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Dresdner Nachrichten : 30.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190505307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050530
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050530
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-30
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.05.1905
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Dresdner Nachrichten» r»r. 14V. «eite S. »» Tienstag. »<». Mai LVV5 Genickstarrc, während 27 starben. Bon insgesamt 017 Erckrankleu starben 079. Berlin. Der Kaiser 1«eß ^ ^ deutsche» Vereine vom Rote» Kreuz für seine Tätigkeit zum Besten des südafrikanischen ELpeditionskorpS «inen Bei dem Zeutralkoimtee der trag «inen von lOOOO Mark uberweiten. Berlin lPriv.-Tel.j Sächsische Orden erhielten, und zivar das Komturckreuz 1. Klasse des AlbrechiSordens: Prä- ubeni der Generaldlrektion der Eisenbahnen in Eliaß.Lotbrinaen Wirk!. Geh. Ober-Reg.-Rat Bauckerzapp zu Straßburg i. E: daS Ritterkreuz 1. Klasse mit der Krone desselben Ordens: die Mit lieber der Generaldirektion der Eisenbahnen in El'aß-Lotbringen "cgieriingSräte v. Bose und Eberbach zu Straßburg i. E., so d e II l t ch - i t a l i e » i > ch e » H a n d el s v c r t ra g. — Der bis' Iierige Altacht' im Auswärtigen Amte Dr. Julius Ernst Gras »nd Edler Herr zu Lippe-Biesterseid ist nach bestan denem diplomatischem Ezauien zum Legationssekretär ernannt und der kaiserlichen Botschaft in Rom zur kommissarischen Beschäftigung überwiesen worden. Berlin. «Priv-Tel) Der Fürst von Montsciiea rv in beute nachmittag aus Heidelberg hier cingetrvfsen. — Am Abend erfolgte die Ankunft bcS Prinzen und der Prinzessin Arisu- gawa von Japan. Berlin. (Priv.-Tel.) Der nächste Truppentrans port nach Sü d w e st a t r i ka wird am Mittwoch nachmittag an Bord des Aormann-Dainpiers „Eduard Wörmann" von Ham burg abgelassen. Der Transport besteht aus -'15 Offizieren, l Portepoe-Ofsiziere». 523 Unteroffizieren und Mannschasten, sowie etwa OM Pferde». Berlin. lPriv.-Tel.j Im P l ö tz e n s e e - P r^o z e ß fährt die Verteidigung fort, dem Gerichtshöfe uns der Staats anwaltschaft durch immer neue Anträge, Resiamationen usw. zuzu'etzen. Heute beantragte der Angeklagte Schmidt, alle von ihm m der Plöhensee-Sache geschriebenen Artikel, auch die nicht üikruniirierlen, zu verlesen. Der Staatsanwalt sprach sich gegen diesen Antrag auS. Alan verhandle hier nicht, um den Zerlungen Stoff zu verschaffen und ZLensalionen herbeizusühren. Dies solle den Volksversammlungen, aber nicht einem Königlich preu- iü'chen Gerichtshöfe Vorbehalten bleiben. Rechtsanwalt Lieb knecht wendete sich gegen diese Bemerkungen deS Staatsanwalts ui sehr sckarser Weife. Der Staatsanwalt habe gelegentlich bedauert, bah die höchste zulässige Ordnungsstrafe gegen Ver- ieidlger nur 100 Mk. beirage. Er. Verteidiger, bedaure, daß es gegen den Staalsanwali üverl-aupt keine Ordnungsstrafe gebe. Der Vorsitzende wies diese Bemerkung des Verteidigers alS ungehörig zurück. Rechtsanwalt Tr. Karl Liebknecht wurde abermals, weil er dem Gerichtshof Vergewaltigung vorwarf, in eine Ordnungsstrafe von lOO Mark genominen. Berlin. lPriv.-Tel.j Der 1)-Zug Köln—Berlin ist beule kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Hamm mit den letzten beiden Wagciz entgleist: die übrigen D-Wagen sind mit 00 Minuten Verspätung nach Berlin abgelassen worden. Zwei Reisende find unbedeutend verletzt. Der Material- schaden ist gering: der Verkehr wird aufrecht erhallen. Die Enlgleisnngsursache ist noch nicht ermittelt. Berli n. «Priv.-Tel.j Ottilie Bach. Verfassen» zahl reicher vielgeleiener Romane. ist am Sonnabend im katholischen Krankenbause in. Aller von 00 Jahren gestorben. Kiel. «Piro.-Tel.> Die schwedische Schonerbrig „Umna" wurde unter Laaland von einem schweren Sturm überrascht und an die deutsche Krisle geworfen, wo sie durchbrach und versank. Kapitän »nd Mannschaften ertranken. Hamburg. Auf dem am 26. M.ai bier eingetroffenen enqli'chen Dampfer „Hnlas" find laut Mitteilung der Polizei behörden Rallen gefunden worden, die. wie eine Untersuchung ergeben bat. mit PesibaziÜen behauet lind. Die Löschung des Schiffes in deshalb volizeilicii unterbrochen und das Schiff einer Ausräucherung mit dem Rattentölungs-Avvaral unter zogen worden. Menicbe» find nicht erkrankt , zu Beunruhigun gen lieg! kein Anlaß vor. Die weitere Löschung der Ladung des Tainviers wird unter besonderen, von der Polizei über- wcicklen Vorsichtsmaßregeln erfolgen. Weimar. lPriv.-Tel.j Ter Großherzog ha! im Einver nehmen uill den übrigen Erlxiltcrn der Universität Jena den Dr. pkil. Andersens King-Williamstown lKaplandj zum Lekror der englischen Sprache an der Universität Jena ernannt. Köln. lPriv.-Tel.j Durch das jüngste Frostwetter sind nach den nunmehr abgeschlossenen Feststellungen am Mittelrhein die Ae in stocke zu Sieg. NieSerheiinbach, Oberheimbach, Bach-rach- grotiiculeils i»eriiichtct. In niederen Lagen im Nahe- tale. >o:vie im Gebiete des vorderen Hunsrück sind die Wein berge vollskänoig erfroren. Im Rheingau haben die berühmten Gemarkungen Geisenheim, Iohannesberg. Erbach, Hallenheim in den Tieilagen derart gelitten, daß eine Ernte nicht zu erwarten ist. Die Berge präsentieren stch in trostlosem Zustande. Auch in Rhciichessen hat das Frostwetter die Hoff- nung der Winzer vernichtet, speziell die Talläge», in welchen Portugieser Burgunderweine gepflegt werden, sind übel mit- gcnonnnen worden. Köln Der „Köln. Zlg." wird aus Tanger gemeldet, der Sultan empfing den Grafen Tattcnbach sogar am ersten Mulud-Feiertage, eine Ehre, die noch keinem Gesandten hier sc z.i teil wurde. Kol». Priv. Tel > Inder vorvciitpssciie» Rächt versagte . us dem Brüsseler Bahnhöfe die neuerdings elektrisch betriebene W e i ch e n i i gn a l e i ii ri ch t u >i g . so daß stundenlang der ganze Betrieb vollständig flockte Nm mit vieler Mühe konnte» nach nnd nach einzelne Gien-- inlnbai gemacht weide». Die Folge war. datz die^iach Denlichland verkehrenden Schnell und Linus füge 'chon Sonnabend abend nnd in der ganzen RaclN bis Sonntag ll Illir inehrslnndig' Ver'pätnngen erlitte», »o daß in Köln die Anichlnike nicht eneiht nunden. r'lnr dem Brimelcr 'Rdidhalmlioie hanten vorgestern a>>end Ton'ende von Reisenden ain Besordeuiiig. Bis gein rn >:ve> d ivat ivahrte es. ehe die Züge wieder »ach den ri>l>tie,en Fatirwiten ver!el>ren konnte». K a >: e r s! a u i e r a. iPrio.-Tel.I Bei Gaugrehweiler wurde an dem zehniährige» Mädchen Schüler eins Gehrbach ein L u ist m o r d verübt Als der Tat verdächtig wurde ein wegen Lustmords vorbesiraNer ORaurei ans NieSermoscl ver haftet. Oiscnbach. fPrio.-Tcl.t Gesicru mittag «vurdc Sie 11jährige Rom Lueeteri. die gleichzeitig unt ihrcin Onkel Bei träge iur den Kohlcn-EiiikalifS-Vereiii einkassicrie, von der Frau des Maiers Loy in Gciilcinichast mit ihrem Bruder er drosselt und beraubt. Man fand nach ianoem Suchen die Leiche des Kindes .abcnss mir dem Tachrande des Hiustts. Die Mörderin wurde sofort verhaftet iiud ist geständig. Der Bruder ist noch nicht ergriffen. D ärmst ad t lPriv.-Telst Zwischen den Regierungen von Preußen. Hessen und den thüringiich-anhaltiichen Staats» ist eine Verstänaignng darüber zu stände gekommc», daß die hessisch-thüringische Staotslottcrie nach Ablaut der 7. Lolteric, I. Juni 1006, aeaen Zahlung einer Rente seitens der pienßiichcn Regierung eingestellt wird. Für die Kollekteure sec seitherige» Lotterie wird die vorgeichrlcbcne Sicherheit durch sie liebcruehmerin gestellt. Ein Beitrag von 500 OM Mark soll dazu verwandt werde», dielen den Ueocrgang in die neuen Verhältnisse durch Gewährung angemessener Beihilfen zu erleichtern. Die Beamten der hessisch-thüringischen Staats- lotterte werden, ioweit sie dazu geeignet sind uns die Möglich keit ihrer Verwendung vorlieg», seitens der preußischen Regie-, rung übernommen. Der Vertrag bedarf noch der parlamen- tarnckien Genehmigung. Schneide m ü li l. lPriv.-Telst Gestern rannte ein durch gehendes Gewann mitten in eine Schar Kinder, die vor einem festlichen Aufzuge hergingen. Ein M ad^chen wurde g e t ö t« t und Lessen Brüderchen schwer verletzt. ^ Werks erlitt infolge der A ' starb aus seinem Wagen. . Stolv- lPriv.-Tel.j Las Kriegsgericht ver- urteilte den ZaLlmeister Lange vom hiesigen Husaren-Regi- 5023 Mark amtlicher und 1103 Stuttgart. Der König bat der Dichterin Isolde ;n Florenz, die grobe goldene Medaille für Kunst und grobe, soll and« verliehe». > ^Priv.-Tel.) Dir hiesigen Maler, Lackierer hne die^ W' ' Der Kuticher deS Fuhr- lufregung einen Schlaganfall und ver- in Florenz die schaftam Band« Breslau.. iPriv.-Tel.) ^ ^ - . ..ossen gestern, ohne dle Antwort der Atmung aus ihre Loonfordernnäen abzuwarten, trotz ALratens der Zen- tralleitung der Gewerkschaft, heut« in den Ausstaad «wzu- treten, wobei 1500 Gehilfe» beteiligt sind Nur m der Aktien- gesellichaft für Dagrnban wird w»itergearbeitet. Innsbruck. Heute stich hier DX> Arbeiter des Uau- aeiveibe» m den AuSstand aetrete«. Ihre Forderungen sind Abschaffung der Akkordarbeit. Festsetzung von Mindcsllvhnen und Regelung der Arbeitszeit. Dir Unternehmer haben sich bisher schroff ablehnend verhalten. Der Magistrat sucht zu vermitte.u Wien. tPriv.-Tel ) Wie pellautet. wird dir Regierung Im Abgeordnetcnhause in den nächsten Lagen ungeachtet der Lage in Ungar» den deutsch-österreichischen HaiidelSvrrkr.ag vorleaen. Paris. Unter überaus großer Beteiligung fand heute die Beisetzung de» Baron» Alsons Rothschild aus dem Kirchhofe Pbre-Lachaise statt. Präsident Loubet halte einen Ver- treter entlaubt. Unter den Amvesenden bemerkte man die meisten Minister, sowie die Mitglieder des diplomatischen Korps. Madrid. lPriv.-Tel.j Svlvela liegt im Sterben. Er empfing gestern die letzte Oelung. London Unterhaus. Der Parlameiitsiekretär des Schatzamtes Acland-Hovd teilt dein Hause mit. daß Premier minister Balfonr an einer starken Erkaltung leide und anS Bett gefesselt sei. Er würde nvei oder drei Tage lang nicht im stände sein, iin Hause zu erscheinen Die Erörterung des TadelSvvtumS müßte deSbalb bis zur nächsten Woche vertagt werden Der Unterstaatssekretär des Aeußeren erklärt in Beantwortung einer an ihn gerichteten Anfrage, die Regierung habe keine amtliche Bestätigung der Meldung über die Seeschlacht in der Koreastrabe erhalten London. lPriv.-Tel.j Mch einem Telegramm von de» Schlly.Inieln hat die Jacht „Atlantic" vormittags 11 Uhr südlich Scvllhs, 6 Seemeilen ab, passiert. CH r i it ia » ia. Die Nachricht, heute werde beim König in Stockholm ein norwegischer Staalsral slattfinden, wird offiziös auf ein Mißverständnis zurückgeführt. Belgrad. (Priv.-Tel.f Hier ist ein Pest fall vorgr- kvmmen INarblS eiagrbeude Devektkeu desiude» sich Seit« 4.) M»»»I«»»I «. «- i»chlu».i «»»!» »M »0. Di«««ia» —. Lr«rl>n»r »«,, I»» « Si»««daz>, —k<u>r»ziM« —. U»,«. <»l» — e>o«ug>»I«> —. rurknUoi» —. »iuiUor. V»rt1. (I Ud- !»«,», 7l>. gia»«n«, 106.»». G,ant«i Sl,l>i>/> ?!n» d»r>u,i«I«, SS S». lürk,n iunttic. »nlUt«) i»»» Uirttnl»!« . OtU« manbxni 6t«.—. Slx»l«d»t» . L„nd»rd«>> —F«st. Vxris. ProdukttnmLlk«. ««t,«n r»» vtat i« U ,«r Septtr -Lubr. H -*>. »uHta. «>'»riw» o,r Mai » — s«,idr.-r«»dr. «» —, t»s>. «t»«t „k Mat bo.so, ver Se»N-r -Dejdr. LI,7S, ru^«>. iiilelreidemartr i »,«!. wenige- aageboten. fremder ruhig »<« kleinen Äeigiü». Amerik. Mai» fest dei riemitch gutem iUefchast. Donouer nomtneU un- verandrri. Mchi eliva« leurer. ««rite fest. .Hafer ruhig — Lener: UrachiooU. ereu Gesinuuugen sich allezeit, auch heute wieder. ' ' " iels . in der efprochen. t bade». Es wird vielfach davon nciprochen, da» e Teil Sachsens wohl etwa» zurückstche gea«n die Industrie auderer Landesteile. D«ls ist ober für Mich kein Grund, diesen Teil nicht mit derselbe» Liebe »mb den, selben Interesse tu Mein Herz zu schließen, wie Mel» üknaaes Land. Ich danke Ihnen nochmals herzlich für Ihre srenndllche VkOrützung und die erwiesene Liebe." — Svdam, erfolgte durch .. Hp^trllilna der Slabliäte und dun' iochentunckellr iich kein G de?Bulgk>»ieistei dt« Vvrstrlliiiig der Stadträtr u,ch durch den tadtverordneten-Porstc>,c > die des Stadtvcrmdneten-Kollegsum» rr. «, Künig ' ^ - - -- -- wurde Rachause» 178. Regi, woselbst ihm ein tkhnntrmck dargebote» wurde. 'Vom Ballon des " ' au» nahm der Monarch den »ach Abmarsch des in das nmmrr geleitet. ment« ausgestellte» farbenprächtige» argen Herrn durch hulkiiidern entgegen, wobei die Kinder dem Landes stauszug von »stimme» in das von Herrn Schuldirektor Kelle auSgebrachte KöntaShoch, sowie Absingen des ersten Bersr« der Sachsenhhinne huldlatrn. Während des Abmarsches ktnder zum Spalierbilden - — ^ - in dir ausaelegten, dem und zum istadtwcichdtlde begleitet, unter trendigen Ovationen die Stadt. Da sich kiv» usw. seitens der Stadt verbeten hatte, wurde der OertlicheS unv Sächsisches. — Se. Majestät der König unternahm am Sonntag nach mittag mit seinen Kindern einen Spaziergang und trank den Kaffee in der Keppmühle, v. Altrock und Ordonnanzoffizier.Hauptmaiii: Richter die auf drei Tage berechnete Reise in die Oberlnusitz an. Der SonderzNg hielt zunächst aus der Station Arnsdorf, wo sich die Herren KreislianpOnann v. Schlieben-Bautze» und Amtshmwtmann v. Erdmannsdorsf ans Kcimenz bei Sr. Maiestät meldct-n. Herr Gemeindevorstand Landtagsabgcordneter Traber-Arnsdorf hielt die Begrüßungsaniprache. woraus die Tochter des Pfarrer« Ben,dt- Wallroda dem Monarchen unter Aufsaguna eines Gedichtes ein prachtvolles Rosenb'.'kett überreichte. Der Monarch schritt sodann die Front der ausgestellten Vereine ab. Der König nahm eine Komvositivn des Musikdirektors und Kvmvonisten Gustav Kranse- Radeberg „Friedrich August, Sachsenberz" entgegen. Um 9 Uhr traf der Zug in Pulsnitz ein. MMem ^ Gemahlin deS Herrn Rilteigutsbcsitzers v Helldvrf dem Mona,che» ein Bukett über reicht batte, ichritt Se Maiestät nach dem vor dem Bahnhofs gebäude errichteten Fcstplatze. An der Spitze von iiOO Schul kindern übcncichte ein Mädchen dem König einen Blumenstrauß. Sodann hielt Herr Bürgermeister Dr. Michael eine mit großem Bestall ausgenommene Begrüßungsrede. Se. Majestät dankte für die herzliche Ovation, ließ sich die städtischen Kollegien nnd die Herren vom Kirchenvorstand vorstellen und schritt hierauf nach Entgegennahme des Rapports ans der Hand deS Herrn Stabs arztes d. R Tr. Krepssia die Front derMilitärvereine von Puls nitz und Kamenz ab. Mehrere Veteranen wurde» mit Ansprachen ausgezeichnet. An die Militärvereinc schlosse» sich die Feuerwehr, die Turner, das uniformierte Schützcnkorps und andere Vereine an In einem Zelte war eine Ausstellung von Erzeugnissen der Piilsnitzer Industrie «Pfefferkuchen. Seisenfabrikation. Töpferei, Wagenban. Blaulcincnindustrie :c.) veranstaltet worden, die der König mit großem Interesse besichtigte Die Pulsnitzer Pfeffer- tüchler überreichten ihm hierbei für die Prinzen und Prinzessinnen einen großen Karton mit allerhand Pfeffertuchenspezialitäten. Von Pulsnitz fuhr Se Majestät nach Kamenz Punkt 0 Uhr 45 Minuten lies der Sonderzug auf der Station ein, wo sich zu dem Empfange solgcndc Herren eingefundcn hatten: Oberstleut nant von dem Busch, z. Z stellvertretender Kommandeur des tilllll 1-OUl -LIitsOL). g. oev IO. Infanterie-Regiments Nr. 170, Lberamtsrichter Tr. KltM, BezirkSschnlinspektvr Schulrat Dv Hartinann. Bürgermeister Dr. Landtagsabgcvrdncter Ulkt Rentfch. ment wegen Unter'chlagung von ^ ^ . Mark vrwater Gelder. ww,e wegen Urkundenfälschung und Ber- seitelck'a'kuna von Aktenstücken zu 4 Jahren GefänaniS. Dienst- «ntlobuna und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre. Zerrüttete Vermügcvsverhältnisse war die Ursache ms'' rasbaren Handlungen. der »nd Stndtvcrordncten-Vvrsteher Ol ach Verlassen des Zuges wurde Sc Majestät mit einem von Herrn Stadtvcrordnctcn-Vorslehcr Rentfch ausgebrach- lc» Hoch begrüßt Hictauf meldete sich Herr Bürgermeister Tr. zeig Nach Begrüßung der zum Empfange Erschienenen über- »eichte eine Tochter des Herr» Rentfch Sr. Majestät eine» Mai- blnmcnstranß mit einer poetischen Widmung. Sc. Maiestät nahm sichtlich erfreut den dustlaen Gruß entgegen Bor den» Bahnhofe hatte als Ehrenkompagnie die 5. Kompagnie des 10. Infanterie- Regiments Nr. >76 unter Führung des .Hauptmanns und Koui- pagniechess Müller mit den RegimentSfahnen nebst dem OffiZier- kmvS des Regiments und des Meldeamts Aufstellung genommen. Nach Ahschreiten der Ehrenkompagnie und Parademarsch derselben bestieg Se Maiestät den hereitstchenden Wagen. Zmn Ehren dienst lOrdvnnanz-Ossizier) war der Hanptmann v Schonberg kommandiert worden. Unter feierlichem Glockcngelänte erfolgte der Einzug in die Stadt durch die mit Flaggen in de» Landes-j Stadt-, Lausitzer nnd ReichSfarbcn, sowie mit Girlanden, Fichtcn- nnd Bllkenbäumen herrlich geichmückten, Po» den spalierbildcnde» Vereinen nnd zahlreichem Publikum besetzte Köniasstraße nach dem Scbnlplatz An der Seite Sr. Majestät faß Stantsminister v. Metzsch An der girlandengeichmückten Klosterkirche entstieg der König dem Wagen »nd schritt die Front der daselbst ausgestellten Krtegsveleianen ab, in leutseliger Weise manchen FcldzugSteil- nehmrr ins Gespräch ziehend Aus dem Schulvlatzc hatte» ltt Militärvereinc des Bezirks mit Fahnen, sowie dir Freiwillig« Krankenträger-Kolonne vom Roten Kreuz ru Kamenz Parade-Auf stellung genommen 'Rach Meldung und ueberreichnng dcs Front- rapports durch de» Bezirksvorsteher Leiblin-Kamcnr schritt Sc. Maiestät die Fronten av Im Anschluß hieran erfolgte die Weitersahrt durch die gleichfalls festlich geschmückte Kloster-, Kirch-, und Herrenstraße nach dem Marktplätze, auch hier von spalier- bildenden Vereinen und einem dichtgedrängten Publikum snbelnd begrüßt. Ans dem Markte hatte das 13. Infanterie-Regiment Nr. 178 Aufstellung genommen: am Ratbause überreichte Frl. Feig, die Tochter des Bürgermeisters, dem König ein Tcerosenbnkett, ebenfalls mit einem poetischen Gruß. Aut beiden znm Bürger- saal führenden Treppenslnren bildeten etwa 100 EhreiMigsranen in weißen Kleidern mit Schärpen in den Landesfarben Spalier. Die Begritßuitg des Königs erfolgte im Bürgersaale. Beim Eintritt brachte Ltadtrat Oschatz dnö 4 Nachdem der König auf stehenden Sessel Dr. Feig in einer schwungvollen längere» Rebe. — Nach dein Verhallen der Huldigung nahm der König daS Wort zu etwa folgender Erwiderung: „Mein lieber Herr Bürgermeister. Ich danke Ihnen für die freundlichen Worte der Bewillkommnung. Ich freue Mich um so mehr, al» Ich schon früher hier wiederholt die guten Gesinnungen der Bevölkerung beobachten konnte, deren Dolmetsch Sie sind, kamenz ist eine treue und loyale Stadt. Hoch ira . auf den Monarchen ans. König auf dem unter cincin Thronhimmel erhöht el Platz genommen, begrüßte ihn Bürgermeister einer schwungvollen längere» Rede. — Nach dein rend deS Abmarsches der Schul in der Bnntzner Straße nahm der König in dir attSgelegten. dem Ratsarchiv entnvnnnenen alten wohl erhaltenen urkunden mit schönen großen WachSsieaeln — darunter emer der erste» von den Wettinern n» Jahre UÜO gefertigten — Aufenthalte verließ der Monarch zu " Stadtverordnelen-Borsteher bis ockengeläute und erneute» der König jede Festdckora- . tte, wurde der hierfür be stimmte Betrag zur Speisung von 154» Armen verwendet. — Vo» Kamenz begab sich der König nach Thonberg, wo er von den Gemeinden Thonberg. Nebelschutz, Wendischbase- litz, Prietib usw. begrüßt wurde, die Militarvereine der ge nannte» Ortschaften hatten Aufstellung genommen. Von dort erfolgte unter Eskorte von 12 Lsterreitern dle Weitersahrt nach dem Kloster Gt Martrustern. — Tie Ankunft in Bautze« er folgte 3 Uhr 37 Minuten. Die alte Lausitzer Ha>lpt- und Kreis stadt zeigte ein vollendetes Bild herrlichster Ausschmückung. Am Bahnhöfe schon grüßten hochaufstrebende Fahnenmasten, alle Häuser der Einzuasstraßen waren mit Kränzen. Girlanden. Fahnen, Wapvcn oder Teppichen usw. geschmückt: die hervor rngenderen städtischen Gebäude, vor allem daS Rathaus und dos Gewandhaus, trugen außen wie innen herrlichen Schmuck. Ans dem Hauptmarkte lst ein prächtiger Baldachin errichtet, von dem aus der König den großen HnvigungSsrstzug, den Handel und kommen etwa 300 Pferde zur Verwendung. Die städtischen Kolle gien haben aus Anlaß der erstmaligen Anwesenheit des Königs, nnd um die dankbare Erinnerung an die Besuchstage des 29. und 30. Mai 1005 in der Stadt mir einem der christlichen Nächsten liebe dienenden Werke für alle Zeit zu verknüpfen unv der Freude über daS Erscheinen des aeliebten Landesherrn besonderen Aus druck zu verleihen, die Errichtung einer Stiftung beschlossen, welche in einem in Bautzen zu begründenden Kinderheim «Krippe) bestehen soll. Tiefes Kinderheim soll armen Kindern iin Wege bieten. Als Grundstock den Betrag von . , Grundstock auch bereits :300 Mk. von einem ungenannten Mitbürger der Stadt noch eingezahlt worden. — Der König schritt die Fronten der in weitem Halbkreise ausgestellten Mtlitäroereine von Bautzen und Umgegend ab, hier und da einen der Veteranen mit Huld- vollen Worten ouszeichnend. Um 4'/^ Uhr erfolgte die Fahn Auf dem von einer ^ . bildenden Schülern unv Schülerinnen sämtlicher Schulen und höheren Lehranstalten enthusiastisch begrüßt. Am Rathanse ver- ließ der König den Wagen und begab sich nach dem Rats- sitzungssaale, wo der Oberbürgermeister an der Spitze der ver- fammelten städtischen Kollegien eine längere Begrüßungsansprache bielt, worauf der Monarch seinen Dank für den herzlichen Empfang ausiprach unv den ihm dargebotencn Ehrentrunk huld voll entgegennahm. Darauf erfolgte die Besichtigung des alter tümlichen RatssiyunassaalcS und des kostbaren Ratssilde,- schatzes. Um N»5 Uhr begab sich der König nach der Petri- kirche, wo er an der Türe des evangelischen Teiles von der evangelischen Geistlichkeit und den Herren des K'irchcnvor- standes empfangen wurde. Der Pastor prim. Wetzte begrüßte den König mit einer kurzen Ansprache, worauf sich der Monarch am Altäre »iederließ, und der Kirchensängerchor nach Orgel- uiüsik mehrere Gesänge vortrug. Hierauf schritt der König mich dem katholischen Teile der Kirche, wo er von der katholischen Geistlichkeit empfangen wurde, die ihm nach dem Altar voran- ichritt. Dort hielt der Bischof Wuschansky eine kurze An- sprach«, der Oraelmusik unv Gesangsoorträge vorangegangen waren. Um 5 Uhr verließ der König das Gotteshaus und begab sich nach dem Landhause, wo er Wohnung nahm. Gegen V«6 Uhr fuhr er nach der Wohnung des Kreishaiiptmauils v. Schlieben, wo er den Tee einnahui. Von dort begab sich der König zu Wagen durch die Straßen der Stadt nach dem Domstist und verweilte daselbst im Kreise der katholischen Geist lichkeit bis gegen 7 Uhr, worauf er sich zu Fuß nach dem Land- Hause zurücwegab. Um 7 Uhr begann daselbst das von der stät angebolene Gafvnahl. Während der , . . ^ ivesälteste Graf zur Lippe das Hoch auf den König aus Die Stadt ist c - Ihre Worten auSzeichnend. Um 4s4 Uhr erfolgte vie Fahrt die reichgeschmückte Stadt im Viererzug mit Spitzenreiter» >em ganzen Wege bis zum Hauptmarkte wurde der König einer dichtgedrängten Menschenmenge und den jpalier e zm Ritterschaft Sr. Majestä Lasels brachte der Landet . », Die Stadt ist glänzend illuminiert. Majestät die K ö n ig i n - W i t w e konnte vor gestern an der Familientafel nicht teilnehmen. da sie an einem Luftröhrenkatarrh erkrankt ist und das Bett bütet. — In Lolchwitz verschied am Sonntag der Geh. Finanzrgt a. D. Herr Rudolph von Sa n d e rslcb c >t im 68. Lebens jahre. unter der Regierung des seligen Königs Johann wurde dcr verdienstvolle Staatsbeamte mit dem Ritterkreuz I. Klasse des Verdienstordens ausgezeichnet. Die Beisetzung erfolgt am 31 Mai nachmittags >,4 Uhr ui Frnnkenberg. — Das vom Deutschen F l v t t c n v e r c i n an den König gerichtete Huldigunasschreiben hatte folgenden Wor!- laut: „In dankbarer Erinncrung an die vorjährige unter Eurer Majestät gnädigilcr Leitung so glanzend verlcimcne Tagung bringt dcr Deutsche Flcttenvcrein Eurer Majestät aller- untertänigste Huldigung dar. Otto. Fürst zu Salm-Horslmoi, Präsident des Dcutfchcn FlotlenvcreinS." — Im Laufe des Nach mittags lief das Antworts-Telegramm des Königs ein: „Wach- witz, König!. Billa, 27. Mai, 7.56 Nachm. Ich habe mich über die Huldigung des Deutschen Flottenvercins sehr gefreut und tvnnsche ihm weitere Erfolge. Friedrich August." — Die Festlichkeiten aus Anlaß dcr Einweihung der neuen Institute dcr König!. Technischen Hochschule nahmen am Sonn tag mit einer BcsichZigung derselben und einem sich an schließenden, von der «ladt den Teilnehmern im Ausstellnngs- paloste gebotenen Frühstück ihren Fortgang. Um 10 Uhr ve- gan„ die gruppenweise Führung der Besucher durch den ge waltigen Gebäiidekomplez: die Führung und Erläuterung über nahmen die Herren Professoren Görges, Buhle, E. Lewicki, sowie die Assistenten Diplvui-Ingenienre Iuilc und Fritzschc. Im M a s ch i n e n - L a b 0 r a t 0 r i u 1» I erklärte Herr Pros. Geh. Hofral Lewicki die Turbinenanlage», Wassergerinne usw.. Herr Geh. Hofrat Pros. Scheit die M 0 t c r > a l p r ü f» 11 g S - obtcilung, im Elektrotechnischen Institut Herr Pros. Görges die Stromerzeugung und Verteilung, sowie die Akkumulatoren. Die zweckdienliche und an Lehrmitteln überaus reiche Ausstattung der einzelne» Abteilungen fand die ungeteilte Anerkennung aller Fachleute, unter denen Koryphäen der tech nischen Wissenschaften, wie Prof. Barkbausen, der Rektor MagnifikuS der Technischen Hochschule in Hannover, Prof. Linde 00» der Technischen Hochschule in München u. a. m., vertreten waren. Im M a j ch t n c n - La b 0 ra t 0 r i u m -V, welche« mit dem Laboratorium tz in einem gemeinsamen Ge- bäude untergebracht ist, befinden sich die Bureau- und Apparaten- räume, im Langflügel der Erperunentier-Saal für 120 Sitz- »nd 80 Stehplätze nebst^einem von Herrn Prof. Lewicki kon- auf welchem die verschiedensten e an kleineren Maschinen und . . . ^ «sich während dcr Vorlesungen auSgeführt werden können: weiter finden sich im Saale die nötigen Quecksilber-Barometer, Vacuummeter. Manometer usw. Im Dampfmotoren - Saal sind vier Kolbendampfmaschinen von 25 bis 200 Pferdestärken, sowie eine SOpferdige Lavalsche Dampfturbine ansaestellt. Vom Dampfmaschinen-Saal gelangt man in daS Kesselhaus, welches mit drei Dampfkesseln, Aohlenaukzug und Speisevorrlchtungen versehen ist. Daneben befinde» sich -wei kleinere Räum« gasanalhtisch« und Dampfturbinen - Untersuchungen, auf
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