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Mittwoch. 1. Dezember 1V2S — »Dresdner Nachrichten" — Nr. 5S3 Zette 23 Slrrilwan-eruna i« Dezember. Eine Sternwaildernng tm Dvzember kann gewiß nicht vor- übergrhen an einer Hlmmelserscheinung. dt« mit dem bevor stehende» Wethna»t»s«fte in uralter und enger Beztohung steht, an dem »trrn der Wessen. Wohl tu eines jeden Kindheit hat er in einer der vielen malerische» Darstellungen hinein- geleuchte», die der Künstler diesem Ereignis am Firmament -u geben versucht hat. Um der malerischen Wirkung willen haben viele dafür eine« Kometen gewählt. obwohl eine der- artige Deutung mit den Anschauungen -er damallgen Zeit im wissenschaftlichen Sinne nicht in Einklang zu bringen ist. Äsen» trotzdem dies« Behauptung auch heute noch wiederholt ausgesprochen wind, sv ist ihr eine gewisse Oberflächlichkeit nicht abLusprechen. denn wte Professor OSwald Gerhard tn etngehewden Studien gezeigt hat, kommt eben nicht et« Komet oder ein neuer Stern, sondern ein« Zusammenkunft von Jupiter mit Saturn tm Sternbtlde -er Fische tn Betracht, die sich im selben Zähre 7. v. Ehr. noch zweimal wtederhölt«. Wir müssen uns aus diese flüchtig« Andeutung beschränken, denn von Kepler bis zur Gegenwart ist in den verflossenen dreihundert Jahren eine recht umfangreiche Literatur über -tese Frage entstanden. Ich Hab« einmal an anderer Stelle die „Wanderung des Weihnachtssderne» durch die Welt- geschickte" betrachtet und dabei gezeiM. baß dt« Weisheit der Magier soder richtiger Mager) auS dem Morgenlande sich tn Vergangenheit und Zukunft aus manche großen Ereignisse der Weltgeschichte anwenden liebe. Dabei fand sich dir schon früher ausgesprochene Auffassung bestätigt, daß die nervöse Reizbar keit der Völker, die sich vielfach in großen Kriegen entlädt, mit den genannten Zusammenkünften von I-upiter und Saturn in der Weise in Beziehung zu stehen scheint, daß sie die Häufig keit der Sonnensleckenbildungen beeinflussen. Die Sonnen flecken bewirken wiederum ein« Aendernng -er Leitfähigkeit der Luft unserer Erd«, und dies wirkt wieder, wie auch schon ärztlich nachgewiesen wurde, auf das Nervensystem des Men- schon ein. Das verwickelte Problem der Schwankung der Häufigkeit der Sonuenflecken läßt sich jedoch durchaus noch nicht unter Berücksichtigung von Jupiter und Saturn allein löse». Das beweist schon die gegenwärtig beobachtete große Fleckenhäufig. keit. die zu dem Jupiter Satnrn-Zytlus allein noch nicht paßt. Auch die, übrigen Planeten, besonders BenuS und Erde, wirke» -abei in noch ungeklärter Weise mit. Gerade wo diese Zeilen geschrieben werde», mach» sich wieder eine heftige Steigerung der Bleckenbild-ung auf dem Tagesgeslirn bemerkbar. Ein« am IS. November aufgetauchte Gruppe hatte am 82. November bereits ein« Fläche besetzt, in der man mindestens ein Dutzend Erdkugeln unterbrtngen konnte. Die Hauptgruppe zerfiel deutlich in drei Teile, oon denen der vorangehende zwei große und vier kleine, der ab schließende drei große und verschiedene kleine Flecke enthielt. Auf demselben Südstreifen waren wettere Störungogebiete zu erkennen, die einzeln zu beschreibe» hier zu weit führen würde. Auf dem entsprechenden nördlichen Fleckenstreifen stand am 22. November dicht beim Ostrand« ein einzelner, aber sehr dunkler Fleck, der sich vermutlich noch Ende November durch erdmagnetifchk Störungen bemerkbar machen dürfte. Den Eindruck einer großen Svnnenfleckrngruppe hat der Kunst maler W. Löbering im Novemberheft der Monatsschrift «Sirius" in so naturgetreuer Darstellung festgel-alten. daß wir unsere Leser besonders darauf aufmerksam machen möchten. > Die Sonn« selbst erreicht am 23. Dezember mit ihrem Eintritt in das Zeichen des Steinbockes ihren tiefsten Stand am Himmel und ändert vorläufig den.Zeitpunkt ihres Unter ganges nur unwesentlich gegen ungefähr vier Uhr nachmittags. Der Fixsternhimmel führt unS in -er linken Hälfte unseres Kärtchens bereits die schönsten Wintersternbilder, den Orion, Stier und Fuhrmann herauf. Die drei Gürtelsterne de» Orion prägen sich wegen ihrer geradlinigen Anordnung Osrirm prägen sich wegen ihrer ger besonders lischt ein und machen daher das Bild dcS Orion zum günstigsten Ausgangspunkt unserer Orientier»,^. Wir führen dies« an Hand deS Kärtchens über den Stier <mtt ten Bereichen hernnterzieht. Auf seiner X-fürnrigen Bahn ist MarS jetzt an der rechten oberen Spitze des latelnljchen X an gelangt und wendet sich am 8. Dezembett utchber östlich Wo. nach link». Sein scheinbarer Durchmesser nimmt dabei recht merklich von 17 auf 12 Bogenseknnden ab. Schließlich ist Datnrn tm Skorpion zu erwähnen, der Ende Dezember gegen 5 Uhr am Morgenhtmmel aufgeht, aber wohl höchstens von Gtlvesterschmärmern beobachtet wrrden wird. AIS Besonderheit haben wir unserer Ueberstchi den Hi«, wet» anzufügen. daß am V. November di« Entdeckung von zwei .Solii "ltcheu ... berechnung hält sich der Haarstern noch in recht großer Ent fernung von Sonne und Erde auf und wird erst gegen Mitte Mat 1S27 die Sonnennähe erreichen. Er wird inzwischen Heller werden und dann auch günstiger zu beobachten, sein. Der zweite am 5. November aufgefunden« Komet war ein wiederkehrender, der von seinem Entdecker Neujmiu (sprich Ne-uschmin) seit ISIS jetzt »um ersten Male- nach eigener Vorausberechnung zuerst, und zwar im Bilde-de» Löwen, wiedergefunden wurde. Der Komet Neujmiu hat seine Sonnennähe bereits überschritten und ist so lichtschwach. datzer für den Liebhaberastronomen durchaus nicht in Betvacht kommt. » Dr. H. H. K ritzt hg,« r. Aldebaran; beton« Aidöbaran' dem LieblingSstern Detlev von Lüliencronsj, über den Fuhrmann zum Perseus. Hier machen wir zunächst halt und prägen uns den in der Mitte des oberen Kartenrandes stehenden Stern Algol ein, der am v. Dezember »wischen 7 und 8 Uhr abends und am 2V. De zember gegen S Uhr abends durch einen Begleiter von der zweiten bis zur vierten Sterngrüsze verdunkelt werden wird. Im Bilde der Andromeda ist der letzte 1 oberste» als pracht voller Doppelstern dem Fernrohrbeobachicr besonders zu einpfehlen. Der Lauf des Mondes findet sich vom iS. bis 18. De zember in der Karte verzeichnet. Die Hauptlichigestalten ver teilen sich folgendermaßen: Wir haben am 5. Dezember Neu mond, am 12. Dezember erstes Viertel, am lS. Dezember Voll mond und am 27. Dezember letztes Viertel. Nach einer im „Sirjus" »ittgeteiUen Vorausberechnung betritt der Mond am 1V. Dezember früh zwischen 7 und 148 Uhr den Halbschatten der Erde, so daß um dies« Zeit wohl eine leichte Trübung am nördlichen Mond raube zu beobachten sein wird. Im Laufe des Dezember besucht der Erdbegleiter die Großen Planeten an folgenden Tagen: Merkur am 8. Dezember. Saturn am Dezember, Venus am 5. Dezember, Jupiter am 1». De zember, Mars am 15. Dezember und wiederum Saturn am 3l. Dezember. In der Welt der Wandelstcrn e wird uns nach langem Warten gerade noch zum Silvester Venus zum ersten Male wieder für einen Augenblick am Slbendhimmel erfreuen. Ihre Sichtbarkeit nimmt dann im Laufe des neuen Jahres immer mehr zu. Vorläufig vertritt noch der Jupiter die Venus als Abendstern, den wir im Sternbild« des Steinbocks Anfang De zember gegen 5 Uhr im Süden beobachten. Ende des Jahres geht er schon gegen 8 Uhr abends unter. Seine Beobachtungs möglichkeit wird also vcrhältnismäßia bald ihr Ende erreichen. Auch bei Mars, den wir im Sternbilde des Widders etn- gczeichnet finden, verschlechtern sich die Sichtbar keitsbedingun- gen merklich. Ich habe den Mars in den letzten Wochen »otederholt beobachtet und festgestellt, daß die großen Land schaften verhältnismäßig deutlich ausgeprägt sind, während manche derStreisengcbiete (^Kanäle") verblaßt sind. Am Süd pol des Mars herrscht Sommer, während im 'Nordvolargebiet sich ein« Reifhaube verhältnismäßig weit bis zu den gemäßlg Vermischtes. 7. Pfälzer Wrl»ausgebol. Man schreibt uns aus der Pfalz: ,Hn der zweiten'Nv- vcmberhälste ließe» einige große Weirmüter der Pfalz etwa 18 500 Liter Wein der Jahrgänge 1925, 24. 28 und 2V ver steigern. Stach mehrjähriger Panse zeigte der Versteigerung^- soal, von Zuschauern und Ansteigerern aus weitem Um kreis gefüllt, wieder ein buntes, interessantes Bild. Die guten Weinlagen regten die Kauflust an, und die Prelse kletterten mit Riesenschritten in die Höhe. Die Auslese- Weine wurden pro Flasche mit 5,70 bis 16.80 Mark verkauft, und zwar Wachenheimer Jahrgang 1824. Bom Jahrgang 1Ä25 erzielte die Auslese sogar 20 Mark pro Flasche. Die Doide§- heimer Flaschenweine kosteten 18,50 bis 15,40, während ' die Detdesheimer Trockenbeeren-Auslese von 1020 den fabel haften Preis von 85 Mark für tedc Flasche erreichte. Das Fuder oder 1000 Liter wurden bezahlt mit 1»10 bis 5990 Mark für den Jahrgang 1925: mit 2830 bis 8050 Mark für den Jahrgang 1924 und mit 2FD bis 4,10 pro Flasche kür'den Jahrgang 1923. > Unterseeische SISdle im Kaspischen Meere. Die am südwestlichen Ufer des Kaspischen Meeres an sässigen Ortsbewohner erzählen noch heute, es befänden, sich dort unter dem Meere Städte. Am Ufer sind noch Fragmente einer alten Kultur vorhanden. In der Tat, wenn der Tag hell und das Meer ruhig ist. kan» man in der Jgnatijeffb.ucht des Kaspischen Meeres Reste einer alten Stadt wahrnchinen. Die örtliche Bevölkerung nennt sie Kharaba-Schahar, d H. die ruinierte Stadt. Längs der Meeresgestade erstreckt sich noch heut« eine alte Ehaussee, die von der Bakuer Festung an sich durch die Untersee nach Bailow hin, einem der Vororte, der Naphthastadt, fortsetzt rrnd sich schließlich im Kaspischen Meere verliert. Man erzählt weiter, ähnliche unterseeische Städte seien auch in den anderen Teilen des Kaspischen Meeres zn sehen. Sie alle seien vor mehreren Jahrhunderten vom^Meere überflutet worden: starke Erdbeben und Erschütterungen hätten deren Zerstörung und Ueberflutung zur Folge gehabt. ÄlS nun vor einiger Zeit ein sowjetrussisches Handelsschiff, von (Fortsetz«», sieh« «öchfte «eit«.) U'W .WM MW -4n MmrMe/r //erW!s§en k/e/r/ern, ei/<7 immer e/esan- ar/A/e/k<m, wenn Fe mi/IL/X LeLfehFockeN §se/,Fes/ ir,er6en. Oer m/7cke Lj/X-LokauM re/m'Y? Fe rm</er/»6// Fe m /sröe rm6 /orm m/e neu. /Ar I^o//e es e/h/dkü mcük öeFeres. 00 /H-. 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