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Vlenrlag. 1. Aebruar 1S27 Gla-stone, -er Lebemann. PvstlmmrS Llttrngcricht Uber den grasten englischen Staats- mann — drcistig Jahre »ach seinem lode! England galt bisher als daS Land, wo Uber das Privat- lcbc» deö einzelne» nicht besprachen und scha» gar nicht ge schrieben wurde, wa die lieseingewurzelle lleberzengnng hcrrschle. daß man nur manches tun, aber sicherlich nicht alles sagen dilrse. Der berühmte englische Laut war Gemeingut aller »reise der Gesellschast. Eine Affäre wird erst dann zum Lkandal. wenn darüber gesprachen und geschrieben wird: so- lauge er sich ans Salongeslüster beschrankt, ist er ungefährlich. Acuerdings scheint man es in der guten Gesellschast mit der Tislrelia» nicht mehr sehr genau zu nehmen. Nach Margot Äsamlh. die sv liebenswiirdig über die Hehler der Freunde plaudert, nach Arnold -lenett und andere» meldet sich der Hauplinann Wright, dessen :>tespeklabilität durch die Erziehung in Hairviv und Vallick garantiert schien. Wright hat die Kar riere gemacht, die ihm durch Geburt und Erziehung varbestimmt schien. 1017 wurde er Mitglied des britischen Stabes des Misten KriegsralS, im Jahre daraus Sekretär und einziger Telmeocher des aberslen Exekntivkvinilees. Aber im Jahre li«.l lal er einen Schritt, der ihn van seinen Kreisen trennen seilte. Er verössenlUchle ein -<nch, das den kehcrischcn Titel .Perlräls und kritische Vemerknnge»" trug, mährend man bis dahin nur an Porträts ahne Kritik gewöhnt war. I» diesem 'Buche sand sich der Absah: „Lord Salisbury wandte sich, angewideri, vam Liberalismus ab, dessen grober aiiluei Gladstane die seither durch seine Nochsvlgcr und Jünger ja Iren nachgeahmie lleberliesernng begründete, daß man in der Oessenllichkeit die Sprache der höchsten und reinste» Grund lahe snluen kan», während man im Privatleben die Frauen jede, Art versalgt und besitzt" Diese Bemerkung rtcs im Hause lRadstone begreislicheriveise die gröfite Bestürzung hervor. Man wühle ja schon immer in England, das, es Gladstvne mit der ehelichen Treue nie genau genommen Halle. Plan flüsterte sich schon zu seinen Lebzeiten so manche Namen zu, aber solange sich diese Kennlnis ans die sogenannte gute Gesellschast bc- jchranlie, lal sie dem Andenken GladstvncS keinen Abbruch. Der Lohn des Staatsmannes begnügte sich jedoch nicht damit, ans dem gewöhnlichen -Lege gegen den Ankläger seines BatcrS »vrmgehe». Er schrieb an den vornehmen Balh-Elnb, Wrlght sei ein Liigner und ein Feigling, und fehle durch sein Ansehen denen Ansschlnh ans dem Klub durch. Nun war cS an Wright, sich z» wehren. Der Prvzeh, den er seht gegen de» jungen blladslone fuhrt, wird der Ehre des toten Staatsmannes noch! abträglicher sein als jene Stelle ans seinem Buche. Wright bernft sich auf viele Zeugen der Bergangenheit Gladstoncs: es sind meistens jene Klatschgeschichten, die in den Salons mit maliliösem Lächeln kolportiert werde». Aber diese mehr oder minder vagen Erzählungen genügen, nm eme Neihc seltsamer Frauengestalte» anserstehen zu lassen, die in Gladstones Leben eine Nolle gespielt haben sollen. Da ist die Lil» Langtrn, die einst der Prinz von Wales, nachmals lsdiigrd VIl, entdeckt Halle, die blendend schöne Fra», die ihren jähen Aufstieg in der Londoner Gesellschast dieser königlichen Ausu'iäuinng verdankte. Da ist ferner Laura Bell, die die be rühmteste Kurtisane jener Zelt genannt wurde, die Freundin AapolevnS I», die goldblonde Schönheit mit den herrlichen klugen, die, wie viele Franc» ihres Berufes, in reiferen Jahren je'ir religiös wurde und in deren HanS der fromme Gladltone jeden Freitag sein Fasleiisrühstücl bekam. Noch eine andere Fra» taucht ans dem Salvngeslüsler ans, deren Name» Wright oor den Schranken des Gerichts nennt, Olga Nvivikvw, jene ge heimnisvolle Nnssin, die eines Tages in London erschien und alle verzen eroberte. Es hieb, daß sie eine Spionin des Zaren sei. die von der russischen Negierung nur deshalb nach England ^schickt worden sei, um den für Franenschönheit sv empsäng- lichen Gladstvne zu becinslnssen. In dem Buche des Premier ministers Lord Morle» wird die Nomikow als die russische Tome ermähnt, die damals groben Einfluß aus die englischen Politiker zu gewinnen begann. Ihre Mission soll ihr voll, kommen gelungen sein, denn man hört von Detektiven, die NSilite lang vor dem Hause der Nowilvw ans Gladslonc war men. der in jener Zeit von den irische» Patrioten bedroht wurde und sich daher ständig unter dem Schuhe von Detektive» bciiNid. Aber nicht nur die berühmt-berüchtigten Schönheiten einer vergangenen Zeit werden in diesem Prozcb lebendig, sondern anä, mehr oder minder dunkle Abcntenergeschichten. ES ist noch »weiielhast, ob cs Wright gelingen wird, seine» Wahrheits beweis zu fuhren, denn dieses Gespinst von Klatschgeschichten wird wohl kaum zu einem juristisch cinwandsreie» Wahrheits beweis genügen. Dennoch haben die Söhne des Verstorbenen dem Andenken ihres Baters keinen Dienst erwiesen, als sic Bügln einen Liigner und Feigling nannten, denn eines ist sicher: als nnantastbarcr und treuer Ehemann wird Gladstvne vns diesem Prozcb sicher nicht hcrvorgehen. Der Köller-Kansl, ein neuer Wun-er-oklor. Massenandrang im Hcimatsdorfe. — Wuuderdiagnose. — Was ein Wunderdoktor verdient. „Ans Wunderdoktor" kann nian nicht studieren: wenn man es wird, ist cs eine Gnade des Himmels. Den älteren Leinen ist iicher »och der Schäfer Ast im Gedächtnis, der, irgendwo in einer Heide ziemlich einsam lebend, durch Zufall seine Heil- begabniig entdeckte und in kürzester Zeit ein ungeheures Ver mögen schus. ohne dab die ausgcbrachtc Aerztcschast ganz Teiiischlaiids ihm irgendwie hätte wegen Kurpfuscherei an den Wagen fahren können. So ähnlich wird es auch bet dem neuesten Wunderdoktor zugegangen sein, der augenblicklich ganz Oesterreich in Auf regung verseht und seine Kreise, wenn nicht alles trügt, bald weil über das Land hinaus ziehen wird. Er ist ein gewöhnlicher Bauer und nngcheucr schwer zn erreichen. Von Graz aus isi cs mit der Eisenbahn säst noch eine Tagcslonr, und Eisenbahn kinm man das ei» wenig vorsintslntliche Gesährt kanin mehr nennen, das einen nach Stanz, einem kleinen steiermärkische» Bergslädlchcn, bringt. Hier angclangt, ist man aber keineswegs schon beim H ö l l c r - H a n S l, sondern man mub erst einen Köllen 'Berg hinanssteigcn, um sein Dörfchen zu erreichen. In diesem Dorschen wächst ei» himbecrroter anSgezeichnctcr Wein, und die Stimmung der Menschen ist deshalb vielleicht von vornherein schon angenehm und konziliant. Vor ungefähr einem halben Jahre kannte noch kein Mensch diese bescheidene Niederlassung: heute rollen Wagen und Automobile in langen Reiben hintereinander her. und wie zn einem berühmten Wall- salntsort sicht man die Kranke» in Scharen de» Berg hinauf- sleige». Ter Höllcr-HanSl selbst ist ein Man» in geschtcn Jahren, ein Steiermärker Bauer, der sich änbcrlich in nichts von seinen Landsleute» »nlerschcidet. Eine grobe einsachc Bauernstube inst einem riesige» Tisch darin empfängt den Besucher, nachdem er lanac Zeit hat warte» müsse». Am Tisch siht der HanSl und seine Sekretärin — wahrscheinlich seine Tochter, die sich dem Betrieb ansiervrdcntlich schnell angcpasit hat. Der Herr Wun derdoktor schanl de» Kranken überhaupt nicht an. sondern ver langt nur „das Flascht" — jene kleine sterilisierte Flasche, in die die Apotheker den zu nnlerinchenden Harn zn tun pflege». Tieie Flascbc schanl HanSl an nnd sagt, ohne irgendwie ans Gelehrsamkeit oder sachniännischen Ausdruck Wert zu legen, seine Meinung, lind cs ist verblüffend, mit welcher Treffsicher heit er seine Diagnose stellt. Hast im selben Atemzuge gibt er seine Verordnung — gewöhnlich empfiehlt er einen Kränter- sast. den er selbst im Keller bereitet, nnd einige TeeS, die in der Apotheke zn Stainz hergcstellt werden und deren Name» er der Sekretärin diktiert 'Nach Verabreichung dieses Nczcptes verschwindet er. nm ans dem Keller de» passenden Kräutersast lieraniznhvlen. Und während er fort ist. sprechen die Leute von all den Wundern, die er schon verrichtet hat. Da ist ein Schau spieler, dem er einen ekelhaften Ausschlag vvn den Händen, — ..Dresdner Unchrlchlen" — dessen kein Arzl Herr werden konnte, sofort weggebrachl hat. Da ist ein dicker Ungar, den Hansl ohne quälende vungerknren von seinem -tauche befreit hat: und schließlich erzählt eine Frau das Allermertwnrdigsle: Als sie mit der be mühten Blaiche eines kranken Bruders zum Hansl kam, hat der den Kvpi geschüttelt und erklärt, da sei nichts mehr zu machen, da sei schon der Brand drin und der Kranke schon tot. Und richtig, als sie nach Hause gekommen sei, habe sie den Bruder nicht mehr am Leben gesunden. Dem Nnhm sigusls entsprechen seine Einnahmen. Schon baut er dem ^ rt ans seine Kosten eine neue Kirche, die Apv- theke in Ltainz gehört ihm schon, und es wird nicht mehr lange dauern, dann wird er der reichste Mann in ganz Steiermark sein. In seinem Ort und in Slainz reiht sich schon ein Hotel Vermischtes. Unwetter im Kallegalt und Skagerak. In der Tonntagnacht hat im Kattegatt und Skagerak ein furchtbares Stnrmwetter getobt. Vor und in Stagen wurden grobe Zerstörungen angcrichtet. Mehrere Fischkutter sind noch nicht znrückgekehrt. Mil großer Mühe gelang es einem Neltnngsboot, die Mannschast eines dänische» Dreimasters zu bergen. Kur; nachdem die Manu scha st das Sch isi verlassen hatte, wurde es lvsgerissen und trieb gegen das Skagenriff. Gleichzeitig ivnrde ein Bergniigsdampscr von Frcderikshascn zu einem in 'Not befindlichcit Schiss gesandt. Auch über Nor wegen hat das Unwetter groben Schaden angerichtet. Ein Motorkutter scheiterte an der .Kühe, wobei ein Mann der Besatzung ertrank. In, norwegischen Hochgebirge herrschen Schnecsiürme. Die 'Nachtzüge konnten nur mit grober Ver spätnng ihr Ziel erreichen. Durch den Sturm in Schottland haben Im ganzen 20 Per sonen ihr Leben cingebübt. Die Zahl der Verlebten wird mit 800 angegeben. In London, wo der Sturm eben-falls wütete, zählte inan zwei Toie. Im Lande sind l-lo Telephon lellimgcn unterbrochen worden. Ein norwegischer Dampfer ln Seeno!. Der norwegische 4700 Donnen Dampfer „Siorvikcn", der sich ans dem Wege von Kopenhagen „ach 'Boston befindet, ist in einen heilige» Sinrm gerate», der sieben Tage andauerte. Der Kamps mit de», hohe» Seegang war derart grob, das, das Steuer unbrauchbar wurde. Das Schiss befindet sich 800 Meilen westlich vvn O.nccnsivwn in schwerbeschädigtem Zustande. Prinz Oliv von Ungarn an Lungenenlzundung erkrank! Bei de» Budapester Lcgitimistcn ist eine Meldung eingc- trvsscn, dasi Prinz Otto, der znlünsligc legitime König vvn Ungarn, schwer erkrankt ist. Zu der starken Grippe, an der er vor einigen Tage» erkrankte, ist gestern eine Lungenent zündung hinzugekomnien. 'Auch die Mutter des Prinzen Otto, Exkaiserin Zita, sowie alle seine Geschwister, haben sich vvn dem Prinzen angestecki, und müssen wegen starker Grippe das Bett hüten. Grofrer Schloschrand in Pommern. Ans Greifswald wird gemeldet: I» der Nacht z»m Sonn abend brach in dem de», «grasen Vehr gehörigen Schloß Bnndelin bei Güizkow ein Grobsener aus. Die Bewohner des Schlosses konnte» bis ans den Hauslehrer, der den Tod In den Flammcn iand, gerettet werden. Das gesamte wertvolle Mobiliar ist restlos verbrannt. Von den wcrwoilcn Knnstschätzcn sowie der Bibliothek des Schlosses konnte nur sehr wenig gcrctlct werden. Schisfszusammenslos, an der amerikanischen OslkiMe. Im dichten Nebel, der gegenwärtig an der ganzen Oslsce- kliste Nordamerikas herrscht, rammte der 000«t-Tvnnen-Fracht- dampfer „Anaconda" am Sonnabciidabend »»weit der Nan- tucket Insel den Wliile Star-Dampfer „Eeltic", der sich ans der Fahrt vvn Nennork nach Boston befand. Die „Ecllic" wurde über der Wasserlinie erheblich beschädigt. Ein großes Unglück ivnrde nur durch die Geistesgegenwart des Kapitäns der „Anaconda" verhindert, der im lehrten Augenblick bei drehte. Der Znsainnvenstos, löste eine große Panik unter de» 27,0 Passagieren der „Eeltic" ans. vvn denen jedoch nie mand nerleht wurde, -leide Schisse konnten ihre Fahrt mit herabgesetzter Geschwindigkeit sortsetzen. Die „Eeltic" mußte »ach ihrer Ankunft i» Boston sofort in Dock gehe». * Die Ausgabe neuer Briefmarken im Jahre <826. Im Jahre lO.'li haben die verschiedenen Länder der Well l lll neue Briefmarken ansgegeben. Im Jahre l92l erschienen 1802 neue Briefmarken, in, Jahre l022 waren es 2304, im Jahre l>>28 waren es lo:>3. dann 1024: 1780: l02."> waren cS 1880, mithin in sechs Jahren nicht weniger wie ll ll8. Von 1444 neuen 'Bricsinarken des Jahres 1020 entfallen aus euro päische Länder ö7t>, ans Asien li>3, ans Afrika >05, aus Amerika <02 nnd aus Australien 5>0, Drei Monate Hestnngshaft für eine Mcnsnr. Das Große Schöffengericht zu Detmold vernrtcillc einen Stndente» vom Technikum Lemgo wegen Teilnahme an einer Lchlägcr- mensnr zn drei Monaten Heslnngshast. ** Vom Bräutigam versehentlich erschossen. Ans tragische Weise kam in Limburg ein junges Mädchen ans Niederwalluf bei Wiesbaden Z» Tode. Das Mädchen war bei ihren zukünf tigen Schwiegereltern znw Besuche cingctrvsscn. I» den Abcndstnndcn wollte ihr -'Ojähriger Bräutigam, der ebenfalls Nr. 52 Seile 17 neben das andere, nnd die ganze Gegend lebt vvn ihrem Wnnderdvklvr. Und das beste ist: Kein Knrpsnschergesetz kann ihm irgend etwas anhaben. Viele halten Um für einen Hell seher, und manche glauben, daß die zweifellos einmal florie rende milielalierliche Kunst des Wasserbeschanens in ihm wie der lebendig geworden ist. Unbestreitbar ist, daß er gewisse gesühlSniäßige Erkenninisse vom menschlichen Ltvssivcchsel be sitz! und ihnen entsprechend seine glänzend anschlagenden Diäl- 'vvrschrislen gibt. Die Hauptiache aber: Man glaubt an ihn. Und dieser Glaube — darüber sind sich unsere Pjnchvlvgen nun so allmäh lich einig geworden — ist einer der wichtigsten Hcilsaktoren, die die Medizin kennt. Wo er ist, hat der Arzt halbe Arbeit und der Wunderdoktor gar keine. bet seinen Eltern zu Besuch weilte, seiner Braut einen ge ladenen Ncvolvcr zeigen. Die Schußwaffe entlud sich und die Kugel drang der Braut ins Herz, so daß sic sofort verschied. Der junge Mann stellte sich der Polizei nnd wurde scstgc- no Minen. ** 7088 Grippekranke in Kopenhagen. Wie die Kvpen- hagener Presse milleilt, ist die Grippe-Epidemie noch immer im Zunelimen begriffe». I» den letzten zwei Tagen hat sich infolge Verschlechterung der Wetterlage die Zahl der Er krankungen um 2ö Prozent täglich erhöht. Im ganzen liegen jetzt in Kopenhagen etwa 7000 Kranke an Grippe darnieder. Ein großer Teil der Kranken ist hospitalisiert worden. ** Vermißte Fischerboote. In Molde t'Nvrmcgens traf die 'Nachricht ei», daß in Löndmör zwei Htscherboote mit znsa m m en <4 Mann Besatzung vermißt wer- den. Sic waren am Lvnnabcnd morgen zum Heringssanq ausgcsahrcn, »nd wurden vom Orkan, der an der norwegi schen Küsie raste, überrascht. Man befurchtet, daß die Boote untergcgangen sind. ** Kehraus mit den Jreudeuhiiusern i« Budapest. Auch in Budapest sind die J-rcndenhäuscr von demselben Schicksal betroffen worden, wie in den letzten Jahren in fast allen europäischen Städten. Am Tvnnerstag erschien eine Ver ordnung des Jiiiieiimiiiistcrs, die die Unterhaltung von össeiitlichcn Häuser» verbietet und deren Schließung verfügt. »» Paris—Brüssel in V8 Minuten. Nach einer Blälter- mebdnng hat ein Verkehrsflugzeug am Sonnabend die 27', Kilometer lange Strecke Paris—Brüssel in 1 Stunde 3 Minute» znrückgelegt. ** Juwelendicbstahl bei einem Maharadscha. „Daily Ex preß" meldet aus Kalkutta, daß Juwelen tm Werte von mehr als 80 000 Psnnd Sterling ans dem Palast des Maharadscha 'Bharaivur gestohlen worden sind. Einige der Juwelen wur den vvn Geheimpolizisten aus Kalkutta entdeckt. Zwei Mä-nner wurden im Zusammenhang mit dem Diebstahl verhaftet. * Teure Jreundsclmst. -ivkanntlich munde am 8. Januar eine drahtlose Tcleplionlinie zwischen London und Neuyvrk eröffnet: am selbe» Tage wurden 10 Gespräche zwischen den beiden Städten gewechselt. Die Verbindung war gut. mit Uiitccrbrcchuiigcn vvn einigen Sekunden. Eine amerikanische Dame ries eine Hrenndtn in London a», nnd cs entnnckeltc sich ein Gespräch, das 28 Minuten dauert« und nur abgebrochen werden mußte, weil ein anderer die „Linie" zu benutzen wünschte. Die Unterhaltung zwiicizen den bcsiden Freundinnen kostete 700 Dollar, gleich 2040 Mark. ** Entgleisung des Sibirien - ExprcstzugeS. Zwischen Ehabaromsk und Wladiwostok verunglückte am Donncrstaa der „Sibirien-Expreß" in der Nähe -er Stativ» Wik in. Die Lokomotive und drei Wagen entgleisten und stürzten von einer hohen Böschung ab. Drei Personen sind gelotet und sieben schwer verletzt. Mehrere andere erlitten leichtere Verletzungen. Pelerpiperismus . . . Wie, Sie wissen ncuh nicht, was PetcrpiperlSmnS ist? Das ist lläglich. Da orientieren Sie sich, bitte, schnell. Um cs mit einem Wort zu sagen: Petcrpiperismus ist — da das Krcnzwvrirätiel das sich vvn Amerika aus wie eine Seuche über die ganze Welt verbreitet hat, nun langsam an- sängt, langweilig und unaktuell zu werden — des erfinde rischen Amerika neuestes Ge'chcnk an das alternde Europa, die nencstc Modetorheit, eine Art Gcistcsgrippc. der Elou der Saison, eben — Petcrpiperismus. Sic habe» meine Erklärung, „mit einem Wort" gesagt, nicht verstanden? Versuchen wirs aus eine andere Weise. Schließlich ist ja das Wort „Pelerpiperismus" ein Fremd wort. und ivarnm solle» wir uns mit einem so rätselhaften Vokabellicr lsernnischlagen, wenn wir cs gut deutsch benenne» können. Eine große Berliner Zeitung hat dieses neue Scutschc Wort bereits gesunden. Sie nennt es „Ming-Mang". Und nun versuchen wir, uns über „Ming-Mang" zn ver ständigen. Falls Sie Nicbard Wagiver llcbcn sollten, dürsten Sie svsvrt im klaren sein. Denn wie nach Ven Akiba alles schvn dageivcscn ist, sv war auch Richard Wagner — nicht einmal der erste, der Ming-Mang kannte. Denn vor ihm hatten bereits die alten Germanen sv gedichtet. Die nannten cs allerdings nicht Pelerpiperismus, sondern Stabreim. Uss! das wäre gesclmsst. lind nun ein 'Beispiel. Schon in der Schule haben wird gelernt: „Wir Weiber woll i, Wäsche waschen, wenn wir wüßten, wo warmes Wasser mär ". Also: Es müssen Sätze gebildet iverde» die mindestens si.chs, höcl)° stens zwölf Wörter mit dem gleichen Anfangsbuchstaben ent halten. Die neue Seuche grassiert schon sehr bedenklich. Ihre Opfer sind zahlreicher als die der Grippe. Außerdem ist sie gefährlicher als diese, weil cs kein Heilmittel dagegen gibt. Ganz Berlin spricht nur »och peterpipcrisiisch: „Bille, 'Billett bis 'Bahnhof 'Borst'." Wie lange wird es danern, dann fragt man auch im entlegensten Winkel des deutschen Reiches: „Will wohl wieder Winter werde», was?" .Harry Tiedtke und Grete Vlosheim heiraten. Dte Jahrt ins Glück. Dir beliebt» populär» l^ilrnschau- spt»<rr.HarryTl«dtt»,In d»r deutsrhru Jtlur-'Welt der zweit» 'Valentino geuauot, lirA stch von Liälhr Dorsch scheiden nnd heiratet nun die hochbegabt» Schauspielerin Nrrte tMoohrirn. Sreue au« dem Aasa- Filrn .Faschingozaubrr", in dem beide al».Hauptdarsteller Mitwirken.