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Ate. irs s«tter Mittwoch, rs. «pr» 1«0 «Vr«»-»er irachrichtev" Deutfchlanö Ln -er Levante AM WtßMUM-k NTOM vtk vEUßflyEN AldM von Sr K. Gtrr<r»»«O, »» Sotl «che» künfte erteilten dahingehend: Optiert nicht für Deutschland, bleibt bet uns im Lande?" . > Ob die Berufungsinstanz da» Urteil anfheben und damit, wie iin Kattowltzer Ulttzprozeft. das «»sehen der polnische» Justiz wieder etwas heben wird, steht heute noch dahin. Linst» weilen fühlt sich der polnisch« ShauvtntSmu» «l» Sieger. Das Urteil kann, wie der ganze Prozeh. in der Weltöffentlichkeit nur «ine vernichtend« Bewertung finde«. Die polnische Justiz ist zu einem Schuldig gekommen und ,« harten Gefängnisstrafen. Für dt« deutsch« Minderheit de» Lande» unterm Kreuz ist da» Urteil aber nicht» weiter al» ein Gcbuldig de» gerechten Kampfe» um «ine reine Sache, ei« Schuldig der Sammlung und Stärkung gehetzter und ermüde ter deutscher Brüder, ein Schuldig der Heimattreue. Diese» Bewußtsein wird da» Deutschtum auch in dem wetteren ihm gewidmeten Verntchtungskampfe stützen und stärkeni Was in Deutschland möglich ist! Berlin, 22. April. Der Telegraphen-Union wird au» Magdeburg geschrieben: »Auf dem Gelände der alten Zita delle in Magdeburg wurde am Sonnabend mittag durch den »Polenbund tu Deutschland" eine CrinnernngStasel enthüllt zu Ehren von elf hier während des Krieges an Typhus ver storbenen polnischen Legionären. Die deutsche Heeresleitung hatte diese Polen seinerzeit wegen Landesverrat in Magde. bürg inhaftiert. U. a befand sich auch der heutige Marschall Pilsudski unter den Gefangenen. Bei der Feier, der Abgeord nete verschiedener polnischer Organisationen beiwohnten, sprachen 'Vertreter der „polnischen Minderheit in Ostpreußen" und der „Wendischen Sorben", die dem Wunsch« auf baldige Wiedervereinigung mit ihren polnischen Stammesbrüdern Ausdruck gaben. Ein Vertreter der polnischen Gesandtschaft in Berlin legte im Namen Ptlsudskts einen Kranz mit einer Schleife in de» polnischen Nattonaliarben nieder. Die Gedenk tafel trägt in polnischer Sprache die Inschrift: „Unsterhlicben Ruhm unseren toten Helden. Sie starben für die Freiheit ihres Volkes. Das dankbare Vaterland." Diese seltsame Feier, bei der die deutsche Oefsentlichkett ausgeschlossen blieb, wurde mit Erlaubnis der zuständigen städtischen Behörden veranstaltet." Ma» kan» e» t» der Hedmat ost iricht richtig »en,teilen, wie kehr «in tzeutsch«, Flottenbesuch im Ausland« geeignet ist. deutsche» Ankehrn zu stärken, uns so lächerlich e» klingen mag. so wahr bleibt r»: Je bester die Matrose» und ihre Führer Im Einbruch des Volkes, das sie besuchen, abschnetden, deftr größer wirb die Aussicht, deutsche Waren abzusehen. Der vinnenkausmann mag lächeln und meinen, die Qualität und der Preis allein seien maßgebend, und eine betrunkene Blau jacke habe ebensowenig schädliche» Einslust, wie ein guter Eindruck einen fördernden haben könne. Aber der Binnen- kausmann irrt sich: SS gibt im internationalen Handel Im ponderabilien, die keinesfalls nebensächlich sind, und zu ihnen gehört nicht zuletzt dt« „Stimmung"! Wir müssen uns vor eigener Lobhudelei hüten, aber wir dürfen getrost behaupten, dost die Stimmung für Deutschland sich innerhalb der letzten dret Jahre in der aesamten Levante ganz erheblich gebessert hat. Bor drei Jahren eine Pressesttmme für Deutschland etwa in der ägyptischen oder griechischen Presse zu finden, war eine außergewöhnliche Seltenheit: vor drei Jahien sich sür Deutschland einzusetzen, ein erbärmlicher Vatcrlandsverrat: vor dret Jahren Deutsch land als Großmacht zu bezeichnen, ein unerhört schlechter Witz. Da» vtlb hat fich grunblegenb geänbert. ES will zum Beispiel immerhin etwas heißen, wenn einer der angesehensten hellenischen Wissenschaftler, Professor Andreades, auf einer Veranstaltung der griechischen Ver einigung sür den Völkerbund im Beiseln des Außenministers und ausländischer Diplomaten aus die Wichtigkeit de» Ein tritt» Deutschlands in den Völkerbund hinweist, wenn er auf die Wirkung aufmerksam macht, die der philhellenische Geist der deutschen Presse aus Anlab der griechischen Hundertjahr feier «u»idbte, wenn er ferner dt« »roß« Frtebe«»»arant1« betont, dt« in Deutschland» Stellung gegeben ist. E» handelt sich Ster nicht -aruu< ob all dies HSslichkettcn oder Ehrlich, reiten sind se» sind Ehrlichkeiten!», sonder» darum, daß «och vor wenige» Jahren kein angesehener Grieche e» hatte wagen dürfen, dergletchen Wort« öffentlich an den deutschen Ge- sandten zu richten und kein Außenminister dieise «orte mit besonderem Beifall hätte begleite« dürfen, fei «» nur an» — Höflichkeit. Gewiß war e» in der Türkei leichter, die Stimmung wieder deutschfreundlicher zu gestalten: Di« Ententebesetzung KonstantinopelS batte dafür gesorgt, die Meinung ein- zndämmen, aller Unfcgen sei durch Deutschland entstanden, aller Segen wäre von der anderen Seite gekommen. Man lernte die andere Seite jetzt kennen. Dennoch war es nicht einfach, eine wirklich geachtete Stellung wieder zu erringen, denn der Orientale neigt allzusehr zu der Auffassung, einer .gefallenen Grübe" sei noch flink ein ltobevoller Tritt zu versetzen. Daß Deutschlands Verzicht auf ein Eingreifen tn die orientalische Politik seine Steilung in der Türket befestigt hat, kann keinem Zweifel unterliegen. Angora hätte kein Vertrauen zu ihm haben können, wenn es an astatischen Problemen noch so interessiert gewesen wäre wt« vor dem Kriege. Wa» die Türkei braucht, ist gerade bi« große Industriemacht ohne vindnnge» in der Orieutpolitik, und nur auf dieser Grundlage konnte Deutschland gegen da» tn Dorten interessierte Frankreich und die um den Landweg nach Indien bemühte» Engländer auftreten. Vielleicht ist hier auch einer der Gründe sür die außer ordentliche Wertschätzung zu suchen, die Deutschland wieder tn Aegypten genießt. Einer der Gründe, bestimmt nicht der Hauptgrund. Wo man sich tn Aegypten über diese Frage unterhält, wird man hören, daß es tn erster Linie die fast unerwartete Leistung des deutschen Volkes ist, dieses »Sich- nicht-unterkrtegcn-Lassen", das Eindruck auf di« ferne« Acgypter gemacht hat. Und trotz dieser Anerkennung bürste es den Vertretern de» amtlichen Deutschland nicht leicht ge worben sein, sich gegenüber der immer wieder auftretende» antideutschen Stimmung tn der französisch oder britisch einge stellten Presse durchzusetzen. Jahre nach Kriegsende war die verheerende Wirkung der Kriegspropaganda zu spüren, Jahre hindurch hatten deutsche Künstler und Kaufleute gegen dies« Wirkung schwer genug anzukämpfen. Heute hat sich das Bild zwar geändert» eine „Dollkom- menhcit" hat sich aber noch nicht erreichen lasse». Ist eS doch schon ein Beweis hierfür, daß wir Reden wie die vorhin an- geführte des griechischen Akademiemitgliedes als einen Fort schritt werten müssen, statt sie als Selbstverständlichkeit an zusehen. Daß sie aber heute nicht mehr aus Widerspruch, sondern auf höchste Billigung stößt, darin besteht der Fort schritt. Und gerade weil noch nichts dergletchen zur Selbstver ständlichkeit geworden ist, wirkt ein deutscher Flottenbesuch in der Levante anders, als käme etwa ein französisches Geschwader. Gewiß würde man dann ebenso schöne Reden auf Frankreichs Wohl und Größe hören, wie wir sie vermutlich nun auf Deutsch- lands Wohlergehen und Leistung vernehmen werden — aber eS kommt hier nicht auf die Rede, nicht auf den mehr oder minder feststehenden Toast an. sondern auf den Widerhall, de« er auSlüst, und der südliche Mensch gibt sich dieser Wirkung gern hin. Sie verpufft durchaus nicht so rasch, wie wir an zunehmen geneigt sind. Wir müssen also dafür sorgen, daß unsere Flotte mst ihren Uebungen bas verbindet, was wir im Ausland brauchen: die Hebung deutschen Ansehens durch friedliche Mittel, durch Mittel, die sich von denen anderer Staaten durchaus unter scheiden. Industrie und Handel aber, aus deren Taschen doch zum großen Teil diese Reisen gezahlt werben, sollten fich klar darüber sein, daß derartige Propaganbaretsen nur Anstoß sei, können, und daß die eigentliche Arbeit doch weiterhin bei der Heimat liegt, tn der Reellität des Handels, in der Kenntni» der ausländischen Verhältnisse und nicht zuletzt tn der Wür digung der Tatsache, daß niemand draußen sehnsüchtig aus deutsche Waren wartet, sondern daß der Kampf der Industrien und die Krankheit der Weltwirtschaft immer stärker 'ühlbar werden. Niemand darf sich heute „aufs hohe Roß" setzen niemand darf glauben, daß Fleiß und Tüchtigkeit des AnS- landsdeutschtums oder der Reichsstellen allein imstande seien, deutsche AuSlandSwtrtschast zu heben und zu beleben. Nein, nochmals, wir brauchen AuSlandSpropaganba, wir brauchen auch einmal einen Flottenbesuch, nnd darum mar es töricht und kurzsichtig, sich über diesen Plan zu er regen, ihn zu belächeln, seine Wirkung ableugnen zu wollen. Aber wir brauchen ihn nicht anders, als ein Kaufmann sein Schaufenster braucht: Der Kunde muh wissen, daß er alles baS, was dieses Fenster verspricht, auch wirklich im Lade» selbst finden kann. Und dafür kann bestimmt niemand i» Ausland« sorgen, sondern nur die Heimat allein. Das maiere Loateaer Ergebnis Der Anhalt öes Seevertrages London. 22. April. sEig. Drahtbericht.! Am DtenStag um 12,14 Uhr wurde in London, wie bereits gemeldet, di« Fünf-Mächte-Konferenz durch die Unterzeichnung des Lon doner Vertrages vom Jahre 1080 beendet. Der Vertrag be steht aus einer Einleitung und fünf Teilen. Teil 3 wird vor läufig nur von den Vertretern Amerikas, Englands und Japans unterzeichnet. Der 1. Teil betrifft den Verzicht aus den Ersatz der Panzerschiffe während der Jahre 1081 bi» 1080 mit der Sonderbcstimmung, daß Frankreich nnd Italien die Ersatzleuten vornehmen dürfen, zu denen sie nach dem Washingtoner Vertrag t» den Jahren 1927 und 1020 berechtigt waren. Teil 2 bezieht sich aus die Festsetzung der „Standard-Wasserverdrängung" und die Einschränkung der Tonnage und der Ausrüstung von Unterseebooten sHöchst- grenze Müll Tonnen. Höchstgeschiitzkaliber 13 Zentimeters mit der Ausnahmebestimmung, daß jede Macht drei Unterseeboote bis zu 2800 Tonnen mit einem Geschützkaliber von höchstens 18„8 Zentimeter haben darf. Frankreich erhält das Vor recht, ein bereits vom Stapel geiausencs Unterseeboot von 28^0 Tonnen mit Geschützen von 20,8 Zentimeter beizubehalten. Teil 8 enthält die nur von den drei Mächten Amerika. England und Japan zu unterzeichnende Vereinbarung, die sich ans die Bearenzung der Kreuzer, Zerstörer und Unter seeboote bezieht. Dem Teil 3 ist die sogenannte „Sicherung-- klausel" angeschlosien. Teil 4 umfaßt die neue völkerrechtliche Regelung der Behandlung von Kaussahrteischlfsen durch Unter, sceboote und auch durch andere Kriegsschisse und schließt mit der Lussvrderung au alle anderen Mächte, ihre Zustimmung Ae »eiitMMnale AraktioiiSmebrbrit an tiuarnberg Berlin. 22. April. Die Abgeordneten Graf Westarp, W a l l r a s, Dr. H a ß l a ch e r, Tr. K o ch-Düsseldorf, Dr. Reichert, Dr. Hampe, Leopold. Hemeter, Dr. v. Dryanber, Schultz -Bromberg, Lind. Dr. Philipp, Hart mann. Dom sch. Dr. Radcmacher, Freiherr v. Richthofen, S ch r ö t e r-Ltegnitz, v. Strathmann. V a ch m a n n, Fro mm, Sachs. Voigt und Ohler haben laut „B ö r s e n z e i t u n g" zugleich im Namen noch weiterer Abwesender an den Partetvorsitzenden Tr. Hugenberg eine eingehend begründete Protestschrift gegen die falsche und irreführende Darstellung gerichtet, die die parlamentari schen und fraktionellen Vorgänae der letzten Woche in einem Teil der Partetp reise und tn partetoffiziösen Verlaut barungen gefunden haben. zu diesen Regeln zum Ausdruck zu bringen. Teil 8 besagt u. a., daß der Vertrag bis zum 81. Dezember 1080 in Kraft bleiben soll außer Teil 4. der ans unbegrenzte Zeit gültig bleibt. Dieser Teil enthält auch die Bestimmungen über den Zeitpunkt des Inkrafttretens des Vertrages. Maröonalö ist weiter optimistisch London, 22. April. Die Unterzeichnung des Londoner Flottcnvertrages 1080, wie der Vertrag nun amtlich heißt, wird von den englischen Abendblättern nur mit wenigen Worten be rührt. Der liberale „Star" sieht in dem Vertrag einen neuen Meilenstein auf dem Wege zur Festigung des Welt- srtedcnS. Die verschiedenen Abordnungen haben sich im Laufe des Nachmittags bereits sür die Abreise gerüstet. Der größte Teil der französischen Abordnung, darunter Brtand, ist nach mittags nach Paris abgeretst. Den Vertretern der Weltpresse dankte Macdonald für die Unterstützung, die die Kon ferenzarbeiten durch die Prefle gesunden hätten. Sachlich war die Feststellung bedeutsam, daß ein Zwei-, Drei- oder vielleicht Viermächteabkommen jederzeit möglich gewesen wäre, daß sich aber die Schwierigkeiten mit der Ausdehnung de» Kreises der Beteiligten vermehrten. Die von Macdonald al» Hochsee- gruvv« bezetchneten drei Flottenhauptmächte hätten fich end- gültig geeinigt. Die europäische Gruppe werde, wie er über zeugt sei, sehr bald folgen. Er habe nicht den geringsten Zweifel, daß die gesamte Flottenabrüstung sehr bald von dem Gesichtspunkt des internationalen Rechts und der internatio nalen Ordnung bestimmt werden würde. Dr. Petersen, Hamburg. Dr. Walter IS necke, Han- nover, Oberbürgermeister Bracht. Esten, Dr. Paul R e u s ch, Oberhausen, Landeshauptmann Dieckmann, Münster, Dr. Scbweyer. München. Auf Vorschlag des stellvertretenden Vorsitzenden. Freiherr» von Wtlmomsk » . wurde zum Vor sitzenden des Bundes für das laufende Jahr Gras von Roedern, Hamburg, gewählt. Die Thüringer Gemrin-evolizei wir- verstaatlicht Weimar, 22. April. Wie verlautet, wird die Uebernahme der Gemctndcvolizet durch den Staat tn «tner Anzahl thüringischer Städte bereits am 1. Juli erfolgen. Die Ver staatlichung der Polizei ist eine aus Grund des thüringischen Ermächtigungsgesetzes von der thüringischen Regierung durch- zusührendc Maßnahme und muß mit dem Ablauf des Er mächtigungsgesetzes am 80. September erledigt sein. Die Verhandlungen mit dem Städteverband über die Verstaat lichung der Polizei werden in den nächsten Tagen auf- genommen. Erste Reichstag««- »es Ehrtstlich se-ialen «eiksttenltes Kassel, 22. April. In Kaisel-WilhelmShöhe begann am Dienstag die erste Reichslagung des Christlich-sozialen Volksbien st es, der Ende Dezember 1020 aus dem alten Christlichen Volksdienst und der Christlichnativnalen Reichs vereinigung entstanden ist. In zwei Referaten legten der Schriftleiter des „Christlichen Volksdienstes". Dimpfcndörfer (Stuttgart!, und Professor Beidt (Frankfurt a M.» Wesen und Ziele der Bewegung dar. Der Christlich-soziale VolkS- bienst könnte seine Aufgabe nur erfüllen tn voller Unab hängigkeit von allen politischen Gruppen und Richtungen. Es gelte für ihn, dem Raubbau an den überlieferten und lebenden Rechten des Christentums, auf dessen Grundlage jeder abendländische Staat ausgebaut ist, zu steuern und die selben wieder zum Einfluß auf die einzelnen Gebiete des öffentlichen und kulturellen Lebens eines StaatswesenS zu bringen. Ueber die Arbeit der Retchstagsgruppe berichtete Dr. Mumm. Vun- zur Erneuerung öes Reiches Der Wechsel im Bundesvorstand Berlin, 22. April. >Etg. Drahtmeldung.! Der Vorstand des Bundes zur Erneuerung deS Reiches hat in einer besonderen Sitzung von der Niederlcgung des Borsitzes durch den zum Rctchsbankvräsidenten ernannten Reichskanzler a. D. Dr. Hans Luther Kenntnis genommen. Er konnte sich den Gründen, die Dr. Luther zur Nicderlegung veranlaßt haben, nicht entziehen, richtete jedoch an ihn die einstimmige Bitte, den Ehrenoorsttz des Vorstandes zu übernehmen. Dr. Luther verband mit seinen Tankesworten sür seine Wahl ein erneutes Bekenntnis zur Reichsreform als einem »ragen den Pfeiler lener Geiamtresvrm, deren unser öffentliches Leben bedarf. Umfang der Arbeiten und Ausdehnung des Bundes über das ganze Reich lassen für die Zukunft eine ge wisse Arbeitsteilung nach sachlichen und regionalen Gesichts punkten erwünscht erscheinen. Zur Mitarbeit in diesem Sinne haben sich u. a. folgend« Vorstandsmitglieder bereit erklärt: II Semmuntilrn zu Seftinmi« «nirtrill Da» gerichtliche Nachspiel z« den Wormser Unruhen Berlin, 22. April. (Eigene Drahtmeldung.! In dem Prozeß wegen L a n d f r t e d e n S b r u ch S. der vor dem Darmstädter Beztrksschöfsengericht wegen des blutigen Wormser Kommuntstenkrawalls vom 18. Januar gegen 20 Angeklagte durchgeführt wurde, ist heute das Urteil gesprochen worden. Der kommunistische Abgeordnete des Preußischen Landtags, Oskar Müller, der die Aktion geleitet hatte, wurde zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt. Der kommunistische Wormser Stadtverordnete Haas erhielt neun Monate Gefängnis. 18 wettere Angeklagte wurden gleichfalls mit GesängnlS strafen belegt, die übrigen frcigesprochen. Die „Anti Vfterfichrten" mißglückt Berlin. 22. April. (Sig. Drahtmeld.j Ueber Ostern hatten die Kommunisten den Entschluß gefaßt, sogenannte Anti- Osterfahrten tn die Umgebung Berlin» zu veranstalten, um die ländliche Bevölkerung für die kommunistischen Ge- dankcngänge zu gewinnen. Wie vorausznschcn war, ist diese Antt-Ostersahrt vollkommen mißglückt. In keinem einzigen der von den jugendlichen Kommunisten berührten Orte der Mark Brandenburg ist es ihnen gelungen, eine größere Ver sammlung zustande zu bringen. haben. Die Aushebung der Zentrale führte zu zahlreiche» Verhaftungen tm ganzen Land. In Kowno sind 15 und i» Memel 1« Personen scstgenommen worden. In der litauischen Provtnzstadt Sch au len wurde bei einer Streif« nach Kommunisten der Chef der politischen Polizei von einem unbekannten Manne, der aufgeforbert worbe» war, sich auszuweisen, angeschossen und schwer verletzt. Die litautsche Polizei ist der Meinung, baß eS ihr durch di« Aufdeckung der kommunisttschen Zentrale gesungen ist, der kommunistischen Bewegung einen schweren Schlag zuzufügen. Hinterrücks überfallen Tätlicher Angriff ans den wlirttembergischen Jnftizministe» Dr. veyerle Stuttgart, 22. April. Der wllrttembergische Justtzmtntster Dr. Beyerle wurde DtenStag nachmittag zwischen 5 und 6 Uhr auf seinem Amtszimmer von dem 48jährigen verhei rateten Händler Karl Stängle ans Stuttgart, den er wegen eines Gnadengesuches für die in der Strafanstalt befindlich« Frau Stängle empfangen hatte, mit einem Stilettmcsser an gefallen und bei der Abwehr an der linken Hand verletzt. Nach den bisherigen Feststellungen ist die Verwundung nicht gefährlich. Der Minister wird sich aber voraussichtlich einige .^eit Schonung aufcrlegen müssen. Auch der zur Hilfe herbeieitcnbc Mtnisterialhauatnspektor wurde an der Hand leicht verletzt. „Rach Weisung von Moskau" Aushebung der litauischen Kommnniftenzentral« Berlin» 22. April. sEtgene Draht Meldung.! Durch starke Poltzetkräste wurde in Kowno die Zentralstelle der kommunisttschen Bewegung Litauen« ausgehoben. Der Führer und sein Vertreter, die mit falschen Ausweis- papieren versehen waren, wurden verhaftet. AnS dem be schlagnahmten Material, besonders aus dem umfangreichen Briefwechsel mit der Komintern, geht etnwandfrct hervor, baß dt« Litauer Kommunisten nach Weisung von Moskau eine gewaltsame Aktion sür den 1. Mat geplant „Graf Zeppelin" wieder in FriedrichShafen. „Gras Zeppelin" ist Dienstag abend 7,20 Uhr von der fast elfeinhalb- ftünbigen Nhetnfahrt über dem Werftgelände tn Friedrich»« Hafen etngetrofsen und 7,44 Uhr glatt gelandet. —^^ lue Ii ^ N»« Ni- 0«m»n- u„a puNnealoN» Aet,«kl«'»»e. »I ,, Tel. ,Z7V