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Dresdner Nachrichten : 04.04.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192604040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-04
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.04.1926
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^ Nr. 15S Seile 2 Dresdner Nachrichten Sonntag. 4. Apev ISIS öenke», daß sie da» Streben nach Wedrhafttgkeit mit kriege- rischen Gelüsten gicichsetzen. verkennen ganz und gar den nationalen und ethischen Hr^ert der militärischen Auobildung und Disziplin. Es ist besonders lehrreich, wie man htrrttber in dem Lande denkt, das unseren Pazifisten «IS Vorbild de» SlnlimilitarisninS gilt, in den Bereinigte« Staaten von Amerika. Dort hat der KncgSsekrelär vom Kongreß reich lichere Zuwendungen zur Einrichtung von Urbungslagern für Freiwillige gefordert und die» Verlangen mit der Be- grnndnng versehen, selbst wenn e» gewiß fei. daß Amerika niemals wieder in einen Krieg verwickelt werde, so sei doch die Hebung im WatfeiihaiiSiuerk von ungemeffener Bedeutung für Sie Einimpfung der staatsbürgerlichen Grundsätze. Pflichten und Verantwortlichkeiten. Villen wir uns, dieser Einsicht entfremdet zu werdenl Die Begeisterung für männliche Krafteniwicklunq gehört zu den grvsien und guten Leidenschaften, die nicht einschlafen dürfen, wenn nicht -er erstickend« Nebel des grauen Alltage» sich über unser ganzes nationales Empfinden legen soll. „Eine Siation ohne Leidenschaften ist wie ei» Mensch ohne Leiden, schäften, ein sich bewegender Leichnam. Eine solche Nation ohne geiskerregeude innere Bewegung, ob auch ihre Älchen- feite in gewöhnlichen Zeiten daS Bild der Buhe und deS Glückes darstellt, ist dem Untergänge geweiht.* So lagt einer der größten deutschen Volkswirte. Friedrich List. In dem Brennpunkt dieser Erkenntnis muß sich aber, wenn ste voll- wirksam werden soll, die ganze Nation ohne Unterschied der Partei vereinigen. Der Wille, wehrhaft zu sein, muß seinen Rückbaik in einer wahren Volksgemeinschaft finden, und da entrollt sich vor unö daS größte aller sozialen Probleme, d i e Seele der gesamten Arbeiterschaft für einen rückhaltlosen Anschluß an den nationalen Ge danken zu gewinnen. Die Sehnsucht nach diesem An schluß ist vorhanden, und keiner hat ste ergreifender und über zeugender geschildert, wie der ehemalige sozialistische Ober- Präsident von Ostpreußen August «innig, der sich au» tiefstrm nationale« Dran,« heran» nvm PartrtsoztaliSmu» ab- gewandt hat wegen der seelischen und patriotischen Dilrre, die in hem beschränkte« Reiche de» sozialistischen Partei- bvnzentumS herrscht. Es gilt nun für die verantwort»»,?, bewußten bürgerliche» Parteien, den Boden richtig zu be ackern und dem Arbeiter daS Bewußtsein drtzubriirgen. daß er wirklich ein gleichberechtigte» Glied in »nserer soziale« Schichtung darstellt, daß nicht der höher« «ieainte auf de« mittleren hcrabsicht. der Großbürger auf den Kleinbürger, der Kleinbürger auf de» HandiperkSmeister. der Handwerks meister auf den Gesellen und alle zusammen ans de« Arbeiter, sondern daß alle gemeinsam t« ehrlicher gegenseitiger Achtung und Wertschätzung «um Ganzen streben und auf nationalem Gebiete nur den einzigen Willen kennen. Dentschland wieder zu einem Volke der Kraft zu machen. Ein ohusisch zer mürbtes Volk kann keine erfolgreiche auswärtige Politik machen. Deutschland kann sich nur auf sich selbst stellen: es muß auS sich selbst gesunden. Dassir ist aber die unnmgäng. ltche Vorbedingung, daß seiner Bevölkerung bis zum letzten Gltede klar wirb, daß e» nur eine Bettung gtbt, die völlig« Hingebung an den nationalen Staat. Auch der deutsche Arbeiter muß einschen lernen, daß der ge waltige Aufschwung seiner Stellung und Lebenshaltung vor dem Kriege nur der politischen und wirtschaftlichen Macht- sieüung Deutschland» zu verdanken ivar, und daß er einen ähnlichen Wiederaufstieg zu erreichen nur dann hoffrn darf, wenn er sich von dem iniernativnalrn Dunstkretkr abwendet und praktische vaterländische Politik treibt. Wenn diese» hohe Ziel in absehbarer Zelt in unserem Volke verwirklicht wllrde, so wäre daS die schönste Auferstehung des nationalen Ge- dankenS, dir un» beschickten werben könnte Möge un» daS Osterfest eine Verheißung sein, daß der Schweiß der Edelsten, der beim Schaffe» an diesem großen Werke fließt, nicht ver geblich vergossen wird! Mnhvldr Kgssnunzen ms sein HeMMognnmi. Ein Lnleroiew. Berlin, 5. April ReichSslnauziiiintster Dr. Reinhold hat dem Chefredakteur deS W. T. B. eine Unterredung ge- ualiri, die den ganzen, durch die SleuermtiderungS» akiion der NeichSregierung aufgeworfenen Fragenkomplex in einer Anzahl von Fragen und Antworten behandelt. Auf die Frage, ob er die Abweichung von dem ln seiner Etatsrcde angckündigten Programm für wesentlich halte, antwortete Dr. Reinhold: Nein! Wenigstens nicht in dem Sinne, daß dadurch die Grundidee deS Gesetzes, wirt schaftliche Erleichterungen zu schaffen, irgendwie verändert norden ist. Die Veränderungen waren lediglich die Konse- gnenz der von der Mehrheit deS Reichstages z»r Behebung der Notlage des deutschen Weinbaues beschlossenen Aushebung der Weinstener nnd der notwendigen Mehrausgaben ans dem Gebiete der anSgcsienerten Erwerbslosen. Das bedingte, daß die Senkung der Umsatzsteuer nicht um 0.4 Prozent, son. der» nur »m 0.2ä Prozent vorgenommen werden konnte, da daS Maß der Steuersenkung selbstverständlich dadurch be- stimmt ivar. daß daS Gleichgewicht des Staatshaushalts keinesfalls tn Gefahr kommen darf. Aus die Fraac, welche Erzeugnisse der deutschen Wirtschaft durch die Aktion unmittelbar verbilligt werden, antwortete Dr. Neinhold: Bei der durch den Kampf um den Absatz und die scharfe Konkurrenz erzwungenen genauen Kalkulation muß aus die Dauer jede Umsatzsteuerermäßigung aus alle Waren prciobilligcnd wirken, wenn auch selbst verständlich diele Auswirkung erst allmählich eintretcn wird. — Sofort btlltger werden alle bisher von der so genannten LuruSstener betroffenen Gegenstände, wobei aber ausdrücklich bemerkt sei. daß von der bisherigen 7^prvzen»igen LuruSstener auch sehr viele Artikel deS täglichen Be darfs, die mit Luxus nicbtS zu tun haben, wie — um nur einige zu nennen — keramische Artikel, Beleuchtungskörper, manche Möbel usw. betroffen waren. Gerade diese Aus hebung der Luxussteucr wird unserer deutsche« Qualitäts arbeit einen besondere« Impuls geben, und hier hat die Lieucrmilderniig bereits — eö sei nur an die Auto-Industrie erinnert — eine» unleugbaren Ersolg in einer erheblichen GeschästSbelcbiiiig gezeitigt. Weiterhin werden durch die Aus hebung der «onsumstcuern das Salz etwa um ein Drittel, der Wein »m etwa ein Sechstel billiger. Die Wirkung der Herabsetzung der Vermögenssteuer beurteilt der Minister folgendermaßen: Der Ausfall deö Zahlungstermins vom lö. Mai sür alle Vermögen wird eine fühlbare Erleichterung schaffen, da durch diele Maßregel ver mieden wird, daß die Zahlungstermine für die Vermögens steuer sich in diesem Jahre besonders häuten. Dazu kommt als besonders erfreuliche Maßregel, das; für alle kleinen Ver mögen — insbesondere siir unsere so schwergepriisten Klein rentner. für den gewerblichen Mittelstand und die deutsche Vauernjchast — eine danernde Herabsetzung der Vermögens steuer, zum Teil bis auf die Hälfte des bisherigen Betrages, stattfindet. Ueber die zukünftige Entwicklung der deutsche» Wirtschaft äußerte Tr. Ncinhold: Ich bin mir bewußt, daß die schwere KriiiS, die wir durchgcmacht haben, erst langsam schwinden wird, »nd daß wir — genau wie England — noch an' längere Zeit hiiigus mit einer leider lehr hohen Ziffer von Erwerbs losen zu rechnen hgben werden. Trotzdom Ich also dnrchanS ernst in dir Znkunsi sehe, glaube ich doch das, wir den Tles- punkt bereits überschritten haben. Wenn auch viele In dustriezweige noch schwer danicderücgen. so zeigt sich in anderen doch eine unverkennbare Belebung, und ich glaube, daß das wiedererwochte Vertrauen, zu dem nach all gemeiner Ueberzeugun« ja auch di« von der RrichSrcgierung voraenommenen Steuererleichterungen beigetraaen baben den dentschen Arbeitswillen, der auch in der schwersten Zeit un gebrochen geblieben ist. neu gestärkt hat. Zukammeiifnssend möchte ich meiner lleberzeugung dalstn Ausdruck geben, daß wir. wenn keine unerwarteten inner- oder a>i,ß-„"ol""chen Störungen dazwilchen kommen, der Entwicklung der nächsten Monate mit Zuversicht entgegensehen können. lW. T. B.) Das Urteil im kleinen Darmal-Prozeh. tD » r cd u n k 1 » r » <l>.l Berlin, 8. April. Im kleinen Barmat-Prozeß ivurde am heurigen Sonnabendvormiltag folgendes Urteil ver kündet: Die Angeklagten werden unter Freisprechnng von der Verleitung zur llntrenc bzw von der Untreue selbst verurteilt, und zwar Feld wegen aktiver Bestechung in zwei Fällen zu st Monaten Gefängnis. V i o d o w wegen passiver Bestechung in fünf Fällen zu l Jahr 4 Monaten Gefängnis, Kerstan wegen passiver Bestechung in sechs Fällen zu < Jahr st Mo naten GcsänaniS, Jost wegen passiver Bestechung in vier Fällen zu S Monaten Eiesängnis, nnd NeItzel wegen passiver Bestechung in drei Fällen zu 8 Monaten EsefängniS. Dte er- litten« Untcrf-uchungsi»rft wird bei Feld mit -I Monaten, bei Biodow mit 4 Monate» 4 Wochen und bei Kerstan mtt 5 Mo naten tn Anrechnung gebracht. Bladow. Kerstan und Jost wird aus dt« Dauer von je 3 Fahren die Fähigkeit zur Be- kleidung öffentlicher Aemler abgesprechen. Di« BcstcchungS- gcldcr und Gegenstände werden eingezogcn und die Kosten deS Verfahrens den Angeklagten a-uferlegt. In der UrteilSbegriindnn« wirb vom Gericht zunächst einmal scsiaestellt. daß die Staats bank früher mit Beamten rechnen konnte, bet denen die Be stechlichkeit außer Frage stand. Die Verhältnisse hätten sich aber letzt tn radikaler Weise geändert. Es sei eine lrststehende nnd bedauerliche Tatsache, daß die Beamten inlolae der Aende- rnna der moralischen Vcarisle durch die KrieaS- «nd Nach kriegszeit. sowie durch die wirtichgltliche Laae äußeren Ein- sliUsen gegenüber nicht mehr so fest seien wie kriibcr. Diesen geänderten Verhältnissen batte sich die Staatsbank allerdings anvassen können. Die Tatsache daß die Staatsbank eS nicht getan habe, mildere aber nick« die Verantwortlichkeit der Beamten, sondern kommt höchstens für die Strafbemessung in Frage. Es sei erwiesen, daß die angekiagten Beamten die Deckung überhaupt nicht geprüft hatte»: sie durften der Vorschrift ge mäß nicht annehmcn, daß sic selbst die Höhe der Deckung fest- lcgen könnten, »nd es sei nicht zu rechtfertigen, daß un- noiierte Werle in Millionenbeträgcn zu ganzen Wagen ladungen hcreingcnommen worden leien In der Urteils begründung rvird noch sestgestellt. daß eine Reihe von Mängeln in der Organisation den Beamten ihre Handlungen er leichtert habe. Ziisammensasicnd kommt die Begründung zu dem Schluß, daß die Angeklagten keineswegs ein Opfer der Verhältnisse bei de, Preußischen Staatsbank gewesen seien, sondern das, sie sich diese zunutze gemacht hätten. Ihre Ver antwortlichkeit stehe daher außer Frage. Die Riesenschwindeleien von Frankfurk a. O. Berlin, 3. April. Wie schon gemeldet, hatte sich der Reichs- bahnrat Fölling in Franksurl a O., der unter dem drin- genden Verdacht vaniver Vcamtenbestechuna verhaftet worden war, bei seinem Tran-pvr» ins Untersuchungsgefängnis in die Oder gestürzt nnd dabei den Tod aekunden. Ueber die Fölsing zur Last aelegten Veraehen wird noch gemeldet, daß setzt kein Zweifel mehr daran bestehen könne, daß Beamte der NeichSbahndirektio» Osten in FrankkiEt a O. sich aemein- kam mit dem Vaiiunternchmer Sckmidl-Roiengarten. der den Auftrag zur Herstellung deS Baue? deS Grenzbaßn- hoicS Ncir-Ventschen. zur Errichtung einer umfangreichen Be- amtenstedlung in der Nähe des GrenzbohnhofeS und zum Au». bau de» GrenzbahnhofeS Frankfurt a. O. erhalte« hatte, zu sammengetan und die Reichsbahn um außerordentliche Tum- men geschädigt haben. Der Schaden, den die NeilbSbabn er leidet, kann vorläufig noch nicht abgcschätzt werden. Der Präsi dent der NeichSbahndirektion Osten erklärt sedoch, daß die ZeitiingSmeldungcn, die von 20 Millionen Verlust willen wollen. auS der Lust gegriffen seien, da der Gesamianscblag für den Vahnhos Bentichen annähernd nur 1-i Mil lionen betrug, von denen bisher nur 7 Millionen veranSoabt sind. Tie Reichsbahndirektion hottt sich außerdem znm Teil schadlos zu halten, da die in Betracht kommenden Bauten von den Bauunternehmern ohne Bezahlung weitergettihr« werden Bereits 1024 waren in Frankfurt a O> Gerüchte ver breitet, daß mit dem Bau de» BahnhokeS Neu-Ben«schen nnd dem Ausbau deS Frankfurter HanvtbahnhoseS iraend etwas nicht tn Ordnung sei. Erst auS Anzeiaen von Konkurrenz firmen erfuhr man dann später, daß der Bauunternehmer Schmidt-Rosenaarten die Reichsbahn unter Mitwirkung von Beamten der ReichSbahndirektion betroaen batte Die aanze Affäre zeigt anßerdcm daS Interessante Bild, daß über ein Iabr lana drei S«aa»sanwal»schasten in der gleichen Sache nebeneinander arbeiteten, obne ein Ergebnis z« erzielen Erst nach einem Iabre war eine Zentralisier««« deS aa«zen Falle» zn erreiche«. E» erwieS sich, daß die Reichababndirektivn Osten unrichtige Rcchnnnaen erhalten hatte. In den letzten Tagen richtete sich nun der Verdacht gegen Fölsina dcllen Verhaftung große» Aufsehen erregt. Parlei.Nuslkkluk eines Kambnraer Lkommunitten Hamburg. 8. April! Hier wurde der Hamburger Kom- munlsteiisührer Hans v. Börstel auS seiner eigenen Partei wegen schwerer Verstöße gegen die proletarische Moral auSgestoßen. Doxkamps im amerikanischen Parlament. Washington, 8. April. Da» amerikanische Repräsen tantenhaus war gestern der Schauplatz einer. Szene, die tn den Annalen diese» Parlaments einzig dastehen dürste. Im Verlaufe der Debatte riesen sich die beiden Deputierte» Mills und Rankin gegenseitig die schwerste» persönlichen Beleidigungen zu. Plötzlich entledigten sich be°d>- Kamps- bähne ihrer Ueberröcke, «nd begannen eine« reaelrcchten Rorkamps, der nnr infolge de» DazwIlchentreienS mehrerer Polizcibcamten nncnischlrden verlies. Die amerikanische Prelle ist über diesen Vorfall begreiflicherweise sehr erregt. Dluttae Nusammenflvfre ln Kalkutta. Kalkutta. 3. April. Bet einem Zusammenstöße zwischen Hindus und Mohammedanern wurden 100 Personen verletzt. IW T. B.) Parts, 8. April. Nach einer Meldung aus Kalkutta ist das Mohammedaner.Viertel von Kalkutta infolge blutiger Zwischenfälle, die zwilchen Hindus und Mo hammedanern ausgebroche» sind, von de» Eingeborenen voll- ständig verlassen. Die Theater und Geschäftshäuser der Hindus sind geschloffen. Polizeivatrouillcn durchziehen die Straßen. Die Zwischenfälle entstanden, weil eine indische Sekte eine Prozession veranstaltete und an einer Moschee vorbeizog. Die Mohammedaner protestierten und eS ent wickelte lick ein heftiger Kampf, der sich aus die um- liegenden Straßen auSdchnte. Zwei enropäikcbe Polizei- beamte wurden verwundet. Ans Seiten der Hindus nnd Mohammedaner zählt« man ungefähr Lst Tote «nd Isisi znm Teil schwer verwundete. 1T.U.) Brian- erneul gefährdet. Pari», 8. April. Nachdem es so schien, al» vd dem Vriand, scheu Kabinett wenigstens während der Osterzrtt ein» kurz« Ruh» beschiede» sein würde, machen sich »n« schon dl« A"- »eichen einer neue» Vriand-Krif« bemerk»««. G- war schon nach der langen Nachtsitzung, die am D»n«rr»tegmorgen »>> Ende gegangen war. darauf ansmerkf«» »e««cht worden, daß diese Sitzung die Erledigung der Finanzgesetze durch den Senat verzögert Hab«, und daß event Abänderungen der Ge. setze, dir der Senat »och vornehmen könnte, da» ganze Er, gebnts der Kammerdebatt, wieder sraglich «ach«n könnten. Dieter Fall ist nun. ivte gemeldet, «tngrtrrten. Die Kammer hatte eigentlich gegen den Wißen de» Ftnangmlnister» da» Zucker, und da» Petroleuw-Monoppl dem Finanz, gesey gleich angegltedert. obwohl dies« Monopol« »och nicht durchgearbeitet worden sind. Der Senat, seit langem über die chaotische Finanzpolitik erbittert, hat. den ursprüngliche» Absichten PörctS entsprechend, beide Monopole »o« der Bor» läge wieder abgeirennt Dadurch ist die ganz« Vorlage aber wieder aus dem finanziellen Gleichgewicht gebracht. Di« Kammer ist sür Sonnabend nachmittag S Uhr zu ein«, neue« Nachtsitznng einbernscn, der man mit großer Spannung «nt- gegrnsiebt Der Ausgang der uvuen Kämpfe in der Kam. mer ist völlig ungewiß. Die Sozialisten kündigen bereits an, daß sie sich dies mal nicht mehr der Stimme enthalten würde«, sonder» tn Opposition gehe« wolle«. Brian d verhandelt intensiv mit den Senatoren. E» erschein, "ögltch, daß «ine Einigung zwischen de« beiden Par- lamen!^, noch zustande kommt, aber ebensogut hält man e» siir niögl üi daß man eine« Osterfturz Brtand» wird erleben können. Loughtons bevorstehende Rückkehr nach London. Englisch-französische Beschwerde über den Europa-Bericht. London, 8 April, Nach einer erneuten Konferenz im Weißen Hause ha» der amerikanische Botschafter in London, H o u g h t o n. tn der Osterwoche die Rückfahrt nach London an- getreten Damit sind alle amerikanischen und englischen Ge- rüchte, nach denen Houghton auf Grund seines pessimistischen Berichtes an Eoolidge über die europäische Lage genötigt lein würde, seine diplomatische Lansbahn zu aiiittieren, widerlegt; Diele Gerüchte waren nur insoser» zutrcsscnd. al» tatsächlich von sranzSNlcher nnd englischer tzcite Schritte in Washington unternommen worden waren, in denen «an sich »der die Ber» össcntiichnna deS Houghtonschen Berichtes beklagte, ohne aller, dingS eine Abberufung des Botschafters z« verlange«. Loolidne Kegen eine rveIlqer»«klEk»f. Msnfeeenz. Washington, 8. April. Präsident Eoolidge ist gegen eine Teilnahme Amerikas an der vorgeschlagrnen Genser Konfereuz über Amerikas Vorbehalte betreffend seinen Bei- tritt zum Weltgerichtshof. Nach Ansicht de» Präsidenten ist die Einladuna deS Völkerbundes zur Konferenz edzulehncu. Der Versuch deS Völkerbundes, die Vereinigte« Staate» tn eine DiSkniNon über die Vorbehalte de» Senats bezüglich des Beitritts Amerikas zum Jnternattonalen Weltgerichts» Hof hincinzuzichen. hat in Washington eine starke 8er. stimmung hervorgerufen. Die Bereinigten Staate, wer, den voranSsi^tlich nnn daraus bestehen, daß sede einzelne der »8 Signatarmächte deS MeltgerichtSbofe» iw Haag Washington direkt von der Annahme der Vorbehalte denach, richtig», andernfalls werden die vereinigte« Staate« de» WeltgerichtShos scrublcibcn. Die Grundlagen eines WassenMIlandes mit Add ei Krim. Paris, ». April. Gestern vormittag fand «i«e ««« vm sprechung zwischen dem Ministerpräsidenten Briapd. de« KriegSmIlttstcr PainlevS, dem Generalresideute« für Marokko. Steeg, und dem Marschall PStain statt. Wie „Petit Varisien" berichtet, wurden in dieser Besprechuua di« FriedenSmöglichkeiten geprüft. Die allgemein« Aufkallung geht dahin, daß ein Waffenstillstand erst abgeschlossen werde» könnte, wenn Nbd el Krim nicht anzuzweifelnd, Garantie» sür leine llnterwersung zu den durch das Madrider Ab. kommen festaesetzten französisch-spantschen Bedingungen ge geben habe. Das Blatt will übrigens willen, baß die spanische Regierung denselben Standpunkt vertrete wie die französische. Der englische Hauptmann Eunning. bekanntlich Lbd «l Krim» Hauvtunterhändler für die KriedenSverbandlungen «tt Frankreich, ist gestern in Parts angekommen und erklärte, daß sein Ansenthalt in Pari» keine politischen Beweagründe habe, sondern daß er sich als Osterrettender tn Paris befindet. Di; Talsache aber, daß der Hauptmann tn der Nähe de» Außen» Ministeriums abacsticgen ist und die Meldungen aus Marokko, wonach Abd el Krim mit einem Frtedenslchluh rechnet, lalle« die Vermutung aufkommen, daß Sunntng doch mit einer politischen Mission beanstraat ist. Nach einer Londoner Meldung de» „Mattn* befinden sich gegenwärtig drei Unterhändler Abd el Krim» btt den sranzösiichen Behörden, und zwar der eine in Melllla. der andere in der französischen Kampfzone und der dritte, et» Vetter Abd el Krtms. in Tanger. Die Unterhändler sollen von den spanischen «nd französischen Behörde» als »ssiziell« Vertreter Abd el Krimö anerkannt worden sei«. Nach eng lischen Meldungen sollen die Verhandlungen eine« gllnsitge« Verlaus nehmen Auch die Frledknsunterdanblungen ver schiedener marokkanischer Stämme haben bereits einen ge wissen Fortschritt gemacht. Die französische Regierung will erst die Entwicklung dieser Verhandlungen adwarte». bevor sie tn endgültige offizielle FriedenSverhandlungen etntritt oder sich für eine neue Offensiv« entscheidet. Wihglückier Dombenabwurs aus Peking. Peking. 8. April. Gestern bat tn der Umgebung der Stadk ein Flugzeug der mandschurtlchim Truppen zwei Bombe« abgrworsen. um die Etsenbahnltnir zu zerstören. Beide Bomben verfehlten »br Ziel. Eine Frau wnvde »er- letzt Obwohl dt« mandschurischen Truppen auf dem BormarsH bleiben werden die FriebenSbrmNhungen fortgesetzt. Peking, 8. Avril. Zu dem Bombenabwurf von Flse-ern der verbündeten Truppen wird noch gemeldet, -aß wettere vier Bomben im chinesischen Viertel atge- morsen wurden, ktte mehrere HLitter beschädigten. In einem chinesischen HvchzcltSziige wurde die Braut dnrch Bomben splitter getötet. iW. T. B.) Neuqork. 8. April. Der »New syork Serald" glaubt auS giitunterrtchteten Washingtoner Kreisen Mitteilen zu können, daß das italienisch - amerikanische Schulbenabkommen trotz aller heftigen Proteste eine kleine Mehrheit im Senet finden werde. prarevl tt»u»n«nn» ,te«e »uctz var-giig >m »»»>nn«p»i vra»ck«n. ^nnonatr >4 remeev.ßn»» u ,«u«n. «>. «tun»»n erde« »o«, lt«r »otne 4-1-,,»» ,tn»«tz>u» VAN s«, m-m, z.vuwi«' n er»., «den» v»va w >r- u«l «»gwaaät ?o,uc»n« „atun.
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