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VerugrgeMn «,rt'I>«»rlt»Nt»»'«»»- dei««,«» Wrtmaliakr tiuttaaun, durch untrie Volk» ,«»«,»» Mid »»»,»»«. «» e»m> uud Mont»«» «ur «tu«av »Ml »oB> .durck>au«wi>ni«R»». «Uftonär, , «tbu» BN »0 « v«> »inmali,« Aulteltun, durch dt« Polt»Mk. <oI>neBelt«lI«li». tm»u». laut mu inltvrechendem Üuichlo«. St »chdruck aller Lrltkel u Onitual- Rittrilunae» »ur mit deutlicher Quellenan«adei,Dre«d Stachr"> tulüMa. Stachtrüalich« bonorar- auiprllch» dleiden underückstchti«t: u»verla»l>te Mauullrivt« werde» nicht aulbewadrt. »elearamm-lldrell«: Machrichteu Dr«»d«». Gerrilidcl 1856. I»vr UvtLU-Vorkaut <1vr XltMllrkt 6 IE, kvfliotorLllt di«l«t to tr««rt>m»odvollsr Xuitaki-uo» »»«»rntvrt« uock g,roi»rt«I killt» n»od »Ig«n»», »nrels k»ri^r, l/nxinnor uncl Visnon dloilotlsn. I Hauvtiieschäftsltelle: Maricustr. 38 40. Unreigen-cE Annahme von Anlündiaunaen di» nachmilina» S Ukr Sonn, und Neicuaa» nur Manenmaee -» vo ll di» V.i Uiir Die l waluae Lrund- «eile ico S Lüden 20 Pi§ An- kundiaunaen am der Pnvcmcnc Zeile LS Pla : die rtvalliae Z-iie au> Lcc>- leite so Pla.. al» Emaelandt Zeile »a Pia In Nummer» nack, Lonu- und Aeieeiaae« l ivaliiac Äiuudceile so Pi,. uui Privalicile eo Pi,. Livaiuae Zeile aus Lerticite und u!» liinaeiandl so Pi,. Äusimiilcee Au>- tlä,e nur ,e,en Bolauedeiadlun,. ivelegdlätter werden mu io Ps». bereckmei. gernlvrcchaiiichlutz: »lm« l Sir. U uud Sir. 20SL Orä»»ts» Vor«UbUc1,»to »u t'LbrillpreißOp io »ekw»r» 06er rotd Qummi. »vct» to N»al uoct tt»a5 ,u«mtrt. NÄoiervertäu/hr »nck Lurln-r Ikaäatt. b^SvkIsuvke keinksrät l^eupolt, Orescken-^.,^'"«",^»!,'?,,. vrerstlou Lwptedlo d««»»«-«: Ullirvir, nur desto, «rprodto fndriknte ^ivIßlHH »I v>>, derrllekv kloukolten. ölldtsv 8wf. IklorltLStr. L0. Rs-uolit «lVL»rr rriecmi-iuuoarusr asnnerrr. rau » ri§. 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Warm, beiter, j " »vltllt, e>". »et t»d » v Vv» Die Entscheidung auf dem Seekriegsschauplade im fernen Osten scheint im Gange zu sein, ja vielleicht ist sie in diesem Augenblick schon gefallen. Zn wessen Gunsten? Niemand vermag es zu sogen. Die Spannung wächst: allerlei Gerüchte durchschwirren die Lust, aber keine sichere amtliche Meldung hat bis jetzt die über den Ereignissen in der Koreastratze lagernde unheimliche Schwüle geklärt. Da heibt cs Geduld und nochmals Geduld und Vor sicht üben, denn Chinesen und Engländer lügen bekanntlich, um ein Bismarcksches Wort zu gebrauchen, wie telegraphiert; schon haben sie der erstaunten Welt mit dem Brustton der Wahrheit eine Niederlage der Russen verkündet, obwohl aus Tokio ge meldet wird, datz alle japanischen Kabel und Telegraphen bis auf weiteres für Pretztelegramme gesperrt sind. Was aber aus den englisch-chinesischen Lügennestern Tschifu und Schanghai an Meldungen urbi st orbi vorgesetzt wird, ist, wie männiglich bekannt, keinen Pfifferling wert. Man ist also, bis eine authentische Nachricht eintrifft, aus Vermutungen an gewiesen. Wie seinerzeit in einem Leitartikel an dieser Stelle aus- geführt, spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, datz die russische Flotte — wenigstens zu einem Teil — den kürzesten Weg nach Wladi wostok durch die Kvreastrahe genommen hat und dort mit der gegnerischen Streitmacht in einen Kampf verwickelt wurde, über dessen Ausgang zu Nngunsten der Russen ein angeblich offizielles Telegramm des Reuter-Bureaus aus Tokio soeben meldet: Die Flotte Roshestweuskis sei zum grötzten Teile vernichtet. 12 Kriegsschiffe seien gesunken oder genommen worden. Zwei Transportschiffe und zwei Torpedojäger seien gesunken. Man wird jedoch'zur Kontrolle erst russische Nachrichten ab- warten müssen, ehe man zu einem richtigen Bild« gelangen kann, und die liegen zur Zeit noch nicht vor. Man muh cs dem Führer der russischen Flotte, Admiral Roshesiwenski, lassen, daß er entschieden ein Feind kleinlicher Mittel und versteckter Umwege ist. Er geht gerade auf sein Ziel los und das ist eine jo hervorragende Führereigenschast, datz mau dem Tokioter Gerücht von einer vollständigen Niederlage des baltischen Geschwaders nur schwer Glauben beimessen kann. Auch ist die Kriegsgöttin zu Wasser ebenso launisch wie ihre Schwester zu Lande: weshalb sollte sie nicht auch zur Abwechslung einmal den so viel vom Pech verfolgten Rüsten einen Triumph gönnen'?! Roshesiwenski insbesondere hätte ihn sicherlich verdient: aus der ganzen Fahrt von Kronstadt bis zum heutigen Tage hat er glänzende, vollgültige Beweise dafür gegeben, datz er ein Mann ist, der weiß, was er -will, und datz er sich durch kein Hindernis von dem einiual gefaßten und als richtig erkannten Plane ab- lenken läßt. Was hat er trotzdem alles an mehr oder minder unvcniünstigen Urteilen über sich ergehen lassen müssen, sowohlvon fachmännischer wie nichtmilitärischer Seite. Als Roshestwcnskis Flotte aus dem Hafen von Kronstadt ihre schicksalsschwere Fahrt nach Ostasien antrat, zuckte alle Welt skeptisch die Achseln. Sie wird nicht ankommen, so orakelte man, und wenn sie auch an kommen sollte, so wird der krieg schon beendet sein. Tann begann die Fahrt selbst, ein Ereignis von welthistorischer Be deutung und dementsprechend von der ganzen Welt mit gespann- lester Teilnahme begleitet. Der Zwischenfall von Hüll versetzte die Gemüter in bald verrauchende Aufregung. Im siegesstolzen Japan wurden die ersten Anzeichen nervöser Unruhe bemerkbar. Immerhin hoffte man in Tokio auf strengste Neutralität der Mächte. Diese Hoffnung mutzte jedoch insofern zu schänden werden, als selbst die peinlichste Wahrung loyaler Neutralität die Fahrt des russischen Geschwaders nicht unmöglich machen konnte. Die Fahrt ging denn auck, ruhig weiter, aber die Zeichcndcuter konnten und wollten sich nicht beruhigen, sic meinten: die Bereinigung mit dem Geschwader Nebogatows würde nicht zu stände kommen. Sie kam aber zu stände, und nun kam der letzte Trumps: Roshest- wenski wurde tot gesagt. Aber cs hals alles nichts, der russische Admiral lebte und fuhr weiter, und jetzt — endlich! — löst sich die Spannung wenigstens in etwas, denn die große Schlacht ist da, die Entscheidung, und die richtigen Nachrichten von ihr können nicht mehr allzulange auf sich warten lassen. Zur Orientierung seien noch kurz folgende Angaben gemacht: Am letzten Freitag haben die vereinigten russische» Ge schwader die der Mündung des Yaiigtsekiang vorgelagerten Saddlc-Inscl», bei denen sie am 24. d. M. Station gemacht batten, um einige ihrer dort harrenden Transportschiffe auszunehmen, wieder verlassen, und zwar mit dem Kurs aus die Straße von Korea, in der Togo angeblich daS Gros seiner Flotte zusammcngezogeu hatte. Wollte dieser den Gegner nicht vollkommen unbehelligt nach Wladiwostok hinein lassen, so bot sich ihm jetzt die letzte Gelegenheit zum Kampfe, denn vom nördlichen Ausgange der Koreastrahe, die die Süd- osiküste Koreas von Japan trennt, vermag Roshestwenski in etwa drei Tagen das Ziel seiner Fahrt, seine künftige Oherations basis Wladiwostok zu erreichen. Diese letzte Gelegenheit zum Kampfe war für den japanischen Admiral aber auch zugleich die weitaus günstigste, wie von unS schon oft betont. Togo würde sich nämlich in diesem Falle nicht nur angesichts der heimischen Küsten, sondern auch angesichts einiger gröberer japanischer und koreanischer Häsen — Nagasaki. Sajebo, Shi- monoseki, Jusan und Masampho — schlagen, in denen seine havarierten Schisse binnen wenigen Stunden sicheren Unter schlupf und die zur Reparatur erforderlichen Hilfsmittel finden könnten, während die russischen dieses Vorteils entbehren müßten. Interessant ist auch der Umstand, daß der russische Admiral seine Flotte allem Anscheine nach geteilt hat, um unter dem Schutze des in den neuesten Nachrichten vom Kriegsschauplätze erwähnten starken Nebels die besten seiner Schiffe auf dem Upiwege um Japan herum nach Wladiwostok durchzu bringen unter Drangabe der schlechteren, die den Gegner vermutlich direkt in der Koreastratze an den Hörnern packen und sich dadurch für die anderen opfern sollten. Vielleicht ist diese russische Kriegslist gelungen und nur der minderwertige Teil der baltischen Flotte beschädigt und besiegt. Ein Telegramm aus Tsingtau bestätigt diese unsere Auffassung, in dem es heißt: „Das „Reutersche Bureau" meldet, datz nach dem Blatte „Tsingtauer Presse" an der Schlacht inderKoreastraßenichtdieganzerussischeFlotte beteiligt gewesen sei. Die anderen Schiffe dampfen um Japan herum." Sammeln wir den Inhalt aller Meldungen in ein kurzes Wprt zusammen, so kann man auch hier sagen: Nichts Genaues weiß man nicht. Aber die Katastrophe hängt jetzt wirklich in dxr Luft, sie nähert sich mit ihrem ganzen tragischen Ernst. Was ist da begreiflicher als die Spannung, die augenblicklich die ganze Welt angesichts des entscheidenden Ausringens zweier gewaltiger Gegner im blutigen Endkampf in Atem hält?! Denn in diesen Tagen wird die Herrschast in Ostasien aus lange Zeit hinaus entschieden, werden die Richtlinien für eine neue Ent wicklung dort unter japanischer oder russisch - europäischer Hegemonie fcstgelegt: di» eisernen Würfel fallen! Die Völker Europas aber werden gut daran tun, Augen und Ohren bei dem diplomatischen Finale dieses Krieges offen zu halten und einmütig zusammeuzustehen in der Wahrung ihrer eigensten Interessen, damit nicht das Gespenst der gelben Gefahr — zunächst auf wirtschaftlichem Gebiete — in längerer oder kürzerer Frist greifbare Gestalt annehme. Die neuesten Meldungen über den Zusammenstoß lauten: London. „Daily Telegraph" meldet: Nach einem hier in der letzten Nacht an sehr hoher Stelle über die Seeschlacht ein gegangenen Telegramm scheint TogoeinengrotzenSieg errungen zu haben. — Aus Tokio meldet dasielbe Blatt: Drei russische Torpedoboote wurden heule morgen bei Urhikaua auf Jesso gesehen. Gestern lag teiliveise Nebel aus dem japani schen Meer, aber, wenn er sich gelegentlich hob, war prächtiger Sonnenschein bei rauher See. Die Schiffe wurden zuerst 6 Uhr morgens gesehen, als sie sich der Insel Tsuschima näherten. Man glaubi, das; das Geschwader aussechsLinienschiffen erster Klasse bestand. Sie waren noch im Nebel, aber als sich der Nebel verzog, zogen sich die russischen Schiffe zurück. Nach eingegongener Meldung waren noch mehr als 21 russische Schisse in der Nähe. London. „Daily Telegraph" meldet aus Tokio, daß einem dort aus Schanghai eingetroffenen Telegramm zufolge japanische Kriegsschiffe Sonnabend früh 9 Uhr auf hoher See vor Wusung eingetroffen seien und das detachierte russische Geschwader angegriffen hätten. — Die „Times" melden aus Tokio, daß die Schlacht am Sonnabcno nachmittag zwischen 2 und 3 Uhr begonnen habe. Washington. Nachstehendes ist der Wortlaut eines am 27. Mai von Tokio an das Staatsdepartement gesandten Telegramms: Die japanische Flotte griffdas balti sche Geschwader nachmittags in der Strahe von Tsuschima a n und behauptete das Feld. Das Geschützfeucr wurde am User gehört. Washington. Dem Staatsdepartement ist die Nachricht zugegangcn, datz das russische Linienschiff „Boro- dino" in der korcastratze gesunken ist. Die russisch« Bot- schüft und die japanische Gesandlsclmst sind ohne amtliche Nach richten über die Lage. Nach hier erhaltenen Informationen glaubt man. daß die in der Koreasiraße gesunkenen Schiffe die Linienschisse „O r e 1" und „Borodin o". sowie drei Kreuzer seien, und jerner das Werkstattschiff. Tokio. In der Schlacht mit der japanischen Flotte sind folgende russische Schisse gesunken: die Panzerschiffe „Borodino" und „Imperator Alexander HI.", die Panzerkreuzer „Admiral Nachimow" und „Dmitri Donskoi" und „Wladimir Monomach", das küslcnpanzerschisf „Admiral Uschakow", die geschützte» Kreuzer „Swcllana" und „Jhemtschug", die Trans portschiffe „Kamschatka" und „Irtcssiin", die Panzerschiffe „Orcl" und „Nikolaus II". Die Panzerschiffe „Admiral Sjenjawiu" und „Generaladmiral Apraxin" sind von den Japanern genom men worden. Im ganzen sind 10 Schisse gesunken und 4 ge- nommen worden. Tokio. Reuters Bureau meldet von 3 Uhr nachmittags: Admiral Nebogatow und 3Ü00 russische Seeleute befinden sich in japanischer Gefangenschaft. Ad miral .Roshesiwenski scheint entkommen zu sein. Die Schlacht begann Sonnabend vormittag; die Verfolgung dauert noch fori. London. tPriv.-Tel.j Nach Depeschen aus Tokio, Tschisn und Schanghai haben die Japaner die nicht versenkten oder weggenonunenen r u I s i s ch e n S ch i sf e zerstreut und sind mit ihrer Versoigung aus Wladiwostok zu begriffen. London. (Pttv.-Tel.s Die „Times" melden aus Tokio, datz Nosheslweiiski den Versuch machte, am Sonnabend vormittag unter dem Schutze eines dichten Nebels unbemerkt durch die Straße von Korea zu fahre». Es scheint, datz die russischen Schisse den engsten Teil der Straße von Korea erreichten, ohne von den Japanern bemerkt zu werden. Vielleicht glaubten sie sich schon außer Gefahr, als der Nebel sich plötzlich lichtete, so daß die russischen Kriegsschiffe in einem Umkreise von vielen Kilometern sichtbar wurden. Tie Japaner, welche in der Nähe der Insel Tsuschima kampfbereit warteten, gingen dairn sofort zum Angriff vor. Wie der Korrespondent der „Times" in Tokio kabelt, sing dieser Angriff am Sonnabend nachmittag zwischen 2 und 3 Uhr an, uird zwar bei starkem Winde und hohem Seegang. London. lPriv.-Tel.) Nach Meldungen aus Schanghai s vernichteten die Japaner Teile der Ostseeslotte in und vors Wusuug-Hafen. Ein Gerücht, daß ein entkommener Kreuzer,! Transportichiffc und Kanonenboote ur Tsingtau Zuflucht suchten, ist unbestätigt. Mehrere Kreuzer und angeblich auch ein Schlacht schiff entkamen nordwärts »ach der Oslküste Japans. Togo ent sandte ein Geschwader nach der Sngerstraße. um diese abzusangen. New York. Die „Newyork Sun" meldet aus Tokio, das! meldet dasselbe Blatt, daß wege»"dicser Angelegenheit ein ernst-! -amerikanischer Zwischenfall drohe. Präsident Roose- sicher russisch vclt habe eine Untersuchung ...... , angeordnet und den Botschafters v. Leiigerkc-Mnner angewiesen, von der russischen Adniiralilär Nachricht cinzuziehcn. Sollte sich die Nachricht als zutreffend s erweisen, wird zweifellos Schadenersatz verlangt werden. Washington. Nach einer Depesche des amerikanischen Gesandten in Tokio hat Admiral Togo gemeldet, daß alle großen japanischen Schisse, die an dem Kampfe in der Tsuschima-Itragc beteiligt waren, unbeschädigt ge blieben sind. Berlin. lPriv.-Tel.l Zu den Meldungen über die Niederlage her Flotte R o s h estw en s k rs schreibt die „Nat.-Ztg.": „Es liegt kein stichhaltiger Grund vor, an , der Richtigkeit des amtlichen Telegramms aus Tokio zu zweifeln. Danach aber ist der Schlag, den Togo gegen den Gegner führte, in der Tat ein vernichtender gewesen, und der Kern des baltischen Geschwaders ist verloren. Der Rest ist nirgendswo bemerkt worden. -Hätte Roshesiwenski wenigstens einen Teil der besten Schisse nach Wladiwostok bringen können, so wäre das immer noch ein Erfolg gewesen; so mutz angenommen werden, datz der Nest des Hauptgeichwaders sich aus haltloser, ungeordneter Flucht nach Wladiwostok befindet, und datz der japaniichen Verfolgung noch weitere Schisse zum Opfer fallen können. Dieses Döbiicle bedeutet für die Russen wahricheinlich den Verlust von Wladiwostok. Die dortige Kreuzerdivision soll ja gleichfalls am Kampfe teilgenommen haben, dürfte also ebenfalls nicht mehr existieren. Roshestwenskis Plan mag klug berechnet gewesen sein, aber die Ueberrumpelung Togos ist ihm nicht ge lungen. Alle Welt wird erschüttert sein durch Rußlands schreck- liches Mißgeschick, aber man wird de» Japanern die höchste Be wunderung nicht versagen können. Die Schlacht, in der Korea- slraße kennzeichnet sim schon jetzt als die größte Seeschlacht seit Abukir, vielleicht ist sie die größte, die überhaupt je ge schlagen worden ist." w 8 « » sPriv.-Tcl.j Der Reichstag r. Dienstag, nach kurzer Sitzung wird voraus- seine weiteren Neueste Dralitmeldnugeu vom 29. Mai. Deutscher Reichstag. Berlin sichtlich morgen. Beratungen abbrechen Berlin. iPriv.-Tel.s Es sicht, wie verlautet, jetzt fest, daß derRcichstag vertagt »nd nicht geschlossen wird, und daß die Budgetkominissio» vor Wiederüisaiiimcutrili des Reichs tags waliricheiulich Mitte September .usammciiberufen wird, um das Militärpcnsioiisgcsctz seriig zu stellen. Prcnsiischcr Landtag. Berti». ;Priv.-Fcl.) Beide Häuser des Landtags hielten heute Sitzungen ab. Das A hge v rd»c t enha us nahm die Voilagc über die Stilllegung derZech e n im wesentlichen nach den Beschlüssen der zweiten Lesung in dritter Lesung end gültig an. Es hlcibt beim Zwangsbctrieb, iowic dabei, daß leine Haftpflicht des Staates einlrill. wenn die behördliche Anordnung durch Urteil im Verwaltungsslreitversahren wieder ausgehobcu wird. Ter Antrag Gamp hclr die Mutungsspcrre wurde von der Tagesordnung avgesctzt. Endlich ivnrde der Gesetzentwurf über die Abänderung der Landesgrenze gegen Bremen in zweiter Lesung angenommen. Die 3. Leinng desselben findet nwrgen statt. Der Gesetzentwurf betreffend die PrüsnngSkostcn siirübcrwachnngs- hednrftigc Anlagen hat vom Abgeordnetenhause einen Zusatz er halten, wonach über die in die betreffenden Pvlizciveivrdnnngen aiisznnehincnden Anlagen Vertreter der Wissenschaft und Praxis gutachtlich gehört werden solle». Dieter Zusatz wurde vom Herren haus wieder gestrichen, und so muß die Vorlage an das Avgcord- nelcnhans zurückgehen. Bei Beralnng einer Petition um Abände rung des Einkvmmenitelicigesetzes kündigte Freihcrrv.Maii- teiisseldieEinbringnygenicr Resolution ge gen eine angeblich geplante Reichs erb sch a stvitener an. Um eine wlche Steuer ertragreich zu machen, müßte man auch die Deszendenzen und ferner die minder wohlhabende» Klassen hcranzichen, wozu kommt, daß, wenn man einmal die den Einzelffaaten Vorbehalte»« Erhschastostencr a»s das Reich übernähnic, man auch daun zu einer Reichsei»kvmiiiensteiier übergehen würde. Genickstarre. Kattowrtz. lPrio.-Tel.) In der vergangenen Woche er- krankten im Stadt- und Landkreije Kattowitz 37 Personen an 1 7 i.i