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u !Ü?DÄdM I, .L. litll momen Tageökatt für Politik, KeschMsverKehr. AörsenöeM. Mm-eMe. Lochzett5-^eslktnke, Icslvriiscllte. Lyrellttüvell etc.. ^ violv roironio X-ukvitoa fllr <1sn prilkti^lMit M.rli(.l»vtt Vo- !^rf. LIoclurnu uiul antio X.mmvr6vc<»ruli<'iu.'u iu Hiouv«, Kil^vr, Oxv<l, l^odor sie. vie. ^'»rlxvü^rkN'lor ^iri- ürk? N0UV8ll»U U.d'.iitivdWN OvxondULiillo, kltelt ksv- viLNvt für 6vs^l»sult0 ^oäer.Vrt. 8vI>In»»»«i. rittb. ff. paoliimkmn, !j -- - ->-»>LLW ?srL. SsrlruL ÜLelck. "l mit krobisrktvbsn z Noi'ilrrli-. 22. fofnsprsolirlslls 321. «tiWleilriWi, in MM: «ottnenzpoittexe, « l>, xnonLi'iak'vittLxe, H ^usktUirljyd« krvwliil»« vorsonä» krm. Oovkldr kür rvmo § 8 Mtnrvvino. > —" »I>c»>'»c!>«5 N OllEi'ktttv — Lad livliomann varQpt'-Lili-^avrjic r»rv*«>on. l»«araetap von 2« ^Ita»»rlLt »o. , ^tolisr kür stilvoll« veidlicks Havcknrboitsn. Zmz-rnL-^rffsitsn, Disoti-, lioiss- nncl I-'l-mstorckaalcan. 2^ tt<iout8oüo I-«in«n- arboiteo in immenser l^nsvalil. 'I'apisserie- uncl 6ouirreL88toff« Kr Limes, VitigAen, Onrckinen; cleutsdie, englische. frauMisdio, I)olssi8vks Hülrel^arus. Orösst« ^usrvaiU von ^sulieitvn aller PitpiLssriv-Xltilcel. lienetrl. ^esdiütrle Oesdns. LIIIiMo krei8e. Nr.2W. 3i.r«hr,«»,. L,n«,r: 42.000 er,!. WIitrr>>usS-«»»tI»»e» Nie den >7. velober. Südwind tei dnrchschnittlilb ftsrkcr v,«dlt»n«, «i> ,»s^»rrite»e» «n» audalerxde» Niedrri<1,iä>,c». Tcmpceatur »«>1, »eriiodcrt. P««crr>», : Sixdftitkle zeit- nnd strUeuweisr stürmisch. Dreddcn. 1888. »MUltllst, 17. Letobk»'. vmintwortvider Rkdattoir für VvlttischeD vr. Lmll vlrre» tn Drrlden Al- der Prinz-Regent Luitpold, des Königreichs Bayem Ver weser, die Neuemng einsührte, über den Geisteszustand des Königs Otto zeitweilig Berichte zu veröffentlichen, faßte man dies als die Vorbereitung zu einer demnächstigen Aendernng der Kronvechält- uisse aus. Besonders die auffällige Betonung, daß die Paranoia unheilbare Verrücktheit) „auf die Lebensdauer ohne Einfluß sei", schien das Boyrrnvolk darauf vorberciten zu solle», daß es noth- wendig sei. die voraussichtlich noch sehr lange Negierung eines Geisteskranken zuni Abschluß zu bringen. Der Entschluß, den treff lichen Prinz-Regenten als wirklichen König ausznrufen, ist begreif lich genug. Es war ein Aergerniß und bildet noch jetzt gerade für königStreue Männer einen Anstoß, daß zur Negierung eines großen Landes rin unheilbar Geisteskranker eingesetzt wurde. Es ist ver letzend. um nur den einen Ausfluß der Königsgewalt zu nennen, daß im Namen tineS so unglückliche» Königs heute ein Todesurtheil nnd morgen eine Begnadigung ausgesprochen wird. Die bayrische Verfassung, die einen so peinlichen Zustand ermöglicht, unterscheidet sich sehr darin zu ihrem Nachtheile von den Venassungsurkunden an derer Monarchien, die eine ähnliche Möglichkeit ansschlicßcn. Nun. so andre man die in diesem Punkte sehr verbesserungsbedürftige bay rische Verfassung! Man kann dies ohne Scheu vor Nachrede thun. Ter richtige Augenblick wäre freilich dazu unmittelbar noch dem Tode des Königs Ludwig gewesen. Ter Prinz-Regent Luitpold konnte sich aber hierzu nicht entschließen, da er meinte, auf ihn könne ein falsches Licht fallen, und das war bei der von der Patrio tenpartei aufgeregte» Stimmung Münchens und deS bayrischen Volkes damals nicht ohne Bedenken. Jetzt aber, da die Rundreise des Prinz-Regenten durch die Hauptstädte des Bayernlandes ihm die Ueberzeugung verschafft hat. daß ihm das Volk nicht bloS in angestammter Loyalität, sonder« von Herzen vertrau^ wäre eS an- gezeigt, di« Handlung, die man damals nicht auf einmal vornehmen wollte, mittelst eines zweiten Absätze- zum Abschluß zu bringen. Die Entfernung eine- mchetw«. gMBftavK» KSuill- und die Einsetzung des volkSthiimlichen Pnnz - Regenten zum wirk lichen König entspricht der Würde deS KünigthumS und den StaatS- Jnteressen deS zweitgrößten Bundesstaats. Neuerlich heißt es zwar, der Prinz-Regent widerstrebe dem Plane; seine bevorstehende Reise nach Berlin wird hoffentlich seine übertriebenen Bedenken be schwichtigen. Die bayrischen Patrioten werden eine Zeit lang zetern, das-wird aber auch Alles sein. Sie lasten sich eben nicht von deutschen Beweggründen leiten; eben so wenig lhuu dies ihre klerikalen Gesinnungsgenossen in Westpreußen. Tort ist. im Graudenz-Straßburger Wahlkreis, ein Reichstagssitz frei. Zuletzt hatte ihn ein Pole uine. Früher war der Wahlkreis deutsch vertreten, ging aber infolge der Uneinigkeit der Deutschen an die Polen verloren. Jetzt thun sich die Deutschen zusammen, um ihn zurückzuerobern. Sie haben den früheren Staatsminister Hobrccht als Kandidaten ausgestellt. Es ist dies ein Nationallibcraler. Tie Konservativen und die Deutichfreisinnigen mußten auch ihre Ein- waiide gegen die Partcistellimg Hodrechts zurückdrüngen. beide ihun dies aber freudig, da ihnen daS Tcntichthum höher steht, als der einseitige Parteivortheil. Anders verfahren die Klerikalen; ihr ivestpreußischeS Zeitungsorgan fordert die deutschen Katholiken auf, dem volnischen Kandidaten, emem Rittergutsbesitzer v. RybinSki, ihre Stimmen zuzuwenden. DaS ist einfach schmählich. Fühle» sie sich den katbolichen Polen verwandter als den evangelischen Deutschen? und eine so unpatrwtische Haltung wird trotz des Friedens zwischen Kirche und Staat empfohlen! Gebt cs nach dem Kopse der unversöhnlichen Führer der Klerikalen, da dürfen also nicht einmal die Katholiken ein Zeugniß ihrer deutschen Gesinnung ableacn. Es steht zu hoffen, daß die katholischen Westpreußen sich als bessere Deutsche bewähren, als ihnen ihre klerikalen Verhetzer zulrauen. Lord Churchill, alias Spencer, scheint auf seinem Ausflüge nach Berlin und Wien rechte Enttäuschungen erlebt zu haben. Es muß ihm nicht gelungen sein, Deutschland oder Lesterreich zu be wegen, für England die Kastanien au- dem bulgarischen Feuer zu a- r. «.-» * er-»«.Giser ' Holm. Wenigstens ist das aus dem auf .zu cd biM) cck.c 2t mit welchen, die englische Presse plötzlich behauptet, das Süoel- gcrasscl der Franzosen sei gegenwärtig ganz besonders gesahrdrohend. Insonderheit die Zeitungen oer Tory-Rcgrerung und das Leibblatt Lord Churchills selbst machen die Entdeckung, daß die deutsche Geduld gegenüber den fortwährende» Herausforderungen und Prahlereien der Franzosen doch auch einmal ihre Grenze haben müsse. „Wenn Frankreich wirklich ans's Neue seine Kräfte mit Deutschland messen will, so ist Bismarck nicht der Mann, die Uhr zurückzustellen", giebt's da zu leim. Das stimmt. Aber ein Anderes ist es, ob Deutschland aus eigener Erkenntlich der Unvermeidlichkeit eines Krieges zum Schutze seiner Interessen und zur Wahrung icincr Ehre zum Schwerte greift oder ob auf den Wink mit dem britischen Zannpiahl hin zum Äortheile der Engländer sich Deutsche und Franzosen an die Kehle springen. Ein Krieg zwischen Deutsch land und Frankreich würde allerdings England als beifallrusendem und einzig gewinnendem Zuschauer sehr willkommen sein; er würde England m vielen Fragen freie Hand schaffen. Dieses würde die Erdkugel absuche», wo es tvas zu erwischen gäbe und sich besten unbehindert bemächtigen. So klug ist Europa vurch Jahrhunderte ziirückreichende Ersahrunacn denn doch geworden, daß England eS liebt, die festländischen Mächte gegeneinander zu verfeinden mio gegen seitig zu schwächen, um sich zn bereichern. Wenn Lord Churchill in Wien abgeblitzt ist mit dem Vorschläge, Oesterreich solle England zu Liebe mit Rußland eine,« Krieg wegen Bulgarien ansangen, so wird er mit dem neuerlichen Plane, Frankreich und Deutschland zu verhetzen. ebensowenig Glück haben. Nicht einmal Helgoland bietet uns England als Lohn an I Auch die Franzosen erkennen ganz deutlich den Pferdefuß, der aus den englischen Auslastungen kerouSschaut. Ein geachtetes Pariser Blatt, das Journal des Tebats, wirft unwillig der englischen Presse vor. die unbe deutendsten Anlässe zu ergreifen, um Frankreich kriegerische Ab sichten, die gar nicht vorhanden seien, unterzulegcn. Den Relativ satz von den gar nicht vorhandene» kriegerischen Absichten Frank- - ... nehmen habxm aber, wenn Leidenschaft hinzuaeben. zu schenken, so ist das ein «einer MNicynrr. rvleneicyi man, weiteren Schritt in der Erkenntnis,, wie thöricht es ist, sich zum eignen und rum Schaden der ganzen Welt in kriegerischen Rüst ungen zu erschöpfen. Sich hierüber klar zu werden, wird die Regierung und das Parlament Frankreichs durch die Finanzlage und den Bvlilanger'- jchen Armec-Umgestaltnngsplan genotlugt. Der letztere beeinflußt die ohnehin zerrütteten Finanzen der Republik ln einem Grade, daß die schwersten Erschütterungen unvermeidlich erscheinen. Nur die Ermäßigung des jetzigen Kriegsbudgets um viele Dutzende von Millionen ist im Stande, den Finanzen anszuliclfen; gar die Ein sühning neuer, säst unabsehbarer Rüstungen muß dem Faß den Boden ausstvßen. Boulangcr's HkereSnmgcstaltnngsvlan läuft, in kurze» Worten gesagt, aut die Schaffung einer großen Anzahl neuer Cadres und ans eine außerordenlliche Vermehrung des Präscnz- standes hinaus. Beides richtet schließlich die letzte Stütze gegen Deutschland. Nun liest man aber aus dem Boutniiger'schen Plane das Entgegengesetzte heraus. Derselbe verlangt eine gewaltige A»- svannung der Wehrkraft, aber er zerreißt gleichzeitig die jetzigen EadreS und will neue schassen. Das erfordert Zeit, »»ndeslcns eine Reihe von Jahren; der Boulangcr'sche Plan arbeitet asio einer baldigen Kriegserklärung entgegen. Erst, wenn er völlig in'sLeben gcireien wäre, würde er für Deutichland eine Gefahr bedeuten. Daher streitet man in Frankreich darüber, ob Boulangcr den Krieg will oder nicht, und man siebt ans seinem HecresvenasfungSvlanc die entgegengesetzten Schlüsse. Andere Franzosen behaupten gar, Boulangcr wisse selbst nicht bestimmt, wo er eigentlich hnianswill. es sei denn, sich selbst an die Spitze der Regierung zu bringen und dafür recht viel Reklame zu machen. Dem sei wie ihm wolle: das Parlament hat zu dem Boulanger'fchcn HcereKnmgestaitnngs- plane jetzt Stellung zu nehmen. Tw Ausführung deiielve» er fordert jedenfalls so bedeutende Opicr, daß die Finanzen des Landes einen neuen Stoß erhalten. Die ganze wirthichasllichc und poli tische Zukunst Frankreichs soll, nach dem Wille» Bo'.ilanger's. aus die eine Karte des Kriegs mit Deutschland gesetzt werden- Ist dies wirklich der Wille der Franzosen? Mögen sic in Ruhe und Besonnenheit ihre Entschlüffe fasse». Wir Deutschen wissen, was wir zu thun haben, auch ohne die uncrbetenen und selbstsüchtigen Rathichlägc Englands. Bezüglich Bulgariens steht es beute wie gestem: Die diplo matischen Kreise erklären cntichieden, daß gar keine Beranlassung vorliege, sich in die bulgarische Frage einznmenaen. Lb dort die russisch«, Agenten geschmäht vararhcn. oder M sibr^uc^treilien, Lanivex kann die Diplonialw nicht n.tliciie». Andcrerints siebt sie, daß die Bulgaren sich niit Erfolg vertheidigen und eine Hille weder brauchen, noch beanspruche», es ist also nichts eingetretcn. was die Großmächte beunrulüncn könnte. Die Ereignisse des Augen blicks haben für sie keine Bedeutung. Industrien ziemlich fest, sächsische Slick verloren l Proz., deutsch? Fonds fest, österreichische Prioiitätensinatler. Piivatdiskoiit Mc Pro;. »ronklurt a. M., ic, Oclür. ckr-dit 225'/,. EiaalSbai,» ise.7.5. Lom barden 87,aa. Gaiizirr —. «Vaiivier 7».c>0. ivroc. Unaar. Goibrcnle —, Diskonto . 8Ucr Rnssru —. Mecklcnbnrgrr —. LtNl. Wie». 18. Lctodci-. cr.rebit 278,l>8. StaaiSibali» 212,-5». Lombarden 188,75. Norbweftbahn —. Marknotr» 81.12. Nu», llrcoit 288,8». Renten mail. Pari«, 18. Oribr. Schluß, «enie 82.82. k'.nicibc 118,2». Italiener 188». Siaatsbab» 188,25. Lonibardcn 225.8». bo. Prioriiiilcn —. Svauier 85 , . (-»»»«er 382.88. Ottomane» 188.8». Reue Anlkiiie —. grst. London, 18. Ocioder, Port». II Mir I» Min. gonsol« 188'/«. I873ti Ruisen 86'/,. Italiener 88'/,. Lomdardc» 8"V,«. Kon». Türken >355». Ipro?. fundirtc Amerikaner IW. ivroc. Nimar. Goldrcnie 82V,. Oesierr. «8olr- renlc 81. Preuß. <5o»sol« I»1'/,. Eanvicr 78. Reue Eaüvter 31. giaraut Eanvlcr 88. Liiouutnbanl Kuez-Slclicn 88'/,. Spanier 82-/,,. — Sltt» i mun»l Matt.. — Wetter: Trübe. ! Stettin, 18. Ocioder, Rachm. 1 Ndr. «Sclreldemarlti. Weizen fest, ! loe» 117—1.51, Pr. Octbr.-Rovrmbrr lL2,58, vr. Npril-Mai l8»„5». No-Iiik» still, lor» 118—122, Pr. Octodcr - November 123.8», »r. April-Mai 128.U». Nbbül unverändert, vr. Lct.-Nooember 13». pr. April-Mai 11.78. Spiritus »chaupl.t loco 35,7». pr. Oktober-November 35», pr. Novcmber-Decbr. 35,38, pr. April- Mai 37,8». Peirolcum loco versteuert Usance 1 Proc. Tara 18,8». vrrsIan, 18. Ocioder, Nacht». lGctreidemarkl». Spiritus vr. 188 Liter I»8 Proc. pr. Oclbr.-Noobr. 31», vr. Nosdr.-Drc. 31,58, vr. A»ril-Mai 38,3». Roaaen vr. Oktober 13».»», pr. Novbr. - Lecbr. 13».»». vr. April-Mai 132.5". Alibi» loco »r. cclobcr-Novrmbcr pr. April-Mai 15,>i8. Zink: Nmsav loü. — Wetter: Schon. j « mftrrdain , 18. Oktober. Produkten iTchlutzf. Weizen Per Mat 213. Roggen per Octodcr ti», per März 121. -reaefte Tklezramme -er„DresvnerRachr."»om isi.Octbr. Berlin. Entgegen ungünstigen Gerüchten über das Befin den des Kaisers melket der Hvibericht, daß das Befinden derMnje- stäten das allergünstigslc sei. Tie Kaiserin »«bleibt nach der Ab reise des Kaisers noch einige Zeit in Baden-Baden und bcgiebt sich alsdann aut einige Woche» nach Koblenz. — Der Prinz Friedrich Leopold tritt seine Reise nach Indien am 28. Ott. an. — Tw „Kreuzztg." bestätigt, daß in der Nähe der Villa, welche der Kron prinz bei Portvfino bewohnt. 3 verdächtige Franzoien verhaftet wurden, welche angabe», dein Kronprinzen eine Vilüchrist über reichen zu wollen. — Außer dem Militaretat sind iäiiunltiche Spezial etats des ReichshaushaltS für 1887/88 durch die betreffenden Relchs- ämter sestgestellt. Das Ordinär»»» des Militärelatg wird, wie es heißt, keine erheblichen Veränderungen gegen den diesjährigen Etat ausfveisen. Dagegen soll das Ezlra-Oromarinm eine nicht nnde- trächtliche Stci.gerung erfahren- — Tie Nationalliheralcn stellen für den verstorbenen Abgeordneten Ludwig Löwe einen eigenen Kandidaten aus. Herr v. Puttkamer ordnete Beschleunigung der Wahl an. — Das „Tagebl." erklärt die Nachricht von der bevor stehenden Veröffentlichung der Memoircn des Fürsten Alexander für. erfunden. — Churchill ist heule von Wien direkt nach Paris abgereist. Frankfurt a. M. Freiherr Meyer Karl v. Rothschild ist am Herzschlag gestorben. Wien. Das russische Konsulat in Sofia hat alle an den Ein- senbahnen arbeitenden Montegriiwr nird alle arbeitslosen Makedo nier autgefordert. sich am 27. Olt. eiiizusinden nnd >:n Konsulat zu stellen. Am 27. Okt. soll die große Sobranje in Tiruowa er öffnet werden. Nach Ko»stitil>rnng der Sobranje gelangen der Reihe nach Wahlprüfiingen. die Vertrauensfrage und rum Schluffe dw Fürstenfrage aus die Tagesordnung. Sollten die Bemühungen der Regierung, ein Einverständnib mit Rußland zir erzielen,, nicht gelingen, so würde eine Deputation aller Stände nach Petersburg und an die anderen europäischen Höfe geschickt werden, mit der Bitte, einen Thronkandidaten in Vorschlag zu bringen. Paris. Jin heutigen Ministerralh sprach der Finanzminister erneut die Absicht aus. zu dcmifsioniren- Die Entschließung des Ministerrathes ward bis Dienstag vertagt. Rom. Von 10 im November-Konsistorium zu ernennenden Kardinälen werden dem Vernehmen nach 3 dem Jesuitenorden an- gehören. — Die Choleraberichte lauten aus ganz Italien günstig. — Der italienische Gesandte m Paris nieldetc hierher, Freycinet stelle energisch lebe Absicht Frankreichs ans Tripolis in Abrede. Petersburg. Mehrere Blätter melden, der Einmarsch der Türken in Ostrumelwn stehe unmittelbar bevor. Andererseits wird von der rujsischcn Okkupation Bulgariens bestimmter gesprochen als seither. Kaulbars wird heute in Sofia erwartet. Es heißt hier, Kaulbars werde sich nach Bukarest begeben und über den even tuellen Durchmarsch der russischen Truppen verhandeln. .... . Athen. DieArmcereoraanisatlon wird hier energisch betrieben, der Bürgerschule jenes erwähnte Ziel cl>cr erreicht werden, als i indem die neu errichteten Frltnngsbataillone mit Pelagerungsge- einer anderen Ilnterlichtsanstalt, sondern cs würde auch bei wciiigc schützen ausgerüstet werden und der Stand derwlbcn erhöht wird. ' ^ - " —- - . wo sind die Erhöhungen des Präfcnzstandes der Artillerie, des ^«>je-Korps und der Kavallerie bevorstehend, auch soll eine gleich mäßige Normirung der Dienstzeit bei allen Truppengattungen ein- gettihrt, speziell bei der Infanterie um ei» halbes Jahr erhöht werden. Dw Regierung schloß mit einem ungariichkn Konsortium einen Vertrag ab. wonach dasselbe verpflichtet ist, die erforderliche Anzahl von Werden zu liefern. Ein gleicher Vertrag ist auch mit italienischen Manlthierbändlern abgeschlossen worden. Die Berliner Bör > e eröffnet» ,n günstigerer Stimmung, welche durch befriedigende Meldungen über das Befinden deS Kaisers auS Baden befestigt wurde. Svekulative Banken waren fest und belebt. Bahnen und Banken still. Bergwerke anziehend später aus Grund günstiger über die Lage des schlesischen Eisenmarktes ver breiteter Gerüchte weiter steigend, fremde Regten waren schwach. Im Kassaverkehr waren Bahnen wenig v«ränd«rt, Banken schwächer. Lokales unv Sächsisches. — Se. Majestät der K önig traf gestern früh 8 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge in Strehlen ein, ward daselbst von.Herr» Major v. Schimpff, Kgl. Flügeladjuianten, begrüßt und begab sich alsbald nach der Kgl. Villa. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg überwies aus Anlaß der stattgefnndeiwn Vermählung seiner erlauchten Tochter an die zur Parochie Hoswrwitz gehörigen Gemeinden die Stimme von 150 Mt. mit dem Wunsche, daß diejelbc bei Anbruch des Winters zur Vcr- theilung an Arme verwendet werden solle. — Dem Obersten Berg, Kommandeur des 16. bayr. Inf.» Regiments, dem Oberste» M a l a i f s, ä In «uito des I. bayr. Feld- Art.-Regts. und deinOberstleutnant z. D. Frhrn. v. Nolenha n, per- wnlichcr Adjutant Sr. Kgl. Hohe» des Herzogs Karl Theodor von Bayern wurde das Comthurkrcu; 2. Kl. des lächsischen Albrcchts- -ydens, dem Premierlentnant Freiherm v. Verfall. » >a suito des 3. bayr. Ehev.-Regts. und persönlicher Adjutant des Prinzen Leopold von Bayern das Ritterkreuz 1. Kl. deS sächs. Albrechts- vrdcns verliehen. — Den Kgl. bayrischen Mili t ä rv c rd i en sto rd e n erhielten folgende sächs. OWere und zwar das Ritterkreuz 1. Kl. Major Tresurlb und Major Schmalz und daS Ritterkreuz 2. Kl. Premier- lcutnant v. Walter-Jcschki. — Der cnglisclfc Krwgsmiiiister Smith ist gestem Abend mit Familie über Prag, wo er im Hotel Viktoria abgeiliegen war, hier anaekonimeii- — Die dem Erzherzog Otto und der Erzherzogin Maria Jo sephs aus Anlaß ihrer Vermählung seitens der Stadt Dresden überreichte Ehrengabe, bestehend in einer silbernen Iardi - niörc, ist von heute an bis i»cl. 24. d. M. im Kgl. Kunstge werbemuseum am Anlonsplatze zur Ansicht ausgestellt. Der Ein tritt in dasselbe (Sonntags von 1 l—2 Uhr, Wochentags von 0 -2 Uhr) ist während dieser Zeit iiiwittgcltlich. — In vorvergangcner Nacht ist im Alter von 75 Jahren der vielen Dresdnern wohlbekannte langjährige Lehrer an der hiesigen zweite» Bürgerschule. Herr Cantvr einer. I. G. Müller. Ritter des Albrechts - Ordens, gestorben. Dank seiner musika lischen Tüchtigkeit häkle er sich namentlich in den -10er Jahren der Pflege des MämwrgcsangcS gewidmet und gehörte mit zu den Elsten, welche sich hier in Dresden zu einem Männergiiarletl vereinigten. Hieraus ist später der noch heute bier bochaiigesehene Männcrgcsangverei» „Orpheus", dem der nunmehr Verstorbene bis noch vor wenig Jahren als Dirigent Vorstand, hervorgegangcn. Och mcntlich bei den Sänaerscstcn sowie überhaupt bei allen Veranstal tungen, welche mit Maiincrgesaiig verbunden waren, war Cantor Müller die Seele. Lange Jahre hindurch bekleidete er das An» eines Cantors an der 7:rejlönigskirche und war gleichzeitig musi kalischer Leiter der Singakademie an der Realschule zu Neustadl Dresden. Als langjähriger Freund Julius Ottos nnd in steter künstlerischer Fühlung mit den bekannten Componisteii Friedrich Schneider und Franz Abt. sowie mit vielen anderen Eoryphäen der Musik hat cr sich auch durch mehrfache Eomvositionen ans dem Gebiete des Männcrgesangs einen migesehcnc» Namen zu erwerbe» verstanden. In weitverbreiteten Sängerlrcisen wird der Tod des bis in sein hohes Alter so rüstigen Mannes große Theilnahmc erwecken. — Die schon vor 10 Jahren bald nach Inkrafttreten des neuen VoMchulgesetzes und bei Beratlnmg des darauf bezüglichen bicsi gen Lolalnatuts angeregte Idee: cs »löge eine der hiesigen Bürgerschulen mit zehnjährigem Kursus organifirt und den Schülern, welche denselben vollendet haben, die Berechli gung zum einiährigtrciwilligen Dienste gewährt werden, wie das io auch in Preuße» bei einer Anzahl „höherer Bürgerschulen" der Fall ist, tritt neuerdings wieder in de» Vordergrund. Es würde in diesem Falle denjenigen Knaben, welche nicht den akademischen Studien zugesührl werden sollen (ans der Universität, dem Pol» technikum, der Forst- oder Bergakademie re.), sondern jetzt nur das Gnmnasinm oder die Realschule besuchen, nm deS Freiwilligenzeug nisses willen, nicht nur die Möglichkeit geboten, vom Beginn der Echulpflichligkeit an bis znm Ablauf des lO. Schuljahres in einer einheitlichen Organisation des Unterrichts zu vcrblciben; es würde nicht nur in viele» Fällen durch den 10jährigen lückenlosen Besuch i» weniger befähigten und für fremde Sprachen gering talcittirten Schüler» das Facit des Wissens und Könnens in den Fächern ein größeres i'cin, welche im bürgerlichen Leben dem -Handwerker und In dustriellen m erster Linie nolhwendig und unentbehrlich sind. Wenn vor 10 Jahre» die Einrichtung ei»es solchen lOjähngcn Kursus von Seiten der städtischen Schulverwaltung davon abhängig gemacht wurde, daß sich vorher (zwischen Weihnachten und Oster») genug Schüler für die neue (9). Klaffe melden würden, und dies nicht in ansrcicheiidem Maße der Fall war. so lag das in dem Umstande, daß damals diese Sache noch ganz neu ivar nnd daß man in Bnracr- kreisen über den Emiähng-Freiwilligen-Dicnst andere Ansichten hatte, als jetzt. Seitdem das Avancement zum Reserveoffizier Nir viele Einjährig Freiwillige eine ungewisse Perspektive ist. seitdem viele Väter und Mütter die Erfahrung gemacht haben, daß sie trotz der pekuniären Opfer auf die Freude verzichten mußten, den Sohn mit dem Portepee und den Epauletten zu sehen, seitdem ist in vielen