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Die Fahr! tu den Abgrund. Roman von Retnholb Ort mann. <Ka«»ruck verboten.» iri. a»r«t»kun,). St« wandte sich und stieg Norbert voran tn da- obere Stockwerk empor, wo ihr Zimmer lag. Besangen trat er über die Schwell«. Sie bot ihm «inen Stuhl und letzte sich ihm gegenüber auf das Sofa. „Ich will Sie nicht bitten, zu mir von den Geschäften meines Bruders zu sprechen. Denn ich verstehe, daß Sie sich bedenken würden. eS zu tun. Ich habe la auch genug gehört, um mir ein Urteil zu bilden. Nein, nein, sagen Sie nicht-. Sie brauchen ihn nicht zu verteidigen. Es ist Ihnen also Ernst mit dem Entschluß, Ihre Stellung bei ihm auszugeben?" »Nach dieser Auseinandersetzung bleibt mir nichts andere- übrig." »Ich freue mich darüber. Das war nicht- für Ste. Ich habe sie nur ungern für ihn arbeiten sehen. Denn ich war immer mißtrauisch gegen Egon. Schon al- er uns in Frauen thal von seinen riesenhasten Unternehmungen sprach, konnte ich die drückende Einbindung nicht lo- werben, daß es damit sicherlich kein gutes Ende nehmen würde." »Dennoch tun Sie ihm unrecht. Er ist ein genialer Kauf mau». Nur vielleicht nicht charakterfest genug, um dem ver- sührcrischcn Wirbel standzuhalten, der jetzt alles mit sich sortreißt." »Es mag damit sein, wie eS will. Mich kümmert es nicht. Und nicht deshalb habe ich Ste gebeten, bei mir «inzutreten. Mir geht eS um Sie, Walter! Was gedenken Sie setzt zu be ginnen?" Er sah die Spannung in ihrem Gesicht und fühlte die warme Teilnahnre, die ihm aus ihren Augen entgegenleuchtete. Heiß auoll die Liebe zu ihr in seinem Herzen aus. Aber er hatte seine Hossnunge» begraben, als er das Band zerschnitt, das ihn mit ihrem Bruder verknüpfte. Und setzt mußte er stark bleiben tn seinem Verzicht. »Ich bin darüber mit mir nicht genügend zu Rate ge gangen", sagte er ausweichend. »Vielleicht werde ich mich um einen anderen Posten bemühen." »Nein, das sollen Sie nicht tun. Nehmen Sic dies Zer würfnis für einen Wink des Schicksals, dad Sie aus den rechten Weg weisen will. Widmen Sie sich der Musiki" Er schwieg und sah vor sich hin. Lebhafter, tn eindring lichem, überredendem Tone fuhr sie fort: »Sie haben mir eine abschlägige Antwort gegeben, als ich Sie neulich darum bat. Und es ist beinahe ungehörig, daß ich trotzdem daraus zurück- komme. Nur die Gewißheit, daß aus diesem Wege Ihre eigent liche Lebensaufgabe liegt, kann mich entschuldigen. Ich hatte inzwischen Gelegenheit, noch einmal mit Herrn Nasumofs zu sprechen. Und er sagte mir wieder, Ihre Weigerung sei ge- radezu eine Versündigung aß der Kunst." »Wohl, ich will Ihnen gestehen, Fräulein Maria, daß ich daran gedacht habe, Ihrem Rate zu folgen." »Wirklich?" rief sie freudig. »Oh, Sie müssen bei diesem Entschluß bleibe». Er wird Sie gewiß nicht gereuen." »Der Lehrer, dem ich das meiste zu danken habe, ist setzt Prosessor am Leipziger Konservatorium. Er würde mich gern als Schüler annehmen. Und meine Mittel würden wohl aus reichen, meine Ausbildung zu vollenden." »Aber dann ist ja alles gut. Und Sie werden nach Leipzig gehe», nicht wahr?" „Es ist wahrscheinlich, daß ich eS tun werde." »Warum sagen Sie das in so niedergeschlagenem Ton? Zweifeln Sie den» noch immer an Ihrer Begabung?" »Wie weit ich es bringen werde, weiß ich freilich nicht. Doch das ist jetzt nicht das Entscheidende. WaS mir den Schritt so schwer macht, ist etwas anderes — etwas, worüber ich nicht gern sprechen möchte." »Haben Sie so wenig Vertrauen zu mir. Walter?" »Es gibt keinen Menschen, dem ich so unbedingt, so schrankenlos vertraue, wie Ihnen." d ü<?t?"^ wollen Ste mir nicht sagen, was Ste be- »Sie werden kein Interesse daran haben. E» ist «in« so persönliche Angelegenheit." »Und das sollte mich nicht Interessieren? Ich will Ste natürlich nicht dazu drängen, mir Dinge mttzuteilen, deren Geheimnis Ihnen geboten scheint. Aber wenn eS eine Mög lichkeit gibt, daß ich Ihnen beistehen — Ihnen irgendwie von Nutzen sein kann, so sprechen Sic sich offen gegen mich auS. Denken Sie. ich sei Ihre Schwester." »Auf die Gefahr hin also, daß Sie mich sür einen Narren halten: Es ist ein junge- Mädchen dabei im Spiel." In Marias Gesicht zuckte es. Sie war sichtlich überrascht, und ein leichtes Beben ihrer Lippen verriet, daß eS keine freudige Ueberraschung war. Doch tn der nächsten Sekunde klang ihre Stimme nur noch herzlicher und gütiger als zuvor. .-Sie sind also verlobt?" „Nein — nein! Davon Ist nicht die Rede. Die junge Dame, -i« für mich eine so große Bedeutung hat. weiß nicht einmal etwas von meiner Liebe zu ihr. Und sie wind aller Voraus- sicht nach nie clnvas davon erfahren." „DaS ist seltsam. Warum haben Die sich ihr denn nicht erklärt?" .Löeil dte Verhältnisse mir nicht gestatten, um sie zu werben. Sie ist reich, oder lmt doch wenigstens reiche Ver wandte, di« bei der Wahl ihres Gatten ohne Zweifel be stimmend mtlzuspnechen haben. So lange ich Kaufmann und der Prokurist Ihres Bruders war. durfte ich hoffen, mir mit der Zeit ein dem ihrigen einigermaßen entsprechendes Ver mögen zu schaffen." „Ab. deshalb also! Nun verstehe ich allerdings, weshikb Sie Ihre bisherige Laufbahn nicht verlassen wollten. Ich habe Ihnen tn meinen Gedanke» unrecht getan, Walter! Die Liebe zu einer Frau mußte wohl stärker sei» als die Liebe zur Kumt. Hängt die Erfüllung Ihrer Wünsche von dem Besitz eines Vermögens ab. so tun Sie freilich besser, ein Kaufmann zu bleiben." Verneinend bewegte Norbert den Kopf. „Auch das würde wir nichts mehr Helsen. Eine so gut bezahlte Stellung, mit solche» Znkunsisaussichte», wie sie mir di« Tätigkeit bei Ihrem Bruder bot, würde ich schwerlich finden." „Der Verlust dieser Stellung also ist cs, der Ihr« Hoff nungen zerstört?" „In Verbindung mit allem, was dazu gehört — ja." Maria dachte einen Augenblick nach. Dann begann sie leise und zögernd: ,-Do laßt cs sich vielleicht noch wieder ein- renken. Wenn Sie Ihre Worte zurücknchmen und sich bereit erklären, auf die Absichten meines Bruders einzugehen . . Sie stockte und wurde glühend rot unter dem Blick, mit dem Norbert sie ansah. »Ist das Ihr Ernst, Fräulein Maria?" „Nein — nein — nein!" rief sie. „Verzeihen Sie mir, Walter! Aber ich — möchte Ihnen doch so gerne helfen." Er atmete schwer. ,Ich danke Ihnen — danke Ihnen von ganzem Herzen. Aber das ist nun endgültig abgetan. Ja, ich will ein Musiker werden." „Und warnm müssen Sie darum die Hoffnung aufgeben, sich diejenige zu erringe«, die Sic lieben? Warum reden Die denn nicht mit ihr? Wenn sie Ihnen gut ist, wird sie nicht viel nach Ihrem Vermögen fragen, lind sie wird freudig warten, bis Sie sic lretmholcn können." „Auch wenn sie dazu bereit iväre, als Mann von Ehre könnte ich es nicht annehmen. Gewiß würde ich als Musiker immer eine Anstellung in irgendeinem Orchester finden, die mich zur Not in den Stand setzt, eine Familie zu erhalten. Aber dürfte dos das Ziel meines Ehrgeizes sein? Und dürfte ich das Mädchen, dem ich alles Glück der Erde bereiten möchte, auf solche Aussichten vertrösten? Und das ander«, die hohe Künsklerschaft tm eigentlichen Ginne des Wortes, ist eine ganz ungewisse Hoffnung. Ich kann auf halbem Weg« stecken bleiben, oder ich kann viel« Jahr« brauchen, ehr ich an daS ersehnt« End« des Weges gelangt bin. ES »väre unverzeihlich gehandslt, ein anderes Wesen an dies unsichere Schicksal zu binden." »Ich kann darüber nicht urteilen, Walter, weil ich di« Dame nlcht kenn«, von der Ste sprechen. Nach meiner Auffassung sollte ste sich dadurch nicht schrecken lassen. Hat sie den Glaube» an Sie, und den wird st« doch sicherlich haben, so werden ihr di« Jahre des Wartens nichts bedeuten. Und wenn ein halbes oder ein ganzes Menschenleben darüber hinginge, sie wird glücklich sein, Ihren Aufstieg zu verfolgen und mit Ihnen zu hoffen. Macht denn nicht das das Wesen der Siebe aus, daß sie imstande ist. geduldig zu harren und — wenn es nottut -- auch zu entsagen?" „Ja. Aber me tue Pflicht ist eS, mit -er Entsagung »n beginnen." Sinnend blickte Maria in sein Gesicht. .-Die müssen das schließlich ja besser wissen als ich. Und vielleicht haben Ste recht. Um Ihrer selbst willen ist es wohl richtiger, wenn Ste sich keine Fesseln anlegen. Man sagt la immer, ein Künstler müsse frei sein. Erhalte» Die sich also diese Freiheit — wenn Sie cs können." Sie schivicgen beide. Norbert fühlte, daß cs für ihn an der Zeit sei. anfzubrechcn. Und doch wollten ihn tausend Fäden halten. Diese Stund« entschied ja über seine Zukunft — über sein Leben. Wenn er setzt das Wort sprach, das ihm im Herzen und auf der Zunge brannte, wenn er Maria ossenbarte, daß seit Minuten nur von ihr selbst die Rede gewesen ivar, dann würde sie ihm vielleicht ihre Hand reichen mit dem Versprechen, geduldig auf ihn zu warten, viele Monate oder Jahre lang- Und er würde st« als der glücklichste aller Menschen verlassen. Aber draußen, tn der rauhen Wirklichkeit des Lebens, würden alle die Bedenken, die seine bisherige Handlungsweise bestimmt lutttc», von neuem mit verstärktem Gewicht Gewalt über ihn gewinnen. Er würde sich charakterlos nennen und eine Beute der quälendsten Zweifel und ständiger Sorgen werden müssen. Er sah ihre schönen Augen mit einem Ausdruck ans sich ge richtet, -er alle seine Nerven erzittern machte, und empfand ihre körperliche Nähe als das Köstlichste, das ihm bcschiedeu sein konnte. Eine heiße Sehnsucht, ein überwältigendes Ver langen zog ihn zu ihr hin. Aber er saß dennoch steif und stumm. Er wollte nicht schivach werden, wollte auch diese letzte und schwerste Versuchung noch bestehen, um dann als ein ein samer Mann seines Weges zu gehen. Mit diesem Opfer weihte er sich ganz seiner .Kunst: sie konnte kein größeres von ihm fordern. Nun erst nmr er würdig, ihr als Priester zu dienen. Gleichzeitig standen sie beide aus und reichten sich zum Ab schied die Hand. »Sie werden bald abrcisen, Walter?" „Sobald meine Angelegenheiten mit Ihrem Nrüder nnd mein« sonstigen hiesigen Verpflichtungen geordnet sind —> jedenfalls schon in einigen Tagen." „Und ich werde Die vorher nicht mehr sehen?" ,/Wohl kaum, Fräulein Maria!" „Es ist auch gut so. Nehmen Sie denn meine wärmste» Wünsche mit sich. Glück auf Ihren Weg!" .Ich danke Ihnen. Wenn ich eines Tages geworden bin, was Die erwarten, werden Die von mir hören." „Aus diesen Tag freu« ich mich schon heute. Ich weiß ja, daß Die Ihr Versprechen halten." tkiorclrauaa tokat.I ^ W'se/rde/A Servoatr-a/le ö/7 Osrsnttertrumpk-Preise: Osmsii: 1 l 1 k^l^.4.2S „ „ 1 « « « 1 . « S-S0 « „ 14» 1,1 1 » ' » 2.S0 t-lsi't'Ski, 14 ,, n LsQksn» 4fsrc:k- k^Ioi" 1 » W 2.9O Hsrm. »lülildsrs * V»»«rs0« » Wsdergssss * LekskkelstiAvv onksvsn sMgcn 87k. ?i Die Kluse Hausfrau »pari an Zeit, an kirakt, an Oelck. 8ie welk, dak ikre Wüscste rednmal ISnxer killt uock ein viel bessere» süssesten bekommt. wenn sie mit weickem Wasser<lioeenwssser) gewaschen wird, statt mit ciem kalkkaltixen, starten l^oitunxs- wasser. vosnalb dringt sie ikro Wäsche nur vacst cker neuorricstteten VSINpLwLSaASIAStall rKürsrstnsS« 44, wo ktiese in vollkommenst schonender Weise IN etwa l'/, Stunden unter istrer persönlichen Hut sicht mit von istr selbst xewäklten Waschmittel» xereinixt unct standtrocken rurückxexoden wird. 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