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Dresdner Nachrichten : 30.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190505307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050530
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050530
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-30
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.05.1905
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Dresdner Nachrichten. Sir. tlv. Sette 4. M Dienstag :«» Mai ISttk ««neigt sein, unter den gegenwärtigen Verhältnissen an russischen Üniversitäten zu dozieren. Die Beratung der Maifeier auf dem Kölner-Ge- werkschaftSkougreh endete damit, daß die Entscheidung auf drei Jahre vertagt wurde. Buchdrucker Dödlin-Rerlin er klärte. daß die Ardeilsruhe am 1. Mai unausführbar sei. Man tage, mau jvlle nicht einen Gegensatz zwischen Gewerkschatten und politischer Partei schaffen. Die Getoerkl chatten seien doch aber selbständig, die Maifeier gehe hauptsächlich di« Gewerk- 'chaften an. Letztere könne» sich daher auch von internationalen Kongressen, die die Verhältnisse nicht kennen, nichts diktieren lasse» Abgeordneter Schmidt-Berlin erklärte dann, daß beid' Anträge zurückgezogen werde» sollten, woraus der Vorsitzende, 'tlbgeoeüneter Bvmelburg, bemerkte: Ich kann nunmehr jedenfalls 'eststellen, daß der GewcrkschattSkongreß mit der letzig« " ' der Maifeier nicht «inverstandeii ist und eine Aenderuna st wendig erachtet. Da aber die Maifeier auf einem Beschluß deS iali internationalen Kongresses beruht, so wollen wir di« Aenderung auch dem nächsten internationalen Kongreß in Stuttgart über lassen. Der Kongreß wünscht, daß der internationale Kongreß diese Frage, di« die Getoerkschasten zweifellos noch sehr oft be- chästigen dürste, etwas eingehender als bisher, behandeln wird. GS ist das »insomehr zu hotte», da ja der nächste internationale vougreß sich wohl nicht wieder niit der Frage der politischen - aktik wird beschäftigen müssen. Ich stelle die Frage, ob das die Anjicht deS Kongresses ist. jÄUseittger Ruf: Jawohl!! — Damit tvar auch dieser Gegenstand erledigt. In Lübeck habe» die orggnisicrten Schneiderges eilen in 'amtlichen Werkstätten ans Anordnung des ZeutralverbandeS in München die Arbeit niedergelegt. Italien. Sonntag nachmittag lief in Rom das Gerücht von einer schweren Erkrankung des Papstes um. DaS Ge rücht ist falsch. Der Leibarzt Lapponi erklärte einem Bericht erstatter gegenüber, der Papst erfreue sich vollkommener Gesnnd- lieit. In der Tat hat der Papst mehrere Persönlichkeiten, sowie einen Pllgerzug auS Ancona empfangen. Schweden. Die städtischen Slraßenreinigungs- ar beit er in Stockholm haben beschlossen, die Arbeit sosort wieder auizuneHmen. Norwegen. Der Staatsrat, in welchem der König die Sanktionierung des Gesetzes betreffend das norwegische K o n s u l a t S w e s e n avlehnte, wurde im Schlosse zu Stockholm abgehalten. Nachdem jedes einzelne Mitglied der norwegischen SlaalsracSabiciluna dem König dringend anheim geneben hatte, das Gesetz zu sanktionieren, verlas der König eine Erklärung, n welcher zunächst auf den vom Kronprinzen-Regenten in der gemeinsamen StaatsratSsitzung vom 5. Avril geinachten Bor- >> onsulatSweiens könne nicht ohne gegenseitige llcbereinkunst auf. gehoben werden. Die jetzige Ordnung des KonsulatSwesens 'ei durch Beschluß des gemeinsamen Staatsrals einaefükrt und könne deshalb nur in derselben koizstitutionellen Form ab- geänderi, werden. Der König weist dann daraus hin. daß ihm d:e Verfassung das Recht gebe, dem Gesetze nicht zuzuitünmen. uns schließt: ..Es ist meine gleich große Aebe für meine beiden etzt keine andere Regierung gebildet werden könne, nehme er duS Abschiedsgesuch nicht an. Die Mit glieder des StaatsraleS erklärten darauf, sie bebarrten auf ihrem Geinch. Rumänien. In Constantza fand am Sonntag in Anwesen heit de- Königs und der königlichen Familie die Taufe des neuen rumänische» Schnelldampfers ..Rumänien" statt, der auch der vom König cingeladene deilk'che Botschafter Freiherr Marschall v Bieberstein mit Gemahlin beiwohnte. Gestern erfolgte die feierliche Eröffnung des durch den Kabeldampfer ..v. Poddtelski" gelegte» Kabels von Constantza nach Konstanti ne' p e l Serbien. Der König hat den Ukas betreffend die Ernennung des neuen Kabinetts vollzogen. An Stelle des Obersten Zivkowitsch, der krank ist, ist Oberst Antonitsch zum Kriegsminister ernannt worden. Kunst und Wissenschaft. 7 K ö n i ^l. H o fth e a t e r. Im Opernhaus- gelangt heute lf.^3 llbr) „samson und Dalila^ zur Ausführung: im schail'vielhause ffh8 Uhr) „S a p o b o". r Im Reslden; lheater findet heute abend das letzte Gastsvicl der .. Schlierseer" statt. Zur Aufführung ge langt das Volksstück .. I ä g e r b l u t". — Morgen abend findet die Erstaufführung des Lustspiels „Champeraus Leiden" von Pierre Veber und Solid statt. Am Donnerstag, dem vimmelßibrtstag. wird nachmittags 3>/z Uhr bei ermäßigten Vrenen Vkeyer Försters Scharüvicl „Alt Heidelberg" gegeben: abends geht der Schwank „Die Fliege" in Szene. ! Im C e n t ra l - T l> e a t e r gelangen heute und morgen abends..Die lustige n Nibelung e n " von Rideamus, Musik von t.scar Straus, zur 'Aufführuiig. i- Königl. Hojoper. Frl. KN ad el c in e Seebe gab an ihrem zweiten Gastabend LortzingS „Undine". Die rein lyrische Figu^ eni'prichl ihrer Begabung besser, als das Konglo merat von ^Sentiments und Affekten der französischen „Mar garethe". Sie traf sehr gut die Schlichtheit und Naivität dieses Wetens, halb Fisch, halb Fleisch, versuchte, was Lortzing total mißlungen, es einigermaßen poetisch und märchenhaft zu ge stalten, ilim eine Seele zu geben, an der es ihm. nicht nur der sage nach, sondern auch musikalisch und dramatisch, in der Tat rebit. Ülehulich lobenswert entsprach sie der gesanglichen Aus gabe. Das Organ reichte vollkommen aus, es klang frisch, erwies sich als gut modlilatwnsläkig, im hohe» Register, wie '.ch schon i» der „Margarethe" beobachten ließ, allerdings noch etwas scharf und glä'ern und nicht ganz zuverlässig in der Sicherheit vereinzelter Bravourstellen, uut der die Rolle hier und da uui des bloßen Effektes willen ausgeschmückt ist. So hörte und sah man in Frl. Serbe ein« Undine, an der etwas Wesentliches nicht zu radeln war. die im Hinblick aus die Stätte, auf der sie agierte, auf der Dresdner Hosbühne, aber auch nicht viel mehr bureuteie, als das, was die sogenannte seooncks ckonun eines großen Theaters Larzubieten pflegt. Alles a» dieser Undine war hübsch, gefällig, sauber und korrekt, aber auch ohne jenes Merkmal, das aus Rasse hindeutel. das im allge meinen oder in Einzelzügen aber auch nicht viel mehr erkennen läßt und verspricht, als das. was man mit einer löblichen Durchschnittsleistung bezeichnet. Es befriedigt, ohne Eindruck u machen. Die von Herrn Musikdirektor o. ^chreiner geleitete Klarsrellung gab. in der gewohnten Besetzung dargeboten, keinen Anlaß zv eingehenderer Besprechung. ID 8t. v König!. Hoffchanspiel. Endlich ein Sieg, an dem sich auch die Klink freuen kann! Das zweite Kind der dramatischen Muse sebillers. des Dichters ., Fiesco ". waudclle den Winter alles Mißvergnügens am Sonntag abend in glorreichen Sommer. Noch war vielleicht nicht das Letzte und Höchste erreicht, aber bis zum Schluffe des dritten Auszuges stand die Vorstellung von vor- aeffern zuverlässig aus der küiistcrischen Höhe, die man dem ganzen Schiller.Zyklus wünschen möchte. Es war Zug und Größe in der Auff"l,n»»g. die Harmonie des Znsammcnipiels erfnbr nirgends eine cnwsindlrche Störung und eine Reihe glärnender Einzel- leistungen hob den au und für sich günstigen Gesamteindruck. Im Mittelpunkte der Teilnahme stand naturgemäß der Fiesco des Herrn Wiecke. sicher die überragendste Leistung des 'Abends, deren Bedeutung um so höher cinzuschätzeir ist, als der Künstler die Rolle vorgestern zum erstenmal spielte. Aeuperlich brmgtder Dar steller nicht allzu viel für den fürstlichen Genueser mit. Tre „freund liche Majestät" die Schiller von seinem Fiesco verlangt, das Prestige der Erscheinung fehlt ihm : dafür steht ihm das höfisch geschmeidige Wesen vollauf zur Verfügung, dcis er in Sprache und Haltung ausgezeichnet zur Geltung brachte. Höher anzilschlagcir smtz die geistigen Qualitäten, die Herr Wiecke für die Verkörpe rung der Rolle ein'etzt: nämlich die schwungvolle Idealität, den wahren Adel des -Ltils und eine gewisse dramatische Macht- rntfaltrmg. die an de» Höhepunkten der Dichtung den Absichten des Dichters stets die rechte Kraft und den stärksten Nachdruck zu verleihen im stände ist. Gerade sie war es. die seinem Fiesco i» de» .Hauptszenen der Tragödie eine» überraschenden Eindruck sicherte, lo vor allem in der kunstvoll gesteigerten Erzählung der Tierfabel, m der Bersckwörnng-szene und am Schluffe de- zweite» Auszuges, dessen Monolog Herr Wiecke wir in schöner poetischer Verklarung sprach. Auch dem erwachenden Herrscherurlüst de» Fiesco. daS il zum Träger der reine» Idee der politischen Freiheit so uinnögli macht, lieh er de» rechte» To», um schließlich mit großzügigen Akzenten den Herzog >>on Genua in voller Herrlichkeit i» Elsihei- iulng treten zu lasse». Die erschütternde Szene au der Lerche Leono,enS. für di« Frau 'saldach die volle Natürlichkeit ihrer schwer»,üliacn Melancholie in die Wagschale warf, bedarf vielleicht noch im Einzelnen der Durcharbeitung: ebenso das sich hieran schließende Zwiegespräch mit Berrina. drni Herr Winds vor gestern nicht überall di« wünschenswert« Energie und Größe des hochstrebende» Republikaners zu geben wußte, de, doch dieser ,unwürdige Brutus" sein soll. Doch das sind geringfügige Aus stellungen. die den hohen Wert der darstellerischen Leistung des Herrn Wiecke, der bei Wiederholungen sich in noch hellerem Lichte zeige» wird, nicht beeinträchtigen könne,i. Neben dem Träger der Titelrolle mußte diesmal vor allem Frl. Thisrv interessiere», die die Gräfin Imperial! — sicherer Kunde »ach — ans Engagement spielte. Die mnge Dame. schei>iba>- eine An fängerin, hatte in dem festgefügten Enseinble „»lerer Hosbühne keinen leichten Stand, nicht etwa weil sie mit der Erinnerung an Frl. Ulrich zu kämpfe» gebabt Iiätte. sondern weil die Rolle so un- aesähr zu den »»dankbarste» des ganzen jüngere» Heroinensackes ge hört. Sonderlich viel zeigen läßt sich in ihr überbannt nicht, da die Wirkung der Iniperiali vornehmlich auf Aeußerlsihkette» ge stellt ist. aus den Zauber der Persönlichkeit, den man schließlich nicht zu haben braucht, ui» ein-- gute Heroine zu sein Selbst über das Organ der jungen Dame läßt sich nach dem Debüt von vorgestern kern znverlässiaes llrteil anssprechen; hier könnte nur eine große Ber-partie «Medea, Eboli. Helena w.) Klarh-'t schaffen. Einnehmen für Frl. ThiSr» mußte die sickere 'Anlage und Durch führung der Rolle, die allenthalben darstellerische Intelligenz ver rieten, wen» die Künstlerin auch die Intentionen des Dichters bisweilen zu spitz und absichtlich zu Tage brachte. So verträgt voniehmtlich die Koketterie der Iniperiali ein viel feineres Gepräge, ihre Polemik gegen Leonore eine elegantere Pointiemng. Gar nicht so übel gelang Frl. Thie-ry dagegen die große Szene »>it Fiesco iin letzten 'Aufzuge, die sonst gewöhnlich zu den Klippen icder „Fieseo"-'A»ffübriing gehört und genau so gefährlich ist wie die Szene der Bertba im ersten Akte des Dramas, die lediglich das ergreifende stumme Spiel vv» Frl. Pölitz von dem Fluche der Lächerlichkeit vorgestern rettete. Von den übrige» Mitwirkeuden — die meisten Rollen waren ganz wie früher besetzt — darf »ur noch Herr F > scher als Mulen Hassan aus eingebendere Würdi gung Anspruch erheben. Sein Motir war eine originelle Mischung von Spitzbüberei und Laune, allerdings mit starker Betonung der letzteren Ingredien ^ ^ ^ - ' ° ' FieSco nennt den Schwarzen einmal einen ..drolligen Gauner": das Wort scheint sich unser neuer -Hassan zur Richtschnur seiner Auffassung gemacht zu haben. Aber dieses „drollig" trifft doch nur eine Seite serncs Wesens. Denn im Grunde genommen ist dieser Helfershelfer des Teufels ein un menschlicher Galgenstrick, ein Scheusal, das wirklich nicht wert ist. an einer Kirchenlnre gehenkt zu werden. Von dieser diabolischen Schärfe, die Jaffa wie Wiens — zwei glänzende Vertreter der Nolle! - nachdrücklichst betonten, war Herrn Fischers Hassan beinahe vollständig frei, wie man das an dem fast wirkungslos verpnffteil Schlußmonolog des dritten Aktes am deutlichsten sah. Sonst ist von der Leistung nur das Beste zu sagen. Der Künstler glänzte in einem Reichtum des Details, in einer ver blüffend treffsicheren Edarakteristik und in einer äußerlichen Be weglichkeit, die er innerlich durch allerhand seine Nuancen wirksam ;n unterstützen wnßle, so daß man immer von »cnen Wendungen seines Spiels überrascht. >a verblüfft wurde Ob das leichte Indcln in der Färbung des Tones künstlerische Absicht war oder dem Schanspicler nur zufällig unterlief, bleibe dahingestellt: un angebracht ist cs jedeusalls. Neu waren wohl auch Herr W, erth. der den Iugendenthusiasten Bnrgognino mit feurigster Beseelung spielte, und Herr Decarli. dessen Gianettino Doria an Eindruck hinter dem des Herrn Froböfe von slicher etwas zurück blieb, während Herr M üller als Andreas Doria auf der alte» Höhe stand. — Das Tempo des Znsammenspiels war namentlich in den ersten drei Aufzügen liiigeinein lebendig und farbenreich: vom vierten Akte an flaute es dann ein wenig ab. Als Ganzes dar» aber die Vorstellung jeden falls den Ruhmestitel für sich in Anspruch nehmen, die reichsten und tiefsten künstlerischen Eindrücke bis jetzt im Sclsillec-ZykluS ausgelöst zu haben, wofür Herrn Obenegissenr Lewinger der aufrichtige Dank aller Schiller-Verehrer sicher ist. — Das Hans war wieder vollständig ausverkaust, die Stim mung im Publikum enthusiastisch und der Beifall — namentlich Herr Wiecke wurde lebhaft gefeiert — stürmisch. f Central-Theater. In letzter Stunde vor ihrem Scheiden brachten die liebenswürdigen Gäste vom Wiener Carl- theater noch eine dreiaktige Operetten-Noostät ans Rampen licht: „Die Ka i s e r m a n o v e r" von Viktor Läon, Musik von Bälo o. Ujy. Ein Trumps war'S freilich nicht, den sie damit ausspielten: mit ihren „Lustigen Nibelungen" uird dem übermütigen „Göttergatten" hatten die Wiener „Svielleute" offenbar ihre besten Karten voreilig verausgabt und saßen nun zuletzt ohne Atout da. Dazu kam noch, daß man vorgestern sozusagen ohne Matadoren spielte: denn mit Ausnahme der famose» Soubrette Therese Bicdermany, die diesmal mit der heißblütig und temperamentsprühend drirchgeführten Rolle eines eifersüchtigen Zigeunermädels wiederum de» Vogel abschoß, schienen die ersten Sterne des Ensembles, wie Mizzi Günther und Willy Bauer, bereits ihr Reisebüudel geschnürl zu haben. Kein Wunder daher, daß die Wiener Gaste vorgestern das Spiel verloren, oder — um besser im Sinne des Stücktitels zu reden — in ihren „K'aiicrmanövern" keinen Sieg daoolitrugen, nicht einmal einen Scheinsieg, wie er sonst bei einem solchen „Krieg im Frieden" erfochten zu werden pflegt. In erster Linie ist für diesen Mißerfolg die unendlich witzarme. auf den billigsten u> che . . ..... . ... .. uaei Einlagen und Einschiebsel die üblichen drei Operetten - Akte auf die landläufige Zeitdauer eines 'Theaterabends auszu dehnen sich abauält. Aber auch die Musik des ungarischen Ton- setzers B. o. Ujy. obwohl allenthalben gefällig und nickt ohne nationales Kvlorst. bewegt sich in den breitgetretensten Formen und Rhythmen und kann auf eine irgendwie hervorragende Be deutung keinen Anspruch machen. Ein flottes Marschmotiv und einige ansprechende Walzerweisen — das ist so ziemlich alles, was sich bei dieser Musik als nennenswerte Ausbeute ergibt. Ein näheres Eingehen aus die Mängel und Vorzüge des Stückes hat um so weniger Zweck, als die Herrlichkeit dieser „Kaiscr- manöver" bereits morgen ihr Ende erreicht, wenn nicht die Spiel leitung, belehrt durch die am Sonntag bei der Premiere ge- macklen Erfahrungen, vorzieht, zum guten Ende ihrer hiesigen Stagione lieber noch einmal ans die zugkräftigen „Nibelungen" zurückzugreisen. Der Darstellung des Stücketz-iRegie: Herr A. Hernfelds und der Ausführung seines musikalischen Teiles (Dirigent: Herr I. Holzers ist wiederum mit Worten höchsten Lobes zu gedenken. Neben der bereits erwähnten prächtigen Rollenzeichnung Therese Biedermanns ist diesmal vor allem die gesanglich und darstellerisch hervorragende Durchführung der Rolle eines drolligen O'ffziersburschen ungarischen Geblüts lEzarasj durch Herrn Richard Waldemar zu rühmen. Recht amüsant aestalteten ferner die Herren Alexander Hernie ld und Karl Blasel ihre Karikaturen eines chinesischen Gefandt- schaftsottachös »nd dessen Faktotums, und mit gütgezeichneten ungarischen Offizierötypen bewährten die Herren Rohr. K önig »nd Binder die schon früher an ihnen beobachteten künstlerischen Vorzüge. Das weibliche Element ist in dieser Sol- daten-Lperett« — wenn man von de» in prallsitzende Husaren uniformen gesteckten Choristinnen absieht — »aturaemäß nur svärlich vertreten. Außer dem Zigenne'rmädel Sarö tritt nur die vielumworbene Geliebte eines Husaren - Oberleutnants, die bildschöne Iolan, stärker bervor, die in Hansi Reichsberg eine imposante und musikalisch wohlbeschlagene Nenräsentontin fand, sowie allenfalls noch die Kasino-Haushälterin Boricka. die von Irl. Leopoldins Wilczel charakteristisch verkörpert wurde. Trotz all solchen redlichen Bemühens vermochte aber di« neue Operette nicht xinmal das gewiß picht allzu kritisch gestimmte Sonntags-Publikum zu befriedigen: der recht kärglich gewendete Beikall bekundet« deutlich genug die tveuig erbauliche Tatsache, daß diese .Kviscrmanövcr" ein recht verfehltes Manönw bedeuten. - ckt s Ein Eichend orfs-Ten kma l soll demnächst im be nachbarten Wachwitz errichtet werden. Es ist wenig bekannt, daß Eichendorff in Wachwitz oft und gern weilte: einige seiner schönsten Lieder sind vier entstanden: z. B. „Wer hat Dich, Tu schöner Wald" und „In einem dichtete er unter dem Eindruck otrr dm ^ . ... . .. kühlen «nmd«' ichtete er unter dem Eindruck seiner Spazte nahen «epparund. wo dir alte Leppmühle. ein I Punkt, noch heute steht. f Ter nru-eivahlte Vorstand der „Dre»d»«r>ted«r. t-sei" setzt ssch aus fol ' . sitzender: Iustizrat Sr. laendeu Herren tusammru: Lhrenvor- P ö tz s ch: Vorsitzende: ZwMuaenieur Richard Hartwig und Sensal Otto Schröder: Sch«»td. Meister: Bürgerschullehrer Richard -. Ulbricht urrd^m- mcister Schwenke: Schatzmeister: Fabrikant Kuntze «>d ' c: Tafelmeister: Prlvatvtz Petzold und t; Notenmeister. Knusmann Putsch«; und Fabrikant Legler Kaufmann Bern dt. Rechnungssekretär Nitzsche: Vertreter der aützerordentliqen Mitglieder: Rechnungsrat Herrmann und Prlvatu« Rei- mann: Ühormeister sind die Herren Königl. Hosorganist Pembaur und T-mkülistler Winter. k Sächsischer nnsiverein. Vergangene Woche wurde» vertonst: Franz R>ct>. Scdolz, » Zeichnungen: van« Unger. s Haarschmuck: B Rogallt, Banencbauler; sin, Boebl«. Betender mann: Hans am ö»de. WSnnnrrstund«: Otto Erkman». Schmitnt: Boedle. Reitender Bauer: Gras Kcilckrcutb, jttnderki>»se: siram Stuck. siolellenwrcver: Schmidt - classell», Aus dein Schluhtierg : 8- Boebl«. Be- lender Rille-, Alle siran und Schisser; R. Winkel. Mutter und Kind: Carlo« Gretbe. Abeno und Morgen: Han« Volkmann, tzorndieb«: Han« Tboma, Geiger: Georg Venn». Herdiiiandichait und Wuneclanoichas,: Karl Schmidt. Mdclieiik-ms; Schmoll o. tkilenwecib. Herdstad,nd: Tb- rden Kops mit r Baue». ' N Sri, «ck. Am "wusseau s. Lankäckasl. s Der Schriftsteller gestern »n Berlin ge stör Ba l d u i n den. Möllhausen ist vor- Während deS Druckes eingegang«»« Neueste Drahtmeldungeu. Berlin. Heute abend fand denn Kaiser im Schloss« Tafel statt, woran teilnahmen die japanischen, chriechischen und montenegrinischen Fürstlichkeiten, der Kronprinz, die Prinzen Eitel Friedrich und August Wilhelm, der Reichskanzler mit Gemahlin, der Staatssekretär Freiherr v. Richthofen, der griechische Gesandte, der italienische Botschafter und ander«. Berlin. Prinz und Prinzessin Orisugawa sind heute abend O'/c Uhr hier eingetroffen und Warden am Bahnhöfe vom Kaiser und vom Kronprinzen mit großem Gefolge feierlich empsangen. Das prinzliche Paar fuhr, geleitet vom Kronprinzen und dem Prinzen Adalbert, zuin Hotel Bristol, wo Wohnung genommen wurde. Der Kaiser kehrte nach dem Schloß zurück. Eine ungeheuere Menschenmenge empfing den Kaiser, die japanischen Herrschaften und den Kronprinzen mit andauernden Hochrufen. Thorn. Das Urteil im Prozeß Wessel wurde heute abend gefällt. Der Angeklagte wurde unter Anrechnung von 9 Monaten Untersuchungshaft zu 1 Jahr Gefängnis ver urteilt. Die Verurteilung erfolgte nur ivegen schwerer Urkunden fälschung. Der Staatsanwalt hatte 2 Jahre Gefängnis und 5 Jahr« Ehrverlust beantragt. Wessel erklärte, daß er sich dem Urteil nicht unterwerfe. Budapest. Wie das Korrespondenz-Bureau erfährt, ist die Kombination Fejervary als völlig beseitigt anjusehen. Madrid. Der frühere Ministerpräses Silvela ist heute nachmittag 5 Uhr gestorbe». Petersburg. sPetcrsburger Telegraphen - Agenttir.s AuS Schanghai wird am 29. Mai. 8 Uhr 12 Minuten abends, gemeldet, dort sei die Nachricht eingegangen, daß 7 japanische Schiffe, davon 2 Panzer, und 4 russische Schiffe in Grund gebohrt seien. Hier herrscht die Ueberzeugung vor, daß die Japaner offizielle Depeschen Roshestwenskis aus Wladiwostok abwarten und solange mit der Bekanntmachung ihrer Verluste zurückhalten. Tokio. sReuters Bureau.) Amtliche Meldung: Admiral Togo berichtet der Regierung, daß die Gesamtverlnste der russischen Flotte am Sonnabend und Sonnlag folgende sind: 3 Schlacht- schiffe, 1 Küstenpanzer, 5 Kreuzer. 2 Schiffe der Freiwilligen Flotte und 3 Torpedobootzerstörer wurden znm Sinken ge bracht: weiter wurden 2 Schlachtschiffe, 2 Knstenpanzer, 1 Schiff der Freiwilligen Flotte und 1 Torpedobootzerstörer weggeaommen. Es wurden mehr als 2000 Gefangene gemacht. Togo fügt hinzu, das japanische Geschwader sei unbeschädigt. Washington. sReuters Bureau.) Nachrichten zufolge, di« beim Marinedepartement aus Tokio «ingegangen sind, ist außer den bereits genannten Schiffen noch das russische Schlachtschiff „Liisoi Weliki" genommen worden Das russische Flaggschiff ist schwer beschädigt. Washington. Der amerikanische Gesandte in Tokio telegraphiert, laut einem ihm uiltgeteilten Bericht an die japa- nische Regierung habe sich herausgestellt, daß das am 20. Mai von der russischen Flotte auf der Höhe von Formosa zum Sinken gebrachte Schiff, wovon man annahm, es wäre ein amerikanisches geivesen, ein englisches war. Petersburg. <Priv.-Tel.) Tie Familie des Admirals Roshestwenski ermächtigte die Aerzte zu folgender Mittei lung : Ter 'Admiral wurde vor mehrere» Jahren erfolgreich Wege» eines Nierenleidens behandelt, das auch nickt wieder auftiak. Bor der Atffahrt litt er an Lnftröhrenentzündung Er schrieb jedoch von Saigon ans an seine Familie, die Seeluft habe ibn vollständig geheilt. Bor vier Tagen erhielt Frau Roihestwenski von ibreni Gatte» einen Brief aus Saigon, worin er ihr schreibt, er fühle sich besser als bei der Abreise. KV»tterP»r>«Bi c>,s regi. «cict». Meievroiog. 3»tt»uiS in Evemnitz voni 29. Mai 8 Uvr moigen« lTemoeratnr nach EelsiuS). Wetterlage in Enrvva am 29. Mai 8 llbr trüb: St-t'-v»- HT! Name na j u. Stärke Letter Lp deSL indes ! Ktoniow 7ö8 SkNV 4,1a!. Hkad ü« Sbrtstian'd ül 88l) Hanarand. 6Ü 8VV Sknde§nuS 68 >8 Stockholm i titt j>V Lwme»n.2j 71 >80 Tragen 6N 881V Scilly Nachen Berlin mäd bedeckt 11 — stark heiter -s 13> lercht Hegen N L leicht wolkenl 8 Ü stark bedeckt j i 11, 7 Franks leicht wolkenl-s 16 N Viel» Noprnhag.' 7! I Still Tnmt ^17 n Memel > 70 >81V leicht heiter ^ 15 0 leicht wölken! ^-1^ N leicht Lumt G, 111 0 leicht wolkenl! k 17 ll leicht wolkenl 18 «) leicht wolkenl 18 0 Sylt vambg. 1 Helder iH 8 70 OSO 66 8 Siam« ! 8 " " SILr« ZK dkSWmde» »Nt« leicht jieatic j - l8> — >oNenl 7«» «ZV . ..... , ... «S '880 leicht wolkenl Slj 0 71 80 Nicht wolkenl' I» 0 iiorlgruh«, c>s NO schwach wolkenl' I!> c> ^ " M.j 7» iO leicht wolkrnl^ Ni ü s L8 ilco schwach woikcnl 4 >3 0 Part» Ili 87 kt<> wolkr„I.-j-t2i 0 glorcnz «»> k>'U tchwach wolkcnli z Ny » Nom s «ia srtsch d-tl-r --M 0 Rtcza «ci I Still wollen! Itz! i> MmichrnN «t o irisch wolk«nl z >«I a UZ,m»«,7 7l ! SNU libunft 4l«'o l I l j Da« Marimum des Luftdrucks bat srine Lag« nur wenig veränderi. Die Depression befindet sicb »och im Norbwrften. linier dem Einfluß diele« ieniralen Hochdiuck« weben leichte Winde, die meist dem Osten eiiisiammen. Heitere«. Irocknes Wetter bei weiterer Temveratursunabme wabrscheinli». B r o a n o s « für den 36. Mai. Wetter: Heiler und irocken. Tenweratur: Uebernormai. Winduriprung: Osten. Baromeler: Hoch. Witterung tu Lochien »m 28. Mai. Slarton Ser- Lemv. «ln» !se<. Station I hishe Lem». «ln» h' dil», m z ß 5 Lreeden II« 22« 67 80 »! . Fretberq 868 relocig f«? 2l " 78 80 ,! . Lchn««b»rgl «"« lS.7 62 V 2 g'chodrob 72» 23 0 8.6 8 . SlÜcr j KOO vau,e». '-2 9 6.8 88>7 2 . Ä>>k„b,rg ' 7bl -llicau HL" 20 I 4 3 SlM ! . Tlrltzen-äsn 772 I8S NS 0 , 'IN 20.4 »7 80 »' . ,1'' ltli öS 80 2 Da sich gestern über Leulschland «in Druckmaximum gebildet batte, danerie a»ch da« dettere trockne Wetter an. Da« Baromrter steht nun mehr als 6-iv Mm. ,u doch. Die Wind« tragen slthlichen bis üsliichen Tbarol- tcr, find aber meist schwach. Die rennieraNnsckNvaiikung betrSgt allaemetn mehr als t« Kr. Dt« Trmprrattnmarima liea«n von «kV Meter adwürls aber 26 Br, Am Morgen lag m«lst Tau. Meldung vom Fl»i«ld«rg: Schwacher Tau. «laiijenver Sonnenunter, und Aufgang, Htmm«lSsSrbung dabei orange bez. gelb. Dresden, 26. Mai. Barometer von Optiker Eduard Wiegand lvorm. Oskar Bölolds. Waklsiratze 2. Abend» « Uhr: 7SS Millimeter, unverändert. Tbernnmiurvgrapb nach Celsius. Lemperawr: höchst« 2S Kr. Wärme, niedligfte 7 Gr. Wanne. Heiter. Ostwtnd. 1Vattr»sta»l> ver vttv« unv Moldau. Bndn'eis SS. Mai fehlt 2S. Mai -s- 2« der «lve unv Prag Pardubi» M«>nik Leitmeritz Vusfig Dresden seblt 4-S6 Z-SS 4-S» 4-68 — «7 »ehl« -i- »6 4-liO 4-U
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