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Neues Leben im ulken Schloß. Nu» Berlin schreibt man unS: Die Hauptstadt hat eine neue Sehenswürdigkeit! Dieses Mal keine Sensation, die heute reklamehaft gepriese» wird und übermorgen vergessen ist, sondern ein ernstes Werk, voller Wert und Würde. Im alten Berliner Kaiserschloft ist die Flucht der Zimmer rvicderhergestellt und dem Beschauer eröffnet worden, die, weil sie bisher dem privaten Gebrauch der kaiserlichen Familie Vorbehalte^ waren, bet der offiziellen Schlohbesichti- gung nicht gezeigt werden konnten. Es handelt sich um etwa zwanzig Gemacher, die, ans dem Ostflügel und an der Süd- fronc deü Schlosses liegend, teils nach der Spree, teils nach dem Schlossplatz hinaussek-en. Als der Staat nach dem Umsturz vom November IS18 diese Räume übernahm, befanden sie sich in unerfreulichster Bersassnng. Hier hatten die Notten der Matrosen vandalisch gebanst, die Räume standen kahl und verlassen, denn das mehr den Eharakter neuzeitlicher Wohnräum«, sonder« be- wahren, soviel auch an ihnen gebessert und gebaut sein mag. in ihrem Innern da» Wesen eine» einheitlichen historischen Stil». Es ist eine Kunstschau von seltsamer Au»druckskrast, die sich hier vereinigt hat: Gotik, Barock. Rokoko. Neuklassi- ztSmuS. Die beiden Männer, die sich um die Wiederher. stellung des Schlosses verdient gemacht haben, sind Hofbaurat Geyer und Dr. Htldebrandt. na. Vermischtes. Ungehobene Bodenschätze aus Oesei. Man schreibt uns von der Insel Oesel: Grosse Mengen von Kalkspat, und Dolvmitlagerungen hat man kürzlich ins dieser grünen Insel an Estlands Westküste entdeckt. Die Aus beute wird nur erschwert durch den Mangel an Häfen und einer Eisenbahn. Bekanntlich legten im Fahre l»l8 erst ^ .. . deutsche Truppen auf Oesel eine strategische Bahn an. die private Eigentum der kaiserlichen Familie war verpackt und gher von den Bewohnern zerstört wurde. Kalkspat, der in der 'Industrie Verwendung findet, wurde bisher von Gotland i» Mengen auSgeführt. Wie die Untersuchung ergeben hat. über- trifft aber der auf Oesel geslmdene den gvtländischen an Be schaffenheit. IS« Morde jährlich. Die Zahl der Morde, die jedes Jahr in England und Wales verübt werden, ist in den letzten 69 Jahren merkwürdig gleich gewesen. Es ivaren fast immer 169 Morde, und für die Jahre 1923 und 1924 sttmint diese Zahl nach den neuesten Statistiken ganz genau. Ein Drittel dieser Morde wurde an Kindern von einem Jahr und darunter begangen. Nur 42 Personen wurden 1924 wegen Mordes verurteilt,- von diesen wurden l4 zum Tode verurteilt und 19 hingerichtet. 17 wurden für schuldig befunden, aber zugleich für unzu rechnungsfähig erklärt. In zahlreichen Fällen begingen die Mörder Selbstmord, und ein bedeutender Prozentsatz der Mordprozcsse führte nicht zum vollständigen Beweis der Schuld der Angeklagten. »ach Doorn transportiert worden. So bedurfte es harter, unermüdlicher und doch verständnisvoller Arbeit, um den alten Glanz dieser Gemächer wiederherzustellcn. Man ver siehe recht: der Besucher dars nicht fordern und erwarten, in diesem neuerössnete» Schlv-ssflügel private Andenken an die letzten Bewohner des Schlosses vvrzufiuden,' wenig davon ist »ur noch vorhanden. Aber im Arbeitszimmer des Kaisers stellt doch noch sein massiger Diplomatenschreibtisch, gefertigt ans dem Hol-,e der „Victor»", jenes Schlachtschiffes, das Nelson bei Trafalgar kommandierte, und wer einen Blick in die dunkle, nunbanmgetäsclte, ernste nn- würdige Bibliothek des Kaisers wirst, findet hier noch fast vollständig die Leder rücken der langen Bücherreihe versammelt. Im wesentlichen aber war der Grundsatz, alles Moderne zu tilgen und die Ziminerslncht in ihrem alten historischen Eharakter wiedcr- ber-,»stellen. ein Vornehmen, das nur gelingen konnte, weil »och die alten Aanarelle vorhanden sind, die den Eharakter der einzelnen Interieurs getreulich widerspiegeln. Da diese zwanzig Zimmer seit je den Hohenzollern zu Wohn zwecken gedient haben, hat jeder der Inhaber begreif licherweise die seiner Zeit und seinen Bedürfnissen ent sprechenden baulichen Veränderungen vorgenomnien. und so drängt sich in der kurzen Reihe dieser Zimmer eine unver- hällnisniällig reiche und mannigfache Baugeschichte zusammen. Wir treten zunächst in die Kapelle des Kurfürsten Joachims II., die, von Kaspar Thcih erbaut, »och das reiche, sehenswerte, goldene -Netzwerk der Decke und die schön geschwungenen gotischen Sandsteinbögen zeigt: wir schreiten aus dem Bereich der Gotik in die Fvrmenwelt des Rokoko, wenn wir uns in das Schlafzimmer Friedrichs des Groben und in sein Arbeitszimmer — kreisrund, grüne Holzwünde mit goldgeschnitzten Arabesken — begeben, das von dem Bild der Tänzerin Barbcrina beherrscht wird, und in dem noch sein schlichter, tintcnbespritzter Arbeitstisch steht. Dann aber walten der reine klassische Geist Schinkels und die strenge Ruhe seiner Fvrmenwelt: im Teesalvn etwa, einem klassi zistischen Meisterstück, einem der schönsten Räume: im Wohn zimmer Friedrich Wilhelms IV. sind einige der Meisterwerke Kaspar David Friedrichs versammelt, und wenn wir uns weitcrführcn lasten in die ehemaligen kaiserlichen Wohn- räume, durch sein Empfangszimmer, seinen Arbeitsraum, in das Vortragsziinmer und von hier aus in Zsie Wohnräume der Kaiserin gelangen, sindcn wir in ihrem Empsangssalvn drei Meisterwerke Watteaus, darunter seine „Einschiffung zur Liebesinsel" und seine beiden Firmenschilder. Gemälde, die mit zu den berühmtesten seiner Zeit gehören. Alles private und alles moderne Inventar ist. wie gesagt, ans diesen Zimmern entfernt worden. To tragen sie nicht Die ersle Dtläfernüberlragunq. In der Nacht zum Ostersonnabend hat die erste Bild fernübertragung nach dem deutschen System Telefunken- Karolus von Berlin nach Wie,, stattgcsunden. Der Berliner österreichische Gesandte Dr. Frank. Reichspost- ministcr Dr. Stingl, Staatssekretär Dr. Bredow, Dr. h. c. Franke. Geheimrat Dr. h. c. Karl Friedrich von Siemens und Direktor Dr. h. c. Graf von Arco hatten für dieses bedeut same Ereignis besondere Autogramme zur Verfügung gestellt. Der Bildsender befand sich in den Labvratvriumsrüume» der Telefunkengescllschaft und steuerte Uber eine Freileitung dcö 29-Kilvwatt-DeutschlandsendcrS von K ü n i g s w u st er st a u s e n. Der B i l d c m p f ä n g e r war auf der Empfangs- stelle der Radio-Austria auf dem Laaerberg in Wien ausgestellt. Die Uebertragungen sind, wie ein Funkspruch der Radio- Austria meldet, ausgezeichnet gelungen und lasten den Beginn einer neuen Epoche im Weltnachrichtcnverkchr erwarten. ** Ordination weiblicher Kandidaten der Theologie. Auf Anregung einer deutschen Kirchenregierung veranstaltete der Kirchcnausschuß vor einiger Zeit eine Rundfrage bei de» deut schen evangelischen Kirchenbchörden Uber die gegenwärtige Stellungnahme zur Ordination weiblicher Theologen. All gemein wurde die unbeschränkte Ordination und Zulassung zum Pfarramt abgelchnt: bedingte Ordination wurde dagegen von einem kleinen Teil der Kirchenbehörde für zweckmässig er- achtet. Auch hier wiederum lehnte man allgemein bi« ««- beschränkte vssentltche Predigttätigkeit ab. gestand aber de« weiblichen Geistliche» daS Abbalten von Bibelstunden und An dachten im Goteshause vereinzelt zu. Vornehmlich hielt man eine der Eigenart der Kandidatinnen entsprechende Einstellung in die Gemeindeseelsvrge. insbesondere ihre Berwendung in dem kirchliche» Dienst an geschlossenen Frauenanstalten, für angebracht. Die Angelegenheit, insbesonder« auch die Frage der Einordnung in den Kirchendienst, wird den Kirchenbunbe». rat in Verbindung mit der Frage der Vorbildung der Theo- logen demnächst weiter beschäftigen. ** Der Stand des Prozesses Rose« in Breslau. Wie a-u» z-nverläfsiger Quelle verlautet, soll die seit August v. I. in Untersuchungshaft befindliche Wirtschafterin des er- mordete» Professors Rosen, Nenmann, aus der Unter- suchungShaft entlassen werden. Weiter sollen der Sohn des gemeinsam mit Professor Rosen ermordeten Schuhmachers, der Briefträger Erich Stock, und dessen Frau. frei, gelassen werden. ** Einbruch bei einem Mitglied der griechischen Gesandt, schast. Einbrecher stahlen aus der Wohnung eines MajorS bet der griechischen Gesandtschaft in Berlin Taselsilber für 24 Per- sonen sowie ein Brillantkollier, das in Platinfassung einen ein Karat grollen Stein und als Anhänger zwei haselnubgrvbe Perle» zeigt. ** Aufdeckung eines grosse» Warenschwindels. Die Eigentümer der Firma Berliner Versandhaus für Kommunal- und Bcamtenvereinigungen haben »ach umfangreichc» Warenschwindeleien die Flucht er- griffe n. Bisher haben zehn Firmen Forderungen von über 5,9 999 Mark angemeldct. ** Einbruch bei einem Berliner Uhrenhändler. Ein- brccher drangen nachts durch den Keller in den Laden eines Uhrenhändlers im Osten Berlins ein und erbeuteten 969 Uhren und 792 Armbänder. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. ** Neuer Schisssbauanstrag. Die Hamhürg-Tü-ainerika- nische Dai»ps-schisfahrtsgcscllichast hat die Werft von Bl oh in Voll in Hamburg mit dem Bau eines Schnelldampfers vom Tnp „Eap Pvivniv" beauftragt. Das Schiff soll den Namen Eap Arevna" erhallen. Seine Indienststellung erfolgt vor- aussichtlich im Frühjahr 1928. ** Tödlicher Flugzeugabsturz. Aus dem Flugplatz Schleift- heim ist der Jungslieger Westen dvrf. Studierender an der Technischen Hochschule in München, aus noch ungeklärter Ursache tödlich abgestürzt. ** Schweres Autounglück. In Stralsund fuhr ein Auto in eine gröftere Menschenmenge hinein, die gerade das Theater sowie eine Versammlung verlassen hatten. Zwei Männer'und drei Frauen wurden schwer verletzt. Eine Lehrerswitivc. starb bald nach ihrer Einlieferuna in das Krankenhaus. Dic Schuld trifft den Führer der Auto« drvschkc. der einem Kaufmann den F-Ührervlad abgetreten hatte. Der Kaufmann und der Kraftwagenführer, die auch betrunken gewesen sein sollen, wurden verhaftet. ** Eine zchnköpsige Verbrecherbandc verhaktet. In Wiener-Neustadt wurde eine zchnköpsige Einbrecherband« verhaftet, die in der dortigen Gegen- seit sieben Jahren ge- haust hat. und der auch vermögende Geschäftsleute und eine Frau als Anführerin angchörcn. Die Verhafteten haben bereits Geständnisse abgelcgt.Bis jetzt sind ihnen 79 Einbrüche und fünf Brandstiftungen nachgciviescn worden, ausserdem zwei Mordversuche. Die Verbrecher waren stets bis an di« Zähne bewaffnet und machten bei jeder Gelegenheit von der Schusswaffe Gebrauch. Ausser ihnen ist gegen 26 Personen Anzeige wegen Teilnahme an Diebstählen erstattet worden. lForilrNuna beb« aSchft« Seite > d- - r/r u/rck /-a/dezr km />eise ll/rck ckoc/r kn F/akcvt'a/urrck m/k st/rem U^oz/ L>r5eü'ek6/r«k ^o/ran/r»//-a/Ss Da« Oamen/ruk/rau» AOÜ-ö/e/r Strümpfe Damen-Strümpfe YL Pa. Baumro. m. Doppelt»!,!« Paar rc>, «0 Damen-Slrümpfe 11k; Seidenlloru.Mako paar 2.20,1.72,1.20, 1»jjO Damen-S'.rümpfe , Best» Kunstseide . . Paar 2 22, 1 7V, 471« Damen-S!rümpfe ÜÜ, Pr. Baumwolle, Paar 2.10, 1.10, 1.20, «Vs Kerren-Sorkengr°^ 5« Strapazier - Qual. P. 1.22, 1.00, «2, «0, Olk 4 Lrerrerr-Socken, du»,..»,«, ^, Wolle u. Baumw . Paar 1.20. 1.22, >2, »0 -- Kinder-Slrümpfe , Baumwolle . . Paar 1.>V, 1.20. 20 041« Fnnätitüüs, gleich ,um Mimedmen, 22, 42, 42, 22 H. 1.22 ko86N8lr., ecke Kmmon8tr. SIr»b«»bab»«» 7, 2, 10, 12, 10 Naben Sie LloN? Ich fertige Ihnen «inen moUornsn Zknruv oder ia»n1»I nach »n»»v» ,u dem sekr niedrigen Preise von nur Hu. 22.— inklusive der dendliglen Juiaien. 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