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Dresdner Nachrichten : 03.10.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190510035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051003
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051003
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-03
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.10.1905
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E S L 'L E 'S-? «I ^ DS ^ ? L « » r» vi Z sekretär Graf Posadow » kv. Sr wir» auf da» arvß« Inter» eff« hin. daß der Kais« und die Behörde» an der bedeutlameu Bewegung nähmen, di« eine Besserung unsere» Wohnungswesen» für weniger demittelte Bolkskreise zum Ziele Hab«. Es ergebe sich von sridst. von welchem Gewicht für weit« Volksschichten das gesamt« Wohnungswesen sei. Der badische Oberkirchenrat bat die Feuer» bestattung mit dem Begräbnis gleichgestellt und den Geist lichen die amtlich« Beteiligung an ihr durch folgenden Erlab gestattet: „Die Abhaltung kirchlicher Feiern vor der Feuer» beslatlung Verstorbener dürfte in unserer Landeskirche wohl allgemeine Uebung finden. Sir finden, wo kein Krematorium vorhanden ist und deshalb ein« Nebersührung nach auSwärtS ein» tritt, im Lrauerhause. andernfalls cttis dem Friedhöfe oder auch an beiden Orten statt und erhalten ihren Abschluß häufig noch durch Gebet und Legen vor der Versenkung des Leichnams in den BerbrennungSraum. In solcher Beteiligung deS Geist lichen erscheint aber die kirchlich« Weibe bei dieser BestattungS- art erschöpft, da ja die Ueberlieferung des Toten an die Flamme dem Hineinlegen in die Erde entspricht und der Unterschied lediglich darin besteht, dah der Zerietzungsprozeß sich hier lang sam. dort in kürzester Frist vollzieht. Eine nochmalige Mir- Wirkung der Kirche bei etwaiger Beerdigung von Aschenresten aus dem heimischen Friedhöfe müssen wir demnach für unan gebracht. weil widersinnig, erklären." Las ist ein erfreulicher Bescblub. Tie württembergische Eisenbahnverwaltung hat mit dem gestrigen Tage die neunstündige Arbeitszeit eingeführt. Dem „Schwäbischen Merkur" zufolge wird auch in Bade n diese nunmehr in Bauern und Württemberg dnrchgefichrte Maßregel zur Ausführung gelange». Oesterreich. Von der Begeisterung, die unter den Deut- scheu Brünns auf dem Vvikstagc herrschte, gibt folgende Schilde rang des Fackelzuges ein anscl)auliches, ergreifendes Bild: Genau um 8 Uhr abends sah man von fernher die ersten Fackel- träger auslauchen. Gleich einer Feuersäule kam der Zug näher und näher, geführt von einer Musikkapelle, welche nationale Lieder spielte. Ihre Töne gingen aber vollständig unter in den brausenden Heil-Rusen der vieltausendköpfigen Menschenmenge. Ais die Spitze des Zuges vor dem Deutlchen Hache ange- kommen lvar, blieben die Fackelträger stehen und brachten den deuischen Abgeordneten eine Ovation von solch elemen- i a r e r G e >o a l t, dag diese, förmlich fasziniert von der Macht der Natürlichkeit dieser Kundgebung, einen Augenblick in Still schweigen verharrten. Dann aber rissen sie die Hüte von den köpfen, schwenkten sie gegen das Volk und riefen laute Worte der Begeisterung und Aufmunterung hinab. Manchen traten dieTränen in die Augen, so mächtig wcrr der Eindruck dieser Szene. Es war aber auch ein Augenblick, wie ihn selbst ergraute Abgeordnete wohl selten miterlebt haben dürsten. Man fühlt ja bei solchen Veranstaltungen stets, ob sie bloß das Ergebnis eines geschickten Arrangements sind oder ob die Teilnehmer von wirklicher Begeisterung für die Sache getragen werden. Wie groß die Zahl der Teilnehmer gewesen sein mag, lägt sich unmög lich abschätzen. Mit 10 000 dürste die Zahl kaum zu koch veran schlagt sein. Alle deutschen Vereine von Brünn iooren daran beteiligt: man sah auch viele Mädchen im Zuge, die Schärpen in schwarz-rot-goldenen Karben trugen und an Be geisterung den männlichen Fackelträgern nichts nachgaben. Erst um r/AO Uhr nachts hatte sich der Zug aus dem Lazanski,platz arrangiert. Vor dem in der Mitte desselben befindlichen Kaiser Joseph-Denkmal wurde eine feierliche Huldigungskundyebung veranstaltet: das Denkmal wurde von den Gesangvereinen um ringt und mit bengalischem Lichte beleuchtet. Nun ertönte ein Trompetensignal, und di« Brunner Männergesangvercine for- mierten sich unmittelbar vor dem Deutschen Hause unter der Veranda, auf der die deutschen Abgeordneten Platz genommen hatten. Die nationalen Chöre wurden mit währen Beifalls stürmen ausgenommen, insbesondere der Chor: „Deutsch auf ewig lollst du bleiben, Oesterreich, mein Vaterland." Dann ertönte ein zwester Trompetenstoß, Abgeordneter Dr. Erler trat in die Mitte das Balkons und hielt mit weithinschallender Stimme folgende Ansprache: „Liebwerte deutsche Volksgenossen! Ge statten Sie, dah ich Ihnen im NameiH und Aufträge der hier versammelten deutschen Abgeordneten für den geradezu groß artigen und begeisterten Empfang, den Sie uns bereitet haben, und insbesondere für diesen imposanten Kackelzng unseren aller- wärmsten und besten Dank sage. (Heil-Ruse.) Mit wabrem Feuereifer und mit Begeisterung haben wir alle Ihrer Ein ladung zum deutschen Boikslage in Brünn Folge geleistet. Wir deutschen Abgeordneten von Ost und West, von Nord und Süd, aus den Endeten- und aus den Alpenländern sind zusammengekommen, gewillt, Sie in dem schweren nationalen Kamp'e. dem Sie enlgegengehen. nicht zu verlassen und Ihnen treue Bundesgenossen zu sein. sErneute stürmstche Heil-Rufe.> Und n>eiin meine Ülbgeordneten-Kollegen gerade mir. als demVer- treter der Sladt Innsbruck sbrausender Beifall und Rufe: Heil Innsbruck!!, den Auftrag gegeben haben. Sie zu begrüben, so war vielleicht eine gewisse Absicht dabei. Gerade vor Jahresfrist haben wir in Innsbruck einen ähnlichen Kamps führen müssen, wie Sie einem solchen heute in Brünn eiitgegengeben. Eine brutale Regierung (stürmische Psui-Rufe> hat uns eine sreind- sprachige Universität gegen unseren Willen und gegen das Gesetz ausoktroyieren wollen. «Erneute Pfui-Nufe.> In heißem Kampfe ,st es uns in letzter Stunde gelungen, diese Gefahr von uns abznlenken (Heil-Ruse und brausender Beifall!, so dürfen wir auch hoffen, daß es Ihrem unbeugsamen und zähen Widerstande gelingen wird, auch die Gefahr von dec Stadt Brünn abzu lenken. (Heil-Ruse. Mit erhobener Stimme!: Wir deutschen Abgeordneten geben Ihnen die heilige Versicherung, daß nicht bloß unsere Sympathien Ihnen gehören, sondern daß wir Mann Ar Mann als treue Bundesgenossen mit Ihnen in den Kamp* gehen uns denselben durchführen werden. Brünn ist eine deutsche Sladt und muß deutsch bleiben. (Brausender Jubel.) Sie lmben uns gerufen: der morgige Volkstag soll be weisen, daß Sie es nicht vergebens getan haben, und so fordere h die lieben Aogeordneten-Kollegen ans, dem deutschen Brünn ein kräftiges „Heil!" zu bringen." (Langandauernde brausende Hei!-Ruse.> Die Begeisterung, mit der diese Rede ausgenommen wurde, war eine unbeschreibliche. Die Fackelträger erhoben ihre Fackeln und schwenkten sie gegen den Balkon des Deutschen Annes. Die Gesangvereine stimmten die „W achtamRhei n" .1, die ganze Menge sang das Lied entblößten Hauptes mit. Brausend sielen die Musikkapellen ein. Ein Windstoß bewegt« d'.e schwarz-rot^elben Fahnen: es n>ar ein feierlicher Augen blick. Es währte lange Zelt, bis sich der Sturm gelegt hatte und die Fackelträger den Heimweg aniraten. Trotz des Verbotes der von Tschechisch - Nationalen und Sozialisten beabsichtigten Volksversammlung in Prag leriaininelten sich am Sonntag vormittaa in der Wladislaw- Gasse etwa 1500 Personen, die sich in Schmähungen emingen. Polizcibeamts und Wachleute wurden verhöhnt und mit Stöcken aeschlaacn. Die Anaesammeltcn, die hierauf auseinanderaetrieben . noen, zogen nach dem Wcnzelplatze, wobei sie in deutschen Hären oie Fensterscheiben einschlngen. Nachdem 14 Verhaftun gen vorgenommcn worden waren, wurde die Straße gesäubert. Ein tschechischer Volks tag in Brünn, an dem auch mehrere Reichstags- und Landtagsabgeordnete teilnahinen, genehmigte elnstimmia eine Resolution, m der die tiefe Er- bitlerung darüber ausgesprochen wird, daß die deutschen führen den Kreise in Brünn aus den „niedrigsten Beweggründen" die ..berechtigte Forderung zur Errichtung einer tschechischen Universität in Brünn" zu „wüsten politisch-nationalen Hetzen" mißbrauchte». Tie Versammelten, heißt es in der Resolution weiter, erklären ieierlich, daß eine zweite tschechische Universität sobald wie möglich, und zwar einzig und allein in Brünn errichtet werden müsse. Tie PAicht der Regierung sei, gewissenhaft und ehrlich firr alle Bedürfnisse der Völker zu sorgen. Anläßlich des Fackelznges kam es in Brünn sowohl an, Sonnabend, als auch am Sonntag zwischen Deutschen und Tschechen zu wiederliolten Zu s a m m e n st ö ß e n. wobei beider seits Personen verletzt wurden. Frankreich. Der A ckerbauminister hielt bei der Ein weihung einer landwistschastlichen Schule in Nancy eine Rede, in der er ansführte. daß Frankreich nach 4870 einen bedeutenden Aufschwung genommen »ave. Er schloß daran an, daß Frankreich bei einem kürzlichen Anlasse vom Standpunkt der äußeren Politik gezeigt habe, daß es, wenn es auch Freundschaften besitze, doch kerne geheimen Verträge habe. Rouvier habe die angemessene Sprach gefunden und habe gezeigt, daß da» Einvernehmen, wVche» er geschaffen habe, auf Ungeregelt hinqu» den Frieden »wifchrn Frankreich und seinen Rachbarlandern vergenellt habe. Bei der in Florae abgebaltenen Wahl »ur Kammer wurde der Sozialistisch-Radikale DrevfuS gewählt. Italien. Ein au» meyr alS 300 Köpfen bestehender Pilger»»« au» Köln ist in Rom «ingetrofsen. Belgien. In Lüttich wurde der international« Ln» waltSkongreß unter zahlreicher Beteiligung de» Ausland«» durch den Justizminister von den Heuvei eröffnet. ES waren Vertreter au» Deutschland, Frankreich, Rußland, England. Dänemark. Holland und der Schweiz erschienen. Für den Berliner Anwaltsverein begrüßte Iustizrat Dr. Edwin Katz den Kongreß, für den Kölner Anwaltsverein und den deutschen AntvaltStag Iustizrat Dr. Heiliger. «»glaub. Die Staatseinkünfte au» de» mit dem 30. September schließenden ersten Finanzhalbjahre ergaben «ine Zunahme von 74:lS0 Pfund Sterling gegen den gleichen Zeit raum des Jahres IM. trotzdem die Teesteuer herabgesetzt worden ist. In" Barrow - in»Furneß ist der Kreuzer „Natal" von 13 SSO Tonnen, der 22'/u Knoten zurücklegcn soll, glücklich vom Stapel gelaufen. Schweden. Die Wahlen zur Zweiten Kammer such jetzt abgeschlossen: sie zeiaen, daß eine Verschiebung nach links stattgesunden hat. Bon 230 Wahlen sind 61 Neuwahlen. 10 der Neugewählten sind Sozialdemokraten, welch« früher 4, jetzt 14 Vertreter haben, mindestens 34 gehören der liberalen Partei an. Die Parteistcllung zum Reichstag kann noch nicht bestimmt angegeben werden, da viele der Gewählten ihren Stand punkt noch nicht genau präzisiert haben. Seitens der Rechten rechnet man darauf, daß 107 Mitglieder der Rechten und Mo derate, 109 Liberale und 14 Sozialdemokraten gewählt sind, wäh rend nach Meinung der Linken 116 Mitglieder der Linken, 100 der Rechten und 14 Sozialdemokraten gewählt wurden. Hin sichtlich der Stellung der Gewählten zur proportionalen Wabl- methode meint die Rechte, daß 131 Gegner derselben gewählt sind, während die Linke die Zahl aus ISO veranschlagt. Rußland. Der Kaiser, die Kaiserin, sowie die kaiser lichen Kinder sind in Peterhof wieder eingetrvssen. Die Erhebung des Ministers von Witte in den Grafenstand erfolgte, wie es in dem jetzt veröffentlichten kaiser liche» Erlaß heißt, in Anerkennung seiner Verdienste um Thron »nd Vaterland und der vorzüglichen Ausführung deS ihm er teilten Auftrages von höchster staatlicher Wichtigkeit, sowie als Zeichen besonderen kaiserlichen Wohlwollens. In dieser Woche beginnen in Petersburg im Sonderaus schüsse unter Vorsitz des Grafen Solski die Beratungen über die Bildung eines M i n i st e rk a b i n e t t s. woran auch Witte teilnimmt. In verschiedenen Städten sind Vorbereitungen für einen Arbeiterkongreß im Gange, der im Dezember in Moskau stattfliiden soll. Die Polizei in Baku, di« mehrere Fabriken in dem Stadtviertel, wo die Naphthaniederlagen sich befinden, «in geschlossen hatte, entdeckte in einer eine Anzahl Gewehre und Munition. — Es treffen weitere Trnppenverstärckungen ein. Man beabsichtigt, ein« Truppenmacht bis zu 2S OOO Mann nach Baku zu schassen. Aus das Denkmal zur Erinnerung an die Einnahme War schaus 1830 wurde eine Bombe geschleudert. Das Denkmal wurde beschädigt. In einem Nachbarhause wurden die Fenster zertrümmert. Bei dem Attentat wurde niemand verletzt. Der Täter ist entkommen. Der „Knrver Wcnsznwskt" meldet ans Warschau: In der Eisenfabrik Ostrowiec ist der ganze Dynamitvorrat von 180 Pfund nebst Kapseln gestohlen worden. Die Tat ist von einem bewaffneten Haufen unter Anwendung von Gewalt verübt worden. Laut Meldung aus Tomsk fand dort im Universitätsgarten eine Studenten Versammlung statt, an der sich auch Militärpersonen der aktiven Armee beteiligten. Beim Er scheinen von Kosaken löste sich die Versammlung auf. Vier Per sonen wurden verbaftet. Aus Helsinasors werden neue Waffenfunde gemeldet. Ter Kreuzer „Asia" fand aus einer Insel in der Nähe von Kemi 17 Gewehre und 2 Kisten mit Revolvern und Explosiv- stoffen. Türkei. Die Pforte hat in einer dem österreichisch-unga rischen Botschafter übersandten Note abgelehnt, die Behörden in Makedonien zur Anerkennung der fremden Finanzdele gi e r t e n zu ersuchen, und bittet, von deren Absendung als zweck los abznschen. In der Note wird u. a. aufgeführt, die Pforte erkenne die Wichtigkeit der Fiimnzmnßnahmen an, waS sie dadurch bewiesen habe, daß sie den Dienst durch die O tto ma n ba n k cinsührte. Die von den Mächten projektierten Maßnnbmen griffen in die interne Verwaltung und in die Sonveränitätsrechte ein, welche die Mächte wiederholt zu respektieren versprochen hätten. Der Dienst der Ottomanbank funktioniere gut, und eS sei bis jetzt keine Störung zu befürchten. Aßen. Das in den Militärwerkstätten in Hiro shima nicht, wie zuerst gemeldet, um 1 Uhr mittags, sondern l Uhr nachts ausgcbrochene Feuer dauerte am Sonntag l Uhr nachmittags noch an und hat noch weitere 7 Gebäude zerstört. Man hält Brandstistuna für wahrscheinlich. Scheng Kung Pao, der Vertreter Chinas bei den deutsch-chinesischen Handelsvertraasver- Handlungen, ist in Schanghai eingetrosfen. Die erste Sitzung der Verhandlungen soll heute stattsinden. Kunst und Wissenschaft. fKönigl. Hostheater. Im Opernhanse gelangt heute .Mignon" zur Ausführung: im Schauspielhause „Elga". Die Vorstellungen beginnen halb 8 Uhr. 4 Im Residcnztheater wird heute der mit großem Beifall aufgenommene historische Schwank „Das Tal des Lebens" ailfgesübri; Mittwoch geht die dreiaklige Komödie „Ledige Leutvon Felix Dörmann in Szene; Donners lag und Sonnabend „Das Tal des Lebens", Freitag, als Operetten-Abonnements-Vorstellung für die 1. Serie: „Wald meister". Operette von Johann Strauß. ck Das Königl. Konservatorium veranstaltet am 2. November im Vereinshause unter stilistischer Mitwirkung ein Cdor- und Orchesterkonzert, in welchem ausschließlich Kompositionen von Felix Draeseke aufgeführt werden. ck In der Traejeke-Matinee. Sonntag, den 8. Oktober, spricht Herr Hofsckauspieler Wiecke den von Adolf Stern gedichteten Prolog. Einen überaus erfreulichen Anlauf nimmt die D r a e s e k e - S t i f t u n g: die Liste für Zeich nungen weiterer Beiträge liegt in der Hofmusikalienhandlung H. Bock, Prager Straße, aus. Die Verwaltung der Stiftung wird dem Rate zu Dresden angctragen. Auch die Beteiligung zum Festbankett verspricht eine lebhafte zu werden; Träger erster Namen haben ihre Teilnahme zugesagt. ck Die Idealer- und Redetunstschul« Sensf-Georai veranstaltet am Donnerstag, abend« Ubr, aus der SchuIbNbne<llä»isier> Nrahe <> eine Aufftibrung von ScrtdeS sünfakllgem Lustspiel »Ein Klall Wasser". — Dienstag, den 10 Oktober, beginnen die dieSwinterlkben lecbS NachmittagSausfUbrungen im Residenztheoter, »u welche» Eintrittskarten nur Morschnerstrahe 2« «»«gegeben werden. ck In der Abteilung der Physik der Meraner Natnrsorscher- Bersainmlung erregt ein Erfolg der physikalischen Methodik, der von dem Leipziger Privatdozenten Marx er rungen ist. allergrößtes Aussehen. Hier ist einmal wieder gezeigt, in welche märchenhaften Größenbcreiche die messende Physik drin gen kann. Marx hat die Geschwindigkeit der Röntgenstrablen direkt messen können »nd sie gleich der Lichtgeschwindigkeit gefun den, indem er sie niit schnellen elektrischen Schwingungen erzeugte und sie auf eine, in gleichem Takt schwingende Elektrode einwirke» ließ. Die Abstandsändcrnng der Röhre von der Elektrode bewirkt, daß verschiedene Schwingmlasznstäiide positive und negative ab wechselnd von den Röntaenstrnhlen angetrosfen werden. Ei» Meßinstrument gegenüber der getroffenen Elektrode zeigt an, wel cher Zustand, ob der positive oder negative angetroffen wird. Hierdurch wurde e» möglich, Zelten auf 5 ° va Genauigkeit zu messen, die kleiner alS die Zeiten sind, welche das Licht braucht, um 100-Meter-Strecken znrückzulegen. Marx bezeichuete deshalb seine» Apparat alS ein Uhrwerk, daS im stände ist, noch den dritten Teil eines Tausendstel einer Milliontel Sekunde zu messen. . _ ... eich ihre deutsche "Uraufführung' er- ed«e und nun in vielem Jahre sch«« ta der Pariser Großen st Slepd-N Ädtlipvs.««rode»- wuid« bü b« Ichrn deutschen Ausführung vorgestern im Gtadttheater zu Dortmund spannungsvoll verfolgt und freundlich ausgenommen. Absolute stille herrschte im ganzen dritten, melodramatischen Alte der Wahnsinnszene. ck Au» München wird aemekdet: Der neu« Intendant de» Münchner HostheaterS, Oberst Albert Freiherr v. Speidel, trat am 1. d. Ml. seinen Posten an und übernahm di« Leitung der Geschäfte der Intendanz. Gestern erfolgte durch Obersthofmeister Grasen Castell sein« feierliche Einführung in» Amt vor dem per. sammelten gesamten Theaterpersonal. — Laut amtlicher Bekannt- machung erhielt Kammersänger Max Mtkorey den Michaels, orden 4. Klasse, der bayrische Kammersänger F « inhal» lMiin- chenj, der preußische Kammersänger Ernst Krau« (Berlin!, die preußische Hosopernsänaerin Plaichinaer lBerlin! und Opernfängerin Johanna Äadski sämtlich die Ludwigs- MchailleMr Kunst und Wissenschaft. ck,.Stürme", daS Stuck eine» Nürnberger Pri maners Siegmund Neumann, ist im Schausvielvause in Frank- furt a. M. nicht ohne Erfolg zum erstenmal ansgeführt. Der Kritiker der „Franks. Zta." schreibt darüber: „Er — der Ver fasser — ist ein Wunderkind, man kann eS nicht ander» sagen, und ein Glückskind dazu. Achtzehn Jahre zählt er, soweit sich das schätzen ließ, und schon ebrte ihn daS Publikum, da» sich, wie es schien, durch die Wucht seiner Ideen und die Tiefe seiner Weltanschauung erobert sühlte, durch Applaus und Hervorruse. Möge dieses Glück dem gestierten Autor nicht schaden, aus daß er, wenn er ein Greis von 25 Jahren geworden sein wird, an den heutigen Abend ohne Schmerz zurückdrnke! Dramen, wie das seinige, in denen der Drang mir allzu belesener Jugendlich keit nach Ausdruck ringt, werden täglich und allenthalben geschrie ben : sie bilden den stolz der nachstbeteiligtcn Eltern und Ge schwister, aber die Verfasser pflegen, wenn sie älter und heiterer geworden sind, Fidibusse daraus zu machen. Zum erstenmal haben wir ein solches stück heute, von erwachsene» Künstlern gespielt, a»s einer großen Bühne gesehen, die vermutlich sehr beleidigt wäre, wenn man sich unterfangen wollte, ihren Kunstverstano und ihr literarisches Urteil in Zweifel zu ziehen. ck Zum Direktor derKarlsbaderKurkapell« wurde Kapellmeister Pürinoer gewählt. ck Eugen d'Aloerts neue Oper „Jlauto Solo" wird am 15. November in Prag ihre Erstaufführnng erlebe» Unmittelbar danach wird auch das Stuttgarter Hoftheater dos Werk zur Aufführung bringen. Die vorletzte Oper dMerts, „Tiefland', wird gegenwärtig in Mannheim und Jrei- ourg i. B. vorbereitet und wird voraussichtlich schon Ende Oktober in beiden Städten zur Aufführung gelangen. ck Aus Bern wird unS berichtet: schweizer Zeltiingrn machen daraus aufmrrsiam, es sei nnznlässia, daß Gabriele d'Annunzio das Schwel,er Bürgerrecht lediglich zu dem Zwecke verliehen werde, damit er sich als Schweizer von seiner Frau scheiden »nd eine andere heiraten könne. Ein Bnndes- ratsbeschluß verlange, daß in solchen Fällen Ausländern die Ein bürgerung in der Schweiz verweigert werde. ck Das Lütticher Blatt „La Meuse" entwirft eine beweg- liche Schilderung von dem traurigen Schicksale des der einst als Wunderknabe gefeierten, später „der zweite Pagonini" genannten Violinvirtuosen Sigismund Sicard, der — nachdem er vor Jahren durch eine Blitzschlag-Lähmung seiner Kunst entfremdet wurden und weiteren schweren Unälücks- fällen unterlegen war — setzt al» Straßenhändler in Lüttich ein kümmerliches Dasein führt. Während des Druckes «ingegangen« Neueste Drahtmeldungen. Paris. Präsident Loubet empfing heute nachmittag Dr. Rosen, der ihm durch den Fürsten Radolin vorgestellt wurde. Die Audienz dauerte etwa eine halbe Stunde. Die Unterredung trug einen überaus herzlichen Charakter. Die friedliebende, auf Wohlfahrt und Fortschritt der beiden Nachbar länder Frankreich und Deutschland gerichtete Gesinnung Loubets kam wiederholt zum Ausdruck. Vermischtes. ** Auf dem Weg« der Jlugblattverteilung hat Graf Pückler-Klein-Tschirne wieder zu den Berlinern ge sprochen. Er behandelt in seiner gedruckten Rede hauptsächlich seine letzte Gerichtsverhandlung und führt dabei auS: „Am ver gangenen Dienstag war wieder einmal Vorstellung in Moabit Zum zwanzigsten Male saß ich auf der Anklagebank, und zum ^rmnzmslen Male Hab« ich die Schlacht gewonnen. Die ganze Verhandlung verlief ungemein gemütlich, ohne jeden Krach und Streit. Ich wurde allerdings zu 600 Mark Geldstrafe per- urteilt, aber berappen ist immer noch besser wie brummen: und obgleich ich ein armer Teufel bin, so werde ich auch diese Strafe bezahlen, ohne zu murren und ohne zu klagen, denn ich bin der Ansicht, das deutsche Volk ist es Wohl noch wert, für dasselbe zu leiden und für dasselbe auch pekunräre Opfer zu bringen. Die Bernauer Rede, welche die Veranlassung zu dieser Klage gegeben hatte, war für meine Verhältnisse ungemein zahm und milde; da habe ich in Berlin ganz andere Reden gehalten, meine Herren." Ivrt«rr»e> ><i>> c>e» reg>. Säg». Meieorowg. JnNlinr« ln Dre»den vom 2. Oktober 8 Udr morgen» sTemveratur nach EelstnSI. Wriierlage in Europa am 2. Oktober 6 Udr trüb: Stat'on». Slam» «i » «8 Rt<r>»na A u. «türke w«N«r L». de«wtnde« ! !s «tornow. Mal. Head Sctlla Saaarand. Idrisüanld Skudeanä« «toUholm Lkazen Novendag. Helder Palt« l» waren, 7lw ISwach „deckt P « SO N «rllck, „d-ckl « ili- «« rv ir v «rllck, nwMg ^Il>- «7 l P, leick» bclter »de I b» N m<lIna «egen > « 1i «7 lk slark wolkig » 7 » »Z IliV leicht «egen »ll N ieiwt bedeck» es rvnrv lelch, deiler »r nrv Mil», d-deckl b» i>v lelch« d-Idded,4- » bt KÜ ,1 leicht Regen , I« 24 Mjj-ö b» lelch, dedeckt j» n> o 4 8 2i l > 4 7j g « >2 !2 Station», Name Richtung u. ««»« Wart« d«4 «indes S,n Hambg. l Swtnem, Memel «achen 4 Verltn Dretden 7 Ke,« Frank«. M. Karlsruhe München 8 »7 74V rv M»»I, »»Mg »> ,vsv schw. boldds» 4» iVVU« ichw molk«, 4» " iV stet, Regen «b irvSV lelcht »»Mg »l «rv lelcht I»»l«a bl» SV lelch, «e^n »S «SV schw. Regen »» SV l«n>, »«deck« »«'SV Ichw»«»«« Irtjch^ wolkig b» euu «»»mg Noch immer verricht unter der Wechselwirkung der tiefen Depression tm Nordosten — Minimum unter 738 Millimeter am finnischen Meerbusen — und de« hoben Druckes vor dein Kanal — Maximum über 78b Millimeter im westlichen Irland — eine westliche, im südlichen Oftfeeqcbtet stürmische Liröunmst, welch« trübes, kühles Weiter mit Regensitllen bringt (Stockbolm 21. Riga 2S Millimeter). Zunächst ist wenig Aenberung wahrscheinlich. Witternnl Sveriauf tu Saanen am 1. Oktober. StaNo« G««- r-vhr r«m». »stl» I »MW I Vst» «tatlon See« -Sh. r»m». i!t t>r««d»>> „» >2, 7, SV « ftr«>»er, »« s.s »S vn v » 10.0 «luilg »n l, S »7 4 tü.7 Lihnieb«,« >2.4 »7 SV » 10« r*an»e" II 3 « l vsv s lü.b §Mer »m >>» 44 sv » 12 5 Zlchadrah 2k0 11 » »S vsv k ig.u illrenberg 7»> so IS n » »5 .st,lau 11.2 »S V « iteltzenhal» 772 7.»! r» vnv 4 t»s Liremntst ll.t »» 8S1V »10 3 s-f'ck»ii»pr„ j 1 nn . V » 7.» Am 2. Oktober stellten sich überall Regensälle ein, welche bereit« am Morgen dis »u SO Millimeter und mehr betrugen lRöder, WeiherU»>, auch am Nachmittng« fanden solche noch statt. Die Teniverotur halte m«8«r ad- genommen: am Fickstewerg ging das Minimum bi« aus den Nullpunkt berad, dl« Martina stiegen mir noch teilweise über 16 Grad lLeivzig >3 Gr.), DaS Barometer zeigt« wenig Aenberimg und stand 7-S Millimeter zu tm. — Meldung von» Ftchtelberge: Schwacher, ununterbrochener Nebel. Svettervroanose für d«u ». Ok1o»err Neanerikch; Temperatur: lUtternormal; WmdursprUn»: 8«st»> Luftdruck: Dies. EVasserskand v«r »Nie und Budwei« Brno Bardubi» Me'nlk Lettin»"»» Nulsta Dr»«»»» I. vktbr. fehlt fehlt -« -« -> g« -« - lllt ». Okbtr. -10 khlt -19 -« -ll»-«-«
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