Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.12.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261201016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926120101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926120101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-01
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.12.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 5SZ Seile S — »Dresdner Nachrichten" — Mittwoch. 1. Dezember ISr- Die Milchkos Halle! au, der Ausstellung „Gesundheit «nd W»hls«hrt" im Dresdner -kuSstellnngSpalaft. Venndftraste. Ein besonderes Schmnekstück ans der von der Sächsischen Staarsregternng und der Stadt Dresden veraiisralielen Nus- stell»»,, „Geuiiidheit »nd 2Lol>lsal>rl" bildet die Milchkosthalle, die vom H „ n o s r a » e n v e r e i n von Dresde u u n d ll i» ,1 e v i, i, >, e 2<.. QrtSgriizwe der Berilssorganiiation der Deutschen Hanssranen, eingerichtet und ivährend der AuS- ücllnnasdaner betrieben wird, schon die äustere geschmack volle Animachnira zeigt, dach liier Franenhände ivalte» und vemii»! sind, den 'Be'nchern den A»fe»ihalt in der Milch- fosiliille srenndlich und angenehm zn gestalten, Im sinne der vom ReichSmilcha»»schnst und vom snilin che» Landesmilchaiisschnf, eilige leiteten 'Bewegung. den uliltiwenngnch in olle» Volksschichten zu fördern, ist in der Mttclifonhalle eine Milchknche eingerichtet. ans der jeder eil von Dresdner Molkereien und vom Dresdner Milch Handel gelieierle veiie rolle nnd ivorme 'Bvllmilch. 'Bntter- »iilch nn) andere Milchprodukte ivie Butter. Kaie, Qlurrk, Jo'linik, Milchkos'ee, Milchkakao »uv, verabreicht werden, Kostproben in täglicher Abwechslung von zwei warmen und falten Milchspeisen werden jeden Besucher darüber belehren, ivie vielgestaltig die A»SnntznngS»iöglichkett der Milch im "onsvalie nt, sie werden ferner an Dan) der geringen Preise den Beweis dafür liefern, daü die Milch in der ver- 'iliiedenen Znbereiinng nicht nur ein gntschmeekendeS »nd ivoliioelonimlitlies. sondern gleichseitig daS ivolilseilüe 'Rahrnngsniittel ist. Der sächsische La»desansühn>! zur For derung des MilchverbronchS bat sich die tSeleaenveit nicht ent- geven lassen mit seinem 'BelehrnngS- und AnsklärniigS- inateiiol nver den gesundlieillichen nnd Einährnngswert der chiilüi Ilervoruitreten, Die Wände der Halle sind geschmückt mir 'Bildern »nd sonstigen Darstellungen, die auch dem Laien olnie weiteres verständlich sind. An einem siallmodell wird —- den >,einigen Anforderungen entsprechend — die beste Auf stallung der Milchknve gezeigt, »in kleiner, in geialliger Form konstruierter Milchtransportivagen liefert iveitercs wertvolles Anschonnngsnigterial, lleberdieS sollen wöchent lich zweimal, »nd zwar M ittw o ch S nnd s o » n a l> e » d s . ab v lllir nachmittags, A n s ch a n n n g S - » n d Be leb r n n g s v o r t r a g e stattsinden, zu denen der Besucher der Ausstellung oline weiteres ,'linritt l>at. Der Besuch der g>, Nchkonliolle einpsielilt sich l'iir jedermann, auch !nr die Sach- ve,s,ondigen. die Bolke-wirischgstler, den Landwirt. den Molkereifachmann. de» Aiilchbändler und deren Angestellte, D-os gilt evensalls iiir die -Haussranen, die besonders wert volle Anregungen mit veininekmen werden, und sicher wird auch der in Aussicht genommene 'Besuch der schulen dazu l' skraaen, unsere Veranivichsende Inie») über den Wert des BBltlioennsies zu »nterrichlen n,id diisür zu gewinnen. Der Flellner-Rolor lautete dos Thema, daS am 'Bio»tag den Mitgliedern des «'le rn e r b e l> e r e i n s in Wort, Vichlöild und Film vorgesulirt wurde. Der viedner ivar Dr, Lenvr F- r e n d e n ö e r g von der ?vlett»er schisssrnder-lS, in. b, H, in 'Berlin, der einleitend erwavnle, das, selten eine Erfindung die Qesfentiichkeit so be schästigt Vabe ivie der Fleliner-Roior, Aber diese Erörte rungen seien ivenig von Sachkenntnis beichivert gewesen und man vabe nach der positiven und der negativen Sette bin übertrieben. Die aervdnuamischen ErfindungenFlettnerS be ruhen alle aus einem Hauptgedanke»: eine iü aus der anderen enistouden. Der '.liedner gab einen interessanten Ueberblul über diese Ersindungen, deren erste — eine Srabtloie Fern st cnerung — Flettner bereits mit >6 Jahren gemacht bat 'Wahrend deS Krieges bot sich zwar die Heeresleitung mit der Erttndnng bciaszt die Arbeiten sind aber ebenso ivie die Ver suche Flettners liinsichilich des ferugesienerlen Flugzeuges vi.lii znin Abnvlnsz gelangt. Diese Arbeiten haben jedoch Flettner dazu gesubrt, eine Erleichternug der Flugzeugüeue- rung zu schassen, Es entstand die sogenannte Flettner Flosse, die sich sehr bewalut l»at. Diese Steuerung wurde von Flettner auch aus das Wasser übertragen, wobei die Schwierig keiten bedeutend gröber waren, da beim schüfe die Rückwärts- beivegung binzukommt, DaS ülnder mnsztc volikommen frei augeordnet werden: bei der Rnekwärtssalir! dreht eS sich um 1-m t'»rad. Beider war eS nach dem ,Kliege nicht möglich, das Fiettner-Ruder zuerst in Dentschlanü zu verivende». Es snideu »ch holländische Interessenten dafür, später nahmen aber auch deutsche Reedereien das :>lnder an. Die Jlcttner- Floiie kan» n,a» sich am beiten als ein zweites Ruder er klären, das daS Hanptiuder ivie ein schiff steneri, Tie Steuerung kau» »nn durch einen ganz kleinen Motor anS- geinhrt werden. Während seines Aufenthaltes in Holland hatte Flettner Gelegenheit Wind und Segelschiff eingehend zu studiere». Die Bedingungen der Legelichinahrt kannte er bereits, da er als Schiffsjunge nach Australien gefahren ist. Flettner stellte »ch die Ausgabe, ein Segel zu scimüen. daS mit geringee Biannschast lehr schnell und einfach bedient werden kann. Da nach den Feststellungen in der aerodnnaini- schen 'Versuchsanstalt in tSotltilgen an dem unstarren segel nichts zu verheuern war, kam Flettner zirm starren Siiücm und löste daS Problem deS NotvrS, Dieser ist in bezug ans stnrnincherheit dem segel bei weitem überlege». Die Gefahr des Kenterns ist beinal>e aiisgeschlvncii, da der rotierende Metallznlinder nach den tSeietze» der strvniungsiviisenDlias! nur bis zu einer aeivinen Windstärke Brätte ans dem Winde entnehmen kann. Daher ist es Jleitner auch gelungen, absolut ünrmüchere Wiirdniülilen herznüellen B"»i schlnise betonte der Redner, dab die Aussichten ans Wirtschaftlichkeit des Jlettner-Rvtors sehr wolil gegeben seien, wenn auch ein ab- chliebendes Urteil »och nicht gefällt werde» könnte, schon sehr aber könne gesagt werden, das; der Jlctlner-Rotor dem segel'chin unbedingt überlegen sei uied das scgcl ans den Aussterbeetat letzen iverdc. Der Jilm zeigte den Bau des groben neuen Jleltner-Rotvrs der ..Barbara" ans der Wcser- Wer?t >» Bremen und die Jahricn des schnses nach Italien, Landessynode und kirchliche Ge'elrgebuny Den ziveiten Bortrag im Bchrgang des Bolkskirchlichen Baieiibnndes »nd des Tentschen evangelischen tSemeindeiages zur »ininbrnng in die neue Birchenversaiiiing leitete Hand- gcrichtsdiretlor Dr, I auck am Jreitag mit BegrüfningS- ivorien ei» :V!it Bedaner» nahm die Bcriammlniig Kenntnis ov» der »rkiankiiiia des vorgeiehenen illednerS. slaatS- niiiiiü'r a, D Dr Schröder, an denen stelle BezirkS- lirch'namtsrat Jreiherr von W c l ck über „Bandessniiode »nd tikchliclie «Sesebgebi.ng" iprach. Den Ausführungen ent nehmen wir iolgendes: ,'vmal angesichts der bevorstehende» s » n vdalivahl ersorden die neue 'Bcriaonitg der BandeSkirche eingehendes BernändtUs der Konsntniivn nnd Bebriisbetätignng der Bandes'onode. die als niimiltelbare 'Berlrekniig der Kirch- aenieinden die millelbare Bcrlretniig des KirchenvvlkeS dnr- s-elll ,>'ach dem Wegfall des landesherrlichen Kirchenregi- inenies beauivriichk die Bandesinnvde erhöhte Bedentnng, denn sie üi jehl »an anstchlienlich das gcscvgebende Drgan der Bandee-tirche Bur »rmöglichnng ziveckmäbiger 'Arbeit ist die .',ah! ilirer :V>ualieder von 8ii ans 7k ciiigeichränkt ivor-en, Rebe» l,i> z» wälilenden l-'v geistlichen und l» ivcltlichcnl »VNt- gliedern üel>en ll bernienc. Die »inichrän'nna der Mit- giicderzahl iü ouei blieniich ans Kosten des geistlichen Elemen tes geschclien A'och niemals hat eine Bandestirchc an ihre oberst.' Jtthtiing ein o ansichlaggebciides Baienelement be stellt wie durch die neue Bersassnng, Mil hoher Berantivor- tung belastet iü auch der Kreis der Wahlberechtigten über die Kircheiivorüehcr ieii IV22 ansaedchnt ans alle Mitglieder der .zlirch-gemein-everlreinngeii. Die snnvdalwahl vollzieht sich als Mittelbarkeilswahl und MchrheitSwahl in geheimer Wahlhandlung, lSängzlich entzogen iü der kirchlichen »'>escv- gcbnng lediglich der Juhali des Belenntnisjes, nnd selbst bei einem verfassungsündernden üiesetz ber Boi.üeSsynvde bleibt er unberührt. Die Auslvlung der Snnv-e siebt ihr selbst und and wichtigen Oirüiideii nur dem LandeSkirchenauSschiis, »u. Bei der Bedeutung der künftigen kirchlichen Leieirgrbung iJragen der Daiifvrdniing. Traiiordiiung. Kirchenziichi «sivs werden gerade die Beratungen der neuen Bgndessniiode von stärkstem össeiiiiicheii Interesse sein. 28 Jahre Deutscher und veslerreichlscher Lvurtsken-KIub. Am 2ü. Rovember ll»N kaiiie» in Dresden, ans Anregung des jehigen Ehrenmitglieds. Richard Reumann, R> Dresdner ?oiiristeii. die zirm Teil der ckentrale Wien des Desierrrichi- sche» Tvnristeiiklnbs der seklion Jniisbrurk, dem AlpeukKib riüalls" und dem »lebirgSverein für di« sachsis<i>e schweig aiigelküiteii, znsainliicn und griindeken. voll der heilig«» Sehnsucht, wie der derzeitige Borsitzende. Hugo Reickelt.aus dem I-e st k v m m e r s der Jubelfeier am so »nabend im «ünsiierl>aus sagte, die Sektion Dresden des Qest«rr«ichischen Donrisieii-KInbS. die seitdem im Touristen, und (ÄeseilichasiS- leben Dresdens eine führende Rolle spielt, Bo» vornherein hatte sie sich die Ausgabe gestellt, den AlltagSwanderer zu einem sehenden Wanderer zu erziehen, ihm die Jülle der An regungen ethischer und seelischer Art ans dem Wandern durch snsiemalische Erziehung zur Körperkräsiigiing. Sicherheit und Ansiiahmesähigkeit zn geben. Mit besonderer Warme gedachte der Festredner des ersten Borfivenden der Sektion Hugo Kurze, erzählte von der Errichtung der am 28. Juli Ulli? be! »ortina im Dolviiiiiengcbiet der Tvsanagrnppe geweihten Woll-iSlaiivcll-Hiitte und der Erschliesiung dieses hie vieles in tieibiger alpiner Arbeit. Am 2, August 1»l3 wurde die Hütte zerschossen,- nur die Eiiigangssttifeii liegen noch. Berlvren ist das «Gebiet für deutsche Alpenarbeii, Nebr!gg«blieben ist nur das Hütteubnch und der Hütieiibriefkasten. der seltsainerioeise noch wahrend des Krieges in den Bogeien bei einer militäri schen Abteilung wieöergesundeii ivnrde. Roch währ«nd -cs Krieges wendete sich die 21 rbeit der Sektion den heimischen Bergen zn mit der «gründung eines ToiirisieiihciiiiS in Krippen >ül7. das leider nach fünf Jahren wegen der Wohnungsnot wieder auigcgebeii werde» »inszte. AIS Ersah snr Krippen baute sich die Sektion im Jahre I!>2:! zwischen 'Wehlen und Rathen eine eigene Hütte, die den Mitgliedern snr die svnnabende und sviiiilage heute gute statt gewährt. Im nächste» Jahre gelang ihr die Errichtung einer Unter- knnfts- und Rettungsstelle bei Hirschbichl nnd die Wi«der- erslhlicsmiig der Seisenbergklamm. Rege arbeitet die Sektion weiter nach dem Klnbioahlsprnch: Ritt Herz und Hand fürs Alpenland! — Das waren die Markstein« ans der Wanderung des Klubs, wie sic der Jeüredner schilderte. Im übrigen nahm der Feslkvminers einen fröhlichen und künstlerisch schönen Ver laus. Johannes Ro>-kstroh begrünte den Präsidenten der 'Wiener Zentrale. MatraS, und die Vertreter der Aka demischen Lektion des AlpenvereinS, der Sektion Mcihner Hochland, des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz, des Dresdner Do»riüe»ki»bs und der Bergwacht, Iran Isolde W a gner - S ch e r r sang mit sctir gut geschulter ni»d in allen 'Registern gleich beherrschter Altstimme vier schnbcrtlieder und einen ZvklnS Zigenncrliedcr von 'Brahms, ausscrgen»vl>nlich gut begleitet von dem Ehemniher Kapellmeister HanS Klug-' l i ch. Sehr Bnüiges bot sgüiither Sanderson aus seinem grohen Hiiniorschah, n»d die ehemaligen Hoftrompeter cilizückten durch innüergültige Darbietung non Märschen und Biedern, llittcr den igaürednern sind zn erivühnen der Vor sitzende der 'Wiener Zentrale, Präsident Mat ras. der scst- üeilen konnte, dag die iKeschichle der Dresdner Sektion eine der glänzciidüen im Bunde ist, Dberregiernngrat Schlicke, Professor Bampcrt und Herr Herzvw Ai» s v n n i a g folgte ein I a in i l i c n f c st mit Kaffee tafel nnd Danz im Bahnhosshotel Klotzsche, bei dem den Mit- alicdern eine iiivattieiche sVcüichrist mit der 'Bereinsgeschiclile und fesselnden Bergbcüeignngsschildernngen überreicht wurde. 'Bekanntgcgcbcii wurde weiter die Ernennung der Herren Matras, Hugo kl! c i ch e l t und ElemenS Sommer zu Ehre n m i t g l i c d e r n. Den noch lebenden zwölf Gründern ivnrde das Klnbzcichen mit silbernem Edelwcifskranz verliehen. Die Damen erhielten das >nn Hute zu tragende bronzene Bereinszeiche», Dem Janiilienfeü war der Zeit entsprechend Adventscbacakter verliehe». - Der Landesverband Sachsen im Bunde deutscher Bodenreiormer hielt in 'Werdau anläszlich der Einweihung der Stgdtgut- siedliing die Jahreshauptversammlung ab, in der folgende E » l s ch l i e sz n n g angenommen ivnrde. „Der BandcSocrband sächsischer Bodenresoriner erhebt folgende gordermigen: l, das, die Mietzinssteuer in voller Höhe für den Woh nungsbau verwendet wird: 2. das, die MietziiiSsteuer möglichst bald durch eine gerechte Vlriiudivertsieuer abgclöst wird: 3, das, dag säch sische 'Bodeusoerrgesetz uubediugt bcibcbälteu ivird: i, das, die ReichS- regicrung sosart dem Reichslag de» Entwurf eines Bvdenrcforiu- gesetzes vorlegt." Das Hgiiptrcfcrat erstattete Dr, P r e n sr lDreSdcnl. Zur Einivcihnng der stadtgntsiedlnng. für die 2ällM0 Quadrat meter Bodensläche bereitgestellt iverden solle», war der be kannte Bodenresormcr Adolf Damaschke erschienen, dessen 'Rainen setzt eine slrahe in 'Werdau tragen wird. Damaschke wies in seiner Rede daran» hin, das! in Sen Parlamenten viel mehr als bisher für die Bestrebungen der Bodenresormcr ge arbeitet iverden minie. Weiter sprachen 'Bürgermeister Ru dolph und stadtrat Dr. Jischcr lWcrdanl, Qber- rcgicrnngsrat Dr, 21 n sch sDreSdenl, Lehrer Wa g n er lDrcsde»! als 'Vorsitzender deö Sächsischen SicdlcrverbandcS, Lehrer 'Arnold und Stadtverordneter Spindlcr lWerdaus, sowie Lan>dtagSgbgeordnPer Hartsch. Keine Lepraerkrankunq durch Perserleppiche. 'Bor kurzen, ging durch die sächsische Presse eine Notiz, —"die übrigens ron uns. da sic von vornherein den Stempel der Unglaiibwürdigkeit an sich trug, nicht gebracht wurde —. das; in einer sächsischen Stadt zwei Kinder, die mit nackten Jüken ans einem Pcrscrtcppich spielten, an Lepra erkrankt und in das Tropenhngieirische Institut zu Hambura cin- geliefert seien, Ta dieie Melduna in weiten Kreisen lcbbaste Beunrnhignng hcrvvrgcrnscn hat. so haben mir einmal Nach forschungen über diese angebliche Infektion angcüellt Wie wir ans Anfrage bei der Nachrichtenstelle in der siaatSkanzlet erfahren, iü bei dem L a n d c s g e s n n d h e i t S a in t k»in derartiger Jall i in ganzen Jreistaat Sachse» bekannt geworden. Wäre irgendwo auch nur der Verdacht an» Lepra ausgetreten, so hätte der behandelwde 'Arzt sofort den zuständigen Bcz-irkSgrzi bengchrichttnen müssen, der den Jgll dnilii der obersten GesniidhettSbeliörde gemeldet hätte- In, übrigen hatte sich ein Leser der „Dresdner Nach richten" am 2l. November bei dein V n ü i i n t für Schiffs- » n d T r o p e n k r a ii k h e! i e ii in Ha in bu r a nach dem cnciittieileii Talbeüand erkniidigi. Hieraus ist postwendend der Bescheid eingegangen. dag über den angezvgciicn JaU dort nichts bekannt ist. Wie die Nachrichtenstelle in der Siaatstanzlei sestgcstelli hat. iü die Zettnngseiiic, den» um eine solche handelt es sich, von siiddentt'chlaiid aiisacüvgen. Der 'Verband Deutscher Tevvichsabrlkaittcn hält übrigens die 'Rachricht für ein Kon tur r c ii z in a >i ö v c r. um Orientteppiche in Mißkredit zu brinacn. gu« «lr»M tn de» UtchlNch - »hürmg«l«tzen Mrderrle». Auf seiner veeizee Tagung hatte her Tächsisch-Tbuii,,. gische Webereiverbanö heschlossen. all« AuSsperruiigsmas,. nahmen wieder aufzuhtbrn. sobald die Belealchaslen der Jirmen Schulen bürg und Bebler in Gera-Ziiöve» und Ernst Engländer in Berga a. d. Elster die Arbcü wieder ausgenommen hätten. Um dies zu erleichtern, ivnrde die sür Mvniag abend in Audsicht genvnimene Aussperrung in den Ortsgruppen der Bezirke Glauchau, Meerane und Neustadt a. -. Orla um einen Tag verschoben Ti« Nichtannahme des Schiedsspruches wird vom Weberciverbaud damit begründe», dast die weitere Steigerung der Löhne ein« entsprechende Warenverieuerung und Erschwerung des Aus landsabsatzes zur Jvlge gehabt hätte. —* Arisüren'Modenscha« der Haarformer. Mn» kann sich denken, welchen Beifall cS hervorrnsl, wenn ein Haarlormci. wie das zw», Eingang der ansprechenden Veranstaltung der M o d e k o m »i i ss i v ii der Haarformer zu Dresden dm Montag in der Ausstellung geschah, die Anfirittsarie des Jigaro aus dem „Barbier von Sevilla" singt. Und Mail Ra send! ii g saug sie. begleitet vom FrederSdors-Qrchestei, reci'i gut. Er begann damit eine lustige 'Revue, deren „Com. p.'ra" er darstellic. ivährend Irl. K ii t i e r als ..Eonimcra" mit dem Zupf ansirai und die Modenschau mit einer aut dem Bubikopf „verlängerten" Gesellschdstssrisnr verlies, T>« 'Abteil»»gen der kleinen „Revue" brachten als Erstes „Kinder, srisuren". die vvn den Kleinen mit lustigem Selbstbeivnüisein vorgeknhrt wurden. Die zweite Ableitung zeigte den Bubi kopf von heute, der sich von dem Herrenschnitt eniscliiossen abwend i nnd zu volleren, recht kleidsamen Frisuren gelangt. Viel Bei all fanden die »euzettlichcn Umwandlungen deS Bubikopf.-:- in «Kesellschastösrisuren — freilich geht's dabei ohne Hilic.i nicht ab: die kleinen 'Anstecklöckchen lm 'Racken, die zum Tett durch Kämme. Bügel, ja durch einen geschlossene,, Unterbau im 'Racken, wie ein Londoner Modell zeigte, sest- gehalten werden, wollen eben wegen der durch sie hervor, gerufenen Täuschung gerade den grundsätzlichen Aiilfängcrii des kurzen Haarschnitts, den sich jetzt auch die Frau erobert lxrt. nicht recht gefallen. Wen »'S „Mode" wird, wird man sich'S allerdings gefallen lassen müssen, 'Wunderschönes, »ehr Apartes und 'Reizvolles wurde bei der Vorführung-er givheu Ball- und Jaschingssriiiireii gezeigt, wobei namentlich di« Feder, an einer farbigen Kalotte befestigt, eine gros,e Roll« spielte. Ganz bnitte Frisuren kleideten manche der niedliche» Vvrsühreiiden sehr gut. und man must sagen, das, di« ttostiimfestfrisnr damit eine ansprechende und lustige Bereiche rung erfahren wird. Die reichliche Besucherzahl widmete sich »ach der 'Reoue den Freuden eines Balles. —e° Der Sienographcnvcrein „Gabclsberger" zn Dresden, Friedrichftadt feiert am l. Dezember im Kristallpalast sein 2äjährigeS Bestehen. Das Programm sieht u. a. vor Gesangs, vvriräge von Angela Kvliiiak, Troiiipetciisoli pon Kammer virtuos Eduard Seifert, beide von der SiaatSvpcr, Konzert des Händel-VerciiiS. Am 12. Dezember findet ii» Italienischen Dörfchen eine Nachscier statt. —* Warnung vor Betrügern. I» schier Zeit tritt hier ein U n t c r st ü tz i, ii g s b e t r ü g e r aus, der vorwiegend höhere Beamte aussncht »nd sich unter der Angabe, das, er aus Empfehlung eines höheren GcrichtSbeamten komme, Unter stützung erschwindelt. In einigen Fällen hat er sich auch als in 'Rot geratener Kunstmaler ans Meisten anSgegeben und um Ueberlassiing eines Bildcö gebeten, welches er malen wolle. Dabei war es ihn, aber »nr nm die geforderte Anzahlung zu tun. — Gemaritt wird weiterhin vor einem Betrüger, etwa 20 Jahre alt. schmächtig, kleine» blonden Schnurrbart, be kleidet mit grauem Anzug und graugrünem Hut. der sich als B c r t r g u e n ö m a n ii der L a » d e s v e r s i ch c r u » gs. anstatt Sachsen auSgibt und ältere, bedürftige Personell aussncht. Diesen verspricht er. gegen eine VermittclungS- gebühr bis zn 2» Mark die Gewährung einer lausenden 'Rente zu verschaffen. Er legl hierbei Quittungskaricii und An tragsformulare vor. In Wirtlichkeit beschäftigt die Landes. Versicherungsanstalt gar keine Vertrauensmänner. Dem Schwindler ist eö nur nm die Erlangung der Geldbeträge z» tun. Wer von ihm geschädigt wurden ist und eine Anzeige nvch nicht erstattet hat oder svnst Sachdienliches zur Ermitte lung des 'Betrügers angebcii kan», wolle dies umgehend der Kriminalpolizei Mitteilen. Bei erneutem Auftreten der Heiden Schwindler wolle man sie der nächsten Polizei in die Hände spielen. — (üesch«stS1nbil!lnm, Die Pi l r III a I. G. ,<k l i n a n e r, K r i st a l l - und Porzellan-Handlung, WaiscnbanSslr. ll, konn hcuie aus ihr 7tK«brigcs Bestehen zurückblicken. Sie wurde im selben Grundstück als Töpferet mit eigenem Brcnnoscii vvn dem Töpsermcisicr Johann Göttlich Klingncr acaründct und ist seit M!» im Besitze von Frau Mara. Klinancr. Die Firma vcraiistallei ah heute einen besonderen Jubttäums-Berkaiis. — An der WelhnachtSmcffe des Allgemeine« InrnvereinS ie- telllge» sich negen drelhig Dresdner Firmen, die sämtlich Mitglleder des A. T. B. sind. Anherdem ivirken die Hauptabteilunar,> de» Allgemeinen Turnvereins die Dresdner Kunstturnerabtellung, die Kapelle der I, Fahrablcilung der ReichSwehH und daS Dresdner Knabciivrchestcr mit. Tie Mehr beginnt nächsten Sonnabend, nachm. ^7 Nhr. — Schreibe» «I» der link«« Hand. In Rakow» Handelsschule wird Freitag, den 8. Dezember, s<8 Nhr abends, «ln kostenloser Kursus sür Personen, die den Gebrauch der rechten Hand verlöre» haben, errichtet. Auch das Schreibgerät wird unentgeltlich aellelcri. Ter Unterricht wird dadurch besonders wertvoll, dab dein Lernende» die Ucbungen mit der linken Hand vorgelchrleben werden. Wer den schreibenden Berufe» angehört, erhält zugleich koslenlole Aiiobildung !>» Maschinenschreiben mit einer Hand. Anmeldungen in der Schnlkanzlei Allmarkt Id. — Souderbeilag«. Unserer heutigen Nummer liegt ein Bücher- proipekt der Firma Restdenz-KaushauS, G. »». b. WaiscnhauSstrabc/Pragcr Strahl, bei. UnregelmiihigkeNen im Mnanzaml zu Frei»«! bildeten den Gegenstand eines'Strafprozesses vor dem Gr- mcinsamen Schöffengericht zu Dresden, der sich gegen den 1808 geborenen Steiiersekrctär Wilhelm Winkler richtete. 'Rach der erhobenen Anklage hat der ungetreue Stenersekretär recht bedenkliche Verschlungen begangen. Im Finanzami Freilnl lagen gegen VttM Anträge auf Steuerrückvergütungen vor von erwerbslosen Personen, die wohl einen Teil im Jahre gearbeitet, aber über die steuerfreie Grenze nicht hinanS- gekommcn waren. Nach deS Angeklagten Zugeständnissen will er in etiva 13 bis 20 Einzelsällen Mogeleien begangen und dabei Beträge bis zu k>0, insgesamt gegen OM Reichsmark erlangt haben. So hatte ein Erwerbsloser 12 Mark znriilk- erhaltcn. Diesen bestellte Winkler späler nochmals zu»» Finanzamt, erklärte, ihm sei die Quittung weggckommcn, er müsse den Betrag ersetzen und bat den Arbeiter gegen Ge währung von 7» Mark als Trinkgeld sich die Summe nochmals an der Kasse verabfolgen zu lasse», was auch geschehen war. In anderen Fällen liest 'Angeklagter solche Slenerrütk Vergütungen an der Kasse erheben von Personen, die noch lange nicht an der Reihe waren. Diese Handlungsweise stellt ein AmtSvcrbrcchen »ach 8 310 St. G. B, dar, das nur mit Zuchthaus zu ahnden ist. Dem Aittrage des SinaisanmalieS Dr. Reumann entsprechend erkannte daS Gericht ans ciu Jahr sechs Monate Zucht HanS nnd 1,'li Reichsmark Geldstrafe. Letztere und zwei Monate der erkannten Zuchtt havsstrafe gelle» durch dlc erlittene llittersiichungshasi als vcrblisti. Kcurc schöne Frau ohne Lavaren! Lavoren ist das beskeLaarwasch- und -Dflege- mittel. — I) Sck chen zu 30 für langes .Haar, Streudose» zu 60^ für Kurzhaarschnitt und ilir wenigstens lO Laarwäschen au-reichend, überall erhältlich.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)