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Dresdner Nachrichten : 17.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188610178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-17
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.10.1886
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«n. um mH zu Alchen. ... »dränge de» Publikum-, de- ellschakt", begann n, Mo»S vor den »>, vrnnraau »nm ,weiten Male der abanter Geschivvrenen trat Banderlmiffen , ^ritffeier Dcpulirten, al- Kammeemikalied. dvokat gegenüber, er wollte ihnen imponlren; angeblich anommmen. Hn Konmamcurath. «dvokät gegenüber er wollte ihnen nicht w« rm Angeklagter, sondern al» plaidirender Anwalt tr in den Berbairdlungrn auf. Di« liberale Presse hatte ihn ang< Z» dem Vcrbrerben geregt; unüberlegt und zitternd batte er sing nicht — 15 Jahre Zwangsarbeit war dad Urtheil. die Bor- Überlegung der Thal wurde aber verneint. Ter oberste Kassations- l>c>s vemichtcte da- Urtheil. weil ein Geschworener Kranroie war und nur Belgier an der Rechtsprechung thrilnehnien dürre»; die "se» «irrer nirbt gerettet hat. so ist ein neues Derlheidigünassystem ersonnen worden. Er hat seine siiinmtlichen Aemter nikdergelegt und er ickeint al- der „unglückliche venathene Gatte". Teinr Frau ist eine „Erbärmliche": aus ihr ruht alle Schul»: sie hat nicht nur mit seinem »besten Freunde, dem Schwindler Eadignan, sondern auch mit Andcren Verhältnisse gehabt: jedem Richter und Ge schworenen ist eine lull Seite» starke vertrauliche Druckschrift eim gehändigt worden, in weicher der Beweis der Untreue der Ge- tödletea geführt wird und über die unter Ausschluß derOefferrtli« keit verhaudclt werden soll. ES wird der Frau der Prozeß crem acht und Bandersmissen hat als Hiilrr der Ehre des häuslichen Herdes, als geschädigter Gatte und Vater seines über Alles geliebten Kinde- dic Elende niedrrgeschossen. Zu diesem System he bisherigen Vertheidiger denn doch nicht bergeben », stehen ihm »wei nicht minder gewandte Advokaten, der Brüsseler de Burlet und Englcbienne aus Mous zur Seite: der Letztere ist besonders durch seine hervorragende Vertheidiaung der Glasarbeiter in letzter Zeit vetamrt geworden. Auch in den jetzigen Verhand lungen tritt Vanderimrssen mit größter Kaltblütigkeit, Sicherheit und Schärte aus, greift wie ei» vlaidirender Anwalt in die Debatten ein und erwartet sicher seine Freisprechung. ES sind UI Belastung-- und 4V Entlastungszeugen vorgeladen: Generalstaat-anwalt von Mnldrghem vertritt mit Schärte die Anklage. Vier Sitzungstagi sind für die Verhandlungen «»beraumt. England. Der Umstand, daß sowohl in London alS in New Bork anarchistische Komplote unter den Augen der Polizeibehörden angestellt werde» könne», stellt den letzteren sicherlich kein günstiges Zeugnitz aus. Das Asylrecht. die Pflicht der Gastfreundschaft, sie wüten nicht dazu bernbgewürdigt werden, daß sie zu Gunsten von berufsmäßigen Verschwörern und Verbrechern hrrhalten niüssen Man glaubt, daß die in Men entdeckten Verschwörer auch in London zahlreiche Verbindungen batten. Ein in wichtiger Stellung befindlicher Polizeibeamter that die folgende Aeußerung: „Wir kennen die meisten dieser Leute, fast alle Deutsche oder Franzosen. Aber was vermögen wir zu thnn? Wir können sie nicht unter An klage stellen; wir können nicht einmal in ihre Schlupfwinkel cin- dringen, so lange sie sich Hute», die LandeSgesetze zu verletzen. Nicht einmal Haussuchungen dürfen wir vornehmen, wie es auf dem Kontinent gestattet ist. Wenn hier Wandel geschaffen werden soll, so muß em Getetz erlassen werden, welches der Polizei in« ganzen vereinigten Königreich die Macht aiebt. die Verichwürung zu zer trete». Das Bedenkliche ist. daß der Geist der Verschwörung an- süugt. sich dem englischen Volke mitzuthcilen. Der „Anarchist" in seiner schlimmsten Gestalt, wie man ihn anderswo kennt, ist. meiner Ansicht nach, in England noch nicht vertrete» : aber die sozialisliiche Bewegung gewinnt reißend schnell an Anhängern. Die Strenge, m,t welcher man in Chicago gegen die Anarchisten vorgeht, ist unter wichen Umständen gut angebracht und der Nachahmung Werth. Das sichersie Mittel, den anarchistische» Verschwörungen entgegen- zutretcn, wäre ein gemeinsamer Schritt aller Negierungen, um ein mleniatiorwles Polizei-Korps zu errichte», dessen Aufgabe es sein 'oll, die Anarchisten zu überwachen. Es muß auch die Auslieferung aller Verbrecher gegen Leben und Eigeuthum zugrslaiiden werden. Nach der Ansicht der „Sancl JameS-Gazetle" aiebt es in London Tarnende von Sozialisten, welche rxcrzirc». Schießübungen anstel le» und sich aut d,e Revolution vordereite». Diese Angabe wird von der Polizeibehörde zum Theil bestätigt. In einigen Fällen schritt die Pvlrze, gegen die sozialistischen Veranstalter der Straßen- Mrelinas ein; aber d'e Gerichte belegten die Verhafteten mrt so milden Strafen, daß sie sich eines billigen „MärtyriunrS" rühme» kstmien. Gegen die Anarchisten vermag man nur mit der größten Strenge etwas auszrmchten. Die härtesten Strafen müssen ihren Ausschreitungen zu Theil werden. Das englische Volk kann nur dann vor der Ansteckung bewahrt werden, wenn Handel und Ge werbe einen Aufschwung nehmen. Im anderen Falle haben die Ver führer leichtes Sviel. Die „Pall Mall Gazelle" brachte unter der Ansschrift: Ist England kriegsbereit? einen Auszug aus einem Memorandum, welches Lord Charles Bereowrd dem gegenwärtigen Admiralitäts rath emgcreicht habe. Die in diesem Aktenstück enthaltene Kritik der Marinevcrhüilmssc war eine so bittere, daß schon deshalb Zweifel über die Echtheit laut wurden. Allein diese Zweifel waren allem Anschein »ach unberechtigt. Jetzt erklärt sehr entrüstet Lord Bcressord, die Veröffentlichung der Denkschrift in der „Pall Mall Gazette" sei nicht zu rechtfertigen, es handle sich um ein kür den Admiralitätsrath vorbereitetes vertrauliches Schriftstück. Das Memo randum zenälll in zwei Theile: „Unsere Mängel" und „die Be dingungen der Krieasbcreit'chaft". Im erste» Therl stellt Lord Beresiord fest, das: rem Plan für irgend eine KrieaSeventualitük, lein System der Mobilisirung bestehe, daß keine Sicherheit dafür vorlicge, Englaird werde zuerst im Felde erscheinen, daß es an Personal wie an Vorräihcn fehlt. Nach einer sensationellen Schilderung eines für Englands Wehrkraft höchst demükhigenden Zustandes kommt Lord Beresiord im zweiten Theil mit seinen Vorschlägen hervor. Sie komme» aus Einrichtungen heraus, ähnlich wiesle im preußischen Generalstab und selbstverständlich auch beider deutschen Flotte bestehen, der Schaffung eures „Jnteuigenzdeparte- mciirs" für die Marine in zwei Sektionen, von denen die eine alle r sammeln hätte; die zweite .. i zu oiaauisiren, einschließlich k Flotte und Aufstellung von Feld- zugspiänen für alle Eventualitäten. Daß das Geheimnis der Schwächen Englands in dieicr Weite allen seinen Gegnern über liefert wird, ist ein sehr bedenklicher Punkt: noch bedenklicher ist allerdings der Zustand, den Lord Bcressord schildert. Am selt samsten berührt es, daß es eines solchen Aufgebots von Mitteln die in allen Militärstaaten wgrln vor. ^ Da- »«.S" als Vorgesetzter, zu ihm zu kommen. Diesmal wohl nicht aus bösem Willen, sondern aus Schwäche. Die Regie nmg befahl die sofortige Verhaftung Filow's, die denn auch be reits erfolgt ist. Ein bedeutiamerArtikel derBerlincr „Post", augenscheinlich offi ziösen Ursprungs, verurtheilt das Vorgehen Kaulbars' und empfiehlt Rußland eine Aeuderung seiner bulgarischen Politik. Der Czar, besagt der Artikel, lei seit Jahre» über die Stimmung und Zustände m Bulgarien systematisch getäuscht worden. Zwar war der andächtige Respekt vor dem Zaren vorhanden, und lelbsk das Abscheu erzeu gende Benrhmen russischer Offiziere und Beamten sei von den Bul garen nur als Zuiall angesehen worden. „Irre wurden sie erst durch das Auftreten KaulbarS' gemacht. Tic Bulgaren hatten den Czaren für ihren großmüthigen Befreier gehalten. Nunniehr habe» lle die Anschauung gewonnen, daß ihnen Rußland nur despotische Unterdrücker und brutale Auslauger schickt, die ihre Eigenart Mit äußerster Verachtung behandeln." Die Sendung Kaulbars' wurde veranlaßt, well man in Petersburg im Irrwahn lebte, die Bulgaren schmachteten unter einem drückenden Joche. Die Sobrame-Wahlen aber waren Marschau ^onstatwt. DL bereiLtÄnfa^enSe M°k -HAnst, aiebt folgende unglaubliche Vev- lähnaen .it zum Besten, dir man am besten uuabae- auch me wenn es sich nicht um eme halbamtliche Auslastung der ss,scheu Regierung selbst handelte. Es wird näml'ck behauptet: e willkürlichen Inhaber der Macht, welche seit mehr als eu,em hre Bulgarien aus den Weg der Revolution geworfen, und deren orbandemein und Autorität nur aus Gewalt und Äewaltlhätig. it verüben, verlchanzrn sich hinter der konstitutionellen Gesetzlich st. um die vollständig ungesetzliche Regierung, welche sie eiiigeietzt den und auch behaupten wollen, sortzusühren. Der Nationalver- welche sie unter dem Einstusse des Schrecken» erwählen welche ihnen infolge dessen ergeben ist, wurde von ihnen . Recht verliehen, sich über die Gesetzmäßigkeit der Wahle», woraus sie hervorging, zu äuhen, und die Machtbefugniste der Re gierung. deren direkter Ausstuß sie ist, zu sanktionire». Ob es gut ist. mit Worten zu spielen, um zugleich Richter und Partei in eige ner Sache zu sein, darüber mit ihnen zu streiten ist unorüalich. aber nicht angängig ist cS, daß das Geschick Bulgariens, welches mit der Ruhe im Oriente und dem allgemeinen Frieden im Zusammen hänge steht, solchen radikalen Doktrinen überlasten werde. Bulgarien. Die Stimmung der Bulgaren geht mehr als je aus Widerstand gegen die niisische Vergewaltigung. Die Untersuch ung gegen die rebellischen Offiziere wird fortgesetzt. Solche Offi ziere. die. ohne »n die Verschwörung verwickelt zu sein, der Koiltre- revolution gegenüber Zurückhaltung zeigte», werde» aus der Armee entlasten. So Unterzeichnete der Kriegsmiirister die Entlassung des Majors Gutschew, des Regiments-Kommandeurs Major Bleskow und des Hauptmann's Dukoiv. Dir Negierung ließ auch den Kom mandanten von Russtchuk, Oberst Jiiow, verhafte», weil dieser dem General Kaulbars auk dessen Befehl einen Besuch abstattete. Ausführlicher wird über diese Angelegenheit Folgendes berichtet: Bier Tage vor der Ankunft des Generals Kaulbars in Nustschuk kam der Wlddiner Konsul Karzow nach Ruslsclmk und suchte den Oberstleutnant Filow auf, de» er aussorderte. sich gegen die Regent schaft zu erheben: wenn er rinwillige, werde ihn Rußland zum General ernennen, wenn nicht, werbe es Bulgarien besetze». Filow nahm aber Draesekr'S neuv- -L-ckur-Könzerk mn «fr- spruch, gespielt von grau Rappoldi und der Kgl. Ka pelle unter Herrn Hagen; Referent Hölle diese« Well auf der dies- lähnaen Tonküiistlerversammluna zu SonderShausen bereits und hal auch diesmal denselben schdnen Eindruck gehabt wie damals : es ist ein äußerst brillantes, allerdings technisch kehr anspruchsvolle-. Stück, aber Nicht blos ein prächtiges Akrobatenstück, sondern, was mehr zu sagen hat. auch von entschieden musikalischem Wcrthe, »a meutlich die beiden ersten Sätze: die selbstständige, farbenglänzende Behandlung des Orchesterparts und die souveräne Beherrschung des Kloviersatzes sichern diesem Werke einen Platz neben den bedcu tendsten Wellen Draescke's. sowie neben den hervorragendsten Klo vierkonzerten, nicht bloS in rein technischer, sondern auch musikal, scher Beziehung. Gespielt wurde das Werk von der kleinen Frau mit dem hübschen schwarzlockigen Kopse mit einer Kraft, Sicherbcil und Bravour, wie diele nur resulttre» kann aus einer glücklichen Vereinigung von einem kerngesunde» Nervensystem, einem emincn ten Fleißc und dem, was man angeborenes Äirtuosentalent »enni Die Kgl. Kapelle begleitete das schwierige Werk unter Führung de - Recke» Hagen nach jedenfalls nur wenigen Proben fest und sw!:« Draeieke und die „kleine" Pianistin wurde» wiederholt gerufen. II 1'. ff K g l. Hoftbeater, Altstadt. Vorgestern ging nach l Vrjähriger Paule Mosenthals vielgepriesene und angeieindete „Te borah" über die Bühne. Bei allem Geschick des dramatischen Am baues wie der Schönheit der Sprache läßt sich nicht wegleugiien. daß das Werk für die heutige Zcitstrvmung nicht mehr den Erfolg wie ehedem bat. Infolge des Wegganges des Herrn Matkoiosly wie des Frl. Breier haben die Rollen des Joseph und der Hanna Herr Wallner und Frl. Heberlein übernommen. Beide erstgenannte Vertreter, namentlich Herr Matkowsky, leisteten so Vorzüglichem, daß ihre Nachfolger einen schweren Stand haben. Es ist jedoci, zu koiistatireu, daß Herr Wallner mit hingcbendem Eifer seine Aufgabe gelöst hat; man muß sich eben an die Eigenheiten der Künstler gewöhnen, um an ihre Leistungen den richtigen Maßstab zu legen. Frl. Heberlein ist noch zu sehr Ausänaerin. die uimang reiche Rolle der Hanna ist nicht leicht auf der Höhe der Situation zu erhalten: einzelne Szenen gelangen ihr sehr britisch, z. B di. Aussetzung des Brautkranzes. Der zu assektirte sentimentale Ton ist zu vermeiden' immerhin blieb für den Beschauer ein erfreulich, lwsfnungerweckender Eindruck zurück. Außer deni vorzüglichen Oktsrichter Lorenz des Hern, Porti, glänzte Frl Ulrich als T . borah in ewiger Jugend. Selten wird es eine Vertreterin gebet» welcher die Töne der süßesten hingebeiidsten Liebe wie des zei störenden Hasses so zu Gebote stehen wie ihr. Herr Zink spülte erstmalig, und zwar ganz trefflich den treuen Seelsorger. Herr Deitmer als Nubcn hatte in icurer sonst lehr zu lobenden Sprech weise etwas zu Süßliches, während .Herrn Jafsäs Abraham, wie Herrn Erdmanns Schulmeister durch charakteristische Elnsachbeii zum Gelingen des Ganzen wesentlich beitrugen. s- In der heutigen Premiere des Reiidenztheaters: „Sataniel", romantisch-komische Over vcki Karl Görlitz (Libretto, und Adolph Ferro» (Komponistl sind alle ersten Kräfte des Operetten Personals beschäftigt, auch Frl. Paula Löwe, die gefeierte Gasto des Theaters, und zwar in einer Hauptrolle. Direktor Karl hal das Werk in dekorativer wie kostümlicher Hinsicht neu ausgestaltet und durch die sorgsamsten Proben am'S Beste vorbereitet. Die Handlung ivielt i» Schweden, in der Provinz Talekarlieu. Nack, mittags 4 Uhr kommt bei ermäßigten Preisen das oberbayrische Gebirgsstück „Die Ammergauer Liese" zur Aufführung. Diese Baucriikomvdie hat überall, wo sie zur Aufführung gelangte, einen schönen Erfolg erzielt. Die Titelrolle spielt Frl. Weil. tz R e p ertoir der Kgl. Hosthcater. Altstadt. Sonntag: Ter Wildschütz — Montag: Macbeth. (Erm Preise.)—Dienstag: Augen über die währe Läge zu öffnen und em Emlenke» nahe- Rienzi. lAM halb 7 Uhr., — Mittwoch: Ter Barbier von Sevilla, zulegen. „Die Ausgabe Rutzlands i» Bulgarien," iährt die „Pott" " T oiuimiag: Ter Trompeter von Läkkmgen. — Freitag: Medea. geeignet, maßgebeilden Personen in die »'oll, „war eine leichte und kann jeden Augenblick wieder leicht werden. Nicht dadurch, daß Rußland Bulgarien als außerhalb der Welt liegend behandelt, sondern daß es den nationalen Wünschen und de» nationale» Vertrauensmännern aushört. feindlich entgegen zu treten, Bulgarien wird, auch wenn sein Heer nicht von ruliijmeii Offizieren befehligt und seine Verwaltung nicht von russischen Be amten geleitet wird» eine russische Hilfskraft sein, sobald nur den Bulgaren das Mißtrauen schwindet, daß sie wie ein unterjochtes Volk von russische» Werkzeuge» regiert und tyrannisirt werden ivlleii." Der Czar aber habe bisher unter dieser sondauernd genährte» Täuschung gestanden: da aber das Bulgarenvotk jetzt seine Wünsche geäußerk. könne eme Berücksichtigung druielden in mehr als einer Form erfolgen, ohne die Würde und den Vortheil Rußlands irgend wie zu beeulträchtigcn und in Irland rin furchtbares ech bedarf, um Einrichtungen zu schassen, als selbstverständlich gelten. Freitag herrschte in England » Unwetter, an den Küsten wurde durch die hereinbrecheiide See viel Schaden angerichlet. Mehrer« Schiffe sind gescheitert. In Süd-Wales sind die telegraphischen Verbindungen unterbrochen. Die Ernte ist beschädigt. Die letzten Depeschen melde» noch eine Zunahme des «lurmcS. London. Der Prinz und die Prinzessin von Wales mit Fa milie besuchten die Ausstellung in Edinburgh, wo ihnen ein über aus festlicher Empfang bereitet wurde. — Der englischen Re indischen Besitz einzuverleibeir. Die Truppen, welche von den Feinden verschont bleibe», fallen dem mörderischen Klima zum Opfer: auch die Verwaltungsbeamten müssen aller Augenblicke er- lctzt weiden. — Der Sekretär der sozialdemokratischen Genossenschaft hat dem Polizeikommissarius der City einen Brief geschrieben, in den, er auf die Nothwendigkeit himveist, sofort den Arbeitern Be- fchäitiguiig nachzuweiien, da er wnst für nichts stehen könne. Die Arbkitslvlen wäicu entschlossen» Gewalt onzuwenden. — Ein Mäd chen von 12 Jahren aus Dalston war von einem tollen Hunde ge bissen worden. Man wollte sie nach Paris zu Professor Pasta» bringen, doch hatte fie bereits auf dem Wege nach Dover einen Aniall von Toüwutb und starb im Zuge. Rußland. Zur selben Zeit, als die Anarchisten in Vien dingikst gemacht wurden, solle» in Süd-Rußland viele Nihilisten verhallet worden sein. In dem Gcfängniß der kleinen Stadt Resin wllcn 28 und in Odessa, Nikolajew und JekatennoStaw 10 sitzen und die . . au,' den 27. Oktober in Tirnowa berufene große Lobranje zu sammentreten. Amerika. Die arbeitenden Klassen in den Vereinigten Staaten von Amerika sind in den diesjährigen, theils ichon be- endetcu. theilS noch fortdauernden Wahlkampf in verschiedenen eilen des Landes als selbstständige politiiche Partei cingetreten und haben für Kongreß-, Staats- und Geiiieüidewalilen vielfach eigene Kandidaten nommirt. Die bedeutungsvollste dieicr Kandi daturen ist diejenige für das Amt des Mayors (Bürgermeister) von Ncw-Uork. Die dortige Arbeiterpariei hat alle Kralle angestrengt, um gerade bei dieser Wahl ihre Ltärke zu zeigen; als Kandidalen ersah sie sich den vielgenannten Verfechter der Abschaffung des Großgrundbesitzes, Henry George, den Verfasser von „Fortichritt und Amruth", „Soziale Probleme" u. s. w. Herr George machte icdvck die Annahme feiner Kandidatur davon abhängig, daß sich mindestrnö 30.000 Wähler durch Einzeichuuiig ihrer Name» in eine Liste verpflichtete», für ihn zu stimmen. Diese Zahl vo» Unter schritte» zu beschaffen, ist den New Yorker Arbeiten! schnell gelungen, und bar im Cooper Institut z» New-Avrk eine große Arbciterver- sammlung stattgesunden, um Hcmr George endgiltrg als Kandidaten auszustellen. Dreier nahm die Nominativ» an und versprach, Re formen anbahnen und allen unredlichen politischen Machinationen entgegentteten zu wollen. Bis jetzt haben sich 3»P00 Wähler ver pflichtet. für ihn zu stimmen. Als Gegenkandidaten werden I. Edward Simon-, Präsident der Aktrenoörse. und O- D. Pottcr genannt. Man glaubt dort allgemein, daß die Tammany-Hall- Demokraten für George stimmen werden; m diesem Falle wäre die Wahl desselben gcnchert. Herr George gilt für einen Mann von unantastbarer Rechtlichkeit; em solcher Mann thäie der Ncw- Aorker Stadtverwaltung sehr iroth, aber die beutelustigen Tam- maiiv-Demokraten haben von ihm nichts zu hoffen. Be»iü»stg ge sagt, können sich die deutschen Sozialdemokraten New-Uorks nicht kür die Kandidatur George s erwärmen. Der Kongreß der „Ritter der Arbeit" hat Mr. Powderley wieder zum Prändenlen auf 2 Jahre gewählt. Nach dem aui dem Kongresse erstatteten Bericht bestehen augenblicklich 4008 Zweig- vcieme mit 702,904 Mitgliedern: in der Kaffe befinden sich 1W,8oO Dollars. Man glaubt, daß, wenn die Gesellschaft in derselben Weise wie bisher onwüchsl, dieselbe Ende 1887 ungefähr 2 Millionen Mitglieder zählen wird. Die Weichensteller auf allen in Minneapolis mündenden Bohnen haben die Arbeit eingestellt. Die Bewegung trifft alle Bahnen de- Nordwestens. — Ter Streik in den Ä>chwei»esleisch- Räucherrien in Chicago dehnt sich aus — Auch die Bremser aus zwei Linien der Newport-Pennsylvania- und Ohio-Eisenbahn streiken und wird dadurch der Frachtvcrkchr sehr gehindert. Die Nachricht, daß der frühere bestechliche Newyorker Stadtrath Sayles sich nach Kanada geflüchtet hat, wird bestätigt. Seine Kollegen Farley, Miller, Kitt und Clcary. welche 1884 Stadträthe waren und schon einmal verhaftet wurde», weil auch fie sich von der Broadway Eisenbahn hatten bestechen lassen, wurden in Folge dessen ciuk's Neue verhaftet. Ihre Bürgschaft wurde auf 40,000 Dollars erhöht. Keitilickon. f Erster Produltio » sc> bcnd des Tonkünstler - Vereins. Man ist gewöhnt, an diesen Abenden nur hervor ragende Werke, besonders Novitäten, in vorzüglicher Ausführung zu höre»; namentlich die Mitglieder der Kgl. Kapelle ermüden trotz ihrer reichen Beschäftigung nicht und bieten stets das Beste. Daß 'ie immer noch Zeit finden zu Proben für diese anspruchsvollen Aufführungen, verdient die größte Anerkennung. Auch dieser Abend brachte eine Fülle des Neuen und Scvöncn. Beethoven s Seriell, "p. ,8lb für 2 obligate Hörner (Herren Hülster »nd Ehrlich» »nt treichbegleituiig kam in knapper, abgerundeter Weise zu Gehör. Von den Liedern, die Herr Hildach mit prächtig klarer Stimme und vollendetem Vorträge sang «Begleitung: Herr Pros. Krautz) gefielen am meisten „Die HkiMillhsglvcken" von A. Jeuscn. Eine 'ehr interessante Gabe waren die Jantasiestiickc Lp. 43 für Klari nette und Klavier, blühend schön getstmcn von Henri Dcmnitz und musterbatt von Herrn I. Schubert verstellet Las Hauvliuteresie (N. e.) — Sonnabend: Tic Zanberflötc. — Sonntag: Die Folkunger. Ncustadt. Sonntag: Tie Nachrede. — Dienstag: Die Nach rede. — Mittwoch: Frau Susanne. — Donnerstag: Die Nachrede. — Sonnabend: Ich heiralhe meine Tochter. Tie Maler. — Soim- tag: Die Nachrede, tz Im Dresdner Kgl. Konservatorium vollzog sich am 15. Oktober ein Lehrerwechsel in zwei Fächer», welche weientlich zum Rute der Anstalt beigetragen habe»: Das Overnpartienstudiiim und der Eniemtstegeianfl, weiche von Herrn Prof. Krantz seit 10 Jahren mit bestem Erwla geleitet wurden. Da genannter Herr aber außerdem noch Lehrer für Klavier, Dirigent der obersten Ehorklasse, Schulvorstand des Klavierlehr - Seminars, Tocent für Pädagogik und Inspektor der Seminarübungsschule, sowie der Kla- vierklcisseii der 3. Abthestung ist, außerdem aber auch eine reiche Privatthätigkeit auf dem Unterrichts- wie Konzcrtgebiete hat, so fühlte Herr Professor Krantz das Bedürstiiß nach einiger Entlastung »nd ersuchte deshalb am «chulsalirichlusse im Juli d. I. um Ent hebung von obengenannten zwei Fächern. Herr Prof. Krank hat dieselben so lange weiter geleitet, bis man einen geeigneten Nach folger gefunden und dürste diese Hoffnung sich mit der Anstellung des Herr» Fritz v. Schreiner, den seit 1. Oktober am Kgl Hof theater angestellten neue Corrcpetitor, verwirklichen. Wir Hallen öller Gelegenheit, die ausgezeichnete» Leistungen des Herrn Prot. Krantz gelegentlich der im Koniervatorium veranstalteten über 50 Oveuiaufführuiigen. sowie der zahlreiche» in den Musikabendcn aus- gesührten Eiffemtstegesänge das uneingeschränkteste Lob zu spenden und niil Bedauern sieht man daher gerade genannten Herrn von dieicr langjährigen ersprießlichen Thätigkeit scheiden. ff DaS erste der N icod sichen Philharmonischen Konzerte (19. Oktober) beginnt wie alle übrigen pünktlich 7 Uhr Abends. Um Störungen^ zu vermeiden, können zu spa: Kommende erst nach dem ersten Siiitouiesak Einlaß erhalten. Tie etwa Frühergehcndcn sind gehalten, die Pause vor Beginn der Suile zu benutzen. Tie Generalprobe findet Dienstag früh präciie 8 Uhr statt unv haben nur mit Billet Versehene ohne alle Aus nahme Eintritt zu derselben. ff In der Ausstellung des Sächsischen Kunstvereins im Brühl'schen Palais, Auguslusstraße (geöffnet Sonntags von 11—3, Donnerstags von 10—l, an den übrigen Wochentagen von 10—4 Uhr), sind ferner neu ausgestellt: 1. Oelgewülde. Dame» bildnisse von Schuria und Wolsrom (Dresden); zwei Kinverbild iiisse von Moritz Müller (Blaicwitz); Genrebild von Leinweber (München): Landschaften von Bunke (Weimar), Flamant und Rick (Dresden), Spindler (Münchens und Wollschlägcr (Torgau): Archilekturbildcr von Koch und Schenker (Dresden): Blumenbild von Anna Geudtner (Dresden); Stillleben von Anna Ludwig (Leipzig). — 2. Aquarelle. Zeichnung. „Kreuztragung Christi" und I Bl. Landschaft von Stagura; drei Miniat»rbild»sste von Burda (Dresden). — 3. Plastische Gegenstände. Bildnißbüsten in GypS von Eduard Hübner (Dresden) und Lehnest (Leipzig.) ff Der Kal. Musikdirektor Herr C. A»g Fischer giebt, wie schon seit mehreren Jahren, auch dieses Jahr am 29. Ott. in der DreikörffgSkirche ein Konzert mit großem Orchester (Mg. Musiker verein!: zur Auffirhruna ist die unlängst gedruckte 2. Simonie für Orchester mit Orgel in Aussicht genommen; die irötbigeir solistischen Mitwirkungen dürsten in diesen Tagen gesickert werden. ff Das am Freitage im Lmcke'lcherr Bade von der Kapelle des 1. Grenadrer-Regts- Nr. 100 unter Direktion des Kgl. Musikdirektor Ehrlich gespielte Simonie-Konzert bot dem überaus zahlreich er schieiiciren Publikum durchaus wolilgeliiiigeneLcistungcn. und nament lich in der O-rlnr-Sinfonie Nr. l vv» Beethoven, Wagner's Fantasie aus der Oper „Lohcirgrin". Cherubini's Ouvertüre zu „Lodviska" ergad sich neben schöner Tonsülle auch Hemerkenswerth reine Niiancirung Ter Bestall war dementsprechend sehr lebhaft und die Dacapos zahlreich. ff Während dieser Woche bleibt die moderne Abtheilung des Kgl. Museums der GYpsabgüsse vorzunehmender Reinigung wegen geschlossen. ff Heinrich Zöllner, Lehrer am Kölner Konservatorium, bat eine Over „Faust" komvonirt, deren Tczt ausichließlich aus Goethe'schen Worten besteht. ff Das neueste Werk «sardou'S „Das Krokodil" ist bereits von Pollmi und von Jauner für Teulschlaird und Oesterreich erworben worden. ff In der Bibliothek de l'Aneiral in Paris ist jetzt die voll ständige Sammlung von Bühne »werke» aiffgestelll, welche es in Frankreich giebt. Von den ersten Anfängen des 'ran- zöstichcir Theaters bis aus dir Gegenwart sind, einige wenige Lücken ausgenommen, alle Bühnenstücke Vorhände», welche i» fran zösischer Sprache gedruckt wurde». Besonders durch den kürzlicheir Ankauf einer Sammlung vo»8000 Bünden ist die jetzige Bollstüri digkeit erreicht worden. Im Ganze» sind cs über:Ä.OO0, Bühnen stücke, welche aufgestellt und geordnet sind. Auch ein lachgcmäß geordnetes Verzcichniß des ganzen Schatzes ist seit einiger Zeit be endet und steht den Besucher» zur Benutzung. * Richter: Sie haben Ihrem braven Man» die Treue gebrochen. Fühlen Sic gar keine Gewissensbisse''"' — Angeklagte: „Da muß ick erst »reine» Verlheidiger tragen." O SS >A p - «z «L - L ßS « 2
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