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Dresdner Nachrichten. L71. Leite 2. »» Dienstag, 3. Oktober LVV7» »» S an: Die Staatsregierung möge in dem BmrdeSrate davauf hlnwir- ken, daß die S ch u tz in a ß r« g el n zur Verhinderung der Ein- schleppung von Seuchen durch ausländische Schlachttiere nicht ab» aeschwächt und in dieser Richtung der Agitation siir die Oessnung der Grenze keine weiteren Zugeständnisse genwcht werden, ferner möge die Regierung entsprechend« Vorkehrungen tressen. damit das nach dem neuen Handelsvertrag zugelassene Einsuhr- kontingent österreichischer Schweine an derÄrenze geschlachtet, und nur solche Schweine eingesührt werden können, die sich vor der Schlachtung als gesund erwiesen baden. Die Regierung möge außerdem die eine Oeffnung der Gr«nze beantragenden Städte veranlassen, bis zur Wiederkehr normaler Prri-verhältnisse di« gemeindlichen Ausschläge auf Fleisch und die EchlachthauSgebühr auszuheben bezw. herabzuunndern. Stuttgart. Der Redakteur der sozialdemokratischen „Schwab. Tagwacht", Landtagsabgeordneter Keil, wurde heut« vom Schwurgericht von der Anklage einer Beleidigung des Königs von Sachsen, die in einem Artikel mit der Ueberschnft „Die Königin aus dem Schub" erklärt worden war. unter Uebernahm« der Kosten aus die Staatskasse freigesprochen. Heinrichs walde (Ostpreußen). In der vergangenen Rächt sind Diebe in die Postagentur von Motzischken ringe» brocken und haben etwa 1000 Mk. gestohlen. Die Tater sind bl- jetzt noch nicht ermittelt. Paris. lPriv.-Tel.) Nach italienischen Meldungen war in der Unterredung Tittonis mit Bülow von den Beziehungen Italiens zu England und Frankreich und von der Zulassung eines Vertreters des Papstes zur zweiten Haager Frie denskonferenz die Rede. Trotz der Wahrung guter Be ziehungen Italiens zu den Mächten, die dem Dreiounde nicht angehören und gelegentlich gegen ihn auftraten, gehe der Drei bund aus der Baoen-Badener Begegnung gekrästigt hervor. Paris. Nach einer Meldung aus Eriwan kam eS gestern nachmittag gegen 5 Uhr zwischen Tataren und Armeniern zu neuen Zusammenstößen': der Geueralgouverneur ziw an der Spitze zahlreicher Truppen durch die Straßen der Stadt und stellte die Ordnung wieder her. Zahlreiche Personen sind getötet worden. Paris. (Prw.-Tcl.) Nach einer Meldung ans Tokio wird das e ng l i s ch e O r i cn l - G e s ch w a d er am 6. Oktober dort erwartet. P a r i s. <Priv.-Tel.1 Der 5. Internationale Anti- t n b e r k u l o s c - K o n gr e ß wurde im Grand-Palais er- össnet. Loubet und alle Minister waren zugegen. Al5 erster auswärtiger Delegierter erhielt der offizielle Vertreter Deutich- lauds. Generalarzt Schjerning, das Wort. Tic Professoren Behring und v. Leyden werden in den Sektionen sprechen. B c i u. Der Bundesrat hat die Einladung Rußlands zur .weiten Haager K o » fereuz angenommen. I» einer bezüg lichen Rote ennuert er dam», das; die Schweiz, gestützt aus das bei der erste» Konferenz erhaltene Mandat, sieh die Fragen be treffend das Rote Kren.; Vorbehalte. Der BuudeSmt wird, sobald die Verhältnisse ec- gestatte», zur Revision der Genfer Konferenz schreiten. Rom. (Prw.-Tel.) Ucber Porto d'Angio ist ein heftiger Zyklo.n niebergegangen. Zahlreiche Häuser wurden zerstört. Die Eisenbahnlinie ist beschädigt: viele Personen wurden ver letzt. Auch ans Evmv wird über große Verheerungen infolge des Sturmes berichtet. Zwei Schafhirten sind umgekonimen. London. „Daily Telegrapb," berichtet ans Rcwyork, Prä sident Roosevetl nebst Familie schwebte gestern ans der Rückreise yon Oysterbay nach Washington in großer Gefahr. Infolge Achseiibruches wurde der Salonwagen des Präsidenten 100 Meter weit nei>en den Schienen hcrgelchleppt. Der Sohn und die Gattin des Präsidenten erlitten leichte Hautabschürfun gen, während die übrigen Familienmitglieder mit dem bloßen ^schrecken davonkamsn. London. sPriv.-Tel.) Aus der Mandschurei kommen übereinstimmende Meldungen über den Ausbruch der Bu baue np eil unter den Truppen der russischen Armee. Die Sterblichkeilszisser ist erschreckend hoch: Hunderte Soldaten sternen so mich, daß es unmöglich ist. die Leichen zu bestatten. Die ärztliche Hilfe ist vollständig ungenügend, und die Leiden der kranken Soldaten werden durch den Mqngel an Pflege noch vermehrt. London. lPriv.-Tel.s Der „Observer" meldet, die Ad miralität ist entschlossen, Dover zu einem erstklassigen Kriegshafen auszubauen mit Docks für Unterseeboote und schwimmenden Docks. Das Kriegsamk kaufte Land zum Vau von zwei neuen Forts an. Kopenhagen. Fiiiauzmiuiiter Lassen legte heute im Reichstage de» Rechnungsabschluß für das Finanzjahr 190105 vor. Für das Finanzjahr war ein Defizit von 9.7 Mist. Klonen veran schlagt. Die Abrechnung weist em Defizit von l,8 Mill. Kronen auf. Diese Verbesserung um 7,9 Millionen hat im wesentlichen seinen Grund in dem Steigen der Einnahmen. So ergaben namentlich die Staatsbahnen ein Mehr von 1,5 Millionen, die direk ten Steuern ein Mehr von 1,2 Millionen, die indirekten Steuer» ein soches von 1.7 Millionen und Post und Telegraphen ei» Mehr von 1 Mill. Kronen gegen den Voranschlag. Die Ausgaben der letzteren Verwaltung betrugen außerdem 1.5 Mill. Kronen weniger als veranschlagt. Die Aktioen der Staatskasse betrugen Ende des Rechnung.:-,ahres 525 Millionen, während die Staatsschuld 211 Mill. Kronen ansmacht. K o n st a n t i wo v e l. (Priv.-Tel.s Wie die Blätter melden, haben die verhafteten Portiers und Diener des Hotes Kröcker und des österreichisch-ungarischen Spitals, sowie mehrerer Eng ländern gehörender Häuser in Pera eingestanden, im Solde des revolutionären armen »scheu Komitees ge standen zu haben und daß das Komitee weitere Attentate plane. Kapstadt. sPriv.-Tel.) DaS Blatt „Argus" druckt Zu schriften von mehrere» deutschen "Ansiedlern in Südwcst- alrika ab. die entrüstet gegen die Beschuldigungen Einsvrnch erheben, daß die deutschen Soldaten gegen die Herero grau sam vorgingeu. In einer Zuschrift wird zugegeben, datz ge- langene Hereroweiber erschossen wurden, doch könne das nicht überraschen, da diese Hereroweiber verwundeten deutschen Sol- daten bei lebendigem Leibe Stücke Fleisch aus dem Körper schnitten, die sie brieten und ihren Männern zu essen gaben, da sie glaubten, ihre Männer würden dadurch den Mut und die Kraft des betreffenden Weißen erwerben. Johannesburg. Gellem abend wurden die Kraststatwn und andere maschinelle Anlagen der Gingsbergmine durch Feuer vollständig zerstört. Saigon. Der Kreuzer „Sully", der in der Bucht von Aiong aufgelaufen war und bei dem sich alle Abschlevv- veriuche als vergeblich herausgestellt hatten, ist bei einem Taifun in der Mute auseinandergebrochen. Das Hinterteil ist in 30 Meter Tiefe, das Vorderteil in ungefähr 15 Meter Diese gesunken. Vom Inventar hat man für ungefähr eine Millionen Francs bergen können. IStacktS einaehende Devcicken befinde« fick Leite 4.1 Fraokturt «. M. iLchluß.) Kredit iii.M. Diiionto >99,59. Dresdner Bank >99 89. L>a»tsbi>-N 119.89. Lombarden 2,w. Laurahüne—,—. Ungar. Gold - Partngielen —. Tuktenlaje —. best. Parts. (8 Uhr nachmittag.) Rente 99,80. Italiener >98,—. Zvainer 9«,15. Neu» Panugteien 79,95. Türken tunistc Anleihe! 91 s?>/.„ Dürkenlo,» I8i,A. Ltto- mandank 812,—. Siaatibah» -. Lomdarden >99,—. Fest. I S. Oktober. «Aold m «arrrn vr niloar 2730 Ar 2784 «. Tüder in Barre» or. KUoar. 83.25 Br. 82.7» >8. dirtt. Drodutienmarkl Weiten rer L Voder 79,1a, oer Januar,.'lrvil 21,—, ruhig. Spiritus rer Oktober 94 59 oer Mai-August 95,2b malt, Mb!» oer Oktober <8,—, per Januar-April 59,59, matt, >»»»»». lGelreidemarkt.t Englischer Weiten ruhig, sremder rubig bei Neinem »eschkist. Amerik Mai» ruliig sievg, Tonauer nominell unverändert. Mehl rubig. «erste stau, >/, Sch. niedriger. Haler stetig — Wetter: Schein. Die gestrigen Abgeordnetenwahlen zur Zwesten Kammer de» sächsischen Landtags Hab«« besondere Uebcrraschungen nicht gebracht, höchstens, daß im 87. Wahlkreis der Sozialdemokrat Goldstein mit 52 gegen- über 49 Stimmen der Gegner gewählt wurde: dafür aber ge wann«« die Konservativen den 3. ländlichen Wahlkreis, in dem Gutsbesitzer Donath gegen Nationalliberale und Freisinn siegte. Das, was wir unmittelbar nach den Wahlmänner- Wahlen schriebe«, daß nämlich keiner der l i n k s liberalen Kan didat«« gewählt werde, ist durch die Abgeordnetcnwahlen voll- rnhMich bestätigt worden. Dem bisherigen Landtage gehörten an: 57 Konservative, '22 Nationalliberale, 1 Reformer, 1 Frei- sinniger, 1 Wildliberaler (Gräfe): dem künftigen werden angc- -5«»: K4 Konservative. 33 NationaUiberalc, 2 Freistiinige, 1 Reformer, 1 Wildliberaler. 1 Sozialdemokrat. — Im »inzel- nen liegen folgende amtlich« Meldungen über die Wahlen vor: Es sind gewählt worden im: h Wahlkreis der Stadt Dresden Fabrikbesitzer Kunath in Dresden skons.) mit SS von 128.gültigen Stimmen. Weiter erhielten 40 Stimme« der Zigarrenfabrikaut Kaden in Obevgohli» iSoz.) und 15 Stimmen der Stadtraj Dr. med. Lotz« in Dresden lnat.-lib.). S. Wahlkreis der Stadt Leipzig d«r bisherige Ab geordnete Baumeister Enk« in Letpzig sReformparteij mit 97 Stimmen. Aus den Kaufmann Friedrich Gonlard snat.-lib.j siel 1 Stimme, Drechsler Lauge lSoz.) erhielt 51 Stimmen. 5. Wahlkreis der Stadt Leipzig Kaufmann Franz Gontard lnat.-libü mit 1HV Stimmen. Vvn den weiter«» -stimmen erhielten 8? der Zigarrrnfabrikant Gtyrr tSoz.) und der Fabrikant Rrißmann skons.) M. Wahlkreis der Stadt Zwickau Kaufmann Bär sfreis.) mit 56 Stimmen. Becker lnat.-lib.) erhielt 24. Jrmiichrr ssoz.) 43 Stinlinen. 4. städt. Wahlkreis lHoh «stein, König st« in, Neu stadt, Pirna, Schandau, Srbnitz, Wehlen) der viSherio» Ab geordnete Justizrat Dr. Gpießin Pirna lkons.) 60 Gtimu en. Weitere 19 Stimmen erhielt Fräßdorf in Dresden isoz.) 6. städt. Wahlkreis lFreioerg, Tharandt, Wilsdruff) der bisherige Abgeordnete Stadtrat Braun in Freibera lnat.-lib.) mit 63 Stimmen. Weitere 6 Stimmen erhielt der Reichstags- abgevrduete Schulze in Evssebaud« lsoz). ommatzsch, Meißen, Noffrn, WWWWWWMWWU brikdirektor Hofmann t» Meißen ss-, 7. städt. Wahlkreis sL r „ , Roßwein, Siebcnlehn) Fabrikdirektor . kons > mit 62 Stimmen. Weiter« 30 Stimmen erhielt der Buch» ändler Sch'uidt in Meißen isoz.). 7 zersplittert. 8. städt. Wahlkreis sDablen. Mutzschen. Oschatz. Riesa. Elter- Der Geyer rchieit trehla, Wurzen) Bürgermeister Serben in Wurzen skons.) mit 35 Stimmen. Weiter erhielten LippinSk» in Leipzig isoz.) 28, Landrichter Dr. Heinze in Dresden lnat.-lib.) 15. und Restaurateur Klehling in Wurzen Freist) 7 Stimmen. 9. städt. Wahlkreis iDöbeln, Lelsnig, Müyeln, Wald- bcim) Rektor Professor Tr. Nühlwann in Döbeln lnat.- lib.) mit 38 Stimmen. Aus den Bürgermeister Boigt in Wald- Heim lnat.-lib.) sielen 13 und auf Mehuert in Chemnitz ssoz.) 19 Stimmen. 10. städt. Wahlkreis. (Frankenberg, Hainichen, Mttt- weide.) Der bisherige Abgeordnete Kommerzienrat Schi eck in Frankenberg lnat.-lib.) mit 50 Stimmen. Die übrigen 22 stimmen erhielt Redakteur Fleißner in Dresden sSoz.). 11. städt. Wahlkreis. sH o b e n st e i n-E r n stt h a l, Limbach, Meerane, Waldenburg.) Stickereibesitzer Poppitz in Plauen lnat.-lib.) mit 51 Stimmen. Auf den Fabrikanten Grün berg in Hartha lSoz.) sielen 33 Stimmen und auÖden bisherigen Abgeordneten Kaufmann Rittberger lkons.) 17 Stimmen 17. städt. Wahlkreis. fEhrensriedersdorf, lein, Geyer, Grünhain, Lötznip. Stollberg, Zwönitz,) bisherige Abgeordnete, Fabrikbesitzer Zschierlich in ikous.st mit 16 Stimmen. Die übrigen 16 Stimmen der Stadtverordnete Berger lSoz.) in Chemnitz. 18. städt, Wahlkreis. <A u au st u sb urg , Marien berg, Oederan, Olbernhau, Thum, Wolkenstein, Zöblitz, Zschopau.) Stadlrat Drechscl snat.-llb.) mit 51, Dr. Schön« snat.-lib.) erhielt 7, Noske sSoz.) 11. 22. städt. Wahlkreis, sElsterberg. Lengenfeld, Mylau. Nepichkau. Treue».) Stadtrat Merkel in Mnlau lnat.-lib.) uut 39 Stimmen. Weitere 14 Stimmen erhielt Nei- mann in Ebemnitz lSoz.) und 9 Stimmen der bisherige Ab geordnete, Geh. Hosrat Opitz skons.). 3. Wahlkreis des platten Landes. sOrtschaften der Amts- hauptmannschastcn Lübau und Zittau.) Gutsbesitzer Donath in Oppelsdorf iBund der Landwirte) 25 Stimmen lim 3. Waklaang). Bürger lnat.-lib.) erhielt 16, Buchheim streif.) 8, Fischer lSoz.) 11 und Stönsch lZentr.) 5. 6. Wahlkreis des platten Landes. sOrtschaften der Amts- bauptmanmchasten Bautzen und Löbau.) Guts- und Fabrik- besitzer Förster in Spremberg lkons.) mit 59 Stimmen. Bon den übrigen Stimmen erhielten August Kaden in Gohlis sSoz.) 12, Restaurateur Hantusch in Wilthen 1. 8. Wahlkreis des platten Landes. (Ortschaften der Amts» haiiptmannlckzoften Bautzen und Kamenz.) Der bisherige Abgeordnete, Gutsbesitzer Kockel in Crostewitz skons.), mit 17 Stimmen. Weitere 19 Stimmen erhielt der Vorwerks- besitzcr Kelling in Kamenz lkons.). 13. Wahlkreis des platten Landes. sOrtschaften der Amts- hauplmannschaften Dippoldiswalde und Freiberg.) Der bisherige Abgeordnete Geh. Oekonomierat Andrä auf Braunsdorf lkons.) mit 60 Stimmen. 9 Stimmen erhielt der Lagerhallen Höppner in Cotta sSoz.st 17. Wahlkreis deS platten Landes. (Ortschaften der Amts- hanvtmannschasten Freiberg und Meißen.) Der bis herige Abgeordnete, Oekonomierat Horst in Mulda lkons.), nnl 16 Stimmen. Die übrigen 2 Stimmen erhielt Redakteur Fleißner in Dresden sSoz.st 22. Wahlkreis des platten Landes. sOrtschaften der AmtS- hauptmamffchaften Borna, Grimma und Leipzig.) Der bisherige Abgeordnete, Gutsbesitzer Schlag in Lippendorf lkoui.I, mit 54 Stimmen. Weiter erhielten Professor v. Brause in Leipzig snat.-lib.) 19 Stimmen und Photograph Pinkau in Leipzig l^oz.) 29 Stimmen. 23. Wahlkreis des platten Landes. (Ortschaften der AmtS- hauptmannschalt Leipzig.) Verlagsbuchhändler Dürr i» Gaschwitz lkons.) mit 79 Stimmen. Weiter erhielte» Reichstags- abgeordueter Goldllein in Leipzig (Soz.) 57 und Rechtsanwalt Tr. Zöpfel in Mölkau (natl.) l'2 Stinimeii. 25. Wahlkreis des Platten Landes. (Ortschaften der Aints- kauptmnuuschasten Borna. Grimma und R ochli tz.) Geh. Hosrat Opitz auf Treuen (kons.) mit 36 Stimmen. Auf de» Gutsbesitzer Bohne rirRoda (Res.), fielen 19 Stimmen und auf Schöpstin in Leibzig (Toz.) 8 Stimmen. ^ 26. Wahlkreis des platten Landes. (Ortschaften der Amts- halwtmannschasten Döbeln nnd O s ch a tz.) Der bisberige Ab geordnete Oekonomierat Däweritz in Leisnig lkons.) mit 62 Stimmen. 2 Stimmen erhielt Vieweg (SvzO in Döbeln. 28. Wahlkreis des platten Landes. (Ortschaften der Amts- hanptmaiiuschaft Döbeln, Grlmma und Rschlitz.) Der bisherige Abgeordnete Gutsbesitzer Harter in Neildörfchen Kons.) mit 56 Stimmen. Die übrigen 3 Stimmen erhielt der Buch händler Lehmann i» Mittweida (Soz.i. :11. Wahlkreis des platte» Landes. (Ortschaften der Amts- haiiptiiiannichafteii Annnberg und Mnrienberg.) Stadt- gntsbesitzer H ii b»er in Zschopau (kons.) mit 70 Stimme»', 2 Stimmen nngüllig. 37. Wahlkreis des platten Landes. (Ortschaften der Amts- haiiptmaimkhaftc» Glnuchgu »nd Zwickau.) Redakteur Go Idstein in Zwickau (Soz > mit 52 Stimmen. Weiter er hielten 11 Stimmen der Mühicubesitzer Modes in Stein lkons.), 5 zersplittert. 38. Wnblkreis des platten Landes. (Ortschaften der Amts- haiiptmaniischaften Chemnitz, Glauchau »nd Zwickau.) Fabrikbesitzer Bahner in Hcrmsdolf (kons.) mit 51 Stimmen. Die übrigen 22 Stimmen erhielt der Mggazinverwglter Haubold in Chemnitz (Soz.). 39. Wahlkreis des platten Landes. (Ortschaften der Amts- hauptmannschasten Glan ch a u und ZIv i ck a n.) Der bisherige Abgeordnete Genieindevorstand Leityold in Tettau (kons.) mit 62 Stimmen. Weitere 21 Stimme» erhielt der Gastwirt Stolle in ÄesaiilSoz.). 13. Wahlkreis des Vlatten Landes. sOrtschaften der Amts- Haupt,»anuschast Ancrba ch.) Der bisherige Abgeordnete Fabrik besitzer Wolfs in Rodewisch (natl.). 15. Wahlkreis des platte» Landes. (Ortschaften der Amts- hnnptmannsck-aslen A » erbach nnd Oelsnitz.) Der bisherige Abaeordnctc Rittergutsbesitzer Bunde in Erlbach (kons.) mit 38 Stimme». Weiter erhielten Stadtverordneter v. Schwarze in Plauen Ifreis.l 22 Stimme» und Fabrikant Stöhr in Schöneck (Soz.) 7 Stimmen. L,rtliihes und Sächsisches. — Ce Majestät der König besuchte am Sonntag vormittag den Gottesdienst tn der Schloßkapelle zu Pillnitz und dinierte um 1 Uhr niit seinen Kindern nnd der PrinzessurMathilde. — Gestern vormittag in der 9. Stnnde kam der König mit den Prinzen Georg und Christian nebst Gefolge zu Wage» a«f dem Körner- Platze m Lolchwitz an, wo die Herrfchaflen die brreitstehenden Pferde bestiegen und nach der Heide ritten. Noch im Lause deS Bormlttagt kam der König ins Resideiijschloß »uid horte " träge der Herren StgatSmststft« und des Ktznlgl. L sekret«»«. Die Köuigl, Mittagstafel fand 'hl Uhr im schloß statt. Darnach empfing der Monarch die Departe der «önigl. Hosstaaten zm» Vortrag. NachmlttaaS 3 er sich nach Grillenburg, um dort zu jagen. Lo» O reift der König heute nachmittag zu einem Iagdauseub Sounabend früh nach Rehefeld ab. . " Are Majestät die Känigin-Witw« ist gestnn vor mittag 9 Uhr 48 Minuten tn, besten Wohlsein hier eingetrofsrn und bat di« Königs. Billa Strehlen bezogen. In ihrer Begleitung befanden sich Hvfbau» Gräfin Reuttner von Wetzl, Gräfin Marie Reuttner von Wetzl und Kammerherr von Mrbsch-Rrichenbach. — Ihre Köuigl. Hoheiten der Kronprinz und vir Prinzen Friedrich Christian »nd Ernst H«»»rtch besuchten gestern wiederum in Begleitung ihre» Mllltär-Gouvrrueuw Freiherr» O'Btzrn da» Franckesch« Kaiser-Panorama und erfreuten sich an den prachtvolle» Aufnahme,» der „Hohen Tatra", welche bi» Sonnabend ausgestellt sind. — Dem Hauptbuchhalter Heister in Leipzig ist dar Ritterkreuz 2. Klaffe vom AlbrechtSordrn verliehen worden, — König Friedrich August hat aenehmigt, daß der Rechts- onwalt und Notar Iustizrat Dr. Drucker in Leipzig dar Ritterkreuz der französischen Ehrenlegion annehm« und trage. — Ter AmtShanptmann Dr. von Oppen tn Ptauen ist zum Vortragende» Rate im Ministerium deS Iiinern mit dem Titel und Range eines Geh. Reglermig-rntcS ernannt, der AmtShaupt- niann D r. jur. Iunck in OrlSnltz zur AmtShauptmaim- schast Plauen verseht, der OberrecuerungSrat von Nostitz- Drzew leckt im Ministerium des Inner» zum AmtShaupInia»» tn Pirna ernannt worden. — Dem als Hilfsarbeiter in da» Mi nisterium deS Innern versetzten bisherigen Rat« für gewerbliche Anliegenheiten bet der KretShauptniannschaft zu Dresden Re. gierniigSrat Schlippe ist Titel und Rang al» Obcrrraierungsrat verliehen worden. — Der Regierung-rot Michel im Ministerium de» Inner» ist ,»ni Äi»tsha>ivtman» in Auerbach ernamrt, der Reglernugsrat Freiherr von Welck bei der Kreisvauptmannschast Chemnitz als Hilfsarbeiter inS Ministerium des Innern versetzt worden. — Dem als Rat für gewerbliche Angelegenheiten zur Kreishauptmaimschaft zu Dresden versetzten bishcuge» Gewerbernle Hübener in Dresden ist Titel und Nana als Reaieruiigsrat verliehen, die vom Verwalter deS Höckendorfer Reviers Forsl- nieister Eras »achgesuchte Bcrsetziiiia m den Ruhestand genehmigt worden, die Verletzung deS Oberförsters Kemve vom Reitze» bainer auf das Höckendorfer Revier ist genehmigt und die Revierverwalterstellr aus Reitze»hainer Revier dem Forstassessor Puschel unter Ernennung z»m Oberförster übertragen worden — Dem zur Amtshauptmaiinschnst Marlenberg versetzten bis herigen Hilfsarbeiter beim Evangelisch-lutherische» LanveSkonsisw- rium BezilkSnssessor Graf von Ho Itzendorfs ist Titel und Rang als RegierungSassessor und dein Oberzoluevisor Leo», hardi in Leipzig bei seinem Uebertritte in den Ruhestand Titel und Rang eines ZollrateS verliehen worden. — Am 30. September verschied der seit 1. April 1902 im Ruhestand befindliche Geheime Baurat Bergmann, zuletzt Vorstand der lll. (technischen) Abteilung der Äeneraldirektion der Sächsischen Stciatüeisenbcchnen. Im Jahre 1635 geboren, hatte der Heimgegangene von 1850 bis 1855 die damalige poly technische Schule zu Dresden besucht und war dann als junger Ingenieur nacheinander beim Bau der Zwickau—Schwarzenbcrger, der Zittau—Reichenberger und der Tharandt—Freiberger Staats- bahn tätig. Nachdem er das Staatsexamen für das Jnaenieur- sach abgelegt hatte, wurde er im Jahre 1862 als «sektionS- Iiigeiiieur beim Bau der Chemnitz—Äimaberger Staatseisenbahn angestellt. Vom Jahre >866 ab war er sodann Betriebsingeiiieur zuerst in Reichenbach i. V. und später in Dresden-llieustadt, voll 1874 ab Bczirksingeiiieur i» Löbau »nd vom 1. November 1785 ab Oberiugeiiieur veim StaatSeisenbabnbau. Am 1 Januar 1875 wurde er mit den, Titel Finaiurat in die Generaldirektion der Staatsbahneu berufen. Im Jahre 1893 wurde ihm der Titel Obersinanzrnt verliehen, und nachdem er Ende 1898 die Geschäfte des Vorstands der ill. Abteilung übernommen hatte, wurde er uu Juni 1899 zum Geh. Baurut ernannt. — Die 14. Hauptversammlung deS Sächsischen LehrerverrinS wurde gestern im großen Kuppelsaale d«S Aus- stellungspalastes eröffnet. Der große Saal war dichtgedrängt besetzt mit de» zahlreich erschienene» Lehrern aus allen sächsischen Gauen. Als Ehrengäste waren erschienen Kultusminister Dr v. Seydewitz. Geh. Schulrat Kühn, Schulräte Dr. Lange und Fink, Stadtschulrat Professor Dr. Lyon, Stadtrat Fischer, Dezer nent des städtische» Schulwesens Oberbürgermeister Beutler, die Stadtverordneten Dr. Thümmler, Oberlehrer Laube und Ahlhelni. Der Vorsitzende des Landesvereins, Oberlehrer Leuschke, be grüßte die Versammlung, dankte insbesondere dem Herrn Minister für sein Erscheinen und gedachte sodann des Hinscheidens des Königs Georg. Die sächsische Volksschule werde ihre Treue auch dem neuen König bewahren. Der weisen Einsicht unserer Regie rung sei es zu danken, wenn Schule und Lehrerschaft sich in Sachsen in stets aufsteigender Bewegung befänden. „Treue unserem Berufe, Treue unserer großen Vereinigung, in diesem Sinne heiße er nochmals alle herzlich willkommen. Im Name» des Rates und des Herrn Oberbürgermeisters sprach Herr Stadt rat Fischer Worte der Begrüßung und beleuchtete kurz die ge waltigen Fortschritte, welche das Dresdner Schulwesen seit ve> letzten Tagung des Sächsischen Lehrewereins in Dresden gemacht habe. Diese Fortschlitte seien am besten auf der StäotecuiS- stellung und der Weltausstellung in St. Louis zu sehen gewesen, auch zeige es sich darin, daß zahlreiche Ausländer Dresdner Schul eiiirichtmige» studierten und der Magistrat von London auf dipla matischem Wege mit dem State zu Dresden in SchriftenauStausch getreten sei. Der Rat wisse wohl, daß der Sächsische Lehrewerein ein wichtiger bilduilgsfördernder Faktor sei. Wohl habe der habe bis jetzt ' '.wie „ ganz besonders dem AuS- , „ ,, . für die große auigewoubte Müh«. Ein große« und vielseitiges Programm harre der Versammlung, er wünsche für die Beratungen den besten Fortgang. — Lehrer Höhne- Berlin. Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses deS Deutschen Lehrrrvereius. überbrachte dessen Grüße. Mit seinen fast 12(>0>> Mitgliedern stehe der Sächsische Lehrewerein an dritter Stelle dank seiner Organisation bilde er aber eine Elitetruppe des 105000 Mann starken Deutschen LehrewerelnS. Im Name» des Dresdner Lehrewereins begrüßte sein Vorsitzender Herr Lehrer Schanze die VeAamiuluiig. Herr Üeuschke dankte allen Red nern nnd sodann auch dem Ortsausschüsse für seine aufopfernde Arbeit und verlas sodann ein an König Friedrich August zu sendendes Huldigungs-Telegramm. — Hieraus hielt Herr Seminar- oberlehrcr Tr. K l ä h r - Dresden einen interessanten Bortrag über „Der Pädagog Eberhard v. Rochow im Lichte seiner Zeit", mit dem er lebhaften Beifall erntete. — Den zweiten Vor trag hielt Herr Lehrer Laube-Chemnitz über „Die Lehrer iniienfraae". Er bezeichnete die Lehrerinnenfraae als eine äußerst vreiiiiendc. Man dürfe sie >edoch nicht durch die farbige Brille einseitiger Stnndesinteressen betrachten, son dern müsse sie als eine Schulfrage, eine Kulturfrage ansehcm. Würden die Forderungen der extremsten Frauenrechtlerinnen durchgeführt, so werde das auch eine Gefahr für die Kraft »nd Gesundheit unseres Volkstums bedeuten. Männertugenden und deutsche Kraft, auf die unser Volk mit Recht so stolz iei. könnten auch nur von Männern aelehrt werden. Redner schloß mit den Worten: „Die Schule bevor) eines ganzen Mannes und dieses Mannes bedarf sie ganz!" Brausender, nicht endcnwollender Beifall wurde den ausgezeichneten und, wie der Vorsitzende namentlich hervorhob, äußerst objektiven Ausführungen d«S Herrn Laube zu teil. — Zur Debatte meldeten sich jedoch nur drei Redner. Herr Seminaroberlehrer Dr. Rost vom Lehre- rinuen-Seminar in Callnberg legte ein Wort für die Lehre- rinnen ein. Der Referent hätte eigentlich, wenn er konsequent ein wollte, die vollständige Entfernung der Frau auS der Schule ordern müssen, nachdem er sie als absolut minderwertig anae- prochen habe. Daß er diese Konsequenz nicht gezogen habe, >ewe>se ihm, daß er doch wohl den Frieden wolle und nicht so kriegerisch gestimmt sei, wie vaS seine Thesen glauben ließen. ES treffe heute zinn mindesten nicht mehr zu, daß da» Lehre- rinuenaint nur als eine VeifforgiingSanslalt für Tochter höherer Stände angesehen werde. Nsdner versuchte die» an den Berufen und Ständen der Schülerinnen de» Eallnberaer Seminars zu beweise». Vielmehr sei jetzt die Begeisterung für den Berus bei 25 vom Hundert aller Seminaristinnen entschieden vorhanden. Die junge Lehrerin sei heute durchaus nicht persönlich minder.