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- 496 - Allerlei für die Frauenwelt. Mädcheutriume. Bon Else Iahrmann. tSchlus,) Im Herzen träumle sie uoctz »inner von Hans Börner, und mit ihm ver- glichen. vertvren die übrigen Herren in chren Augen allen Nimbus. — So waren »wer Jahre verflossen und Hanna war ein reizen des junges Mädchen geworden, der Stolz ihrer Eltern. Ihre innersten Gedanken vertraute sie noch immer nur dem Tage- buche an. das schon zu einer stattlichen Ticke angewachsen war. — — Auch heute, an einem wunderschönen Maientage, sah Hanna im Garten, eifrig mit einer Näh arbeit beschäftigt. Doch ihre Gedanken schweiften zu jener Zeit zurück, wo ,,Er" noch kam, die Eltern zu besuchen. Es dämmerte bereits, als ihre Arbeit beendet war und sie sich ungestört ihren Träumereien überlieb, als die Mutter zu ihr trat: „Hannchen, wir haben Besuch bekommen, ganz uner wartet, ein Freund von Herrn Börner. Er wird uns wobl viel von ikm erzählen: ich will rasch für eine kleine Erfrischung sorgen, gehe einstweilen und lab Dir erzählen!" Rasch eilte Hanna ins Hans, endlich — end- lich erfuhr sie doch etwas näheres von Hans. Im Zimmer dunkelte es bereits, ein junger Mann trat ihr entgegen, doch konnte sie sein Gesicht nicht erkennen, da er gegen das Licht stand. ,,Grüß' Gott! Fräulein Hanna!" tönte es chr entgegen. Die Stimme! Ach, die Stimme war ihr nur zu bekannt! Verwirrt sah sic ihm ins Gesicht und ,,Hans, Du bist es ja selbst!" jubelte sie in der ersten Ueberraschung. Jetzt hatte er die volle Gewihheit, dab Hanna ihn liebte, trotz der Entfernung, die er sich auserleal, um sie nicht voreilig an sich zu fesseln. Stürmisch zog er sie an seine Brust und kühle sie wieder und wieder, „die Schwär merei ist also dennoch Ernst gewesen, o, wie lieb, wie unendlich lieb habe ich meine kleine Träumerin!" — „Nun, Hannel, hat er Dir von Herrn Börner erzählt?" Jubelnd fiel sie der Mutter um den Hals; „und ich habe doch recht behalten, er war mein Stern und unsere Bahnen haben sich gekreuzt, um künftig vereint den Weg zu ziehen!" ,,Immer noch so poetisch?" tönte cs hinter ihnen: leise war der Vater hinzu- getrcten und gab mit Freuden seinen Segen zu diesem Herzensbunde. Wutzte er sein ichwärmerischcs Hanne! doch in den besten Händen, da er Hans schon längst wie einen >L>ohn liebte. Bei einer schnell gebrauten Bowle wurde die Verlobung gefeiert und die glückstrahlende Hanna mutzte vom Onkel Fritz und dem Batcr gar manche Neckerei über ihre geliebte Träumerei einslccken: es socht sie aber heute nichts, rein gar nichts an, war doch ihr Lieblingstranm in Er füllung gegangen, batte sie doch ihren ge liebten Hans, ihr Ideal, ihren Stern fürs ganze Leben crrunaent Einbeliebtcr Herrscher Plan- derei von E Eubus. Wenn Lui, gejchätz- ter Leser, Dich anschicksi, diesen tleinen Artikel zu lesen, dann bitte icg Dich: setze vorerst Deine rosa Brille aus! Du IM dock) eine solche? Es ist nur wegen dcS richtigen Lichtes beim Lesen dessen, was ich zu schreiben gedenke! Ich möchte nämlich plaudern vom — doch halt, nicht voreilig! Warten wir erst ab, daß Du Deine Brille zurechtgerückt! Jsl's geschehen? Siehst Du nun alles in rosiger Beleuchtung? — Gut, dann beginnen wir beide, Du mit dem Lesen, ich mit dem Schreiben! Du wirst mir zugeben, daß zu den köstlichsten Gaben, die den Meirichen verliehen, der herzerfrischende, erauickendc, echte Humor gehört. Er ist ein Zaubcrstab in der Hand des glücklichen Besitzers, er beherrscht die ganze Umgebung, zieht unwiderstehlich an und fesselt dauernd seine geschworenen Feinde, als da sind: böse Grillen, Sorgen und Klagen, verscheucht er aus seiner Nähe und winkt dafür seine liebsten Untertanen: Frohsinn, Heiterkeit und Lachen, herbei. Ja, besonders das Lachen Hots von alters- yer gut gehabt bei dem Humor, es war von jeher oer treueste Vasall des allbeliebten Herrschers. Und wie verhalten sich die Menschen gegenüber dem Humor? — Ach, sobald sie ihm ins hxjtere, wohlwollende Antlitz schauen, da geht's wie eine geheime Kraft von ihm aus: immer sroher und froher leuchten die Augen, immer leichter und leichter wird's ihnen ums Herz, und das ist's eben, was der Humor will oder eigentlich nicht will, sondern unbeab- sichtigt erreicht. Darin liegt seine Macht. Ja, etwas Köstliches ist der Humor! In seiner Nähe suhlt sich ein jeder wohl. Junge wie Alte, Gesunde wie Kranke, ja, gerade bei letzteren wirkt echter, unae- juchler Humor oft besser als Medizin. Es ist schon wahr, was unser Goethe sagt: „Und manches Uebel flüchtet vor der Heiterkeit!" Besuchen wir eine Gesellschaft,, wie ani miert ist bald die allgemeine Stimmung, wenn der König Humor sein Szepter schwingt! Ans seinen Wink kommen eiligst die Untertanen herbei, überall siebt mau „Frohsinn", „Heiterkeit" und „Lachen". Die geselligen Zusammenkünfte werden unter der Aegide des Humors in Wahrheit Las. was sie sein sollen: eine Erholung nach der Arbeit! Darum, wer stimmt mit ein: „Es lebe der Humor!" Rätsel. Titel schmücken mich und Orden, Mren werden mir zu teil: Doch zwei S triststem — und geworden Bin ich just das Gegenteil. StkktriWk Mm Erschein» täglich ^ ». 1Ä4 Dienstag. den :tO. Mai. Gewitterschwüle. Roman von Erich Friesen. I. Kapitel fRachdruck verbot«» > Rom, die ewige Stadt . . . Brüiend lag die Junchipc tagsüber aus Häusern und Palatzen. aus dem Trümmer- leid des Forum Romannm »nt semcn aus Schutt und Vesten alter Prallst Hachaus- ragenden Säulen, aus den gestürzten .ttaiserpaläslen des Palalin, aus dem gespenstisch auidüsternden Ricscngcmäuer des Kolosseums, auf dem gewaltigen, alles überragende» Pctcrsdi m aus der ganzen, todcSiiiatten, wie in Schlaf veistintenen Eampagna. Jetzt, abends gegen ltt Uhr, grotzcs Ausalmen. Alles, was am Tage schlaff und schlapp ui den Zimmern hockte — nun wird cs von der südlichen Sommernach: hinaus- gelockt ins Freie . . . Aus und nieder wogt cs in den Straßen. Die Lsierieu draußen vor der Porta Pia oder an der Piazza dcl Popolo sind iibersull!. Vor dem Eas<- Nazionale an den kleinen Marmortischen drängt sich eine bunte Menge . . . Glut- äugige Blumenmädchen in ihrer malerischen Tracht bieten ihre duftende Ware an: die Zeitungöverkäuser brüllen dazwischen. Fruchthändlcr schreien — Lachen und Jubeln allüberall, als sei alle Traurigkeit und alles Sterben von diesem herrlichen Stück Erde hinweggcräumt, als gäbe es in der Siebenhügelstadt nur Glück und Zufriedenheit . . . Und darüber der glänzende Himmel mit seinem Riefenbaldachin blitzender Sterne . . Aus der langen Fensterreihc des ersten Stockwerks eines der vornehmsten Palazzi auf dem Eorso Umberto ergießt sich blendende Lichtfülle binaus aus die menschenvolle Straße. Eontessa di Nudeni hat ihren Empfangsabend. Mit der hoheitsvollcn Miene eines Großwürdeittrngers öffnet drunten der reichgalonierte Portier, in der wcißbe- hcmdschuhtcn Linken den goldglanzenden Portiersstab, Wagcnlchlag auf Wagenschlag, um sich nach tiefer Verbeugung fofort wieder neuen Gästen zuzuwendcn. 'Drinnen ein berauschendes Bild voll Glanz und Farbenpracht ... An leuchtenden Tapeten schwere goldgestickte Gobelins und venezianische Spiegel. Kostbare Kristalle und Silber geräte aus prunkvollen Tafeln. Herrliche Marmorwerke in versteckten Nischen. Da zwischen sarbeiustühende Gemälde, antike Basen und Kunstschätze jeder Art, eroaijche Ge- wächfe, buntfarbiger Blumcnransch . . . In dem bohen, prunkvollen Empsangssaol wirres Durcheinander: Uniformen, glänzen, weiße Schultern und Arme leuchten, schwarzsnntelnde Augen sprühen mit glitzernden Diamanten um die Wette . . . Ein Hin- und Hcrbcwegen edelsteingeschmück- ter Fächer, ein Neigen und Wiegen, ein Lächeln und Flüstern, ein Scherzen und koket tieren — stolze, römische Schönheit, verbunden mit südlicher Verve und Grazie. Nur einer unter den Gästen scheint nicht an dem allgmeinen Frohsinn tcilzu- nehmen — ein hochgewachsener, kräftig gebauter Alan» in der Mitte der Dreißiger, der vor wenigen Minuten erst die glänzenden Räume betreten hat und schon jetzt, nach flüchtiger Umschau durch den ganzen Saal, des Trubels müde ist. Mit lässigen Schritten streift er die Wände entlang, sich möglichst fern haltend von dem lustig schwatzenden Gruppen. Sein Gesicht ist ernst, fast finster, als bedrücke ihn diese sonnige Atmosphäre frohen Lebensgenusses. Jetzt steht er vor einer offenen, durch gelbseideue Portieren halb verhängten Tür. In dem Bestreben, allein zu sein, tritt er über die Schwelle. Er- licbtert atmet er aus. Der kleine, käsige^ ganz in zartem Rosa gehaltene Raum, dessen Helle noch gedämpft ist durch blaue Gazcfchleier, welche die elektrischen Lichter umhüllen, erscheint ihm wie eine Erlösung nach der drückenden Hitze und dem Glanz des Fest- saalcs. Gerade will er sich auf die rotseidene Ottomane strecken, da bemerkt er eine Dame, welche sich hinter einer Gruppe von Palmen und Azaleen zurückgezogen hat. „Pardon, meine Gnädige! Ich wühle nicht —" Mit tiefer Verbeugung wendet er sich wieder zum Gehen. Doch eine Helle, lachende Stimme ruft übermütig: „Bleiben Sie nur, Herr Marchese! Sie stören absolut nicht." „Ah, gnädige Frau!" Lebhaft tritt er auf die hohe, stolze Frauengestalt zu. die sich jetzt aus dem Gedämmer löst. „Habe Sie wirklich nicht erkannt in diesem gedämpften Licht nach der blendenden Helle dort im Saal —" „Bitte, bitte — das macht nichts!" erwidert Frau Teresita Eosta liebenswürdig, indem sie auf der Sttomane Platz nimmt und aus den Stuhl neben sich deutet. „Also — Sie haben Wort gehalten und sind gekommen. Das ist brav von Ihnen. Mein Mann Vllxlsr irden «»»r Körper Uärl. tä»I LlnreWungmNcttU N»»»er»«orl«r N-even- »»leim. SrNgalir, l'kw. «räftipiina«,»,» ei I Sr- wachl I, Amber. gl.rop». u.I IN. i b Apolhek. Man achte aus EchUicU u den Namen .NeiiacrSdorl". In allen Apotheken, bestimmt Engel-, Kronen-, Mohren-, Eng Sch> hwan-, Slorchapotbeke. klevdlM Srbuppensiechte, trockene und nässend« Flechte, ikroph. LNema. HaiitauSschlägi offene Mre «etnlchäden aller Ärt, Bemgeschwüre, Lderoeine. böse Finger unv alle Wunden , sind ott sehr hartnäckig; «MbKKSi'Mgkdllell hasste gekeilt zu werden, mache noch einen versuch mit der besten» bewahrten FLkkLo-Salbs sr«t von Gtst und Säure, Dose Mk. l-. Dankschreiben gehen täglich ein. Bestandteile: Lienvn^ eks. t»1»v io 15. 20. llonrx». tott, Vev. ^orv-, Xnmpk« rpilastor, ?oru- Lipoid30, l)ki')8n>odin0.5 Av baden in den Svotbeken. 8>liM llsmeil- Hände, rauhe u aufaesprun- geneHout, sowie Gesickilsröte wird unbcdingl beseitigt durch Bergmanns Lseptiii-Vreem von Bergmann L Co., Nade- beul. u Tube 50 P>. bei: ^ Bergmann LEv., KönigJoh.-Str. Hermann Roch, Altmnrkt 6. Friedr. Wvllmann. Hnnptstr. 22. Arth. Philipp Nchfl-, Roicnstr. 2k. Garantiert reinen Mur- MMitiibsliia «mM bes aeeign. s Kinder. Kranke u. Genesende» ä P,d I.»v M. von S Pid. an franko) lirseri I4»redne>, Lehier und tenenwirt in Beleg Nr. K reis Wlogau). 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Die jetzt vielfach zu Svottpr. angeb. sog.Tafel- houige sind keine Natur-, sondern Knnsthoittge. Emil F-rohberg, Bienenzüchter, Nostwei» i Sa. lküeXi'30l<6u.bäug!in.cis. Vorzüglich bewährt bei Magen und Lnrmtmnkbeiten, besonders bei Säuglingen. Als best- bckömmlichc Nahrung auch cr- Ivlgieich gebraucht bei Krank beiten der Leber und Galle, bei ! Magengeschwüren, Blasen- und > Niclcncilranlnngcn. n