittwo nach Spryer begeben. Major o. Ba-icke vermiet». Berlin, S. Okt. In dem bereits gemeldeten Prozeß de» Herrn v. TreSkow gegen den Major Badtck« wurde ber Angeklagte Major Baoicke zu einer Geldstrafe von k>M RM., im NichtbeitreibungSfall« zu zehn Tagen Haft, und zu den Kosten des Verfahrens verurteilt. Dem Privatkläger Hasso v. TreSkow wurde ble Befugnis -ugesprvchen, da» Urteil ln ber »Täglichen Rundschau", in ber »Deutschen Zeitung", lm »Berliner Tageblatt" und tm Organ de» Jungbeutschen Orden» auf Kosten de» Angeklagten zu veröffentlichen. Dt» Vür-erichattswahieu in Samburg. (Durch Nunkspruchj 1«. Vk». Be« de« erschaf« wurden intzgesa «de». Stimmen» abgege nn e« zur -«»> »171 4« «ü». «utsirlr» -umdur» »,«u«r Bürg« «o» U»»1: ä»7i,l Ra »»««uuifteu u«ilö «78»rr». Do«»kr,te» «U» S»»iald«m»kr«4en »4S»87 l17» »»«». «ut»che«o»k»i»ortr»7,W» ,74 8»,». ,»«rnm »7«7 «8»«l. «»tlchnatiouale S8»47 1»»««,. uttoualsozialifte» »7»7. »rtschailSpartrl S7»d». «lktzrrchtoartri iAulwertungf 77G«. Die Wablbeleiliguna war reg«. Sie betrug rnnb 7S Pr», zen». Von den abgrgeoenen Stimme« sind rnnb «»Ml „« gültig. DaS Wahlresultat zeigt ei« starke» Anwachjcu der sozialdemokratischen und kommuniftitchen Stimme». fWIBj Die Richtlinien -es Stahlhelms für -en Wahlkampf. Naumburg. 9. Oklober. In einer hier abgelniltene» Führertagung des Stahlhelms gab der 2. BundesiUlirer de» Stahlhelm. Oberst Düsterber». in einer Red» al- Sticht- linien für den Wahlkampf an,: Ablehnung dr» Parlamentarismus als eine für Deutschland un- geeignete Form: ein anderes Wahlgesetz und Ad. lehnung der Bildung einer eigenen Stahl. Helm Partei, da dadurch der Bund seine Geschlossenheit und Stoßkraft verlieren würde. Ausgabe des Stahlhelms sei e», da» Band der Zusammenfassung der nationalen Parteien zu bilde«. Die Aeichsralsbeschlüsse zum Schulgesetz. varli». S Oktober. Wie daS „B. T." erfährt, sind die ve- ratuugrn tn den ReichSratSausschüssen lH und VII über die Fassung des ReichöschnlgesetzeS abgeschlossen. Die Fällung de» Entwurfes, wie er auö diesen Beratungen bervorgeaangen ist. schließt sich in allen wesentlichen Punkten de« preußischen Anträgen an. so insbesondere in der Definition der Volksschule, die her preußischen Fällung voll, kommen entlprlckt. Dir sogenannten Simultanschul-Länder sind tn ihrem bisherigen RechtSzustand erhalten. Der einzige Unterschied gegenüber den preußischen Anträgen, der al» wesentlich bezeichnet werden könnte, besteht darin, daß die Definition hrS geordneten SchulbetriebcS nicht an», schließlich dem Landesrecht überlassen bleibt. Jedoch bictet auch hier die Fällung einen so weiten Rahmen, daß ein« nähere Bestimmung durch Landesrecht notwendig sein wird. ES darf hervorgehoben werden, daß tm Paragraphen 1 di« Bestimmungen der Verfassung, daß die Jugend im Geiste der Völkerversöhnun« zu erziehen ist. wieder hergeftellt wurde. Die Mehrheit in den ReichsratSauS-schüffen. die gegen de» Wortlaut de» Entwurfes der ReichSreglerung nwr, bestand au» den Ländern Preußen. Sachsen, Thüringen, Hellen. Baden, Hamburg. Bremen, Lübeck und Mecklenburg^Lchiverln. Englischer Besuch beim Aelchsverban- -er -euischen In-uftrie. Berlin, ». Oktober. AuS Anlaß deS Besuche» einer Air- zahl liberaler englischer Parlamentarier und Pressevertreter, die sich zurzeit auf einer Studienreise durch Deutschland be finden, gab heute mittag der Reichsverband der deutschen Industrie ein Frühstück, an dem deutscher- scitö Herren des Auswärtigen Amtes, der Prcsscabtellung der ReichSregtrrnng, Mitglieder de« Reichstages und Per- tretcr der Industrie teilnahmen. Der Ehrenvorsitzende de» RetchSvörbcmde» der deutschen Industrie Dr. Sorge verlieh tn seiner Begrüßungsansprache der levhaften Freude über den englischen Besuch Ausdruck, der zu einer wetteren Ber- stärkuna der freundschaftlichen und ersprießlichen wirtschaft lichen Zusammenarbeit zwischen England und Deutschland dienen werde. Im Namen der englischen Gäste erwiderte da» Mitglied de» englischen Unterhauses Harne», der ebenfalls die Notwendigkeit eines engeren Zusammengehen» zwischen den beiden Bölkeln betonte. Erfurt, 8. Okt Unter starker Beteiligung wurde hexte hier dl« Generalversammlung der Deutschen Frie. denSgesellschast mit einer Ansprache von Prosessvr Ouiddc eröffnet. Der unersüllbare Dawesplan. Line Kritik ber Bank of America. Nenyork. 9. Okt. Die Bank of America behandelt in ihrer wirtschaftlichen MonotSichau ausführlich die Reparation», frage. ES wirb u. a. hernorgehoben, Deutschlands Einnahme- quellen genügten zwar, um den Maximaiverpflichtungen all dem DaweS-Plan nachzukommen, so daß das bevorstehende erste kritische Jahr sicherlich überstanden werden würde. Die Bank glaubt jedoch, daß die gebesserten wirtschaftlichen und politischen Beziehungen Deutschlands zu den früheren Geg nern daraus hindeuten, daß der Reparationsplan in nicht allzu ferner Zukunft endgültig geregelt «erden wird In ständig wachsendem Maße erkenne die öffentliche Meinung selbst in den alliierten Ländern, daß »ie vom Da»eS«Plan geforderte Summe Deutschlands Zahlungsfähigkeit Lbexsteige. Dte Zelt müsie schließlich kommen, die die Neufestsetzung de» Gesamtzablungsbetrages bringt. ES habe den Anschein, daß, Ie «her diese Neuregelung erfolgt, desto schneller die Er- holung Europas vonstatten gehe, da dieser Schritt den größten UnstcherhettSsaktor in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen den europäischen Ländern aus der Welt i-hasien werde. lW.T.V.f Keine Lanze« mehr bei -er Reichswehr- Kavallerie. Berlin. Oktober. Der Chef der Heeredleitung Hai eine Berardnnng erlasse», nach der die Lanze« an» der Newass, nun« »er Kavallerie de» ReichSheere» auSscheiden. «ie »Ir von zuständiger Seite erfahren, ist dieser Beseht erlasse« wo« den «m dte vielseitige Ausbildung der Kavallerie ,n er leichtern und ihre Fenerkrasz i« Gcsccht zu erhöhen. Su-er»dorff au» -er evangelischen Landeskirche ausgelrelen Berlin. 8. Oktober. Nach einer Meldung au» München ist laut Milicilung des „Evangelllchen Gemciudcblaüe»" General a. D. Ludenborss aus der evangelischen Landeskirche ausgetreten. Sieg Tschangtsolins über Schansi. S»«hon, 9. Oktober. Meldungen aus Peking ,»folge haben nach einer amtlichen Verlautbarung dte Nordtruppe» nach zweitägigen heftigen Kämpfen die Schansitriippcn zurück- geschlagen und Hsüanhuafu nordwestlich von Peking wieder eingenommen. Fünf Bataillone der Scbansitruppc» wurden gefangen genommen und entwaffnet, sowie große Menge» von Munition erbeutet. Trotz dieser Berichte glaubt man. daß das Schicksal nach wie vor ungewiß ist. Die Entschei dungsschlacht nm Peking wird, wie man annimm», sehr bald, und zwar in der Nähr von Peotingsu, stattfinden, wo von beiden Seiten große Truppenverbänbe konzentriert werden. W nur «iurctt nsnnu nnsepnMv ^ttSOnalksvr Vtm I SNII.I.kI«-v0Nir2ÄL'/^ IN, ««».nttb.s Ikck.r,