Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300423014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930042301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930042301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-04
- Tag 1930-04-23
-
Monat
1930-04
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.04.1930
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
LÜLSLIT - ITOT- ckb LnS4*1stEN Liebhaberei UN- Einkommensteuer Ae »MMamlnMmrn lm Mörz «m Die Einnahmen de» Reiches an Steuern, Zöllen und AL- »ave» im Monat März 16M betragen insgesamt 466,2 Mtl» lionen Reichsmark. Hiervon entfallen auf die Besitz, und Verkehrs st euer» 277,l> Millionen und aus dle Zölle und Verbrauchsabgaben 222,2 Millionen Reichsmark. Gegenüber dem Monat Februar IM) mit 62b,2 Millionen ist die Be samtet »nähme im März um 126,s Millionen uiedrlger. An dieser Mindereinnahme sind hauptsächlich die Besitz, und BcrkchrSsteuern beteiligt: so bracht« die ver- anlaate Einkommensteuer 17,4 Millionen, die Umsatzsteuer 14,2 Millionen und die Vermögenssteuer 66,i) Millionen Reichsmark weniger. Der beträchtliche Unterschied bet der Vermögens steuer gegenüber dem Februaranskommen erklärt sich daraus, daß im März Vorauszahlungen fehlten, die im Februar zu leisten waren, und daß im Februar außerdem der siir das RechnnnaSIahr 1626 vom 2». Juni 1629 zu erhebende außer- ordentliche Zuschlag von 8 v. H. fällig geworden war. An Lohnsteuer sind im März nach Abzug von 28.2 Millionen Erstattungen 86.4 Millionen Reichsmark ausgekommen» also 8.1 Millionen Reichsmark weniger als im Februar <62L Mil lionen nach Abzug von 26,4 Millionen Reichsmark Erstattun gen): das Minderauskvmmen im März beruht aus der ge ringeren Anzahl der Arbeitstage im Februar, für die die Lohn- steuer teilweise erst lm März abzusiihren war, und auf einer Zunahme der Arbeitslosigkeit. Mit Ausnahme der Krastfakr- zeugstcuer, die vier Millionen mehr erbrachte, weichen die Märzcinnahmen der übrigen Besitz- und Verkehrssteuern nur unwesentlich von den Februareinnahmen ab. An Zöllen und Verbrauchsabgaben sind im ganzen nur 2,2 Millionen Reichsmark weniger ausgekommen als im Februar. Infolge saisonmästigcr Schwankungen brachte die Tabaksteuer 6,4 Millionen, die Zuckcrstcuer 1.7 Million und die Biersteucr 1Z Million Reichsmark weniger, dagegen war -aS Aufkommen an Zöllen, einschließlich Nachzoll für Lasse« und Tee. um 8,4 Millionen und aus dem Spiritusmonopol um 2,6 Millionen Reichsmark Höher. Zu bemerken ist noch, daß im Monat März 1626 die Einnahmen aus dem GpirltuSmonopvl 88.1 Millionen Reichsmark betrugen, mithin im Mär» 1686 mit 22.2 Millionen bei erhöhten Steuersätzen 16,6 Millionen Reichs- mark weniger als im März 1626. Berliner Schluß un- Rachbörse vom 22. April Lustlos und schwach bis zum Slkstutz Privatdiskont 4.87S A Im weiteren Verlauf traten neue KurSabschwächunge« etn. ManSsclder wurden bel einem Umsatz von 00 000 M. mtt OS 5l notiert, nachdem dt« AnsangSangebote t«ilw«ts« zurückgezogen, teil weise außerhalb der Maklerschranke» zur Ausführung gelangte». Der Kurs gab später um weitere 1A »ach. Farbe« »nt ALS. verloren je 1,26, Llcmcn» 4,7b, Schlickert und Grsfürel je l.ö, LvenSka und Otavi le 2 M-, Rbeinstahl und Aku je l 56. Zellstoff Waldhos und Schultheis, je SA. Phönix waren gut gehalten. Lloyd und Hapag erhöhten ihren Verlust gegenüber de» letzte« Schlußkursen auf t« 2,28 A. Eine Ausnahme vo» der Allgemrln- tenden, machten Kaliwerte. Salzöelsurth waren zeitweise 8, AscherS- lebe» S und Westerrgeln 1A höher., Später ginge» die Gewinn« zum Teil wieder verloren. Die Börse schloß bet kleinem Geschäft in lustloser und unrrholter Haltung. Ilse kamen tm weitere» Verlaus mtt 282,8, d. h. g,8 A über den letzten Schlußkurs zur Notlz. Nachbörslich fand kaum »och «ln Handel statt. Man nannte meist dt« Schlußnotierungen. Salzdetfurth 888, Farben 178,78. «ku NIL. vemberg IIS. AEG. 178.5. Strmen» L48L. Pol», phon »88,8, ManSfclder 84, ver. Stahl 07,8, RetchSbank 29l,28, «töhr 1»3.78, Berger 221, Nordd. Lloyd und Hapag je 111,878, Neubefitz II, 10, Altbcsitz 88. Der Sassamarkt tendierte überwiegend schwächer. Dt« Umsätze hielten sich ln kleinsten Grenzen und vielfach wurden noml. »elle Notizen festgesetzt, Eintracht Braunkohlen waren aus de» Grubenschaden durch Wasseretnbruch nur 0,5 A ntedrtger. Hludrlch» L Aussermann, Union Ehcmifch« und Stadtberger Hütte »erlorrn se », Kolb L Schüle je 8, Ford 8,28, Hourdeau gtngeu von IS,28 aus Id zurück. TüN Klöha waren l,8. Wegelin 8, Kladbacher Wolle 8, Werschcn-Wetßenselö 8,8 und Gebr. Gocbhart 1,78 A höher. Het- necke gewannen 2,8 A, Am Rcntcumarkt waren Obligationen and »oldpsanbbrlefe bei kleinem Geschäft durchschnittlich 0,28 A niedriger. Frankfurter Aben-börse vom 22. April Slbgeschwächt Zu den bereit» an der Mitlagbörsc vorliegenden Baissemotioe« kamen Sursabschwachunge» an den amerikanischen Börsen, so daß dt« Börse aus der ganzen Linie weiter schwach lag. ManSselö bet 84 gehandelt. Stärker angegriffen waren Kunstseirewert«. Aku und Lemberg 3 bis 8 A nachgcbcnd. Am Elektromarkt waren SiemenS- «rrt« bi« 1L A gedrückt, während Ehade und Elektr. Lieferungen freundlicher lagen. Kallwcrtc gut behauptet. Sm Verlauf« der Börse blteb das Geschäft klein. Die Kurse zeigten wettere schwach« Tendenz. Renten unverändert. An der Nachbörs« hdrt« man I. G. Farben 174,8. ES wurden folgende Kurs« notiert: Deutsch« Staatsanleihen: Deutsche Reichsanleihe. Abt. Altbesitz 88,88, dergl. Neubesttz 11, 4 Atg« Schutzgebietsanleihe 8,28. Ausländische An leihen: 4 Alge Oesterr. Woldrente 2,8, 8 Alge Mexikaner 18L. Bank- aktlen: Adca N6,2S, Berliner Handcls-Gcscllichast 17«, Lommerz- Bank 180,78, Danatbank 228,8, Deutsche Bank und DtSconto-Gesell» schaft 148, Dresdner Bank 145, RetchSbank 281. BergwerkSaktten: Buderu» 71,8, Gclscnkirchen 140,25, Harpener 12», Salt AscheeO- lobeu 227, Westerrgeln 281, Slöckner 102,6, MannrSmann 107L, Mansfeld 84, Otavt-Mtncn 51,78, Phönix 104, Rhein. Braunkohlen 280L. Stahlwerke 87L. Transportwerte: Hapag 111,8, Noedloyd III. 8. «ndustrlcaktien: Aku 108,8, AEG. 173,25, Daimler 41.8. Deut- sche Gold und Silber 182,8, Elektr. Licht und Sraft 171L, Elektr. Lleferungen 182, I. G. Farben 174, Felten L Guilleaume 127L, Gcssürel 180, Th. Goldschmtdt 7t, Holzmann 108,28, Lahmeyer 171, Metallgesellschaft 108, MUlgerSwerke 71, Siemen» L HalSkr 247, Süddeutscher Zucker 181, Voigt L Haessuer SIS, Auswärtige Devisen London, 22. April, 8,42 Ubr engl. Zelt. Devisenkurse. Neuyork 480,04 fester, Montreal 480,l28, Amsterdam 12,08, Part» 128,9l G.. Brüssel 84,88,80, Iaalicn 82,78, «erltn 20.87LS, Schwei» 25,07,828, Spanien 38,88, Kopenhagen 18,1,6,125, Stockholm 18,08, Oslo 18,18, Lissabon 108,25, HclsingiorS 103, Prag 164,125, Budapest 27,82, Belgrad 274,78, Sofia 870, Moskau 914,78, Rumänien 817,80, Konslanlinopcl 10,28, Athen 878, Wien 84,80, Lettland 28,21, Warschau 48,87, Buenos Aires 48,80, Rio de Janeiro 8,81, Alexandria 87,80, Hongkong l,6,628, Schanghai t,N'/„, Iokohama 2,0,40, Mexiko 10,2», Montevideo 48,78, Valparaiso 8v,»2, Stto ans London per 80 Tage 8,84 bt» 8,80. Neuyork, 22. April, 10 Uhr amerlk. Zeit. Devisenkurse. Berlin 28,88, London, Kabel 486,08, 80-Tage.Wcchsel 488*/,^ Part» 882,128. Schwel, 10.86. Italien 824,128, Holland 40,24, O»lo S«.77. Kopenhagen 28,77. Stockholm 28.87,80, Brüssel 18,88,7», Madrid 12L0. Nenyork, 22. Avrtl. Devlsenkurse. (Schluß.) Berit» 28,86,878. London. Kabel 488,21, OO-Tage-Wechfel 488*/,,. Pari» 882,87», «O-Tage-Wechsel 888,78, Schweiz 18,88,78. Italien 824L8. Holland 40,28, «len 14,10, Budapest 17,47, Prag 288,28, Belgrad 177.12», Warschau 11.28. OSIo 26,77, Kopenhagen 28,77, Stockholm 26L7L0, Brüssel 18,88,78, Madrid 12,80, Helsingtor» 282, Bukarest 88,82, Neu- »rlean» aus London, 60.Tage.Wechsel 488,80. Montreal 100, Argen» Unten, Goldpeso 118,lO, Papierpeso 88,80, Rio de Janeiro ll.78, Sofia 78. Athen 120,825, Japan 48.88. Bankakzepte i«0 Tages, Geld ».128. Brief 8, tägliche» Gelb »,», Prima-Hanbel«n>cchsu, «iedr. 8,78, ^ch^t. 4, Dollar t« vueno» 88.41, Prolongationssatz für tägliche» Bon MeglerungSrat Dr. Gchiersanb, Dresden Da« Einkommensteuergesetz von 1625 unterwtrst tn seinem grundlegenden, geivtssermaße» dav Programm des Gesetzes enthaltenden 8 6 bckannllich acht Arten von Einkunft«,, der Besteuerung, nämlich solche au» Landwirtschaft, Gewerbe betrieb und sonstiger selbständiger Berufstätigkeit, ferner au« nicht selbständiger Arbeit. Kapitalvermögen. Vermietung und Verpachtung unbeweglichen Vermögens, schließlich gewisse Rentenbezüge und die sogenannten Spekulationsgewinne. Nur Einkünfte, die einer dieser acht Arten zngerechnet wer ben können, unterliegen der Besteuerung. Damit hat baS geltende Gesetz den vom Einkommensteuergesetz 1626 ver tretenen Standpunkt der sogenannten Reinvermögenszu- gangStheorte verlaßen, nach der alles doS als Einkommen galt. waS tm Lause des SteuerabschnittS zur VermögenSver- mehrung beim Steuerpflichtigen bctgetragrn hatte, also ,. B. auch Lotterlegewinne. Nicht jedoch ist baß Gesetz, wie hin nnd wieder angenommen wird, auf den Boden der von den meisten früheren LandeSsteuergcsetzen vertretenen Ouellen- theorte zurückgekehrt, wie allein die Besteuerung der Speku lationsgewinne beweist, die naturgemäß niemals als regel mäßig auö einer bestehenden Quelle fließende Einkünfte an gesehen werden können. Nicht selten tritt der Fall ein. baß ein Steuerpflichtiger Eiukttust« »erschledener Art oder Einkünfte berselbeu Art aus mehreren Betrieben bezieht. Da das Einkommen begriffsmäßig Immer tn Be ziehung zu einem wirtschastenden Subjekt steht, bestimmt das Gesetz, daß tn diesen Fällen das Gesamteinkommen „durch Zusammenrechnung und Ausgleich der bei der gesonderten Ermittlung gewonnenen Ergeb- ntsse" zu berechnen ist. Hat also der Steuerpflichtige auS mehreren Einkommensarten positive Erträge erzielt, so bildet deren Summe sein gesamtes „steuerbares Einkommen": hat er bet einzelnen Einkünften einen Verlust bzw. Ausgaben- ttberschnß zu verzeichnen, so sind diese negativen Erträge von den positiven abzuzichen. Diese wichtige NuSglcichSregel des 8 7 deS Einkommensteuergesetzes lEStG.) ist der Ausgangs punkt für die folgende Betrachtung, die sich mit den Fällen befaßt, tn denen die Regel nicht anwendbar ist. Eine Ausnahme enthält das Einkommen steuergesetz selbst, indem eS tn 8 42 Abs. 8 bestimmt, baß Verluste» die sich bei spekulativer Tätigkeit ergeben, nnr insoweit vom Einkommen abgezogen werben dürfen, als ihnen tm gleichen Gteuerabschnttt <— Wirtschafts jahr) steuerpflichtige Spekulationsgewinne gegenüberstehen. Ein über diese Gewinne hinausgehender Spekulationsverlust bleibt also bet Ermittlung de» Gesamteinkommens außer Be tracht, selbst wenn er den Steuerpflichtigen einen erheblichen Teil seines Vermögens gekostet haben sollte. In dieser ge- schlichen Regelung klingt bereits et» Gedanke an, der bet der Besprechung der sogenannten Liebhaberei noch zu erörtern sein wird: Spekulieren bedeutet Spielen. Gewiß kann man planmäßig spekulieren, und gewiß kann man mit der Fähig keit, die Vörsenvorgänge zu beobachten und hieran» seine Schlüße aus die künftige Kurscntwicklnng zu ziehen, mit Hilfe der Spekulation auch wtcderkchrende Einkünfte erzie len. Aber auch der Spekulation haftet, wie jedem Spiel, stets ein UiisichcrheitSmmücnt an, das sich auch bet virtuoser Beherrschung der „Spielregeln" nie ganz außschalten läßt. Deshalb verbietet cs sich, die spekulative Tätigkeit steuer- rechtlich einer ernsthaft, mit Einsetzung des ganzen Könnens auögeübten^ Berufstätigkeit gleichzusetzen. — Die in der Prarls häufiger vorkommenden Ausnahmen von 8 7 Abs. 2 EStG, ergeben sich iedvch aus einem anderen Gebiete. Nehmen wir an, daß ein vermögender In dustrieller, der aus seinem Unternehmen einen erheb lichen Gewinn zieht, ein Landaut besitzt, ans dem er zu seiner Erholung und Erheiterung die Landwirtschaft betreibt. Die Gebäude sind tn musterhaften Zustand versetzt, dir Ställe mit den modernsten Einrichtungen versehen worden. Der Viehbestand setzt sich nur aus hochwertigen Tieren zusammen. Arbeitskräfte werden tn einer Zahl gehalten, die über doS bei normaler Newirtschaftnng erforderliche Maß hinauSgeht, well eben zur Befriedigung der Ansprüche, die der Inhaber an das Gut nach Zustand und WirtschastSmethode stellt, mehr alS die normale Zahl non Arbeitskräften notwendig sind. Die sorgfältig geführten Bücher des landwirtschaftlichen Betriebe» weisen, wie eS bei der heutigen Unrentabilität der Landwirt schaft nicht verwunderlich ist. einen Verlust auS. Soll dieser Verlust von den hohen Einkünfte« beb Steuerpflichtigen auS Gewerbebetrieb nnd etwa noch aus Kapitalvermögen nach der Nnsglcichsregel des 8 7 EStG, abgezogen werden dürfen? Zweifellos betreibt auch dieser Steuerpflichtige die Land wirtschaft, und zweifellos betreibt er sie, vom fachmännischen Standpunkte au» gesehen, musterhaft. Die für da» Ein- kommenstcuerrecht bedeutsame Frage ist nur die, »b er sie ernsthast zur Erzielung non Einkommen betreibt. ob er von vornherein damit rechnet, -aß eine WtrtschaftS- pertode einmal einen Gewinn abwerfen könnte. Diese Frage wirb nach den geschilderten Tatumständen zu verneinen sein. Denn da« Einkommensteuergesetz, das ja dem Reiche Einnahmen verschaffen soll, setzt bet der Besteuerung bestimm ter wirtschaftlicher Betätigungen voraus, daß diese Tätig keiten mit -er ernstlichen Absicht betrieben werben, daraus einen Gewinn zu erzielen. Um also eine Tätigkeit, die sich al» Beteiligung am allgemeinen Wirtschaftsleben darstcllt und nach ihren äußeren Kennzeichen unter die oben an geführten acht Einkommensarten gerechnet werden kann, alll einkommensteuerrechtlich bedeutsam erscheine» zu laßen, ge nügt nicht die bloße Betätigung, die naturgemäß stets mtt der Erzielung von Einnahmen verbunden ist. sondern eS muß sich tn der Person des wirtschaftenden Subjekts ein Streben nach Gewinn verkörpern. In dem Vorhandensein dieses Gemiiinstrebens erblickt der Relchsfinanzhos das Kriterium für das Vvrliegen einer wirt- schastlich und steuerlich ernst zu nehmenden Tätigkeit. Ist eS nicht vorhanden, so liegt Liebhaberei vor. Die Frage wird, wie bereits das angeführte Beispiel be legt, praktisch bedeutsam vvr allem beim ALzng vo» Berlnften aus irgendeiner Tätigkeit von Einkünften anderer Art. Die skizzierte grundsätzliche Auffassung hat der NrtchSfinanz- hos (RFH.) bereits tn einem zum Einkommensteuergesetz von 1626 und der Zweiten Steuernotverordnung ergangenen Be schlüße vom 18. Februar 1625 iAmtl. Sammlung, Band 15. S. 261) ausgesprochen. In diesem Falle nmren die Ans- Wendungen, die etn Steuerpflichtiger, der neben anderen Ein künften eine jährliche Rente von 16 666 Dollar bezog, bet Aus übung der Kunstmaleret gehabt hatte, für nicht abzugSsähig erklärt worden. Nach den Talninständen war die Beschäfti gung mtt der Malerei als Liebhaberei angesehen worben,- dt« dadurch entstandenen Aufwendungen waren folglich nicht alS Werbnngskosten — b. h. als Aiiswendnngen zur Erwerbung» Sicherung und Erhaltung von E i n k ü n f t e n (8 16 EStG.s —. sondern als Ausgaben zur Befriedigung persönlicher Be dürfnisse zu beurteilen. Aus ähnlichen Erwägungen heraus war einem Prokuristen, der 1627 durch Halten von zwei Trabrennpferden einen Verlust von 7666 Mark er litten hatte, der Abzug dieses Verlustes verweigert worben. In dem Urteile vom 26. November 1926 iStcuer und Wirt schaft 1686, Nr. 240) hebt der RFH. hervor, daß „sportliche Betätigung nach der Erfahrung des Lebens al» Liebhaber«» angesehen werden müße", insbesondere wenn die „LebenS- tätigkctt" des betreffenden Steuerpflichtigen auf anderem Ge biete zu suchen sei. Aehnlich wird in einem neueren Urteile vom 16. Februar 1686 — VI ^ 100/30 — der mtt Verlust ver bundene Betrieb eines Gestüts durch einen Fabrikbesitzer als Liebhaberei angesehen. Bietet sportlich« Tätigkeit schon objektiv einen gewisse» Anhalt für dtc Beurteilung, ob Liebhaberei vorliegt, so ist in, den meisten Fällen eine gerechte Entscheidung erheblich schwieriger zu finden. Der RFH. hat deshalb in einem Ur teile vom 1^ März 1626 lSteuer und Wirtschaft 1626 Nr. 46<) hervorgehoben, baß nur „unter Würdigung der gesamten Um stände des EinzelfalleS" zu beurteilen sei, ob Liebhaberei oder ernsthaftes Gewinnstreben vorllege«. AlS Anhaltspunkte für diese Beurteilung werden angegeben die allgemeine Lebenserfahrung, ob die betreffende Tätigkeit überhaupt Aussicht hat, sich jemals lohnend zu gestalten, unb dle subjektive Einstellung deS Steuerpflichtigen zn dieser Mög lichkeit, d. h. der Umstand, ob er die betreffende Tätigkeit ernstlich zur Erzielung von Einkünften für geeignet hält und deshalb betreibt. Daß hierbei auch die wirtschaftliche Lüg des Betreffenden eine Rolle spielen kann, ergibt sich schon auS dem erstgenannten Beschlüsse vom 18. Februar 1825, der über einen Fall entschied, wo gerade dte hohen Einkünfte anderer Art es alS außgeschlvßen erscheinen ließen, daß der Steuer pflichtige die Kunstmalerei des ernsthaften Erwerbes wegen betrieben habe. Das Urteil vom 14. März 1626 hält es dem gegenüber nicht für ausgeschlossen, daß etn Steuerpflichtiger, der 26 666 Mark Einkünfte aus Kapitalvermögen bezogen hak eine Tätigkeit alS Rezitator, die mit großem Ver lust abgeschlossen batte, doch deS künftigen Erwerbes wegen ernsthaft betrieben habe. Demzufolge war der Verlust -um Abzüge zugelaßen worden. Die angeführten Beispiele werden genügen, um etn Vtlb von der Schwierigkeit der Entscheidung von Fällen der frag lichen Art zu geben. Dte Schwierigkeit liegt tnöbesonber« darin, baß innere Vorgänge beim Steuerpflichtigen für die Beurteilung eine io wesentliche Nolle spielen, solche Vorgänge aber auch dem objektivsten Richter die Beurteilung erheblich erschweren, da ja nicht die Behauptung des Steuerpflichtigen allein, sondern auch die äußeren Umstände deS Falle» zur Ge winnung eine» Gesamturteilö herangczogen werden müssen. In all diesen Fällen war dte Frage nur die, ob Verlust« auS Liebhabereien abzugSsähig seien. Der umgekehrte Falk ob Gewinn« anS Liebhabereien steuerpflichtig seien, hat den obersten Gerichtshof in Stcuersachen noch nicht beschäftigt, da die Steuerbehörde naturgemäß beim Wirt schaften mit Gewinn oder Einnahmeübcrschuß keine Bei7 anlaßung hat, das Vorliegen ernsthafter wirtschaftlicher Tätig keit anzuzweifeln. Ob ein Steuerpflichtiger die Steuerfreiheit von Einkünften mit der Behauptung begründen kann, et» ernsthaft gewolltes Gewtnnstreben liege nicht vor, sonder« lediglich Liebhaberei, ist nicht unzweifelhaft. Dem äußeren Anscheine nach könnte dieser Standpunkt au« der Recht sprechung des RFH. gefolgert werden. Die strengen Beweis- auforderungen. die der Gerichtshof an dte VcrlustfSlle stellk werden sedoch auch hier zu gelten haben, und eS dürfte des halb der Nachweis, daß eine vielleicht jahrelang mit Erfolg betriebene Tätigkeit als nicht ernsthaft zur Gcwinnerziclung gewollt und auögcübt anzusehen sei, In der Praxis kaum je mals zu führen sei. Auch wird zu berücksichtigen sein, daß der Abzug von Verlusten aus Liebhabereien vom NeichSfinanz- hof tn erster Linie mit der Erwägung abgelehnt wird, baß eS die „oberste und letzten Ende» einzige" Aufgabe des Ein kommensteuergesetzes sei, dem Reiche Einnahmen zn veri> schaffen. Mit denselben Gründen läßt sich natürlich auch de? Standpunkt vertreten, daß tatsächlich erzielte Einkünfte auS einer Liebhaberei, steuerpslichtig seien. DreSöner Vro-uktenbörfe vom 22. April Welze». Naturalgewtcht 77 Kilogramm 271 bt» 278 1287 bt» 272>, fest. R»»»«». Naturalgewtcht 78 Kilogramm 168 bt» 174 t168 bt» 174>, ruhig. K«tt«r»erfte 185 bi» l88 il65 bt« 178>, ruhig. Sommer- «eft«. fLchsisch« 198 bt» 213 1108 bi» 2l8>, ruht«. Hafer, tnltlnb. l»2 bl» 172 <182 bt» 172), ruhig. MalS. mit 28 M. Zoll: Laplata 2l8 bt» 218 <208 bi» 210), stetig.- mit 2.80 M. Zoll: Einquantin 25 bi» 28 <24 bl» 28), stetig. Wicke« »8.80 bt» 26,50 <25.50 bt» 36,80), fest. Lupinen, blau« 20,50 bt« 21.50 <20.80 bi« 21,80i, sest: gelbe 25 bt« 26 i»» bi» 26). fest. Pelnschken 25.80 bis 26,80 «28.80 bt» 20.80». sest. Srdse», kleine 26 bt« 27 ,28 bis 27». fest. Rotklee l20 bi» 188 <120 bis 188). fest. Trockenschnitzel 8,80 bl» >0 ,9,40 bt» 8,80). ruhig. Kar- tosselslocke» 17.20 bi» 17,80 ,17.20 bi« 17,80», ruhig. Fnttermehl 18,80 bl» l4,80 ilS,SO bi» 14M, ruht,. Dre»dnrr Marken: Welze», klei« 11 bt» 11,40 ,11M bk 11.70). ruhig. Roggeuklet« 11,20 bi« ,2.20 <11,80 bt» >2.«». ruhig. a,«ser«»Szu, 48§0 bi» 8t ,48,78 bt» SOLS), ruhlg. «Sckermnndmehl 48.50 b«, 48 ,13.78 bt» 44.28). ruhig Wel,e»»«ch»ehl 18 bl» >8 <16 bt» 18). ruhig. S»l»»d»«iz«»««hl. 7V X 40.28 bi» 41,28 <88,78 bi» 40,78>. ruhig, «oggenmrhl «0 A 29 bi» »0 «28 bt» »0». ruhig. «o,geame»l 70 A 27,50 bi» 28L0 <27.80 bl» «LO). ruhlg. «og,e»»achmehl 18.80 bi« 17.80 «ISLO »t» 17L0). Nettysvanrrtnsvütze V*»1 L» L. LVSO »»»»»«»««PS»«»»»»«,»««»»»» E- Geschäftsabschlüße Sealrr« ch Lch»rld««1»b i» DreSbe«. Wie wir erfahre», schlög» die Verwaltung der zum 20. Mal elubcrusenen Haupt versammlung dle vertellung von wieder 10 A Dividend« vor, * S»t«splu»,re» « -«. KönigSbrack i« Reicheubach bet KSui,». brück. Der siir da» Geschäftsjahr 1828 auSgcwlesene Uebcrschuß vo» 0788 (22 907) M. wlrb wieder zu Abschreibungen verwendet: der ver, lustvortrag von 48 982 M. blelbt demnach unverändert. » Sächsisch« Tüllsabrik «.-<»., Ehemnitz. Die Gesellschaft schließt auch da» Geschäftsjahr 1820 wieder mtt etnem Verlust ab. Zuzügltch de« Berlustvortrage» au» 1828. der mtt 47 818 Reichsmark übernom- meu wurde, verbleibt Ende 1928 et» »esamtverlust von 88117 Retch«mark. der vorgetragen «erden soll. Der Vorstand be gründet de» »ngünftlgeu Abschluß mtt der völlig unzureichende« Beschäftig»», der «eberet «Slosfe für Innendekoration" und dauernd sinkenden Rohmatertalpretse. Sm 2. und 8. Quartal wat da« Unternehme« zn größere» Einschränkungen gezwungen. Ja Gardinen-, seinen Spitzen sowie Gondrrtüllen war die velchSf» ttgung zufriedenstellend. Dt« Preise, besonder» für Epitzentülle blieben nach wie vor gedrückt unb erfuhren durch de» Rückgang am Mohmaterialmarkt wettere AdschlLge. Die «btellyng Tüll verzetch- nete «tuen erhöht«» Umsatz. Sn der, Bilanz erscheinen Außf«. stände mit »28 48« ,288 048» «etch»«ark. Glänblger mtt «»«01' s17»«4» «eich,mark, «kzept, «,t «04ö ,28 81»» R«tch,marl «u» Ware» «tt 400 078 (004 100) «rtchsWark. »t« «es»r»e tft »ei
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)