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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.02.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270201015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927020101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927020101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-01
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.02.1927
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Nr. S2 Seite 2 — .Dresdner Nachrichten" — Dienstag. 1. Jebrnar 1827 nnd nicht- in Deutichland an Wehr und Sassen zurückgrlasien zu h-ibe». „iS nms dem >00lt00-Man».He»r als armselige Au», rüsiuug zugestanden worden ist. Niemals im Wandel der Welt geschichte l>at ein S<oll eine io starke Demütigung wie dies« sicbensäbrige Tätigkeit der Interalliierten Milliär-Uonirvll. Kvmmi'sivn im friedlichen Land mit solcher Staudhastigke.t er- tragen niemals so schwere Opfer gebracht, um wieder Herr im eigenen Hause zu werde». Dar»,» koll nicht Jubel und Begeisterung — solche sind „ich, am Platz —. aber freudig, Genugtuung über das endlich Erreichte und ernste» Besinnen aus dao „och zu leisten»« da» Kennzeichen dieses denkwürdige« Tages sein. Die KurSrichtuug der deutschen Politik muh nach Sr. reichung dieses .iivtichenzicleS unverrückbar auf das grvtze Problem der R b e i n l a n d r ä u mung als de» Endzweck »er BesreiungSpolltik gerichtet sein und aut die Durchführung der a l l g e m e i >I e I, A b r a st u n g als Folge der nun vollendeten deiiilche» Eiilwassnung. Beide Forderungen sind begründet tm Veriaillei Bcrtraa. denen Heiligkeit und Unverletzlichkeit gerade von sranzösi'cixr «eite immer mit Nachdruck betont ^ wird. Während aber das 'siel der Abrüstung nur tm Hause lananrieriger internationaler Kvnierenzeii verfolgt werde» kann, deren nächste noch in weiter Ferne liegt, is» das Räu- »ittngsprvöiem ieit Tlioirn und t^ens schon im Fl„ß. wenn auch lehr langsam und stockend, besonders nach der letzten «chiven. tung. die ittiiand unter dem Druck der Chauvinisten — schon lange v o r der Neubildung der deutschen Negierung — gemacht bat. Ter ans Artikel 131 deS Beriailler Beitrages gestützte Nechlsstandvnnkl der deutsche» Negierung, das; nach der Fest stellung der deutschen Ennmiiinung. wie sie durch die Zurück- ztcviing der Interalliierten Militär-Kvittroll-Kommission zum Ausdruck kommt, der Fall der bediiigunasivieu vorzeitigen Räumung gegeben -ei, ivird von irarizosi'cher Leite, wie ge wöhnlich mit LtilUchiveigen übergangen. Das kann freilich kein Grund lein ihn auszugcben und ihn nicht immer wieder ins Dreiien zu führen: aber unsere Wehrlosigkeit, eben!» wie der lognchc Zivang der Lvcarno-Politik, lassen unS keine andere Wabl. als durch Berhandlungcn das .siel aus Umwegen- an.zuiireben. t So undurchsichtig die Hage in Paris auch augenblicklich in. j io ivrichi doch die Wahricheiiilichkeit dafür, daß Frankreich da-I Nheiiiland verfaulen will, natürlich zu teueren. Preis. Die! Bedingungen, in Thoirv finanzieller, in Genf militärischer Ar», sollen letzt addiert und offenbar noch mit allerlei poli tischen KordcumO«« erschwert werd«». Ein« besondere Roll«, die mit der skontrollkrag« eng »>»fa«n>ne«hä»gt. wirb dabei nach dem Willen Frankreichs die mikUärtsche ttrberwachung in der entmilitarisierten Zone «ach der Räumung spiele». Briand mbchte nach wie vor die in Genf von der TageSord» nnng abgeietzten ständigen Kontrollorgane eingesetzt sehen. Dt» deutsche Ablehnnng einer solchen Neuauflage brr MilitärkonlroU« M und bleibt allgemein. Da auch der Frlr. denävertrag keine Handhabe basür bietet, kvunen trgendivelche Maßnahmen btelrr Art nur mit deiitscher Anerkennung ge- troffen werden. Ob und wie die verustrklichung solcher Pläne jemals erlogen werden kann, wird in hohem Mab« vv» dem Verlaus der allgemeinen deutschen Verständigung abhänae». Auf keinen Kall können aber diese Kragen einer späteren Zeit dir letzt verwirklichle deutsche Grundfvrderung abichwächen: dab mit dem 3l Jaiinar die Milttärkonirolle unwlderruflicy ausgchSrt Hai und daß daS mii dem heutigen Tage in Kraft ge- treienc Nechl der Bölkerbundskonirvlle durch Investigationen nur dann wirksam werden darf, lvenn aus Grund ganz de. stininttrr Tatsachen nach Behandlung -er Krage tm Völker. bundSrat dessen Mehrheit eine solche Kontrolle für notwendig erachten sollte. Hierin liegt für Deutschland »nd auch für Europa die poli tische Bedeutung des 31. Januar. Die Kabinette der Alltic» tcn haben die Möglichkeit aus dem Anfang, der mit dem Ende dkr Milttärkonirolle gegeben ist, zum Wöhle oder zum Schaden Europas den Gebrauch zn machen, den tie für richtig halten. Dcntichlaird 'einerseits ist an diesem Meilenstein bereit, den Weg. der von Locarno hcrgesührt hat, geradlinig fortzussetzeu, wenn au seinem Ende die Freiheit und Gleichberech tigung des deutschen Volkes winken. Tollte aber die gemein- schattlichc weitere Wanderung aus dieser 'Bahn von Paris g„s verhindert werden weil die damit verbundenen Auswirkungen ausbleibeu. ko würde Deutschland und seine Negierung dafür nicht die Schuld ircssen. Ein solcher Gang der Dinge würde aber Dem'chland vor eine neue Lage stellen, die auch neu» Entschlüsse notwendig machen würde. Mir dürfen zu dei fetzt gebildeten, von einer Mehrheit deS Volkes und der Pa», teicn getragenen Neichsrcgieruiig. das Vertrauen haben, dasz sie alle diese Möglichkeiten, die Opfer, die Deutschland für keine Freiheit bringen kann, und auch die Grenzen seiner O-pfcr- sähigkcit, wohl ins Auge gcsaßt hat. Die Presse zum Thüringer Wahlergebnis. Schwierige Regierungsbildung. Berlin, 31 Jan. Die „Deutsche Tageszeitung" ncnui cs löiicki leugnen zu woUcn. daß die LrSiuiiigsparleien eine starke Schwächung ihres Einflusses gegenüber der Linken erlitten haben, dag aus dicke Wciic das vor drei Jahren so crfolgverhciücnd begonnene Werk der ktaaiüchcn Aufbauarbeit auis ichweriic geiahrdel ist. Die Schuld an dieser allgemeinen Verschlechterung der Lage irügcn einzig und allein die itaaiS. bürgerlichen Kreide. — Die ..Tägliche Ru » dscha u" drück! Sie Besürchtilng aus. dag der neue Thüringische Landing ähnliche Schwierigkeiten haben werde, eine rragsäbigc Mehr heit sür die Negierung zu siiiden. wie der neue Sächsi'che Landtag. Die „Germania" schreibt: Man hatte verschiedent lich geglaubt, die Thüringer Wahlen als Maßstal' für die Beurteilung der Reichspolttik. vor allem auch sür die Auf nahme der neuen NcichSregicriing betrachten zn können. Ken» natürlich die Reichspolirik hie und da hcrangezogen wurde, io lag das Hauptgewicht doch au» der Laudespolitik oder vielmehr a»i der Betonung wirtsclaastlicher Verhältnisse. — Dos „B- Tüberschrcibt seine» Artikel über das Ergebnis der Thüringer Wahlen mii den Korten: Quittung kür drei Jahre Rechtsblvck. — Der „Vorwärts" schlicht seine Betrachtung mit den Sätzen: Der QrdnnngSblock hat mehr als ein Drittel seiner Stimme» verloren. Wenn er trotzdem i» Thüringen cinsttvetlen am Ruder bleibe» sollte, so würde die kommunistische Partei restlos die Verantivortung zu tragen haben. Körsing für Marx. Berlin, öl. Januar. Aus einer Gaukonserenz sprach am Sonntag in Kreiensen der BulideSvvrsitzende des Reichs banners Schioarz-Rot-Gold Qbervrasident Hörst ng auch über die Stellung des Bundes zu der neuen Regierung. Er sagte dabet u. a.: Wir stehe» voll M i s- t r a u e n dieser Re gierung gegenüber, denn die zwei Republikaner Reichs kanzler Marx und Reichsiiuanznttnister Köhler stehen im Kabinett t» -chier hossnnngslvser Minderheit. Wir be dauern, daß unsere Kameraden Tr. Marr und Köhler ge zwungen wurden, den Wea in diese Regierung zu gehen. Wir sind aber überzeugt, dah sie ihrer Partei die Opfer brachten, weil sie bufften, Schlimmeres zu ver - h ü t e n. Wer heute fordert, dah die Kameraden Marr «nd Köhler ansaeschlosien werden, muh damit rechnen, dah morgen verlangt wird, die Kameraden ansznichliehen. die in Länderregieruagen oder Stadtverwaltungen verurteilt sind, mit Kommunisten zuiamme».z»arbeiten. Der neue Finanzminifter über seine Ziele. Sine Abschicdörede in Karlsruhe. Karlsruhe, 31. Ja». Dr. Köhler verabschiedete sich heute im Staatsministerium von den Vertretern der Presse und hielt dabei eine Ansprache, in der er ». a. anSsührte: * Feststehend ans dem Boden der repiiblikanisch-demokrali- schen StaalSanssassung. ivie er in der Berfaiinng von Weimar gegeben ist. werde ich die wirrschastSpolttischen »nd sozialen Grundsätze, die mir i» meiner Amtsführung im Lande Baden maßgebend waren, auch im Reiche zu verwirklichen suchen. Das arme n o l l c i d c » d e Volk i» allen Schichten soll in dem ReichSfinaiizmiiiistcr Köhler auch in Berlin seinen Kürsprecher haben. Was ich Ihnen in diesen siebe» Jahren war und waS ich bin, das izzerde ich auch bleibe», und niemand hat ein Recht, bis znm ErwciS deS Gegenteils a» dieser meiner aiisrichttgen Gesinnung zn zweitel». Ich habe im Lande Baden keine fis kalische Kinan,Politik getrieben, sondern sic in den Rahmen unterer Gesamtwirischaf», unserer sozialen nnd kulturellen Ent wicklung gestellt. Dao wird anch in Znknnst nicht anders fein. Dr. Köhler hat sich heute abend »ach Berlin begeben, um morgen früh sein Amt zu übernehmen. <W. T. BI Dr. Külz' Abschied vom Aeichsinnen- miniHerium. Berlin, 31. Jan. Der ReichSmiiiistcr Dr. Külz verab schiedete sich heule mittag vv» de» Beamten und Angestellten des ReichsministerinmS des Innern mit warmen Worten des Dankes sür die verständnisvolle Pflichttreue und Zusammen arbeit nnd mit dem Wunsche, dah es dem Amte beschieden sein möge, daS in ihm vorhandene hohe Mah von praktischer Er fahrung, von Sachkunde und Pslichtersülinng frei von allen Hemmungc» und Storungen des fortgesetzten Wechsels in der Leitung und frei von allen einseitigen Bindungen in starker Zusammenfassung und Geschlossenheit den grohc» Aufgaben unseres Staats- und Volkslebens dienstbar zu machen. Staats sekretär Dr. Zwciacrt erwiderte namens der Vcamtcnschast in einer iängcren Ansprache Er wies hierbei insbesondere aus das vertrauensvolle Verhältnis hin. das den Minister mit sämtlichen Beamte» deS Ministeriums verbunden habe, nnd gab dem Wunsche der Veamtenschasi auch sür die fernere segens reiche amtliche und politische Wirksamkeit des Ministers herz lichen Ausdruck. Nansens Dank an den Relchsinnenminitter. Berlin, 31. Jan. Professor Fritjof Nansen dankt in einem Schreiben an bei: RcichSmiuister des Innern als Präsident der Internationalen S t u d i e » g c s e l l i ch a f t zur Erforschung der Arktis mit de», Luftschiff der deutschen Regierung, sowie der preußischen Regierung sür die grohzügige Unterstützung der Arbeiten und sür die der Gesellschaft im November erwiesene herzliche Gastfreundschaft. Daß die Veranstaltung in der Welt so große Beachtung fin den konnte, sei nicht zuletzt die Folge der wertvollen propa gandistischen und materiellen Unterstützung seitens der deut schen und preußische» Stellen. Der bisherige RcichSminister des Innern Dr. Külz Hot Fritjof Nansen geantwortet, cö werde sür Deutschland auch in der Znkunst immer eine besondere Genugtuung sei», wenn cö die völkerverbindende geistige Zusammenarbeit der Gesell schaft mit alle» ihm zu Gebote stehenden Mitteln werde för dern können. sW. T. BI Brüssel, 31. Jan. Das deulsch-belgische Greiizvcrkchrs- abkommen und daS deutsch-belgische LuflsahrtSabkommen sind heute abend vv» der belgische» Regierung ratifiziert worden. Adschie-sau-ien- -es tschechischen Vesan-I« bei Sindenburg. Prag. öl. Januar. Der bisherige tlchecho - sloivakilch« Gesandt« tn Berlin. Prot. Dr. Eamille Krott«, kühri« bet der Ueberreichung leine» Abber»su»»g»lchr«Ibe»« an den Reichspräsidenten v. Hlndenburg tn tschechischer Sprache unter anderem anS: „Da ich Berlin verlast«, kann ich mit besonderer Lebhaftigkeit an die historischen Augenblicke -urtickdenken. da bl« Verträge von Locarno abgcichlvilc» ivnrden. Da-durch ist der grob- Umschwung tm Verhältnis Deutschlands zum übrige» Europa genügend »um Ausdruck gebracht worden. Auch das Verhältnis unseres Staates zu Deutschland bat sich während dieser zwei Jahre kehr güniiig entwickelt. TS hat keine ernsten Konflikte gegeben, und kleine Mihpersländntste. zwilchen Nachbarn gewohnt. Nnd glatt und frcuiidschastltch beigelegt worden. Ich bitte, die Versicherung cnlgegenzunrhmen. dah ich an meinem neuen WtrknngSorl nicht abiastcn werde, für die Erhaltuna und Stärkung des guten Verhältnisses unserer beiden Staaten tätta zu sein.' Reichspräsident v. Htndenburg führt« tn ielncr Er widerung auS: „Mit Bedauern sehen wir Sie von Ihrem Posten scheiden, auf dem Sie zu allen deutschen Stelle» ver trauensvolle und srriiiidschastlichc Beziehungen gepflegt haben. Immer deutlicher werden sich die Völker Europas dessen bewußt, daß mit Wegfall unbegründeten Mißtrauens gegen, einander und mit der Beseitigung aller unnötigen Schranken des Handels und des Verkehr» den Interessen der europäischen und damit den Interessen der eigene» VolkS- gc»iein>sci>as< am besten gedient ist. Julius Darmals Unternehmungen. Chromo un- Amexima. 'Klan er Trablbcr'ch» der .Tredl-nei Nachricht« n".f Berlin. 3i. Januar. In der heutigen Verhandlung des Barmat-ProzcsseS weist Qbcrsckretär Botz alS Zeuge daraus hin, daß die Krediktontrollen schon im Mai lst24 begonnen haben. Dabei wurden die Kurie für die nnnotiertcn Werte, be sonders auch sür die Aktienpakete, nanrentlich anSgcsührt, soweit sie damals bekannt waren Die Krcditkvntrollen wurden für iamilichc Kredite gemacht. RegierungSrat Sclckmann soll nun darüber anSiagen. wo sich die Urkunden befinden, die das Ge richt unbedingt nötig habe Der Vorsitzende stellte unter Bei hilfe des Zeugen fest, daß tue Chromo seinerzeit mit ">0lM M. uiS Handelsregister eingetragen worden ist. Nach einer vcr- mögcnSübersicht vom 3l. Dezember U»2i ergibt sich rin Verlust von 8<1 MC GM Am Ist. Januar IV23 hat Julius Barmat die Ehromo für tz-'M Millionen Papiermark gekauft, das waren, wie Barmar behauptet, etwa SWütztz Gulden. Auf die Krage des Vorsitzenden nach der Amexima Amster- »am gibt Julias Barmat nach längerem Zögern schließlich an, er habe sie an einen Schwager übertragen. Zeuge Direktor Linke scn„ früher Direktor, setzt Liguidalor der Ehromo-A.-G., erklärt, die Zusammenarbeit der Chromo mit der Amexima habe sich nicht «IS geschäftSsördernd erwiesen. Barmat sagte die Hergabe von Mitteln zu. Im ganzen sind ihm etwa 25V11M Mark hineingegeben worden. Mit Zinken waren eS zusammen etwa 3201»« Mark. Der Zeuge weist die Behauptung scharf , zurück, er habe den Betrieb iabotiert und getagt, er kümmere sich nicht um die Anweisungen. L»S Berlin Hab« Varmat i« Mal isro Direktor Balle« zur Leitung der Fabrik aeschickt. der aar keiur Sachkenntnis belaß und nur vcrlustrriche Arbeite« I der Fabrik verursach» habe. Die Chromo habe mit der Staats- bank direkt nie etwas zu tun gehabt. Davon, dah die Chromo von der Seehaiidlung 150MO Mark bekommen habe, ist dem Zeugen nichts bekannt. Als er das Blankoakzept weggegeben habe, habe er nie angenommen, dah cS über den Wert der Schuld der Chromo hinaus in Anspruch genommen werden würde. Zeuge Fritz Linke i«»-. früher Betriebsleiter der Chromo, Altcnburg. icbätzt de» ungefähren Wert der Chromosabrik aus etwa 5MVM Mark. Er habe niemals von einem Wert von lv Millionen gesprochen. Der Borsitzende hält dem Zeuge» vor, dah er in Gegenwart anderer Zeugen den Wert aus zehn Millionen angegeben habe. Der Zeuge hält die» für unmöglich. Angekl. JnlinS Barma« betont, er hätte den Zeugen besonders gefragt, wie hoch er die Chromo schätze. Darauf habe Herr Linke den Wert aus 10 Millionen angegeben. Angekl. KlenSkc. der bel jener Unterredung mit Varmat zugegen war, behauptete, der Zeug« habe auch einem Herrn Blum gegenüber diese Bewertung angegeben. Linke hätte Barmat dabei gratuliert -» dem Ankauf der Chromo. Zenge Linke snn. kann sich daran nicht erinnern. Zeuge LanbtagSabgeordneter Heitmann bemerkt, er sei sehr oft bei Herrn Barmat im Hotel Bristol gewesen. ES sei auch möglich, dah cS tm Jahre 1M3 mar. Ich glaube, so führt der Zeuge Hctlmaun weiter auS. dah ich dem AufslchtSrat eine Zeitkana angehört habe. Ter Zeuge Balle« hat sich über den Wert der Fabrik „n f e G « danken aemacht'. Er hat sehr bald Barmat den Rat gegeben, die Chromo abzustohcn, iveil sie nicht tn den Konzern hinelnpohte. Hieraus wird die Verhandlung auf DtenStag vertagt. Neue Verletzung -es Memek-Slaluls Memel, 3l. Jan. Nach einer Bekanntmachung der WM. kreiskommi sivn des McmelgcbtcteS sind alle tm Mcmelgebict wohneiedeu litauischen Staatsangehörige», ohne Rücksicht Saran», wie lange sie tm Memelgebiei wohnen, wahlberechtigt. aDs bedeutet, dah, entgeae» de» BMlmmunaen des Memel. statmtS, die für die Ausübung deS Wahlrechtes das memcl- ländische Bürgerrecht vorausietzten. alle aus Liianen zu« gezogenen Privatpersonen, Beamten und auch Militär- Personen bei der bevorstehenden L-andtagswahl wählen dürfen. Prolelr-emonskratton der Wiener «SoAtotttten. vcläftignng bcS griechischen Gesandte« Wie». 8t. Jan. Eine sür heute nachmittag von den Sozias, demokratcn ciiibernseiic Bolköoersammlung, die einen Protest gegen die Angriffe auf die Steuerpolitik des SladlratS vreit- ! ner gelten sollte, gestaltete sich infolge der Vorgänge in !Lchattcndors iBurgcnlandf, wo eS. wie berichtet, zu Zu sammenstöße» zwischen Sozialisten und christlichsvziaicn Kront- j kämpfern gekommen war, zu einer großen Kundgebung sür ^ daö Vurgenland. Die Sozialisten, die zum Teil bereits vor- mittags oie Arbeit eingestellt hatten, zogen in langer Kolonne ! »ach dem Rathause, wo sic die Vvlkshalle nnd den weilen Vor. platz zu Zchiltausenben füllten. Bürgermeister Seitz erklärte in seiner Ansprache u. a.: Die Arbeiterschaft des Burgenlaiidc» sei mit brutaler Gewalt herausgcsordcrt worden. Dieses un geheure verbreche», erklärte Seitz unter stürmischen Zurulen, muß seine Sühne finden. Nationalrat Löckel teilte dann mit, daß am Tage der Beisetzung der Opser die Arbeit in allen Wiener Betrieben Iü Minute» ruhen werde. Nach der heutigen Arbeiierdcmonstration wollte eine Gruppe Arbeiter aus dem Rückmarsch vor der italieni sche» Gesandtschaft demonstrieren, wurde ledoch von der Polizei daran gehindert. Eine andere Arbeitergruppe hielt rin Antomobil deS griechischen Gesandten an, in dem sich der griechische Geschäftsträger in Gesellschaft einer Dame befand. Die Arbeiter verlangten, daß ihnen das Auto mobil für die Verfolgung eines angeblichen Ruhestörers zur Verfügung gestellt werde. Der Diplomat wciaerte sich jedoch, dem Verlangen nachzukommen, woraus die Arbeiter mit Psiit- rufen abzogen. tW. T. B.f Chinesische Prole tnoie an England. England verstößt gegen bie Bölkerbnndssatznvg. London, 31. Jan. Die Pekinger Regierung legt tn einer Protestnote an England die schärfste Verwahrung gegen die Entsendung van Truppen, Schlachtlchisscn. Tanks und Flugzeugen nach Schanghai ein. Die Note be tont. baß England damit den Artikel 1» deS Völkerbunds- Paktes «nd den Washingtoner Vertrag «o« 1822 »erlctzt hab^ In englischen politischen Kreisen, tn denen mit der Annahme der neuen britischen Vorschläge seitens Pekings und Kantons bereit» gerechnet werde, befürchtet man setzt eine erneute Verschleppung der chinesisch-britischen Verhandlungen. Angriss -er Generale auf Kanton? London, 31. Jan. Reuter meldet a»S Peking: Die letztes Maßnahmen der nördlichen Heerführer deuien aus eine baldige größere Offensive, die Hanka» znm Ziel hat. hi«. Große inandschiirische Streitkrästc bewegen sich von Tschilt nach Honan, wo sic von Marschall Wupetsu ausgenommen wer- den. der sich bisher ihrem Einmarsch tn sein Gebiet wtdcrletzt hat. Wnpeisu hat eine Botschaft an Marschall Tschangtiolm gerichtet, in der er erklärt, dah er die Zuchtlosigkeit in leinen Reihen unterdrückt habe und letzt b e r e t t i e i. H a n k a n an« z»g reisen. Tschangtsolin hat als Antwort Tichang. Hiueliang nach Tschangkchau gesandt, um mit Marschall Wnpeisu zusammenznivirken. Freches Ke!-enstückchen chinesischer Pirolen. Hongkong, 81. Janirar. Chinesische Piraten, die am 27. Januar als Passagiere des Dampfers „Seairghee" fuhren, griffen plötzlich die Schiffsmannschaft an und trieben sie unter vovgehaltcncn Revolvern in den Salon. Daraus durch suchten sie systematisch die Sabinen der Offiziere und Passa giere und raubten Waffen uttd Munition. AlSdann zwangen sie einen der Offiziere, das Schiss nach einem Schlupfwinkel der Piraten zu steuern. Sie nahmen fünf chinesische Passa- giere erster Klasi« als Geiseln mit und flohen mit der Beute, unter der sich Geld und Juwelen tm Werte von schätzungsweise 40000 Dollar befanden. Tarifküa-igung durch -en Ruhr- Hechenverba«-. Essen. 81. Jan. Der Zechenverband hat den Bcrgarbeiter- vcrbänden folgendes Schreiben übermittelt: Wir kündigen hiermit den zurzeit geltenden Tarifvertrag sür bae rheinisch-westfälische Kohlenrevier vom lti. bi- 27. Mai El, verbindlich erklärt am 20. Mai 1824, und tn Verbindung dann! die Vereinbarung, betr. Zahlung von soziale» Löhnen tn Krankheitsfällen vom 12. Juni 1822 zum 81. März d. I. >"»>> rarlfküa-tgung auch »n der Saar-Industrie Saarbrücken, 81. Jan. Die lm Arbeitgeberverband der Saarin du st ri« »usammenaefchlossenrn Arbeitgebergruppcn haben den Arbeiter- und Angestellten-Organisatione» mit- gctcilt, bah sie die Lohn, und Gehaltstarife znm 1. März kündigen. Begründet wird die Kündigung mit der weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der Saar industrie in den letzten drei Monaten. Infolgedessen werde die Senkung aller preiSbilbcnden Faktoren zur Notwendigkcü. FlrlmiualpattztNlaae« tu Berlin. v«rki«. 81. Jan. Nach dem Vorgänge anderer Länder Hot jetzt auch die Berliner Kriminalpolizei sechs Damen, die berett» in der Fürsorge und auf verwandten Gebieten tätig waren, nach einem mehrmonatigen AuSbildungskursu» in deu Dienst gestellt. iS. T. VJ
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